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! St.Galler Tagblatt AG 2015 – Autorenbeleg zum internen GebrauchDarf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden

28 Focus Samstag, 24. Oktober 2015

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GAMES

Drake auf SchatzjagdDas Game erinnert an IndianaJones. Hier heisst der AbenteurerNathan Drake, der in drei ineiner Kollektion zusammenge-fassten Games dem Bösen trotzt.Im ersten Teil sucht er nach demSchatz von Sir Francis Drake.Hilfreich ist da eine Karte, mitder das Eldorado im Dschungelgefunden werden soll. Im zwei-ten Teil sucht er ein Artefakt imHimalaja und im dritten Teil dassagenumwobene Atlantis derWüste mitten in Arabien. Schonseit acht Jahren kämpft sichDrake durch den Dschungel,flüchtet mit dem Jeep und prü-gelt sich mit Banditen. Nun istdas virtuose Game für die Play-station 4 aufpoliert worden. ImMärz 2016 folgt dann der vierteTeil, Uncharted 4: A Thief’s End,in dem Drake aus dem Ruhe-stand zurückkommt.Uncharted: The Nathan Drake Col-lection für Playstation 4 ab 16 Jah-ren

Kunterbunte PapierweltTearaway ist ein ungewöhnlichesSpiel. Denn hier drängt das Digi-tale zum Papier. Kreativität istgefragt, um eine farbenfrohePapierwelt aufzubauen. Dabeibraucht auch diese Geschichteeinen Helden. Mit dem Control-ler wird eine Briefmarke aufeinen Umschlag gezogen unddie Reise beginnt. Mit warmemLicht lässt der Spieler Pflanzenwachsen. Als Hüter des Lichtsgilt der Kampf den Bösen, dievom Licht hypnotisiert werden.Tearaway Unfolded für die PS4

Der blanke HorrorWer sich an Halloween zu wenigfürchtet, kann mit dem Horror-game «Until Dawn» nachhelfen.Da rollen die Köpfe. Wer in An-wesenheit eines Zombies nichtruhig bleibt und den Controllerstill halten kann, hat definitivverloren. Acht High-School-Kidskommen in einer gruseligenBerghütte in ziemliche Schwie-rigkeiten, in einer Nacht, die nieenden will. Tiere, Geister, Zom-bies und Monster sorgen in derdüsteren Atmosphäre desGames, eine Hommage an dievielen Teen-Horrorfilme, fürmehr als Hühnerhaut. Ein Gamefür den Giftschrank.Until Dawn ab 18 Jahren

Bruno Knellwolf

SENDEPLATZ

«Radio Alpin, ohni üs frisst kei Wolf e Schaf»Aufgewachsen ist Pirmin Wylerin Goppenstein zwischen denWänden seines Zimmers undBergwänden. Er hat Züge beob-achtet und dazu Heiligenlegen-den gelesen, ist Kondukteur ge-worden und nach Lourdes ge-pilgert. Dort ist ihm die Mariaerschienen.

Das Papamobil verteidigt

Danach hat er sich beimPapst als Leibwächter bewor-ben. Er hat das Papamobilgegen die Nonnen verteidigtund mit der Hellebarde Taubenerlegt. Jetzt ist er im Ruhestandund schnitzt im Lötschental denVatikan im Massstab 1:1 nach;mit Käse.

Mit solchen absurden Ge-schichten warten Rolf Her-mann, Matto Kämpf und AchimParterre diesen Montag in ihremHörspiel «Radio Alpin» auf. Als«Gebirgspoeten» sind sie mitliterarischen Programmenunterwegs, in denen sie dieMythen und Klischees der länd-lichen Schweiz in farbigemBergler-Dialekt und mit schwar-zem Humor zu Geschichtenformen.

Bunte Vielfalt von Dialekten

Das tun sie auch hier, inihrem ersten Hörspiel. «RadioAlpin» heisst der Sender, dessenProgramm sie in allen Detailsnachspielen, samt seltsamer

Werbung und einer bunten An-einanderreihung von Dialekten– vom Appenzellerland bis insWallis. Doch keine Angst: Manversteht das Allermeiste.

«Boxestop mit Jesus»

Es wird auch nie langweilig.Denn die Reporter von RadioAlpin haben alles im Blick, denMeringue-Skandal von Schang-nau ebenso wie die neuste Trak-torkollision. «Radio Alpin, ohniüs frisst kei Wolf e Schaf», lautetdenn auch einer von vielenReklamesprüchen in eigenerSache, die eingestreut werdenzwischen das Telefonquiz, dieBuchtips, Ristretto, das Konsu-mentenmagazin (mit einem Kä-

setest, womit sonst?), und dem«Boxestop mit Jesus». Da fragtdie kleine Tamara, warum dieSonne untergeht, und in einemgrandios-skurrilen Redeschwallerzählt Pfarrer Zambo Zurflühgleich vom Weltuntergang.

Pirmin Wyler gegenüber sitztin der Sendung «Mönschlich»übrigens Hans Zbären, der seinLeben auf Kriegsschauplätzenzugebracht hat – und jetzt vomalgerischen Licht und vomafghanischen Sand schwärmt.

Rolf App

Radio SRF 1 Radio Alpinvon und mit den Gebirgspoeten,Montag, 14 Uhr

BlickfangKleine Trophäen-sammlung

Auf den Bildern des 34jährigenSchweizer Fotografen OlivierLovey wirkt der Mensch oft kleinund verschwommen, wenn daüberhaupt Menschen sind. Amliebsten inszeniert der gebürtigeWalliser die Natur, die bei ihmgeheimnisvoll und verloren wirkt.Die erste Publikation des jungenFotografen, «Memorabilia», ver-mischt Landschaften, Akte undObjekte von poetischer Schön-heit. Es seien kleine Trophäen,gemacht, um beim Betrachter einStaunen hervorzurufen, schreibtLovey im Vorwort. (kaf)

Olivier Lovey: Memorabilia 2015,Till Schaap Edition, S. 80, Fr. 28.–Bild: Olivier Lovey

Einigung auf KlimapaktNach fünf Tagen kontroverser Debatten haben sich die in Bonn versammelten Unterhändler aus195 Staaten gestern auf einen Rahmenentwurf für einen neuen UNO-Klimapakt geeinigt.

CHRISTIAN MIHATSCH

«Es ist beschlossen», sagte derVizevorsitzende der Runde, Da-niel Reifsnyder, gestern abend.Nach fünf Verhandlungstagenhaben sich die in Bonn versam-melten Unterhändler aus 195Staaten auf einen Rahmenent-wurf für einen neuen UNO-Kli-mapakt geeinigt. Obwohl derrund 50seitige Text auch in derletzten Plenarsitzung noch starkumstritten war, kam eine breiteZustimmung zustande.

Bei einem Gipfeltreffen imDezember in Paris soll ein end-gültiger Vertrag ausgehandeltwerden. Ziel ist es, den Ausstossklimaschädlicher Gase bis zumJahr 2020 um 20 Prozent gegen-über dem Jahr 1990 zu senken.

Der in Bonn auf Arbeitsebeneerarbeitete Text soll in Paris denteilnehmenden Ministern undRegierungschefs vorgelegt wer-den. Ihnen obliegt es dann, beider zwölftägigen Konferenz dieschwierigsten Entscheidungenzu treffen.

Noch eine Verhandlung

Das heikelste Thema ist undbleibt das Geld. Chinas PräsidentXi Jinping hat bei seinem Staats-besuch in den USA 3,1 Milliar-den Dollar Klimageld in Aussichtgestellt. In den Verhandlungenvertreten China und die anderenEntwicklungsländer hingegenden Standpunkt, einzig die In-dustriestaaten müssten Klima-geld mobilisieren. Diese fordernhingegen, dass auch «Länder, die

in der Lage sind, dies zu tun»,Klimageld bereitstellen. Zu die-sen Potodoso genannten Län-dern gehören Singapur und diereichen Opec-Länder wie Saudi-Arabien.

Klimageld fliesst bereits

Neben der Frage, wer in Zu-kunft Klimageld zur Verfügungstellen soll, sorgt auch die Fragefür Streit, wie viel Klimageld be-reits fliesst. Die Industriestaatenhaben vor sechs Jahren verspro-chen, ab 2020 jährlich 100 Mil-liarden Dollar zu mobilisieren.Ein Bericht der Organisation fürwirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung OECD zeigt,dass letztes Jahr 62 MilliardenDollar von den Industrie- in dieEntwicklungsländer geflossen

sind. Aus Sicht von Elina Bar-dram von der EU-Kommissionzeigt das, «dass wir auf dem Wegsind, das 100-Milliarden-Ver-sprechen einzuhalten». FürJoyce Deseko, Sprecherin derEntwicklungsländer, hat dieserOECD-Bericht jedoch keinerleiBedeutung, «da er nicht von denMitgliedsländern der UN-Klima-konvention in Auftrag gegebenwurde».

Streit herrscht schliesslichauch bei der Frage, wie privateMittel gezählt werden sollen. Da-bei ist aus Sicht von Blau klar,dass die für das Zwei-Grad-Zielerforderliche «Transformation»ohne private Investitionen nichtzu schaffen ist: «Wir reden nichtüber Milliarden, sondern überBillionen Dollar.»

Adele zurückmit «Hello»Vier Jahre haben ihre Fans nichtsvon ihr gehört, jetzt meldet sichSängerin Adele zurück. Am 20.November erscheint ihr lang er-wartetes neues Album «25». Ei-nen ersten Vorgeschmack gibt esbereits: Die 27-Jährige hat amFreitag die Single «Hello» ver-öffentlicht. «Sorry, dass es solange gedauert hat, aber dasLeben kam dazwischen», erklär-te die Britin, die 2012 zum erstenMal Mutter geworden ist, ineinem offenen Brief. In der epi-schen Ballade «Hello» kommtihre ausdrucksstarke Stimme er-neut voll zum Tragen. Das sechs-minütige Musikvideo dazu hatder frankokanadische RegisseurXavier Dolan gedreht. Auch dasdritte Album von Adele, die mitdem Bond-Song «Skyfall» denOscar gewann, trägt nach «19»und «21» als Titel ihr Alter, als siedie Songs komponierte. (sda)

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