Heiko Staroßom
Corporate Finance Teil 1
Grundlagen, Zins- und Währungsmanagement, Kalkulationsprogramm
Bremen, Deutschland
ISBN 978-3-8349-4096-4 ISBN 978-3-8349-4097-1 (eBook)DOI 10.1007/978-3-8349-4097-1
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Professor Dr. Heiko Staroßom
Geleitwort
Wenn ein erfolgreicher Praktiker mit einem soliden theoretischen Hintergrund ein
Lehrbuch schreibt, darf man gespannt und erwartungsfroh sein. Mit dem vorliegenden
Lehrbuch ist es Dr. Heiko Staroßom, Vorstand bei der Sparkasse Bremen und Honorar-
professor an der Universität Bremen hervorragend gelungen eine Brücke zwischen
Praxis und Theorie der Finanzwirtschaft des Unternehmens („Corporate Finance“) zu
schlagen.
Das Buch schließt eine Lücke zwischen Praxishandbüchern und kapitalmarkttheoreti-
schen Lehrbüchern, indem es dem Anspruch gerecht wird, die praxisrelevanten
Themen aufzunehmen, diese aber wissenschaftlich fundiert zu systematisieren und
abzuarbeiten. Um die Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu erleichtern, wird
an vielen geeigneten Stellen das Verständnis der Finanzierungsinstrumente durch
eine Analyse mit dem Handwerkszeug der Institutionenökonomik ergänzt.
Innovativ ist das Buch auch dadurch, dass es sich vom Aufbau traditioneller Lehrbü-
cher löst und sich die Gliederung an der Lebensphasen eines Unternehmens orientiert.
Dies erleichtert die Einordnung der relevanten Themen. Besonders hervorzuheben ist,
dass zum Buch ein selbst entwickeltes, speziell für die Zwecke der Unternehmensfi-
nanzierung konzipiertes Kalkulationsprogramm verfügbar ist. Dieses Programm kann
für die Berechnung von Investitionsalternativen unter diversen steuerlichen Rahmen-
bedingungen, für den Vergleich verschiedener Investitionsalternativen, für die Sensi-
tivitätsanalyse von Projektfinanzierungen, für die Kalkulation von steuerorientierten
Leasingfinanzierungen, Investorenmodellen und vieles mehr eingesetzt werden.
Der Autor hat das Buch in mehreren Jahren seiner Lehrtätigkeit an der Universität
Bremen entwickelt und erfolgreich getestet. Ich wünsche dem Lehrbuch „Corporate
Finance“ eine weite Verbreitung.
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Weber
Universität Mannheim
5
Vorwort
Wer den Wandel irgendeines beliebigen Sachverhalts beschreibt, ist heutzutage sofort
der Plattitüde verdächtig. Und doch ist festzustellen, dass sich innerhalb der Finanzwirt-
schaft ein tiefgreifender Wandel vollzogen hat, wie in anderen Teilgebieten der Be-
triebswirtschaftslehre auch. Dieser Wandel ist sowohl von der Praxis als auch der Theo-
rie getrieben. Dabei ist die Praxis ungeduldig und gehetzt: Sie kann deshalb oft nicht auf
die Theorie warten und prescht voran; die Theorie muss dann anschließend erklären,
systematisieren und theoretisch durchdringen, was sie an Praxis vorfindet. Vor diesem
Hintergrund hat ein von einem Praktiker ausgearbeitetes Werk mit wissenschaftlichem
Anspruch die Logik auf seiner Seite.
In diesem Buch konzentrieren sich möglicherweise die Probleme des Autors: Bei der
Gratwanderung zwischen Theorie und Praxis droht man abzustürzen, und man weiß
auch, dass jeder Sturz Blessuren verursacht. Als theoretischer ausgebildeter Praktiker
möchte ich meinen Mehrwert mit inzwischen über 30 Jahren Erfahrung auf verschiede-
nen Gebieten der Unternehmensfinanzierung in die Lehre einbringen. Dabei möchte ich
deutlich machen, wie faszinierend interessant und auch intellektuell fordernd das Gebiet
der Unternehmensfinanzierung ist. Andererseits können auch Praktiker von der wissen-
schaftlichen Fundierung ihrer Tätigkeit nur profitieren.
Das vorliegende Buch ist in mehreren Jahren Lehrtätigkeit an der Universität Bremen
entstanden. Insofern folgt es dem Ehrgeiz, als Grundlage für eine anspruchsvolle Lehr-
veranstaltung zu dienen und darüber hinaus kann es jedem Praktiker Nutzen stiften. Es
richtet sich deshalb auch an Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Anwälte sowie Mitarbeiter
im Finanzmanagement auf der Seite der Unternehmen oder in der Firmenkundenbetreu-
ung auf der Seite der Banken. Der Aufbau dieses Lehrbuches löst sich von traditionellen
Lehrbüchern und orientiert sich an den Lebensphasen eines Unternehmens.
Über den Text hinaus wird das Buch um ein selbst entwickeltes, speziell für die Zwecke
der Unternehmensfinanzierung konzipiertes Kalkulationsprogramm ergänzt. Dieses
Programm ist in den vergangenen Jahren von mir entwickelt worden und wurde zusätz-
lich um ein Modul zur Kalkulation von Projektfinanzierungen erweitert.
Dieses Programm kann für die Kalkulation von Investitionsalternativen unter diversen
steuerlichen Rahmenbedingungen, für den Vergleich verschiedener Investitionsalterna-
tiven, für die Sensitivitätsanalyse von Projektfinanzierungen, für die Kalkulation von
steuerorientierten Leasingfinanzierungen, Investorenmodellen und Vieles mehr einge-
setzt werden.
7
Die Kalkulation von Investitionsalternativen unter verschiedenen steuerlichen Rahmen-
bedingungen erlaubt eine Simulation von Steueränderungen de lege ferenda. Damit wird
ihr Einfluss auf Investitionsentscheidungen in der Wirtschaft wie bei privaten Investo-
ren offenkundig. Der Vergleich verschiedener Investitionsalternativen wird mit dem
Programm durch die monatlich genaue Berechnung der Cash Flows und die Einbezie-
hung aller steuerlichen Rahmenbedingungen exakter möglich als bei herkömmlichen,
eher groben Vergleichsrechnungen. Dies ist insbesondere bei großvolumigen Investitio-
nen ein unschätzbarer Vorteil. Bei Projektfinanzierungen hängt die Realisierung regel-
mäßig von einer detaillierten Sensitivitätsanalyse ab. Das STAR Finanz-Analyse-Sys-
tem 11 erlaubt eine solche Sensitivitätsanalyse unter Einbeziehung der exakten steuerli-
chen Rahmenbedingungen.
Ich habe mich bemüht den Text leicht lesbar zu halten. Dazu dienen eine Fülle von Ab-
bildungen, Tabellen und Beispielen. Weiterführende Literaturangaben am Ende eines
jeden Kapitels sollen zum vertiefenden Studium anregen. Die einzelnen Kapitel folgen
einer aufbauenden Logik, können aber trotzdem weitgehend isoliert von vorangehenden
oder folgenden Kapiteln genutzt werden.
Alle Fehler und Unvollkommenheiten des Buches gehen auf mein Konto. Deshalb lade
ich alle Leser ein mir ein Feedback zu geben. Dafür steht meine email-Adresse zur Ver-
fügung: h.starossom@t-online. Vielen Dank im Voraus!
Mein Dank gilt meinen Studenten und meinen Mitarbeitern für die Hinweise auf not-
wendige Weiterentwicklungen und Verbesserungen des Buches. Der wichtigste Dank
geht aber an meine Frau Michaela für ihre unendliche Geduld mit meinem „Hobby“.
Bremen im Juli 2012 Heiko Staroßom
8 Corporate Finance - Vorwort
Inhaltsübersicht Seite
Band I: Grundlagen, Zins- und Währungsmanagement,
Kalkulationsprogramm
Abschnitt I: Einführung in Corporate Finance 29
1. Das Zielsystem des Finanzmanagements 29
2. Rendite- und Performancemessung 61
3. Informationsasymmetrie in der Finanzierung: Das Principal Agent-
Problem 97
Abschnitt II: Risikomanagement und Finanzderivate 115
4. Finanzierung und Risiko 115
5. Zins- und Währungsmanagement – Finanzderivate 129
Abschnitt III: Das STAR Finanz-Analyse-System: ein nützliches
Programm 205
6. Das STAR Finanz-Analyse-System 205
9
Inhaltsübersicht Seite
Band II: Unternehmensfinanzierung in den Lebensphasen
einer Unternehmung
Abschnitt I: Frühphasenfinanzierung: Entrepreneurial Finance 37
1. Der Businessplan 37
2. Gründungsunterstützung durch öffentliche Hilfen 73
3. Innenfinanzierung 109
4. Eigenfinanzierung durch Private Equity-Gesellschaften und andere 147
5. Fremdfinanzierung vornehmlich durch den Kreditmarkt 199
6. Hybridfinanzierungen: Mezzanine Capital 293
Abschnitt II: Finanzierung in der Expansionsphase 321
7. Innenfinanzierung: Liquidation von Aktiva durch ABS und so weiter 321
8. Eigenfinanzierung über die Börse 353
9. Fremdfinanzierung: Schuldscheindarlehen und Projektfinanzierungen 389
10. Hybridfinanzierungen: Mezzanine Capital von der Börse 415
Abschnitt III: Finanzierung in der Reifephase 441
11. Innenfinanzierung: Steuerzahlungen und Ausschüttungspolitik 441
12. Eigenfinanzierung: Kapitalherabsetzung und Rekapitalisierung 461
13. Fremdfinanzierung: Corporate Bonds und Kreditderivate 481
Abschnitt IV: Finanzierung in der Abstiegsphase 539
14. Finanzierung in der Unternehmenskrise: Sanierung als Herausforderung 539
15. Exit durch Verkauf des Unternehmens: LBO’s, MBO’s und MBI‘s 577
10
Abkürzungsverzeichnis 15
Verzeichnis der verwendeten Symbole 19
Abbildungsverzeichnis 21
Tabellenverzeichnis 23
0. Vorbemerkungen 25
Abschnitt I: Einführung in Corporate Finance 29
1. Das Zielsystem des Finanzmanagements 29
1.1 Einleitung 29
1.2 Shareholder Value und Stakeholder Value 32
1.3 Vermögens- und Barwertmaximierung als originäre Zielvorgabe 44
1.4 Sicherheitsstreben mit dem Schwerpunkt Liquiditätssicherung 48
1.5 Zusammenfassung 58
Literaturhinweise zu Kapitel 1 59
2. Rendite- und Performancemessung 61
2.1 Einleitung 61
2.2 Nominalzins und Effektivzins 61
2.3 Interner Zins/IRR Internal Rate of Return 68
2.3.1 Grundkonzeption 68
2.3.2 Existenz und Eindeutigkeit 72
2.3.3 Ökonomische Interpretation und Tauglichkeit als Vorteilhaftigkeitskriterium 73
2.4 Eigenkapitalrendite/ROE Return on Equity 76
2.5 Gesamtkapitalrendite/ROI Return on Investment 81
2.6 EBIT-Marge 84
2.7 Umsatzrendite/ROS Return on Sales 85
2.8 EVA Economic Value Added 86
2.8.1 Einführung 86
2.8.2 Berechnung 87
2.8.3 Bestimmung von investiertem Vermögen, NOPAT und Kapitalkostensatz 88
2.8.4 Beurteilung des EVA 93
2.9 Zusammenfassung 94
Literaturhinweise zu Kapitel 2 95
11
3. Informationsasymmetrie in der Finanzierung:
Das Principal Agent-Problem 97
3.1 Einleitung 97
3.2 Die Principal Agent-Theorie 98
3.3 Informationsasymmetrien bei Principal Agent-Beziehungen 100
3.4 Lösungsansätze 101
3.4.1 Grundlegende Lösungsansätze 101
3.4.2 Anreizsysteme 104
3.5 Die Principal Agent-Theorie in der Fremdkapitalfinanzierung 109
3.5.1 Einleitung 109
3.5.2 Risiken für den Prinzipal in der Fremdkapitalfinanzierung 109
3.5.3 Folgen der Agency Probleme bei der Fremdfinanzierung 110
3.6 Zusammenfassung 112
Literaturhinweise zu Kapitel 3 114
Abschnitt II: Risikomanagement und Finanzderivate 115
4. Finanzierung und Risiko 115
4.1 Einleitung 115
4.2 Risiko und Chance 118
4.3 Lösungsvorschläge für die Investitions- und Finanzrechnung 124
4.3.1 Korrekturverfahren 124
4.3.2 Sensitivitätsanalysen 125
4.4 Zusammenfassung 127
Literaturhinweise zu Kapitel 4 128
5. Zins- und Währungsmanagement – Finanzderivate 129
5.1 Einleitung: Erfolgs- und Risikomanagement 129
5.2 Zu Begriff und Funktionen derivativer Geschäfte 131
5.3 Unbedingte Termingeschäfte 135
5.3.1 Vorbemerkung 135
5.3.2 Forward Rate Agreements (FRA) 137
5.3.3 Devisentermingeschäfte 139
5.3.4 Zins-Futures 141
5.3.4.1 Futures-Märkte 141
5.3.4.2 Geldmarkt- und Bond-Futures 145
5.3.4 Devisen-Futures 148
5.4 Swap-Geschäfte 149
12 Corporate Finance - Inhaltsverzeichnis
5.4.1 Zinsswaps 149
5.4.1.1 Mechanismen von Zinsswaps 149
5.4.1.2 Bewertung von Zinsswaps 155
5.4.2 Währungsswaps 157
5.5 Bedingte Termingeschäfte – Optionen 160
5.5.1 Grundlagen 160
5.5.1.1 Optionsmärkte 160
5.5.1.2 Grundlegende Definitionen 161
5.5.1.3 Intuitive Prämienerklärung 166
5.5.1.4 Optionsstrategien 173
5.5.2 Zinsoptionen 177
5.5.2.1 Vorbemerkung 177
5.5.2.2 Caps, Floors, Collars 178
5.5.2.2 Swaptions 180
5.5.2.3 Bondoptionen 182
5.5.3 Devisenoptionen 183
5.5.4 Grundlagen der Bewertung von Optionen 186
5.5.4.1 Vorbemerkung 186
5.5.4.2 Binomial-Modell 188
5.5.4.3 Black/Scholes 197
5.5.4.4 Put-Call-Parität 201
5.6 Zusammenfassung 202
Literaturhinweise zu Kapitel 5 203
Abschnitt III: Das STAR Finanz-Analyse-System: ein nützliches
Kalkulationsprogramm 205
6. Das STAR Finanz-Analyse-System 11 205
6.1 Vorbemerkung 205
6.2 Steuerliche Rahmenbedingungen 206
6.3 Beschreibung des Kalkulationsprogramms 208
6.3.1 Vorbemerkung 208
6.3.2 Stammdaten 209
6.3.2.1 Allgemeines 209
6.3.2.2 Objektdaten 210
6.3.2.3 Ertragsdaten 211
6.3.2.4 Steuerliche Prämissen 212
6.3.2.5 Abschreibungsdaten 223
Corporate Finance - Inhaltsverzeichnis 13
6.3.2.6 Refinanzierungsdaten 227
6.3.3 Ermittlung des Betriebsergebnisses 233
6.3.4 Ermittlung der Steuern 235
6.3.4.1 Gewerbeertragsteuer 235
6.3.4.2 Gewerbekapitalsteuer 238
6.3.4.3 Vermögensteuer 239
6.3.5 Ermittlung des Cash Flows 240
6.3.6 Ermittlung der Rendite 242
6.3.7 Renditedarstellungen 246
6.3.8 Projektfinanzierung 249
6.3.9 Schutz vor Falscheingaben 250
6.4 Ausblick 250
Literaturhinweise zu Kapitel 6 250
Literaturverzeichnis 251
Hilfreiche Internet-Adressen 257
Sachverzeichnis 259
14 Corporate Finance - Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abs. Absatz
ABS Asset Backed Securities
AfA Absetzung für Abnutzung
AIBD Association of International Bond Dealers
AktG Aktiengesetz
ANF Annuitätenfaktor
AnfG Anfechtungsgesetz
AnlV Verordnung über die Anlage des gebundenen Vermögens von Ver-
sicherungsunternehmen
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BewG Bewertungsgesetz
BGB Bürgerliches Gesetzbuch
BGH Bundesgerichtshof
BMF Bundesministerium der Finanzen
BOT Build-Operate-Transfer
bps Basispunkte
BStBl Bundessteuerblatt
BVK Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften –
German Private Equity and Venture Capital Association e. V.
CBO Collateralized Bond Obligation
CDO Collateralized Debt Obligation
CDS Credit Default Swaps
CEO Chief Executive Officer
CFO Chief Financial Officer
CLN Credit Linked Notes
CLO Collateralized Loan Obligation
CMBS Commercial Mortgage Backed Securities
CP Commercial Papers
CSO Credit Spread Options
DAX Deutscher Aktienindex
DM Deutsche Mark
E Equity/Eigenkapital
15
EAD Exposure at Default
EAT Earnings after Taxes
EBDIT Earnings before Depreciation, Interest and Taxes
EBIT Earnings before Interest and Taxes
EBT Earnings before Taxes
eds. Editors
EFRE Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung
EGHGB Einführungsgesetz zum HGB
EONIA Euro OverNight Index Average
EPS Earnings per Share
ERP European Recovery Program:
Mittel die 1948 als „Marshallplanhilfe“ für den Wiederaufbau der
deutschen Wirtschaft bereitgestellt wurden
ESF Europäischer Sozialfonds
EStDV Einkommensteuer-Durchführungsverordnung
EStG Einkommensteuergesetz
EStR Einkommensteuerrichtlinien
EU Europäische Union
EURIBOR Euro Inter Bank Offered Rate
EVCA European Venture Capital & Private Equity Association
EZB Europäische Zentralbank
FIFO First In – First Out
FRA Forward Rate Agreement
FX Foreign Exchange
GE Geldeinheiten
GenG Genossenschaftsgesetz
GewStG Gewerbesteuergesetz
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GmbHG GmbH-Gesetz
GmbH & Co. KG GmbH & Co. Kommanditgesellschaft
GuV Gewinn- und Verlustrechnung
HGB Handelsgesetzbuch
IFRS International Financial Reporting Standards
IMF International Monetary Fund
16 Corporate Finance - Abkürzungsverzeichnis
InsO Insolvenzordnung
IPO Initial Public Offering
IRF Interest Rate Future
IRR Internal Rate of Return/Interner Zinssatz
ISDA International Swap and Derivatives Association
ISMA International Securities Market Association
KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau
KG Kommanditgesellschaft
KGaA Kommanditgesellschaft auf Aktien
KMU Kleine und Mittlere Unternehmen
KonTraG Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
KStG Körperschaftsteuergesetz
KWG Kreditwesengesetz
LBO Leveraged Buyout
LGD Loss given Default
LIFO Last In – First Out
M&A Merger & Acquisitions
MBI Management Buyin
MBO Management Buyout
MBS Mortgage Backed Securities
Mio. Millionen
MoMiG Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur
Bekämpfung von Missbräuchen
Mrd. Milliarden
MTN Medium Term Notes
MVA Market Value Added
NOA Net Operating Assets (investiertes Kapital beziehungsweise
betriebsnotwendige Vermögensgegenstände)
NOPAT Net Operating Profit after Taxes (operativer Gewinn nach
Steuern)
Nr. Nummer
OHG Offene Handelsgesellschaft
OP Optionspreis
OS Optionsschein
Corporate Finance - Abkürzungsverzeichnis 17
OTC Over the Counter
p. a. per annum
PD Probability of Default
RBF Rentenbarwertfaktor
RMBS Residential Mortgage Backed Securities
ROE Return on Equity
ROEaT Return on Equity after Taxes
ROEbT Return on Equity before Taxes
ROI Return on Investment (Gesamtkapitalrendite)
ROS Return on Sales (Umsatzrendite)
SIA Securities Industry Association
SolzG Solidaritätszuschlagsgesetz
SPO Secondary Public Offering
SPV Single Purpose Vehicle
TRS Total Return Swaps
u.a. unter anderen
VAG Versicherungsaufsichtsgesetz/Gesetz über die Beaufsichtigung
der Versicherungsunternehmen
VerkProspG Verkaufsprospektgesetz
VStG Vermögensteuergesetz
WACC Weighted Average Cost of Capital (gewichteter Mittelwert von
Fremd- und Eigenkapitalkosten)
18 Corporate Finance - Abkürzungsverzeichnis
Verzeichnis der verwendeten Symbole
c Gesamtkapitalkostensatz
C Coupon-Satz/
Marktwert eines Calls
Cd fallender Marktwert eines Calls
Cu steigender Marktwert eines Calls
CE Emissionskurs (eines Corporate Bond)
CS Kurs einer Schuldverschreibung
d Disagio
D Zero-Coupon-Satz
e Eulersche Zahl
et Ein-/Rückzahlungen (t = 1,2,...,T)
ft Auszahlungen (t = 0,1,2,...,T)
F Finanzierung/
Terminkurs (zum Beispiel einer Währung)
i Zinssatz
ia Anlagezins
ic Kreditzins
ieff Effektivzins
if risikofreier Zins
in Nominalzins
iR Referenzzins
iIRR interner Zins
i* Marktzins
K Kosten/
Kurs
Kd fallender Kurs
Ku steigender Kurs
L Liquiditätsreserve
ln( ) natürliche Logarithmusfunktion
p Wahrscheinlichkeit
P Marktwert eines Puts
PV Present Value/Kapitalwert
19
Qn sichere Rückzahlung
r Rendite
R Rechnungsbetrag
RBF Rentenbarwertfaktor: Faktor, mit dem der Rentenbetrag zu multi-
plizieren ist um den Barwert der Rente zu bestimmen. Für T
Perioden zum Kalkulationszinssatz i ergibt sich:
1- 1+ i( )-T
i)
s Steuersatz
sT Schlusszahlung
S Skontosatz/
Kassakurs (zum Beispiel einer Währung)
Standardabweichung
t Zeitpunkt
T Zeitfrist, Laufzeit
U Basiswert/Underlying einer Option
X Basispreis einer Option
20 Corporate Finance - Verzeichnis der verwendeten Symbole
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 0.1: Lebensphasen eines Unternehmens 25
Abbildung 0.2: Graphischer Überblick über den Aufbau des vorliegenden
Werkes 27
Abbildung 1.1: Verantwortungsbereich von CFOs 29
Abbildung 1.2: Aktive Nutzung zentraler Werthebel durch die
CFO-Funktion 30
Abbildung 2.1: Gefahren einer zu starken Nutzung des Leveraging-
Effektes 79
Abbildung 2.2: Bestimmungsgrößen des ROI 83
Abbildung 3.1: Spannungsfeld von Auftraggeber-Auftragnehmer-
Beziehungen 98
Abbildung 3.2: Materielle Anreizarten in einem Anreizsystem 107
Abbildung 4.1: Risiko und Ungewissheit 117
Abbildung 4.2: Risiko- und Chancenstruktur eines Investitionsprojektes 119
Abbildung 4.3: Risiko- und Chancenstruktur eines Investors bei 50 %iger
Fremdfinanzierung 120
Abbildung 4.4: Risiko- und Chancenstruktur eines Kreditgebers 121
Abbildung 5.1: Systematische Unterteilung der Unternehmensrisiken 130
Abbildung 5.2: Wichtige Instrumente zur Absicherung gegen das
Zinsänderungs- und Währungskursrisiko 135
Abbildung 5.3: Systematisierung von unbedingten Finanztermingeschäften 136
Abbildung 5.4: Einfacher und vermittelter Zinsswap 150
Abbildung 5.5: Ablauf eines Zins-/Währungsswaps 159
Abbildung 5.6: Arten von Optionen 162
Abbildung 5.7: Gewinndiagramm bei einem Long Call am Verfallstag 163
Abbildung 5.8: Gewinndiagramm bei einem Long Put am Verfallstag 164
Abbildung 5.9: Grundpositionen von Optionsgeschäften 165
Abbildung 5.10: Innerer Wert einer Option 167
Abbildung 5.11: Zeitwert einer Option 168
Abbildung 5.12: Call bei unterschiedlichen Restlaufzeiten 169
Abbildung 5.13: Call bei unterschiedlichen Refinanzierungssätzen 170
Abbildung 5.14: Call bei unterschiedlichen Volatilitäten 171
Abbildung 5.15: Ergebnisfunktion eines Caps 179
21
Abbildung 5.16: Grundstruktur einer Payer-Swaption 181
Abbildung 5.17: Wertbegrenzungen für Calls 188
Abbildung 5.18: Numerisches Beispiel für die Kursentwicklung eines
Underlying 190
Abbildung 5.19: Kurse eines Underlying und Optionspreise in einem
allgemeinen einstufigen Binomial-Baum 193
Abbildung 5.20: Dichtefunktion der log-Normalverteilung 197
Abbildung 5.21: Dichtefunktion der Standard-Normalverteilung 198
22 Corporate Finance - Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2.1: Berechnung des EBIT 84
Tabelle 2.2: Ermittlung des investierten Vermögens 89
Tabelle 2.3: Ermittlung des NOPAT 92
Tabelle 2.4: Beispielhafte Ermittlung des Kapitalkostensatzes 92
Tabelle 4.1: Ergebnisraum einer Investitionsentscheidung 119
Tabelle 4.2: Ergebnisraum einer Investitionsentscheidung mit
moderater Fremdfinanzierung 122
Tabelle 4.3: Ergebnisraum einer Investitionsentscheidung mit hoher
Fremdfinanzierung 122
Tabelle 5.1: Herleitung von Terminkursen 139
Tabelle 5.2: Vergleich Forwards und Futures 145
Tabelle 5.3: Grundpositionen von Financial Futures 146
Tabelle 5.4: Preis eines Zins-Future 147
Tabelle 5.5: Zahlungsstrom einer Festzinsanleihe 154
Tabelle 5.6: Zahlungsstrom einer Festzinsanleihe nach Swap 154
Tabelle 5.7: Zinszahlungsstrom nach Gegengeschäft 155
Tabelle 5.8: Zahlungsstrom eines Swaps ohne Nominalbetrag 156
Tabelle 5.9: Kombinationen von Zins- und Währungsswaps 158
Tabelle 5.10: Übersicht über die Einflussgrössen eines Call-/Put-Preises 171
Tabelle 5.11: Überblick über die „Griechen“ 172
Tabelle 5.12: Optionsstrategien und Markterwartung für sinkende Kurse 175
Tabelle 5.13: Optionsstrategien und Markterwartung für steigende Kurse 176
Tabelle 5.14: Terminologie der Bondoptionen 183
Tabelle 5.15: Zusammenfassender Überblick über mögliche Devisen-
optionen 185
Tabelle 5.16: Replikation einer Option 192
23
0. Vorbemerkungen
Dieses Buch über Corporate Finance orientiert sich an den Lebensphasen eines Unter-
nehmens, wie sie in der folgenden Abbildung dargestellt sind: In der Frühphase stehen
die Investitionen für Produkte und den Markteintritt im Vordergrund, und es werden
Verluste produziert; in der Expansionsphase etabliert sich das Unternehmen, und es
werden steigende Gewinne geschrieben; in der Reifephase erntet das Unternehmen den
Ertrag der Investitionen und der erarbeiteten Marktstellung, es werden zwar hohe Ge-
winne aber mit begrenztem Wachstum erzielt; schließlich bröckelt in der Abstiegsphase
die Marktstellung im Wettbewerb mit erfolgreicheren Konkurrenten, es werden immer
weniger Gewinne mit einer Tendenz zur Verlustzone erzielt.
Frühphase Expansions-
phase
Reifephase Abstiegsphase
Ver
lust
G
ewin
n
Zeit
Abbildung 0.1: Lebensphasen eines Unternehmens
Es ist unmittelbar einleuchtend, dass nun jede Lebensphase eines Unternehmens unter-
schiedliche Charakteristika und damit auch unterschiedliche Finanzierungsprobleme
hat. Dementsprechend müssen auch die Finanzierungsantworten in jeder Lebensphase
des Unternehmens unterschiedlich ausfallen. Das vorliegende Buch versucht hier eine
angemessene Lösung zu liefern. Die folgende Abbildung gibt einen graphischen Über-
blick über den Aufbau des in zwei Bänden aufgeteilten Werkes:
25
Band I: Grundlagen, Zins- und Währungsmanagement, Kalkulati-
onsprogramm
Abschnitt I: Einführung in Corporate Finance
Kapitel 1:
Das Zielsystem des Finanzmanagements
Kapitel 2:
Rendite- und Perfor-mancemessung
Kapitel 3:
Informationsasymmetrie in der Finanzierung:
Das Principal Agent-Problem
Abschnitt II: Risikomanagement und Finanzderivate
Kapitel 4:
Finanzierung und Risiko
Kapitel 5:
Zins- und Währungsmanagement – Finanzderivate
Abschnitt III: Das STAR Finanz-Analyse-System: ein nützliches Programm
Kapitel 6:
Das STAR Finanz-Analyse-System
26 Corporate Finance - Vorbemerkungen
Band II: Unternehmensfinanzierung in den Lebensphasen einer
Unternehmung
Abschnitt I: Finanzierung in der Frühphase
Kapitel 1:
Der Busi-nessplan
Kapitel 2:
Grün-dungsun-
terstützung durch
öffentliche Hilfen
Kapitel 3:
Innen-finanzie-
rung
Kapitel 4:
Eigenfi-nanzierung durch Pri-vate Equi-ty-Gesell-schaften
und andere
Kapitel 5:
Fremdfi-nanzierung vornehm-
lichdurch den
Kredit-markt
Kapitel 6:
Hybrid-finanzie-rungen:
Mezzanine Capital
Abschnitt II: Finanzierung in der Expansionsphase
Kapitel 7:
Innen-finanzierung:
Liquidation von Aktiva durch
ABSund Weiteres
Kapitel 8:
Eigen-finanzierung
über die Börse
Kapitel 9:
Fremd-finanzierung:Schuldschein-darlehen und
Projektfinanzie-rungen
Kapitel 10:
Hybrid-finanzierungen:
MezzanineCapital von der
Börse
Abschnitt III: Finanzierung in der Reifephase
Kapitel 11:
Innenfinanzierung:Steuerzahlungen und Ausschüttungspolitik
Kapitel 12:
Eigenfinanzierung:Kapitalherabsetzung
und Rekapitalisierung
Kapitel 13:
Fremdfinanzierung:Corporate Bonds
Abschnitt IV: Finanzierung in der Abstiegsphase
Kapitel 14:
Finanzierung in der Unternehmenskrise: Sanierung als Herausforderung
Kapitel 15:
Exit durch Verkauf des Unternehmens: LBO’s, MBO’s und MBI‘s
Abbildung 0.2: Graphischer Überblick über den Aufbau des vorliegenden Werkes
Corporate Finance - Vorbemerkungen 27