Boris Schneider-Johne
Wer ist der Typ da vorne?
Boris Schneider-Johne (geb. Schneider) Jahrgang 1966 (demnächst: Gray
Gamer) Programmierte C 64 in 6502 Assembler Erfolgloser Spiele-Produzent Erfolgreicher Spiele-Übersetzer Sehr erfolgreicher Spiele-Journalist Mäßig guter Spieler Zur Zeit: Produkt-Manager für Xbox 360
We‘ve come a long way!
Bitte nicht enttäuscht sein
Der klassische Spielemarkt wächst nicht mehr
Heute spielen genauso viele Leute WW2 Shooter Golfsimulationen Echtzeitstrategiespiele im alten Rom
wie vor fünf Jahren – „Saturation“ Software-Firmen sind nur so idiotisch,
immer teurer für einen stabilen Markt zu entwickeln
Games sind American Sports
American Football, Hockey, Basketball Schnell, hohe Punktzahlen, viel Show
drum herum, Schutzkleidung, Action!
Der Rest der Welt spielt aber Fußball! 90 Minuten, oft mit weniger als zwei
Toren Kann auf jeder Straße gespielt werden,
von jedermann, ohne Equipment außer dem Ball
Welche Produkte schieben?
World of Warcraft Wii Sports, Wii Fit Guitar Hero / Rockband (in USA)
Auf der Strecke geblieben letztes Jahr: Tomb Raider Dead Space Mirrors Edge
Am Output ändert sich wenig
Solange keine Direkt-Einstrahlung ins Hirn kommt, oder wandfüllende 3D-Projektion in jedem Haushalt, bleibt es bei HDTV.
Bei 1080p auf 42 Zoll Schirmen ist für mindestens 10 Jahre das oberste Ende der Massen-Konsumenten-Formate
Von Ton ganz zu schweigen. Stereo lebt!
Grafikleistung nutzt wenig
Die aktuelle Hardware –Generation ist bei “Reality/10”. Nach Moores Gesetz macht die Hardware bald realistische HDTV-Bilder.
Aber was nutzt das, wenn Sie die Engine nicht mit genug Daten füttern können?
Sie können die Welt nicht malen und skripten
Der nächste Durchbruch kommt nicht mit mehr Grafik, sondern mit algorithmisch erzeugten Welten und Charakteren.
Weniger ist mehr
„Suspension of Disbelief“ – nimm alles weg, was den Spieler daran erinnert, daß es ein Spiel ist.
Also reduziere dein Universum auf alles, was du glaubhaft darstellen kannst.
Das bedeutet den Verzicht auf: Türen, die niemals aufgehen Hindernisse, die man nicht überspringen
kann Personen, die sich unnatürlich verhalten
Input ist die Innovation
Natürlich Nintendo Wii Aber auch Guitar Hero
Wobei Hardware alleine nichts nützt!
Input muß so verarbeitet werden, daß der Benutzer glaubt, die volle Kontrolle zu haben und unglaubliche Dinge zu tun.
Ich wiederhole
Input ist nicht einfach eine neue Hardware
Input ist: Rauskriegen, was der User tun will
Wenn Sie von einem Tester hören „Warum kann ich nicht…“ ist was mit ihrem Design grundlegend nicht in Ordnung.
Und das in der Mitte?
Und das in der Mitte?
Die Black Box wird sich in den nächsten Jahren nicht grundlegend ändern. Sie bauen eine Welt und legen die Aktionen
aller Objekte darin fest. Sehr detailliert. Aber sie wird sich sehr grundlegend
ändern. Sie beschreiben eine Welt und ihre Objekte.
Software baut aus ihrer Beschreibung eine detaillierte Welt.
Autonome Charaktere, Lernfähigkeit von anderen Spielern, Beschreibungs-Sprachen
Das Ziel ist Spaß!
Neue Technik in den Händen von Programmierern = Neue Möglichkeiten, den Spieler zu frustrieren.
Sie wollen doch aber den Spieler unterhalten?
Ein Mensch ist glücklich, wenn ihm etwas gelingt.
Außer er nennt sich „Spieletester“ bei einer Fachzeitschrift. Den darf man ignorieren.
Realismus gegen Spaß
Gran Turismo Top Spin 3 Flight Simulator Fight Night
Microsoft Excel
Mario Kart Wii Sports Tennis Afterburner Smackdown vs.
Raw
Wirtschaftssimulation
Mechanik vs. Inhalt
Shooter Jump & Run Sports Racing Role Playing MMORPG
Crime Science Fiction Sitcom Drama Sports Gesellschaftsspiele
Eine verlorengegangene Kunst
Arcade-Spiele von 1985 hatten was, was heute fehlt.
Beschränkung der Spieldaueraus wirtschaftlichen Gründen
Eine beschränkte, bekannte Spieldauer erhöht die Bereitschaft, Zeit zu investieren
Habe die TV-Längen im Kopf: 30 Minuten fürs Quiz, zwei Stunden für den Spielfilm.
Social Networks
Die Spiele-Industrie dachte, sie baut jetzt Netzwerke um ihre Spiele drum herum
Facebook und Co. drehen den Spieß um Soziale Netzwerke nehmen Spiele
huckepack und verbinden sich mit externen Spielen
Xbox Live-Learning #1: „Normale Menschen“ wollen nur mit Freunden spielen
User Generated Content
Mein persönliches Branchen-Ärgernis! Spiele sind doch eh interaktiv! Lode Runner hatte schon 1984 einen
Editor Trackmania schon 2005 Distributions-
Plattf. Es gilt die 1:100 Regel:
100.000 Spieler 1.000 Level-Bastler 10 echte Level-Profis
Was bringt 2009 bis 2012?
Vernetzung2: Die Kombination von Spielen mit Web-Communities und „echtem Leben“
Event-Gaming: Zu einer bestimmten Zeit, für eine bestimmte Dauer, ein One-to-Many Spielerlebnis -> z.B. „Gameshows“.
Noch mehr Input: Spracheingabe, Gesichtserkennung, Gestik – gekoppelt mit der Intelligenz zu lesen, was der Nutzer will, nicht, was der Nutzer sagt und tut.
Was will ich noch sehen?
Keine Plattform-Dilemmas mehr Jeder Inhalt läuft auf jedem Gerät.
Handlung & Charakter-Entwicklung Wo ist der klassische Drei-Akter?
Jede Woche eine Stunde kompakter Spaß “Episodic Content” – aber wie im TV
Interaktive Krimis Ich bin Columbo / Jessica Fletcher. Alle
anderen Charaktere sind computergeneriert und autonom.