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Entwicklung und Bildung 2
23. 6. 2010
Universität Wien – Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Institut für Bildungswissenschaft
Univ.Doz. Dr. Thomas Stephenson
Überblick über den
Semester-Diskurs
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Dornes, Martin (2006): Die
Seele des Kindes. Entstehung
und Entwicklung – Frankfurt
am Main: Fischer
Taschenbuch Verlag 20082
Primäre Hintergrundliteratur
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1. Themenschwerpunkt:
Subjekt-(Objekt-)Bildung (im Vorschulalter)
Sub-Thema: Das Subjekt und
seine soziale Konstitution:
Intersubjektivität
Interpersonalität
Relationalität
Bindung
Mentalisierung
Afffektregulierung
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0
+
-
10 2 3 4 6 10 15 20 30 40 55 70 90
10 2 3 4 6 10 15 20 30 40 55 70 90
„Krisenhaftigkeit“ (=Krise+Chance)
der Lebensthemen (=Aufgaben)
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2. Themenschwerpunkt: Die Rolle der Verbindung von Lebensthemen
und Projektivität:
Die Bearbeitung der Lebensthemen ist ein kollaborativer und
kooperativer generationenübergreifender Prozess
Der Säugling wird zur
Projektionsfläche
unbewusster und daher
nicht reflektierbarer
Fiktionen
aus ungelösten
Lebensthemen
Der Wiederholungszwang
(Reinszenierung statt Uminszenierung)
bindet die InteraktionspartnerInnen
generationenübergreifend in die
Bearbeitung der Lebensthemen ein
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3. Themenschwerpunkt: Der virtuelle Andere (Stein
Braten)
Mead Braten:
Mensch von Anfang an nicht nur soziales Wesen, das den Kontakt mit
anderen sucht, sondern das diesen Kontakt schon innerlich hat, bevor
es ihn in der Außenwelt sucht !(s.Still-face- und Perturbationsexperimente (Dornes 2006, 81ff)
Das bedeutet:
Der intersubjektive Raum existiert von Anfang an im Säugling und
muss nicht erst geschaffen, sondern nur erfüllt werden!
Zur Transformation des virtuellen intersubjektiven Raumes in einen
aktuellen („realen“) intersubjektiven Raum braucht es „Akte von
Personen in bestimmten Ausprägungsformen“ (Dornes 2006, 81)
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Jedes Subjekt ist intersubjektiv-dialogisch angelegt
„Die inhärent dialogische Psyche rekreiert sich in der dyadischen
Begegnung mit dem Anderen.“ (Dornes 2006, 86)
Passungen entstehen entlang der inneren Vorstrukturierung des Du
und des Wir
3. Themenschwerpunkt: Der virtuelle Andere (Stein
Braten)
Das Subjekt ist von Anfang an mit einem
inneren „Ich“ + „Du“ = „Wir“ angelegt.
Das Subjekt erlebt in jeder Interaktion
• Ich-(So-)Sein passend/unpassend
• Du-(So-)Sein passend/unpassend
• Wir-(So-)Sein passend/unpassend
Das Subjekt assimiliert/akkommodiert
daher in jeder Interaktion und
transformiert in der Kooperation mit
dem Gegenüber seine
Repräsentanzenwelt als Grundlage für
alle intrapsychischen und
interpersonalen Aktivitäten.
„Das Eigene im Anderen kann als Eigenes erkannt werden und dadurch kann ein Bild entstehen, das der Andere mitgestalten kann.“ (Stephenson 2010, in Wilhelm 2010 (http://bildungsmoodle.univie.ac.at/moodle195/mod/forum/discuss.php?d=5060)
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4. Themenschwerpunkt: Das Eigene im Anderen
„Das Eigene im Anderen kann als Eigenes erkannt werden und dadurch kann ein Bild entstehen, das der Andere mitgestalten kann.“ (s. Stephenson 2010)
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5. Themenschwerpunkt: Das szenisch verfasste Subjekt
Das Subjekt erlebt
alles
in Form von „Szenen“
In jedem Moment sind bestimmte
Themen aktiviert, bestimmte Rollen
verteilt und ein Wechselspiel von
Spannungsaufbau und Spannungsabbau
im Gange
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Derzeit 5 Theorien zur Entstehung von
Autismus:
• Aufmerksamkeitsstörung
• Mangel an zentraler Kohärenz
• Mangel an exekutiver Kontrolle
• defiziente Theory of Mind
• defizientes Intersubjektivitätserleben
6. Themenschwerpunkt: Was wir von autistischen Kindern
über das Gemeinschaftsgefühl lernen können
Wesentlich: Mangel an
Mentalisierung:
Sich und den Anderen als
eigenständige Personen mit eigenen
• Perspektiven
• Wünschen
• Absichten
zu verstehen,
die Konsequenzen für Verhalten und
Fühlen haben.
Damit in Verbindung stehen u.a.
• Symbolbildung
• Als-ob-Spiele
• Abstraktionsvermögen
• ...
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6. Themenschwerpunkt: Was wir von autistischen Kindern
über das Gemeinschaftsgefühl lernen können
Störungen der Symbolbildung und der Kommunikation (protodeklaratives
Zeigen,. Blickfolgen, Imitation) werden auf Störungen des Einfühlens bzw. des
Verbundenheitsgefühls zurückgeführt.
Sozial relevante Folgen: Autistische Kinder
• reagieren auf Strafe nicht mit Betroffenheit, sondern mit starker, unberuhigbarer Erregung oder
mit Indifferenz
• verstehen den Sinn von Strafe und Belohnung nicht
• kein Gefühl für richtig und falsch und für soziale Konventionen
• zeigen oft scheinbar unmotiviertes Verhalten
• neigen zu Schreiattacken und Wutausbrüchen bei kleinsten Veränderungen
• können Wahrnehmungen aus verschiedenen Sinnesmodalitäten schlecht koordinieren
• Entwicklungsstörung der primären Intersubjektivität und des social referencing (nur
protoimperatives zeigen, kein protodeklaratives Zeigen) und der sekundäören Intersubjektivität
• fehlende Empathie
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7. Themenschwerpunkt: „Kann der Geist sich
entfalten, wenn der Mensch geliebt wird?“
Siehe bildungsmoodle-
Diskurs!
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8. Themenschwerpunkt: Die 3 großen Themen der
Subjektkonstitution der ersten sechs Lebensjahre:
BINDUNG
MENTALISIERUNG
AFFEKT-REGULIERUNG
Innere Arbeitsmodelle
Bindungsformen
Sprachentwicklung
Kooperative Subjekt-Transformation
Strukturierungsfluss mentaler
(affektiv-kognitiv-intuitiv)Abstimmungen innerhalb
verschiedener Anbindungen
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9. Themenschwerpunkt: Ist die Einführung einer Vierten
Instanz zulässig, sinnvoll, notwendig ?
Über-IchÜber-Ich
Es
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10. Themenschwerpunkt: Triangulierung und
Repräsentationale Systeme
Selbstrepräsentanz Objektrepräsentanz 1
Objektrepräsentanz 2
Tri-
angulierung
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11. Themenschwerpunkt: Themen der Subjektkonstitution -Lebensthemen der ersten sechs Lebensjahre:
BINDUNG
MENTALISIERUNG
AFFEKT-REGULIERUNG
Innere Arbeitsmodelle
Bindungsformen
Sprachentwicklung
Autonomie Scham/Zweifel
Initiative Schuldgefühle
LeistungMinderwertigkeitsgefühle
Urvertrauen Urmißtrauen
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Ein Musterbeispiel