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Page 1: Dabei sein ist nicht alles

Einerseits erstellen undverteilen die Nutzer im

Web 2.0 ihre Inhalte selbst,andererseits gibt es eineVielzahl von interaktivenAnwendungen, die auch aufSmartphones laufen. Dazugehören standortbezogeneDienste wie Navigation,Suchdienste, Flottenmana-gement u. v. m. Diese The-men sind eng mit dem Auto verbunden undsomit liegt es auf der Hand, dass die Autobran-che dafür prädestiniert ist, die Kommunikations-kanäle des Web 2.0 zu nutzen.

Dabei sein bei Facebook, Twitter &Co.Im Laufe der Recherche stellte es sich heraus,dass es hierzulande Autohäuser gibt, die SocialMedia effektiv nutzen. Gleichzeitig findet manProfile bei Facebook oder Twitter von Kfz-Be-trieben, die ihre Seiten nicht (mehr)warten.Jeder kennt die Verkündungen auf Homepages:„Wir sind jetzt bei Twitter!“ und bei Twitter dengleichen Text, mehrere Wochen alt. Esstellt sich die Frage:Wozu der Aufwand,wenn das Medium nicht genutzt wird?Doch es gibt Autohäuser, die es verstehen,Social Media in ihrem Marketing-Mix ein-zusetzen. Dahinter steht meistens eine Per-son, die alle Internetaktivitätenplant und betreut. „Eine bis zweiaktuelle Meldungen täglich sinddie Regel“, erzählt Mag. Doris Ke-glovits, Autohaus Keglovits(Mazda und Seat)in Zwölfaxing,„es geht parallel mit der Wartungunserer Website.“ Der Betrieb istseit einem Dreivierteljahr auf Face-book vertreten. Die studierte Mar-keting- und Verkaufspezialistin setzt auf Ak-tualität und den persönlichen Charakter derMeldungen. Ihrer Schätzung nach dienen dieMaßnahmen zu 60 Prozent der Kundenbin-

dung und zu 40 der Neukundengewinnung.Sehr aktuell ist auch die Facebook-Seite vonSkoda Nagiller aus Tirol, die Ing. Manuel Nagil-ler synchron mit der Website wartet. „Autokaufbasiert auf Vertrauen, deshalb ist persönliche In-

formation wichtig“, sagter. Nach zwei Monatenbei Facebook sind 80 bis90 Prozent der BesucherKunden, Freunde undBekannte des Hauses.„Wir hoffen, dass sich dieInformationen überderen Kontakte weiter

verteilen.“Auto Kuss in Graznutzt Facebook alszusätzlichen Infor-mationsfluss seitEnde 2009. „DasKaufverhalten hatsich verändert“, er-klärt Gebraucht-wagenverkäuferJörg Weidacher,

der das Profil betreut, „früher schaute man sichGebrauchte imAutohaus an, heute passiert es imWeb, beim Händler wird gekauft.“

Gutes Konzept und ständige BetreuungPlattformen wie Facebook (über 400 Mio. Userweltweit, 2 Mio. in Österreich) ermöglichen di-rekte Kundenkommunikation. „Ein gutes Kon-zept ist sehr wichtig“, so Ing. Mag. Marco Weg-leiter von der Social-Media-Marketingagenturwebzucker.at. „Das Thema Auto ist emotionsge-laden, viele holen sich die Infos gern im Internetund verteilen diese. Der Vorteil besteht im Füh-ren von Dialogen mit den Nutzern.“ Firmen, die

Kunden ein Sprach-rohr geben, bekom-men dafür Gratis-Wer-bung. Vorausgesetzt,man wartet die Web-auftritte konsequentund professionell. •

ManagementEDV im Autohaus

30 AUTO& Wirtschaft • Mai 2010

Dabei sein ist nicht allesDer österreichische Autohandel hat – langsamer alsandere Branchen – die Social-Media-Kanäle des Web2.0 entdeckt. Doch allein das Anlegen eines Face-book- oder Twitter-Profils reicht nicht aus. Will mandiese effizient nutzen, ist Arbeit angesagt.Von Mag. Irina Podshibyakina

InteraktiveNutzung vonSmartphonesgehört zuWeb 2.0 – wiedie iPhone-Ap-plikation „Billigtanken” vomÖAMTC, mit derenHilfe man nachgünstigen Tank-stellen suchenkann

Autohaus Keglovits zeigt vor, wie mandie Kanäle des Web 2.0 in Kombinationnutzen kann:Facebook, Twitter, You-Tube für Filme und ein Blog für The-men rund ums Auto

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