Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Geographie und Geologie
Bachelorarbeit im Studiengang B.Sc. Landschaftsökologie und Naturschutz
Die Wirksamkeit von gesundheitlichen Argumenten für die Reduktion des Fleischkonsums am Beispiel einer aktuellen Meldung
vorgelegt von
Franziska Päsch Matrikelnummer: 139666
Erstgutachterin: M.Sc. Uta Schmidt Zweitgutachterin: Prof. Dr. Susanne Stoll-Kleemann
Greifswald, Juni 2016
II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................. IV
Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................VI
Abstract ...................................................................................................................................VII
Zusammenfassung................................................................................................................. VIII
1. Einleitung ............................................................................................................................... 1
1.1 Zielsetzung und Forschungsfrage..................................................................................... 2
1.2 Struktur der Arbeit ........................................................................................................... 2
2. Überblick über Zahlen und Fakten zum Thema Fleisch ........................................................ 3
2.1 Fleischproduktion............................................................................................................. 3
2.2 Fleischhandel.................................................................................................................... 5
2.3 Fleischverbrauch und Fleischkonsum .............................................................................. 7
2.4 Vegetarier ......................................................................................................................... 9
3. Gründe für die Reduktion des Fleischkonsums.................................................................... 11
3.1 Ökologische Argumente................................................................................................. 11
3.2. Soziale Aspekte ............................................................................................................. 17
3.3 Wohlergehen der Tiere................................................................................................... 18
3.4 Gesundheitliche Risiken................................................................................................. 20
3.5 Das Potential gesundheitlicher Argumente für die Reduktion des Fleischkonsums...... 25
4. Methodik .............................................................................................................................. 26
4.1 Forschungskonzept......................................................................................................... 26
4.2 Vorgehensweise und Aufbau des Fragebogens.............................................................. 28
4.3 Datenerhebung ............................................................................................................... 30
4.4 Auswertung .................................................................................................................... 32
5. Ergebnisse ............................................................................................................................ 35
III
5.1 Soziodemographische Aspekte ...................................................................................... 35
5.2 Inhaltliche Aspekte......................................................................................................... 40
6. Diskussion ............................................................................................................................ 52
6.1 Vergleich der Ergebnisse mit denen aus der Befragung von YouGov........................... 52
6.2 Beurteilung der gewonnenen Ergebnisse ....................................................................... 56
6.3 Methodenkritik ............................................................................................................... 61
7. Schlussbetrachtung............................................................................................................... 64
Literaturverzeichnis.................................................................................................................. 67
Danksagung.............................................................................................................................. 82
Anhang ..................................................................................................................................... 83
Ehrenwörtliche Erklärung ........................................................................................................ 89
IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2.1: Gewerbliche Fleischproduktion in Deutschland………………………………3
Abbildung 2.2: Weltweite Fleischproduktion………………………………………………….4
Abbildung 2.3: Weltweite Fleischproduktion, Prognose für 2016…………………………….4
Abbildung 2.4: Die größten Exporteure und Importeure von Fleisch…………………………6
Abbildung 2.5: Fleischverbrauch pro Kopf in Deutschland, 1850-2010……………………...7
Abbildung 2.6: Pro-Kopf-Fleischkonsum weltweit, 2024 im Vergleich zu 2012-2014……….9
Abbildung 3.1: Ammoniakmengen aus der Schweinemast im deutschen PRTR…………….15
Abbildung 3.2: Behördlich gemeldete Ammoniak-Emissionen aus Anlagen der
Intensivtierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern…………………………..16
Abbildung 5.1: Geschlechterverhältnis der Befragten in der Stichprobe im Vergleich zur
Grundgesamtheit/Zensus 2011………………………………………………35
Abbildung 5.2: Altersklassen der Befragten in der Stichprobe im Vergleich zur
Grundgesamtheit/Zensus 2011………………………………………………36
Abbildung 5.3: Altersklassen der Befragten in der Stichprobe im Vergleich zur
Grundgesamtheit/Zensus 2011, ohne die Kategorie „unter 18“……………..37
Abbildung 5.4: Höchster Schulabschluss der Befragten in der Stichprobe im Vergleich zur
Grundgesamtheit/Zensus 2011………………………………………………37
Abbildung 5.5: Höchster beruflicher Abschluss der Befragten in der Stichprobe im
Vergleich zur Grundgesamtheit/Zensus 2011…...…………………………..38
Abbildung 5.6: Erwerbsstatus der Befragten in der Stichprobe im Vergleich zur
Grundgesamtheit/Zensus 2011………………………………………………39
Abbildung 5.7: Anteil der Befragten, die die WHO-Studie wahrgenommen haben…………40
Abbildung 5.8: Reaktionen der Befragten auf die WHO-Studie……………………………..41
Abbildung 5.9: Angaben der Befragten darüber, ob sie sich wegen der WHO-Studie
Sorgen um ihre Gesundheit machen…………………………………………42
Abbildung 5.10: Angaben der Befragten darüber, ob sie sich wegen der WHO-Studie
Sorgen um ihre Gesundheit machen, nach Geschlechtern…………...……..42
Abbildung 5.11: Begründungen dafür, warum sich die Befragten wegen der WHO-Studie
keine oder eher keine Sorgen machen………………………………………43
Abbildung 5.12: Angaben der Befragten über die Auswirkungen der WHO-Studie auf
Ihren Fleischkonsum……………………………………………..…………44
V
Abbildung 5.13: Angaben der Befragten über die Auswirkungen der WHO-Studie auf
ihren Fleischkonsum, nach Geschlechtern……………………………...….45
Abbildung 5.14: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragten
nach Altersklassen………………………………………………………….46
Abbildung 5.15: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragten
nach Schulabschlüssen……………………………………………………..47
Abbildung 5.16: Häufigkeit des Fleischkonsums der Befragten bevor sie von der
WHO-Studie erfahren haben und seitdem………………………………….49
Abbildung 5.17: Konsum der Befragten von verarbeitetem oder rotem Fleisch bevor
sie von der WHO-Studie erfahren haben und seitdem…………………….49
Abbildung 5.18: Häufigkeit des Fleischkonsums der Befragten, die angaben, dass sie
weiter essen wie bisher……………………………………………………..50
Abbildung 5.19: Häufigkeit des Fleischkonsums der Befragten, die angaben, dass sie
wenig oder kaum Fleisch essen…………………………………………….51
Abbildung 6.1: Vergleich der Umfrageergebnisse mit denen der Umfrage von YouGov
bezüglich der Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum
der Befragten………………………………………………………………...53
Abbildung 6.2: Vergleich der Umfrageergebnisse mit denen der Umfrage von YouGov
bezüglich der Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum
der Befragten nach Geschlechtern…………………………………………...54
Abbildung 6.3: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der von
YouGov befragten Personen nach Altersklassen……………………………55
Abbildung 5.14: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragten
nach Altersklassen………………………………………………………….55
VI
Abkürzungsverzeichnis
Abb. Abbildung
BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
BMELV Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
BMI Body Mass Index
BMWI Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
BPB Bundeszentrale für politische Bildung
BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
CO2 Kohlenstoffdioxid
DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
EU Europäische Union
FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations
H0 Nullhypothese
H1 Arbeitshypothese
IARC International Agency for Research on Cancer
IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change
ISN Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V.
NLWKN Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz
OECD Organisation for Economic Co-operation and Development
PRTR Pollutant Release and Transfer Register
VEBU Vegetarierbund Deutschland
WHO Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation)
WWF World Wide Fund for Nature
VII
Abstract
The dramatic increase in global meat consumption negatively impacts both the environment,
as well as the well-being of animals and humans. Reducing these harmful consequences
necessitates a reduction in global meat consumption. In October 2015, the World Heritage
Organisation (WHO) classified consumption of processed meat as “carcinogenic to humans”
and consumption of red meat as “probably carcinogenic to humans”. The aim of this thesis
was to examine the effectiveness of this WHO study at reducing meat consumption in
Greifswald.
In order to determine the extent, if any, the WHO study impacted meat consumption, a
quantitative face-to-face survey was undertaken via a standardized questionnaire. First,
households were selected by means of random route sampling. Participants within households
were chosen at random by selecting the household member who last had a birthday. A total of
192 questionnaires were evaluated statistically.
The results show that the WHO study indeed had an impact on the meat consumption of a
minority of the interviewees. Although the majority of survey respondents reported no
influence, 12 % of participants reported reducing their meat consumption because of the
WHO study. Despite lacking statistical significance, women, participants with higher
education and participants aged between 50 and 64 were more likely to report a reduction in
their meat consumption as a result of the WHO study. It is worth noting that this sample is not
statistically representative of the population of Greifswald. Nevertheless, the results indicate
interesting insights and reveal the potential of health arguments for lower meat consumption
in future.
VIII
Zusammenfassung Die weltweite Fleischproduktion stieg in den letzten Jahrzehnten enorm an und brachte viele
Probleme mit sich. Neben dem verursachten Tierleid schädigt sie durch Emissionen,
Wasserverschmutzung und dem Vorantreiben des Biodiversitätsverlusts die Umwelt. Der
hohe Fleischkonsum führt auch aus sozialer Sicht zu Problemen und kann die Gesundheit der
Menschen beeinträchtigen. Immer mehr Studien zeigen auf, dass ein hoher Fleischkonsum
unter anderem das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen
kann. Eine im Oktober 2015 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte
Studie stuft verarbeitetes Fleisch als krebserregend ein und rotes Fleisch als wahrscheinlich
krebserregend. Das Ziel dieser Arbeit war es, anhand einer Befragung die Wirksamkeit dieser
Studie für die Reduktion des Fleischkonsums der Greifswalder Bevölkerung zu untersuchen.
Die quantitative Befragung wurde Ende 2015 mithilfe eines standardisierten Fragebogens in
einer Face-to-Face Situation durchgeführt. Als Methode wurde zunächst das Random-Route-
Verfahren angewendet. Dabei wurden von zufällig ausgewählten Startadressen ausgehend
anhand vorher festgelegter Begehungsanweisungen zufällige Haushalte ermittelt. In den
Haushalten erfolgte eine Zufallsauswahl der zu befragenden Person durch die
Geburtstagsauswahlmethode. Die gewonnenen Daten aus 192 Fragebögen wurden mithilfe
des Tabellenkalkulationsprogramms Microsoft Office Excel 2003 ausgewertet. Im Anschluss
an die deskriptive Statistik wurden die Hypothesen mit mehreren Chi-Quadrat-
Anpassungstests und Chi-Quadrat-Unterschiedtests überprüft.
Die Ergebnisse zeigen, dass die gesundheitlichen Argumente der WHO-Studie einen nicht
unbedeutenden Einfluss auf den selbsteingeschätzten Fleischkonsum der Befragten hatten.
Obwohl die Mehrheit sich nicht beeinflussen ließ, gaben 12 % der Personen an, wegen der
WHO-Studie weniger Fleisch zu essen. Auch wenn sich die Auswirkungen der WHO-Studie
auf den Fleischkonsum der Befragten hinsichtlich der unterschiedlichen Geschlechter,
Altersklassen und Schulabschlüsse bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % nicht
signifikant unterscheiden, ist die Tendenz erkennbar, dass sich Frauen, Personen mit
Fachhochschulreife und Personen der Altersklasse 50 - 64 vergleichsweise häufiger dafür
entschieden weniger Fleisch zu essen. Die Ergebnisse können nicht als repräsentativ für die
Grundgesamtheit angesehen werden, doch sie liefern ein umfassendes und aufschlussreiches
Meinungsbild der Befragten. In der Zukunft sollte dem Wert gesundheitlicher Argumente für
die Reduktion des Fleischkonsums weiterhin besondere Beachtung geschenkt werden.
1
1. Einleitung
Die Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, haben nicht nur einen Einfluss auf uns selbst,
sondern auch auf die Welt um uns herum. Der hohe Fleischkonsum der Menschen hat neben
gesundheitlichen Risiken, wie einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Krebs, Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, Diabetes und Adipositas, auch enorme Auswirkungen auf die Umwelt (vgl.
MCDOUGALL 2015; TILMAN /CLARK 2014; BERKOW/BARNARD 2006). Denn die Tierhaltung
beeinflusst erheblich die Wasser- und Landressourcen sowie die Biodiversität der Erde (vgl.
FAO 2006). Außerdem trägt sie durch erhebliche Emissionen wesentlich zum Klimawandel
bei (vgl. TILMAN /CLARK 2014; FAO 2013). Soziale Aspekte wie die Ernährungssicherung der
Menschen werden ebenfalls durch einen hohen Fleischkonsum beeinträchtigt (vgl. u.a. WEST
et al. 2014; FOLEY et al. 2011; HEARLIN 2013). Auch aus ethischer Sicht gibt es hinsichtlich
der sich immer weiter intensivierenden Tierhaltung große Bedenken (vgl. JOY 2013: 41 ff).
Eine Reduzierung des Fleischkonsums könnte viele Probleme lösen, die nicht nur die Erde
mit ihren Pflanzen und Tieren betreffen, sondern auch die Menschen selbst (vgl. WEST et al.
2014). Besonders Gesundheitsargumente haben Potential ein Umdenken zu bewirken und
somit die derzeitige Situation zu verbessern, da dieser Aspekt die Menschen persönlich
betrifft (vgl. CORDTS et al. 2014; DYETT et al. 2013). Es erscheinen immer mehr Studien, die
zur Verbesserung der Gesundheit eine Reduktion des Fleischkonsums oder den Verzicht auf
Fleisch empfehlen. So erschien im Oktober 2015 eine Studie der Internationalen Agentur für
Krebsforschung, einer Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), im Folgenden
WHO-Studie genannt, in der verarbeitetes Fleisch als krebserregend eingestuft wird und rotes
Fleisch als wahrscheinlich krebserregend (vgl. INTERNATIONAL AGENCY FOR RESEARCH ON
CANCER 2015). Mehr als 800 Untersuchungen wurden demnach für diese Einschätzungen
ausgewertet. Laut der Studie steht der Konsum von verarbeitetem und rotem Fleisch vor allem
mit Darmkrebs, aber auch mit anderen Krebsarten im Zusammenhang. In sehr vielen Medien
wurde über diese Studie berichtet (vgl. u.a. TAGESSCHAU 2015; FAZ 2015; WELTN24 GMBH
2015). Deshalb war zu erwarten, dass viele Menschen von ihr erfahren haben. Es stellte sich
die Frage, welche Wirkung diese Studie auf die Menschen hat und ob der Fleischkonsum
durch sie reduziert werden kann. Daher wurde im Rahmen dieser Arbeit in Greifswald eine
Befragung durchgeführt, anhand derer die Wirksamkeit von gesundheitlichen Argumenten für
die Reduktion des Fleischkonsum am Beispiel der WHO-Studie untersucht wurde.
2
1.1 Zielsetzung und Forschungsfrage
Die vorliegende Arbeit hat unter anderem das Ziel einen Überblick über die negativen
Auswirkungen des Fleischkonsums zu verschaffen, die durch eine Reduktion des
Fleischkonsums verringert werden können. Es soll vor allem die Bedeutsamkeit des
gesundheitlichen Aspekts für eine Verringerung des Fleischkonsums hervorgehoben werden.
Diese Möglichkeit zur Reduzierung des Fleischkonsums soll am Beispiel der WHO-Studie
untersucht werden um das in gesundheitlichen Argumenten vorhandene Potential für die
Verbesserung der derzeitigen Situation aus gesundheitlicher, ökologischer, ethischer und
sozialer Perspektive zu erforschen. Um zu untersuchen inwiefern sich die gesundheitlichen
Argumente für eine Reduktion des Fleischkonsums aus der WHO-Studie eignen, den
Fleischkonsum der Greifswalder Bevölkerung zu reduzieren, soll daher folgende
Forschungsfrage beantwortet werden:
Inwiefern wirkt sich die WHO-Studie auf den selbst eingeschätzten Fleischkonsum der
Greifswalder Bevölkerung aus?
1.2 Struktur der Arbeit
Zunächst werden in Kapitel 2 die wichtigsten Zahlen und Fakten zum Thema Fleisch
geschildert und veranschaulicht um einen Überblick über die aktuelle Situation zu erhalten.
Das Kapitel beinhaltet Informationen über Produktion, Handel, Verbrauch und Konsum von
Fleisch und zusätzlich einen Teil über diejenigen, die kein Fleisch konsumieren. Es folgen im
Anschluss die vielfältigen Aspekte, die für eine Reduktion des Fleischkonsums sprechen, um
die Relevanz dieses Themas zu untermauern. Daran anknüpfend wird insbesondere das
Potential gesundheitlicher Argumente für die Reduktion des Fleischkonsums beleuchtet. In
Kapitel 4 wird die methodische Herangehensweise an die Untersuchung erläutert und erklärt
auf welche Weise die Auswertung erfolgte. Im darauffolgenden Kapitel werden die
Ergebnisse der Befragung ausführlich dargestellt und erläutert. Dabei werden auch die zuvor
aufgestellten Hypothesen überprüft. Anschließend werden die gewonnen Ergebnisse mit der
entsprechenden Literatur verglichen und diskutiert. Auch die verwendeten Methoden werden
kritisch hinterfragt. Im letzten Kapitel findet eine Schlussbetrachtung einschließlich eines
Ausblicks auf zukünftige Entwicklungen statt.
3
2. Überblick über Zahlen und Fakten zum Thema Fleisch
2.1 Fleischproduktion
Die Erzeugung von Fleisch, insbesondere von Geflügel- und Schweinefleisch, nahm in
Deutschland in den letzten Jahren laut dem STATISTISCHEN BUNDESAMT (2016a) enorm zu
(Abb. 2.1). Bei der Betrachtung der EU sieht es ähnlich aus, besonders die Geflügel- und
Schweineproduktion stieg an (vgl. DEUTSCHER
BAUERNVERBAND et al. 2014: 161). Dem
Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (2014) zufolge wird auch die
produzierte Fleischmenge pro Tier immer
größer. Zudem vergrößern sich die Betriebe
immer mehr. Obwohl die
Geflügelfleischproduktion in Deutschland seit
1994 um mehr als drei Viertel zugenommen hat,
verringerte sich laut MAENNEL/HEINRICH-BÖLL-
Abb. 2.1: Gewerbliche Fleischproduktion in STIFTUNG (2016) die Anzahl der
Deutschland (S TATISTISCHES BUNDESAMT 2016a) Masthühnerbetriebe um 95%. Auch die
Schweinefleischproduktion nahm in dieser Zeit
um ca. die Hälfe zu, während die Anzahl der Betriebe für die Schweinefleischerzeugung
demnach um etwa 90 % zurück ging. Die drei größten Schweineschlachtbetriebe
Deutschlands Tönnies, Vion und Westfleisch hatten 2015 einen Marktanteil von 55 %. Im
selben Jahr wurden rund 76 % der Schweine von den 10 größten deutschen
Schweineschlachtbetrieben geschlachtet (vgl. ISN 2016).
Die weltweite Fleischproduktion stieg im letzten Jahrzehnt um fast 20 % an, vor allem durch
eine wachsende Geflügel- und Schweinefleischproduktion (OECD/FAO 2015). Wie stark die
Fleischproduktion seit 1967/69 weltweit angestiegen ist wird in Abbildung 2.2 dargestellt. Sie
betrug 1967/69 noch 92 Millionen Tonnen. Für das Jahr 2016 prognostiziert die FAO (2016)
im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg der weltweiten Fleischproduktion auf
insgesamt 320,7 Millionen Tonnen. Demnach wird am meisten Schweinefleisch und
Geflügelfleisch produziert, gefolgt von Rindfleisch und einem noch geringeren Teil an
Schaffleisch (Abb. 2.3). Die FAO sagt voraus, dass 2016 die Geflügelfleischproduktion am
4
0
50
100
150
200
250
300
350
400
1967/69 1987/89 1997/99 2015* 2030*
Mill
ione
n T
onne
n
Fleisch insgesamt RindSchaf Schwein
Geflügel *Prognose
Abb. 2.2: Weltweite Fleischproduktion (eigene Dars tellung nach FAO 2003:162 f.)
stärksten ansteigen wird, gefolgt von der Rinder- und Schaffleischproduktion, während die
Schweinefleischproduktion geringer werden könnte. Es wird damit gerechnet, dass China mit
85 Mio. Tonnen im Jahr 2016 der mit Abstand größte Fleischproduzent ist. Danach folgen die
EU (47 Mio. Tonnen), die USA (45
Mio. Tonnen) und anschließend
Brasilien (28 Mio. Tonnen). Ein
Produktionsanstieg wird im Jahr
2016 in den USA, Brasilien, der EU,
Indien und Russland erwartet,
während für China, Australien und
Südafrika ein Produktionsrückgang
vorhergesagt wird. Die steigende
Geflügelfleischproduktion ist vor
allem auf eine wachsende Nachfrage
und anhaltend geringe Futterpreise
zurückzuführen (FAO 2016).
Nachdem die Fleischpreise 2014 Rekordhöhen erreichten, wird laut OECD/FAO (2015)
erwartet, dass sie aufgrund geringerer Futterkosten und langsam wachsender weltweiter
Nachfrage in den nächsten 10 Jahren fallen. Ein günstiges Verhältnis von Fleisch zu
116,2
68,4
14,1
116,4
Rind
Geflügel
Schwein
Schaf
Abb. 2.3: Weltweite Fleischproduktion, Prognose für 2016 in Millionen Tonnen (eigene Darstellung nach FAO 2016)
5
Futterpreisen wird bis zum Jahr 2024 besonders das Produktionswachstum der
Geflügelfleisch- und Schweinefleischindustrie unterstützen, die auf einen intensiven
Gebrauch von Futtergetreide im Produktionsprozess angewiesen sind. Ein kurzer
Produktionszyklus erlaubt besonders der Geflügelfleischindustrie schnell auf verbesserte
Wirtschaftlichkeit zu reagieren. Sowohl dieser Aspekt als auch eine stabile
Nachfragesteigerung tragen dazu bei, dass für 2024 im Verhältnis zu 2012-2014 eine
Ausweitung der Geflügelproduktion von 24 % vorhergesagt wird. Es wird erwartet, dass bis
dahin 26 Mio. Tonnen zusätzliches Geflügelfleisch weltweit produziert wird, was mehr als die
Hälfte der zusätzlichen Fleischproduktion ausmacht. Über den gleichen Zeitraum wird
prognostiziert, dass die Schweinefleischproduktion sich mit zusätzlichen 13 Mio. Tonnen um
12 % ausweitet. Die globale Fleischproduktion im Jahre 2024 soll 17 % höher sein als 2012-
2014. Es wird vorausgesagt, das 2024 die Entwicklungsländer (ausgenommen die Least
Developed Countries) 58 % des zusätzlichen Geflügelfleischs, 77 % des zusätzlichen
Schweinefleischs und 79 % des zusätzlichen Rindfleischs produzieren, wegen eines
intensiveren Gebrauchs von proteinreichem Futter in der Region. In vielen entwickelten
Regionen wird wegen strengeren Umwelt- und Tierschutzregulationen ein begrenztes
Potential für zusätzliche Ausweitungen und dementsprechend ein langsameres
Produktionswachstum erwartet (OECD/FAO 2015).
2.2 Fleischhandel
In Deutschland wird eine Menge an Schweinefleisch produziert, die größer als der
Eigenbedarf ist, dementsprechend exportiert Deutschland Schweinefleisch (vgl.
UMWELTBUNDESAMT 2014b). In der EU ist generell der Export von Fleisch größer als der
Import (FAO 2016).
Für den weltweiten Fleischhandel im Jahr 2016 wird im Vergleich zum Vorjahr eine
Wachstumsrate von 2,8 % auf 30,6 Millionen Tonnen prognostiziert, was abgesehen von
einem Rückgang in 2015 zum Trend des zunehmenden Handels passen würde. Das 2016 am
meisten gehandelte Fleisch ist laut Voraussage der FAO Geflügel mit 12,7 Millionen Tonnen,
gefolgt von Rind (9,3 Mio. Tonnen), Schwein (7,5 Mio. Tonnen) und Schaf (0,9 Mio.
Tonnen). Es wird erwartet, dass der Handel von Geflügelfleisch am meisten ansteigt, gefolgt
von Schweinefleisch und Rindfleisch, während der Handel von Schaffleisch abnimmt. (FAO
2016).
6
Die weltweit größten Exporteure von Fleisch sind der Reihenfolge nach Brasilien, die USA,
die EU, Australien, Kanada und Indien. Zu den größten Importeuren von Fleisch gehören
China, Japan, die USA, Mexiko, Vietnam, Korea und Russland (Abb. 2.3).
Abb. 2.4: Die größten Exporteure und Importeure von Fleisch (FAO 2016)
Eine steigende Nachfrage nach Fleisch wird 2016 in den meisten Importländern inklusive
Saudi-Arabien, China, Mexiko, Japan, Südafrika, Korea, Malaysia, Kuba, Vietnam und der
EU erwartet. Für Exportländer wird die stärkste Handelsausweitung vorhergesagt für
Brasilien und die USA, gefolgt von Kanada, der EU, Mexiko, Thailand, Argentinien und
Weißrussland (FAO 2016). Nachdem in 2014 und 2015 Indien größter Exporteur von
Rindfleisch war und selbst Brasilien überragte, wird vorausgesagt, dass Brasilien im Jahr
2016 wieder die Position des größten Exporteurs von Rindfleisch einnehmen wird. Ein
Anstieg der Nachfrage nach Rindfleisch wird 2016 vor allem in Asien erwartet, besonders in
China, Malaysia, im Iran und in Korea. Vor allem geringe internationale Preise und ein
steigender Konsum von Geflügelfleisch kurbelten die Nachfrage nach einem Import von
Geflügel an, besonders in Saudi Arabien, Südafrika, Japan, Vietnam, Kuba und den
Vereinigten Arabischen Emiraten. Dies wird 2016 auch in Angola, der EU, Kanada, Kuwait,
Mexiko, Irak, Ghana und den Philippinen erwartet. Die FAO rechnet damit, dass Brasilien
2016 die USA als größter Exporteur der Welt von Geflügelfleisch ablöst.
Der Fleischhandel wird bis 2024 voraussichtlich langsamer wachsen als im letzten Jahrzehnt.
Es wird damit gerechnet, dass weltweit 11 % des produzierten Fleisches gehandelt wird. Der
7
größte Anstieg der Nachfrage nach Fleisch ist demnach in Asien zu finden. Auch in Afrika
wächst der Bedarf an importiertem Fleisch (OECD/FAO 2015).
2.3 Fleischverbrauch und Fleischkonsum
Abbildung 2.5 zeigt die Entwicklung des Fleischverbrauchs pro Kopf in Deutschland seit
1850 (der Verbrauch beinhaltet im Gegensatz zum Fleischkonsum laut BELV (2011) neben
dem Nahrungsverbrauch auch Futter, industrielle Verwertung und Verluste). Im Jahr 2010
wurde ungefähr doppelt so viel Fleisch pro Kopf verbraucht wie 100 Jahre vorher und mehr
als viermal so viel wie 1850. Der kontinuierliche Anstieg des Fleischverbrauchs ließ laut
WWF (2011) nur durch die Weltkriege zeitweise nach sowie in den letzten Jahren. Auch in
der EU sank der Pro-Kopf-Verbrauch in den letzten Jahren leicht und blieb 2015 im Vergleich
zum Vorjahr stabil (vgl. DEUTSCHER BAUERNVERBAND et al. 2014: 161 f.; AMI 2016).
Abb. 2.5: Fleischverbrauch pro Kopf in Deutschland, 1850-2010, in kg (WWF 2011 nach VON
ALVENSLEBEN 1999 UND BMELV 2011)
Laut der Nationalen Verzehrstudie, bei der 15 371 Interviews aus den Jahren 2005-2006
ausgewertet wurden, essen Männer in Deutschland im Durchschnitt täglich 103 g Fleisch,
Wurstwaren und Fleischerzeugnisse und Frauen mit 53 g ca. die Hälfte davon. Zusätzlich
verzehren Männer im Durchschnitt täglich 57 g und Frauen 30 g Gerichte auf Basis von
Fleisch (vgl. MAX RUBNER-INSTITUT 2008: 44). Laut der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE) essen Männer pro Woche durchschnittlich 1092 g Fleisch,
8
Fleischerzeugnisse und Wurstwaren. Die DGE empfiehlt, nicht mehr als 300-600 g Fleisch
pro Woche zu essen. Diese Menge wird dementsprechend deutlich überschritten. Frauen essen
laut der DGE ca. 600 g Fleisch, Fleischerzeugnisse und Wurstwaren pro Woche und befinden
sich damit an der oberen Grenze (vgl. DGE 2016). Laut der TECHNIKER KRANKENKASSE
(2013) wird umso mehr Wurst gegessen, je geringer das Einkommen und der Bildungstand
sind.
Der weltweite Fleischverbrauch hat sich von 23,1 kg pro Kopf im Jahr 1961 auf 42,2 kg im
Jahr 2011 erhöht. In Asien stieg er in dieser Zeit von 5,4 kg auf 31,2 kg um mehr als das
fünffache an und in China mit 3,8 kg 1961 auf 57,5 kg in 2011 sogar um mehr als das
fünfzehnfache (FAOSTAT 2014). In den Entwicklungsländern hat sich der Fleischverbrauch
pro Kopf zwischen 1970 und 2002 verdreifacht (Steinfeld et al. 2010). In Deutschland war der
Fleischverbrauch 2011 mehr als doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt (FAOSTAT
2014).
Der weltweite jährliche Pro-Kopf-Konsum von Fleisch wird sich bis 2024 laut OECD/FAO
(2015) voraussichtlich auf 35,5 kg erhöhen, was einen Anstieg von 1,6 kg im Vergleich zu
2012-2014 darstellt. Es wird erwartet, dass es sich bei dem zusätzlichen Fleischkonsum
hauptsächlich um Geflügel handelt und der Pro-Kopf-Konsum von Schweine- und
Rindfleisch vergleichsweise stabil bleibt. Der Pro-Kopf-Fleischkonsum soll weiterhin in
Nordamerika am höchsten bleiben, gefolgt von Brasilien und der EU (Abb. 2.5). Es wird
damit gerechnet, dass der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in den entwickelten Ländern mehr
als doppelt so hoch bleibt wie in den Entwicklungsländern (68 kg im Vergleich zu 28 kg im
Jahr 2024). Allerdings wird der Fleischkonsum in diesem Zeitraum in den
Entwicklungsländern voraussichtlich schneller wachsen als in den entwickelten Ländern.
Auch die Urbanisation in vielen Entwicklungsländern und das schnelle Populationswachstum
lassen laut OECD/FAO (2015) den Konsum ansteigen. Der FAO (2006) zufolge spielen
veränderte Nahrungsmittelpräferenzen, ein steigendes Einkommen und die Globalisierung
ebenfalls eine Rolle.
9
Abb. 2.6: Pro-Kopf-Fleischkonsum weltweit, 2024 im Vergleich zu 2012-2014 (OECD/FAO 2015)
2.4 Vegetarier
Von den in der Nationalen Verzehrstudie untersuchten Personen gaben 2,5 % an, kein Fleisch
zu essen (Stand 2005/2006). Der Anteil der Frauen, die kein Fleisch essen, ist demnach mit
3,4 % mehr als doppelt so hoch wie der Anteil der Männer mit 1,5 % (vgl. MAX RUBNER-
INSTITUT 2008: 44). Eine 2015 von YouGov durchgeführte Befragung, die ebenfalls
repräsentativ ist, kam zu dem Ergebnis, dass 6 % der Befragten Personen kein Fleisch essen.
Während von den Männern 3 % angaben, kein Fleisch zu essen, waren es bei den Frauen
dreimal so viel (9 %) (vgl. YOUGOV DEUTSCHLAND GMBH 2015). Der Vegetarierbund
(VEBU) geht davon aus, dass sich 2014 in Deutschland 7,75 % der Menschen vegetarisch
(ohne Fleisch und Fisch) oder vegan (ohne tierische Produkte) ernährten (vgl. VEBU 2015).
Laut einer Studie von Wissenschaftlern der University of Southampton werden intelligentere
Kinder im Vergleich zu Altersgenossen mit einem geringeren IQ im Erwachsenenalter mit
einer höheren Wahrscheinlichkeit Vegetarier. Die Befragten Personen, die mit 30 Jahren
Vegetarier waren, hatten im Alter von 10 Jahren durchschnittlich einen IQ, der 5 Punkte über
dem IQ der Altersgenossen lag. Außerdem waren die Vegetarier dieser Untersuchung mit
höherer Wahrscheinlichkeit weiblich, gehörten höheren sozialen Schichten an und hatten eine
bessere Ausbildung (vgl. GALE et al. 2006)
10
Laut DAVEY et al. (2002) existiert auch ein Zusammenhang zwischen dem Alter und einer
vegetarischen bzw. veganen Lebensweise. Dieser wurde in einer der weltweit größten Studien
über Vegetarier analysiert (EPIC-Oxford). Demnach sind Vegetarier und Veganer im
Durchschnitt jünger als die Personen, die Fleisch essen.
11
3. Gründe für die Reduktion des Fleischkonsums
3.1 Ökologische Argumente
Jedes Jahr ist die EU laut der Europäischen Kommission (2015) auf mehr als 36 Mio. Tonnen
Soja oder ähnliches Futter als Nahrung für die Nutztiere angewiesen. Davon produziert die
EU selbst allerdings nur geringe Mengen, der größte Anteil muss importiert werden. 2013
wurden insgesamt 32 Mio. Tonnen Sojabohnen und Sojaschrot als Futtermittel importiert, das
entspricht mehr als 60 % des Bedarfs der EU an pflanzlichem Eiweiß. Diese Importe kommen
zu 90 % aus Brasilien, Argentinien, den USA oder Paraguay. In diesen Ländern ist 90 % des
angebauten Sojas genverändert (vgl. EUROPÄISCHE KOMMISSION 2015).
Ein Drittel des kulturfähigen Landes der Welt wird laut FAO(2006) für den Anbau von
Futtergetreide genutzt. Insgesamt beansprucht die Tierproduktion 70 % der gesamten
landwirtschaftlichen Fläche und 30 % der Landfläche der Erde. Die Ausweitung der
Tierproduktion spielt eine große Rolle für die Abholzung der Wälder. Besonders
Lateinamerika ist am meisten von der Abholzung betroffen. 70 % des vorher bewaldeten
Landes im Amazonasgebiet besteht nun aus Weiden und ein großer Teil des Restes aus
Anbauflächen für Futtergetreide. Ungefähr 20 % des weltweiten Graslandes und Weidelandes
wurden bis 2006 bereits durch Überweidung, Verdichtung oder Erosion durch Nutztiere zu
einem gewissen Grad zerstört. Davon sind besonders die trockenen Gebiete betroffen (vgl.
FAO 2006). Weltweit wurden für die Landwirtschaft laut FOLEY et al. (2011) und
RAMANKUTTY et al. (2008) bereits 70 % des Graslands, 50 % der Savanne, 45 % des
Sommergrünen Laubwaldes und 27 % des Tropischen Regenwaldes gerodet oder
umgewandelt. Heute wächst die Landwirtschaft vor allem in den Tropen, wo geschätzt 80 %
der neuen landwirtschaftlich genutzten Fläche vorherige Wälder ersetzt (vgl. FOLEY et al.
2011; GIBBS et al. 2010). Dies ist besorgniserregend, da tropische Wälder eine sehr hohe
Biodiversität aufweisen und Ökosystemdienstleistungen erbringen wie z.B. Kohlenstoff in
Biomasse und Boden speichern und den Wasserhaushalt sowie regionale Klimamuster
regulieren (vgl. FOLEY et al. 2007).
12
3.1.1 Biodiversität
Primärwälder sind unersetzbar um die tropische Biodiversität zu erhalten. In degradierten
Wäldern ist die Biodiversität wesentlich geringer (vgl. GIBSON et al. 2011). Die
Tierhaltungsindustrie leistet einen beträchtlichen Beitrag zur Reduktion der Biodiversität. Sie
ist hauptverantwortlich für die Abholzung und trägt wesentlich zur Degradation von Land,
Verschmutzung, Klimawandel, Sedimentation von Küstengebieten und Förderung von
invasiven Arten bei. Für 306 von den 825 terrestrischen Ökoregionen, die vom WWF
identifiziert wurden, ist die Tierhaltung eine Bedrohung. Durch die Tierproduktion werden 23
von den 35 als weltweite Hotspots der Biodiversität identifizierte Gebiete beeinflusst. Eine
Analyse der roten Liste der gefährdeten Arten des IUCN zeigt, dass die meisten bedrohten
Arten an Habitatverlust leiden, an dem die Tierhaltung maßgeblich beteiligt ist (FAO 2006).
WESTHOAK et al. (2011: 54) schätzen, dass die Tierhaltung für 30 % des derzeitigen
weltweiten Biodiversitätsverlusts verantwortlich ist. Hauptgrund ist die enorme Landnutzung.
Es wird vorausgesagt, dass der Biodiversitätsverlust in Zukunft weiter voranschreitet, vor
allem aufgrund weiterer Landumwandlung, Fragmentation sowie dem Einfluss von
Klimawandel und Stickstoff. Dabei spielt die Tierproduktion weiterhin eine große Rolle.
3.1.2 Emissionen und Klimawandel
Die Tierhaltung ist laut FAO (2006) für 18 % der weltweiten Treibhausgasemissionen
verantwortlich, gemessen in CO2 Äquivalenten. Aus einer neueren Analyse der FAO von
2013 geht hervor, dass sie zu 14,5 % dafür verantwortlich ist. Das ist mehr als das gesamte
Transportwesen (vgl. INTERGOVERNMENTAL PANEL ON CLIMATE CHANGE 2014: 9). Somit
trägt die Tierhaltung bedeutend zum Klimawandel bei. Dieser geht vor allem einher mit
steigenden Temperaturen, schmelzenden Eiskappen und Gletschern, einem steigenden
Meeresspiegel, verändernden Ozeanströmen und extremen Wetterereignissen. Der
Tierhaltungssektor trägt laut FAO (2006) zu 9 % der anthropogenen CO2-Emissionen bei.
Abholzungen und andere Landnutzungsveränderungen im Zuge der Ausweitung von
Weideflächen und Flächen für Futtergetreide haben den größten Anteil daran. Die Tierhaltung
ist verantwortlich für 37 % der anthropogenen Methanemissionen, welches ein 23-mal
höheres Treibhauspotential als CO2 hat und somit enorm zur globalen Erwärmung beiträgt.
Das meiste davon entsteht bei der Methangärung im Verdauungstrakt von Wiederkäuern. Der
13
Tierhaltungsektor trägt außerdem vor allem durch Dünger zu 65 % der anthropogenen
Emissionen von Stickstoffoxid bei, welches ein 296-mal höheres Treibhauspotential als CO2
hat (vgl. FAO 2006).
Die Hauptquellen für die Emissionen aus der Tierhaltung sind die Produktion und
Verarbeitung des Tierfutters (45 % der Emissionen), inklusive der Landnutzungsveränderung,
und mit 39 % die Emissionen aus dem Verdauungstrakt der Wiederkäuer. Die Aufbewahrung
und Verarbeitung von Dünger ist für 10 % der gesamten Emissionen aus der Tierhaltung
verantwortlich. Der Rest lässt sich der Verarbeitung und dem Transport von Tierprodukten
zuordnen. Für die meisten Emissionen sind die Produktion von Rindfleisch (41 %) und die
Produktion von Kuhmilch (20 %) verantwortlich. Die Emissionen pro Produkteinheit sind für
Rind mit fast 300 kg CO 2-Äquivalent pro kg produziertem Protein am höchsten, gefolgt von
Fleisch und Milch von kleinen Wiederkäuern mit 165 bzw. 112 kg CO 2-Äquivalent pro kg
produziertem Protein (vgl. FAO 2013).
Die Landwirtschaft generell ist für 30-35 % der weltweiten Treibhausgasemissionen
verantwortlich, im Wesentlichen durch Abholzung der tropischen Wälder, Methanemissionen
durch Tierhaltung und Reisanbau und Stickstoffoxidemissionen von gedüngten Böden (vgl.
FOLEY et al. 2011).
Im Vergleich zu tierischen Nahrungsmitteln entstehen durch pflanzliche Nahrungsmittel viel
weniger Treibhausgasemissionen (vgl. TILMAN /CLARK 2014). Die Emissionen pro Gramm an
Protein sind bei Rind- und Lammfleisch sogar 250-mal so hoch wie bei Hülsenfrüchten.
TILMAN UND CLARK (2014) berechneten die jährlichen Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen für
die Nahrungsmittelproduktion der durchschnittlichen weltweiten Ernährung 2009, eine für
2050 hochgerechnete durchschnittliche weltweite vom Einkommen abhängige Ernährung,
eine Mediterrane Ernährung (viel Gemüse, Obst und Fisch, wenig Fleisch), eine pescetarische
Ernährung (Verzicht auf Fleisch, aber nicht auf Fisch) und eine vegetarische Ernährung. Die
drei letztgenannten alternativen Ernährungsweisen führen alle laut den Berechnungen im
Vergleich zu den Ernährungsweisen von 2009 und 2050 zu weniger Emissionen in Bezug auf
die Nahrungsmittelproduktion. Durch eine vegetarische Ernährung können demnach im
Vergleich zu den anderen Ernährungsweisen die Emissionen am stärksten reduziert werden.
Laut SCARBOROUGH et al. (2014) sind die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen pro
2,000 kcal bei Personen, die viel Fleisch essen mit 7,19 kg CO2-Äquivalente mehr als doppelt
14
so hoch wie die von Veganern (2,89 kg CO2-Äquivalente). Bei den Vegetariern sind es 3,81
kg CO2-Äquivalente.
Auch wenn neue Technologien und Veränderungen in der Landwirtschaft in einem gewissen
Umfang die Treibhausgasemissionen reduzieren können, ist eine wesentliche Reduzierung nur
durch eine Änderung des Konsumverhaltens und einer Reduzierung der
Nahrungsverschwendung zu erreichen (SCARBOROUGH et al. 2014; STEHFEST et al. 2009;
WEIDEMA et al. 2008).
Es wurden seit 2012 zahlreiche neue große Betriebe für Schweine und Masthähnchen in
Deutschland genehmigt, besonders in den Gebieten, in denen die Grundwasserqualität durch
die große Nitratbelastung wegen der intensiven Tierhaltung schon längst mangelhaft ist.
Kleine Betriebe werden immer weniger (vgl. MAENNEL/HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG 2016: 10;
BUND 2016 in MAENNEL/HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG 2016: 10).
Die Tierhaltung führt dazu, dass enorme Mengen an Ammoniak freigesetzt werden.
Sie ist verantwortlich für 64 % der anthropogenen Ammoniakemissionen (FAO 2006). Dieses
hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt. Sowohl Ammoniak als auch das nach
Umwandlung entstehende Ammonium können zu Versauerung und Eutrophierung bzw.
Nährstoffanreicherung führen, was zur Schädigung von Ökosystemen führt. Die Artenvielfalt
von Ökosystemen wie Mooren, Magerstandorten oder Gewässern kann sich dadurch erheblich
verändern. Auch direkte Schäden an der Vegetation können nah an Tierhaltungsbetrieben
durch diese Emissionen entstehen. Darüber hinaus kann durch Ammoniak und Ammonium
Feinstaub gebildet werden, der schädlich für die Gesundheit ist (vgl. UMWELTBUNDESAMT
2014a). Aus der Landwirtschaft kommen 95 % des in Deutschland freigesetzten Ammoniaks.
Ungefähr die Hälfte davon (52 %) stammen aus der Rinderhaltung und 20 % sind auf die
intensive Schweinemast zurückzuführen. Das Schadstoffregister PRTR (Pollutant Release and
Transfer Register) erfasst Deutschlands große Schweinemastbetriebe, die sowohl mindestens
2000 Mastschweine (ab 30 kg) oder 750 Sauen haben als auch den Schwellenwert von 10
Tonnen Ammoniak pro Jahr überschreiten. Die Daten des PRTR zeigen den starken Anstieg
der Ammoniakmengen aus der Schweinemast von 5140 Tonnen auf 8302 Tonnen in den
Jahren 2007 bis 2012 (Abb. 3.1). Zudem ist erkennbar, dass die Zahl der großen Betriebe mit
hohen Emissionen zunahm. Das Bundesland mit den meisten Schweinemastbetrieben, die den
Schwellenwert für Ammoniak überschreiten und dies melden müssen, ist Niedersachsen,
15
gefolgt von Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen,
Thüringen und Brandenburg (vgl. UMWELTBUNDESAMT 2014b).
Abb. 3.1: Ammoniakmengen aus der Schweinemast im de utschen PRTR (2007-2012), betrachtet
werden Schweinemastbetriebe, die über mind. 2000 Ma stschweine (ab 30 kg) oder 750 Sauen
verfügen und den Schwellenwert von 10 Tonnen Ammoni ak pro Jahr überschreiten
(UMWELTBUNDESAMT 2014b)
Die Mast- und Zuchtbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern sind mit die riesigsten in
Deutschland (vgl. MAENNEL/HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG 2016: 18). Durchschnittlich werden
in Mecklenburg-Vorpommern 4377 Schweine pro Betrieb gehalten (eigene Berechnung nach
STATISTISCHES AMT MECKLENBURG-VORPOMMERN 2015). Die enormen
Ammoniakemissionen tragen dazu bei die Umwelt mit Nitrat zu überdüngen (Abb. 3.2).
Obwohl ökologischer Landbau in Mecklenburg Vorpommern bereits auf 9 % der Fläche
umgesetzt ist, überschreitet fast an jeder 5. Grundwassermessstelle der Nitratgehalt den
zulässigen Grenzwert von 50 Milligramm je Liter (vgl. M INISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT,
UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ MECKLENBURG-VORPOMMERN 2015; MEDIENHAUS nord
2014).
16
Abb. 3.2: Behördlich gemeldete Ammoniak-Emissionen aus Anlagen der Intensivtierhaltung in
Mecklenburg-Vorpommern, nur Betriebe ab 10 Tonnen/J ahr, 2012, und größte Tierhalter, 2014
(UMWELTBUNDESAMT 2012 in M AENNEL /HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG 2016:19)
3.1.3 Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung
Die Tierhaltung ist verantwortlich für 8 % des globalen Wasserverbrauchs, hauptsächlich
durch die Bewässerung der Futterflächen für die Nutztiere. Vor allem Tierabfälle, Antibiotika
und Hormone, Chemikalien von der Gerberei, Düngemittel und Pestizide für das angebaute
Futter und Sedimente von erodierten Weiden führen zu Wasserverschmutzung (vgl. FAO
2006, NLWKN 2016). In den USA ist die Tierhaltung für ungefähr 55 % der Erosionen und
Sedimente, 37 % der Pestizide, 50 % des Antibiotikagebrauchs und ein Drittel des Stickstoffs
und Phosphors in den Süßwasserressourcen verantwortlich. Die Tierhaltung beeinflusst auch
die Grundwasserneubildung durch Bodenverdichtung, reduzierter Versickerung,
Degradierung der Ufer von Gewässern, Austrocknung von Auen und Verringerung des
Wasserspiegels (FAO 2006).
17
Der Wasserfußabdruck von Nahrungsmitteln unterscheidet sich von Land zu Land aufgrund
verschiedener Klimabedingungen und unterschiedlicher landwirtschaftlicher Methoden (vgl.
MEKONNEN/HOEKSTRA 2012). So ist der Wasserfußabdruck für tierische Produkte in Indien
beispielsweise höher als in den USA. Der weltweite durchschnittliche Wasserfußabdruck von
Fleisch ist am höchsten bei Rind, gefolgt von Schaf, Schwein, Ziege und Huhn. Um 1 kg
Rindfleisch zu produzieren benötigt man beispielsweise 15.415 Liter Wasser (vgl. STOLL-
KLEEMANN/O´RIORDAN 2015; MEKONNEN/HOEKSTRA 2012). Im Vergleich dazu sind für die
Produktion von 1 kg Gemüse demnach nur 322 Liter Wasser erforderlich, für 1 kg Getreide
sind es 1.644 Liter.
3.2 Soziale Aspekte
842 Millionen Menschen dieser Erde müssen HEARLIN (2013) zufolge regelmäßig hungern.
Dabei war die Ernte 2013 so hoch wie nie zuvor und ebenso erreichte sie pro Kopf der
Weltbevölkerung ihre bis dahin größte Menge. Laut HEARLIN (2013) könnten auf dieser Erde
12-14 Milliarden Menschen ernährt werden, wenn man die Nahrungsmittel vollständig und
effektiv einsetzen würde.
Von der weltweiten Ernte an Weizen, Roggen, Hafer und Mais wird über 40 % (800
Millionen Tonnen) als Tierfutter verwendet. Zusätzlich wandern 250 Millionen Tonnen
Ölschrote, insbesondere Sojabohnen in die Tröge (vgl. AIKING 2011; MAENNEL/HEINRICH-
BÖLL-STIFTUNG 2014: 26). 80 % des Sojas wird in Deutschland laut WWF (2011: 24) als
Tierfutter verwendet. AIKING (2011) zufolge dient ungefähr 75 % der weltweiten Sojaernte als
Tierfutter. Wie im vorherigen Kapitel erläutert, wird für den Anbau des Tierfutters eine enorm
große Fläche benötigt. Würde man auf diesen Flächen Nahrungsmittel direkt für die
Menschen anbauen, könnte man viel mehr Menschen ernähren als heutzutage. Durch die
Umwandlung von pflanzlichen Nahrungsmitteln in tierische Nahrungsmittel geht ein großer
Anteil an Kalorien verloren (HEARLIN 2013). Um ein Kilogramm Rindfleisch zu erzeugen,
werden laut PIMENTEL (2003) 13 kg Getreide und weitere 30 kg Grünfutter benötigt. Für ein
Kilogramm Lammfleisch werden neben der gleichen Menge an Grünfutter sogar 21 kg
Getreide verfüttert.
18
FOLEY et al. (2011) verglichen die verfügbaren Kalorien für den Fall, dass die gesamte Ernte
von den Menschen konsumiert wird mit den verfügbaren Kalorien bei der derzeitigen
Verteilung der Ernte (Essen für die Menschen, Futter für Nutztiere und andere Produkte) in
Bezug auf 16 Grundnahrungsmittel. Das Potential einer gesteigerten Nahrungsversorgung
durch die Beseitigung der Ineffizienz bezüglich der produzierten Nahrung wurde auf diesem
Weg geschätzt. Würden diese 16 Grundnahrungsmittel zu 100 % als Nahrung für den
Menschen dienen, gäbe es über eine Milliarde Tonnen zusätzlich produzierte Nahrung (ein
Anstieg von 28 %). WEST et al. (2014) zufolge würden ca. 70 % mehr Kalorien verfügbar
sein, wenn das Getreide, das derzeit für die Tierhaltung produziert wird, sowie andere nicht
als Menschennahrung genutzte Ernten direkt als Nahrung für die Menschen dienen würden.
Dann wären potentiell genug Kalorien verfügbar um weitere 4 Milliarden Menschen zu
ernähren.
Die komplette Umstellung der Ernährung aller Menschen wie in dieser Situation mag zwar in
naher Zukunft unwahrscheinlich sein, doch auch kleine Veränderungen in der
Ernährungsweise der Menschen könnten schon etwas bewirken.
Weitere soziale Probleme ergeben sich z.B. daraus, dass günstiges aus Europa exportiertes
Fleisch zum Ruin der lokalen Märkte in Afrika führte (vgl. MAENNEL/HEINRICH-BÖLL-
STIFTUNG 2014b: 44 f.).
3.3 Wohlergehen der Tiere
Fleisch stammt heutzutage überwiegend aus Intensivtierhaltung und es ist üblich, dass 40 000
Hühner oder 2000 Schweine unter einem Dach gehalten werden. Pro Stunde werden im
größten Geflügelschlachthof Europas, dem niedersächsischen Wietze, 27.000 Tiere
geschlachtet (vgl. MAENNEL/HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG 2014c: 12). Allein in Deutschland
wurden 2015 ca. 3,5 Millionen Rinder, 59 Millionen Schweine und 716 Millionen Vögel
geschlachtet (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT 2016b; STATISTISCHES BUNDESAMT 2016c). In
Deutschland sterben jährlich ca. 40 bis 50 Millionen Tiere, noch bevor sie den Schlachthof
erreichen (vgl. JOY 2013: 42).
Männliche Kälber werden JOY (2013: 55) zufolge ohne Betäubung kastriert, gebrandmarkt
und enthornt. Laut KARREMAN (2010) werden Rinder in Deutschland durch einen
Bolzenschuss in den Kopf betäubt. Doch 4 bis 7 % der Rinder sind demnach nicht
19
vorschriftsmäßig betäubt und daher immer noch bei Bewusstsein, wenn sie mit einer um das
Hinterbein geschlungenen Kette am Fließband hochgezogen werden um durch einen
anschließend folgenden Messerstich auszubluten. Die Bundesregierung geht laut der Antwort
auf eine Anfrage u.a. der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN davon aus, dass die
Fehlbetäubungsrate sogar 4 bis über 9 % beträgt (vgl. DEUTSCHER BUNDESTAG 2012).
Die meisten Schweine sind laut JOY (2013: 46) ihr gesamtes Leben lang auf kleinstem Raum
eingesperrt, bis sie zum Schlachthof transportiert werden. Ferkel werden normalerweise kurze
Zeit nach der Geburt ohne Betäubung kastriert und ihnen werden die Schwänze kupiert, also
abgeschnitten, da sie sich sonst aufgrund neurotischer Verhaltensweisen durch die belastende
Haltung gegenseitig die Schwänze abbeißen würden (vgl. JOY 2013: 46). Schweine werden
mit Strom oder in automatisieren Anlagen mit Kohlendioxid-Gas betäubt (vgl. KARREMAN
2010). Laut der Bundesregierung liegt die untersuchte Fehlbetäubungsrate bei Schweinen in
handgeführten elektrischen Betäubungsanlagen bei 10,9 bis 12,5 % und in automatischen
Anlagen bei 3,3 % (vgl. DEUTSCHER BUNDESTAG 2012). Außerdem sind für den Entblutestich
bei einer hohen Anzahl von Schlachtungen nur wenige Sekunden Zeit, daher ist es kaum
möglich nachzustechen. KARREMAN (2010) zufolge werden somit jährlich ungefähr eine
halbe Millionen Schweine am Fließband nicht richtig getötet. Sie geraten lebend in
Brühanlagen und erleiden qualvolle Schmerzen.
Hühner können normalerweise bis zu 10 Jahre alt werden, doch in der Massentierhaltung
werden sie schon nach ca. 7 Wochen geschlachtet (vgl. JOY 2013: 60). Das unnormal schnell
zunehmende Körpergewicht der Vögel kann zu zahlreichen körperlichen Deformationen
führen. Es ist demnach keine Seltenheit, dass ihre Beine brechen oder sich verbiegen, da sie
das enorme Gewicht nicht halten können (vgl. JOY 2013: 60). Die Massentierhaltung und der
damit verbundene Stress können bei Vögeln zu psychotischen Verhaltensweisen wie
Federpicken und Kannibalismus führen. Damit sie sich nicht gegenseitig totpicken, werden
Schnabelkürzungen mit einer heißen Klinge und ohne Betäubung vorgenommen. Diese
Maßnahme erfolgt schon kurz nach der Geburt (vgl. JOY 2013: 61).
WOLF und TRUIDER (2014: 26) sind der Auffassung, dass die heutige Massentierhaltung nicht
zu rechtfertigen ist, da sie Tieren großes Leid zufügt und für die Ernährung der Menschheit
nicht notwendig ist. Auch ob das Töten von Tieren überhaupt gerechtfertigt ist, wird
zunehmend von einigen Autoren in Frage gestellt. Laut WOLF und TRUIDER (2014: 26) ist es
20
beispielsweise nicht gerechtfertigt Tiere zu töten, denen man ein bewusstes Interesse am
Weiterleben zuschreiben kann.
3.4 Gesundheitliche Risiken
Ein hoher Fleischkonsum kann sich nachweislich negativ auf die Gesundheit der Menschen
auswirken. Neben der zu Beginn erwähnten WHO-Studie gibt es eine Reihe weiterer Studien,
die eine Verbindung ziehen zwischen einem hohen Fleischkonsum und unterschiedlichen
Krankheiten.
3.4.1 Krebs
Die WHO-Studie stuft verarbeitetes Fleisch als krebserregend und rotes Fleisch als
wahrscheinlich krebserregend ein. Mit verarbeitetem Fleisch ist Fleisch gemeint, das durch
Pökeln, Fermentation, Räuchern oder andere Prozesse, die den Geschmack verstärken oder
die Konservierung verbessern, umgeformt wurde wie z.B. Wurst oder Schinken. Rotes Fleisch
bezeichnet Muskelfleisch von Säugetieren wie Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Schaf oder Ziege
(IARC 2015). Das Erhitzen und Verarbeiten von Fleisch kann zur Bildung von
krebserregenden Stoffen führen, vor allem wenn es in einer Pfanne gebraten wird oder wenn
man es grillt (ALEJOS/AFONSO 2011; ALOMIRAH et al. 2011 in IARC 2015). Die
Arbeitsgruppe der WHO analysierte mehr als 800 Untersuchungen aus unterschiedlichen
Ländern verschiedener Kontinente bezüglich der Auswirkungen von rotem oder verarbeitetem
Fleisch auf das Krebsrisiko. Demnach steigt das Darmkrebsrisiko je 50 g verarbeitetem
Fleisch pro Tag um 18 % und je 100 g rotem Fleisch pro Tag um 17 %. Auch mit anderen
Krebsarten wurde ein Zusammenhang festgestellt. Demnach hängt der Konsum von rotem
Fleisch vor allem mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und Prostatakrebs zusammen und
verarbeitetes Fleisch erhöht das Risiko für Magenkrebs (IARC 2015).
ROHRMANN et al. (2013) analysierten den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fleisch
und einer erhöhten Sterblichkeit bei 448.568 Frauen und Männern. Vor allem ein hoher
Konsum von verarbeitetem Fleisch führte zu einer erhöhten Sterblichkeit, unter anderem
durch Krebs.
Das Risiko für Krebs wurde laut einer Analyse von TILMAN UND CLARK (2014) bei den
untersuchten Personen durch eine vegetarische Ernährung um ca. 10 % reduziert.
21
Laut TANTAMANGO-BARTLEY et al. (2013) führt eine vegane Ernährung im Vergleich zu
anderen Ernährungsweisen zu einem geringeren Risiko für Krebs allgemein und für
frauenspezifische Krebsarten. Eine vegetarische Ernährung scheint den soeben genannten
Autoren zufolge vor Magen- und Darmkrebs zu schützen.
Ein kritischer Stoff in tierischen Lebensmitteln ist Cholesterin (vgl. MCDOUGALL 2015: 62).
Dieser begünstigt laut MORIN et al. (1991) die Entstehung von Krebs.
3.4.2 Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Laut MCDOUGALL (2015:62) werden die benötigten Cholesterinmengen vom Menschen selbst
produziert. Wird viel mehr als die benötigte Menge durch tierische Nahrung aufgenommen,
lagert sich demnach der Überschuss in der Haut, den Sehnen und Arterien an. Auf diese
Weise kann Cholesterin zu Gefäßerkrankungen von Herz und Gehirn führen, die Herzinfarkte
und Schlaganfälle mit sich bringen können (vgl. MCDOUGALL 2015: 62; SUBRAMANIAN
2009).
Die schwefelhaltige Aminosäure Methionin ist in vielen tierischen Produkten vorhanden.
Diese wandelt der menschliche Körper nach dem Verzehr in die Aminosäure Homocystein
um, welche unter anderem das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht. Daneben
begünstigt sie auch arterielle Erkrankungen, Blutgerinnsel, Demenz, Alzheimer und
Depressionen. Schwefel kann auch Tumore und Darmentzündungen fördern (vgl. MCDOUGAL
2015: 62; CACCIAPUOTI 2011; CELLARIER 2003; LEVINE 1998).
Die bereits erwähnte Studie von ROHRMANN et al. (2013), bei der der Zusammenhang
zwischen dem Fleischkonsum und einer erhöhten Sterblichkeit untersucht wurde, schließt
auch auf eine erhöhte Sterblichkeit besonders durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund
eines hohen Konsums von Fleisch (vor allem von verarbeitetem Fleisch). Die Autoren
schätzen, dass 3,3 % der Todesfälle verhindert werden könnten, wenn der Konsum von
verarbeitetem Fleisch weniger als 20 g pro Tag betragen würde. Verarbeitetes Fleisch hat im
Vergleich zu nicht verarbeitetem einen noch höheren Anteil an gesättigten Fettsäuren und
Cholesterin, die beide im Zusammenhang stehen mit einem höheren Risiko für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen (vgl. MOZAFFARIAN et al. 2010; ROHRMANN et al. 2013).
Laut KEY et al. (1999) haben Vegetarier im Vergleich zu nicht-Vegetariern eine 25 %
geringere Wahrscheinlichkeit an koronaren Herzerkrankungen zu sterben. Die Autoren
22
schätzten, dass eine weitverbreitete Annahme einer vegetarischen Ernährung ungefähr 40.000
Sterbefälle durch koronare Herzerkrankungen in Großbritannien jedes Jahr verhindern könnte.
Das geringere Risiko für koronare Herzerkrankungen bei Vegetariern wird auch auf das
geringere Körpergewicht und die geringere Verbreitung von Adipostitas zurückgeführt (vgl.
BERKOW und BARNARD (2006); KEY et. al. 1999b; THOROGOOD et al. 2003). Ein sehr geringes
Körpergewicht (BMI <18 kg/m2) erhöht laut THOROGOOD et al. (2003) allerdings die
allgemeine Sterblichkeitsrate (im Vergleich zu den untersuchten Personen mit einem BMI
zwischen 20 und 22 kg/m2).
Das Risiko für koronare Herzerkrankungen ist TILMAN UND CLARK (2014) zufolge bei
Vegetariern um 20 % geringer.
Aus einer relativ großen Studie über den Zusammenhang zwischen Blutdruck und einer
vegetarischen Ernährungsweise schlussfolgern PETTERSEN et al. (2012), dass Vegetarier, und
darunter besonders Veganer, durchschnittlich einen niedrigeren systolischen und diastolischen
Blutdruck und seltener Bluthochdruck haben als Personen, die Fleisch essen. Die Autoren
führen dies nur zum Teil auf ihre geringere Körpermasse zurück. Von BERKOW und BARNARD
(2006, 2005) wird das geringere Risiko für Bluthochdruck bei Vegetariern hauptsächlich auf
das geringere Körpergewicht und die geringere Verbreitung von Adipostitas zurückgeführt.
KALUZA et al. (2012) analysierten die Auswirkung des Konsums von rotem Fleisch auf das
Schlaganfallrisiko. Dabei wurde frisches rotes, verarbeitetes rotes und generell rotes Fleisch
betrachtet. Die Ergebnisse dieser Meta-Analyse zeigen auf, dass sowohl frisches rotes Fleisch,
verarbeitetes rotes Fleisch als auch generell rotes Fleisch im Zusammenhang stehen mit einem
erhöhten Risiko für Schlaganfall und für ischämischen Schlaganfall.
3.4.3 Diabetes
Zahlreiche groß angelegte Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von
Fleisch, vor allem von rotem Fleisch, und einem erhöhten Risiko für Typ II Diabetes (vgl.
FESKENS et al. 2013; PAN et al. 2011). Eine Verringerung des Konsums von rotem Fleisch
führt laut PAN et al. (2013) zu einem niedrigeren Risiko für Diabetes Typ II. Laut
WITTENBECHER et. al. (2015) und MÜHLENBRUCH et al. (2014) hat eine Portion rotes Fleisch
pro Tag von 150 g einen ähnlichen Vorhersagewert in Bezug auf das Risiko für Typ II
23
Diabetes wie als würde man mehr als 20 Zigaretten pro Tag rauchen, als hätte man einen 7,6
cm größeren Taillenumfang oder als hätte man ein Elternteil mit Diabetes.
Für das verringerte Diabetesrisiko von Vegetariern spielt laut BERKOW und BARNARD (2006)
auch ein durchschnittlich geringeres Körpergewicht und eine geringere Verbreitung von
Adipostitas bei Vegetariern eine Rolle.
Laut einer Analyse von TILMAN UND CLARK (2014) war das Risiko für Typ II Diabetes bei
den untersuchten Personen bei einer vegetarischen Ernährung 41 % geringer als bei einer
omnivoren Ernährung, die alle Nahrungsmittelgruppen enthält.
3.4.4 Sonstige gesundheitliche Aspekte
Tierische Nahrungsmittel enthalten viele Säurebildner. Um die Säuren zu neutralisieren und
den richtigen Säurehaushalt des Körpers wieder herzustellen, werden nach dem Konsum
tierischer Produkte basische Stoffe wie Carbonat, Citrat und Natrium aus den Knochen
freigesetzt. Dies kann auf Dauer allerdings die Kochen beeinträchtigen und zu Osteoporose
führen (vgl. MCDOUGALL 2015: 63; REMER 2000; BARZEL/MASSEY 1989; JAJOO et al. 2006).
Laut CHOI et al. (2004) steht ein hoher Konsum von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten im
Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Gicht.
BERKOW und BARNARD (2006) zufolge ist Adipositas nur bei 0 % bis 6 % der Vegetarier
verbreitet, während es bei 5 % bis 45 % der fleischessenden Personen vorkommt.
Eine Untersuchung von Vegetariern in dem Vereinigten Königreich führt zu der
Schlussfolgerung, dass Vegetarier eine geringere Sterblichkeit haben im Vergleich zur
generellen Population (vgl. APPLEBY et al. 2002).
Außerdem kann der Konsum von Fleisch aus Intensivtierhaltung zu Antibiotikaresistenzen
führen und zudem zur Einnahme von pharmazeutischen Überbleibseln und Stresshormonen
(vgl. CAMPBELL 2006 in STOLL-KLEEMANN/O´RIORDAN 2015). Es werden in Deutschland in
der Veterinärmedizin mehr als doppelt so viele Antibiotika wie in der Humanmedizin
eingesetzt (1706 Tonnen pro Jahr). Die Antibiotikaresistenz steigt weltweit an. Die
multiresistenten Keime können neben direktem Tierkontakt durch belastete Nahrungsmittel
übertragen werden, vor allem durch Fleisch. In Deutschland sterben jährlich 10.000 bis
24
30.000 Patienten an Infektionen im Krankenhaus, oftmals durch multiresistente Keime, gegen
die keine Antibiotika mehr helfen bzw. die noch helfenden Antibiotika wurden nicht mehr
rechtzeitig ausfindig gemacht (vgl. SPIELSBERG 2013: 3 ff.). Die in der Massentierhaltung
eingesetzten Hormone können über das konsumierte Fleisch und über die Umwelt (da die
Tiere 85 % der Wirkstoffe wieder ausscheiden) von den Menschen aufgenommen werden.
Hormonwirksame Substanzen in der Natur stehen im Zusammenhang mit einigen Krebsarten,
Unfruchtbarkeitsproblemen bei Männern und einer verfrühten Pubertät (vgl.
MAENNEL/HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG 2014: 25).
Die American Dietetic Association und Dietitians of Canada vertreten die Position, dass eine
angemessen geplante vegetarische Ernährung gesund und ausreichend nährstoffreich ist und
gesundheitliche Vorteile bringt in Bezug auf eine Prävention und Behandlung von gewissen
Krankheiten. Gut geplante vegane und andere vegetarische Ernährungsweisen sind demnach
geeignet für alle Stadien des Lebens, inklusive während Schwangerschaft, Stillzeit,
Säuglingsalter, Kindheit und Jugend (vgl. THE AMERICAN DIETETIC ASSOCIATION 2003).1
1In dieser Arbeit liegt der Schwerpunkt auf den Auswirkungen des Fleischkonsums, doch auch andere
tierische Produkte (Milchprodukte und Eier) haben ähnliche Auswirkungen. Für Milchkühe und
Legehennen muss beispielsweise ebenfalls Futter produziert werden, was aus ökologischer und sozialer
Sicht vergleichbare Probleme hervorbringt (vgl. FAO 2013; FAO 2006; WEST et al. 2014). Die intensive
Haltung dieser Tiere verursacht mindestens genauso viel Tierleid, sie werden ebenso geschlachtet, wenn sie
nicht mehr effizient genug sind und haben zuvor meist schlimme Lebensbedingungen (vgl. JOY 2013: 66
ff.) Auch aus gesundheitlicher Sicht sind Milchprodukte und Eier umstritten. Ein hoher Milchkonsum kann
beispielsweise Osteoporose, Krebs, Adipositas, Diabetes und Autoimmunerkrankungen fördern, während
ein hoher Konsum von Eiern zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs beitragen kann (vgl.
MCDOUGALL 2015; CAMPBELL 2015).
25
3.5 Das Potential gesundheitlicher Argumente für die Reduktion des Fleischkonsums
Eine in Deutschland durchgeführte Studie von CORDTS et al. (2014) untersuchte die Reaktion
von Fleischkonsumenten auf Informationen über negative Auswirkungen des Fleischkonsums.
Jedem der 690 Untersuchungsteilnehmer wurde einer von vier fiktiven Zeitungsartikeln über
unterschiedliche negative Aspekte des Fleischkonsums zum Lesen gegeben. Die
Untersuchung zeigte, dass Argumente in Bezug auf das Tierwohl und auf die menschliche
Gesundheit die stärksten Effekte auf die Reduktion des Fleischkonsums hatten.
YOUGOV DEUTSCHLAND GMBH (2015) untersuchte ebenfalls anhand einer repräsentativen
Befragung in Deutschland die Auswirkungen der WHO-Studie auf den Konsum der Befragten
von verarbeitetem Fleisch. Die Studie ergab, dass 24 % der Befragten als Konsequenz
weniger verarbeitetes Fleisch essen und 2 % gar kein verarbeitetes Fleisch mehr. Dieses
gesundheitliche Argument konnte also durchaus zu einer Beeinflussung des Fleischkonsums
der Befragten führen.
Gesundheitliche Argumente können sehr ausschlaggebend für die Wahl der Ernährungsweise
sein. DYETT et al. (2013) führten eine Studie über den Lebensstil von Veganern durch und
stellten fest, dass der von den Befragten meistgenannte Grund für eine vegane
Ernährungsweise der gesundheitliche Aspekt ist (47 % gaben dies an). Der am
zweithäufigsten genannte Grund für diese Ernährungsweise war das Tierwohl. RUBY (2012)
kommt zu der Schlussfolgerung, dass die persönliche Gesundheit der am zweithäufigsten
genannte Grund für eine vegetarische Ernährung ist, nach dem Aspekt der ethischen
Unvereinbarkeit mit dem Züchten und Schlachten von Tieren.
Eine generell gesunde Ernährung ist laut einer Studie der TECHNIKER KRANKENKASSE (2013)
Frauen wichtiger als Männern. Außerdem achten junge Erwachsene am wenigsten auf
gesundes Essen. Konsequent gesund ernährt sich demnach nur jeder zehnte der unter 25-
Jährigen, während 4 von 10 Senioren dies von sich sagen. Zudem ernähren sich die Befragten
dieser Studie umso gesünder, je höher die Schulbildung und das Einkommen sind.
26
4. Methodik
Nachdem im Theorieteil durch eine umfassende Darstellung der Problematik bereits der
aktuelle Kenntnisstand bezüglich des Fleischkonsums erläutert wurde, folgt nun in diesem
Kapitel die Beschreibung der methodischen Herangehensweise und Durchführung der
Untersuchung.
4.1 Forschungskonzept
Das grundlegende Ziel dieser Untersuchung ist herauszufinden, inwiefern die
gesundheitlichen Argumente für eine Verringerung des Fleischkonsums aus der WHO-Studie
dazu beitragen, den Fleischkonsum zu reduzieren und somit ökologische, gesundheitliche,
tierethische und soziale Probleme vermindern können.
Anhand der folgenden, bereits einleitend genannten Forschungsfrage soll die Wirksamkeit
von gesundheitlichen Argumenten für die Reduktion des Fleischkonsums am Beispiel der
WHO-Studie untersucht werden:
Inwiefern wirkt sich die WHO-Studie auf den selbst eingeschätzten Fleischkonsum der
Greifswalder Bevölkerung aus?
Im Vorfeld werden Hypothesen aufgestellt, die die Beantwortung der Forschungsfrage
unterstützen. Sie werden im Folgenden dargelegt und durch aktuelle Literatur begründet.
Die Studie von YouGov über die Auswirkungen der WHO-Studie auf den Konsum der
Befragten von verarbeitetem Fleisch ergab, dass 24 % der Befragten als Konsequenz weniger
verarbeitetes Fleisch essen und 2 % gar kein verarbeitetes Fleisch mehr (vgl. YOUGOV
DEUTSCHLAND GMBH 2015). Es soll herausgefunden werden, ob die im Rahmen dieser Arbeit
in Greifswald durchgeführte Untersuchung auch einen generellen selbsteingeschätzten
verringerten Fleischkonsum feststellen kann. Da von den Personen, die von YouGov befragt
wurden, mehr als die Hälfte angaben, genauso viel Fleisch wie vorher zu essen, ist hier davon
auszugehen, dass ebenfalls die meisten Befragten weiter wie bisher essen. Die ersten
Hypothesen lauten daher wie folgt:
• Die WHO-Studie hat Auswirkungen auf den Fleischkonsum der Befragten.
27
• Die meisten Befragten essen weiter wie bisher.
Aus mehreren Studien geht hervor, dass der Anteil der Vegetarier bei Frauen höher ist als bei
Männern (vgl. MAX RUBNER-INSTITUT 2008: 44; YOUGOV DEUTSCHLAND GMBH 2015; GALE
et al. 2006). Dieser Aspekt soll bei der vorliegenden Untersuchung gleichermaßen untersucht
werden. Zudem ernähren sich Frauen laut einer Studie der Techniker Krankenkasse generell
gesünder als Männer (vgl. TECHNIKER KRANKENKASSE 2013). Es könnte daher vermutet
werden, dass Frauen dementsprechend eher dazu bereit sind ihren Fleischkonsum aufgrund
der WHO-Studie zu reduzieren. Es stellt sich also generell die Frage, ob es zwischen Männern
und Frauen Unterschiede gibt in Bezug auf die Auswirkungen der WHO-Studie auf ihren
Fleischkonsum. Daher lauten weitere Hypothesen:
• Das Geschlecht und das Merkmal „Vegetarier sein“ sind voneinander abhängig.
• Das Geschlecht und die Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der
Befragten sind voneinander abhängig.
Der von DAVEY et al. (2002) festgestellte Zusammenhang, dass Vegetarier bzw. Veganer im
Durchschnitt jünger sind als Personen, die Fleisch essen, soll hier ebenfalls betrachtet werden.
Es soll also untersucht werden, ob es zwischen den Vegetariern und den Befragten, die
Fleisch essen, in Bezug auf das Alter Unterschiede gibt. Der TECHNIKER KRANKENKASSE
(2013) zufolge achten junge Erwachsene am wenigsten auf eine gesunde Ernährung.
Demzufolge könnte vermutet werden, dass die WHO-Studie auf den Fleischkonsum älterer
Personen eine größere Wirkung hat, da diese sich mehr Gedanken um ihre Gesundheit
machen. Es soll daher überprüft werden, ob das Alter im Zusammenhang steht mit den
Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragen. Folgende Hypothesen
sollen also untersucht werden:
• Das Alter und das Merkmal „Vegetarier sein“ sind voneinander abhängig.
• Das Alter und die Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der
Befragten sind voneinander abhängig.
Der in der Studie von GALE et al. (2006) untersuchte Aspekt, dass Vegetarier mit höherer
Wahrscheinlichkeit höheren sozialen Schichten angehören und eine bessere Ausbildung
haben, soll auch hier geprüft werden. Vergleichsweise soll untersucht werden, ob Vegetarier
28
und Nicht-Vegetarier sich in Bezug auf den Schulabschluss unterscheiden. Laut der
TECHNIKER KRANKENKASSE (2013) wird umso gesünder gegessen, je höher die Schulbildung
ist. Es könnte dementsprechend vermutet werden, dass Personen mit einem höheren
Schulabschluss eher dazu bereit sind aufgrund gesundheitlicher Argumente ihren
Fleischkonsum zu reduzieren. Es ist also zu untersuchen, ob ein Zusammenhang besteht
zwischen dem Schulabschluss und Auswirkungen der WHO-Studie auf die Befragten. Daher
wurden folgende Hypothesen formuliert:
• Der Schulabschluss und das Merkmal „Vegetarier sein“ sind voneinander abhängig.
• Der Schulabschluss und die Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum
der Befragten sind voneinander abhängig.
Weitere zu testende Hypothesen insbesondere in Bezug auf eine Übereinstimmung der
soziodemographischen Daten mit der Grundgesamtheit werden der Übersichtlichkeit halber
direkt im Ergebnisteil erläutert, bevor sie dort anschließend beantwortet werden.
4.2 Vorgehensweise und Aufbau des Fragebogens
In Vorbereitung auf die Untersuchung wurde zunächst eine umfassende Literaturrecherche
durchgeführt um anschließend Forschungsfragen und Hypothesen zu formulieren.
Als Methode für diese Untersuchung wurde die quantitative Sozialforschung ausgewählt. Laut
SCHUMANN (2012: 1) wird bei einer quantitativen Vorgehensweise versucht, „das Auftreten
von Merkmalen und ggf. deren Ausprägung durch Messung (Quantifizierung) zu erfassen“.
Im Vergleich zur qualitativen Sozialforschung kann man durch diese Methode ein
Meinungsbild einer vergleichsweise größeren Anzahl von Menschen erhalten und sie eignet
sich gut für statistische Auswertungen (vgl. DIEKMANN 2011: 532 ff.). Die Befragung wurde
mithilfe eines standardisierten Fragebogens in einer Face-to-Face Situation durchgeführt (vgl.
SCHNELL ET AL. 2013: 315).
Unter anderem diente das Buch „Fragebogen – ein Arbeitsbuch“ von PORST (2014) als
Grundlage für die Ausarbeitung des Fragebogens. Es gibt unterschiedliche Formen von
Fragen – man kann sie unterscheiden in „geschlossene, offene und halboffene Fragen“ (vgl.
PORST 2014: 53 ff.). In diesem Fragebogen waren alle drei Fragenformen vertreten, das
Hauptaugenmerk lag dabei auf den geschlossenen Fragen. Bei geschlossenen Fragen gibt es
29
bereits vorgegebene Antwortmöglichkeiten. Die befragte Person muss sich für eine
Antwortmöglichkeit entscheiden, oder für mehrere, falls Mehrfachnennungen zulässig sind.
Die geschlossenen Fragen in diesem Fragebogen wurden so gestellt, dass nur eine
Antwortmöglichkeit angekreuzt werden musste. Der Vorteil bei geschlossenen Fragen ist,
dass die Beantwortung und auch die spätere Auswertung erleichtert werden. Ihr Nachteil liegt
darin, dass es dazu kommen kann, dass befragte Personen keine für sie passende
Antwortmöglichkeit finden (vgl. PORST 2014: 55). Nach PORST (2014: 66) eignen sich
geschlossene Fragen, „wenn [man] das Universum der Antworten sicher kenn[t] und es aus
einer bestimmten und bestimmbaren Menge besteht, wenn die Anzahl der möglichen
Antworten nicht allzu groß ist, wenn [die] Fragen sich mit mehr oder weniger bekannten
Sachverhalten beschäftigen, und wenn es – ganz pragmatisch – schnell gehen soll“.
Bei offenen Fragen gibt es keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten – die befragte Person
muss sich selbst eine Antwort überlegen. Ein Vorteil bei dieser Fragenform ist, dass die
befragte Person in ihren eigenen Worten antworten kann, so wie sie es kennt. Auch sind
offene Fragen wichtig um neue Informationen zu gewinnen, z.B. wenn „das Universum der
möglichen Antworten unbekannt oder sehr groß ist“ oder „[man] vermeiden möchte[…], die
Befragten in eine bestimmte Richtung zu lenken“ (PORST 2014: 67). Nachteilig ist bei offenen
Fragen allerdings, dass die Qualität der Antwort sehr davon abhängt, wie die befragte Person
sich ausdrücken kann. Außerdem ist die Datenauswertung aufwendiger als bei geschlossenen
Fragen (vgl. PORST 2014: 56 f.).
Als halboffene Frage wird eine Frage bezeichnet, die im Prinzip eine geschlossene Frage mit
vorgegebenen Antwortkategorien darstellt, bei der es aber zusätzlich die Möglichkeit gibt,
eine eigene Antwort zu formulieren. Halboffene Fragen sind gut geeignet, wenn man zwar die
Antwortmöglichkeiten gut abschätzen kann, sich jedoch nicht absolut sicher ist, ob man
wirklich alle möglichen Antwortkategorien aufgelistet hat. Diese Fragenform kann auch
helfen, die Motivation der befragten Personen zu fördern (vgl. PORST 2014: 57 ff.). In diesem
Fragebogen diente die halboffene Frage dazu, die Entscheidung für die im geschlossenen Teil
ausgewählte Antwortmöglichkeit zu begründen.
Der Fragebogen besteht aus zwei Teilen. Zu Beginn gibt es zunächst kurze Informationen
sowohl über den Zweck der Befragung als auch über Freiwilligkeit, Anonymität und Art der
Fragen. Vor allem die Zusicherung von Anonymität ist wichtig um den Befragten ein sicheres
Gefühl zu geben und sie dazu zu bringen, ehrlich zu antworten und überhaupt an der
Befragung teilzunehmen (vgl. SCHUMANN 2012: 78). Anschließend wird für die Teilnahme
30
an der Befragung gedankt. Im ersten Teil des Fragebogens wird zunächst gefragt, ob die
WHO-Studie wahrgenommen wurde. Für die Personen, die diese Frage verneinen, gibt es
dann einen kurzen Überblick über die wichtigsten Informationen aus der WHO-Studie. Somit
ist die Möglichkeit gegeben, alle Befragten ungefähr auf den gleichen Wissensstand bezüglich
der WHO-Studie zu bringen. Im Anschluss wird nach der Reaktion auf die WHO-Studie und
nach den Auswirkungen dieser auf den selbsteingeschätzten Fleischkonsum gefragt. Der
zweite Teil des Fragebogens besteht aus Fragen nach demographischen Daten wie Alter,
Geschlecht, Abschluss usw. Demographische Fragen sollte man stets am Ende der Befragung
stellen, da diese für die Befragten meist weniger spannend sind (vgl. PORST 2014: 147).
Insgesamt sind 14 Fragen zu beantworten. Ganz am Schluss des Fragebogens gibt es Platz für
Anmerkungen und einen Dank für die Unterstützung.
4.3 Datenerhebung
Die Grundgesamtheit der Befragung umfasst alle in Privathaushalten in Greifswald lebenden
Personen ab 14 Jahren. Das Mindestalter der Befragten wurde auf 14 Jahren festgelegt, weil
ab diesem Alter Befragungen von Minderjährigen erfolgen dürfen, auch wenn kein weiterer
Erwachsener anwesend ist, der davon Kenntnis hat. Minderjährige ab 14 Jahren gelten
generell als einsichtsfähig, daher müssen deren Eltern einer Befragung nicht zustimmen (vgl.
ARBEITSKREIS DEUTSCHER MARKT- UND SOZIALFORSCHUNGSINSTITUTE E.V. 1996).
Vor der eigentlichen Befragung wurde ein Pretest mit 12 Personen durchgeführt. Der Zweck
eines Pretests ist, dass der entwickelte Fragebogen vor der eigentlichen Untersuchung erprobt
wird um eventuell missverständliche Formulierungen feststellen zu können und die
durchschnittliche Dauer der Befragung herauszufinden. Dabei soll darauf geachtet werden,
dass es sich bei denen zur Probe befragten Personen nicht um eine homogene Gruppe handelt,
es sei denn die Grundgesamtheit entspricht einer solchen Gruppe (vgl. SCHUMANN 2012: 76).
Es wurde daher darauf geachtet, Personen für den Pretest auszuwählen, die sich in Bezug auf
Alter, Geschlecht und Erwerbsstatus unterscheiden. Die Personen wurden darum gebeten,
Kritik und Anregungen bezüglich des Fragebogens mitzuteilen. Im Anschluss an den Pretest
wurden geringfügige Modifikationen an dem Fragebogen vorgenommen um ihn in seiner
Endversion so verständlich wie möglich zu gestalten.
31
Es wurde angestrebt eine so weit wie möglich repräsentative Umfrage durchzuführen. Laut
SCHUMANN (2012: 84) ist das „Ziel der Stichprobenziehung bei repräsentativen Umfragen
[…], aus den empirisch ermittelten Kennwerten der Stichprobe […] auf entsprechende
Parameter der Grundgesamtheit zu schließen“ (Hervorhebungen im Original). Um dieses Ziel
zu erreichen benötigt man Zufallsstichproben, die sich aus Wahrscheinlichkeitsauswahlen
ergeben (vgl. SCHUMANN 2012: 84). Laut DIEKMANN (2011: 380) handelt es sich um eine
Wahrscheinlichkeitsauswahl, wenn „jedes Element der Grundgesamtheit […] eine von null
verschiedene, angebbare Wahrscheinlichkeit [hat], in der Stichprobe berücksichtigt zu
werden.“
Um eine möglichst zufällige Stichprobe zu erhalten wurde sich für das „Random-Route-
Verfahren“ (DIEKMANN 2011: 383), oder auch „Random-Walk-Technik“ genannt
(SCHUMANN 2012: 100), entschieden. Bei dieser Methode werden zunächst zufällige
Startadressen bestimmt. Von diesen Punkten aus werden anhand vorher festgelegter
Begehungsanweisungen zufällige Haushalte ermittelt. Anschließend wird innerhalb eines
Haushalts eine Person durch Zufall für die Befragung ausgewählt (vgl. DIEKMANN 2011:
383f.).
Um die zufälligen Startadressen zu bestimmen wurde zunächst eine aktuelle Liste mit allen
Straßennamen und dazugehörigen Hausnummern von der Abteilung Vermessung des
Stadtbauamts Greifswald (2015) organisiert. Nachdem jeder Straße eine Nummer zugeordnet
wurde, fand mithilfe eines Zufallsgenerators (AGITOS 2015) die Auswahl von 20 zufälligen
Straßen und jeweils einer zufälligen Hausnummer statt. Von jedem Startpunkt aus wurden 10
Personen befragt, sodass insgesamt 200 Befragungen zustande kamen. Dabei wurde sich
zunächst von jeder ausgewählten Startadresse aus um 90° nach rechts gedreht, sodass die
Startadresse links und die Straße rechts von der Befragungsperson lag. Von da aus wurde
folgende Regel angewendet: läuft man auf der linken Straßenseite, biegt man bei der nächsten
Möglichkeit rechts ab, läuft dann auf der rechten Straßenseite und biegt bei der nächsten
Möglichkeit links ab, dann läuft man wieder auf der linken Straßenseite usw., unterwegs wird
bei jedem zweiten Haushalt geklingelt (vgl. SCHUMANN 2012: 100). Die Auswahl erfolgte bei
Mehrfamilienhäusern von oben nach unten, bei Klingelschildern von links nach rechts und
vom Vorder- ins Hinterhaus. Bei einer Sackgasse ging man auf der gleichen Seite zurück bis
zur letzten Kreuzung und wendete die vorherigen Regeln erneut an. Wurde ein Haushalt
ermittelt, bediente man sich der Geburtstagsauswahlmethode um eine zufällige Person für die
Befragung auszuwählen. Bei dieser Methode wird die im Haushalt lebende und zur
32
Grundgesamtheit gehörende Person, die zuletzt Geburtstag hatte, gebeten an der Befragung
teilzunehmen (vgl. DIEKMANN 2011: 218). Man unterscheidet bei der Random-Walk-Technik
zwischen Adress-Random, bei dem eine Person zuerst die Haushalte auswählt und eine
andere dort später die Befragung vornimmt, und Standard-Random, bei dem beides direkt von
einer Person durchgeführt wird (vgl. SCHUMANN 2012:100). Bei der vorliegenden
Untersuchung handelt es sich um Standard-Random, da beide Schritte unmittelbar
hintereinander, jedoch sorgfältig und gewissenhaft, von derselben Person ausgeführt wurden.
Adress-Random wäre über den Rahmen der Arbeit hinausgegangen.
Die Befragung fand statt im Zeitraum vom 27.11.2015 bis 18.12.2015. Um so viele Personen
wie möglich antreffen zu können, wurde sie zu unterschiedlichen Tageszeiten und an
unterschiedlichen Wochentagen durchgeführt (montags bis freitags von nachmittags bis
abends und samstags von morgens bis abends).
Zu Beginn der Befragung wurden die Befragten gebeten, den Fragebogen selbst auszufüllen,
damit sie ihre Antworten nicht direkt dem Interviewer mitteilen müssen und sich dadurch
womöglich anonymer fühlen und dementsprechend ehrlichere Antworten geben könnten (vgl.
SCHNELL et al. 2013: 350). Im Laufe der Befragung wurde sich allerdings dafür entschieden,
dass die Befragungsperson den Fragebogen während des persönlichen (Face-to-Face)
Interviews für die Befragten ausfüllt um widersprüchliche Angaben oder unbeantwortete
Fragen zu vermeiden. Die Beantwortung eines Fragebogens dauerte im Durchschnitt etwa
fünf Minuten.
4.4 Auswertung
Die Auswertung der gewonnenen Daten erfolgte mithilfe des Tabellenkalkulationsprogramms
Microsoft Office Excel 2003. Zunächst war es notwendig die Daten zu codieren und in eine
Excel-Tabelle einzugeben um eine Datenmatrix zu erhalten. Anschließend musste eine
Fehlerkontrolle durchgeführt werden (vgl. MAYER 2009: 103 ff). Die Auswertung der offenen
Frage und des offenen Teils der halboffenen Frage erfolgte außerdem durch eine
Klassifikation wie SCHNELL et al. (2013: 419) sie beschreiben: „(…) nach Durchsicht aller
Antworten auf eine offene Frage [wird] zunächst eine Liste aller verschiedenen Antworten
und deren Häufigkeit erstellt (…). Ähnliche oder vergleichbare Antworten werden in einem
zweiten Arbeitsschritt zu neuen Kategorien zusammengefasst. In einem dritten Arbeitsschritt
werden den neu gebildeten Kategorien Zahlen zugeordnet.“ Auch diese gewonnen Daten
33
wurden in den Datenfile übertragen und einer Fehlerkontrolle unterzogen. Erst nach den
genannten Arbeitsschritten konnte mit der statistischen Auswertung begonnen werden.
Mit dem Random-Route-Verfahren erhält man eine einfache Zufallsstichprobe auf der
Haushaltsebene. Jeder Haushalt in Greifswald hat somit die gleiche Chance in die Stichprobe
zu kommen. Auf der Personenebene gibt es jedoch unterschiedliche
Auswahlwahrscheinlichkeiten. Wird beispielsweise ein Ein-Personen-Haushalt per Random-
Route-Verfahren ausgewählt, ist die dort lebende Person auf jeden Fall in der Stichprobe.
Handelt es sich dagegen um einen Drei-Personen-Haushalt, haben dort lebende Personen nur
eine Wahrscheinlichkeit von 1/3 in die Stichprobe zu gelangen. In einem 7-Personen-Haushalt
hat man nur noch eine Chance von 1/7 für die Befragung ausgewählt zu werden. Um eine
personenrepräsentative Stichprobe zu bekommen, gibt es die Möglichkeit eine „Gewichtung
mit dem reziproken Wert der Auswahlwahrscheinlichkeit“ (D IEKMANN 2011: 386)
durchzuführen. Dabei bekommen Befragte aus Ein-Personen-Haushalten ein Gewicht von
eins, befragte Personen aus Drei-Personen-Haushalten bekommen ein Gewicht von 3 usw., so
als wäre ein Befragter aus einem Drei-Personen-Haushalt dreimal im Datensatz vorhanden.
Diese Methode ist jedoch umstritten. Laut DIEKMANN (2011: 386) können Verzerrungen
auftreten, weil größere Haushalte besser erreichbar sind und somit Personen aus größeren
Haushalten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in die Stichprobe gelangen. Dem Autor
zufolge wird zudem bei multivariaten Analysen meist keine solche Gewichtung
vorgenommen. Auch HARTMANN und SCHIMPL-NEIMANNS (1992: 320) berichten, dass die
Sozialforschungsumfrage Allbus, bei der ebenfalls die Random-Route-Methode genutzt
wurde, viel mehr große Haushalte ausweist als die amtliche Zählung (Mikrozensus) und
kleine Haushalte unterrepräsentiert sind. Bei einer Gewichtung mit der Haushaltsgröße
werden die Verzerrungen noch verstärkt, da Personen aus größeren Haushalten höherwertig in
die Berechnung eingehen. Weil eine solche Gewichtung die Ergebnisse nicht unbedingt
verbessert, wird sie von den Autoren nicht generell empfohlen (vgl. HARTMANN /SCHIMPL-
NEIMANNS 1992: 324). Es wurde sich daher dafür entschieden keine Gewichtung mit der
Haushaltsgröße vorzunehmen. Die Frage Nr.14, bei der nach der Anzahl der im Haushalt
lebenden Personen ab 14 Jahren gefragt wird, sollte dazu dienen im Nachhinein eine
Gewichtung mit der Haushaltsgröße vornehmen zu können. Diese Frage wird bei der
Auswertung nun nicht weiter berücksichtigt.
34
Gelegentlich wird ein weiteres Gewichtungsverfahren verwendet, welches jedoch ebenfalls
als problematisch angesehen wird. Beim sogenannten „Redressment“ wird nachträglich
versucht bestimmte Merkmalsverteilungen aus der Stichprobe, die von bekannten
Merkmalsverteilungen der Grundgesamtheit abweichen, an solche bekannten Verteilungen
anzupassen. Die amtliche Statistik kann beispielsweise Daten über die Merkmalsverteilungen
in der Grundgesamtheit liefern. Merkmale wie „Altersgruppe“, „Geschlecht“ usw. können
beim Redressment angeglichen werden, indem jede Person einer Gruppe mit dem „Soll-
Wert/Ist-Wert“ gewichtet wird (vgl. SCHUMANN 2012: 106). Das Verfahren ist allerdings
umstritten, es sei statistisch nicht zu begründen, dass dadurch weniger Verzerrungen
auftreten. Redressments seien „nur pragmatisch begründbar“ (DIEKMANN 2011: 428).
Aufgrund der Skepsis der Autoren gegenüber dem Redressment und der Bedenken, dass es
die erhobenen Daten verschlechtern könnte, wird das Verfahren für diese Untersuchung nicht
angewendet.
Der erste Teil der statistischen Auswertung bestand darin zunächst eine grafische Darstellung
der Verteilungen und Zusammenhänge vorzunehmen (deskriptive Statistik). Anschließend
folgte die induktive Statistik, die Überprüfung von Hypothesen. Mithilfe des Chi-Quadrat-
Anpassungstests wurde überprüft, ob sich die soziodemographischen Daten der Befragten in
der Stichprobe (Geschlecht, Alter, Schulabschluss, beruflicher Abschluss und Erwerbsstatus)
signifikant von denen in der Grundgesamtheit unterscheiden (vgl. MAYER 2009: 128 ff.).
Außerdem wurde der Chi-Quadrat-Unterschiedstest verwendet um zu testen, ob sich Gruppen
in Bezug auf ein Merkmal signifikant voneinander unterscheiden (vgl. MAYER 2009: 132 ff.).
35
40,1
47,5
59,9
52,5
0
10
20
30
40
50
60
70
Stichprobe Zensus 2011
rela
tive
Häu
figke
it in
%
männlich
weiblich
Abb. 5.1: Geschlechterverhältnis der Befragten in d er Stichprobe (n=192) im Vergleich zur Grundgesamtheit / Zensus 2011 (vgl. Bayerisches Landesamt für Statist ik 2011)
5. Ergebnisse
Es haben 200 Personen an der Befragung teilgenommen. Unter Verwendung des Random-
Route-Verfahrens wurde allerdings bei insgesamt 779 Haushalten geklingelt um eine mit der
beschriebenen Methode ausgewählte Person zu befragen. Davon waren allerdings 361
Personen nicht erreichbar (sogenannte „not-at-homes“). Mit 207 Personen, „refusals“
genannt, konnte zwar Kontakt aufgenommen werden, diese Verweigerten jedoch die
Teilnahme an der Umfrage. Von diesen „refusals“ gaben 75 Personen als Grund für die
Verweigerung an, gerade keine Zeit für eine Umfrage zu haben. Des Weiteren fühlten sich 11
von den ausgewählten Personen aufgrund von Krankheit o. Ä. nicht in der Lage an der
Befragung teilzunehmen (sogenannte „unable to answers“). Es ergibt sich daher eine
Ausschöpfungsquote von 25,67 %. Die Non-Response-Quote beträgt demnach 74,33 % (vgl.
SCHUMANN 2012: 103 f.).
Von den 200 ausgefüllten Fragebögen wurden allerdings zwei nicht berücksichtigt, weil bei
diesen beiden die Geburtstagsauswahlmethode nicht angewendet wurde und die Ergebnisse
nicht verfälscht werden sollten. Weitere 6 Fragebögen wurden nicht in die Auswertung mit
einbezogen, da sie höchst widersprüchliche Angaben enthielten. Daher wurden insgesamt 192
Fragebögen ausgewertet.
Die Summe der relativen Häufigkeiten in Prozent kann im Folgenden manchmal aufgrund
von Rundungen geringfügig von 100 abweichen.
5.1 Soziodemographische Aspekte
In Abbildung 5.1 ist der Anteil
der Frauen und Männer in der
Stichprobe im Vergleich zur
Grundgesamtheit dargestellt. Die
Daten der Zensusdatenbank
Zensus 2011 der Statistischen
Ämter des Bundes und der
Länder (vgl. BAYERISCHES
LANDESAMT FÜR STATISTIK
2011) für Greifswald werden als
Daten der Grundgesamtheit
36
1
34,4
27,1
19,3 18,2
12,1
26,724,2
18,5 18,4
0
5
10
15
20
25
30
35
40
unter 18 18-29 30-49 50-64 65 und älter
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Stichprobe
Zensus 2011
Abb. 5.2: Altersklassen der Befragten in der Stichp robe (n=192) im Vergleich zur Grundgesamtheit/Zensus 2011 (vgl. Bayerisches Lande samt für Statistik 2011)
angenommen. Der Anteil der Frauen in der Stichprobe ist mit 59,9 % gegenüber der
Grundgesamtheit deutlich überrepräsentiert und der der Männer mit 40,1 % unterrepräsentiert.
Um von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit schließen zu können, ist es erforderlich, dass
die Stichprobe ein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit darstellt (vgl. Mayer 2009: 128
f.). Mit dem Chi-Quadrat-Anpassungstest wurde überprüft, ob dies zutrifft. Zuvor wurde sich
für ein Signifikanzniveau von 5 % entschieden, da es üblich ist dieses Niveau zu verwenden
(vgl. RAAB-STEINER/BENESCH 2010: 111 ff.; SCHNELL ET AL. 2013: 440). Das Ergebnis des
Tests beträgt 0,0402. Es stellt die Irrtumswahrscheinlichkeit α bei der Annahme eines
Unterschieds zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit (H1) dar. Da sie unter dem 0,05
Niveau liegt, wird die Nullhypothese H0 (es besteht kein signifikanter Unterschied) abgelehnt.
Zwischen der Stichprobe und der Grundgesamtheit gibt es einen signifikanten Unterschied. In
Bezug auf die Variable Geschlecht handelt es sich also nicht um eine repräsentative
Stichprobe (vgl. MAYER 2009: 128 ff.).
Wie in Abbildung 5.2 dargestellt, ordneten sich die meisten Befragten aus der Stichprobe der
Altersklasse 18-29 zu (34,4 %), gefolgt von der Gruppe der 30-49-Jährigen (27,1 %). Die
Altersklassen 50-64 und 65 und älter waren ähnlich stark vertreten (19,3 % und 18,2 %) und
stimmen am ehesten mit der Grundgesamtheit überein. Wenn man die Altersklassen der
Stichprobe mit denen der Grundgesamtheit vergleichen möchte, ist zu beachten, dass in der
Stichprobe Personen ab 14 Jahren befragt wurden und es dieses Mindestalter bei den
Altersklassen des Zensus 2011 nicht gab. Daher befinden sich in der Stichprobe in der Gruppe
der unter 18-Jährigen viel weniger Personen als in der Grundgesamtheit (nur ein Prozent). Um
dennoch das Alter zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit vergleichen zu können, wurde
mithilfe des Chi-Quadrat-Anpassungstests das Alter ab 18 Jahren getestet und somit die erste
Altersklasse nicht berücksichtigt (Abb. 5.3). Der Test ergab eine Irrtumswahrscheinlichkeit
37
von α = 0,5201 bei der Annahme eines Unterschieds zwischen Stichprobe und
Grundgesamtheit (H1). Da sie größer als 0,05 ist, wird die Nullhypothese H0 (es gibt keinen
signifikanten Unterschied zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit) angenommen. In
Bezug auf die Altersklassen ab 18 Jahren kann also von Repräsentativität ausgegangen
werden (vgl. MAYER 2009:128 ff.).
34,7
27,4
19,5 18,4
30,427,6
21,1 20,9
0
5
10
15
20
25
30
35
40
18-29 30-49 50-64 65 und älter
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Stichprobe
Zensus 2011
Abb. 5.3: Altersklassen der Befragten in der Stichp robe (n=190) im Vergleich zur Grundgesamtheit/Zensus 2011 (vgl. Bayerisches L andesamt für Statistik 2011), ohne die Kategorie "unter 18"
Bei der Betrachtung des höchsten Schulabschlusses fällt auf, dass die Personen, die Abitur
haben, mit 60,9 % stark überrepräsentiert sind (Abb. 5.4). Mit 22,9 % sind die Personen, die
einen Realschulabschluss haben, weniger vertreten als in der Grundgesamtheit. Ebenfalls sind
Personen mit Hauptschulabschluss und Personen ohne bzw. mit noch keinem Schulabschluss
in der Stichprobe unterrepräsentiert. Bei Personen mit Fachhochschulreife sind nur geringe
Unterschiede im Vergleich zur Grundgesamtheit zu erkennen. Während der Zensus 2011 bei
2,16,3
22,9
7,8
60,9
3,9
20,1
36,3
6,3
33,4
0
10
20
30
40
50
60
70
ohne oder nochkeinen
Schulabschluss
Hauptschul-abschluss
Realschul- odergleichwertiger
Abschluss
Fachhoch-schulreife
Allg./fachgebundendeHochschulreife
(Abitur)
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Stichprobe
Zensus 2011
Abb. 5.4: Höchster Schulabschluss der Befragten in der Stichprobe (n=192) im Vergleich zur Grundgesamtheit/Zensus 2011 (vgl. Bayerisches Lande samt für Statistik 2011)
38
der Variable Schulabschluss die Personen erst ab 15 Jahren berücksichtigte, wurden bei der
vorliegenden Untersuchung die Personen bereits ab 14 Jahren befragt. Dennoch dürften die
Ergebnisse einigermaßen vergleichbar sein und über dieses eine Alter hinweggesehen werden.
Der Chi-Quadrat-Anpassungstest ergibt als Irrtumswahrscheinlichkeit bei der Annahme eines
Unterschieds zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit (H1) α =0,0000. Diese liegt deutlich
unter 0,05. Daher wird die Nullhypothese H0 (es besteht kein signifikanter Unterschied)
abgelehnt. Eine repräsentative Stichprobe ist in Bezug auf den höchsten Schulabschluss nicht
gegeben (vgl. MAYER 2009:128 ff.).
In Abbildung 5.5 ist der höchste berufliche Abschluss der Befragten in der Stichprobe im
Vergleich zur Grundgesamtheit dargestellt. Auch hier sind deutliche Unterschiede zu
erkennen. Der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss in der Stichprobe ist mit 30,2 %
ca. dreimal so hoch wie in der Grundgesamtheit. Der Anteil der Personen, die eine Lehre
gemacht haben, ist in der Stichprobe mit 31,8 % geringer als in der Grundgesamtheit.
Ebenfalls sind die Befragten, die keinen bzw. noch keinen beruflichen Abschluss haben, mit
18,8 % etwas unterrepräsentiert. Der Anteil der Personen mit Fachhochschulabschluss ist in
der Grundgesamtheit etwas mehr als doppelt so hoch wie in der Stichprobe. Die Personen mit
einem Fachschulabschluss sind in Stichprobe und Grundgesamtheit ungefähr mit gleichen
Anteilen vertreten, dagegen sind die Personen mit Promotion ist in der Stichprobe geringfügig
12
3,1
30,2
4,2
25
41,8
12,26,5
10,5
3,3
18,8
31,8
05
1015202530354045
ohne odernoch keinenberuflichenAbschluss
Lehre/ Berufs-ausbildung im
dualenSystem
Fachschul-abschluss
Fachhoch-schul-
abschluss
Hochschul-abschluss
Promotion
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Stichprobe
Zensus 2011
Abb. 5.5: Höchster beruflicher Abschluss der Befrag ten in der Stichprobe (n=192) im Vergleich zur Grundgesamtheit/Zensus 2011 (vgl. Bay erisches Landesamt für Statistik 2011)
überrepräsentiert. Der Chi-Quadrat-Anpassungstest ergibt eine Irrtumswahrscheinlichkeit von
α =0,0000 bei der Annahme eines Unterschieds zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit in
Bezug auf die Variable "höchster beruflicher Abschluss" (H1). Weil sie deutlich unter 0,05
liegt, wird die Nullhypothese H0 (es besteht kein signifikanter Unterschied) abgelehnt.
39
Aufgrund des signifikanten Unterschieds zwischen Stichprobe und Grundgesamtheit kann der
berufliche Abschluss nicht als repräsentativ angesehen werden (vgl. MAYER 2009:128 ff.).
Der Erwerbsstatus der Befragten ist in Abbildung 5.6 dargestellt. Im Vergleich zur
Grundgesamtheit gibt es in der Stichprobe weniger Berufstätige (44,7 %) und mehr als
doppelt so viele Studenten/Schüler (24,8 %). Mit 25,3 % ist die Gruppe der Rentner usw. am
zweitstärksten vertreten und ähnelt dem Anteil in der Grundgesamtheit. Die erwerbslosen,
Hausfrauen/Hausmänner und Sonstige machen geringe Anteile aus. Beim Zensus 2011 gab es
für die Variable Erwerbsstatus eine weitere Kategorie, die die Personen unterhalb des
Mindestalters erfasste (unter 15 Jahre). Bei der Stichprobe betrug das Mindestalter 14 Jahre.
Um die Ergebnisse von Stichprobe und Zensus vergleichbarer zu machen, wurde die
Kategorie "Personen unterhalb des Mindestalters" aus den Daten des Zensus nicht
berücksichtigt und die Prozentwerte des Zensus ohne diese Kategorie erneut errechnet. Ein
weiteres Alter (14 Jahre) ist nun in den Daten der Stichprobe, nicht aber in denen des Zensus
enthalten. Dieses dürfte aufgrund schätzungsweise geringer Auswirkungen jedoch
vernachlässigbar sein. Der Chi-Quadrat-Anpassungstest ergibt eine Irrtumswahrscheinlichkeit
von α =0,0000 bei der Annahme eines Unterschieds zwischen Stichprobe und
Grundgesamtheit in Bezug auf den Erwerbsstatus (H1). Da sie unter 0,05 liegt, wird die
Nullhypothese H0 (es gibt keinen signifikanten Unterschied) abgelehnt. In Bezug auf den
Erwerbsstatus kann nicht von einer repräsentativen Stichprobe ausgegangen werden (vgl.
MAYER 2009:128 ff.).
1 1
24,8
54,47
5,26 4,711,3
25,3
3,2
44,7
0,89
23,38
0
10
20
30
40
50
60
berufstätig/Auszu-
bildende/r
erwerbslos Empfänger/invon Rente/
Ruhegehalt/Kapital-erträgen
Hausfrau/Hausmann
Sonstiges Schüler/inoder
Student/in
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Stichprobe
Zensus 2011
Abb. 5.6: Erwerbsstatus der Befragten in der Stichp robe (n=190) im Vergleich zur Grundgesamtheit/Zensus 2011 (vgl. Bayerisches Lande samt für Statistik 2011)
40
20,8
79,2
0
20
40
60
80
100
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Ja Nein
Abb. 5.7: Anteil der Befragten, die die WHO-Studie wahrgenommen haben, n=192
5.2 Inhaltliche Aspekte
Mit 79,2 % gaben die meisten der Befragten
an, dass sie die WHO-Studie
wahrgenommen haben (Abb. 5.7). 20,8 %
hatten demnach vor der Befragung noch
nicht davon gehört.
Um alle Befragten ungefähr auf den gleichen
Wissensstand bezüglich der WHO-Studie zu
bringen, wurden ihnen nach dieser Frage die
wichtigsten Informationen über die Studie
vermittelt (s. Anhang).
In Abbildung 5.8 sind die in Kategorien eingeordneten Reaktionen der Befragten auf die
WHO-Studie dargestellt. Die häufigste Reaktion war Zweifel an der WHO-Studie, bzw.
wurde sie teilweise als übertrieben angesehen und es wurde geäußert, der Mensch esse schon
lange Fleisch (16,1 %). Ebenfalls oft auftretend war eine neutrale Reaktion, die WHO-Studie
wurde zur Kenntnis genommen (13,9%). Am dritthäufigsten war mit 13,3 % eine positive und
zustimmende Reaktion zu vermerken. Oftmals wurde auch entgegnet, dass so vieles
krebserregend sei und man ja gar nichts mehr essen dürfe bzw. dass es den Befragten egal sei.
10 % der Befragten sagten, sie würden nicht viel Fleisch essen. Zusammen gerechnet gaben
16,6 % der Befragten an, sie würden nicht viel, kaum oder kein Fleisch essen (in der
Abbildung getrennt dargstellt). Diese Reaktionen waren dementsprechend noch häufiger zu
vermerken als der Zweifel an der WHO-Studie. Weitere 10% fanden die Studie interessant
oder erschreckend. Einige der Befragten gaben außerdem an, sie würden wegen des
Geschmacks oder aus Gewohnheit den Fleischkonsum nicht reduzieren.
41
Abb. 5.8: Reaktionen der Befragten auf die WHO-Stud ie in %, n=180
16,1
13,9
13,3
11,1
10
10
2,2
2,2
2,2
2,2
3,3
8,9
2,2
1,7
0,6
Zweifel/ Studie übertrieben/ Mensch isstschon lange Fleisch
neutral/ zur Kenntnis genommen
positiv/ zustimmend
so viel ist krebserregend, man dürfte nichtsmehr essen/ mir egal
esse nicht viel Fleisch
interessant/ erschreckend
ist bekannt
erschreckend, aber ändere trotzdem nichts
esse kaum Fleisch
esse kein Fleisch
esse nicht viel Fleisch und achte auf BIO/Fleisch vom Hof der Eltern/ Kleinbauern
müsste mich mehr damit beschäftigen
will nicht verzichten (u.a. wegen desGeschmacks)
müsste eig. weniger Fleisch essen, machees aber nicht (u.a. aus Gewohnheit)
kaufe Fleisch beim Fleischer - Vertrauen
Bei der Frage, ob sich die Befragten wegen der WHO-Studie Sorgen um ihre Gesundheit
machen, gaben etwas mehr als die Hälfe der Personen an, sie würden sich keine Sorgen
machen (Abb. 5.9). Etwas weniger teilten mit, sie würden sich eher keine Sorgen machen und
noch weniger sagten, sie würden sich etwas Sorgen machen. Nur 5,7 % der Befragten gaben
an, sie würden sich große Sorgen machen.
42
5,7
14,1
27,1
53,1
0
10
20
30
40
50
60re
lativ
e H
äufig
keit
in %
mache mir große Sorgen mache mir etwas Sorgen
mache mir eher keine Sorgen mache mir keine Sorgen
Abb. 5.9: Angaben der Befragten darüber, ob sie sic h wegen der WHO-Studie Sorgen um ihre Gesundheit machen, n=192
Die Antworten auf die gleiche Frage bezogen auf die Geschlechter sind in Abbildung 5.10
dargestellt. Gewisse Unterschiede zwischen den Antworten der Männer und denen der Frauen
sind erkennbar. Im Vergleich zu den Männern gaben die Frauen weniger häufig an, sich keine
Sorgen zu machen, dafür sagten prozentual mehr Frauen, sie würden sich eher keine Sorgen
machen. Auch teilte ein geringerer Anteil der Männer im Vergleich zu den Frauen mit, dass er
sich etwas Sorgen mache oder dass er sich große Sorgen mache.
6,1
16,5
28,7
48,7
5,210,4
24,7
59,7
0
10
20
30
40
50
60
70
mache mir großeSorgen
mache mir etwasSorgen
mache mir eherkeine Sorgen
mache mir keineSorgen
rela
tive
Häu
figke
it in
%
weiblich männlich
Abb. 5.10: Angaben der Befragten darüber, ob sie si ch wegen der WHO-Studie Sorgen um ihre Gesundheit machen, nach Geschlechter n, n=192
Die mit dem Chi-Quadrat-Unterschiedstest berechnete Irrtumswahrscheinlichkeit für die
Annahme eines Zusammenhangs zwischen dem Geschlecht und den Sorgen der Befragten
wegen der WHO-Studie um ihre Gesundheit (H1) beträgt 0,4523. Diese liegt über 0,05 und
somit muss die Nullhypothese (die Variablen sind unabhängig) angenommen werden. Der
Unterschied zwischen männlich und weiblich bezüglich der Sorgen um die Gesundheit ist
nicht signifikant (vgl. MAYER 2009: 132 ff.).
43
Abb. 5.11: Begründungen dafür, warum sich die Befra gten wegen der WHO-Studie keine oder eher keine Sorgen machen in %, n=127
15
8,7
7,9
7,9
6,3
6,3
5,5
5,5
22,8
3,9
3,9
3,1
0,8
1,6
0,8
esse nicht viel Fleisch
will Leben nicht umstellen/ esse es gerne
es gibt noch so viel anderes, was alskrebserregend gilt/ mir egal
esse kein Fleisch
Zweifel der Studie gegenüber
habe vorher schon drauf geachtet
bis jetzt ist alles gut gegangen
esse kaum Fleisch
bin schon alt, ändere jetzt auch nichts mehr
hab schon immer Fleisch gegessen
vertraue den Produzenten der Produkte, die ichkaufe
früher oder später stirbt man eh
esse nicht viel Fleisch und achte auf BIO/Fleisch vom Hof der Eltern
vertraue dem Gesundheitssystem und derLebensmittelkontrolle
verdränge es
In Abbildung 5.11 sind die Begründungen dafür, warum sich die Befragten wegen der WHO-
Studie keine oder eher keine Sorgen machen, kategorisiert dargestellt. Die meist genannte
Begründung war „ich esse nicht viel Fleisch“ (22,8 %), gefolgt von „ich will mein Leben
nicht umstellen/esse es gerne“ (15 %). Ebenfalls wurde geantwortet, es gäbe noch so viel
anderes, was als krebserregend gelte bzw. es sei den Befragten egal (8,7 %). Weiterhin sagten
einige, sie würden kein Fleisch oder kaum Fleisch essen oder darauf achten, dass das wenig
konsumierte Fleisch Bio bzw. vom Hof der Eltern ist. Rechnet man den Anteil der Personen
zusammen, die entweder sagten, sie würden nicht viel, kaum oder kein Fleisch essen ergeben
sich sogar 37,8 %. Außerdem wurde von einigen Personen Zweifel an der Studie geäußert. 6,3
% gaben an, dass bis jetzt alles gut gegangen sei und genauso viele sagten, dass vorher schon
auf den Konsum geachtet worden wäre. Weitere Antworten waren beispielsweise „ich bin
schon alt, jetzt ändere ich auch nichts mehr“, „ich habe schon immer Fleisch gegessen“ oder
44
„früher oder später stirbt man eh“. Einige sagten außerdem, sie würden den Produzenten der
Produkte, die sie kaufen, oder dem Gesundheitssystem und der Lebensmittelkontrolle
vertrauen.
Auf die Frage, ob die WHO-Studie Auswirkungen auf den Fleischkonsum der Befragten
haben wird bzw. bereits hatte, antworteten ungefähr drei Viertel der Personen, dass sie weiter
essen wie bisher (Abb. 5.12). 12 % gaben an, sie werden wegen der WHO-Studie weniger
Fleisch (insbesondere verarbeitetes/rotes Fleisch) essen bzw. essen wegen ihr schon weniger
davon. Weitere 2,1 % gaben an, ihren Konsum von rotem bzw. verarbeitetem Fleisch zu
reduzieren, dieses aber durch anderes Fleisch zu ersetzen. Der Anteil der Personen in der
Stichprobe, die die Angabe machten, auch vorher schon kein Fleisch gegessen zu haben,
beträgt 5,7 %. Außerdem wählten einige Personen die Kategorie weiß nicht/habe mich noch
nicht entschieden aus. Niemand gab an, wegen der WHO-Studie gar kein Fleisch mehr zu
essen.
76,6
12
2,15,7 3,6
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
rela
tive
Häu
figke
it in
%
esse weiter wie bisher
esse weniger Fleisch (insb.verarbeitetes/rotes)
esse weniger (kein) verarbeitetes/rotesFleisch (mehr), aber ersetze es durchanderes Fleisch
habe auch vorher schon kein Fleischgegessen
weiß nicht/habe mich noch nichtentschieden
Abb. 5.12: Angaben der Befragten über die Auswirkun gen der WHO-Studie auf ihren Fleischkonsum, n=192
Die Antworten auf die Frage nach den Auswirkungen sind in Abbildung 5.13 nach
Geschlechtern dargestellt. Aus der Abbildung ist erkennbar, dass prozentual mehr Männer als
Frauen die Kategorie „ich esse weiter wie bisher“ auswählten. Dagegen gaben prozentual
mehr Frauen als Männer an, ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Alle Personen, die die
Angabe machten, ihren Konsum von rotem oder verarbeitetem Fleisch zu reduzieren und es
45
durch anderes Fleisch zu ersetzen, sind weiblich. Während 7 % der Frauen angaben, auch
vorher schon kein Fleisch gegessen zu haben, waren es bei den männlichen Befragten nur 3,9
3,5 7 4,39,1
3,9 2,6
13,9
71,3
0
84,4
0102030405060708090
esse weiterwie bisher
esse wenigerFleisch (insb.verarbeitetes/
rotes)
weniger (kein)verarb./rotesFleisch, aber
durch anderesFleisch
ersetzen
habe auchvorher schonkein Fleischgegessen
weiß nicht/habe michnoch nicht
entschieden
rela
tive
Häu
figke
it in
%
weiblich
männlich
Abb. 5.13: Angaben der Befragten über die Auswirkun gen der WHO-Studie auf ihren Fleischkonsum, nach Geschlechtern, n=192
%. Des Weiteren gaben prozentual mehr Frauen als Männer „weiß nicht/ habe mich noch
nicht entschieden“ an. Um zu testen, ob es bezüglich der Auswirkungen der WHO-Studie auf
die Befragten zwischen den Geschlechtern einen signifikanten Unterschied gibt, wurden die
Antwortmöglichkeiten "ja, ich werde wegen der WHO-Studie weniger Fleisch (insb.
verarbeitetes/rotes Fleisch) essen (…)“ und „ja, ich werde wegen der WHO-Studie weniger
(oder kein) verarbeitetes/rotes Fleisch (mehr) essen, aber es durch andere Fleischsorten/nicht
verarbeitetes Fleisch ersetzen(…)" zusammengefasst und die Kategorien "weiß nicht/ habe
mich noch nicht entschieden" und „habe auch vorher schon kein Fleisch gegessen“
herausgenommen. Das Ergebnis des Chi-Quadrat-Unterschiedstests ist 0,0763. Es ist die
Irrtumswahrscheinlichkeit bei der Annahme eines Zusammenhangs zwischen den Variablen
Geschlecht und Auswirkung (H1). Da sich für eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 %
entschieden wurde, muss die Nullhypothese (es gibt keinen signifikanten Zusammenhang
zwischen den Variablen) angenommen werden. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern
in Bezug auf die Auswirkungen der WHO-Studie auf die Befragten muss als nicht signifikant
betrachtet werden (vgl. MAYER 2009: 132 ff.).
Außerdem wurde getestet, ob das Geschlecht und das Merkmal „Vegetarier sein“ voneinander
abhängig sind. Der Chi-Quadrat-Unterschiedstest ergibt eine Irrtumswahrscheinlichkeit von
0,3716 für die Annahme eines Zusammenhangs (H1). Die Nullhypothese wird also
angenommen, es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen dem Geschlecht und den
Personen, die kein Fleisch essen (vgl. MAYER 2009: 132 ff.).
46
4,5 5,4
10,6
10,6
9,621,6
8,6
100
71,278,8
70,3
3,83,8
2,92,7
3,8
3
88,6
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
14-18Jahre
18-29Jahre
30-49Jahre
50-64Jahre
65 Jahreund älter
rela
tive
Häu
figke
it in
%
esse weiter wie bisher
esse weniger Fleisch(insb. verarbeitetes/rotes)
weniger (kein)verarb./rotes Fleisch,aber durch anderesFleisch ersetzen
habe auch vorherschon kein Fleischgegessen
weiß nicht/ habe michnoch nichtentschieden
Abb. 5.14: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Flei schkonsum der Befragten nach Altersklassen, n=192
In Abbildung 5.14 sind die Angaben der Befragten bezüglich der Auswirkungen der WHO-
Studie auf ihren Fleischkonsum nach Altersklassen dargestellt. Die 14-18-Jährigen sagten
alle, sie würden weiter essen wie bisher. Dabei handelte es sich allerdings nur um 2 Personen.
Nach dieser Altersklasse hat die Gruppe der Befragten, die 65 Jahre alt oder älter sind, mit
88,6 % den größten Anteil an Personen, die diese Antwort gaben. Von den 30-49-Jährigen
entschieden sich 78,8 % für diese Antwortmöglichkeit und von den 18-29-Jährigen waren es
71,2%. Von den 50-64-Jährigen gaben prozentual am wenigsten Personen an, weiter wie
bisher zu essen. Diese gaben dafür mit 21,6 % am häufigsten an, wegen der WHO-Studie
weniger Fleisch zu essen. Danach kommen die 18-29-Jährigen, dann die 30-49-Jährigen und
mit einem noch geringeren Anteil anschließend die Befragten, die 65 Jahre oder älter sind. Im
Vergleich zu den anderen Altersklassen gibt es bei den 18-29-Jährigen den größten Anteil an
Personen, die angaben, auch vorher schon kein Fleisch gegessen zu haben. Von den 18-29-
Jährigen und den 30-49-Jährigen gab es jeweils einen geringen Anteil an Befragten, die die
Angabe machten, weniger oder kein verarbeitetes bzw. rotes Fleisch (mehr) zu essen, dieses
aber durch anderes Fleisch zu ersetzen. Für den Chi-Quadrat-Unterschiedstest der Variablen
Alter und Auswirkungen der WHO-Studie auf die Befragten wurde die Altersklasse 14-18-
nicht berücksichtigt, da sie zu niedrige Werte für den Test hat. Die zweite und die dritte
Antwortmöglichkeit wurden wie beim Test der Variablen Geschlecht und Auswirkungen
zusammengefasst. Ebenso wurden die letzten beiden Antwortmöglichkeiten nicht betrachtet
47
6,89,4
15,9 33,39,4
100 100
7566,7
75,2
3,4
2,62,3
0
20
40
60
80
100
ohne/ nochkein Schul-abschluss
Hauptschul-abschluss
Realschul-abschluss
Fachhoch-schulreife
Abitur
rela
tive
Häu
figke
it in
%
esse weiter wie bisher
esse weniger Fleisch(insb. verarbeitetes/rotes)
weniger (kein)verarb./rotes Fleisch,aber durch anderesFleisch ersetzen
habe auch vorherschon kein Fleischgegessen
weiß nicht/ habe michnoch nichtentschieden
Abb. 5.15: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Flei schkonsum der Befragten nach Schulabschlüssen, n=192
um einen möglichen Unterschied besser testen zu können. Der Test ergab eine
Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,4173 bei der Annahme eines Zusammenhangs zwischen den
Variablen Alter und Auswirkungen (H1). Da sie weit über 0,05 liegt, ist die Nullhypothese
anzunehmen, es gibt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen den beiden Variablen
(vgl. MAYER 2009: 132 ff.).
Es wurde ein weiterer Chi-Quadrat-Unterschiedstest durchgeführt um zu untersuchen, ob das
Alter und das Merkmal „Vegetarier sein“ voneinander abhängig sind oder nicht. Wie im
vorherigen Test wurde das Alter ab 18 Jahren getestet. Die Irrtumswahrscheinlichkeit bei der
Annahme eines Zusammenhangs (H1) beträgt 0,2243. Da sie über 0,05 liegt, wird die
Nullhypothese (sie sind unabhängig voneinander) angenommen. Der Zusammenhang
zwischen dem Alter und den Personen, die kein Fleisch essen, ist nicht signifikant (vgl.
MAYER 2009: 132 ff.).
Bei der Betrachtung der Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der nach
dem Schulabschluss gruppierten Befragten fällt auf, dass alle Befragten, die keinen bzw. noch
keinen Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss haben, weiter essen wie bisher (Abb.
5.15). Es handelte sich dabei um 16 Personen, die Befragten dieser Kategorien sind aber, wie
in Abbildung 5.4 gezeigt wurde, unterrepräsentiert. Von den Befragten, die einen
48
Realschulabschluss oder Abitur haben, gaben ca. drei Viertel an, weiter wie bisher zu essen.
Mit 66,7 % sagten dies die Personen, die Fachhochschulreife haben, im Vergleich zu den
anderen Gruppen am wenigsten. In dieser Gruppe gab es den größten Anteil an Personen, die
die Angabe machten, weniger Fleisch zu essen (33 %). Von den Befragten mit
Realschulabschluss gaben dies 15,9 % an. Bei den Personen mit Abitur beträgt dieser Anteil
nur 9,4 %. In dieser Gruppe gaben dafür ebenfalls 9,4 % an, dass sie auch vorher schon kein
Fleisch gegessen haben. Diese Antwortmöglichkeit wurde von Personen aus anderen Gruppen
nicht ausgewählt. Es haben also alle Befragten, die angaben, auch vorher schon kein Fleisch
gegessen zu haben, Abitur. Um mit dem Chi-Quadrat-Unabhängigkeitstest zu untersuchen, ob
ein Zusammenhang zwischen dem Schulabschluss und den Auswirkungen der WHO-Studie
auf den Fleischkonsum der Befragten besteht, wurde die Kategorie "ohne oder noch kein
Schulabschluss" nicht berücksichtigt, da sie zu geringe Werte hatte und ohnehin für den
Vergleich der Schulabschlüsse weniger relevant ist. Die Kategorien der Auswirkungen
wurden gehandhabt wie in den vorherigen Tests. Das Ergebnis ist eine
Irrtumswahrscheinlichkeit von α = 0,0912 für die Annahme eines Zusammenhangs zwischen
den Variablen (H1). Da sich für eine akzeptable Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,05
entschieden wurde, muss die Nullhypothese (die Variablen sind unabhängig) angenommen
werden. Zwischen dem Schulabschluss und den Auswirkungen der WHO-Studie gibt es
keinen signifikanten Unterschied (vgl. MAYER 2009: 132 ff.).
Außerdem sollte getestet werden, ob das Merkmal „Vegetarier sein“ und der Schulabschluss
zusammenhängen. Wenn man alle Schulabschlüsse zusammen testet, sind die Werte für den
Chi-Quadrat-Unterschiedstest zu klein. Daher wurde getestet, ob die Merkmale „Abitur
haben“ und „Vegetarier sein“ abhängig sind oder nicht. Der Test ergibt als
Irrtumswahrscheinlichkeit bei der Annahme eines Zusammenhangs zwischen den Merkmalen
(H1) α = 0,0062. Dieser Wert liegt unter 0,05 und somit ist die Nullhypothese ("Abitur haben"
und "Vegetarier sein" sind unabhängig) abzulehnen. Es gibt einen signifikanten
Zusammenhang zwischen den beiden Merkmalen(vgl. MAYER 2009: 132 ff.).
Die Häufigkeit des Fleischkonsums der Befragten bevor sie von der WHO-Studie erfahren
haben und seitdem ist in den folgenden Abbildungen dargestellt. Abbildung 5.16 bezieht sich
dabei auf den Fleischkonsum generell und Abbildung 5.17 auf die Häufigkeit des Konsums
von rotem oder verarbeitetem Fleisch. Es gaben 37,7 % an, vor der WHO-Studie mehrmals
pro Woche Fleisch gegessen zu haben. Dieser Anteil sank um 4,2 Prozentpunkte auf 33,5 %
49
nach der Wahrnehmung der Studie. Der Anteil der Personen, die mehrmals am Tag Fleisch
essen, sank um 3,6 Prozentpunkte. Der Prozentsatz der Befragten, die einmal pro Woche
Fleisch essen, stieg dagegen um 2,7 Prozentpunkte an. Ebenfalls nahm der Anteil der
Personen, die einmal am Tag oder seltener als einmal im Monat Fleisch essen, geringfügig zu.
Generell ist zu erkennen, dass knapp drei Viertel der Befragten angaben, vor der WHO-Studie
mehrmals pro Woche bis mehrmals am Tag Fleisch gegessen zu haben. Von den Befragten
teilten 67 % mit, nach Wahrnehmung der WHO-Studie mehrmals pro Woche bis mehrmals
am Tag Fleisch zu essen, der Anteil sank um 7,3 Prozentpunkte.
16,2
1214,7
2,14,2
20,4
37,7
4,22,6
5,8
1
12,6
20,9
33,5
3,7 2,65,8
0
5
10
15
20
25
30
35
40
mehrmalsam Tag
einmalam Tag
mehrmalspro
Woche
einmalpro
Woche
mehrmalsim Monat
einmal imMonat
seltener nie weißnicht
rela
tive
Häu
figke
it in
%
genereller Fleischkonsumvorher
genereller Fleischkonsumseitdem
Abb. 5.16: Häufigkeit des Fleischkonsums der Befrag ten bevor sie von der WHO-Studie erfahren haben und seitdem, n=191
5,25,82,1
4,74,2
15,7
35,1
18,3
14,1
5,82,6
5,85,2
14,7
31,4
17,8
11,5
0
5
10
15
20
25
30
35
40
mehrmalsam Tag
einmalam Tag
mehrmalspro
Woche
einmalpro
Woche
mehrmalsim Monat
einmal imMonat
seltener nie weißnicht
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Konsum von rotem oderverarbeitetem Fleisch vorher
Konsum von rotem oderverarbeitetem Fleisch seitdem
Abb. 5.17: Konsum der Befragten von verarbeitetem o der rotem Fleisch bevor sie von der WHO-Studie erfahren haben und seitdem, n=191
50
Mit der Häufigkeit des Konsums von rotem oder verarbeitetem Fleisch verhält es sich ähnlich
wie mit der Häufigkeit des generellen Fleischkonsums der Befragten. Es wird grundsätzlich
etwas seltener rotes oder verarbeitetes Fleisch konsumiert im Vergleich zum Fleischkonsum
allgemein.
Abbildung 5.18. zeigt die Häufigkeit des Fleischkonsums der Befragten, die die Angabe
machten, weiter wie bisher zu essen. Die Kategorie, die am häufigsten genannt wurde, ist
1,40,72,74,1
12,9
38,8
25,2
15,6
4,14,8
16,3
36,7
22,4
14,3
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
mehrmalsam Tag
einmalam Tag
mehrmalspro
Woche
einmalpro
Woche
mehrmalsim Monat
einmal imMonat
seltener
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Fleischkonsum generell
Konsum von rotem oderverarbeitetem Fleisch
Abb. 5.18: Häufigkeit des Fleischkonsums der Befrag ten, die angaben, dass sie weiter essen wie bisher, n=147
„mehrmals pro Woche“, gefolgt von „einmal am Tag“. Trotzdem ist zu beachten, dass einige
Personen, die sagten, sie essen weiter wie bisher, vorher bereits vergleichsweise selten Fleisch
konsumierten. Beispielsweise gaben insgesamt 7,5 % an, mehrmals im Monat, einmal im
Monat oder seltener Fleisch zu essen.
Insgesamt haben 28,1 % der Befragten (54 Personen) als Reaktion auf die WHO-Studie oder
als Begründung dafür warum sie sich um ihre Gesundheit keine Sorgen machen gesagt, dass
sie wenig oder kaum Fleisch essen würden. Die Häufigkeit des generellen Fleischkonsums
dieser Personen ist in Abbildung 5.19 dargestellt. Die Kategorie „mehrmals am Tag“ wählte
von diesen Personen niemand aus. Am häufigsten wurde die Kategorie „mehrmals pro
Woche“ genannt, gefolgt von „einmal am Tag“ und anschließend „einmal pro Woche“. Im
Vergleich zur Häufigkeit des Fleischkonsums aller Befragten (Abb. 5.16) wurden die
Häufigkeitskategorien „einmal am Tag“ bis „seltener [als einmal im Monat]“ bei diesen
51
Befragten fast alle prozentual öfter angegeben, außer der Kategorie „mehrmals am Tag“, die
gar nicht genannt wurde.
46,3
9,35,6
1,9
16,7
7,4 7,4
1,9
14,8
22,2
1,9
42,6
22,2
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
einmal amTag
mehrmalspro Woche
einmal proWoche
mehrmalsim Monat
einmal imMonat
seltener weiß nicht
rela
tive
Häu
figke
it in
%
genereller Fleischkonsumbevor sie von der WHO-Studie erfahren haben
genereller Fleischkonsumseitdem sie von der WHO-Studie erfahren haben
Abb. 5.19: Häufigkeit des Fleischkonsums der Befrag ten, die angeben, dass sie wenig oder kaum Fleisch essen, n=54
52
6. Diskussion
6.1 Vergleich der Ergebnisse mit denen aus der Befragung von YouGov
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Befragung mit denen der von YouGov
durchgeführten Umfrage verglichen. YouGov befragte Ende Oktober 2015 ebenfalls Personen
über die Auswirkungen der WHO-Studie auf deren Fleischkonsum. Die Ergebnisse der
Umfrage, bei der 1409 Personen befragt wurden, sind für die Bevölkerung Deutschlands ab
18 Jahren repräsentativ (vgl. YOUGOV DEUTSCHLAND GMBH 2015). Um die Ergebnisse der
Befragung mit denen der Umfrage von YouGov zu vergleichen, wurden die
Antwortmöglichkeiten "ja, ich werde wegen der WHO-Studie weniger Fleisch (insbesondere
verarbeitetes/rotes Fleisch) essen bzw. esse wegen ihr schon weniger davon" und "ja, ich
werde wegen der WHO-Studie weniger (oder kein) verarbeitetes/rotes Fleisch (mehr) essen,
aber es durch andere Fleischsorten/nicht verarbeitetes Fleisch ersetzen bzw. tue dies wegen
ihr bereits" zusammengefasst, denn bei der Umfrage von YouGov wurden diese beiden
Kategorien nicht unterschieden, es gab nur die entsprechende Antwortmöglichkeit "ja, ich
werde weniger verarbeitetes Fleisch essen". Die Antwortmöglichkeiten der YouGov-Umfrage
"ja, ich werde gar kein verarbeitetes Fleisch mehr essen" und "ja, ich werde weniger
verarbeitetes Fleisch essen" wurden ebenfalls zusammengefasst um eine bessere
Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen der hier vorliegenden Untersuchung zu ermöglichen. Es
ging bei YouGov allerdings nur um verarbeitetes und nicht um rotes Fleisch. Auch lässt die
Antwortmöglichkeit nicht erkennen, ob der Fleischkonsum generell verringert wird oder nur
verarbeitetes Fleisch weniger konsumiert wird.
Während bei der vorliegenden Stichprobe etwas mehr als drei Viertel der Befragten angab,
weiter wie bisher zu essen, waren es bei der Umfrage von YouGov nur 60 %. Entsprechend
gaben von den Befragten bei der Umfrage von YouGov prozentual mehr Personen an,
weniger verarbeitetes Fleisch zu essen oder keines mehr (26 %). Von den Befragten aus der
vorliegenden Stichprobe gaben nur 14,1 % an, weniger (verarbeitetes/rotes) Fleisch zu essen.
Der Anteil der Personen, die auch vorher schon kein Fleisch gegessen haben, ist bei beiden
Umfragen ungefähr gleich. Des Weiteren gaben bei der Befragung von YouGov prozentual
mehr Personen die Kategorie „weiß nicht/keine Angabe“ an. Der Chi-Quadrat Anpassungstest
ergibt eine Irrtumswahrscheinlichkeit von α = 0,0000 bei der Annahme eines Unterschieds
zwischen den beiden Umfragen (H1). Da sie unter 0,05 liegt, wird die Nullhypothese (es
53
besteht kein signifikanter Unterschied zwischen den Umfragen) abgelehnt. Zwischen den
beiden Umfragen gibt es also einen signifikanten Unterschied.
76,6
14,15,7 3,6
60
26
6 8
0102030405060708090
esse weiter wiebisher
esse weniger(verarbeitetes/rotes)Fleisch bzw. keinverarbeitetes/rotes
Fleisch mehr
habe auch vorherschon kein Fleisch
gegessen
weiß nicht/habe michnoch nicht
entschieden/k.A.
rela
tive
Häu
figke
it in
%
Stichprobe
Yougov-Umfrage
Abb. 6.1: Vergleich der Umfrageergebnisse (n=192) m it denen der Umfrage von YouGov (n=1409) bezüglich der Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragten (vgl. YouGov Deutschland GmbH 2015)
Der beobachtbare, jedoch nicht signifikante Unterschied zwischen Frauen und Männern in der
Stichprobe in Bezug auf die Auswirkungen der WHO-Studie auf deren Fleischkonsum ist bei
der Umfrage von YouGov noch stärker zu erkennen (Abb. 6.2). Die in den beiden Umfragen
befragten Frauen sind im Vergleich zu den Männern eher dazu bereit, weniger
(verarbeitetes/rotes) Fleisch zu essen. Ebenfalls gibt es in den Umfragen prozentual mehr
Frauen, die angaben, auch vorher schon kein Fleisch gegessen zu haben. Während nur die
Hälfte der Frauen, die von YouGov befragt wurden, mitteilte weiter wie bisher zu essen,
waren es bei den männlichen Befragten 69 %. In der selbst durchgeführten Umfrage gaben
dies mit 71,3 % der Frauen und 84,4 % der Männer prozentual deutlich mehr Personen an.
54
9 77
917,4
9,1
32
21
71,384,4
50
69
2,64,33,9 3
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Stichprobeweiblich
Stichprobemännlich
YouGov-Umfrageweiblich
YouGov-Umfragemännlich
rela
tive
Häu
figke
it in
%esse weiter wiebisher
esse weniger(verarbeitetes/rotes)Fleisch bzw. keinverarbeitetes/rotesFleisch mehr
habe auch vorherschon kein Fleischgegessen
weiß nicht/habemich noch nichtentschieden/k.A.
Abb. 6.2: Vergleich der Umfrageergebnisse (n=192) m it denen der Umfrage von YouGov (n=1409) bezüglich der Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragten nach Geschlechtern (vgl. YouGov Deutschla nd GmbH 2015)
Da das Alter der Befragten in den beiden Umfragen anhand verschiedener Altersklassen
erhoben wurde, ist es nicht direkt vergleichbar und muss mithilfe zwei verschiedener
Diagramme dargestellt werden. Die Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum
der von YouGov befragten Personen ist bezogen auf Altersklassen in Abbildung 6.3
veranschaulicht. Zur besseren Vergleichbarkeit wird die bereits in Kapitel 5.2 gezeigte
Abbildung 5.14 hier erneut dargestellt. In der jüngsten Altersklasse (18-24 Jahre) und der
ältesten (55 Jahre oder älter) der Befragten aus der Umfrage von YouGov gibt es im
Vergleich zu den anderen Altersklassen den größten Anteil an Personen, die wegen der
WHO-Studie weniger oder kein verarbeitetes Fleisch (mehr) essen. Die Gruppe der 50-64-
Jährigen der im Rahmen dieser Arbeit befragten Personen hat ebenfalls den größten
Prozentsatz an Personen, die weniger Fleisch (insb. verarbeitetes/rotes) essen, gefolgt von den
18-29-Jährigen, wobei der Anteil dieser Gruppe nur noch ca. halb so groß ist. Dafür gibt es in
der Gruppe der 18-29-Jährigen aus der eigenen Untersuchung den größten Anteil an Personen,
die auch vorher schon kein Fleisch gegessen haben. In den älteren Gruppen ist der Anteil
geringer. Die größten Anteile an den von YouGov befragten Personen, die kein Fleisch essen,
sind ebenfalls in den jüngeren Gruppen zu finden. Bei den Ergebnissen von YouGov kommt
in der mittleren Altersklasse (35-44 Jahre) der vergleichsweise geringste Anteil an Personen
vor, die weniger oder kein verarbeitetes Fleisch (mehr) essen. Dort ist dementsprechend der
vergleichsweise höchste Prozentsatz an Personen zu finden, die weiterhin genauso viel
55
Fleisch essen. Ähnlich sieht es bei der selbst durchgeführten Befragung aus, die Gruppe der
ältesten (65 Jahre und älter) hat allerdings im Vergleich zu den anderen Gruppen dieser
Untersuchung (abgesehen von den unter 18-Jährigen) noch einen höheren Anteil, der weiter
wie bisher isst und einen noch geringeren, der weniger Fleisch isst.
10 11 8 10 5
8 87 6
5
30 2321
2630
5258
6458 60
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
18-24Jahre
25-34Jahre
35-44Jahre
45-54Jahre
55 Jahreund älter
rela
tive
Häu
figke
it in
%
werde weiter genausoviel Fleisch essen
werde weniger/gar keinverarbeitetes Fleisch(mehr) essen
ernähre mich jetztschonvegetarisch/vegan
weiß nicht/keineAngabe
Abb. 6.3: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleis chkonsum der von YouGov befragten Personen nach Altersklassen (n=1409), eigene Darste llung nach YouGov Deutschland GmbH (2015)
4,5 5,4
10,6
10,6
9,621,6
8,6
100
71,278,8
70,3
3,83,8
2,92,7
3,8
3
88,6
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
14-18Jahre
18-29Jahre
30-49Jahre
50-64Jahre
65 Jahreund älter
rela
tive
Häu
figke
it in
%
esse weiter wie bisher
esse weniger Fleisch(insb. verarbeitetes/rotes)
weniger (kein)verarb./rotes Fleisch,aber durch anderesFleisch ersetzen
habe auch vorherschon kein Fleischgegessen
weiß nicht/ habe michnoch nichtentschieden
Abb. 5.14: Auswirkungen der WHO-Studie auf den Flei schkonsum der Befragten nach Altersklassen, n=192
56
6.2 Beurteilung der gewonnenen Ergebnisse
Die soziodemographischen Daten Geschlecht, höchster Schulabschluss, höchster beruflicher
Abschluss und Erwerbsstatus der Befragten der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten
Befragung unterscheiden sich signifikant von der Grundgesamtheit, nur das Alter ab 18
Jahren kann als repräsentativ angesehen werden. Demzufolge kann nicht der Anspruch einer
repräsentativen Stichprobe erhoben werden. Nichtsdestotrotz liefern die Daten ein
umfangreiches Meinungsbild der Befragten mit interessanten Ergebnissen.
Die meisten der Befragten (79,2 %) hatten die WHO-Studie vor der Befragung bereits
wahrgenommen. Dies ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Thema in
vielen Medien präsent war (vgl. u.a. TAGESSCHAU 2015; FAZ 2015; WELTN24 GMBH 2015).
Die Verbreitung des Themas in den Medien scheint also eine gute Möglichkeit zu sein viele
Menschen zu erreichen.
Die vielfältigen Reaktionen auf die WHO-Studie reichen von positiv über neutral bis negativ.
Eine häufig vorkommende Reaktion auf die WHO-Studie war Zweifel an der Studie bzw.
wurde diese als übertrieben bezeichnet und es wurde argumentiert, dass der Mensch schon
lange Fleisch esse. Die Begründungen dafür warum sich einige der Befragten wegen der
WHO-Studie keine oder eher keine Sorgen machen sind teilweise sehr ähnlich, so wurden
auch Zweifel genannt und Antworten gegeben wie „bis jetzt ist alles gut gegangen“ oder
„habe schon immer Fleisch gegessen“. Außerdem teilten einige der Befragten mit, dass sie
aufgrund des Geschmacks oder der Gewohnheit ihren Fleischkonsum nicht reduzieren wollen
bzw. nicht auf Fleisch verzichten wollen. Für viele der Reaktionen bzw. Begründungen hat
JOY Erklärungen: in der Gesellschaft bestehen die „Drei Ns zur Rechtfertigung“: Fleischessen
sei normal, natürlich und notwendig (JOY 2013: 110). Diese sind im gesellschaftlichen
Bewusstsein demnach stark verinnerlicht und dienen als Verteidigung für das eigene
Verhalten um sich weniger schuldig zu fühlen. Zum Aspekt, dass Fleischessen als normal gilt,
schreibt JOY (2013: 120 f.), dass Normen gesellschaftliche Konstrukte sind, die vom
Menschen geschaffen werden und den Weg des geringsten Widerstands darstellen.
Fleischessen gilt demnach als Selbstverständlichkeit und es ist einfacher sich der Mehrheit
anzuschließen als sein Verhalten zu ändern. Wenn etwas erst einmal Gewohnheit oder
Tradition wurde, wird es JOY zufolge kaum noch hinterfragt. Laut JOY (2013:122) halten viele
Fleischessen für natürlich, weil der Mensch es schon seit langer Zeit tut. Das Fleischessen
wird gerechtfertigt, indem gesagt wird, dass seine Grundsätze den Naturgesetzen entsprechen
57
und es gar nicht anders sein kann. Doch laut JOY (2013: 122) ist die Verhaltensweise ebenso
wie Normen konstruiert. Dass Fleischessen nicht notwendig ist, wurde bereits in Kapitel 3.4
beleuchtet. Doch auch dieser Mythos hält sich JOY (2013: 124 f.) zufolge hartnäckig in der
Gesellschaft. Aus der WHO-Studie geht allerdings gar nicht hervor, dass man komplett auf
Fleisch verzichten muss. Eine weitere häufig auftretende Reaktion auf die WHO-Studie bzw.
Begründung dafür warum sich keine oder eher keine Sorgen um die Gesundheit gemacht wird
lautete, dass so vieles krebserregend sei und man gar nichts mehr essen dürfe. Das Problem
wird dementsprechend verdrängt, es wird auf andere Probleme verwiesen um sich nicht mit
diesem Problem auseinander setzen zu müssen. Durch die Verlagerung des Problems auf
andere wird versucht das Problem abzuschwächen und somit zu relativieren. Hier besteht
vermutlich kognitive Dissonanz, also ein Gefühlszustand einer Person, bei dem sich zwei
Erkenntnisse der Person über die Realität widersprechen oder ausschließen. Das Wissen über
ein erhöhtes Risiko für Krebs durch den Konsum von verarbeitetem und rotem Fleisch löst
kognitive Dissonanz aus, weil die positive Einstellung zum Fleisch im Widerspruch zu den
unerwünschten Folgen steht. Um dieses Gefühl zu vermindern, können zum Bespiel
Informationen geleugnet werden oder das Verhalten bzw. die Einstellung geändert werden
(z.B. den Fleischkonsum reduzieren oder die Glaubwürdigkeit von Forschungsergebnissen
abwerten) (vgl. SPRINGER GABLER o.J.). Der Zweifel an der WHO-Studie, der von einigen
Befragten genannt wurde, lässt sich also vermutlich ebenfalls durch kognitive Dissonanz
erklären. Des Weiteren teilten einige der Befragten mit, dass sie aufgrund ihres
fortgeschrittenen Alters nichts mehr verändern werden (dieser Aspekt wird auf Seite 59
genauer diskutiert). Neben den kritischen Reaktionen waren allerdings auch viele interessiert
oder gaben eine zustimmende Reaktion. Insgesamt gaben 28,1 % an, sie würden ohnehin
schon wenig oder kaum Fleisch essen. Zu diesem Aspekt folgen im Laufe dieses Kapitels
weitere Erläuterungen.
Auch wenn die Unterschiede der Geschlechter bei der Frage, ob sich die Befragten wegen der
WHO-Studie Sorgen um ihre Gesundheit machen, nicht signifikant sind, ist dennoch eine
gewisse Tendenz erkennbar. Insgesamt 22,6 % der Frauen machen sich eher Sorgen oder
große Sorgen um ihre Gesundheit, während es bei den Männern nur 15,6 % sind. Die
Ergebnisse passen zu der Studie der Techniker Krankenkasse, aus der hervor geht, dass
Frauen sich generell gesünder ernähren als Männer (vgl. TECHNIKER KRANKENKASSE 2013).
So könnte es sein, dass die Frauen sich wegen der WHO-Studie prozentual etwas mehr
58
Gedanken machen um ihre Gesundheit als die Männer, da Frauen im Durchschnitt eine
gesunde Ernährung wichtiger ist.
Es gaben 12 % der Befragten an, wegen der WHO-Studie generell weniger Fleisch zu essen.
Weitere 2,1 % wollten zwar weniger verarbeitetes oder rotes Fleisch essen, dieses aber durch
anderes Fleisch ersetzen. Die Antwortmöglichkeit „weiß nicht/habe mich noch nicht
entschieden“ wurde von 3,6 % der Personen gewählt. Diese könnten sich ebenfalls nach
weiteren Überlegungen dazu entschieden haben oder in Zukunft dazu entscheiden, ihren
Fleischkonsum zu verändern. Darüber lässt sich aber nur mutmaßen. Die WHO-Studie hat
also durchaus Wirkung gezeigt und konnte den selbsteingeschätzten Fleischkonsum von
einigen der Befragten reduzieren, auch wenn die Mehrheit sich nicht beeinflussen ließ.
Gesundheitliche Argumente wie diese können also einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag
dazu leisten die negativen Auswirkungen des Fleischkonsums zu reduzieren. Auch einige
weitere Studien, wie die von YOUGOV DEUTSCHLAND GMBH (2015), DYETT et al. (2013) oder
CORDTS et al. (2014), kamen zu dem Ergebnis, dass gesundheitliche Argumente beachtliche
Effekte auf die Bereitschaft haben können, den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren. Von
den Personen, die von YouGov befragt wurden, machten sogar noch deutlich mehr die
Angabe, zukünftig weniger verarbeitetes Fleisch zu essen (26 %). Ob diese Personen generell
weniger Fleisch oder nur weniger verarbeitetes Fleisch essen, ist anhand dieser Ergebnisse
aber nicht zu erkennen.
Obwohl die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Bezug auf die Auswirkungen der
WHO-Studie auf den Fleischkonsum bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % nicht
signifikant sind, ist zu erkennen, dass ein größerer Anteil der Männer angab, weiter wie bisher
zu essen und ein größerer Anteil der Frauen im Vergleich zu den Männern die Angabe
machte, weniger Fleisch zu essen oder auch vorher schon kein Fleisch gegessen zu haben. Bei
einer zugrundeliegenden Irrtumswahrscheinlichkeit von 10 % wäre dieser Zusammenhang
hingegen signifikant. Eine stärkere Wirksamkeit der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der
Frauen ist erkennbar. Die stärkere Neigung von Frauen zur Reduktion des Fleischkonsums,
die in zahlreichen Studien zur Geltung kam, spiegelt sich also auch bei dieser Untersuchung
wider (vgl. MAX RUBNER-INSTITUT 2008: 44; YOUGOV DEUTSCHLAND GMBH 2015; GALE et
al. 2006). Zusätzlich passt die stärkere Wirkung gesundheitlicher Argumente auf Frauen zu
dem Aspekt, dass diese sich generell mehr Gedanken um eine gesunde Ernährung machen
(vgl. TECHNIKER KRANKENKASSE 2013).
59
Auch die Unterschiede zwischen den Altersklassen bezüglich der Auswirkungen der WHO-
Studie auf den Fleischkonsum und bezüglich der Vegetarier sind bei einem 5 %-Niveau nicht
signifikant, doch sie lassen trotzdem interessante Aspekte erkennen. Den größten Anteil an
Vegetariern hatte mit Abstand die Gruppe der 18-29 Jährigen. Unter anderem kamen DAVEY
et al. (2002) ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Vegetarier oft eher in jüngeren Altersklassen zu
finden sind. Die 50-64-Jährigen hatten den höchsten Anteil an Personen, die sich aufgrund der
WHO-Studie für eine Reduktion des Fleischkonsums entschieden. Sie wurden am stärksten zu
einer Verhaltensänderung gebracht. Auch die Antwort „weiß nicht/habe mich noch nicht
entschieden wurde prozentual häufiger angegeben als von den anderen Altersklassen. Es
könnte dementsprechend sein, dass die Personen, die diese Antwort haben, noch weiter über
das Thema nachdenken und eine Konsumveränderung in Erwägung ziehen. Es wurden den
Ergebnissen zufolge also nicht nur die jüngeren Leute erreicht, sondern insbesondere die 50-
64 Jährigen. Die Ergebnisse der von YouGov durchgeführten Befragung sind zwar in diesem
Punkt nicht direkt vergleichbar, aber lassen ähnliche Tendenzen erkennen (vgl. YOUGOV
DEUTSCHLAND GMBH 2015). Auf die Befragten ab 65 Jahren aus der eigenen Befragung
wirkte die WHO-Studie allerdings am geringsten (aus den in Kapitel 5.1 genannten Gründen
wird die Altersklasse 14-18 Jahre hier nicht weiter betrachtet). Aus der Umfrage der
TECHNIKER KRANKENKASSE (2013) geht hervor, dass die Befragten sich umso gesünder
ernähren, je älter sie sind. Dass die 50-64-Jährigen aus der selbst durchgeführten Befragung
den höchsten Anteil der Personen haben, die aufgrund der gesundheitlichen Argumente ihren
Fleischkonsum reduzieren, könnte also dadurch erklärt werden, dass es diese Altersklasse im
Vergleich zu den jüngeren Altersklassen wichtiger findet sich gesund zu ernähren. Laut
TECHNIKER KRANKENKASSE (2013) haben allerdings die Befragten ab 66 Jahren ein noch
größeres Interesse an gesunder Ernährung. Dies steht im Gegensatz zu dem Ergebnis, dass die
Personen ab 65 Jahren aus der selbst durchgeführten Umfrage im Vergleich zu den anderen
Altersklassen weniger häufig ihren Fleischkonsum reduzieren wollen. Doch von den
Personen, deren Reaktion auf die WHO-Studie lautete, dass sie aufgrund ihres
fortgeschrittenen Alters nichts mehr verändern möchten, ordneten sich 7 von 8 der höchsten
Altersklasse zu (65 und älter). Dass die Gruppe der ältesten den größten Anteil der Befragten
hat, die weiter wie bisher essen (abgesehen von den unter 18-Jährigen) bestätigt diese
Aussagen. Aufgrund fehlender Repräsentativität können diese Aussagen nicht als
allgemeingültig betrachtet werden, doch es besteht die Vermutung, dass Personen ab ungefähr
65 Jahren weniger bereit sind ihr Verhalten und ihre lange praktizierten Gewohnheiten zu
60
ändern und man deswegen erfolgreicher ist, wenn man an andere Altersgruppen appelliert um
den Fleischkonsum zu senken.
Die Auswirkungen der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragten sind von dem
Schulabschluss laut dem durchgeführten Test unabhängig (bei einer
Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 %, bei 10 % wäre der Unterschied signifikant). Die
Personen, die Fachhochschulreife haben, reduzieren wegen der WHO-Studie mit Abstand am
häufigsten ihren Fleischkonsum, während niemand der Personen mit Hauptschulabschluss
sich dafür entschieden hat. Dies würde zu dem Ergebnis aus der Befragung der TECHNIKER
KRANKENKASSE (2013) passen, dass Personen sich umso mehr für eine gesunde Ernährung
interessieren, je höher die Schulbildung ist. Die Fachhochschulreife ist aber die zweithöchste
Schulbildung. Von denen mit der höchsten Schulbildung, den Abiturienten, reduziert ein viel
kleinerer Anteil den Fleischkonsum, dieser Anteil ist auch kleiner als der der
Realschulabgänger. Doch von den Personen, die Abitur haben, geben 9,4 % an gar kein
Fleisch zu essen. Dadurch ist die Häufigkeit der Personen, die ihren Konsum nicht verändern
bei den Personen mit Realschule und Abitur ungefähr gleich.
Der Zusammenhang zwischen den Vegetariern und dem Abitur ist hingegen signifikant. Alle
Befragten, die sagten, sie würden kein Fleisch essen, haben Abitur. Dieses Ergebnis passt zu
der Studie, die GALE et al. (2006) durchführten. Sie fanden heraus, dass die untersuchten
Vegetarier im Kindesalter durchschnittlich einen höheren IQ im Vergleich zu den
Altersgenossen hatten, generell höheren sozialen Schichten angehörten und eine bessere
Ausbildung hatten.
In der Stichprobe sind unter anderem Frauen und Personen mit einem hohen schulischen und
beruflichen Abschluss überrepräsentiert. Der Anteil der Vegetarier ist aber ungefähr so hoch
wie der, der in der repräsentativen Befragung von YouGov erfasst wurde (6 %). Bei solch
einem großen Anteil an Personen mit hoher Bildung und an weiblichen Personen hätte man
erwarten können, dass der Anteil an Vegetariern größer ist. Man hätte dementsprechend auch
erwarten können, dass der Anteil der Personen, die wegen der WHO-Studie weniger Fleisch
essen mindestens genauso hoch ist wie in den Ergebnissen von YouGov, wenn nicht sogar
höher. Dieser ist aber im Vergleich zu den Ergebnissen von YouGov geringer. Bei YouGov
ging es aber auch nur um die Reduktion von verarbeitetem Fleisch. Wie sehr generell die
Fleischmenge reduziert wird, ist nicht erkennbar. Allerdings gaben auch 28,1 % der Befragten
der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Umfrage an, bereits vorher schon wenig oder
61
kaum Fleisch gegessen zu haben. Nicht alle, die sagten, sie essen weiter wie bisher, essen
zwangsläufig sehr viel Fleisch. Einige haben auch vorher schon drauf geachtet den
Fleischkonsum zu verringern. „Wenig Fleisch essen“ ist jedoch auch relativ. Unterschiedliche
Menschen halten wahrscheinlich unterschiedliche Mengen an Fleisch für wenig. Betrachtet
man nur die Personen, die sagten, dass sie wenig oder kaum Fleisch essen, dann ist auf die
Frage nach der Häufigkeit des Fleischkonsums die am häufigsten genannte Antwort
„mehrmals pro Woche“. Allerdings gaben auch 22,2 % dieser Personen an, einmal am Tag
Fleisch zu essen. Die Häufigkeitsangaben bezüglich des Fleischverzehrs sind allerdings
relativ. Wenn beispielsweise eine Person angab, einmal am Tag Fleisch zu essen, könnte das
zum Beispiel bedeuteten, dass sie jeden Tag ein großes Fleischgericht isst. Die Person könnte
aber auch gemeint haben, dass sie nur eine Scheibe Wurst oder Ähnliches pro Tag ist. Von
der Fleischmenge her wäre das ein nicht unbedeutender Unterschied. Man könnte daher
überlegen, in zukünftigen Untersuchungen auch nach der verzehrten Fleischmenge zu fragen
um noch genauere Ergebnisse zu erhalten. Jedoch könnte es möglicherweise sein, dass dies
für viele nicht so leicht zu beantworten ist wie Häufigkeitsangaben. Daher muss man
zwischen diesen Varianten abwägen.
Bei der Betrachtung der Häufigkeit des Fleischkonsums bevor die Befragten von der WHO-
Studie erfahren haben und seitdem sie von ihr erfahren haben ist zu beachten, dass einige
Befragte zwar sagten, dass sie wegen der WHO-Studie weniger Fleisch essen, die
Häufigkeitskategorie aber gleich blieb. Dies ist kein Widerspruch. Beispielsweise ist es
denkbar, dass jemand vorher mehrmals pro Woche Fleisch aß und seitdem er davon erfahren
hat sind es immer noch mehrmals pro Woche, jedoch von der Menge her weniger. Bei dem
Konsum von rotem bzw. verarbeitetem Fleisch ist dies gleichermaßen zu bedenken.
6.3 Methodenkritik
Für repräsentative Umfragen wird laut SCHUMANN (2012: 89) üblicherweise eine
Stichprobengröße von n=1000 oder mehr gewählt. Dass die Anzahl der im Rahmen dieser
Arbeit ausgewerteten Fragebögen mit n=192 um einiges kleiner ist, könnte ein Grund dafür
sein, weshalb keine repräsentative Umfrage erreicht werden konnte.
Die Ausschöpfungsquote bei der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Befragung ist
relativ gering (25,67 %) und die Non-Response-Quote relativ hoch (74,33 %). Dies ist
62
sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass nicht so viel Zeit war, bei nicht erreichbaren oder
in dem Moment beschäftigten Personen mehrere Kontaktversuche durchzuführen (vgl.
SCHUMANN 2012:105). Es wurde in der Regel ein bis zweimal bei einem Haushalt geklingelt
um eine Befragung zu realisieren. Nahm die per Random-Route-Methode und
Geburtstagsauswahlmethode ausgewählte Person nicht an der Befragung teil, wurde
fortgefahren. Um den Anteil der Verweigerer zu verringern, gäbe es die Möglichkeit neben
besonderen Motivationsversuchen die Zielperson durch kleine Geschenke oder Bezahlung zu
einer Teilnahme zu überzeugen (vgl. DIEKMANN 2011: 425). Solche Mittel waren für diese
Untersuchung nicht vorgesehen. Für die Qualität der Stichprobe ist eine hohe Non-Response-
Quote unproblematisch, wenn es sich um unsystematische Ausfälle handelt. Dies ist in der
Praxis allerdings schwierig zu überprüfen (vgl. SCHUMANN 2012:104 f.). Laut DIEKMANN
(2011: 425 f.) stellt Non-Response kein großes Problem für die Untersuchung von
Zusammenhängen zwischen Variablen dar. Eher würden Randverteilungen dadurch verzerrt
werden können. Da in dieser Arbeit sowohl Zusammenhänge als auch Anteile untersucht
werden, dürfte teilweise über die Non-Response-Quote hinweggesehen werden, in mancher
Hinsicht ist es allerdings auch möglich, dass durch sie Verzerrungen auftraten. Die hohe Non-
Response-Quote könnte eine Erklärung dafür sein, warum die soziodemographischen Daten
Geschlecht, Schulabschluss, beruflicher Abschluss und Erwerbsstatus teilweise stark verzerrt
sind. Bei Umfragen ist das Bildungsniveau der Bevölkerung häufig nach oben verschoben. So
sind laut HARTMANN /SCHIMPL-NEIMANNS (1992: 324 f.) Personen mit geringerer Bildung oft
unterrepräsentiert. Dies war bei der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Befragung
ebenfalls klar zu erkennen. Die zuvor genannten Autoren begründen die Problematik wie
folgt: „Ähnliche schichtspezifische Sozialisation, ähnliche Schulbildung und ähnliche
Struktur der Arbeitswelt von Forscher und Befragtem erleichtern dem Befragten die
Definition der Interviewsituation und das Beantworten der Fragebögen, während
Unterschiede die Antwortwahrscheinlichkeit reduzieren.“ Die hohe Non-Response-Quote
könnte diesen Effekt noch verstärkt haben.
Wie in Kapitel 4.3 erwähnt wurde sich im Laufe der Befragung dafür entschieden, dass statt
der befragten Person die interviewende Person von diesem Zeitpunkt an den Fragebogen für
den Befragten ausfüllt um unbeantwortete Fragen oder widersprüchliche Antworten zu
vermeiden. Dadurch konnte eine völlig einheitliche Befragungssituation für alle Befragen
leider nicht gewährleistet werden. Trotzdem wurde versucht eine Einheitlichkeit so weit wie
63
möglich zu realisieren. Die Fragen wurden genau so gestellt wie sie auf dem Fragebogen zu
finden sind und die Zusatzinformationen wurden ebenfalls mitgeteilt.
Laut DIEKMANN (2011: 417 f.) ist eine mögliche Fehlerquelle für Umfragen, die nach dem
Random-Route-Verfahren durchgeführt werden, dass einige Personen nicht in die Stichprobe
kommen können. Nicht berücksichtigt werden demnach „Wohnsitzlose, psychisch Kranke in
Anstalten, Heimbewohner, Gefängnisinsassen, Polizisten und Soldaten in Kasernen,
Ordensleute und eine Reihe weiterer Bevölkerungsgruppen, da zur Population ja nur
Privathaushalte gezählt werden“. Bei den meisten Umfragen seien die Auswirkungen dieser
Problematik allerdings unbedeutend.
In dieser Arbeit ist ein kurzfristiger Effekt der WHO-Studie auf den selbsteingeschätzten
Fleischkonsum der Befragten erkennbar. Hierbei kann nicht darauf geschlossen werden, dass
dies wirklich genauso ist und dass es langfristig so bleibt. Es kann nicht davon ausgegangen
werden, dass die Befragten ihr Essverhalten usw. komplett realitätsgetreu dargelegt haben.
Eine Befragung wie diese birgt natürlich immer das Risiko, dass einige Fragen nicht
vollkommen wahrheitsgemäß beantwortet werden, die Angaben können schließlich nicht
kontrolliert werden. Es ist dagegen auch möglich, dass Befragte beispielsweise mitteilen in
Zukunft weniger Fleisch zu essen und diese Antwort in diesem Moment selbst als wahr
empfinden, es später aber doch nicht umsetzten. Dieser Aspekt sollte ebenfalls berücksichtigt
werden.
64
7. Schlussbetrachtung
Der in den letzten Jahrzehnten weltweit angestiegene Fleischkonsum brachte viele Probleme
mit sich, sowohl für die Tiere selbst als auch aus ökologischer, sozialer und gesundheitlicher
Perspektive. Für die Verringerung dieser negativen Auswirkungen spielt die Reduktion des
Fleischkonsums eine zentrale Rolle. In dieser Arbeit wurde untersucht, inwiefern
gesundheitliche Argumente am Beispiel der WHO-Studie, die verarbeitetes Fleisch als
krebserregend und rotes Fleisch als wahrscheinlich krebserregend einstuft, wirksam sind um
eine Reduktion des Fleischkonsums hervorzurufen. Dafür wurde in Greifswald eine
Befragung durchgeführt aus der 192 auswertbare Fragebögen hervorgingen.
Die Stichprobe kann nicht als repräsentativ für die Grundgesamtheit angesehen werden, da
unter anderem Frauen und Personen mit hoher schulischer und beruflicher Bildung
überrepräsentiert sind (die Daten des Zensus 2011 wurden zu Vergleichszwecken als
Grundgesamtheit angenommen). Doch trotzdem liefert sie wertvolle Ergebnisse über die
Einstellung der Befragten.
Die überwiegende Mehrheit der Befragten hat die WHO-Studie vor der Befragung bereits
wahrgenommen. Die Studie löste eine Vielzahl an Reaktionen aus, die von negativen und mit
Zweifel behafteten Antworten über eine neutrale Kenntnisnahme bis hin zu positiven und
zustimmenden Reaktionen reichten. Mehr als 4 von 5 Personen machten sich wegen der
WHO-Studie keine oder eher keine Sorgen um ihre Gesundheit, wofür unterschiedlichste
Gründe angeben wurden, wie zum Beispiel, dass sie bereits wenig Fleisch essen, ihr Leben
nicht umstellen wollen oder an der Studie zweifeln. Obwohl die Unterschiede zwischen den
Geschlechtern bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % nicht signifikant sind, ist
erkennbar, dass sich Frauen häufiger Sorgen machten.
Auch wenn die Mehrheit der Befragten nicht vorhatte den eigenen Fleischkonsum durch die
WHO-Studie zu verändern, gaben 12 % an, wegen ihr weniger Fleisch zu essen. Die
Wirksamkeit der WHO-Studie auf den Fleischkonsum der Befragten ist also durchaus
beachtenswert. Andere Studien zeigten ebenfalls auf, dass gesundheitliche Argumente eine
wichtige Rolle spielen können bei der Entscheidung den Fleischkonsum zu reduzieren (vgl.
u.a. CORDTS et al. 2014). Die von YouGov befragten Personen gaben sogar noch häufiger an,
wegen der WHO-Studie weniger verarbeitetes Fleisch zu essen (vgl. YOUGOV DEUTSCHLAND
GMBH 2015). Da sich diese Angaben aber nicht auf den generellen Fleischkonsum beziehen,
65
kann es sein, dass diese Personen das verarbeitete Fleisch durch anderes Fleisch ersetzen.
Auch wenn die Zusammenhänge nicht signifikant sind, gaben Frauen, Personen zwischen 50-
64 Jahren und Personen mit Fachhochschulreife dabei vergleichsweise häufiger an, aufgrund
der gesundheitlichen Argumente der WHO-Studie ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Das
stärkere Interesse an gesunder Ernährung von Frauen, Personen mit hoher Bildung und älteren
Menschen, welches in der Literatur beschrieben wird, spiegelt sich auch in dieser
Untersuchung zum Großteil wider (vgl. TECHNIKER KRANKENKASSE 2013). Dass von den
erwachsenen Befragten die Personen ab 65 Jahren allerdings am wenigsten häufig ihren
Fleischkonsum reduzieren wollen, deckt sich nicht mit den Ergebnissen der Befragung der
TECHNIKER KRANKENKASSE (2013), bei der die Personen ab 66 Jahren das größte Interesse
für gesunde Ernährung zeigten.
Einen signifikanten Zusammenhang gibt es bei den Vegetariern und den Personen, die Abitur
haben. Alle, die angaben kein Fleisch zu essen, hatten Abitur. Außerdem ist trotz fehlender
Signifikanz zu erkennen, dass Frauen und jüngere Personen häufiger mitteilten kein Fleisch
zu essen. Diese Tendenzen werden durch viele weitere Studien bestätigt (vgl. MAX RUBNER-
INSTITUT 2008: 44; GALE et al. 2006; DAVEY et al. 2002).
Es ist zu beachten, dass nicht alle Personen, die mitteilten weiter wie bisher zu essen,
zwangsläufig viel Fleisch essen. Einige sagten, dass sie bereits vorher wenig Fleisch gegessen
haben. Generell ist „mehrmals pro Woche“ die am meisten genannte Antwort auf die Frage
nach der Häufigkeit des Fleischverzehrs, auch bei denjenigen, die mitteilten wenig Fleisch zu
essen. Da die Häufigkeitsangaben bezüglich des Fleischverzehrs keine Mengenangaben
enthalten, verfügt der spätere Betrachter über einen gewissen Interpretationsspielraum. Daher
ist es einer Überlegung wert, in zukünftigen Untersuchungen die Fleischmenge zu erfragen,
was jedoch schwieriger zu beantworten sein könnte.
Es kann nicht darauf geschlossen werden, dass die in dieser Arbeit festgestellte Reduktion des
selbsteingeschätzten Fleischkonsums der Befragten in der Realität langfristig genauso
umgesetzt wurde. Um zu untersuchen, ob die WHO-Studie einen langfristigen Effekt auf den
selbsteingeschätzten Fleischkonsum hat, kann empfohlen werden in der Zukunft weitere
Befragungen zu diesem Thema durchzuführen.
Damit eine größere Chance auf Repräsentativität gegeben ist, könnte bei zukünftigen
Untersuchungen versucht werden eine noch größere Stichprobe zu erhalten sowie die Anzahl
der Kontaktversuche zu erhöhen um die Ausschöpfungsquote zu steigern.
66
Es wird vorausgesagt, dass der weltweite Fleischkonsum in den nächsten Jahren weiter
ansteigen wird (vgl. OECD/FAO 2015). Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, dass
gesundheitliche Argumente wie die aus der WHO-Studie einen nicht unbedeutenden Beitrag
dazu leisten können, den Fleischkonsum zu reduzieren. So könnte durch eine daraus
resultierende Minderung des Anstiegs der Fleischproduktion beispielsweise auch zu Zielen
der EU-Mitgliedstaaten beigetragen werden wie etwa der Reduktion der
Treibhausgasemissionen bis 2030 von mindestens 40 % gegenüber 1990 (vgl. BMWI 2016).
Schon kleine Veränderungen in der Ernährungsweise der Menschen können einen Beitrag
dazu leisten die Situation aus ökologischer, sozialer, ethischer und gesundheitlicher
Perspektive zu verbessern. Es sollte daher auch in Zukunft Wert auf gesundheitliche
Argumente gelegt werden, um dem steigenden Fleischkonsum entgegenzuwirken.
67
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82
Danksagung
Ich bedanke mich herzlich bei allen, die zur Entstehung dieser Arbeit beigetragen haben.
Vor allem danke ich meiner Betreuerin Uta Schmidt für die tolle Unterstützung und die
hilfreichen Anregungen. Besonders bedanke ich mich auch bei meiner Zweitgutachterin Prof.
Dr. Stoll-Kleemann für die nützlichen Ratschläge.
Ein großer Dank geht außerdem an meine Familie und Freunde, insbesondere an Oliver Pabst
und Marcus Päsch, die mich stets unterstützten und mir hilfreich zur Seite standen.
83
Anhang
Anhang 1: Fragebogen „Umfrage zum Thema Fleischkonsum“
Anhang 2: Daten-CD mit:
- digitaler Version der Bachelorarbeit
- Umfragedaten als Excel-Datei
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Umfrage zum Thema Fleischkonsum Liebe/r Umfrageteilnehmer/in, es freut mich, dass Sie sich bereit erklärt haben, an dieser Umfrage teilzunehmen. Mein Name ist Franziska Päsch und ich bin Studentin an der Universität Greifswald. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit untersuche ich das Thema Fleischkonsum in Greifswald und habe dafür diesen Fragebogen erstellt. Das Ausfüllen des Fragebogens ist freiwillig und dauert nur ca. 5 Minuten. Alle Daten werden selbstverständlich anonym erfasst und nicht an Dritte weitergegeben. Rückschlüsse auf ihre Person sind nicht möglich. Es gibt sowohl Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten zum Ankreuzen als auch offene Fragen mit der Möglichkeit selbst Antworten zu formulieren. Bitte beantworten Sie den Fragebogen vollständig und wahrheitsgemäß. Es gibt keine falschen Antworten. Falls Sie noch Fragen haben, können Sie mich gerne ansprechen oder mir eine E-Mail schreiben: [email protected]. Vielen Dank für ihre Mitarbeit! Fragen zum Fleischkonsum
1. Haben Sie die Meldung wahrgenommen, dass die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) verarbeitetes Fleisch als krebserregend einstuft und rotes Fleisch als
wahrscheinlich krebserregend?
⃝ ja ⃝ nein Falls nein: In der Ende Oktober 2015 veröffentlichten Studie einer Einrichtung der WHO,
der Internationalen Agentur für Krebsforschung, wird verarbeitetes Fleisch als
krebserregend eingestuft. Rotes Fleisch gilt als wahrscheinlich krebserregend. Für die
Einschätzungen wurden mehr als 800 Untersuchungen ausgewertet. Je 50 g verarbeitetem
Fleisch pro Tag steige demnach das Darmkrebsrisiko um 18% und je 100 g rotem Fleisch
pro Tag steige es um 17%. Auch mit anderen Krebsarten stehe der Konsum von
verarbeitetem bzw. rotem Fleisch im Zusammenhang (Quelle: Internationale Agentur für
Krebsforschung 2015).
verarbeitetes Fleisch: durch Pökeln, Fermentation, Räuchern oder andere Prozesse
umgeformtes Fleisch wie etwa Wurst oder Schinken
rotes Fleisch: Muskelfleisch von Säugetieren wie z.B. vom Rind, Kalb, Schwein, Lamm,
Schaf oder Ziege
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2. Wie ist Ihre Reaktion auf die Studie der WHO?
3. Machen Sie sich wegen der WHO-Studie Sorgen um Ihre Gesundheit?
⃝ ich mache mir große Sorgen ⃝ ich mache mir etwas Sorgen ⃝ ich mache mir eher keine Sorgen ⃝ ich mache mir keine Sorgen ⃝ weiß nicht
Begründung: _________________________________________________________________________________
4. Wird die WHO-Studie Auswirkungen auf Ihren Fleischkonsum haben bzw. hatte
sie schon Auswirkungen auf Ihren Fleischkonsum?
⃝ nein, ich esse weiter wie bisher
⃝ ja, ich werde wegen der WHO-Studie weniger Fleisch (insbesondere verarbeitetes/rotes Fleisch) essen bzw. esse wegen ihr schon weniger davon
⃝ ja, ich werde wegen der WHO-Studie weniger (oder kein) verarbeitetes/rotes Fleisch (mehr) essen, aber es durch andere Fleischsorten/nicht verarbeitetes Fleisch ersetzen bzw. tue dies wegen ihr bereits ⃝ ja, ich werde wegen der WHO-Studie gar kein Fleisch mehr essen bzw. esse wegen ihr schon gar kein Fleisch mehr ⃝ ich habe auch vorher schon kein Fleisch gegessen
⃝ weiß nicht/ habe mich noch nicht entschieden
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5. Wie häufig haben Sie (generell) Fleisch gegessen, BEVOR Sie von der WHO-Studie erfahren haben? Bitte denken Sie neben unverarbeiteten auch an verarbeitetes Fleisch wie Wurstwaren, Schinken, Speck usw. sowie an alle möglichen Produkte, die Fleisch enthalten (wie z.B. Pizza).
⃝ mehrmals am Tag ⃝ mehrmals im Monat ⃝ einmal am Tag ⃝ einmal im Monat ⃝ mehrmals pro Woche ⃝ seltener ⃝ einmal pro Woche ⃝ nie 6. Wie häufig essen Sie (generell) Fleisch, seitdem Sie von der WHO-Studie erfahren haben? Bitte denken Sie neben unverarbeiteten auch an verarbeitetes Fleisch wie Wurstwaren, Schinken, Speck usw. sowie an alle möglichen Produkte, die Fleisch enthalten (wie z.B. Pizza). ⃝ mehrmals am Tag ⃝ mehrmals im Monat ⃝ weiß nicht ⃝ einmal am Tag ⃝ einmal im Monat ⃝ mehrmals pro Woche ⃝ seltener ⃝ einmal pro Woche ⃝ nie 7. Wie häufig haben Sie verarbeitetes oder rotes Fleisch gegessen, BEVOR Sie von der WHO-Studie erfahren haben? Im Vergleich zu eben soll hier und bei der nächsten Frage lediglich unverarbeitetes weißes Fleisch nicht betrachtet werden.
⃝ mehrmals am Tag ⃝ mehrmals im Monat ⃝ einmal am Tag ⃝ einmal im Monat ⃝ mehrmals pro Woche ⃝ seltener ⃝ einmal pro Woche ⃝ nie 8. Wie häufig essen Sie verarbeitetes oder rotes Fleisch, seitdem Sie von der WHO Studie erfahren haben? ⃝ mehrmals am Tag ⃝ mehrmals im Monat ⃝ weiß nicht ⃝ einmal am Tag ⃝ einmal im Monat ⃝ mehrmals pro Woche ⃝ seltener ⃝ einmal pro Woche ⃝ nie
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Angaben zur Person
Bitte füllen Sie auch diesen Teil des Fragebogens vollständig aus, er ist für die statistische
Auswertung sehr wichtig. Vielen Dank!
9. Bitte geben Sie ihr Geschlecht an:
⃝ männlich ⃝ weiblich 10. Bitte ordnen Sie sich einer Altersklasse zu:
⃝ unter 18 ⃝ 50-64
⃝ 18-29 ⃝ 65 und älter ⃝ 30-49 11. Welchen höchsten Schulabschluss haben Sie?
⃝ ohne oder noch kein Schulabschluss ⃝ Hauptschulabschluss ⃝ Realschul- oder gleichwertiger Abschluss ⃝ Fachhochschulreife ⃝ Allg./fachgebundene Hochschulreife (Abitur) 12. Welchen höchsten beruflichen Abschluss haben Sie?
⃝ ohne oder noch keinen beruflichen Abschluss ⃝ Lehre/ Berufsausbildung im dualen System ⃝ Fachschulabschluss ⃝ Fachhochschulabschluss ⃝ Hochschulabschluss ⃝ Promotion
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13. Welchem Erwerbsstatus ordnen Sie sich zu?
⃝ berufstätig ⃝ Student/in ⃝ erwerbslos ⃝ Auszubildende/r ⃝Schuler/in ⃝Hausfrau/Hausmann ⃝ Empfänger/in von Rente/Ruhegehalt/Kapitalerträgen ⃝ Sonstiges 14. Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt, die 14 Jahre alt oder älter sind? ________ Damit sind wir am Ende der Befragung. Falls Sie noch Anmerkungen zur Umfrage haben oder falls Sie sonst noch etwas mitteilen möchten, können Sie das jetzt gerne tun.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
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Ehrenwörtliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, Frau Franziska Päsch, geboren am 03.06.1992 in Wyk auf Föhr, diese
Bachelorarbeit selbstständig verfasst und unter Verwendung der angegebenen Quellen und
Hilfsmittel angefertigt zu haben. Diese Arbeit wurde in keinem anderen Prüfungsverfahren
eingereicht.
Greifswald, den 28.06.2016
_____________________________