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011 LANDKREIS STARNBERG

Erhel lendes zur Son nenfi nstern isDie Astrogilde und Besucher beobachten von der Sternwarte Gilching aus, wie der Mond teilweise den Stern verdunkelt

Von Patri,zia Steipe

Gilching- ,, Sehr schön, sehr schön", mu-melt Astronom Thomas Rose. Unablässigdrü,ckt er aul den Auslöser seiaer Kame-ra mit dem gigantischen Objektiv. Siesteht aul demDach derGilchinger Stem-warte fest auI ehem Stativ montiert. Hin-ter einer d'ümen Wolkendecke ist gegen9 tllu die partielle Somentirotemis gutzu erkemen. Langsam schiebt sich derNemond vor die Some. Um 9-16 Uhr istdas Mffiimu ereicht. 68 Prozent derSome siad verdmkt, ud guade rechtzei-tig bricht die Wolkendecke auf.

Die Mitglieder der Astrogilde schiebmSomenlolien aul ihre Objektive, demjetzt ist di.e Some zu hell md ohle Ab-dunkelug kömte mm die partielle Son-nenfimtenis gar nicht erkemen. Die Be-sucher der Stemwarte schützen die Au-gen roit Somenfinstemis-Brillen, dienoch au dem Jalu 1999 stamen. SeitStuden hanen die Stemengucker be-reits bei Minusgraden auJ der Stmwar-te aus. ,,Wü haben schon in der Nachtaufgebaut, w die Geräte richtig auzu-norden", berichtet Rose. Sein 925-Mi11i-

,,Das ist immerein bisschen wie einVabanque-Spiel."

meter-Objektiv ist mit eiaeHeüug aus-gestattet, er hat zudem Reserve-A.kkwdabei. Bei der Kälte sird die Akkus näm-lichim Nu leer. Der Somenaufgangiandnoch hinter eiaer dicken Wolkendeckestatt. Die Astronomen befürchtetenschon das Sch]imte. ,,Das ist imerein bisschm wie ein Vabanqu+Spiel", er-klärt der Astronom ud Leiter der Votks-hochschule, Miehael Rappenglück. Ne-bel, Regen, Wolken haben ihm ud sei-nen Koilegen schon öfte$ eicen Strichduch die Rechnmg gemacht.

Rappenglück tuöstet die 25 Besuchernochmit derAussicht, statt der Live-Bil-der Auteahmen der partiellen Somen-fißtemis a6 dem Intemet zu zeigen. ,,Ir-gendeinTeleskop au{ der Welt hat das si-cher bel klarer Sicht aulgenomen."Doch die Astronomen haben Glück. Diedichten Wolkea werden im LauJe des Vor-mittags imer dümer- Die Besucher star-ren duch die alten BriLLen auf die dümeSomeroichel.,,Ein Wahnsimserlebni.s ",sagt eile Prau. Ar die totale Somenfhs-temis, die 1999 den Himmel verdurkelthatte, komt die partielle abernicht her-

an. 32 Prozent an Some reichen aus, mdie Umwelt zu erhellen.

Als Einstilmug hatte Eappenglückm ?.45 tlhr ir d.ie Volkshochschule a ei-nem Vortrag über das kosmische Schat-teropiel eingeladen. Aul dem Schreib-tisch stand ein Mondglobus, per Bemerwar{ Rappenglück Sküzen der Umlauf-bahlen von Some, Erde md Mond, vonSomenfirotmis ud anderen kosmi-schen Phänomenen an die Wand. Als esnoch keine Computer gab, habe man die

Zahlreiche Schaulwtige beobachten die partielle Sonnenfinstemis an Dienstagoomittag uom Geländ,e d,er Gilchi.ngerVHs-Stemuarte a6. Foto: Fuchs

Bahn des Mondes komplüiert mit 1.000verschiedenen Parametem berechnenmüssen, berichtet Rappenglück. GenaueVorhersagen haben die Merochen ia denvergangenen Jahrhmderten auch duchBeobachtmgen machen kömen. Die Na-men der,,Ulrenberge" @lferkogel, ZwöI-ferkogel, Somwendjoch) zeugen davon.Auch die Kultstätte Stonehenge kömtedazu gedient haben, Somenwende udTagudrachtgleiche zu bestimen.,,Ge-naues l{inschauen reicht dafür auch aus,

aber heute ist der Horizont verbaut uddie Menschen sitzen liebervor dm Fem-seher", sagt Rappenglück. Übrigero, m-sere Nacb{alrren in Abertausenden vonJahren werden gar kehe Somenlimter-nis mehr erleben. ,,Der Mond entfemtsich mer mehr von der Some, bis er sokleir ist, dass er die Some nicht mehrwird verdecken kömen", weiß Rappen-glück. Wer die putielle Somenfhstemisverpasst hat, kam Fotos unter w.as-trogilde.de auiruJen.

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Süddeutsche Zeitung Starnberg vom 5./6. Januar 2011
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