Technik, Trends und Emotionen
SaisonstartDie heiSSeSten RenneR
Die SchnellSten Race-MtBsDie coolSten all-Mountain-BikeS
MaRktüBeRSicht – 45 RaDhoSen
Fit für 2010
€ 2,95A-€ 3,20
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2,95GratiSnur bei Ihrem Fachhändler
EmanzipiErt!SchraubErkurS Für DiE moDErnE bikErin
www.fahrrad-news.comAusgabe 2 | März/April 2010
Trek Project One
Der schnelle Weg zum Einzelstück
&präsentieren den
Bayerisch-Böhmischen-Radmarathon Die Wiederbelebung eines Kultklassikers
225 Kilometer und 4530 Höhenmeterauf traumhaft schönen und teilweise autofreien Straßen durch die National-parks Bayerischer Wald und Böhmerwald – seien Sie dabei!
27. Juni 2010 | Viechtach
Informationen und Anmeldung unter
www.bb-radmarathon.deOder bei der Stadt Viechtach: 0 99 42/16 61www.viechtacher-land.de
Außerdem stehen folgende Strecken zur Auswahl:
Fitnesstour 135 km und 2900 hmFreizeittour 72 km und 1300 hmEinsteigertour 41 km und 800 hm
Viechtach das EldoRADo des Bayerischen Waldes
4.300 km in 7 Tagen, 19 Stunden und 5 Minuten
4.300 km präzise Schalttechnik ohne Service
3.200 km mit einer Akkuladung
4.300 km ohne Panne dank Krylion Carbon
1 arbeitsloses Serviceteam
Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Shimano Service Center, Ihrem Fachhändler oder bei Paul Lange & Co. · www.paul-lange.de
Guido Kunze durchquerte in neuer Rekordzeit den Australischen Kontinentvon Sydney nach Perth (Ost- zu Westküste). Er vertraute auf die DURA-ACE Di2,die den fortschrittlichsten Stand der Schaltungstechnik verkörpert.Die Zeit ist reif für ein revolutionär neues Rennradgefühl.
vs.
SHIMANO_Di2_FahrradNews_02_2010_print:Layout 1 03.02.2010 18:27 Seite 1
Fahrrad News erscheint in der Degen Mediahouse GmbHBühlfelderweg 12, 94239 [email protected]
Herausgeber Marcus Degen (MD)Chefredaktion Ingo Kruck (IK) [email protected] Redaktion Bertram Bergfeld (BB), Bernhard Degen (BD), Kai Dudenhöfer (KD), Gunnar Fehlau (GF), Marco Felgenhauer (MF), José Garcia (JG), Caspar Gebel (CG), Johannes Haidn (JH), Sissi Pärsch (SP), Rafael Schwitte (RS), Thorsten Wilhelms (TW), Marcel Wüst (MW)
Redaktionspartner Lektorat Claudia Degen Layout ska design, Carola Skarabela Druck Vogel Druck, Höchberg Disposition Degen Mediahouse GmbH, Daniela [email protected] 0 99 29-42 41
Industrie- und Testkoordination Dieter Steiner, [email protected]
Anzeigen Es gilt die Anzeigenliste 1/2010, die Sie unter www.degenmediahouse.de zum Download fi nden .
Vertrieb IPS Pressevertrieb GmbH, MeckenheimErscheinungsweise Zweimonatlich; ein Jahresabo kostet derzeit 15 Euro (europ. Ausland 25 Euro); der Preis eines Einzelheftes beträgt 2,95 Euro© 2010 Degen Mediahouse GmbH. Die Zeitschrift mit ihrem gesamten Inhalt ist urheber-rechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen in keiner Form, auch nicht in Teilen, ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle Inhalte auf den Webseiten des Magazins. www.fahrrad-news.com & www.fahrrad-teilemarkt.com
Es hätte nicht mehr viel gefehlt, lie-
be Leser, und wir hätten die Fahrrad
News zu einem Wintersportmaga-
zin machen müssen. Für unseren
großen Frühjahrsradtest jeden-
falls war es in den heimischen
Gefi lden deutlich zu kalt und so
packten wir unseren komplet-
ten Fuhrpark in den LKW und fuhren damit
quer durch Europa auf die Balearen, wo sich
unser Rennradexperte Marcel Wüst und sei-
ne Mountainbike- und Trekkingradkollegen
auch in kurzen Hosen ans Testen machen
konnten. Zwei Fliegen mit einer Klappe könn-
te man sagen und so fi nden Sie in dieser Aus-
gabe nicht nur jede Menge Mountainbikes,
Rennräder und Trekkingräder – sondern er-
fahren auch gleich, mit welchen Hosen man
am besten in die ersten Frühlingstage startet.
Zeitgleich mit dieser
Ausgabe erscheint
übrigens auch die
neue Procycling – das
Profi -Magazin für den
Straßenradsport. An
sich keine erwähnens-
werte Besonderheit,
erschiene sie ab sofort nicht wie auch Ihre
Fahrrad News im Degen Mediahouse, wie der
bede-Verlag inzwischen heißt. Hier wurde
Europas führendes Profi -Radsportmagazin
bereits während der ersten drei Jahre, seit des-
sen Deutschlandstart 2004, verlegt. Und so
heißt es für uns Procycling is coming home
und wir freuen uns sehr darauf, Ihnen in den
nächsten Monaten ein komplett neu durch-
dachtes, gestaltetes und erweitertes Magazin
anbieten zu können. Starten Sie mit uns in
eine neue Saison und Ära der Procycling.
Impressum
EDITO
Adiós Wintersport
Neben der neuen Website procycling.de ha-
ben wir übrigens auch einige Neuerungen auf
fahrrad-news.com fertiggestellt. In der Rubrik
Expertenrat haben Sie ab sofort die Mög-
lichkeit, Fragen rund um das Thema Fahrrad
zu stellen, die wir an ausgewiesene Experten
ihres Fachs weiterleiten. Die besten Fragen
veröffentlichen wir ab Ausgabe 3 auch im Ma-
gazin auf einer Doppelseite.
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Start
in die neue Saison.
Mit sportlichen Grüßen
Ingo Kruck
und das Team von Fahrrad News
Zeitgleich mit dieser
Ausgabe erscheint
übrigens auch die
neue Procycling – das
Profi -Magazin für den
Straßenradsport. An
sich keine erwähnens-
werte Besonderheit,
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News
Testberichte
Rubriken
6 Project One Der schnelle Weg zum Einzelstück
10 Neuheiten Räder, Komponenten und Klamotten für die Saison
26 Die oberen 3000 Bescheidener Luxus – Rennräder zwischen den Welten
36 Pfeilschnell & superleicht Vier Race-Fullys und vier Hardtails für den Renneinsatz
46 Der Weg zum richtigen Mountainbike Tipps für die Wahl des richtigen Trailboliden
50 Fünf für alle Berge Mit den Alleskönnern der All-Mountain-Klasse auf dem Trail
58 Modisches für den Frühling Sitzprobe – 54 Hosen und Beinlinge für die neue Saison
68 Sport und Spaß im Alltag Vier Trekkingbikes der oberen Mittelklasse für fl otte Ausfl üge
72 Fit in den Frühling Ernährungsberatung für sportliche Radfahrer
75 Race Across The Alps Jubiläum Zehn Jahre RATA in Nauders – das Ultraevent in den Alpen
75 Von Null auf Hundert In zehn Monaten zum ersten Radmarathon
76 Sissis Sattelgespräche Schrauberkurs für Bikerinnen
80 Traumräder Die Aero-Legende Lotus Type 110
82 Ausblick Die nächste Fahrrad News erscheint am 17. April 2010
Ergänzende Inhalte zu dieser Ausgabewww.fahrrad-news.com/id473Gewinnspielewww.fahrrad-news.com/gewinnspieleOnline im Magazin blätternepaper.fahrrad-news.comTwitterwww.twitter.com/fahrradnews
INHALTAusgabe 2 | 2010
26 | Die oberen 3000
58 | Radhosen
76 | Sissis Sattelgespräche
68 | Sport und Spaß im Alltag
Testräder in diesem Heft
Pictorial
RennräderCorratec CCT Team Ltd. 28Kuota Kebel 30Müsing Race 31 Wilier Izoard 32
TrekkingräderDiamant Elan Elite 69Koga Light Runner 71Müsing Twinroad Lite 70Raleigh Rushhour 4.0 70
50 | Fünf für alle Berge
Internet
MountainbikesConway Q-MR 801 42Ideal Race Pro 44Intense Tracer 56KTM Score Prestige 39Lapierre Zesty 914 55Merida Ninety-Six Carbon Team-D 41Müsing X-Lite Offroad 43Orbea Alma G Team 45Santa Cruz Blur LT 2 54Simplon Dozer AM-3 53Specialized Epic FSR Marathon Carbon 38Trek Remedy 9.9 52Trek Top Fuel 9.9 40
Tange [email protected]
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Tange [email protected]
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6 | Fahrrad News
Radfahrer sind schon ein besonderes Völk-
chen und das haben sie mit Autofreaks ge-
mein, die auch gerne am liebsten ein Unikat
fahren wollen, um sich von der Masse abzu-
setzen. Ein wenig Amore zum Rad kann nicht
schaden, dachte sich auch Trek aus den USA,
als sie ihr „Project One“ aus der Taufe hoben.
Klingt irgendwie nach Verschwörung, Ge-
heimniskrämerei und vor allem nach Aufl ö-
sung des Bausparkontos.
Um der Sache auf den Grund zu gehen,
schickten wir unseren sympathisch pedan-
tischen Cheftester Marcel Wüst in einen der
größen Trek-Stores weltweit nach München.
Marcel ist bekannt für unterhaltsame, epische
Monologe über die richtige Art der Zugverle-
Der schnelle Weg zum Einzelstück
xxxxxx
... der Ex-Top-Sprinter misst aber lieber noch mal mit dem Zollstock nach.
Trek misst mit Hightech Marcels Größe ...
Text Ingo Kruck
Fotos Marco Felgenhauer
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Project one | 7
Einen Abdruck von seinem Hinterteil hat nicht jeder.
Mit der Blaupause lässt sich spielend leicht der richtige Sattel fi nden.
Mit der Wunschliste und den eigenen Biodaten gelingt es im Internet einfach aus Millionen Optionen das individuell gestal-tete Rad zusammenzustellen und auch gleich anzuzeigen.
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8 | Fahrrad News
gung, die farbliche Abstimmung von Lenkerband und Sattel und zahlreiche Details, die einen
Fahrradhändler garantiert in den Wahnsinn treiben. Winfried Altmann sah der Sache gelassen
entgegen, immerhin weiß er um das Individualisierungsprogramm seiner Marke und dessen Po-
tenzial. Bevor es also an das Konfigurieren des Rads ging, wurde Marcel erst einmal per Laser
vermessen, durfte sein gestähltes Sprinterhinterteil auf einem Sitzknochenmessgerät ablegen
und seinen Plan erläutern. Dann ging’s an der aufgehübschten Trek-Internetbasis mit riesigem
Flachbildschirm ab ins Internet und an die Konfiguration. Das lässt sich natürlich auch am hei-
mischen Rechner erledigen, dann fehlt aber der haptische Eindruck der Komponenten, die sich
beim Händler so herrlich neben der Tastatur stapeln lassen.
Mit einem Blick auf die Uhr bremsten wir unseren Ex-Top-Sprinter etwas aus – 56 Millionen
Optionen für ein individuelles Bike hätten den Zeitrahmen bis 20:00 Uhr etwas gesprengt. Glück-
licherweise wussten wir aber bereits, was wir wollten: ein Madone 6.9 der Select-Serie mit einer
preiswerten, aber dennoch individuellen Lackierung in bayerischem Blau/Weiß, Campa Su-
per Record und Bontrager Aeolus Carbon-Laufrädern. Nach etwas über einer Stunde war das
Rad fertig konfiguriert, alle Teile im Original
begutachtet, der Fahrer vermessen und die
Bestellung eingetütet. Sogar die von Marcel
dringend angemahnte besonders enge Zug-
verlegung in farblich stimmiger Ausführung
wird auftragsgemäß ausgeführt.
Viel dürfte er also nicht zu meckern haben,
wenn der fertige Renner nach voraussichtlich
45 Tagen bei ihm vor der Tür steht und trotz
der Sonderwünsche kostet der Renner nun
auch nicht viel mehr als ein vergleichbares
Zweirad von der Stange! Auf den Test darf
man schon einmal gespannt sein.
Ist das Rad einmal fertig konfiguriert, kann es direkt bestellt werden. Der nächstgelegene Trek-Händler bestückt den Rahmen und stellt das Komplettrad fahrfertig ein.
Trek hält unzählige Lackoptionen und Designs bereit. Danke und bis bald. In 45 Tagen sehen wir uns für den Radtest in der Procycling wieder.
„Hightech-Wüst“ beim Studieren seiner Konfiguration.
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Project one | 9
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NEWS
Neue RÄDER
smarte KOMPONENTEN
funktionelle KLEIDUNG für den
Frühlingsstart
Bei den Laufrädern scheint die Systemintegration in die nächste Runde zu gehen. Nachdem von Hand aufgebaute Kombinationen aus Nabe, Speichen und Felge immer seltener werden und Systemlaufräder immer ausgereifter, kündigt Ma-vic nun einen eigenen Reifen an. Zwar ist der Pneu deshalb noch lange nicht ins Laufrad in-tegriert - nach wie vor handelt es sich um einen normalen Clincher-Reifen - doch der Weg ist klar: Alle Vortriebskompo-nenten sollen aus einer Hand kommen. K10 soll die komplette Kombination aus Reifen und Laufrad heißen, in Anlehnung an den 10. Geburtstag der Ksyrium-Laufräder - dem Systemlauf-rad schlechthin. Dual Compound, Kevlar-Pannenschutz und Open Tubular-Technologie klingen schon einmal recht profes-sionell. Dabei soll die Optimierung der Mavic-Eigenentwick-lung auf das Laufrad hin besondere Vorteile bringen.Natürlich ist der Reifen auch einzeln erhältlich, um abgefahre-ne Gummis zu ersetzen. Unter der Bezeichnung Yksion Comp Kevlar kommt er für 50 Euro in den Verkauf.Preis K10 komplett: 990 Euro
Mavic Die Reifen zum Laufrad
@ www.mavic.de@ www.fahrrad-news.com/id447
Während sich die Einsatzgebiete der meisten Komponenten-Gruppen oft überschneiden, steht die Shimano Saint ziemlich kompromisslos für Freeride-Fahrspaß pur. Ähnliches darf man nun also auch von der gleichnamigen Bekleidung erwarten. Hose, Trikot und Handschuhe umfasst das Sortiment, entweder in knalligem Grün oder - schon vorgefärbt für den ersten Boden-kontakt – in dunklem Braun. Wichtigstes Sicherheitselement bei den oft glimpfl ichen Freeride-Stürzen sind die Handschuhe und die haben es in sich: Die Handfl ächen werden von griffi gem und stabilem Leder geschützt, die Knöchel-Protektoren an der Ober-seite erinnern schon ein bisschen an Motorrad-Handschuhe. Das Trikot ist dagegen ganz auf lockeren Sitz und gute Belüftung ausgelegt, die mit zahlreichen Mesh-Einsätzen versehenen Är-mel erlauben auch im Sommer die Kombination lang-kurz. So-fern man bei der locker geschnittenen Hose von „kurz“ sprechen kann. Hier kommen vor allem abriebfeste Stoffe zum Einsatz, die auch härtere Gangarten vertragen dürften.
PreiseHose: 59,95 EuroTrikot: 62,50 EuroHandschuhe: 39,95 Euro
Shimano Die Klamotten zur Gruppe
@ www.paul-lange.de
!In der letzten Ausgabe berichteten wir über das GPS-Portal „Wo ist wer“. Leider war die Inter-net-Adresse nicht korrekt angegeben. Die korrekte Adresse lautet: www.woistwer24.de
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Allzu leicht könnte man die Tech X2 allein auf die Farbe reduzieren und zur Bremse für Lady-Bikes ausrufen. Den technischen Raffi nessen würde man da-mit aber nicht gerecht. Wie bei Hope üb-lich, sind Bremszangen und -hebel fi ligran gefräst. Letztere sind durch das symmet-rische Design wahlweise links oder rechts
montierbar. Griffweite und Druckpunkt lassen sich separat über zwei Justage-Räd-chen einstellen. Das System wird mit einer schwimmenden 160-Millimeter-Scheibe geliefert, optisch perfektioniert mit ausge-frästem Blümchenmuster, passend zum ge-laserten Muster auf den Hebeln. Also doch eine echte Lady-Bremse.Preis 339 Euro (pro Paar)Gewicht 410 Gramm (pro Bremse)
HopeBlümchen Bremse
@ www.hopetech.com
@ www.ccm-sport.de
Fans von stylischer Radbekleidung allerhöchs-ter Güte wird diese Nachricht besonders freuen: die spanische High-End-Marke Etxeondo kommt nach Deutschland und wird fortan vom Großhändler CCM-Sport vertrieben. Nicht wenige Radsportler machen im Urlaub auf dem spanischen Festland oder auch im Etxeondo-Store auf Mallorca Halt, um sich dort mit den in unseren Breitengraden so seltenen Klamotten einzu-decken. Neben den hochwertigen Stoffen, raffi nierten Schnitten und der omnipräsenten Detailverliebtheit ist es vor allem der impulsiv-aggressive Stil, der die Waren von Etxeondo so beliebt macht. Jetzt kann der Sommer wirk-lich kommen …
Hightech für Fashion-Victims
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-NEWS-TICKER-NEWS
Mikronährstoffe to go Für uns Outdoorsportler ist es immer besonders wichtig auf den Nährstoffhaushalt zu achten. Mit den neuen Sticks von Dr. Clausen ist das ganz einfach. Aufreißen und das leckere Pulver mit Vitaminen, Mi-neralien und Aminosäuren auf der Zunge zergehen lassen. Ein Stick reicht pro Tag.www.immunstabilat.de
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Scapins Stahl-Klassiker Eleanor heißt das Kunstwerk der italienischen Spe-zialisten für Stahl-Rahmen. Feinste Columbus Spirit Rohre wurden hierfür in filigrane Muffen gesteckt, hinzu kommen ein paar Chrom-Teile und fertig ist der Traum eines jeden Retro-Fans. Ab 1170 Euro für das Rahmenkit.www.scapin.com
Neue LiegeflächeFür Triathleten und Zeitfahrer gibt es von Control-tech USA ein neues Cockpit. Mit knapp oberhalb der 300-Gramm-Marke ist die Carbonversion für 159 Euro ein tolles Angebot und eignet sich für Oversize-Lenker. Günstiger und nur 30 Gramm schwerer: die Alu-Version AL.www.controltechbikes.com
Kofferaum für das RadHebie spricht gerne vom „Kofferraum“, wenn das mit einem Eurobike-Award prämierte Transportsystem Bootbag gemeint ist. Die in zwei Größen und vielen Farben verfügbaren Gepäckträgerbehälter schlucken viel, verfügen über ein Clipsystem. Ab 40 Euro – die Luxus-Rindslederversion gibt’s für 259 Euro.www.hebie.de
Wer schnell friert, greift zu warmer Unterwäsche – und damit zur Warm-Serie von Craft. Dabei steht der Name nicht nur für dicken Stoff, sondern ausge-feiltes Temperatur-Management. Wo viel geschwitzt wird, steht der Schweißtransport im Mittelpunkt. An den übrigen Zonen besteht das Material aus isolierenden Nexten-Polyamid-Hohlfasern von Meryl. Beim „Mock-neck“ gibt’s außerdem einen besonders hohen Kragen.
CraftWärmendes aus Schweden
@ www.craft.se
Wer glaubt, Titan-Rahmen seien so traditi-onell, dass es schon nichts mehr zu verbessern gibt, sollte sich mal bei Falkenjagd umsehen. Die kleine Firma in Ismaning bei München hat sich zum Ziel gesetzt, das Maximum aus dem bewährten und extrem haltbaren Material he-rauszuholen. Seit drei Jahren tüftelt man nun also in Oberbayern an den idealen Rahmen- und Rohrformen. Mittels FEM-Software werden die Kräfteverläufe simuliert und daraufhin Durch-messer, Wandstärken und Form der verwende-ten Rohre errechnet – und das für jede einzelne Rahmengröße. Herauskommen mitunter recht ungewöhnliche Querschnitte, wie beispielsweise die spiralförmig verdrehten Titan-Teile des Top-Rennrades Aristos. Steifigkeit und Komfort soll damit am besten miteinander zu vereinen sein. Hergestellt werden die edlen Greifvögel übrigens in den USA. In David Lynskey fand man einen absoluten Spezialisten in Sachen Titan-Rahmen. Der Gründer von Litespeed ist nach seinem Ausstieg nun wieder mit seiner eigenen Marke
FalkenjagdRaubvögel aus Titan
Es gibt sie noch, die italienischen Hersteller mit ihren feinen Stahl-Rahmen – zum Glück! Sonst wäre uns doch glatt der Tommasini X-Fire entgangen. Feinste Columbus XCR-Rohre werden zu einem 1600 Gramm schweren und 1189 Euro teuren Rahmen verschweißt. Leichtbau sieht an-ders aus, dafür ist der komplett unlackierte X-Fire aber auch entgegen al-ler Ängste absolut unempfindlich gegen Rost. Zum Set gehört die passend lackierte Vollcarbon-Gabel und das entsprechende Steuerlager. Eine Bahn- oder Singlespeeder-Version des silbergrauen Tommasini in satiniertem oder poliertem Finish gibt es gegen Aufpreis.
TommasiniBlanker Stahl
@ www.fahrrad-news.com/id440
Lynskey in Deutschland vertreten, übernimmt allerdings auch Sonderaufträge wie die von Fal-kenjagd. Trotzdem besteht keineswegs die Ge-fahr, dass hier lediglich Kopien unter anderem Namen vertrieben werden. Dafür ist das Design der jungen Firma viel zu eigenständig.
Sage und schreibe elf (!) verschiedene Modelle werden angeboten, vom Rennrad über Zeitfahr-maschinen und Crosser bis hin zu Mountain-bikes, sowohl in 26-Zoll-, als auch in 29-Zoll- Varianten. Abgesehen davon kann der Kunde noch einige Details selbst bestimmen: Innenla-ger (BB30 oder Gewinde), Schaltauge (fest oder austauschbar) und Oberflächen-Finish (roh, matt oder hochglänzend) werden ganz nach Fahrer-wunsch gestaltet. Mit sandgestrahlten Initialen wird das Rad so zum begehrten Unikat. So viel Individualität schlägt sich erstaunlicherweise nicht unbedingt im Preis wieder - jedoch in den Lieferzeiten. Acht bis neun Wochen braucht ein Falkenjagd-Bike bis zur Auslieferung, hält dafür aber ein Leben lang.
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14 | Fahrrad News
NEWS
Neu ist die Idee nicht, doch seit SRAM mit der XX von sich reden macht, sind 2-fach An-triebe am Mountainbike schwer in Mode. Be-sonders nobel ist das Umrüst-Kit von Carbon-Ti, mit zwei Titan-Kettenblättern und roten Kettenblattschrauben. Die Teile passen auf 4-Arm Kurbeln mit 104 Millimeter Lochkreis, beispielsweise Shimanos XTR.Preis ab 189 EuroGrößen: 24/36, 24/40, 26/40, 27/40, 26/42, 27/42
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@ www.fahrrad-news.com/id434Kennen Sie auch die Stepgeräte aus dem Fitnessstu-
dio? Wie wäre es, wenn Sie mit einem Stepper durch die Landschaft düsen könnten und dabei gelenkschonend Beine und Po an der frischen Luft trainieren? Die Idee ist ja nun nicht neu, allerdings sahen die bisherigen Prototypen diverser Bastler immer etwas merkwürdig aus. Ganz anders gibt sich der Streetstepper BodyBuddy von Hot Chili. Schaut cool aus, funktioniert tadellos und gestattet vor allem eine aufrechte Haltung beim Fahren – da freut sich der Orthopäde. Wem das noch nicht Hightech genug ist, greift gleich zum Elektrostepper, der mit einem echten Killerfeature ausgestattet ist. Berg-ab sorgt die Motorbremse für eine sichere Geschwindigkeit und lädt dabei gleichzeitig den Akku. Mit starken Beinen und einem Dreiganggetriebe sollen es einige Fahrer schon auf über 40 km/h gebracht haben. Mehr Informationen zu den einzelnen Modellen gibt es bei Hot Chili.
Hot Chili Stepfahren statt Steptanzen
Laut Hersteller X-Bionic ist Merinowolle zwar hochwertig, aber dumm. Nun gut – damit könnten die verantwortlichen Schafe gut leben, sie schwit-zen nämlich nicht und brauchen deshalb auch kei-ne Funktionskleidung. X-Bionic sieht das, wie zu erwarten war, ganz anders und hat die Wolle mit modernster Technologie so veredelt und mit Sys-tem gestrickt, das am Ende ein extrem hochwertiges und angenehm zu tragendes Bioprodukt wird – mit intelligentem Klimamanagement. Gibt’s ab sofort in vielen verschiedenen Ausführungen unter dem Label Apani im Sportfachhandel.Infos auch bei x-bionic.com
X-Bionic ApaniDumme Wolle?
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Das US-Label „Under Armour“ ist bekannt für hochwertige Kompressionsbekleidung. Bisher pro-duzierte man in Bal imore aber eher für Athleten ty-pischer amerikanischer Sportarten wie Football und Baseball. Mit neuen Produkten erobert UA nun auch Europa und hat dabei auch die Radfahrer im Auge. Die Bekleidung sitzt faltenfrei eng am Körper, dehnt sich hervorragend und Flachnähte sorgen für ange-nehmen Tragekomfort. Trotz der Kompression ver-fügt die Bekleidung über gute Ventilation und eignet sich je nach Ausführung nicht nur zur Leistungsstei-gerung, sondern auch zur Regenerationsbeschleuni-gung.
Under ArmourGut gerüstet …
@ www.underarmour.com
Haben Sie in letzter Zeit im Lotto gewonnen oder sammeln große Geldscheine? Dann sind die super-exklusiven und zu 100 % handgefertigten Modelle Elite C Six Carbon Fibre und Elite Pit Boss vielleicht die richtige Wahl. Mit superresistenten Linsen die dünner als ein Haar sind und unnachahmlicher Prä-zision fertigt Oakley diese Superbrillen. Während die Pit Boss aus Aluminium für 559 Euro noch irgendwie erschwinglich erscheint, hängt an der C Six ein Preis-schild mit ernüchternden 4000 US-Dollar.
Oakley...... Preziosen und Gewinnspiel
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Etwas weniger einzigartig, aber auf jeden Fall
immer noch sehr exklusiv ist die Oakley Jawbone, die wir jeden Monat in einem anderen Design unter allen Einsendern verlosen.
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16 | Fahrrad News
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Boson, Proton und Meson heißen die neuen Modelle bei Isaac - allesamt Begriffe aus der Phy-sik und getreu der Isaac-Philosophie auffallend anders. Denn neben den außergewöhnlichen Namen haben die Carbon-Rahmen auch in der Neuaufl age ein absolut eigenständiges und schon gar nicht allgemeingefälliges Design. Isaac steht dafür die Dinge anders zu sehen und auch mal um die Ecke zu denken. Ob das gefällt, ist eine Geschmacksfrage. In jedem Fall bleibt Isaac unter der Führung des neuen Lizenzinhabers Tehava aber seinem Konzept treu und bereichert die Rennradszene.
IsaacIsaac’s Wiedergeburt
Insbesondere das Meson fällt durch seine eigen-ständige und aufregende Formensprache auf. Obwohl es durch die Aeroausformungen und die entsprechend schnittige Sattelstütze wie ein Zeit-fahrrad wirkt, ist es doch als Multifunktionsrad gedacht und beherrscht auch die Nachbardiszip-linen tadellos. Ob nun Zeitfahren, Triathlon oder Langstrecke in den Bergen – das Meson scheint für alles gewappnet und wird auch schwereren Fahrern empfohlen. Mit seinen 1090 Gramm bei RH55 ist es nicht zu schwer und kann gegenüber den Schwestermodellen ab 30 km/h die aerody-namischen Vorteile ausspielen.
@ www.isaac-cycle.com
Nicht ohne Grund gilt der Schweizer Hersteller Assos als Premiummarke unter den Herstellern von Radsport-Funktionskleidung. Selbst entwickelte High-End Materialien, super Passform und perfekte Verarbeitung sorgen für eine stetig wachsende Fan-gemeinde. So viel Luxus kostet natürlich und mit 129 Euro gehören die neuen Mille-Jerseys in fünf Farben ganz sicher zur Upper-Class. Ein ungewöhnlich le-gerer Schnitt mit elastischen Seitenbahnen sorgt für viel Bewegungsfreiheit und trotzdem für eine ideale Pass- form, egal ob in der kurz- oder langärmligen Version.
Assos Mit Mille auf die Piste
@ www.assos.com
Kompression wohin man schaut – der Trend hält an. Doch Kompression ist nur dann effektiv, wenn die Bekleidung perfekt anatomisch ausge-formt ist und ein individuelles Druckgefälle zum Herzen hin aufbaut. In Zusammenarbeit mit den Kompressionsspezialisten von O Motion bietet Protective in der P.C.T.-Serie nun ausgefeilte Kompressionstechnik der zweiten Generation auch für Füße, Beine und Arme an. Wahlweise mit und ohne Polsterung und in zwei Kompres-sionsgraden.
ProtectiveIn Bewegung mit O Motion
Mit der Fury OS getauften Kompaktkurbel (50/34) für das BB30-Lagersystem lassen sich leicht 50 Gramm gegenüber der Standard-Fury mit Lagerschalen sparen. Dazu addieren sich die Vorteile in Sachen Steifi gkeit, Handling und dem überlegenen Lagersystem. Ein schicker Blickfang ist die potenziell recht günstige Fury auf jeden Fall und sorgt am Rad für einen seltenen Eyecatcher, den nun wirklich nicht jeder hat.
ControlTechRassige BB30-Rennradkurbel
@ www.protective.de
@ www.controltechbikes.com
Hält man die nur 17 Gramm schweren LED-Lämpchen der Serie „Flea“ in der Hand, ahnt man deren Lichtstärke nicht. Die superkleinen Lampen arbeiten mit jeweils vier extrem hel-len LED’s, die den meisten deutlich schwereren Mitbewerberprodukten kaum etwas nachstehen. Besonders beeindruckend ist neben der enormen Lichtstärke auch die umweltfreundliche Betankung. Per Miniadapter lassen sich normale Mignon-Zellen zum Laden des Li-Ion-Akkus nutzen. Noch grüner klappt das auch per USB-Adapter oder sogar per zusätzlich erhältlichem Mini-Solarpanel. Die neue Version der „Flea“ gibt es ab sofort in fünf knalligen Farben einzeln oder im Set (50 Euro).
Blackburn Grüne Lichtflöhe
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• Rahmengewicht 820 g (gewichts- bereinigt nach Abzug der integrierten Sattelstütze und Sitzdom) • Integrierte Komfort-Sattelstütze• Slim Vibrex® Sitzstreben und Vibrex® Sattelrohr • Pressfi t 86,5 Tretlager • Asymetrische Kettenstreben• Integrierte Kabelstopps und Führungen aus Carbon• Girls Edition Paket
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RENNRAD 11-12/2009„Grandios, sagenhaft, sensationell.“
LazerDoppelte Sicherheit für den Stadtradler bietet Lazer. Der Urbanize N’Light schützt den Kopf vor Unfall-Verletzungen und den gesamten Fahrer davor, dass es überhaupt soweit kommt. Integrierte Blinklichter vorne und hinten sorgen dafür, auch bei Nacht gut gesehen zu werden. Preis: 104,95 €. www.lazerhelmets.com
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Lorpen„Innovative Socken“ steht auf der Verpackung der Invisible Socks. Und in der Tat, flache Nähte, ana-tomischer, auf rechten und linken Fuß angepasster Schnitt und schnell trocknendes Coolmax-Material machen die kurzen Teile zur perfekten Radsocke. Nur schade, dass man davon so wenig sieht! www.lorpen.com
SpiukVorsicht Coolness! Dass Spanier wissen, wie gute Optik funktioniert, ist ja bekannt, doch die neue, tief-schwarze Spiuk macht auch technisch einiges her. Drei Wechselscheiben sind dabei (verspiegelt, klar und orange), wobei Sichtfeld und Windschutz für eine Zwei-Scheiben-Brille hervorragend sind. www.spiuk.com
RazierSchöne Helme für große Köpfe sind nicht immer leicht zu finden. Gut, dass es auch mal Marken gibt, deren Kopfschützer eher groß ausfallen, so wie beim Razier Aria. Ausgestattet mit guter Belüftung, Insek-tennetz und sauber gerasteter Drehverstellung gibt’s auch technisch nichts zu mäkeln. www.rzhelmets.com
So könnte die Zukunft der elektrifizierten Stadt-cruiser ausschauen. Das town:exp von Winora hebt sich markant von dem ab, was uns üblicherweise in der immer größer werdenden E-Bike-Ecke der Rad-händler erwartet. Den iF-Design Award 2010 hat sich der kleine Flitzer absolut verdient. Modernes und aufgeräumtes Industriedesign, kleine Druckguss-Laufräder mit fünf Speichen, die schwer an BMX erinnern und ein im vollverkleideten Ge-päckträger getarnter Lithium-Polymer-Akku von JD Components/Tranz X für stressfreien Vortrieb. Es ist nicht zu übersehen, dass gewisse Anleihen am Design aus Fernost stammen und weiter entwickelt wurden, bis dieser hippe Stadtcruiser auf dem Papier stand. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 28 km/h gehört das 2000 Euro teure town:exp zu den soge-
WinoraAb durch die Mitte mit E-Power
nannten Pedelecs und ist somit Zulassungsfrei. Mit einem kräftigen 36V-Motor aus dem Hause Tranz X spult das Rad zuverlässig 50 Kilometer ab, bei güns-tigen Verhältnissen auch deutlich mehr - bis zu 100 Kilometer sollen möglich sein. Insgesamt drei Modi stehen dem Fahrer am Steuergerät mit Display zur Verfügung, um den Unterstützungsgrad des Motors einzustellen, dazu gesellt sich der Turbomode für mehr Power an Steigungen. Aber auch ohne Motor lässt sich das exp mit seiner 9-fach-Kettenschaltung problemlos über die Hügel der Stadt bewegen und bergab mit Scheibenbremsen auch wieder abbrem-sen. Licht? Gibt‘s auch - und zwar von Busch & Mül-ler, sehr erfreulich, dass Winora auch hier ins Mar-kenregal gegriffen hat.
@ www.winora.de
Auf der Schwäbischen Alb lässt sich hervorra-gend Mountainbiken und Ex-Worldcupfahrerin Nicola Böhm hat es sich zur Aufgabe gemacht, so-wohl Fahranfängerinnen als auch fortgeschrittene Bikeamazonen zu neuen Ufern zu führen. Ob nun Fahrtechnik und Training für Marathon, Downhill oder Cross Country – bei Ladybike haben die Mädels immer Vorfahrt und das nicht nur an den Wochen-enden, sondern auch auf tagelangen Kursausflügen.
Ladybike.deDie Mountainbike-Amazonen
@ www.ladybike.net
Der Dauerbrenner und mehrfache Testsieger 611 von Ergonomiespezialist SQlab hat für die Saison 2010 ein neues Outfit bekommen. Das Gelsystem weicht und dazu kommt ein leichter Bezug im welt-meisterlichen Design und Carbonschienen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn der Limited wiegt nun nur noch etwa 200 Gramm und ist nach wie vor eine Wohltat für Hintern und Becken - auf Rennrad und MTB gleichermaßen für 129,95 Euro.
SQlabAbgespeckt und aufgehübscht
@ www.sq-lab.com
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RENNRAD 11-12/2009„Grandios, sagenhaft, sensationell.“
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20 | Fahrrad News
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Die großen Fahrradmessen Eurobike und BikeEx-po befi nden sich unglücklicherweise beide im tiefen Süden der Republik, Nordlichter haben eine weite Anreise vor sich oder müssen den Flieger nehmen. Vielleicht ändert sich das in der Zukunft ein wenig, denn die Hauptstädter machen sich auf, eine eigene Fahrradmesse auf die Beine zu stellen.Interessant dürfte der Termin Anfang März auf jeden Fall sein, es droht nämlich keinerlei Konkurrenz aus dem Süden...
Fahrrad & Intelligente Mobilität ist das Mission Statement der Veranstalter und betrachtet man das Aufgebot an Begleitveranstaltungen, wird schnell klar: Hier werden nicht nur einfach Räder gezeigt, sondern Trendräder aller Sparten, Designhighlights und innovative Entwicklungen. Dabei wird ebenso der aktuelle E-Bike- und Pedelec-Hype beleuchtet, wie auch der Singlespeed-Trend und abenteuerliche Zweiräder mit Kultpotenzial. Neben Rädern werden auch modische Accessoires und stylisches Zubehör gezeigt. Das lässt aufhor-chen, denn gerade die feinen Gadgets gehen auf den großen Messen im Produktoverkill geradezu unter, wenn sie nicht in blinkenden Vitrinen ausgestellt
Berliner Fahrradschau
werden und eine Horde leichtbekleideter Tänzer rundherum eine Riesenshow abliefert.Ein großzügiger Testparcours erlaubt eine schnelle Runde auf den neuen Trendbikes des Jahres und wer mehr möchte, kann sich auch beim Spinning auspo-wern, Bikepolo ausprobieren oder den Freaks beim Fixie-Skid Contest zuschauen. Zahlreiche weitere Nebenevents bereichern das Rahmenprogramm der Berliner Fahrradschau.
Wenn Sie nun Lust auf eine Reise in die Hauptstadt Berlin bekommen haben, hier sind die harten Fakten:Termin: 6.-7. März 2010Ort: Station Berlin, Luckenwalder Straße 4-6, 10963 Berlin-KreuzbergPreise: ab 5 Euro ermäßigt, Fachbesucher freiWeitere Infos: www.berlinerfahrradschau.com
freut sich als Medienpartner der Berliner Fahrradschau auf Ihren Besuch in Berlin - besuchen Sie uns gerne auf unserem Stand.
Nichts ist unzerstörbar – auch nicht die Reifen mit der SmartGuard-Einlage von Schwalbe, so viel steht fest. Allerdings muss man sich schon verdammt anstrengen, um überhaupt erst einmal zu der Einlage vorzustoßen und dann liegt dieser blaue Pannenschutzgürtel wie ein Felsen vor dem Eindringling. Die Frage ist halt, lieber ein paar Gramm weniger Gewicht, mehr Vortrieb bergauf
und das Risiko einer Panne einkalkulieren oder auf Nummer sicher gehen und einen echten Dauer-läufer wie den Marathon Plus MTB aufziehen. Eines ist sicher – Schlauch wechseln kostet mehr Zeit! Den Neuling gibt’s ab sofort für 34 Euro beim Fachhändler.
SchwalbeUnplattbar auf dem Trail?
@ www.schwalbe.com
Mit zwei neuen Produkten startet Xenofi t in die Saison. Die Kaubonbons mit einer Kreatin/Magnesium-Mischung (120 Stück / 17,90 Euro) sollen für mehr Schnellkraft und Muskelpower sorgen, sofern die mehrwöchige Kur anschlägt. Die Rezeptur aus Guarana und Magnesium (40 Stück / 8,95 Euro) verspricht einen munterma-chenden Kick und Magnesium-Ersatz unter-wegs und schmeckt wirklich lecker fruchtig.
Xenofi tKauen für mehr Power
Transportieren Sie Ihr Rad auch des Öfteren und ärgern sich, dass die Demontage jedes Mal so kraftraubend ist? Die Point Systempedale sind für den schnellen Wechsel konzipiert und das ohne Werkzeug. Ist der Schnellverschluss am Kurbelarm montiert, lassen sich die Pedale in City- und Trek-kingausführung mit einem Griff aufstecken und verriegeln - umgekehrt geht’s genauso einfach. Ab 39,95 Euro geht’s los – weitere Modelle folgen.
PointSchnellverschluss für Pedale
@ www.pointbike.de
@ www.xenofit.de
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22 | Fahrrad News
NEWS
Die Palmares des Orbea Orca hat in den letzten Jahren mächtig Glanz gesammelt. Das Arbeitsgerät der Profi s von Euskaltel-Euskadi konnte nämlich nicht nur zahlreiche Top-Platzierungen und Siege mit dem Team einfahren, es wurde 2008 unter Samuel Sanchez auch Olympiasieger in Peking. Für 2010 hat Orbea seinen Schwertwal überarbei-tet und wirft erneut jede Menge Innovationen und Design in die Waagschale. Besonders clever und aufwändig ist das SSN-Größensystem, mit dem die Spanier alle fünf verschiedenen Rahmengrößen eigenständig berech-nen und dem Kunden in jeder Ausführung die perfekte Geometrie bieten. Rohre schlicht zu kürzen oder zu verlängern hat ausgedient.BB30 und ein konisches Steuerrohr fi nden sich darüber hinaus ebenso auf dem neuen Orca-Datenblatt, wie auch zahlreiche Customizing-Optionen.
Marcel Wüst hat das Orbea Orca für die Ausgabe 3/2010 der neuen Procycling ausgiebig in den mallorquini-schen Bergen getestet und ließ es auch in der Ebene ordentlich krachen. Wenn der Ex-Profi antritt, zeigt sich wie agil und steif ein Straßenrad wirklich ist. Seine Testerfahrungen und zahlreiche Fotos fi nden Sie ab dem 26. Februar in der Procycling.
OrbeaSchneller Schwertwal
Es gibt Fragen, die lassen sich nicht so ohne Weiteres lösen, ohne dabei das halbe Internet durchsuchen zu müssen. Fahrrad News macht es Ihnen ein-fach: Sie schicken uns Ihre Frage per Mail über das Formular auf unserer Website und lassen uns arbeiten. Die Antwort erhalten Sie und alle Leser
innerhalb weniger Tage an gleicher Stelle – entweder von einem spezialisierten Re-daktionsmitglied oder einem unserer erfahrenen Experten.
Marcel WüstEx-Profi und Radsportexperte
Chris Näger und Dan LorangSportwissenschaftler und Trainer für Radsport & Triathlon
Corinne MäderErnährungswissenschaftlerin
Caspar GebelFahrrad-Fachredakteur
Einige unserer Experten
Ab der nächsten Ausgabe der Fahrrad News
fi nden Sie die besten Fragen und Antworten
auf einer Doppelseite auch im Magazin.
Fragen und Antworten fi nden Sie aufwww.fahrrad-news.com/expertenrat
Mit einer im Herbst erscheinenden komplett neu entwickelten Alfi ne-Nabe mit Rapidfi re-Schalthebeln überrascht Shimano – das Geheimnis um die nun 11-gängige und schräg verzahnte Getriebenabe wurde lange Zeit gut bewahrt. Mit einem 33%-igen Zuwachs des Übersetzungsbereichs auf nunmehr 409% kann die Alfi ne zwar noch nicht mit Antrieben auf Basis von
ShimanoGeheimnis gelüftet
@ www.orbea.com
@ www.shimano.com
zwei Kettenblättern mithalten, rückt aber nah auf und bietet die für Naben so typischen Vorteile: leichte Schaltvorgänge (Getriebe läuft im Ölbad), perfekter Schutz gegen Dreck und Feuchtigkeit im gekap-selten Nabenkörper, lange Lebensdauer. Zudem macht sich Shimano mit der Alfi ne bereit für eine glänzende E-Bike-Zukunft und so werden wir wohl schon auf den Messen in 2010 zahlreiche E-Bikes mit der neuen Nabe sehen. Preise sind noch nicht bekannt, dürften aber klar unter denen der Rohloff-Nabe liegen.
www.shimano.com
selten Nabenkörper, lange Lebensdauer. Zudem macht sich Shimano mit der Alfi ne bereit für eine glänzende E-Bike-Zukunft und so werden wir wohl schon auf den Messen in 2010 zahlreiche E-Bikes mit der neuen Nabe
tet und wirft erneut jede Menge Innovationen und Design in die Waagschale. Besonders clever und aufwändig ist das SSN-Größensystem, mit dem die Spanier alle fünf verschiedenen Rahmengrößen eigenständig berech-nen und dem Kunden in jeder Ausführung die perfekte Geometrie bieten. Rohre schlicht zu kürzen oder zu verlängern hat ausgedient.BB30 und ein konisches Steuerrohr fi nden sich darüber hinaus ebenso auf dem neuen Orca-Datenblatt, wie auch zahlreiche Customizing-Optionen.
Marcel Wüst hat das Orbea Orca für die Ausgabe 3/2010 der neuen Procycling ausgiebig in den mallorquini-schen Bergen getestet und ließ es auch in der Ebene ordentlich krachen. Wenn der Ex-Profi antritt, zeigt sich wie agil und steif ein Straßenrad wirklich ist. Seine Testerfahrungen und zahlreiche Fotos fi nden Sie ab dem 26. Februar in der Procycling.
Shimano zwei Kettenblättern mithalten, rückt aber nah auf und bietet die für Naben so typischen Vorteile: leichte Schaltvorgänge (Getriebe läuft
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24 | Fahrrad News
Start im Tannheimer Tal und Imst - die Strecke führt durch die Naturparkregionen Reutte und Lechtal
Ein Marathon für JedenEs ist nicht leicht, in den Alpen einen Jedermann Radmarathon zu fi nden der diesen Namen auch verdient. Schnell werden Rekorde auf-gestellt, was Steigungsprozente oder Höhenmeter betrifft, für wirklich „jeden“ ist das nicht geeignet. Schön, dass es eine Veranstaltung gibt, die wirklich für alle etwas zu bieten hat. Start und Ziel im wunderschö-nen Hochtal, die knackige Langstrecke mit knapp 3.000 Höhenmeter für die Marathonisti und eine 130 Kilometer Distanz mit nur wenigen Anstiegen für die Einsteiger. Mit Start in Imst wartet noch eine ein-zigartige Etappe von 63 Kilometern und 1.525 Höhenmeter auf die Bergziegen. Ein wahrlich ansprechendes Programm!
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Start im Tannheimer Tal und Imst - die Strecke führt durch die Naturparkregionen Reutte und Lechtal
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www.Rad-Marathon.at
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11. Juli 2010230 km / 2.940 Hm
Tannheimer Tal - Grän - Pfronten - Reutte - Elbigenalp -Steeg - Warth - Flexenpaß - Arlbergpaß - St. Anton - Imst - Hahntennjoch - Weißenbach - Gaichtpaß -Tannheimer Tal
130 km / 930 HmTannheimer Tal - Grän - Pfronten - Reutte - Weißenbach -
Stanzach - Holzgau - Dürenau - Stockach - Bach - Elmen - Weißenbach - Gaichtpaß - Tannheimer Tal
63 km / 1.525 HmImst - Hahntennjoch - Pfaffl ar - Elmen -
Weißenbach - Gaichtpaß - Tannheimer Tal
Meisterschaft 2010
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Event
Einen Marathon nach einem berühmten Sportler zu benennen, ist ja nicht gerade unüblich. Dass dieser Athlet dann das Rennen auch selbst gewinnt, gehört dagegen schon mehr zu den Kuriositäten unserer sportbegeisterten
Freunde südlich der Alpen. Als eines der ersten Rennen der Saison ist der Granfondo Paola Pezzo unter den Mountainbikern seit zehn Jahren bekannt. Zum Jubiläumslauf ändert sich erst mal nur der Name und zwar in „Città di Garda – Paola Pezzo Trophy“. Mit Start und Ziel in der Stadt Garda, gelegen am gleichnamigen See und mit dem Termin Ende April ist das Kräftemessen der ideale Abschluss eines Trainingslagers im Frühjahr. Doch Vorsicht, die Strecken haben es in sich! Die 43 Kilometer des „Open-Elite“ Rennens klingen zwar harmlos, 1400 Höhenmeter Gesamtanstieg sind auf einer so kurzen Distanz dagegen eine deutliche Ansage. Die kleinen Hügel im Süden des größten italienischen Sees haben keine langen Anstiege zu bieten, dafür aber umso mehr Abwechslung. „Fun and rideable“ sind laut Veranstalter die wichtigsten Attribute. Am besten kamen im letzten Jahr der Russe Alexey Medvedev und Paola Pezzo höchstpersönlich über diesen selektiven Kurs.Zum ersten Mal ist für 2010 auch eine Kurzstrecke geplant, mit 32 Kilometern und 900 Höhenmetern. Die ist damit zwar deutlich leichter, das ganze mit „Escursionisti category“ zu umschreiben ist dann aber wohl leicht untertrieben. Mit einem Ausfl ug hat das wohl wirklich nichts zu tun.
Termin: 25. April 2010
Start/Ziel: Città di Garda
Streckenlängen: 43 und 32 Kilometer
Gesamtanstieg: 1400 und 900 Höhenmeter
Startgeld: 28 Euro (bis 13. April), 32 Euro (bis 21. April) und 35 Euro (Nachmeldung 24. April)
Città di Garda – Paola Pezzo Trophy
Radeln in Little ItalyWer sagt eigentlich dass Granfondos nur in Italien stattfi nden? Man glaubt es kaum, aber die italienischen Langstrecken-Radrennen schei-nen ein Export-Schlager zu sein. In den USA hat nun Ernesto Colnago, Chef des gleichnamigen Rad-Herstellers, seinen Sponsoring-Ver-trag beim Granfondo San Diego verlängert und damit der neuen Rennserie mit insgesamt drei Rennen den Fortbestand gesichert. Nebst den komplett neuen Wettkämpfen in Philadelphia und Los Angeles ist man ganz im Süden Kaliforniens schon bei der zweiten Aufl age angelangt. Drei verschiedene Strecken mit 51, 85 und 161 Kilometer sind nun in diesem Jahr im Angebot. Sehenswert ist vor allem die Routenführung entlang des Pazifi ks und der San Diego Bay, durch das olympische Trainingszentrum und das Bergland rund um San Diego. Insgesamt kommen an den Anstiegen 1600 Höhenmeter zusammen, allzu schwer ist der Kurs also nicht. Die 1100 Teilnehmer aus dem Vor- und Premierenjahr erwartet man daher leicht zu knacken. Start und Ziel ist, wie sollte es anders sein, in Little Italy, natürlich mit allem, was die US-amerikanischen Italien-Fans zu bieten haben – Ferrari und Ducati inklusive. Ernesto Colnago darf da natürlich nicht fehlen!
Termin: 8. August 2010
Start/Ziel: San Diego
Streckenlängen: 51, 85 und 161 Kilometer
Gesamtanstieg: 1600 Höhenmeter (lange Strecke)
Startgeld: 50 Euro (kurze Strecke), 70 Euro
(mittlere und lange Strecke)
Granfondo Colnago San Diego
Einen Marathon nach einem berühmten Sportler zu benennen, ist ja nicht gerade unüblich. Dass dieser Athlet dann das Rennen auch selbst gewinnt, gehört dagegen schon mehr zu den Kuriositäten unserer sportbegeisterten
Freunde südlich der Alpen. Als eines der ersten Rennen der Saison ist der Granfondo Paola Pezzo unter den Mountainbikern seit zehn Jahren bekannt. Zum Jubiläumslauf ändert sich erst mal nur der Name und zwar in „Città di Garda – Paola Pezzo Trophy“. Mit Start und
Italienischer
Frühlings-Ausfl ug
NEWS
www.gardatur.it
www.granfondousa.com
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Start im Tannheimer Tal und Imst - die Strecke führt durch die Naturparkregionen Reutte und Lechtal
Ein Marathon für JedenEs ist nicht leicht, in den Alpen einen Jedermann Radmarathon zu fi nden der diesen Namen auch verdient. Schnell werden Rekorde auf-gestellt, was Steigungsprozente oder Höhenmeter betrifft, für wirklich „jeden“ ist das nicht geeignet. Schön, dass es eine Veranstaltung gibt, die wirklich für alle etwas zu bieten hat. Start und Ziel im wunderschö-nen Hochtal, die knackige Langstrecke mit knapp 3.000 Höhenmeter für die Marathonisti und eine 130 Kilometer Distanz mit nur wenigen Anstiegen für die Einsteiger. Mit Start in Imst wartet noch eine ein-zigartige Etappe von 63 Kilometern und 1.525 Höhenmeter auf die Bergziegen. Ein wahrlich ansprechendes Programm!
präsentiert
Start im Tannheimer Tal und Imst - die Strecke führt durch die Naturparkregionen Reutte und Lechtal
präsentiert
www.Rad-Marathon.at
20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220
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11. Juli 2010230 km / 2.940 Hm
Tannheimer Tal - Grän - Pfronten - Reutte - Elbigenalp -Steeg - Warth - Flexenpaß - Arlbergpaß - St. Anton - Imst - Hahntennjoch - Weißenbach - Gaichtpaß -Tannheimer Tal
130 km / 930 HmTannheimer Tal - Grän - Pfronten - Reutte - Weißenbach -
Stanzach - Holzgau - Dürenau - Stockach - Bach - Elmen - Weißenbach - Gaichtpaß - Tannheimer Tal
63 km / 1.525 HmImst - Hahntennjoch - Pfaffl ar - Elmen -
Weißenbach - Gaichtpaß - Tannheimer Tal
Meisterschaft 2010
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CorrateCCorrateC*
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Wer um die 3000 Euro in eine Rennmaschi-
ne investiert, hat sich längst vom nüchternen
Rennrad-Sparer in einen Liebhaber verwan-
delt. Schließlich könnte man ohne große
Funktionseinbußen einen guten Tausender
sparen; dann allerdings kann man sich weder
an einem Carbon-Rahmen erfreuen, noch
an einem Rad, das auch inklusive Pedale un-
ter acht Kilo Gesamtgewicht bleibt. In der
3000-Euro-Liga wird’s jedenfalls so langsam
exklusiv – leichte Laufräder, Rahmen mit
Rennsport-Flair und auch im Detail hochwer-
tige Anbauteile lösen das Brot-und-Butter-
Material der unteren Preisklassen ab. Carbon
ist auf diesem Niveau natürlich ein Muss.
Rahmen zwischen 1000 und 1200 Gramm
waren vor ein paar Jahren noch Spitzenklasse;
inzwischen sind sie in der Hierarchie etwas
abgerutscht, für sehr leichte Kompletträder
aber immer noch gut genug. Wer sich der
Sieben-Kilo-Grenze weiter nähern will, muss
sich so langsam um Carbon-Laufräder und
ähnliches Leichtbau-Material kümmern, aber
dann wird’s teuer.
Noch relativ frisch auf dem Markt ist die unter
der Bezeichnung „6700“ fi rmierende Shima-
no Ultegra 2010. Sie kommt der Topgruppe
Dura-Ace 7900 näher, als das jemals der Fall
gewesen ist, und ist alleine schon deshalb
deutlich attraktiver als ihre Vorgänger. Noch
vor einem Jahr lästerte mancher Kenner
über die Verwendung einer Ultegra an einem
3000-Euro-Rad – das ist nun vorbei. Auch
die Tatsache, dass die Konkurrenten Campa-
gnolo und Sram neue Mittelklasse-Gruppen
nachgeschoben haben, kann der Überlegen-
heit der Ultegra 6700 nichts anhaben – in der
3000-Euro-Klasse kommt etwaige Konkur-
renz aus dem eigenen Hause, nämlich in Form
der Dura-Ace, die sich am Müsing ins Testfeld
eingeschlichen hat, dabei in der Regel erst an
merklich teureren Bikes Verwendung fi ndet.
Bescheidener Luxus statt Brot und Butter –
was die 3000-Euro-Klasse auszeichnet, kön-
nen die im Folgenden vorgestellten vier Renn-
maschinen beispielhaft wiedergeben.
Fotos Kai Dudenhöfer photosign.netText Thorsten Wilhelms
Kein Standard-Material, aber auch nicht reiner Luxus –
so lassen sich die Rennräder der 3000-Euro-Klasse
beschreiben. Fahrrad-News stellt vier Exemplare vor.
Die oberenDie oberen
3000
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28 | Fahrrad News
Bitte nicht verwechseln: Das Team Ltd. ba-
siert nicht etwa auf dem aktuellen Teamrad
der Equipe Vorarlberg-Corratec. Die Profi s
sind mit dem Modell „Pro“ unterwegs, das
unter anderem durch heruntergezogene Ket-
tenstreben auffällt – aber hier soll es ja um das
„Team“ gehen. Und das sticht zunächst ein-
mal durch seine frische Optik aus der Masse
der 2010er Rennräder hervor und ist mit dem
großen Schriftzug und den typischen Deko-
raufklebern am Rahmen sofort als Corratec
erkennbar.
Unterm Lack steckt, was inzwischen als
Rennrad-Standard gelten kann: ein Mono-
coque-Carbon-Rahmen, der ausgewogene
Fahreigenschaften aufweist und in Sachen
gefühlter Steifi gkeit weder nach oben noch
nach unten ausreißt. Der Fahrkomfort der
Maschine kommt aus den 24er Contis sowie
der im klassischen Maß von 27,2 mm ge-
haltenen Carbon-Sattelstütze. Am Rahmen
fällt der schlanke Monosteg über der hinte-
ren Bremse ins Auge sowie die ganz leichte
Sichelform der Gabel. In der Preisklasse um
Corratec CCt team Ltd.
3000 Euro sind Ultegra-Komponenten die
Norm. Die deutlich aufgewertete Mittelklas-
segruppe mit den neuerdings innenliegenden
Schaltzügen passt deutlich besser zum hoch-
wertigen Rahmen als ihre Vorgängerin, zumal
sie von der Shimano-Topgruppe Dura-Ace
kaum zu unterscheiden ist. Bissige Bremsen,
exakt arbeitende Schaltung – was kann man
von Rennradtechnik mehr erwarten? Mit
Kompakt-Kettenblättern (50/34) und 12-27er
Zahnkranz ist das Team Ltd. dazu bergtaug-
lich übersetzt.
Corratec verbaut auch an diesem Rad die
hauseigenen zzyzx-Komponenten, so den
oben abgefl achten Lenker, bei dem allerdings
der Knubbel überm Bremsgriff stört. Die Len-
kerenden sind rutschsicher gummiert, könn-
ten jedoch länger sein.
Gut 3100 Euro sind fällig, will man das Testrad
in dieser Ausstattung fahren. Die Basisversion
mit Aksium-Laufrädern kommt 500 Euro bil-
liger, kann dann aber auch nicht mit knapp 7,5
Kilo Gesamtgewicht erfreuen.
3000 Euro sind Ultegra-Komponenten die
Norm. Die deutlich aufgewertete Mittelklas-
segruppe mit den neuerdings innenliegenden
Schaltzügen passt deutlich besser zum hoch-
wertigen Rahmen als ihre Vorgängerin, zumal
sie von der Shimano-Topgruppe Dura-Ace
kaum zu unterscheiden ist. Bissige Bremsen,
exakt arbeitende Schaltung – was kann man
von Rennradtechnik mehr erwarten? Mit
Kompakt-Kettenblättern (50/34) und 12-27er
Zahnkranz ist das Team Ltd. dazu bergtaug-
Corratec verbaut auch an diesem Rad die
hauseigenen zzyzx-Komponenten, so den
oben abgefl achten Lenker, bei dem allerdings
der Knubbel überm Bremsgriff stört. Die Len-
kerenden sind rutschsicher gummiert, könn-
Gut 3100 Euro sind fällig, will man das Testrad
in dieser Ausstattung fahren. Die Basisversion
mit Aksium-Laufrädern kommt 500 Euro bil-
liger, kann dann aber auch nicht mit knapp 7,5
PreisGewichtRahmenGabelLenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtras
Kontakt
3128 Euro7,45 kgCorratec CarbonVollcarbonzzyzxzzyzxShimano Ultegra CompactShimano UltegraShimano UltegraMavic Ksyrium SLConti Grand PrixSelle Italia SLzzyzx Carbon–
www.corratec.de
>> Corratec <<CCT Team Ltd.
FAZITDas Corratec CCT Team hat ein sehr ansprechendes, sportliches Design. Durch die hochwertigen Laufräder wird das Rad sehr leicht und ist sportlich zu steuern.
Thorsten Wilhelms
Das Corratec CCT Team hat ein sehr
Typisch Corratec sind die bunten Lackschützer am Rahmen. Schöne Bauteile von zzyzx, gummierte Lenkerenden
Ein edler Laufradsatz wertet das Corratec auf. Durch fette Tretlagergehäuse führt der Werferzug.
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30 | Fahrrad News
„Che bello“ sagt der Italiener, wenn ihm et-
was gefällt – und vom Schluss-O abgesehen,
spricht sich das Kuota Kebel ähnlich aus. Und
der Ausruf der Bewunderung ist durchaus
berechtigt, denn mit den aerodynamisch ge-
formten Rohren, der fl achen Sattelstütze und
der geraden Gabel ist der Carbon-Italiener kei-
neswegs ein Rad von der Stange. Der Form-
schluss zwischen Hinterrad und Sitzrohr lässt
das Rad kompakt und gedrungen erscheinen;
auf der Straße erweist sich das Kebel jedoch
als ausgewogene Rennmaschine ohne extre-
me Eigenschaften. Die Steifi gkeit ist gefühlt
hoch und bringt uns zu einem der interessan-
testen Features des Carbon-Renners, nämlich
dem Tretlager im neuen BB30-Standard. Des-
sen Vorzüge liegen in der höheren Steifi gkeit
durch die Drei-Zentimeter-Welle, außerdem
werden die Lager nun in den Rahmen ein-
gepresst; die eingeschraubten Lagerschalen
Kuota Kebel
entfallen. Das spart etwas Gewicht und er-
möglicht ein breiteres Tretlagergehäuse, was
ebenfalls der Stabilität zugutekommt.
Auch die Optik des Rahmens gewinnt auf
diese Weise, vor allem, wenn auch noch ein
schöner Carbon-Kurbelsatz verbaut wird wie
der K30 von Kuota. Der stammt aus dem Hau-
se Stronglight und verfügt über das seltene
Feature variabler Kurbellänge: Kleine Einsätze
erlauben es, die Position der Pedalachse um
fünf Millimeter zu verändern, was Kurbellän-
gen zwischen 170 und 175 mm ergibt.
Auch bei den Bremsen greift der italienische
Hersteller auf eigenes Material zurück, was
funktional kein sonderlicher Nachteil ist.
Hochwertige Laufräder, die ebenfalls aus Ita-
lien stammen, sowie ein angenehmer Kom-
pakt-Lenker, wie ihn inzwischen übrigens
auch Profi s fahren, vervollständigen das schö-
ne Bild, das dieses Rad abgibt.
PreisGewichtRahmenGabelLenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtras
Kontakt
2799 Euro7,64 kgKebel CarbonVollcarbonDeda Fluida CompactDeda Quattro Kuota K30Shimano UltegraKuotaFulcrum Racing 5Conti Grand Prix 4000 SKuota PonzaKuota CarbonKurbellänge verstellbar
www.ccm-sport.de
>> Kuota <<Kebel
FAZITKuotas erkennt man schnell an ihrer eigenständigen Rahmenform. Das Kebel fährt sich sehr spurtreu und komfortabel. Die Stronglight-Kurbel ist eine gute Wahl, da sich Shimano noch gegen BB30 sperrt.
Thorsten Wilhelms
Kuota bietet ein steifes Tretlager im neuen BB30-Standard.
Kuotas erkennt man schnell an ihrer
komfortabel. Die Stronglight-Kurbel ist eine gute Wahl, da sich Shimano
Optisch perfekt passen die weißen Deda-Anbauteile.
30 | Fahrrad News
werden die Lager nun in den Rahmen ein-
gepresst; die eingeschraubten Lagerschalen
pakt-Lenker, wie ihn inzwischen übrigens
auch Profi s fahren, vervollständigen das schö-
ne Bild, das dieses Rad abgibt.
Fünf Millimeter Spielraum bei der Kurbel-länge bietet die Kuota-Kurbel.
Die hauseigene Bremse drückt die Kosten.
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Die oberen 3000 | 31
Preisaggressiv geht Müsing in die neue Saison.
Gelungener Carbon-Rahmen, Komponenten
in Profi -Qualität, schnelle Laufräder, und das
alles für knapp 3000 Euro – da knirscht man-
cher Mitbewerber mit den Zähnen. Zumal das
Müsing mit gerade mal 7,26 kg das mit eini-
gem Abstand leichteste Rad des Quartetts ist.
Wie machen die das bloß?
Zunächst zum Rahmen: Der wiegt lackiert
knapp über 1000 Gramm und erfreut durch
recht agiles Handling, hervorgerufen durch den
eher kurz gehaltenen Vorderbau. Auffällig ist
das konische Steuerrohr, dessen unteres Ende
ein 1,5-Zoll-Lager fasst. Der hintere Bremszug
läuft im Oberrohr, die Schaltzüge sind kon-
ventionell verlegt. Eine komplette Dura-Ace-
Gruppe, wie sie die Profi s fahren, erfreut den
Materialfan und überzeugt mit bester Funktion
und Haltbarkeit. Positiv hervorzuheben ist die
Tatsache, dass auch Kette und Kassette aus der
Shimano-Topgruppe stammen – an dieser ver-
steckten Stelle wird gerne mal gespart, was sich
dann in schnellerem Verschleiß niederschlägt.
Müsing race
Der Laufradsatz des deutschen Herstellers
Citec ist mit 1500 Gramm ansprechend leicht;
innenliegende Speichennippel, Flachspeichen
und „halbhohe“ Felgen sorgen für gute Ae-
rodynamik. Sehr gering ist die Speichenzahl
(vorne 14, hinten 16); hoch die Stabilität der
Citec-Räder, denen der Ruf langer Haltbarkeit
auch bei großer Belastung vorauseilt. Optisch
passen die Räder perfekt ins Gesamtbild;
gefallen kann auch die Auswahl der Anbau-
teile, die der Farbgebung des Rahmens folgt
–Lenker und Vorbau weiß, Sattel und Stütze
schwarz.
Alles tiptop also am Müsing – verborgene
Schwachstellen sucht man vergebens. Wer
sich nun über den knappen Preis wundert,
fi ndet hier die Erklärung: Als Sondermodell,
das nur in exakt diesen Spezifi kationen im
Handel erhältlich ist, wird es vom Hersteller
etwas knapper kalkuliert als die individuellen
Modelle aus dem Müsing-Baukastensystem.
Das lässt man sich gerne gefallen.
PreisGewichtRahmenGabelLenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtras
Kontakt
2999 Euro7,26 kgCarbonVollcarbonRitchey WCS CompactRitchey WCSShimano Dura-AceShimano Dura-AceShimano Dura-AceCitec 3000 AeroConti Grand Prix 4000 SFizik ArioneRitchey WCSFlaschenhalter
www.muesing-bikes.de
>> Müsing <<Race
FAZITDas Müsing Race fährt sich sehr stabil und sicher. Das konische Steuerrohr gibt dem Race enorme Stabilität. Keinen Wunsch offen lassen die Komponenten.
Thorsten Wilhelms
Das Müsing Race fährt sich sehr stabil und sicher. Das konische Steuerrohr
Einen überzeugenden Allround-Laufrad-satz schickt Citec ins Rennen.
Die oberen 3000 | 31
Modelle aus dem Müsing-Baukastensystem.
Das lässt man sich gerne gefallen.
Profi -Material freut den preisbewussten Radsportler.
Konische Steuerrohre sind mittlerweile Stand der Technik am Rennrad.
Beim Müsing stammen auch Kette und Kassette aus der Dura-Ace-Gruppe.
026-033_renner_CS.indd 31 10.02.10 17:57
32 | Fahrrad News32 | Fahrrad News
Trauer bei Wilier: Ende Januar wurde der
71-jährige Firmenchef Lino Gastaldello bei
einer Ausfahrt von einem Auto erfasst und ge-
tötet. Ein Schock für die italienische Radsport-
welt, in der der Patriarch höchstes Ansehen
genoss – nicht zuletzt, weil sich sein Unter-
nehmen seit vielen Jahren als Materialsponsor
betätigt und einige der wichtigsten Fahrer des
Landes mit Rädern ausstattet.
Nun heißt es nach vorne zu schauen, und das
gelingt am besten mit einem neuen Modell:
Mit dem Izoard präsentiert Wilier ein gelunge-
nes Carbonrad mit einem großen Namen, das
mit genau 2800 Euro auch preislich überzeugt
– und dabei echt italienisches Radsport-Flair
bietet. Traditionell steht maximale Gewichts-
reduzierung nicht im Fokus der italienischen
Produzenten; mit 7,74 kg ist das Izoard aller-
dings immer noch ansprechend leicht. Um die
1500 Gramm wiegen Rahmen und Gabel, ein
durchaus ansehnlicher Wert. So richtig punk-
Wilier Izoard
ten kann das Wilier jedoch in Sachen Fahrei-
genschaften. Der steile Lenkwinkel beschert
dem Rad sportliche, fast nervöse Fahreigen-
schaften, etwas, das Rennfahrern entgegen-
kommt und kurvengierige Hobbysportler be-
geistert. Die Steifi gkeit des Rahmens scheint
dabei im normalen Bereich zu liegen, unsere
trittstarken Testfahrer konnten keine Schwä-
chen feststellen. Sehr angenehm ist die Sitz-
position auf dem Italo-Renner, zumal der kurz
gehaltene Kompakt-Lenker eine übertrieben
gestreckte Haltung verhindert.
Mit Fulcrum-3-Laufrädern und Ultegra-Kom-
ponenten bewegt sich das Izoard in der oberen
Mittelklasse; hochwertige Ritchey-Anbauteile
erfreuen das Auge ebenso wie die schlanke,
schwarze Umwerferschelle am Unterrohr.
Nur bei der Bereifung könnte man nachbes-
sern, doch der Besitzer dieses schönen Ren-
ners wird so viel damit fahren, dass eh bald für
Ersatz gesorgt werden muss.
PreisGewichtRahmenGabelLenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtras
Kontakt
2800 Euro7,74 kgCarbonWilier Carbon MonocoqueRitchey Comp CompactRitchey ProShimano UltegraShimano UltegraShimano UltegraFulcrum Racing 3Michelin LithionSelle Italia SLRitchey Pro Carbon–
www.wilier.it
>> Wilier <<Izoard
FAZITEin typischer Italiener – farbenfrohes Design trifft auf schöne Anbauteile. Ein Renner fürs Auge, der fantastisch in der Hand liegt und sich sportlich durch die Kurven steuern lässt.
Thorsten Wilhelms
Ein typischer Italiener – farbenfrohes
Ein Renner fürs Auge, der fantastisch
Rahmen, Komponenten und Laufräder spielen qualitativ in derselben Liga und ergeben ein harmonisches Gesamtbild.
Typisch italienische Formensprache? Das leicht geschwungene Oberrohr des Wilier
Sanft gebogene Hinterstreben sollen der Stoßabsorption förderlich sein.
Zumindest unsere Tester fanden am Selle-Italia-Sattel sofort Gefallen.
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Die oberen 3000 | 33
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SaiSonVorSchau
Alles, wAs sie für 2010 wissen müssen
VorSchauVorVorSchauSchauVorVorVorVorSVorVorVorS
acht neue teamräder im PraxiSteSt3|2010
Faszination ProfiRadsport
märz 2
010
| nu
mm
er 73
S
aisonvorschau | andré G
reipel | neue team
räder | radioshack | P
hilippe Gilbert | V
aughters | ruanda | o
rbea orca
Die neue
andré GreiPel
radioShack
Bernard hinault
>> Perfekter Saison-auftakt in Australien
>> Armstrongs Plan für den Toursieg
>> Jonathan Vaughters
über die Schwächen des
transfersystems
PluS MARcel WüST TeSTeT ORbeA ORcA exTReM TOuR OF RuAndA
2010Alle Teams,
alle Fahrer, alle Renntermine
„der Radsport muss professioneller werden!“
„contador hat Armstrong eine lektion erteilt.“
€ 5,90 A-€ 6,50 | cHF 10,80
lux-€ 6,50
exklusiv
andré GreiPel
Auf dem richtigen Weg
in eine tolle Saison 2010
Die neue Procycling erscheint ab sofort wie Ihre Fahrrad News im Degen Mediahouse.
Die neue Procycling – 140 Seiten stark – jetzt am Kiosk oder im Fahrrad Fachhandel
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Beispielsweise das besonders günstige Kennenlernabo:
Drei Ausgaben Procycling plus den Fahrrad News Rennrad Teilemarkt
für nur 9,95 Euro(europ. Ausland 15 Euro)
Alle Infos unter
www.procycling.de
E-Mail an: [email protected]
Telefon: 0 99 29-42 41
Foto: Tim De Waele
026-033_renner_CS.indd 34 10.02.10 17:58
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Foto: Tim De Waele
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Fotos Kai Dudenhöfer photosign.netText Caspar Gebel
36 | Fahrrad News
036-049_mtbtest_FA.indd 36 10.02.10 17:06
Ist nicht jedes Mountainbike ein Sportgerät?
Was bedeutet also die Unterkategorie „Race“?
Im Grunde ist es wie in jeder Disziplin: Dort, wo
der Haupteinsatzzweck nicht im Fahr vergnügen
liegt, sondern darin, eine vor gegebene Strecke
möglichst schnell und kraftsparend zurückzule-
gen, sind Komfort und narrensicheres Handling
des Sportgeräts auf einen Schlag nebensäch-
lich. Dafür treten andere Anforderungen in den
Vordergrund: Ein Rennbike muss so leicht wie
möglich sein, die Sitzposition muss eine op-
timale Kraftentfaltung zulassen und die Kraft
muss verlustarm auf den Trail beziehungsweise
die Rennstrecke gebracht werden.
Jetzt bitte keinen Schreck kriegen – natürlich
sind auch Racer letztlich nur ganz normale
Mountainbikes. Im Detail unterscheiden sie sich
jedoch von den eher tourenorientierten Maschi-
nen, mit denen viele Offroader unterwegs sind.
Das sind zuallererst die kurzen Federwege
be ziehungsweise der kurze Federweg – die
meisten echten Gelände-Rennmaschinen
gehören nämlich der Gattung „Hardtail“ an.
„Kurz“ bedeutet in diesem Fall durch die Bank
100 mm. Gabel und Dämpfer sind in der Regel
straff abgestimmt und bieten wenig Komfort;
der Fokus liegt klar auf sicherer Bodenhaftung
und guter Traktion. Race-Fullys werden mit
geringem Negativfederweg gefahren, sinken
beim Draufsetzen also nicht sehr tief ein.
Ein Durchschlagen von Gabel oder Dämp-
fer kommt wegen der starken Vorspannung
nur selten vor. Die straffe Abstimmung führt
dazu, dass vom Fahrer verursachte Antriebs-
einflüsse geringer ausfallen als bei weich gefe-
derten Tourenbikes; dennoch ist ein Remote-
Lockout zumindest für die Gabel Pflicht am
Race-MTB, damit blitzschnell im Wiegetritt
angetreten werden kann.
Auf einem Offroad-Renner zu sitzen, fühlt
sich für viele Biker ungewohnt an – die Sitz-
haltung ist merklich gestreckter als an Tou-
renbikes, der Höhenunterschied zwischen
Sat tel und Lenker fällt vergleichsweise groß
aus. An steilen Anstiegen ist das angenehm,
da das Vorderrad nicht so leicht steigt; mehr
Last auf dem vorderen Reifen ist auch des-
sen Bodenhaftung zuträglich. Spätestens bei
steilen Abfahrten wird’s für Neulinge jedoch
ungemütlich – jetzt wünscht sich so mancher
Biker eine aufrechte Touren-Position, aus
Angst, über den Lenker zu gehen.
Von der Agilität und dem Beschleunigungsver-
mögen der Racebikes zeigen sich jedoch auch
weniger sportliche Biker begeistert. Hier punk-
ten die Rennmaschinen mit ihrem geringen
Gewicht, den steifen Rahmen und der straffen
Federung. Ersteres wird zuweilen auch mit
etwas geringerer Haltbarkeit bezahlt, nämlich
durch die Verwendung superleichter Rennrei-
fen, bei denen Pannenschutz und Lebensdauer
von untergeordneter Bedeutung sind.
Wer für sich für die sportlichste Art des Gelän-
defahrens begeistert, muss nur noch die finan-
ziellen Hürden meistern, die diese Bikes vor dem
Fahrer auftürmen. Immerhin: Wenig mehr als
1600 Euro sind nötig, um mit einem sportlichen
Hardtail in die Race-Welt einzutauchen.
Ein Mountainbike zu fahren, das auch bei Radrennen zum Einsatz kommen könnte,
ist für viele Offroad-Fans eine faszinierende Vorstellung. Fahrrad-News stellt vier
echte Race-Fullys sowie vier pfeilschnelle Hardtails vor.
schnell &leicht
Pfeil suPer
Pfeilschnell und superleicht | 37
036-049_mtbtest_FA.indd 37 10.02.10 17:06
38 | Fahrrad News
Mit dem „Brain“-System war
Specialized vor acht, neun
Jahren einer der Vorreiter
„intelligenter“ Federelemen-
te. Das Ziel, einen Dämpfer zu entwickeln,
der zwischen Fahrbahnstößen und Antriebs-
einfl üssen unterscheiden kann, erreichte man
mit einem speziellen Masseträgheitsventil,
das nur bei einem Schlag von unten öffnet,
ansonsten aber das Federelement blockiert.
Wo der Fahrer sonst etwa im Wiegetritt Un-
ruhe ins Fahrwerk brachte, blieben die Brain-
Dämpfer und -Gabeln starr.
Das begeistert heute immer noch und funk-
tioniert sogar noch besser. Jahrelanger Fein-
schliff hat das System optimiert; bei aktuellen
Brain-Fullys gesellen sich zu den guten Fede-
rungscharakteristika zahlreiche Einstellmög-
lichkeiten, anhand derer sich das Fahrwerk
genau auf den Nutzer abstimmen lässt. So
Das pfeilschnelle Fully mit der schlauen
Federung macht den Griff zum Lockout-
Hebel überfl üssig.
FAZITDer Tourer unter den Race-Fullys überzeugt durch die ausgereifte Federung.
Caspar Gebel
SPECIALIZEDSPECIALIZED4999 Euro 10,84 kgFact Carbon, Alu-HinterbauSpecialized Future Shock e100Fox/SBC remote Mini-Brain100/100 mmS-Works XC CarbonSpecializedShimano Deore XTSram X.0Custom Avid Elixir R CR MAGRoval Control ALv. S-Works The Captain/h. Fast Trak LK
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>> Specialized <<Epic FSR Marathon CarbonPreisGewichtRahmenGabelDämpferFederweg V/H
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SPECIALIZED Epic FSR Marathon Carbon>Denk mit!<
Das „Gehirn“ des Dämpfers ist nach hinten ausgelagert.
Rahmen, Gabelbrücke und selbst das Schaftrohr sind aus Carbon.
Typisch Specialized: „Horst Link“ an der Kettenstrebe.
Der schlanke Laufradsatz stammt von der Eigenmarke Roval.
lässt sich etwa festlegen, ob die Ventile nur bei
sehr harten Stößen öffnen oder eher sensibel
arbeiten sollen – je nachdem wandelt sich das
Epic eher zum Race- oder zum Tourenbike.
Das „Gehirn“ des hinteren Dämpfers ist aus-
gelagert und befi ndet sich in einem kleinen
Zylinder in Achsnähe, also genau dort, wo sich
die Fahrbahnstöße am stärksten auswirken.
Das Cockpit am Testrad – kurzer Vorbau und
Riser-Lenker – macht dieses Epic eher zum
Tourer, wenn auch mit sportlichen Anlagen.
100 mm Federweg vorne und hinten sprechen
eher die Sport-Fraktion an; viel Carbon drückt
das Gesamtgewicht auf knapp elf Kilo. Dabei
bestehen sogar das Gabelschaftrohr sowie die
Gabelkrone aus dem Fasermaterial, während
der Hinterbau metallischer Natur ist. Das
Zusammenspiel von Sram X.0 und Shimano
XT funktioniert perfekt; die Bremsanlage des
Testrades in Größe L muss auf 160/140-mm-
Scheiben vertrauen – bei größeren Rahmen
gibt’s 185/160er Discs, was dem Tourenfahrer
sehr entgegenkommt.
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Pfeilschnell und superleicht | 39
SPECIALIZED4999 Euro 10,84 kgFact Carbon, Alu-HinterbauSpecialized Future Shock e100Fox/SBC remote Mini-Brain100/100 mmS-Works XC CarbonSpecializedShimano Deore XTSram X.0Custom Avid Elixir R CR MAGRoval Control ALv. S-Works The Captain/h. Fast Trak LK
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Mit dem Score Prestige dringt
KTM in Rennrad-Regionen
vor, zumindest in Sachen
Gewicht. Schließlich bringt
so manche Rennmaschine um die 9,5 Kilo auf
die Waage, kostet dann allerdings auch nicht
mehr als 6000 Euro. So viel muss der Kunde
anlegen, will er mit einem der leichtesten Ful-
lys, die der Markt bietet, auf den Trail gehen.
Dort begeistert das Score mit brachialem Be-
schleunigungsvermögen, wie ein Rennrad
eben – superleichte Reifen und DT-Swiss-
Carbonfelgen machen’s möglich; allerdings
wünscht man sich auf grobem Geläuf mehr
Grip und eine höhere Pannensicherheit, was
das Gesamtgewicht nur geringfügig erhöhen
würde – der Schwalbe Furious Fred ist nun
mal eine reiner Wettkampfreifen. Auch bei
der negativen Beschleunigung fühlt man sich
Extrem leicht präsentiert sich das Topmo-
dell der österreichischen Bike-Schmiede.
KTMKTM Score Prestige>Rennrad-Feeling fürs Gelände<
ans Straßenrad erinnert. An den Hebeln der
Shimano-Discs muss man schon ordentlich
ziehen, um aus Renntempo zum Stehen zu
kommen.
DT-Gabel und -Federbein sind gut aufeinan-
der abgestimmt, wobei der hintere Stoßdämp-
fer nicht ganz so sensibel zu Werke geht wie
die Konkurrenz von Fox. Mit Remote-Lockout
lassen sich die 100 mm der Gabel vom Lenker
aus blockieren, der Griff zum Dämpfer mit der
gleichen Intention ist so gut wie nie nötig.
Mit der kompletten Shimano XTR ist das Score
tiptop ausgestattet. Die „sortenreine“ Mon-
tage einer Komplettgruppe ist vielen Bikern
wichtig, auch wenn ein Mix unterschiedlicher
Anbieter funktionell keine Nachteile mit sich
bringt. Auch optisch gefällt der Austro-Racer;
so fi ndet sich die Carbonstruktur der DT-Fel-
gen auch an Dämpfer und Gabel wieder. Die
Werksfarbe Orange wurde am 2010er Modell
deutlich sparsamer eingesetzt und bestimmt
das Gesamtbild nun weitaus weniger.
>> KTM <<Score Prestige
FAZITRasanter als auf dem Score Prestige kann man kaum biken. Wer angewiesen ist, jedes Gramm zu sparen, sollte für die Tour auf stabilere Reifen setzen.
Caspar Gebel
Die Carbon-Felgen des KTM sind mit reinrassigen Rennreifen besohlt.
KTM zeigt beeindruckend, welche Rahmen-formen mit Carbon möglich sind.
Wie eine Schaltwippe ist dieser Lockout-Hebel geformt.
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Eine komplette XTR ziert das österreichische Race-Fully.
036-049_mtbtest_FA.indd 39 10.02.10 17:06
40 | Fahrrad News
Die neue 20-Gang-Schaltung
Sram XX kennzeichnet das
Top Fuel 9.9 als reines Renn-
gerät. Mit zehn Ritzeln hin-
ten und zwei Kettenblättern vorne wird der
Übersetzungsumfang einer herkömmlichen
3x9-Schaltung zwar nicht ganz erreicht, da-
für punktet das neue System mit geringerem
Gewicht, besserer Schaltbarkeit und weniger
doppelten Gängen. Zum superschnellen, ge-
rade mal 9,67 Kilo leichten Trek-Racefully
passt die XX-Gruppe gleich in mehrfacher
Hinsicht: technisch, da auf ebenso hohem
Niveau stehend wie der OCLV-Carbon-Rah-
men des US-Herstellers, optisch durch die
roten Design-Elemente und darüber hinaus
in Sachen Einsatzzweck, denn Rahmen wie
Gruppe haben sich ganz dem Tempodrang im
Gelände verschrieben. Das unterstreicht auch
der deutliche Höhenunterschied zwischen
Sattel und Lenker und die eher gestreckte
Mit der neuen Sram-Schaltung zeigt der
Trek-Racer, wo’s langgeht – über die
Rennstrecke, und zwar ganz weit vorne!
FAZITDass man mit 20 Gängen rasant biken kann, beweist Trek mit einem reinrassigen Race-Bike.
Caspar Gebel
TREK TREK Top Fuel 9.9>20 Gänge fürs Gelände<
Der „Full Floater“ lässt sich auch für eher kurze, straffe Federwege nutzen.
Praktische Messvorrichtung für den Negativfederweg
Leicht zu bedienender Lockout mit Schie-ber und Taste
Carbonfelgen senken die rotieren-den Massen am Top Fuel 9.9.
Sitzposition. Mit seinen leichten Carbonfel-
gen und den geschmeidig abrollenden Reifen,
beide aus dem Hause Bontrager, lässt sich das
Top Fuel prima beschleunigen. Für den Ein-
satzzweck ungewöhnlich komfortabel geben
sich die Fox-Federelemente. Die Gabel wird
per Hebeldruck vom Lenker aus blockiert; ein
seitlicher Druck des Daumens gibt die For-
ke wieder frei. Ein Dämpfer-Lockout könnte
nachgerüstet werden, jedenfalls sind die nöti-
gen Kabelführungen vorinstalliert.
Um das Cockpit aufgeräumter gestal-
ten zu können, wäre die Montage der
„Matchmaker“-Klemmen von Sram wün-
schenswert, die gleichermaßen Brems- wie
Schalthebel aufnehmen. Gleich zwei Fla-
schenhalterbefestigungen schmücken den
Trek-Carbon-Rahmen, wovon eine unter
dem Oberrohr angebracht ist – je nach Sicht-
weise ist die Trinkfl asche dort besonders stark
der Verschmutzung ausgesetzt oder dient als
Schmutzfänger, um den Rahmen zu schonen.
6499 Euro 9,67 kgOCLV Red CarbonFox 32 F-Series Remote RLFox Float RP 23100/100 mmRace Face Next SLBontrager Race XXX LiteSram XXSram XXAvid XXBontrager Race XXX LiteBontrager XR 1 TeamBontrager Race X LiteBontrager Race XXX Lite–
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036-049_mtbtest_FA.indd 40 10.02.10 17:07
Pfeilschnell und superleicht | 41
Haarscharf an der Zehn-Kilo-
Grenze entlang schrammt das
Team-grüne Merida Ninety-
Six. Dass dieses Rad aus-
schließlich für den Rennbetrieb konzipiert ist,
merkt man schon am agilen Lenkverhalten;
auch die straffe Federung, die sich kaum soft
und tourentauglich abstimmen lässt, spricht
eine klare Sprache. Merida setzt als einziger
Hersteller im Testfeld auf einen Mehrge-
lenker, der die Hinterradachse schlicht und
einfach in einer Kreisbahn um den Schwin-
gendrehpunkt führt. Eine funktionale und
bewährte Lösung. Wo der Fahrer Unruhe
ins Spiel bringt, etwa auf steilen Teerstücken,
wird die Federung einfach komplett blockiert,
am Testrad nur vorne per Remote-Lockout,
am echten Teamrad auch hinten. Merida führt
den hinteren Schaltzug sowie die Bremslei-
tung auf dem Unterrohr, was mittlerweile bei
immer mehr Herstellern zu fi nden ist. Diese
Lösung verhindert ein Verbiegen der Lei-
tungen beim Einfedern des Hinterbaus fast
Wer das Ninety-Six wählt, legt sich fest –
denn dieses Bike ist kompromisslos auf
den Renneinsatz abgestimmt.
MERIDA MERIDA Ninety-Six Carbon Team-D>Grüner Blitz<
vollständig. Der Rahmen der Asiaten gefällt
mit einem fi ligranem Ausfallende sowie der
glänzenden Sattelklemmschelle; unauffällig
integriert ist das Innenlager nach BB30-Stan-
dard. Mit 185er Bremsscheibe vorn kommt das
Merida schnell zum Stehen; die Avid-Carbon-
bremshebel sind an einem FSA-Lenker aus
dem gleichen Material befestigt und werden
von Sram-Drehschaltern fl ankiert. Deren
simple, unverwüstliche Mechanik und die
blitzschnelle Schaltbarkeit stehen bei Renn-
fahrern hoch im Kurs und könnten auch dem
Breitensportler gefallen, der die Hände fest am
Lenker belassen will.
Die Merida-Piloten verlassen sich auf die
bewährte Sram-X.0-Schaltung, die hier in-
teressanterweise mit Kette und Kassette von
Shimano kombiniert wird. Vielleicht ein Zu-
geständnis an Fahrer, die das Schaltverhalten
der japanischen Kränze für geschmeidiger
halten. Wer sein Ninety-Six noch weiter in
Richtung Renneinsatz trimmen will, könn-
te sich die neue Sram XX mit zwei mal zehn
Gängen wünschen, die jedoch in Sachen
Bergtauglichkeit leicht hinter die bewährten
Systeme zurückfällt.
schließlich für den Rennbetrieb konzipiert ist,
merkt man schon am agilen Lenkverhalten;
auch die straffe Federung, die sich kaum soft
und tourentauglich abstimmen lässt, spricht
>> Merida <<Ninety-Six Carbon Team-D
FAZITMerida bietet ein echtes Renngerät, dessen Team-Optik auf die wichtigsten Eigenschaften hinweist – straff gefedert, agil und superleicht. setzen.
Caspar Gebel
Die Zahl auf dem Dämpfer und im Namen steht für den Federweg.
Remote Lockout für blitzschnelle Antritte aus dem Sattel ohne Wippen.
Am grazilen Ausfallende erkennt man den Leichtbau des Rahmens.
5999 Euro9,99 kgCarbon BB30 DiscManitou R7 MRD 100DT M210100/96 mmFSA Carbon Pro CSIFSA OS-99FSA K-Force LiteSram X.0Avid Elixir CR CarbonAlex XCR PRO 300/Naben DT Swiss 240 Disc
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Nicht übermäßig viel Durchlauf bietet der Carbon-Hinterbau.
036-049_mtbtest_FA.indd 41 10.02.10 17:07
42 | Fahrrad News
Ein eigenständig gestaltetes Hard-
tail schickt Conway auf den Trail.
Der Steg zwischen Sitzrohrstum-
mel und Oberrohr, das leicht ge-
bogene Unterrohr sowie die ungewöhnlich
designten Ausfallenden geben dem Alu-Rah-
men eine persönliche Note, was im Preisbe-
reich um 1500 Euro auch dringend nötig ist,
um sich von der starken Konkurrenz abzuset-
zen. Gut gefallen kann die stimmige Optik mit
zum Rahmen passendem Sattel sowie Gabel.
Letztere erfreut auch durch ihre Funktion – im
Gelände erweist sich die Rock Shox Reba SL
als sehr sensibel, dabei mit 100 mm Federweg
ziemlich schluckfreudig. Ein Remote-Lockout
ist Ehrensache und leistet beim schnellen
Wechsel in den Wiegetritt gute Dienste.
Hochwertige Komponenten machen das
günstige Conway zum attraktiven Tou-
renbike.
FAZITConway liefert ein ordentliches, gefälliges Hardtail ab, das den ambitionierten Tourensportler zufrieden stellt.
Caspar Gebel
CONWAY CONWAY Q-MR 801>Solide auf Tour<
Solide Lösung: angeschraubte Kabelführungen
Technisch anmutendes Aus-fallende mit Top-Schaltwerk
Eigenwillige Verstärkung am Sitzrohrstummel
Der Fizik-Sattel ist komfortabel und optisch passend.
Auch die sonstige Ausstattung des Conway
kann gefallen. Ein Mavic Crossride Lauf-
radsatz, mit griffi gen Rocket Ron Evo von
Schwalbe besohlt, ist ebenso dabei wie Avid-
Scheibenbremsen, die mit 185er Disc vorne
und 160er hinten Sicherheit beim Abfahren
vermitteln. Ein Sram-Mix aus X.0 (Schalt-
werk) und X-9 (Hebel und Umwerfer) ist für
den Gangwechsel zuständig; etwas gespart
wurde dafür an der Zahnkranzkassette.
Auf dem Trail fällt das natürlich nicht auf; hier
freut sich der Biker über guten Geradeauslauf
und eine angenehme Sitzposition, die sich mit
einem nach oben gekröpften Riser-Lenker
noch etwas tourenmäßig-komfortabler ge-
stalten ließe. Das Gewicht um elf Kilo schließ-
lich liegt im klassenüblichen Bereich und
dürfte für den Einsatzzweck des sportlichen
Tourens in Ordnung gehen.
bogene Unterrohr sowie die ungewöhnlich
designten Ausfallenden geben dem Alu-Rah-
men eine persönliche Note, was im Preisbe-
reich um 1500 Euro auch dringend nötig ist,
um sich von der starken Konkurrenz abzuset-
Hochwertige Komponenten machen das
günstige Conway zum attraktiven Tou-
renbike.
CONWAY Q-MR 8011649,95 Euro
11,07 kgAluminiumRock Shox Reba SL–100 mmContec Race SLContec Race SLTRUVATIV Stylo OCTSram X.0AVID Elixir 5MAVIC CrossrideSchwalbe Rocket Ron EvoFizik TundraContec Race SL–
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Pfeilschnell und superleicht | 43
CONWAY
Carbon? Nun ja, der Spacer un-
term Vorbau, und auch die Kur-
beln – doch ansonsten setzt das
Müsing X-Lite ausschließlich auf
den Werkstoff Aluminium und beweist da-
mit, dass sich auch ohne Faserteile aus dem
Leichtbaukasten ein überaus untergewich-
tiges Hardtail zaubern lässt. Auch inklusive
Pedale unter neun Kilo ist ein Traumwert, der
sich durch überlegenes Handling und beste
Beschleunigungswerte auszahlt.
Möglich wird das natürlich nur durch über-
legte Komponentenauswahl. Sram macht es
Radherstellern wie Kunden dabei einfach: Zur
neuen XX-Gruppe gibt es direkt noch passen-
de Federgabeln der Sram-Tochter Rock Shox
wie die am Müsing verbaute SID WC XX mit
100 mm Federweg. Wie gut die Systeminteg-
ration der Gabel gelingt, zeigt die Anbringung
des Lockout-Drückers am Lenker: Der ist in
den Sram-Avid-Bremsgriff integriert, der sich
wiederum die Matchmaker-Lenkerklemme
mit dem Schalthebel teilt. Das sorgt für aufge-
Unter neun Kilo mit viel Aluminium –
dass das geht, beweist das Müsing X-Lite
Offroad.
MÜSING MÜSING X-Lite Offroad>Leicht-Metall<
räumte Stimmung am Lenker und ermöglicht
eine gute Anpassung an die ergonomischen
Bedürfnisse des Nutzers.
Zehnfach-Ritzelpaket und Zweifach-Kurbel
wie am Rennrad sorgen bei vielen Offroadern
erst einmal für Stirnrunzeln, sind in der Praxis
jedoch eine feine Sache – exakte Gangwechsel
und geringer Kettenschräglauf trösten darüber
hinweg, dass die Übersetzung minimal länger
ausfällt.
Ein extrem geringes Gewicht von rund 350
Gramm zeichnet die NoTubes-Felgen am
Müsing aus, die sich auch mit Schlauchlos-
reifen fahren lassen, was das Gewicht der
Laufräder noch weiter senken und durch
die geringen Reifendrücke auch etwas mehr
Traktion bringen würde. Dem Hobbysport-
ler stellt sich jedoch die Frage, ob sich das
angesichts des größeren Montageaufwandes
wirklich lohnt. Die knapp 3700 Euro für den
leichten Alu-Offroader lohnen sich dagegen
bestimmt – günstiger kommt man selten an
ein Sub-Neun-Kilo-Bike.
Eindeutig Alu – aber superleicht
Nur wenig über 350 Gramm wiegen die NoTubes-Felgen.
Aufgeräumt: Lockout, Bremse, Schalthe-bel – alles an einer Klemmschelle
FAZITDas Müsing X-Lite Offroad ist ein inte-ressantes Angebot für den gewichtsbe-wussten Hardtail-Freund.
Caspar Gebel
>> Müsing <<X-Lite Offroad
3699 Euro8,81 kgAluminiumRock Shox SID WC XX–100 mmRitchey WCSRitchey WCSSram XXSram XXSram XXNoTubes/AmClass Naben
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Zwei Kettenblätter sind genug für viele Einsatzbereiche.
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44 | Fahrrad News
Viel Aufsehen in der Marathon-
Szene hat dieses Bike erregt:
Zweimal in Folge (2006 und
2007) wurden die Schwestern
Sandra und Peggy Klose vom Team Zwil-
lingscraft damit Siegerinnen der Transalp-
Challenge. Die Profi sportlerin Sandra und die
voll berufstätige Hobbyfahrerin Peggy bauten
dabei auf eine Geometrie, die eine entspannte
Sitzposition bietet – das schont Rücken und
Nacken auf den stundenlangen Etappen. Da-
bei ist das Lenkverhalten sportlich-agil, ohne
in der Abfahrt durch Nervosität zu irritieren.
Am sauber verarbeiteten Carbon-Rahmen mit
den grazilen Alu-Ausfallenden fällt die Schalt-
zugführung entlang des Unterrohrs auf – wie
beim Rennrad wird der Umwerferzug durch
das Tretlagergehäuse geführt und erreicht den
Kettenwechsler von unten. Eine aufgeräumte
Lösung, die auch bei starker Verschmutzung
Der zweifache Transalp-Sieger erfreut
mit angenehmer Sitzposition und ausge-
reiftem Material.
FAZITMit dem Race Pro bietet Ideal ein langstreckentaugliches Racebike, das zugunsten eines bezahlbaren Preises längst nicht ausgereizt ist.
Caspar Gebel
IDEAL IDEAL Race Pro >Langstrecken-Renner<
Ein graziles Ausfallende verbindet die Hinterbaustreben.
Shimano steuert auch die Laufräder bei.
Der leicht gekröpfte Carbonlenker trägt zur bequemen Sitzposition bei.
Der Magura-Lockout wird von hinten angesteuert.
funktioniert. Eine komplette Shimano Deore
XT sorgt für Verlässlichkeit in Sachen Schal-
ten, Bremsen und Kraftübertragung – eine
überzeugende Synthese aus Top-Funktion,
annehmbarem Gewicht und bezahlbarem
Preis. Auch die Systemlaufräder entstammen
der Nummer zwei in Shimanos Offroad-Pro-
gramm; sie lassen sich auch mit Schlauchlos-
reifen fahren. Verzögert wird mit 180-mm-
Scheibe vorn und 160er Disc hinten; Letzteres
könnte schweren Fahrern und Angstbremsern
im alpinen Einsatz etwas knapp vorkommen.
Noch mehr Shimano, diesmal von der Kom-
ponentenmarke Pro, fi ndet sich an Carbon-
lenker sowie -sattelstütze sowie am Alu-
Vorbau – dieser übrigens mit der Signatur von
Bart Brentjens, dem ersten Olympiasieger in
der Geschichte des Mountainbikens. Eine Ma-
gura-Durin-Federgabel mit Remote-Lockout,
die auch schon olympisches Gold gesammelt
hat, bietet weiches Ansprechverhalten auf
100 mm Federweg und passt auch optisch gut
zum Rad.
>> Ideal <<Race Pro
2999,90 Euro 10,06 kgCarbonMagura Durin Race–100 mmPro CarbonProShimano Deore XTShimano Deore XTShimano Deore XTShimano Deore XTSchwalbe Nobby Nic/Racing RalphSelle Italia SLR XPPro Carbon–www.ideal-bikes.de
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036-049_mtbtest_FA.indd 44 10.02.10 17:08
Pfeilschnell und superleicht | 45
Mit dem Alma präsentiert der
spanische bzw. baskische
Hersteller Orbea das wohl
erfolgreichste Racebike der
letzten Jahre. Zwei WM-Titel plus olympi-
sches Gold fuhr der Franzose Julien Absalon
auf diesem Rad ein – mehr geht nicht, um
die Renntauglichkeit eines Mountainbikes zu
beweisen. Sehr funktional erscheint das kan-
tige Design des supersteifen Monocoque-
Carbon-Rahmens. Die eng stehenden
Hintestreben fl ießen ums Sitzrohr herum
und gehen erst vor diesem ins Oberrohr
über. Das Unterrohr ist ebenso breit wie das
Tretlagergehäuse; dieses kommt nach dem
neuen BB30-Standard ohne geschraubte
Lagerschalen aus und sorgt mit der 30-mm-
Tretlagerwelle für optimale Kraftübertragung.
Am Steuerrohr befi ndet sich ein Gegenhalter
für die Schaltzüge, die ab hier ohne Außen-
hüllen in einem dünnen Tefl onröhrchen ge-
führt werden. Der Knick im Oberrohr macht
allerdings zusätzliche Führungen notwendig.
Kein Bike ist so erfolgreich wie das Orbea
Alma. Nicht verwunderlich bei so viel
Hightech.
ORBEA ORBEA Alma G Team>Weltmeisterlich<
Der vordere Zuganschlag verhindert zwar ein
Scheuern von Zughüllen am Steuerrohr, dafür
behindern die Züge jedoch das freie Drehen
des Lenkers ein wenig – freihändig fahren
ist hier nur etwas für Geübte. Eine komplette
Sram XX inklusive SID-Gabel ist am Rad des
Olympiasiegers verbaut; die superleichte For-
ke vertraut auf Carbon-Schaftrohr und –Kro-
ne. Der Lockout-Hebel ist wie am Müsing in
den Bremsgriff integriert. Einmal abgesehen
von extrem langen Steilststücken, ist auch der
normalsterbliche Biker mit 26x36 als kleins-
tem Gang der 2x10-Schaltung gut bedient.
Fulcrum-Laufräder mit Schlauchlosreifen
komplettieren den Offroad-Renner, eine
Kombination, die stabil anmutet und mit der
Möglichkeit, geringen Luftdruck zu fahren,
beste Traktion verspricht.
Knapp über neun Kilo bringt die Maschine des
weltbesten Bikers auf die Waage; der Preis von
über 6500 Euro scheint auch angesichts der
kaum zu toppenden Technik hoch angesetzt
– siehe etwa das Müsing X-Lite. Diesem fehlt
aber wiederum das Flair eines Weltmeisters
und Olympiasiegers ...
FAZITDas traumhafte Alma ist technisch wie optisch nicht zu toppen, dabei leider so teuer, dass es für viele ein Traum bleiben muss.
Caspar Gebel
Der elegante Zuganschlag erschwert das Freihändigfahren.
Gelungene Zugführung am kantig gestal-teten Rahmen.
Das integrierte Innenlager ermöglicht eine noch breiter bauende Tretlagerpartie.
Nur Top-Material am Racebike von Julien Absalon.
6549 Euro 9,13 kgCarbonRock Shox SID WC XX–100 mmOrbea OCC-IIIOrbea OCC-IIISram XXSram XXSram XXFulcrum Zero DiscHutchinson Python TubelessSelle Italia SLR XCOrbea OCC-III–
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036-049_mtbtest_FA.indd 45 10.02.10 17:09
46 | Fahrrad News
Warum Fachhandel – Beratung gibt’s doch auch im Internet
Stimmt – könnte klappen. Allerdings verzich-
ten Sie damit auf ein paar elementare Vorzüge
ihres Händlers. Nur vor Ort können Sie Ihr
Wunschrad nämlich exakt in Sachen Größe
bestimmen und das betrifft nicht nur die Rah-
mengröße, sondern auch die Lenkerbreite,
Vorbaulänge und die Wahl des richtigen Sat-
tels. Darauf sollten Sie nicht verzichten, denn
in vielen Fällen passt die Standardkonfi gurati-
on nicht und dann beginnt das unangenehme
Hoffen auf einen Umtausch der Anbauteile
und die damit verbundene Eigenleistung beim
Montieren und Einstellen.
Typenkunde
Inzwischen gibt es zahlreiche Mountainbike-
Typen mit fl ießenden Übergängen bei den
Einsatzmöglichkeiten. Mit nahezu jedem Bike
können Sie durch das Gelände bügeln, die
Frage ist nur wie komfortabel, sicher, schnell
und vor allem mit wie viel Spaß an der Sache.
Grundsätzlich unterscheiden wir heute zwi-
schen den sogenannten CC/XC-Bikes (steht
für Cross Country), All Mountain, Enduro,
Freeride und Downhill. Da wir uns in die-
sem Ratgeber in erster Linie um CC- und All
Mountainbikes kümmern, die mit Abstand
den größten Teil des Kuchens der weltweit
verkaufen Mountainbikes ausmachen, ver-
weisen wir an dieser Stelle auf die Ausgabe 3
der Fahrrad News 2009 mit einem sehr aus-
führlichen Typenratgeber. Sie fi nden diese
Ausgabe auch als ePaper unter folgender
Webadresse
mtbtypenkunde.fahrrad-news.com
Die Rahmengröße
Vor dem Händlerbesuch empfi ehlt sich die
Messung Ihrer Beinlänge, die zwar nicht allei-
ne, aber immer noch maßgeblich zur Berech-
nung der richtigen Rahmengröße herangezo-
gen wird. Dazu benötigen Sie ein Maßband
oder den Zollstock und einen Helfer. Die Bein-
länge wird nun barfuß stehend vom Boden
aus an der Innenseite des Beins gemessen.
Sie können sich statt eines Helfers auch mit
einem waagerecht zwischen den Beinen ein-
geklemmtem Buch behelfen und per Zollstock
zwischen Boden und Oberkante des Buchs
messen.
Die gemessene Schrittlänge multiplizieren Sie
nun mit 0,574 (Hardtail) oder 0,571 (vollge-
federtes Rad) und addieren zwei Zentimeter
hinzu und erhalten die benötigte Rahmenhö-
he in Zentimetern. Werden Zoll benötigt, divi-
dieren Sie den Wert einfach mit 2,54.
Beispiel
Schrittlänge 82 cm x 0,574 + 2 =
49,068 cm (19,3 Zoll)
An einem Fahrtest auf dem Wunschrad wer-
den Sie kaum vorbeikommen, wenn es perfekt
passen soll, denn die errechnete Größe ist nur
ein Annäherungswert. Nun entscheidet noch
die Oberkörper- und Armlänge über die ideale
Geometrie mit Sattel- und Lenkerhöhe sowie
Vorbaulänge. Ein guter Fachhändler wird mit
Ihnen so lange experimentieren, bis die per-
fekte Konfi guration gefunden ist und einen
Austausch der Kleinteile anbieten, sofern
sie nach kurzer Zeit Probleme feststellen. Je
nachdem, ob Sie das Rad für den Renneinsatz
oder eher aufrecht sitzend einsetzen wollen,
werden Rahmengrößen nach oben oder un-
ten abgerundet. Bei extremen Fahrern können
es sogar ein bis zwei Rahmengrößen weniger
sein, die letztendlich perfekt sind.
Vorbau und Lenker
Je nach Ihrer Oberkörper- und Armlänge
muss die Vorbaulänge stimmen. An Testrä-
dern sind meist 100-120 Millimeter lange
Vorbauten verbaut, das kann reichen – muss
aber nicht! Wenn Sie nun mit der richtigen
Sitzhöhe auf dem Rad sitzen, nehmen Sie ihre
bevorzugte Fahrhaltung ein, damit die richtige
Vorbaulänge gemessen werden kann.
Mit einem breiten Lenker haben Sie mehr
Kontrolle über das Rad, wenn es über ver-
blockte Trails geht – die Breite sollte aber auch
zu Ihrer Schulterbreite passen und das über-
lassen Sie am besten dem geschulten Auge
des Fachpersonals.
Der Sattel
Nur weil sich ein Sattel beim Drucktest mit
dem Finger schön weich und bequem anfühlt,
muss er sich bei einer dreistündigen Ausfahrt
nicht genauso am Hintern zurückmelden. Ein
zu weicher Sattel mit schön breiter Nase ist
kontraproduktiv und nichts ersetzt eine wirk-
lich gute Hose mit einem hochwertigen Pols-
ter. Lassen Sie sich eingehend zum Thema
Sattel beraten und eine Sitzknochen-Messung
machen. Nur so können Sie das richtige Mo-
dell einkreisen. Besonders durchdachte Sättel
in verschiedenen Breiten erhalten Sie bei-
spielsweise von Specialized, SQlab oder Terry.
In unserem Hosentest ab Seite 58 erfahren Sie
wichtige Hinweise zur Auswahl der richtigen
Hose.
Die Federung
Bis auf die Hardtails der CC-Klasse sind alle
Mountainbikes sogenannte Fullys – also mit
Federgabel und Hinterbau-Dämpfung aus-
gestattet. Ein Hardtail kann von Vorteil sein,
sofern das Gelände nicht zu ruppig wird, kei-
ne verblockten Trails enthält und es vor allem
nicht permanent in die Fluglage bewegt wird.
Immerhin ist der Gewichtsvorteil je nach
Mit den ersten trockenen Trails, steigender Schneegrenze in den Mittelgebirgen und
Alpen sowie dem auch in diesem Jahr unglaublich reichhaltigen Angebot an neuen
Mountainbikes steigt die Lust auf ein neues Gefährt. Problemlos lassen sich die
meisten Details auf den Webseiten der Hersteller recherchieren und nicht selten so-
gar 3D-Modelle anschauen. Feine Sache, ob das Rad aber wirklich die richtige Wahl
ist, stellt man am besten beim Fachhändler fest und vertraut auf dessen kompetente
Beratung vor Ort.
Der Weg zum richtigen Mountainbike
Warum Fachhandel – Beratung gibt’s doch auch im Internet
Stimmt – könnte klappen. Allerdings verzich-
ten Sie damit auf ein paar elementare Vorzüge
ihres Händlers. Nur vor Ort können Sie Ihr
Wunschrad nämlich exakt in Sachen Größe
bestimmen und das betrifft nicht nur die Rah-
mengröße, sondern auch die Lenkerbreite,
Vorbaulänge und die Wahl des richtigen Sat-
tels. Darauf sollten Sie nicht verzichten, denn
in vielen Fällen passt die Standardkonfi gurati-
on nicht und dann beginnt das unangenehme
Hoffen auf einen Umtausch der Anbauteile
und die damit verbundene Eigenleistung beim
Montieren und Einstellen.
Typenkunde
Inzwischen gibt es zahlreiche Mountainbike-
Typen mit fl ießenden Übergängen bei den
Einsatzmöglichkeiten. Mit nahezu jedem Bike
können Sie durch das Gelände bügeln, die
Frage ist nur wie komfortabel, sicher, schnell
und vor allem mit wie viel Spaß an der Sache.
Grundsätzlich unterscheiden wir heute zwi-
schen den sogenannten CC/XC-Bikes (steht
für Cross Country), All Mountain, Enduro,
Freeride und Downhill. Da wir uns in die-
sem Ratgeber in erster Linie um CC- und All
Mountainbikes kümmern, die mit Abstand
den größten Teil des Kuchens der weltweit
verkaufen Mountainbikes ausmachen, ver-
weisen wir an dieser Stelle auf die Ausgabe 3
der Fahrrad News 2009 mit einem sehr aus-
führlichen Typenratgeber. Sie fi nden diese
Ausgabe auch als ePaper unter folgender
Webadresse
mtbtypenkunde.fahrrad-news.com
Die Rahmengröße
Vor dem Händlerbesuch empfi ehlt sich die
Messung Ihrer Beinlänge, die zwar nicht allei-
ne, aber immer noch maßgeblich zur Berech-
nung der richtigen Rahmengröße herangezo-
gen wird. Dazu benötigen Sie ein Maßband
oder den Zollstock und einen Helfer. Die Bein-
länge wird nun barfuß stehend vom Boden
aus an der Innenseite des Beins gemessen.
Sie können sich statt eines Helfers auch mit
einem waagerecht zwischen den Beinen ein-
geklemmtem Buch behelfen und per Zollstock
zwischen Boden und Oberkante des Buchs
messen.
Die gemessene Schrittlänge multiplizieren Sie
nun mit 0,574 (Hardtail) oder 0,571 (vollge-
federtes Rad) und addieren zwei Zentimeter
hinzu und erhalten die benötigte Rahmenhö-
he in Zentimetern. Werden Zoll benötigt, divi-
dieren Sie den Wert einfach mit 2,54.
Beispiel
Schrittlänge 82 cm x 0,574 + 2 =
49,068 cm (19,3 Zoll)
An einem Fahrtest auf dem Wunschrad wer-
den Sie kaum vorbeikommen, wenn es perfekt
passen soll, denn die errechnete Größe ist nur
ein Annäherungswert. Nun entscheidet noch
die Oberkörper- und Armlänge über die ideale
Geometrie mit Sattel- und Lenkerhöhe sowie
Vorbaulänge. Ein guter Fachhändler wird mit
Ihnen so lange experimentieren, bis die per-
fekte Konfi guration gefunden ist und einen
Austausch der Kleinteile anbieten, sofern
sie nach kurzer Zeit Probleme feststellen. Je
nachdem, ob Sie das Rad für den Renneinsatz
oder eher aufrecht sitzend einsetzen wollen,
werden Rahmengrößen nach oben oder un-
ten abgerundet. Bei extremen Fahrern können
es sogar ein bis zwei Rahmengrößen weniger
sein, die letztendlich perfekt sind.
Vorbau und Lenker
Je nach Ihrer Oberkörper- und Armlänge
muss die Vorbaulänge stimmen. An Testrä-
dern sind meist 100-120 Millimeter lange
Vorbauten verbaut, das kann reichen – muss
aber nicht! Wenn Sie nun mit der richtigen
Sitzhöhe auf dem Rad sitzen, nehmen Sie ihre
bevorzugte Fahrhaltung ein, damit die richtige
Vorbaulänge gemessen werden kann.
Mit einem breiten Lenker haben Sie mehr
Kontrolle über das Rad, wenn es über ver-
blockte Trails geht – die Breite sollte aber auch
zu Ihrer Schulterbreite passen und das über-
lassen Sie am besten dem geschulten Auge
des Fachpersonals.
Der Sattel
Nur weil sich ein Sattel beim Drucktest mit
dem Finger schön weich und bequem anfühlt,
muss er sich bei einer dreistündigen Ausfahrt
nicht genauso am Hintern zurückmelden. Ein
zu weicher Sattel mit schön breiter Nase ist
kontraproduktiv und nichts ersetzt eine wirk-
lich gute Hose mit einem hochwertigen Pols-
ter. Lassen Sie sich eingehend zum Thema
Sattel beraten und eine Sitzknochen-Messung
machen. Nur so können Sie das richtige Mo-
dell einkreisen. Besonders durchdachte Sättel
in verschiedenen Breiten erhalten Sie bei-
spielsweise von Specialized, SQlab oder Terry.
In unserem Hosentest ab Seite 58 erfahren Sie
wichtige Hinweise zur Auswahl der richtigen
Hose.
Die Federung
Bis auf die Hardtails der CC-Klasse sind alle
Mountainbikes sogenannte Fullys – also mit
Federgabel und Hinterbau-Dämpfung aus-
gestattet. Ein Hardtail kann von Vorteil sein,
sofern das Gelände nicht zu ruppig wird, kei-
ne verblockten Trails enthält und es vor allem
nicht permanent in die Fluglage bewegt wird.
Immerhin ist der Gewichtsvorteil je nach
Mit den ersten trockenen Trails, steigender Schneegrenze in den Mittelgebirgen und
Alpen sowie dem auch in diesem Jahr unglaublich reichhaltigen Angebot an neuen
Mountainbikes steigt die Lust auf ein neues Gefährt. Problemlos lassen sich die
meisten Details auf den Webseiten der Hersteller recherchieren und nicht selten so-
gar 3D-Modelle anschauen. Feine Sache, ob das Rad aber wirklich die richtige Wahl
ist, stellt man am besten beim Fachhändler fest und vertraut auf dessen kompetente
Beratung vor Ort.
Der Weg zum richtigen Mountainbike>>
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Pfeilschnell und superleicht | 47
Komplexität des Hinterbaus und Dämpfers
schnell bei einem Kilo – das merkt man berg-
auf recht deutlich.
Moderne Dämpfer entkoppeln die Dämpfung
von Antriebseinfl üssen und verhindern so,
dass ihre Bewegungsenergie im Dämpfer ver-
pufft – fragen Sie ihren Händler nach einem
solchen System und probieren Sie es unbe-
dingt aus.
Ähnliche Systeme werden auch in Federga-
beln genutzt. Der sogenannte Lock-Out sperrt
eine Gabel bis auf eine minimale Toleranz und
sorgt so für unerwünschtes Einfedern bergauf
oder auf der Straße. Eine solche Funktion ist
heute Pfl icht und macht viel Sinn – verzichten
Sie nicht darauf !
Wie viel Federweg benötigt man nun für
welchen Einsatzzweck? 80 bis 100 mm für
schnelle Hardtails, ab 100 mm für CC-Fullys,
ab 120mm für All Mountainbikes, Enduros
120 bis 160 mm, Freerider ab 180 mm und
Downhillmaschinen ab 200 mm.
Die Bremsen
Einfache Regel: Wer bergab viel und lange
bremst, sollte auf ausreichend große Brems-
scheiben achten. 140 mm ist nur etwas für
unerschrockene Hardtailpiloten – sonst sollte
es gerne deutlich mehr sein. Wer nach einer
langen Abfahrt mit viel Bremseinsatz schon
einmal unbedacht an die Scheibe gefasst hat,
wird daraus gelernt haben. Wenig Materi-
al bedeutet große Hitze und abnehmende
Bremswirkung.
An sehr günstigen Rädern werden gerne noch
mechanische Scheibenbremsen verbaut – da-
von kann Fahrrad News nur abraten. Solche
Bremsen taugen nicht für den Geländeeinsatz,
sind schwergängig und nicht zeitgemäß. Gute
Mountainbikes verfügen über hydraulische
Scheibenbremsen, die Sie unbedingt von ei-
nem versierten Fachmann warten lassen soll-
ten.
Wichtig: Prüfen Sie vor dem Kauf, ob sich
die Bremsgriffe gut greifen lassen und aus-
reichend groß sind. Umso länger der Hebel,
desto geringer muss die notwendige Zugkraft
ausfallen. Bei Fahrer(n)innen mit kleinen
Händen unbedingt den Abstand vom Hebel
zum Lenker justieren lassen.
Die Übersetzung
Im Regelfall braucht man sich in Sachen
Übersetzung zwischen Kassette und Kurbel-
blättern keine Gedanken machen. Das Spek-
trum ist meist absolut ausreichend. Nur, wer
wirklich an besonders steilen Rampen klet-
tert, sollte die Kassette nach einem 34er-Ritzel
(34 Zähne) untersuchen.
Gut trainierte Fahrer mit starken Beinen grei-
fen seit Kurzem auch gerne zu den neuen
2fach-Kurbeln und verzichten auf das dritte
Kurbelblatt (20 Gänge statt den üblichen 27).
Das macht durchaus Sinn und eliminiert glei-
chermaßen Gangüberschneidungen und et-
was Gewicht, ist im Gebirge aber wirklich nur
etwas für fi tte Fahrer.
Verbleibt nur Ihnen viel Spaß beim Lesen
unserer Testberichte und einen erfolgreichen
Kauf zu wünschen.
Pfeilschnell und superleicht | 47
Komplexität des Hinterbaus und Dämpfers
schnell bei einem Kilo – das merkt man berg-
auf recht deutlich.
Moderne Dämpfer entkoppeln die Dämpfung
von Antriebseinfl üssen und verhindern so,
dass ihre Bewegungsenergie im Dämpfer ver-
pufft – fragen Sie ihren Händler nach einem
solchen System und probieren Sie es unbe-
dingt aus.
Ähnliche Systeme werden auch in Federga-
beln genutzt. Der sogenannte Lock-Out sperrt
eine Gabel bis auf eine minimale Toleranz und
sorgt so für unerwünschtes Einfedern bergauf
oder auf der Straße. Eine solche Funktion ist
heute Pfl icht und macht viel Sinn – verzichten
Sie nicht darauf !
Wie viel Federweg benötigt man nun für
welchen Einsatzzweck? 80 bis 100 mm für
schnelle Hardtails, ab 100 mm für CC-Fullys,
ab 120mm für All Mountainbikes, Enduros
120 bis 160 mm, Freerider ab 180 mm und
Downhillmaschinen ab 200 mm.
Die Bremsen
Einfache Regel: Wer bergab viel und lange
bremst, sollte auf ausreichend große Brems-
scheiben achten. 140 mm ist nur etwas für
unerschrockene Hardtailpiloten – sonst sollte
es gerne deutlich mehr sein. Wer nach einer
langen Abfahrt mit viel Bremseinsatz schon
einmal unbedacht an die Scheibe gefasst hat,
wird daraus gelernt haben. Wenig Materi-
al bedeutet große Hitze und abnehmende
Bremswirkung.
An sehr günstigen Rädern werden gerne noch
mechanische Scheibenbremsen verbaut – da-
von kann Fahrrad News nur abraten. Solche
Bremsen taugen nicht für den Geländeeinsatz,
sind schwergängig und nicht zeitgemäß. Gute
Mountainbikes verfügen über hydraulische
Scheibenbremsen, die Sie unbedingt von ei-
nem versierten Fachmann warten lassen soll-
ten.
Wichtig: Prüfen Sie vor dem Kauf, ob sich
die Bremsgriffe gut greifen lassen und aus-
reichend groß sind. Umso länger der Hebel,
desto geringer muss die notwendige Zugkraft
ausfallen. Bei Fahrer(n)innen mit kleinen
Händen unbedingt den Abstand vom Hebel
zum Lenker justieren lassen.
Die Übersetzung
Im Regelfall braucht man sich in Sachen
Übersetzung zwischen Kassette und Kurbel-
blättern keine Gedanken machen. Das Spek-
trum ist meist absolut ausreichend. Nur, wer
wirklich an besonders steilen Rampen klet-
tert, sollte die Kassette nach einem 34er-Ritzel
(34 Zähne) untersuchen.
Gut trainierte Fahrer mit starken Beinen grei-
fen seit Kurzem auch gerne zu den neuen
2fach-Kurbeln und verzichten auf das dritte
Kurbelblatt (20 Gänge statt den üblichen 27).
Das macht durchaus Sinn und eliminiert glei-
chermaßen Gangüberschneidungen und et-
was Gewicht, ist im Gebirge aber wirklich nur
etwas für fi tte Fahrer.
Verbleibt nur Ihnen viel Spaß beim Lesen
unserer Testberichte und einen erfolgreichen
Kauf zu wünschen.
Keine Lust, fürs MTB eine Summe auf den Tisch zu legen, für die man schon ein gutes
Second-Hand-Motorrad bekäme? Zweieinhalbtausend Euro und mehr sind für den
ambitionierten Offroader kein Thema, doch wer nur bei schönem Wetter lockere
Runden dreht oder anders herum ein einfaches Rad fürs nasskalte Wintertraining
sucht, möchte oft nicht mehr als einen Tausender anlegen. Eine realistische Vorstellung?
Mit dem Corratec X-Vert S03 ist man für genau 999 Euro dabei, und man bekommt eigentlich
alles, was man von einem sportlichen Hardtail erwartet: einen ansehnlichen Alu-Rahmen mit
gelungenem Dekor, eine optisch passende Federgabel mit 100 mm Federweg sowie hydraulische
Scheibenbremsen. Dass die Rock-Shox-Forke mit einer herkömmlichen Stahlfeder arbeitet, fällt
zumindest von der Performance her nicht ins Gewicht; positiv zu vermerken ist dafür, dass die
Gabel über eine Blockierfunktion per Hebel am Lenker verfügt (Remote-Lockout). Die Mavic-
Crossride-Systemlaufräder fi nden sich an deutlich teureren Bikes, ebenso die Conti-Reifen, die
eher für trockenes Gelände konzipiert sind. Nichts zu meckern gibt’s an der Shimano-Austattung
mit XT-Schaltwerk und gut funktionierenden Scheibenbremsen mit weißen Bremssätteln. Durch
den nach oben gekröpften Lenker sitzt es sich recht angenehm auf dem Corratec. Alles in allem
ein optimales Bike nicht nur für Einsteiger.
PREISWERT INS GELÄNDEOffroad-taugliche Bikes sind bereits ab tausend Euro erhältlich.
Dabei muss man manchmal zwischen Gewicht und Funktionalität wählen.
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48 | Fahrrad News
THE COLLECTION 2010 WWW.KTM-BIKES.ATWWW.BIKE.TIROL.AT
Das KTM SCORE PRESTIGE 2010 : Eigentlich zu schön, um mit Füssen getreten zu werden.Eigentlich zu leicht für ein Fully. Eigentlich zu günstig für Made in Austria.
Eigentlich wollten wir das SCORE PRESTIGE dieses Jahr nur schöner machen. Wie schön, dass es auch noch so leicht geworden ist - nur 9,6 kg (ohne Pedale). Das SCORE PRESTIGE
ist und bleibt die treibende Kraft in dem fulminanten Fully-Segment von KTM. Und es ist eines der wenigen Räder, bei denen man denkt: Ist es jetzt so interessant, weil es so leicht
ist, oder weil es so schön ist? Wir denken : Beides ! Und Du ?
DAS NEUE SCORE PRESTIGE
EIGENTLICH ZU LEICHT FÜR EIN FULLY
Koga setzt beim X-Team auf bewährte Technik und punktet mit dem hochwertigen Alu-Rahmen
beim Gewicht. Auch die Gabel, welche mit Luftdruck anstatt mit Stahlfeder arbeitet, trägt ihren Teil dazu
bei. Bezahlt wird dies mit 300 Euro Mehrpreis und durch die teilweise etwas einfachere Ausstattung.
So vertraut Koga auf hydraulische Felgenbremsen und der Discs, die bei trockenen Bedingungen her-
vorragend verzögern, bei Schlamm und Nässe allerdings nicht so gut „packen“ wie Scheibenbremsen.
Gut sind die kleinen Rädchen an den Bremshebeln, mit denen sich die Griffweite einstellen lässt. Die
einfachen Laufräder sind mit grob profi lierten, schlammtauglichen Reifen versehen.
Ein Remote-Lockout ist am X-Race nicht vorgesehen, um die Gabel zu blockieren, muss der
Riser-Lenker für etwas aufrech-tere Sitzposition.
Auch am Einsteiger-Bike fi ndet sich ein Remote-Lockout.
Die Shimano-Discbrakes sind bissig und passen auch optisch zum Rad.
Ein hochwertiges Schaltwerk schmückt das Corratec.
Koga-Fahrer also nach unten greifen. Beim
Sporteinsatz ist das von Nachteil, denn eine
Blockierfunktion vom Lenker aus erlaubt es,
blitzschnell aus dem Sattel zu gehen und an-
zutreten, ohne dass die Gabel kraftschluckend
eintaucht. Der gerade Lenker des Koga sorgt
für eine etwas fl achere Sitzposition, was noch
einen Hauch mehr Sportlichkeit vermittelt.
Lockout ohne Fernbedienung – nur im Sporteinsatz ein Nachteil
Einst Standard am Mountain-bike: hydraulische Felgenbrem-sen mit ordentlicher Funktion
Praktische Griffweitenverstel-lung am Bremshebel
Namhafte Komponenten und Carbon-Spacer schmü-cken das Koga.
Koga X-Team
Corratec X-Vert s03
FAZITEin rundum gelungenes Hardtail mit einem prima Preis-Leistungsverhältnis.
Caspar Gebel
FAZITUm den hochwertigen Rahmen, der den Preis hochtreibt, versammeln sich eher einfache Komponenten. Ein recht leichtes Bike mit Nachrüst-Potenzial.
Caspar Gebel
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Pfeilschnell und superleicht | 49
THE COLLECTION 2010 WWW.KTM-BIKES.ATWWW.BIKE.TIROL.AT
Das KTM SCORE PRESTIGE 2010 : Eigentlich zu schön, um mit Füssen getreten zu werden.Eigentlich zu leicht für ein Fully. Eigentlich zu günstig für Made in Austria.
Eigentlich wollten wir das SCORE PRESTIGE dieses Jahr nur schöner machen. Wie schön, dass es auch noch so leicht geworden ist - nur 9,6 kg (ohne Pedale). Das SCORE PRESTIGE
ist und bleibt die treibende Kraft in dem fulminanten Fully-Segment von KTM. Und es ist eines der wenigen Räder, bei denen man denkt: Ist es jetzt so interessant, weil es so leicht
ist, oder weil es so schön ist? Wir denken : Beides ! Und Du ?
DAS NEUE SCORE PRESTIGE
EIGENTLICH ZU LEICHT FÜR EIN FULLY
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Fotos Kai Dudenhöfer photosign.netText Caspar Gebel
Weitere Fotos der Testräder fi nden Sie auf www.fahrrad-news.com
050-057_mtballM_FA.indd 50 09.02.10 19:24
Wie viele Mountainbikes dürfen’s denn sein?
Nur eins? Dann sollten Sie sich möglichst
genau überlegen, welche Gattung passt. Am
einen Ende der Skala bieten straff gefederte
Racebikes Vortrieb pur ohne viel Komfort, am
anderen Ende laden schwere Downhiller mit
ellenlangen Federwegen zur Steilabfahrt ein.
Beides ist vielen Bikern zu extrem – warum
also nicht nach dem idealen Kompromiss su-
chen? Der heißt auch im Modelljahr 2010 All
Mountain – und bietet in Form der hier vor-
gestellten Oberklasse-Modelle Fahrspaß pur
über alle Berge. Wer um die 5000 Euro in sei-
nen Offroader investieren will, kann sich auf
Räder freuen, die teilweise deutlich unter 11,5
Kilo wiegen und dabei mit enormen Federwe-
gen um die 150 mm glänzen. In der Summe
ergibt das mangels Masse voll bergtaugliche
Boliden mit Downhill-Qualitäten, die auch
Freeride-Einlagen wie gewagte Sprünge
mitmachen – dafür sorgen Details wie dicke
Steckachsen, die jedoch längst nicht mehr
das Gewicht hochtreiben. Zu allem Überfl uss
lassen sich diese Räder zum Teil noch auf
den jeweils aktuellen Fahrmodus abstimmen:
Beim Trek Remedy etwa wandert das Fahrer-
gewicht durch das Absenken der Sattelstütze
nach hinten, bevor es in die Tiefe geht; für die
umgekehrte Richtung lässt sich die Gabel auf
110 mm absenken und hält das Vorderrad si-
cher am Boden.
Die Trends 2010? Dazu gehört natürlich der
Carbonrahmen, nun aber auch bei Bikes, die
große Belastungen wegstecken müssen, was
All-Mountain in der Oberklasse verspricht gleichermaßen Abfahrts- wie Kletterfreuden. Fahrrad-News stellt fünf spannende Modelle vor.
zeigt, dass die Rahmenkonstrukteure in den
letzten zwei, drei Jahren große Fortschrit-
te gemacht haben. Die teilweise eklatanten
Gewichtsunterschiede der Testbikes zeigen,
dass sich das perfekte Allzweck-Bike – leicht
mit viel Federweg – nicht auf Basis eines Alu-
Rahmens konstruieren lässt. Einiges von dem,
was auf den letzten Fahrradmessen für Auf-
sehen sorgte, passt allerdings nicht in diese
Fahrzeugkategorie – etwa neue Schaltsyste-
me mit zwei Kettenblättern beziehungsweise
das Tretlager-Getriebe „Hammerschmidt“
mit zwei Gangstufen. So etwas verbauen wir
besser am Racebike beziehungsweise am
Downhiller; beim innovativen All-Mountain-
Boliden bleiben wir bei den bewährten drei
Kettenblättern.
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52 | Fahrrad News
5999 Euro12,22 kgOCLV Red CarbonFox 32 Talas Fit RLCFox Float RP 23110-130-150/150 mmBontrager Race LiteBontrager RhythmShimano XTRSRAM X.0Avid Elixir CR MAGBontrager Rhythm Pro DiscBontrager XDXBontrager Rhythm ProCrank Brothers Joplin Verstellbare Stütze mit Remote-Funktion
www.trekbikes.com
>> Trek <<Remedy 9.9PreisGewichtRahmenGabelDämpferFederweg V/H
LenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtras
Kontakt
Beim Topmodell der Remedy-Serie zieht Trek alle Register der Mountainbike-Bau-
kunst. Lange Federwege, harmonisches Fahrwerk, recht geringes Gewicht – das 9.9
punktet in allen Disziplinen und sorgt damit für Fahrspaß sondergleichen.
Mit jeweils 150 mm Federweg bügelt Treks All-Mountain-Rakete nahezu alles glatt,
was sich auf dem Trail vor dem Fahrer auftürmt. Der sensibel ansprechende Hinterbau er-
freut dank schlauer Technik durch reaktionsfreie Arbeitsweise: Das Trek-eigene „Active Pivot
Braking“-System – das Gelenk zwischen Kettenstrebe und Hinterstrebe sitzt auf der Hinterrad-
achse – verhindert ein Verhärten der Heckfederung beim Bremsen; die schwimmende Lagerung
des Dämpfers zwischen Magnesium-Umlenkwippe und Kettenstreben holt das Maximum aus
dem möglichen Federweg raus. Sehr harte Landungen können zum Durchschlagen des Dämp-
fers führen, was in der Praxis jedoch nur selten vorkommt.
Am steifen Hauptrahmen aus OCLV-Carbon fällt die Direktmontage des Umwerfers auf – eine
elegante und materialschonende Lösung. Eine Kunststoffabdeckung unter dem Unterrohr
schützt den Faserverbund vor Beschädigungen. Im kompakten Rahmendreieck fi ndet sich gera-
de so Platz für einen Flaschenhalter, ein für viele Biker wichtiges Detail.
Sozusagen das Gegenstück zur verstellbaren Gabel (110-130-150 mm) stellt die absenkbare
Crank-Brothers-Stütze dar, die bei Steilabfahrten und Sprüngen für einen günstigeren Schwer-
punkt sorgt. Am 9.9 fi ndet sich sogar die Variante mit „Fernsteuerung“ per Seilzug vom Lenker.
Am einem Rad dieser Preisklasse darf Top-Material natürlich nicht fehlen: XTR-Kurbelsatz plus
Sram-X.0-Schaltwerk und -hebel aus der farbig eloxierten „Select“-Serie sind eine Mischung, die
längst nicht mehr ungewöhnlich ist. Auf den auch schlauchlos fahrbaren Bontrager-Laufrädern
fi nden sich 2.4-Zoll-Reifen, die viel Grip bieten und geschmeidig abrollen.
Trek Remedy 9.9Feder-Perfektion
FAZITMit langen Federwegen und guter Anpassbarkeit der Fahrerposition kann das Remedy 9.9 bergauf und bergab begeistern.
Caspar Gebel
Der Trek-eigene M ehrgelenker bringt Biker reaktionsfrei in Schwung.
Der extrem fette Steuerbereich sorgt für große Rahmenstabilität.
Beim „Full Floater“ ist der Dämpfer schwimmend zwischen dem Fortsatz der Kettenstreben und der Hinterbauwippe gelagert.
Das hintere Schwingenlager liegt genau auf der Radachse.
Oberhalb des Bremshebels sitzt der Schalter für die absenkbare Stütze.
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Über alle Berge | 53
5999 Euro12,22 kgOCLV Red CarbonFox 32 Talas Fit RLCFox Float RP 23110-130-150/150 mmBontrager Race LiteBontrager RhythmShimano XTRSRAM X.0Avid Elixir CR MAGBontrager Rhythm Pro DiscBontrager XDXBontrager Rhythm ProCrank Brothers Joplin Verstellbare Stütze mit Remote-Funktion
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Vom Prinzip her identisch mit dem Santa-Cruz-Hinterbau, zeigt das VPP-System am
Simplon Dozer eine deutlich unterschiedliche Charakteristik. Die 140 mm Feder-
weg werden bis zum letzten Millimeter ausgenutzt und fühlen sich dadurch nach
mehr an; die fehlende Progression führt jedoch auch dazu, dass der Hinterbau bei
einer harten Landung durchschlagen kann. Merkliche Antriebseinfl üsse gibt’s beim Benutzen
des kleinsten Kettenblattes – dann zieht sich der Hinterbau spürbar auseinander, was allerdings
durchaus hilfreich ist, wenn es bergauf geht. Starkes Einfedern beim Pedalieren auf dem Innen-
blatt wirkt sich allerdings auf den Antrieb aus.
Der österreichische Hersteller setzt bei den Dozer-Modellen 2010 komplett auf Carbon, auch am
Hinterbau. Die bereits bekannten Simplon-Features wie die „Double Chamber“-Rohre mit In-
nenverstärkung fi nden sich am am Dozer und sollen die Stabilität von Rahmen und Hinterbau
auch im All-Mountain-Einsatz sicherstellen. Auch wenn man dem Bekunden nach nicht den
Weg kompromisslosen Leichtbaus gegangen ist, erzielt das Komplettrad mit 11,3 Kilo ein Spit-
zenergebnis. Rahmen und Ausstattung gefallen mit zahlreichen positiven Details; dazu gehört
etwa die Anbringung des Bremssattels im Hinterbaudreieck auf einem Postmount-Sockel, was
eine saubere, beschädigungssichere Leitungsführung mit sich bringt. Die Hinterradbefestigung
basiert auf dem innovativen X12-System von Syntace mit Steckachse, das den Hinterbau steifer
sowie leichter macht, wobei sich die Hinterradmontage dank der Einfädelhilfe ziemlich einfach
gestaltet. Nicht sehr weit verbreitet sind die Sram-X.0-Drehschalter, was eigentlich schade ist,
denn Schaltpräzision wie -geschwindigkeit sind wirklich einmalig. Nach kurzer Eingewöh-
nungszeit möchte man gar nicht mehr anders den Gang wechseln als lässig aus dem Handgelenk.
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>> Simplon <<Dozer AM-3PreisGewichtRahmenGabelDämpferFederweg V/H
LenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtras
Kontakt
Das neuartige Steckachssystem von Syntace macht den Hinter-bau stabiler und spart Gewicht.
Noch eine VPP-Schwinge, dies-mal mit extravagant geformten Carbonstreben.
Einen deutlichen Steifi gkeitsge-winn verspricht das konische Steuerrohr.
Ungewohnt, aber funktional sind die rennmäßigen Dreh-griffschalter.
FAZITAm eher soft abgestimmten Top-Rahmen bringen gut durchdachte Komponenten viel Spaß auf den Trail.
Caspar Gebel
Mit weicher Abstimmung gleitet das superleichte Dozer nur so über die Trails. Dabei erfreuen zahlreiche Feinheiten bei der Ausstattung.
Simplon Dozer AM-3Kohlefaser mit viel Komfort
050-057_mtballM_FA.indd 53 09.02.10 19:24
54 | Fahrrad News
>> Santa Cruz <<Blur LT 2
VPP nennen die Amerikaner ihren ungewöhnlichen Hinterbau, kurz für „Virtual Pi-
vot Point“, virtueller Drehpunkt: Die Wippe hinterm Tretlager des Blur führt dazu,
dass sich der in sich starre Hinterbau streckt; das Laufrad bewegt sich beim Einfe-
dern nicht nur nach oben, sondern auch leicht nach hinten, weg vom Hindernis. Ein
ungewöhnliches Detail am Hinterbau ist der kleine Nippel am Ausfallende – er dient zum Öffnen
von Bierfl aschen. Die an sich bewährte Santa-Cruz-Bauform wurde fürs Modelljahr 2010 im De-
tail verbessert. Eine überarbeitete Lagerung soll den Hinterbau steifer machen; die untere Wippe
ist neuerdings mit Schmiernippeln versehen, die obere besteht nun aus Komposit-Material. Der
früher hin und wieder bemängelte knappe Reifendurchlauf am Hinterbau ist nun Vergangenheit;
geblieben ist die Verwendung eines „echten“ Steuersatzes statt eines integrierten Lenklagers. Das
Blur-typisch abgesenkte Oberrohr kommt der Überstandshöhe zugute; Platz für einen Flaschen-
halter ist im kompakten Rahmendreieck natürlich nicht.
In Verbindung mit dem „Monarch 3.3“-Federbein von Rock Shox erweist sich der VPP-Hin-
terbau als eher straff. Im Wiegetritt ist keinerlei Wippen zu spüren; die Blockierfunktion am
Dämpfer kann getrost ignoriert werden. Mit 140 mm aus Dämpfer und Gabel ist der Blur-Pilot
gut bedient; auch eine 160-mm-Gabel passt zur Geometrie und verschiebt diese dann stärker in
Richtung All-Mountain. Dass die Gabel am Testrad nicht abgesenkt werden kann, wurde auch
an steilen Anstiegen nie vermisst. Ausstattungsmäßig ist das Testmodell eher auf der sparsamen
Seite – XT-Schaltwerk und schwere Truvativ-Kurbeln fallen gegenüber den anderen Kandidaten
deutlich ab, ebenso das Kompletgewicht des Blur von knapp 14 Kilo. Allerdings kann der Kunde
auch nur das Kit aus Rahmen und Dämpfer zum Selbstaufbau ordern; mit edlen Komponenten
versehene Kompletträder sind beim Kitpreis von 2100 Euro für erträgliche Summen zu haben.
Santa Cruz Blur LT 2Alu individuell
FAZITIndividuell und funktional zeigt sich der Alu-Amerikaner mit dem ungewöhnlichen Hinterbau.
Caspar Gebel
Der verbesserte Blur-Rahmen zielt auf Fahrer, denen ein Rad von der Stange zu gewöhnlich ist.
Zum Öffnen von (Bier-)Flaschen dient der kleine Zapfen am Ausfallende.
„Virtual Pivot Point“ (VPP) nennt sich dieses Hinterbausystem. Die schwarze Brücke unterm Tret-lager schiebt das Laufrad beim Einfedern leicht nach hinten.
150 mm Federweg sind in der All-Mountain-Kategorie Ehren-sache.
Der Bremssattel wird per Adapter montiert.
Rahmen/Dämpfer 2099 Euro13,86 kgAluminiumRock Shox Revelation DARock Shox Monarch 3.3150/150mmTruvativ StyloTruvativ StyloTruvativ StyloShimano XTAvid Elixir CRMavic XM 321, h. Shimano M525/v. WTB Super Duty NabeKenda NevegalWTB Pure V CompEaston -www.santacruzmtb.com
PreisGewichtRahmenGabelDämpferFederweg V/H
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BereifungSattelSattelstützeExtrasKontakt
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Über alle Berge | 55
Lapierre Zesty 914Berg-Renner
Beim Top-Zesty aus Carbon wird nach Herstellerangaben ein ganzes Pfund im Ver-
gleich zum Alu-Rahmen gespart. Das ergibt ein Gesamtgewicht unter 11,5 Kilo, was
zusammen mit dem eher straffen Hinterbau echtes Race-Feeling ergibt. Die progres-
siv ausgelegte Federung schlägt auch bei harter Beanspruchung nicht durch; letztlich
erscheint das Zesty beinahe wie ein Race-Fully mit 140 mm Federweg, zumal sich durch Zuschal-
ten des „Pro Pedal“ der Hinterbau spürbar verhärten lässt. Fehlt nur noch ein Remote Lockout
an der Gabel ...
Das im Vergleich zum Vorjahresmodell etwas knapper gehaltene Oberrohr rückt die Dinge
mit der All-Mountain-mäßigen Sitzposition dann wieder gerade. Der eine oder andere Fahrer
wünscht sich aber eine gekröpfte Sattelstütze statt des superleichten und edlen Thompson-Ex-
emplars, um etwas weiter hinterm Tretlager zu sitzen.
Mit kleinen Überraschungen wartet der schlanke Carbonrahmen des Franzosen auf. Am Sitzrohr
erleichter ein „Sag Indicator“ das Abstimmen der Federung – die rote Alu-Nase zeigt an, wie
stark der Hinterbau beim Aufsitzen einfedert. Das Press-Fit-Innenlager macht Schluss mit ein-
geschraubten und auftragenden Lagerschalen. Schön sind auch die rot eloxierten Kabelführun-
gen am Rahmen, die zusammen mit den farbigen Komponenten Akzente setzen. Auch Lapierre
setzt auf die bunten Sram-Teile der X.0-Serie, dazu passen die roten Formula-Bremshebel und
die Naben des Mavic-Laufradsatzes. Der trägt die Kombination von Conti Race King 2.2 hinten
und Mountain King 2.4 vorne – das ergibt sichere Führung in der Front und guten (Kurven-)Grip
am Heck, allerdings sollte man bei nassen Bedingungen auf einen stärker profi lierten Heckpneu
umsteigen. Die Schlauchlosreifen gefallen im Übrigen durch geschmeidiges Abrollen.
4999 Euro11,33 kgCarbonFox 32 FRLC FIT Fox Float RP2 XV2140/140mmEaston MonkeyLite XC HighLapierre XMTruvativ Noir 3.3Sram X.0Formula RX1Mavic CrossMax SLR DiscConti Mtn. King/Race King USTFizik Gobi XMThomson Elite-
www.lapierrebikes.de
>> Lapierre <<Zesty 914PreisGewichtRahmenGabelDämpferFederweg V/H
LenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtras
Kontakt
Ordnung an den Lenker bringt die Matchmaker-Klemme von Sram.
Angeschraubte Dämpfer-Mon-tagebasis am Carbon-Lapierre.
Das tief angesetzte Horst Link ergibt einen praktischen Schaltwerkschutz.
Selbst das Innenblatt ist farb-lich passend. Eingeschraubte Lagerschalen sind von gestern.
FAZITVielleicht das sportlichste All-Mountain-Bike, dabei technisch wie optisch rundum gelungen.
Caspar Gebel
Mit schönen Details und race-mäßigem Fahrgefühl glänzt der schwarze Franzose.
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56 | Fahrrad News
Intense TracerFahrspaß „Made in USA“
Ein All-Mountain-Bike auf Carbonfelgen – wo gibt’s denn so etwas? Bei Intense hat
man keine Bedenken, was die Stabilität der Fasern angeht – und bei deren Hersteller
Edge auch nicht, schließlich wird das Santa Cruz Syndicate mit diesen Felgen Down-
hillrennen fahren. Die Fahrrad-News-Mannschaft war allerdings erst einmal etwas
vorsichtiger unterwegs; dabei schreit das Intense geradezu nach Downhill-Speed – der nach dem
VPP-Prinzip konstruierte, soft abgestimmte und linear arbeitende Hinterbau macht das Beste
aus seinen gut 150 mm Federweg. Der Dämpfer lässt sich in zwei Positionen montieren; die zwei-
te verkürzt den Weg um einen guten Zentimeter und ergibt eine minimal straffere Charakteristik.
Antriebseinfl üsse sind in beiden Positionen so gut wie nicht spürbar.
Die recht kurze Sitzhaltung gibt Sicherheit und Kontrolle auf Steilabfahrten; an deren Ende
wünscht man sich etwas größere Bremsscheiben als die verbauten160/180er, um den Hangab-
trieb noch wirkungsvoller in Wärme umwandeln zu können. Beim Beschleunigen hilfreich sind
die leichten Laufräder, die das Edelste an der ganzen Maschine sind: wie erwähnt Carbonfelgen,
dazu DT-Aerolite-Speichen sowie Chris-King-Naben – luxuriöser kann man kaum rollen. Gut
ins Bild passen da Fizik-Gobi-Sattel im Sternenbanner-Design, die nach hinten abgewinkelte
Thompson-Stütze (mit variabler Wandstärke für hohe Stabilität bei geringem Gewicht) und der
Chromag-Lenker. Am Rahmen „Made in USA“ fällt die ISCG-Aufnahme auf, an der sich etwa die
Hammerschmidt-Getriebekurbel von Truvativ befestigen lässt.
Für sich genommen auf hohem Niveau, wirkt die komplette Shimano-XT-Gruppe am Tracer fast
etwas bescheiden – doch funktioniert sie gewohnt gut und sorgt dafür, dass das Fahrerlebnis auf
dem US-Bike nicht allzu teuer bezahlt werden muss.
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>> Intense <<TracerPreis
GewichtRahmenGabelDämpferFederweg V/H
LenkerVorbauKurbelsatzSchaltungBremsenLaufräderBereifungSattelSattelstützeExtrasKontakt
Bei Intense wird noch jeder Rahmen im eigenen Werk ge-schweißt.
Am ultrateuren Testrad nimmt sich die XT-Kurbel bescheiden aus.
Hohe Kunst des Rahmenbaus: Das Ober„rohr“ besteht aus zwei aneinandergeschweißten Schalen.
Ein All-Mountain-Bike auf Carbon-felgen? Stabilitätsprobleme sind offensichtlich nicht zu befürchten.
FAZITViel nutzbarer Federweg macht das Intense zur Downhill-Rakete unter den All-Mountain-Bikes.
Caspar Gebel
Carbonfelgen sind der Hingucker am Intense Tracer, doch auch der Rest passt.
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58 | Fahrrad News
Text und Fotos Marco Felgenhauer
Aktuelle Hosenmodelle für die Saison 2010
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Entscheidender Bestandteil der Radhosen ist
nach wie vor das Sitzpolster. Wenn hier etwas
nicht passt, kann das Fahren nur zur Qual
werden. Eine pauschale Aussage zur Pass-
form einzelner Einsätze zu treffen, ist daher
schwierig, schließlich ist jeder Körper unter-
schiedlich. Die Voraussetzungen sind bei den
meisten modernen Hosen jedenfalls ideal.
Nähte an den empfi ndlichsten Stellen fi ndet
man kaum mehr und viele unserer Probanden
hatten hochwertige Polster mit unterschied-
lichen Dämpfungszonen zu bieten. Der Sinn
dahinter: viel Dämpfung, wo harte Knochen
auf den meist harten Untergrund treffen, dün-
ne Stellen dort, wo die Durchblutung gestört
werden könnte. Elastisch sind sowieso alle
Sitzpolster und passen sich ergonomisch der
Bewegung an. Bei der Verarbeitung gibt es
dagegen schon deutlichere Differenzen. Zwar
wissen alle Hersteller, wie man Stoffe mit fl a-
chen Nähten verarbeitet, trotzdem tauchen
bei den günstigen Hosen mancher Hersteller
grob abstehende Stoffwülste auf - Druckstel-
len sind vorprogrammiert.
Doch um ehrlich zu sein: derartig gravie-
Spezialisten sind gefragt, wenn es um die Wahl des wichtigsten Bekleidungs-
stücks für Radfahrer geht. Jeder Hersteller verfolgt mit seiner Kollektion eine eigene
Philosophie, die oftmals eine entscheidende Rolle bei der Wahl von Materialien
und Schnitt spielt. So ist es nicht nur eine Frage des Preises und der persönlichen
Vorlieben, welcher Marke man sich bei der Suche nach der idealen Hose zuwenden
soll. Ein guter Grund, sich der jeweiligen Firmen einmal einzeln anzunehmen.
rende Unterschiede waren zu erwarten, bei
einer Preisspanne von 25 bis 219 Euro! Die
günstigste Hose kommt vom belgischen Her-
steller Bioracer, dessen Produkte an sich zu
den preiswertesten auf dem Markt gehören.
Die Qualität der Pro Short reicht sicherlich
für gelegentliche Radtouren aus, gerade bei
längeren Fahrten wird man sich aber etwas
mehr Komfort wünschen. Den hat ganz si-
cher die TFI.13 S5 von Assos zu bieten. Mit der
Schweizer Hose bekommt man sicherlich die
aktuellste Technik in Sachen Sitzpolster und
Verarbeitung, das darf dann auch etwas mehr
kosten. Was nicht heißen soll, dass nicht auch
andere Hersteller bei ihren High-End-Hosen
innovative Ideen zu bieten haben.
Besonders kreativ werden die Designer bei
den Damen-Modellen. Abgesehen von spezi-
ellen Sitzpolstern widmet man sich gerne dem
Thema Träger. Gerade die hochpreisigen Ho-
sen haben verschiedenste Varianten zu bieten,
wie man bei den Lady-Bibshorts scheuernde
Stellen vermeiden kann. Die bekannteste Lö-
sung dürfte dabei der Mono-Träger von Assos
sein, die aufwändigste hat Gore zu bieten.
Die Xenon Sonic Lady hat zwei
Reißverschlüsse, um die Hose
beim fi xen Toilettengang schnell
herunterziehen zu können. An
heißen Tagen liegen die beiden
Metall-Verschlüsse aber direkt auf
der Haut auf. Kein Wunder also,
dass trotz aller Raffi nessen bei den
Damen nach wie vor die günstigere
Alternative am beliebtesten ist: trä-
gerlose Hosen, am besten mit spezi-
ell geschnittenem Gummi-Bund im
Bauch-Bereich.
Übrigens: Was das Temperatur-
Empfi nden der Radsportler angeht,
scheint man keinen Unterschied
zwischen Herren und Damen zu ma-
chen. Viele der wärmenden Modelle
haben entweder gar kein Sitzpolster
und sind damit für beide Geschlechter
als Überzieh-Hose geeignet. Oder aber es
gibt dasselbe Modell in zwei Ausführun-
gen, wie beispielsweise Löffl ers exzellente
Windstopper-Hose San Remo, die perfekte
Frühjahrs-Hose für Männer und Frauen
Spezialisten sind gefragt, wenn es um die Wahl des wichtigsten Bekleidungs-
Modisches für den Frühling | 59
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60 | Fahrrad News
www.assos.chAssosBei Assos denken die meisten gleich an das Thema Sitzpolster. Abgesehen davon gehört die
Schweizer Firma aber auch zu den absoluten Pionieren was die Verwendung von Lycra bei Rad-
hosen anbelangt. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet man nun an der perfekten Radhose, mit regel-
mäßigen Innovationssprüngen alle drei bis fünf Jahre. Das aktuelle Top-Modell heißt T FI.13 S5
und damit sind wir auch schon wieder beim Thema Sitzpolster. Der aktuelle Einsatz ist eintei-
lig, nahtlos und besteht aus Hightech-Schaum zur perfekten Dämpfung. Bei der FI.13 ist diese
Polsterung perfekt auf aerodynamische Sitzhaltung hin ausgelegt, genauso wie der Schnitt. Das
Teil sitzt knalleng! Die günstigere FI.Uno S5 ist technisch auf ähnlich hohem Niveau. Gespart
wurde bei der fürs Training gedachten Hose bestenfalls am außen liegenden Material. Weniger
Mesh-Einsätze und die fehlende Verstärkung im Schritt sind die größten Unterschiede zur fast
doppelt so teuren FI.13. Das Polster der auf etwas aufrechtere Sitzposition ausgelegten Uno ist
aber ähnlich komfortabel.
Dazwischen rangieren preislich die Mille-Modelle. Deren Schnitt und Sitzpolster sind für lange
Fahrten im Grundlagentraining oder für Marathons und Etappenrennen ausgelegt. Gerade bei
den beiden Winterhosen macht das natürlich Sinn. Die teurere airProtec ist mit ihren winddich-
ten Einsätzen an den wichtigsten Stellen für besonders kalte Tage geeignet,
die Roubaix dagegen eher für kühlere Zeiten im Frühjahr oder Herbst. Beiden
gemein ist der recht hohe Schnitt am Bauch, was zwar angenehm warm hält,
aber auch einen Reißverschluss nötig macht.
Einen solchen braucht das warme Damen-
Modell FI.Lady nicht, doch den Mono-Träger
– eine Assos-Spezialität – muss man mögen.
Für leicht frierende Frauen ist das gefütterte
Modell sicherlich ideal in der Übergangszeit.
Wer es noch etwas wärmer mag, wird mit der
RX.LL glücklich werden. Die trägerlose Über-
hose ohne Sitzpolster kann mit jeder anderen
Radhose kombiniert werden und hält auch bei
tiefen Temperaturen angenehm warm.
Fazit
Warme, gefütterte Bein-linge, die auch im tiefsten Winter eine ideale Ergänzung zur normalen Radhose darstellen.
Modell Preis € Gewicht Art
legRubi 49,00 144 g Zub. X X
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Fazit
Reine Überhose ohne Sitzpolster, daher ideal in Kombination mit einer kurzen Radhose, aber auch für andere Sportar-ten geeignet.
Modell Preis € Gewicht Art
RX.LL Lady 145,00 173 g lang X X
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Fazit
Recht warme Radhose durch das Innenfutter; den Damen-Träger muss man mögen. Das Sitzpolster entspricht noch nicht dem S5, ist aber trotzdem extrem bequem.
Modell Preis € Gewicht Art
T FI.Lady RX 179,00 212 g 3/4 X X X
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Fazit
Günstigere Variante mit S5-Sitzpolster, ausge-legt für aufrechtere Sitzhaltung. Im Vergleich zur FI.13 einfachere Verarbeitung, trotzdem absolut hochwertig.
Modell Preis € Gewicht Art
T FI.Uno S5 125,00 195 g kurz X X
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Das FI.13 sieht durch die innen
liegende Struktur reichlich
komisch aus, ist aber
eines der bequems-
ten Sitzpolster
überhaupt.
058-067_hosen_FA.indd 60 10.02.10 17:51
Fazit
Eine der wärmsten Hosen im Test mit gefüttertem Innenstoff und winddichten Partien am Bauch und an den Knien. Mille-Sitzpolster für lange Fahrten.
Modell Preis € Gewicht Art
airProtec.LL FI.Mille
209,00 366 g lang X X X X
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Fazit
Die perfekte Hose für Frühjahr oder Herbst. 3/4 lang, mit Mille-Sitzpolster für lange Trainingsrunden. Vorne hoch geschnitten.
Modell Preis € Gewicht Art
T Roubaix FI.Mille
161,00 264 g 3/4 X X X
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icht
Die australische Firma 2XU kommt ursprünglich
aus dem Triathlon-Sport, wobei der Weg hin zu rei-
nen Radsport-Kollektion natürlich nicht allzu weit war.
Besonderes Augenmerk legen die Jungs aus Down-Under
auf Kompressions-Bekleidung und zwar quer durch das
ganze Sortiment. So ist 2XU auch der einzige Hersteller im
Testfeld, der gezielt auf die unterstützende Wirkung des
Lycra-Stoffes setzt, die Hosen sitzen daher immer richtig
eng. Unterschiede gibt es vor allem beim Sitzpolster. Bei
der teureren Men’s ¾ Bib Short wurde ein hochwertiger,
nahtloser Einsatz verarbeitet, dessen unterschiedliche
Dämpfungszonen deutlich zum Komfort beitragen. Die
günstigere Comp Cycle Bib Short hat dagegen ein einfa-
cheres Sitzpolster, das zudem aus mehreren Teilen zu-
sammengenäht wird, was unter Umständen scheuernde
Stellen erzeugt. Abgesehen von der Länge, ist die restli-
che Verarbeitung sehr ähnlich.
Die Damen-Hose heißt ebenfalls Comp Cycle Short, bein-
haltet aber ein nahtloses Sitzpolster mit unterschiedlichen
Dämpfungszonen. Der Schnitt der trägerlosen Short ist
eng, trotzdem aber bequem genug für lange Fahrten.
Fazit
Bei der günstigeren der beiden Herren-Hosen stören lediglich die Nähte im Sitzpolster, ansonsten sind keine Qualitätsunterschiede erkennbar.
Modell Preis € Gewicht Art
MC1037b Comp Cycle Bib Short
119,00 186 g kurz X
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Fazit
Mit dem hochwerti-gen Sitzpolster ist die mittlere Preisklasse voll gerechtfertigt, lediglich die vielen Nähte abseits des Einsatzes stören.
Modell Preis € Gewicht Art
WC1238b Women's Comp 1 Cycle Short
99,00 125 g kurz X X
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Fazit
Das gute Sitzpolster unterscheidet die 3/4 Bib Short deutlich von der günstigeren Comp. Sehr viele, aber fl ache Nähte an den Beinen.
Modell Preis € Gewicht Art
MC1060b Men's 3/4 Bib Short
159,00 226 g 3/4 X X
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Fazit
Einteiliges Sitzpolster mit außen liegenden Nähten, Mesh an den Trägern und Verstärkung im Schritt. DIE Radhose schlechthin. Leider auch die teuerste.
Modell Preis € Gewicht Art
T FI.13 S5 219,00 192 g kurz X X
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www.2xu.com
2XU
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62 | Fahrrad News
www.paul-lange.deShimanoSchon lange gehört Bekleidung mit ins Sortiment des Komponenten-Konzerns Shimano. Dass
es sich dabei wahrlich nicht einfach um Promotion-Artikel für die Schaltgruppen handelt, zeigt
erneut die aktuelle Kollektion. Die beiden Modelle der Premium-Kategorie zeichnen sich vor al-
lem durch ein sehr fl exibles, dem jeweiligen Geschlecht angepasstes Sitzpolster aus. Eine grobe
Perforierung soll dabei für Belüftung sorgen. Die Verarbeitung ist dabei perfekt wie bei einer Dura
Ace-Gruppe. Die speziellen Damen-Träger der Premium Womens Bib-Short sind dabei extrem
weit außen angebracht um Scheuerstellen zu vermeiden. Bei den günstigeren Modellen gefällt
vor allem die Performance Womens Short. Die trägerlose Hose ist mit ihrem weichen Bund auf
Bauchhöhe und dem breiten Sitzpolster ganz auf Komfort getrimmt. Die Verarbeitungsqualität
liegt schon allein aufgrund der durchgehend fl achen Nähte auf ähnlichem Niveau wie die Premi-
um-Variante. Die günstige Bibshort für die Herren ist dagegen so unauffällig wie eine zehn Jahre
alte LX-Gruppe, die trotzdem noch brav ihren Dienst verrichtet. Der einzige Makel ist bestenfalls
das unscheinbare Design, was sich durch die einfachere Verarbeitung von weniger Stoffteilen
deutlich im Preis niederschlägt. Für kühlere Tage bietet man vor allem die fl exible Lösung mit
Bein- und Knielingen an. Beides gibt es in kühler Variante in Schwarz oder der hier vorgestellten
Version in Weiß. Diese ist dann innen gefüt-
tert und als Beinling damit warm genug für
kaltes Winterwetter, als kurzer Knieling eine
gute Ergänzung an frischen Fühlingstagen.
Bleibt noch der jüngste Spross in der Beklei-
dungskollektion. Unter dem Namen Saint
kommt in diesem Jahr eine Serie von Freeri-
de-Klamotten auf den Markt, die es sicherlich
mit dem Kultstatus der gleichnamigen Gruppe
aufnehmen kann. Die stabile Hose schreit je-
denfalls geradezu nach Abenteuern auf kniff-
ligen Trails. Spätestens hier kann auch wirk-
lich keiner mehr behaupten, die Optik wäre
langweilig.
Fazit
Warme und relativ lange Knielinge mit sehr guten Gummierungen an beiden Enden. Auch als kühlere Variante in schwarz erhältlich.
Modell Preis € Gewicht Art
Originals Knielinge Winter
23,50 87 g Zub. X X
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Fazit
Freeride Hose passend zur gleichnamigen Schaltgruppe, ohne eigenes Sitzpolster. Sehr stabiler, abriebfester Stoff.
Modell Preis € Gewicht Art
Saint 59,95 233 g kurz X
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Fazit
Relativ dickes, komfor-tables Sitzpolster mit Be-lüftungen und Träger aus leichtem Mesh-Material. Perfekt für lange Fahrten bei warmem Wetter.
Modell Preis € Gewicht Art
Premium Bib-Short
134,95 190 g kurz X X
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Fazit
Damen-Hose mit extra weit außen angenähten Trägern um scheuernde Stellen zu vermeiden. Sehr gutes Sitzpolster!
Modell Preis € Gewicht Art
Premium Wo-mens Bib-Short
124,95 165 g kurz X X
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Fazit
Sehr dünne Hose mit recht breitem, komfortab-lem Damen-Sitzpolster. Am Bauch angenehm weicher Gummizug und kurz geschnittene Beine.
Modell Preis € Gewicht Art
Performance Womens Short
64,95 130 g kurz X X
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Fazit
Warme Beinlinge für den späten Herbst oder Winter. Gummierung am oberen Abschluss, enger Bund unten. Auch als kühlere Variante in schwarz erhältlich.
Modell Preis € Gewicht Art
Originals Bein-linge Winter
32,95 119 g Zub. X X
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Modisches für den Frühling | 63
Eigentlich setzen die Jungs aus Schweden gerne auf das Zwiebel-Prinzip: Zwei bis drei Schichten
Kleidung sollen in unterschiedlicher Kombination das ideale Sport-Equipment ergeben. Leider
ist das bei Radhosen kaum möglich und so hat Craft ein breites Angebot im Sortiment. Die luf-
tigste Hose ist sicherlich die Performance Logo Bib mit dem auffälligen Namensaufdruck an der
Seite. Dünnes, aber extrem stabiles Lycra an den Beinen, Träger und Rückenteil aus elastischem
Mesh-Material – viel mehr Kühlung ist kaum möglich. Hinzu kommt ein wenig spektakuläres,
aber durchaus komfortables Sitzpolster mit einzelnen Dämpfungszonen, fertig ist die perfekte
Hose für Rennrad- und Mountainbike-Rennen. Eher für die Freizeit ist dagegen die ¾ Damen-
Hose namens Active Knicker gedacht. Das sehr weiche Sitzpolster passt ideal zu entsprechenden
Damen-Sätteln, ist aber kaum geeignet für stundenlange Ausfahrten auf dem Rennrad. Mit dem
recht dünnen Stoff ist das ganze für kühle Sommertage gedacht. Etwas wärmer fällt die Active
CraftLoose Fit Short aus. Die Mountainbike-Hose
für Frauen hat kein eigenes Sitzpolster, muss
also über einer Radhose getragen werden.
Der abriebfeste Stoff bietet dabei zusätzlichen
Schutz bei Stürzen und wärmt durch seine
windabweisenden Eigenschaften. Damit lässt
es sich durchaus auch an noch kühlen Früh-
lingstagen biken. Im Winter fühlen sich die
Skandinavier dann wie zu Hause, was man der
Performance Storm Bib deutlich anmerkt. Die
lange Radhose bekam das gleiche Sitzpolster
wie die Logo Bib und darüber hinaus ein di-
ckes Innenfutter. In Kombination mit dem
durchgängigen Windschutz ist dieses Teil
eine der wärmsten Hosen auf dem Markt und
somit für jegliches Winterwetter bestens ge-
eignet – auch ohne wärmende Unterwäsche.
Fazit
Für eine derart günstige Hose sehr sauber ver-arbeitet, gespart wurde bestenfalls an der Optik. Sehr einfaches und weiches Sitzpolster.
Modell Preis € Gewicht Art
Bib-Short 44,95 174 g kurz X X
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Fazit
Sehr dünne 3/4 Hose für kühle Sommertage mit sehr weichem Sitzpolster ohne Dämpfungszonen. Trägerlos aber mit besonders elastischem Bund am Bauch.
Modell Preis € Gewicht Art
Active Knicker 69,95 160 g 3/4 X X
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Fazit
MTB-Hose ohne Sitzpols-ter, ideal als windabwei-sende Schicht über einer Radhose. Abriebfester Stoff und elastischer Bund für Schutz und Komfort.
Modell Preis € Gewicht Art
Active Loose Fit Short
59,95 203 g kurz X
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Fazit
Leichte Hose mit großfl ä-chigem Sitzpolster und eher engem Schnitt. Die sehr elatischen Träger sind relativ schmal ge-schnitten, also nicht ideal ohne Unterhemd.
Modell Preis € Gewicht Art
Performance Logo Bib
79,95 174 g kurz X X
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Fazit
Gefütterte Hose mit durchgehendem Windschutz an der Vorderseite. Die perfekte Radhose für den (skandi-navischen) Winter!
Modell Preis € Gewicht Art
Performance Storm Bib
119,95 355 g lang X X X X
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www.craft.se
Ein typisches Da-
men-Sitzpolster mit
weichem Mittelteil und
breitem Schnitt fi ndet
sich in der Shimano
Premium Womens Bib-
Short.
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64 | Fahrrad News
Die österreichische Firma aus Ried im Innkreis hat allen Konkurrenten gegenüber einen gravie-
renden Vorteil: Löffl er stellt seine Stoffe selbst her! Auch wenn der Qualitätsunterschied nicht
immer sofort spürbar ist, spätestens nach den ersten Wäschen und ein paar hundert Kilometern
im Einsatz wird der Vorteil deutlich. Abgesehen davon lässt sich am eigenen Stoff auch viel besser
forschen, beispielsweise was fortschrittliche Verarbeitungsmethoden angeht. Während nun die
Mitbewerber allesamt am Versuch verzweifelten, Stoffe zu verkleben anstatt zu vernähen, hat
man bei Löffl er schon seit drei Jahren die Hot Bond Hosen im Programm. Das Geheimnis ist
das punktuelle Verschweißen mit Ultraschall, anstatt großfl ächige Klebebahnen aufzubringen.
So bleibt die Verbindung elastisch wie eine Naht, nur ohne den rauen Faden. Entsprechend an-
genehm trägt sich die Hot Bond Bib Short. Von den Nähten ist nichts zu spüren, der Stoff ist an-
genehm leicht und das Sitzpolster ebenso komfortabel wie gut belüftet. Erstaunlich ist dabei der
Preis. Unter den High-End Hosen ist die Löffl er ganz klar die günstigste und das alles 100 Prozent
„Made in Austria“. Ganz nebenbei ist Löffl er auch langjähriger Abnehmer der Gore-Membranen,
was sich deutlich in der Kollektion niederschlägt. Ein Highlight unter den Windstopper-Hosen
sind die ¾ langen San Remo-Modelle. Die Herren bekommen bei der vorne komplett winddich-
ten Hose einen hoch geschnittenen Bund und Mesh-Träger, die Damen einen gummierten, wei-
Löffl erchen Abschluss oberhalb der Hüfte. Gefüttert
sind die Hosen zwar nicht, trotzdem sind sie
warm genug für spätherbstliche Ausfahrten.
Bei Regen kann man sich außerdem mit der
Bike Short Colibri ausrüsten, einer absolut
wasserdichten, knielangen Überhose mit
Gore Tex-Membran und selbst auf dem Renn-
rad macht das Teil eine gute Figur. Auch bei
den günstigen Modellen wird bei Löffl er nicht
geschlampt. Die ¾-lange Damen Radhose
bietet fl ache Nähte, gummierte Beinabschlüs-
se und ein exzellentes Komfort-Sitzpolster.
Ebenso gelten die Qualitäts-Standards bei den
recht warmen Knie- und Beinlingen.
Fazit
Gut gefütterte Beinlinge, die auch im Winter für ausreichend Wärem sor-gen. Der ober Abschluss ist gummiert, unten sorg-te ein Reißverschluss für Halt.
Modell Preis € Gewicht Art
Beinlinge 39,99 134 g Zub. X X
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Fazit
Sauber verarbeitete Damen-Hose für den Freizeit- und Komfort-Bereich. In dieser Länge auch für laue Som-merabende geeignet, weniger für kühle Frühlingstage.
Modell Preis € Gewicht Art
Damen Bike Hose 3/4
69,95 178 g 3/4 X X
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Fazit
Wer viel schwitzt wird die San Remo lie-ben. Warm durch die Windstopper-Membran, jedoch ohne Schweiß-speicherndes Futter. Perfekt für den Frühling.
Modell Preis € Gewicht Art
San Remo Damen
129,00 185 g 3/4 X X X
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Fazit
Die perfekte Ergänzung zur Colibri-Regenjacke! Der Hintern bleibt trocken, wobei an den Unterschenkeln genug Platz für die Kühlung bleibt.
Modell Preis € Gewicht Art
Bike Short Colibri
95,00 143 g kurz X X X
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Fazit
Eine der besten Radho-sen auf dem Markt, als einzige mit verschweiß-ten Nähten! Das Sitzpols-ter mit unterschiedlichen Dämpfungszonen ist perfekt.
Modell Preis € Gewicht Art
Hot Bond 119,00 207 g kurz X X
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Fazit
Gut gefütterte Knielinge, durchaus warm genug für Ausfahrten im Früh-ling. Eine Gummierung gibt es nur oben, am un-teren Ende sind die Teile relativ eng geschnitten.
Modell Preis € Gewicht Art
Knielinge 29,99 67 g Zub. X X
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Fazit
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Modisches für den Frühling | 65
„Auffallen“ könnte das große Motto bei Campagnolos Bekleidungskollekti-
on sein, wären da nicht auch noch technische Raffi nessen. Das Sitzpolster
der 11-Speed Hose beispielsweise, das sich bei den ersten Waschvorgängen
zu voller Funktion aufbaut und dann auch regelmäßig reaktiviert wird. So
bleibt der auf Rennposition geschnittene Einsatz lange Zeit komfortabel.
Etwas großfl ächiger fällt dagegen der Schutz bei den Raytech-Modellen
aus, hier sollen die Sitzpolster auch in aufrechterer Position optimal zwi-
schen Hintern und Sattel passen. Sonderlich auffällig ist das nicht, zuge-
geben. Dafür sorgt eher das aufwändige Schnittmuster, vor allem bei der
11-Speed. Viele einzelne Stoffteile müssen hier vernäht
werden und eben diese Nähte hinterlassen bei dem en-
gen Schnitt der italienischen Radhosen Druckstellen auf
den Beinen. Dass das Teil trotzdem für professionellen
Einsatz gedacht ist zeigen die kleinen Taschen in der
Rückseite der Träger – wohl für das Funkgerät gedacht.
Im Schnitt etwas einfacher, dafür aber durchaus in auffälligen Farben er-
hältlich sind die Raytech-Hosen. Gerade die lange Raytech Interseason ist
fürs Training in der Übergangszeit ideal, da macht das kräftige Blau umso
mehr Freude. Laut Campagnolo sind die schwarzen Beinlinge für die glei-
che Zeit gedacht. Ohne das Futter der Raytech sind die Leg Warmer aller-
dings wesentlich kühler und bestenfalls für kühle Sommertage geeignet.
Die Verarbeitung mit fl achen Nähten und gummierten Abschlüssen ist je-
doch klasse. Erstaunlich unspektakulär wirkt dafür die lange Überhose für
die Damen. Ohne Sitzpolster, dafür gut gefüttert ist die Women’s Long Pant
ideal für all diejenigen, die mit ihrer Sommer-Hose rundum zufrieden sind.
Wen die zusätzliche Lage Stoff unter dem Sitzpolster nicht stört hat mit der
trägerlosen Überhose eine fl exible Alternative für kühlere Tage parat.
www.campagnolosportswear.comFazit
Dem Damen-Modell sehr ähnlich, nur noch etwas mehr Windschutz durch den höhren Bund. Die Mesh-Träger vermeiden unnötiges Schwitzen am Oberkörper.
Modell Preis € Gewicht Art
San Remo 3/4 179,00 262 g 3/4 X X X
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Fazit
Extrem dünne Beinlin-ge, wohl eher für den italienischen Frühling geeignet. Leicht anato-misch vorgeformt und mit gummierten Abschlüs-sen.
Modell Preis € Gewicht Art
Beinlinge, T.G. System Leg Warmer
34,90 85 g Zub. X
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Fazit
Gefütterte Hose mit ana-tomischem Schnitt aber ohne Sitzpolster. Ohne Windschutz vor allem für die Übergangszeit gedacht.
Modell Preis € Gewicht Art
Women's Long Pant
79,90 204 g 3/4 X X
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Fazit
Etwas einfacheres und dickeres Sitzpolster als bei der 11 Speed, dadurch etwas komfor-tabler. Zum Glück aber etwas weniger Nähte entlang der Beine.
Modell Preis € Gewicht Art
Raytech Bib 79,90 172 g kurz X X
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Fazit
In weiß optisch extrem auffällig, was allerdings zahlreiche Nähte an den Beinen mit sich bringt. Das Sitzpolster ist auf eine aerodynamische Sitzposition ausgelegt.
Modell Preis € Gewicht Art
11 Speed Bib 179,90 201 g kurz X X
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Fazit
Gefütterte Hose ohne Windschutz, daher für die kühlere Übergangs-zeit gedacht. Gleiches, bequemes Sitzpolster wie in der Raytech Bib-Short.
Modell Preis € Gewicht Art
Raytech Inter-season
94,90 283 g lang X X X
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Campagnolo
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66 | Fahrrad News
Eines kann man den Belgiern sicherlich nicht nachsagen: Überteuert sind die Produkte aus Tes-
senderlo nicht. Die hochwertigste Bib-Short kostet nicht einmal 60 Euro. Kein Wunder, dass die
Teile mit der schwarz-gelb-roten Flagge bei vielen Vereinen als Teambekleidung beliebt sind.
Schlechte Qualität kann man den Hosen jedenfalls nicht nachsagen. Die Sitzpolster kommen
vom italienischen Hersteller Cytech und fallen besonders durch ihre Elastizität auf. Bei der teuren
Tornado wird eine gelochte Variante dieses Einsatzes verwendet, was perfekt zu der sehr gut
belüfteten Hose passt. Die günstigeren Modelle sowie die Varianten für den Winter sind dagegen
mit einem einfacheren Sitzpolster ausgestattet. Unterschiede gibt es auch in der Verarbeitung.
Bei den günstigen Modellen Pro Short und Temperature Control werden keine fl achen Nähte
verwendet, was zu Druckstellen führen kann. Bei Preisen von unter 40 Euro muss man aber mit
solchen Nachteilen rechnen. Umso besser gefallen hat dagegen die Winter-Hose namens Norte.
Mit durchgängigem Windschutz an der Vorderseite, hohem Schnitt und sauberen Beinabschlüs-
sen mit Reißverschluss ist das Teil ein Tipp für die ganz kalten Tage.
BioracerEtwas kühler fällt dagegen die Damen-Tight
Moessen aus. Zwar ist das trägerlose Modell
auch dick gefüttert, ohne Windschutz kühlt
die Hose bei Fahrt aber wesentlich schnel-
ler aus. Gleiches gilt auch für die Bein- und
Knielinge. Außerdem unterscheiden sich die-
se preislich sehr ähnlichen Accessoires quali-
tativ recht deutlich. Die kurzen Teile schnei-
den ohne fl ache Nähte und mit einfachen
Abschlüssen schlechter ab als die Beinlinge
mit ihren gummierten Enden. Letztere kann
man daher mit ihrem anatomischen Schnitt
und den Refl ektionsstreifen durchaus als
preiswert bezeichnen.
Fazit
Sehr einfache Beinlinge ohne Gummierung an den Abschlüssen, daher Rutschgefahr. Warm gefüttert; aber ohne Windschutz
Modell Preis € Gewicht Art
Knielinge 12,50 76 g Zub. X
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Fazit
Spezielles, extra dickes Damen-Sitzpolster. Mit gefüttertem Stoff ohne Windschutz eher für kühle Herbsttage denn für den Winter geeignet.
Modell Preis € Gewicht Art
Moessen 49,50 246 g lang X X X
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Fazit
Extrem gut belüftete Hose mit vielen Mesh-Einsätzen und Löchern im Airstreem-Sitzpolster. Die günstigste unter den High-End Hosen im Testfeld.
Modell Preis € Gewicht Art
Tornado 54,50 163 g kurz X X
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Fazit
Die günstigste Hose im Testfeld. Das Sitzpolster ist dafür sogar sehr gut, lediglich die Stoffnähte fallen zu dick aus. Das wird Druckstellen geben.
Modell Preis € Gewicht Art
Pro Short 25,00 171 g kurz X
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Fazit
Eine sehr warme Hose für ganz kalte Tage. Der Windschutz ist auf ganzer Länge der Vorder-seite angebracht, hinzu kommt ein hoher Schnitt am Bauch.
Modell Preis € Gewicht Art
Norte 60,00 297 g lang X X X X
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Fazit
Sehr dünn gefüttert, daher auch problemlos in der Übergangszeit einsetzbar. Anatomischer Schnitt sorgt für Komfort.
Modell Preis € Gewicht Art
Beinlinge 17,50 102 g Zub. X X
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www.bioracer.com
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Modisches für den Frühling | 67
Als Ableger des wichtigsten Membran-Herstellers der Welt sieht man
sich bei Gore Bike Wear natürlich verpfl ichtet, diese Materialien auch
einzusetzen. Kaum ein anderer Hersteller hat daher so viele Teile mit der
bekannten Windstopper- oder Gore Tex-Membran im Angebot.
Bestes Beispiel ist die Alp.X GT, wobei das letzte Kürzel für Gore Tex
steht. Diese 3/4-Hose ist absolut wasserdicht und dabei klein genug, um
als Notfall-Überhose in der Trikottasche verstaut zu werden. Der Schnitt
ist natürlich ideal fürs Mountainbiken, doch auch auf dem Renn- oder
Tourenrad lässt es sich damit viel angenehmer durch die regnerische
Zeit kommen. Gleiches gilt für
die Fusion SO mit Windstop-
per-Membran, die mit ihrem
etwas dickeren Innenmaterial
wie gemacht zu sein scheint für
Fahrten an den ersten frühlingshaften Tagen. Beide Hosen haben kein
Sitzpolster, darunter gehört also zumindest eine Hose wie die Contest II.
Dieses relativ günstige Modell hat zwar ein gut dämpfendes Sitzpolster,
im vorderen Bereich ist dieses jedoch vernäht, was auf lange Sicht zum
Scheuern führen kann. Ganz anders sieht das bei der aufwändig verar-
beiteten Damen-Hose Xenon Sonic Lady aus.
Ein ausgeklügeltes Sitzpolster und Träger, die sich mittels Reißverschluss
blitzschnell öffnen lassen und so den raschen Toilettengang ermöglichen,
machen dieses Teil zur High-End Damen-Hose schlechthin. Zahlreiche
Mesh-Einsätze entlang der Beine sorgen für gute Belüftung. Gleiches gilt,
abgesehen von den Reißverschlüssen, auch bei der Sonic für die Herren.
Gore Bike Wear
Fazit
Gefütterte Hose ohne jeden Windschutz, daher bei Weitem nicht so warm wie die Norte. Ohne Sitzpolster funktio-niert diese Überhose nur in Kombination.
Modell Preis € Gewicht Art
Temperature Control
37,50 260 g lang X
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Fazit
Damen-Hose mit aufwän-digem Trägersystem zum schnellen Öffnen und sehr gutem Sitzpolster mit unterschiedlichen Dämpfungszonen.
Modell Preis € Gewicht Art
Xenon Sonic Lady
199,00 196 g kurz X X
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3/4 lange Überhose mit wasserdichter Gore Tex-Membran. Sowohl fürs Mountainbike als auch für längere Tourenfahrten auf der Straße geeignet. Klettverschlüsse unter-halb der Knie
Modell Preis € Gewicht gr Art
Alp.X GT Pants 159,90 225 g 3/4 X X X
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Fazit
Locker geschnittene Mountainbike-Hose für kühlere Tage dank Windstopper-Membran. Ohne eigenes Sitzpolster, daher als Überhose zu empfehlen.
Modell Preis € Gewicht Art
Fusion SO Windstopper
139,90 295 g 3/4 X X
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Sehr einfache Hose mit vernähtem Sitzpolster und wenigen hohen Nähten im Rückteil. Ohne Gummierung an den Beinabschlüssen besteht Rutschgefahr.
Modell Preis € Gewicht Art
Contest II 69,90 164 g kurz X
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Extrem gut belüftete Hose mit Mesh-Einsätzen an den Beinen und den Trägern. Sehr gutes und extrem elastisches Sitz-polster mit unterschiedli-chen Dämpfungszonen.
Modell Preis € Gewicht Art
Xenon II Sonic 199,90 202 g kurz X X
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68 | Fahrrad News
Sportliches Radfahren ohne Stollenreifen oder Rennlenker?
Wie man Fahrspaß und Nutzen in Einklang bringt, zeigen
vier Trekkingbikes der oberen Mittelklasse.
Sportlich Rad zu fahren muss nicht bedeuten, dass man sich
mehrmals pro Woche in einen engen Renndress zwängt und mit
Rennrad oder Mountainbike nach Höchstleistungen strebt. Auch
die alltäglichen Kilometer lassen sich in fl otter Gangart zu-
rücklegen; wer quer durch die Stadt zur Arbeit fährt, den
Einkauf am liebsten in der Satteltasche verstaut und die
Orte abendlicher Freizeitveranstaltungen mit dem Rad
aufsucht, kommt am Ende des Tages schnell auf 25, 30
oder mehr Kilometer. Wenn dann noch Wochenend-
touren oder gar ein Radurlaub dazukommen, ist die
Grenze zur sportlichen Betätigung schnell überschrit-
ten. All das erfordert ein Fahrrad, das nicht nur prak-
tisch ist, sondern auch Fahrspaß vermittelt und Besit-
zerstolz weckt, anstatt nur schlichtes Fahr-Zeug zu
sein. Die hier vorgestellten Trekkingbikes können auf
all diesen Gebieten punkten – wenn auch nicht alle in
gleichem Maße.
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Sport und Spaß im Alltag | 69
Sie suchen ein Trekkingrad, das das Fahr-
gefühl einer Rennmaschine bietet und das
Gewicht eines Mountainbikes? Dann könnte
das Diamant Elan Elite die richtige Wahl sein.
Mit nur wenig mehr als 13 Kilo (zuzüglich Pe-
dalen) ist es für ein komplett ausgestattetes
Alltagsrad enorm leichtgewichtig. Das wirkt
sich nicht nur beim In-den-Keller-tragen
positiv aus; auch aufs Fahrverhalten hat der
Gewichtsvorsprung von zwei bis drei Kilo
gegenüber normalen Trekkingbikes Einfl uss.
Beim Ampelstart lässt sich das Elan merklich
leichter auf Touren bringen als schwerere Rä-
der, was natürlich auch am steifen Rahmen,
dem vom Sportrad entlehnten Ahead-Len-
kervorbau und den extrem leicht laufenden
Schwalbe-Reifen liegt. Letztere hören auf den
Nahmen „Marathon Supreme“ und sind vom
Aufbau an Rennradpenus angelehnt – mit ho-
hem Luftdruck fahren sie sich auch so.
Mountainbike-Flair bringt eine komplette
Shi mano-XT-Komponentengruppe ins Spiel,
die an diesem Rad inklusive der hochwertigen
Geringes Gewicht, sportliche Fahreigenschaften, und
dennoch ein Trekkingbike – das zeichnet das Diament Elan aus.
1699 Euro13,25 kgAluminiumBontrager SPASupernovaDiamant SuperlightShimano Deore XTSchwalbe Marathon SupremeFizik Pave/Vitesse Sport–
www.diamantrad.com
>> Diamant <<Elan ElitePreisGewichtRahmenGabelLichtanlageGepäckträgerAntrieb/SchaltungBereifungSattelExtras
Kontakt
Naben verbaut wird. „XT“ steht für extrem
robuste Technik, ursprünglich für wettkampf-
mäßigen Geländeeinsatz konzipiert und da-
mit den Belastungen des Fahrrad-Alltags oder
langer Touren mehr als gewachsen. Speziell
fürs Trekkingbike hat Shimano die T605-
Scheibenbremsen mit Dreifi ngerhebel ent-
wickelt. Die ist nicht ganz so bissig wie MTB-
Discs, damit weniger erfahrene Alltagsradler
nicht aus Versehen über den Lenker gehen.
Diamant verbaut eine topmoderne Lichtanla-
ge mit superhellem Dioden-Frontstrahler und
extrem kompaktem, allerdings nicht StVZO-
konformem Rücklicht, beides natürlich per
Nabendynamo mit Strom versorgt. Vor gro-
ben Fahrbahnstößen bewahrt die nahezu
unsichtbar ins Gabelschaftrohr integrierte
Federung. Im Alltagsbetrieb praktisch ist der
hinterm Tretlager montierte Seitenständer;
bei der Mehrtagestour mit Gepäck wünscht
man sich jedoch einen Hinterbauständer, der
resistenter gegen Umkippen ist.
Extrem hell ist der Supernova-Diodenstrah-ler. Fast unsichtbar versteckt: die 30 mm Federweg.
Leicht laufende Schwalbe-Reifen auf hochwertigen DT-Swiss Felgen.
Vor unkontrollierter Verzögerung schützt die Shimano-Trekking-Scheibenbremse.
FAZIT„Trekking Lite“ geht auch mit Feder-gabel, wie das zielgenau ausgestattete und hübsche Elan Elite beweist.
Caspar Gebel
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70 | Fahrrad News
Im Jahre 2010 sind echte Innovationen rar,
dafür zählt die gelungene Gesamtkomposition
und der Blick fürs Detail. Am Twinroad Lite
fi ndet sich beides. Optisch gelungen ist die
Kombination aus weißem Lack und schwar-
zen Anbauteilen; letztere können in techni-
scher Hinsicht ausnahmslos überzeugen. So
verbaut Müsing eine Federgabel mit vom Len-
ker aus bedienbarer Blockierfunktion (Lock-
out), was sich im Alltagsbetrieb als sehr an-
genehm erweist: Ohne die Hand vom Lenker
zu nehmen, kann man die Gabel blockieren,
bevor man am Berg oder beim Anfahren aus
dem Sattel geht.
Eine feine Sache ist auch der Kettenkasten,
denn die Erfahrung zeigt, dass ein Ketten-
schutzring nicht auf Dauer vor einem ver-
schmierten Hosenbein schützen kann. Die
Kette selbst wird vor Schmutz und Nässe al-
lerdings nicht geschützt.
Kaum zu toppen ist die Lichtanlage mit su-
perhellem Diodenstrahler. Eine gute Wahl
für Vielfahrer sind die Magura-Hydraulik-
bremsen am Müsing. Sie sind verschleißarm
und müssen nicht nachgestellt werden, nur
ganz selten mal ist ein Belagwechsel fällig. Die
Bremswirkung liegt nass und trocken auf ho-
hem Niveau.
Bliebe als einziger Kritikpunkt der Name: So
richtig „lite“ ist das Müsing mit seinen 15,3
Kilo leider nicht...
Geschickte Komponentenwahl macht
das Müsing Twinroad attraktiv.
Den Trekking-Massengeschmack verkörpert
das Raleigh Rushhour 4.0 wie kaum ein an-
deres Rad. Unauffälliges Schwarz, dazu eine
Federgabel und natürlich 27 Gänge – so sieht
nach Meinung ungezählter Radler das opti-
male Bike für Tour und Alltag aus. Ach so, und
unter 1000 Euro sollte es bleiben – was das
Raleigh dann auch pfl ichtschuldig tut.
Im Detail besehen, macht das Raleigh eine gute
Fi gur. Das Cockpit gefällt mit ergonomischen
Lenkergriffen, deren Endstücke gerade im Wie-
getritt gut in der Hand liegen. Der verstellbare
Vor bau ermöglicht es, die Sitzposition exakt
passend zu machen. Wenn wirklich mal gar
kein Schlagloch in Sicht ist, kann die Federgabel
blo ckiert werden. Auffällig ist die Befestigung
der Felgenbremse an deren Rückseite – eine Art
Bremskraftverstär kung, die die Bremssockel bei
Verzögern leicht nach innen gebogen werden.
Überhaupt ist eine hochwertige V-Brake wie
am Raleigh eine gute Wahl für Alltags-Bikes. Sie
verbinden extrem simple Technik mit sehr gu-
ter Wirkungsweise; im Defektfall sind sie im Nu
ausgetauscht und der Belagwechsel ist einfach.
Mit der noch recht jungen Shimano SLX fi n-
den sich optisch ansprechend gestaltete Kom-
ponenten am Raleigh, die für den verschärften
Gelände einsatz vorgesehen sind und damit am
Trekkingrad beinahe ewig halten dürften. Ein
echtes Technik-Highlight am Raleigh ist der ex-
trem helle Busch-und-Müller Frontstrahler.
Schwarze Trekkingbikes gibt’s viele – nicht
alle sind so gelungen wie das Raleigh.
70 | Fahrrad News
1299 Euro15,31 kgAluminiumSuntour NCX E LOBusch und MüllerPletscherShimano XT/SLXConti ContactSelle Royal FrecciaFlaschenhalter, Kettenschutz
www.müsing-bikes.de
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>> Raleigh <<Rushhour 4.0PreisGewichtRahmenGabelLichtanlageGepäckträgerAntrieb/SchaltungBereifungSattelExtras
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Funktionierender Hosenbeinschutz am Müsing; die Kette wird trotzdem nass und schmutzig.
Top-Material: IQ-Strahler von Busch und Müller, Magura-Hydraulikbremse.
Eine Blockierfunktion per Lenker-hebel für die Federgabel ist auch am Trekkingbike sinnvoll.
FAZITDas Müsing erfreut mit rundum gelun-genen Komponenten. Allein etwas we-niger Gewicht wäre wünschenswert.
Caspar Gebel
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Sport und Spaß im Alltag | 71
Vom Anspruch, qualitativ besonders hoch-
wertige Fahrräder zu bauen, hat sich Koga
auch in Zeiten starker Konkurrenz nicht ver-
abschiedet. Die markentypische Eigenstän-
digkeit zeigt sich auch am Light Runner: Der
schöne Alu-Rahmen ist mit klassisch waage-
rechtem Oberrohr gebaut. Fest ins Schutz-
blech integriert ist der superhelle Busch-
und-Müller-IQ-Strahler. Das inklusive Pedale
knapp 14 Kilo schwere Koga fährt sich leicht-
füßig und lenkt sich agil; genau so, wie man
sich ein sportliches Tourenrad wünscht. Liebe
zum Detail zeigt sich bei den in den Rahmen
integrierten Schaltzügen; auch die hintere
Hydraulik-Bremsleitung ist innenverlegt. Die
Schaltzüge werden zusätzlich am Steurrohr in
kleinen Klammern gehalten, damit sie nicht
am Rahmen scheuern können.
Auf irgendwelche Federelemente muss man
beim Lite Runner verzichten; damit man bei
aller Sportlichkeit komfortabel sitzen kann,
verfügt das Koga über einen verstellbaren Vor-
bau. Stilvoll, aber bei Regen unpraktisch sind
die Ledergriffe am Lenker. An nahezu jedem
Koga fi nden sich Shimano-Komponenten;
hier ist es die auch optisch passende SLX-
Gruppe. Eine gute Wahl, bietet sie doch ver-
lässliche Funktion, ohne den Preis des Rades
übermäßig in die Höhe zu treiben. Ein Son-
derangebot ist das Koga nicht – aber seinen
Preis wert.
Das Light Runner ist ein typisches Koga:
leicht, sportlich, eigenständig.
Sport und Spaß im Alltag | 71
1449 Euro13,68 kgAluminiumAluminiumBusch und MüllerKoga LoDoShimano SLXSchwalbe City LiteFizik Rondine–
www.koga.com
>> Koga <<Light RunnerPreisGewichtRahmenGabelLichtanlageGepäckträgerAntrieb/SchaltungBereifungSattelExtras
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Heller als der Busch und Müller Cyo IQ geht es kaum.
Hinter der Gabel montiert, wirkt die Bremse etwas bissiger.
Praktisch im Wiegetritt sind die ergonomisch geformten Griffenden.
Typisch Koga: elegante Integration des Frontstrahlers ins Schutzblech.
Das Koga glänzt mit sauberer Optik dank innenliegender Schaltzüge.
Sehr haltbar ist die Befestigung des leichtgewichtigen Gepäckträgers.
FAZITAngesichts der guten Komponenten und des annehmbaren Gewichts er-freut der günstige Preis des Raleigh.
Caspar Gebel
FAZITSehr eigenständig kommt das Koga rü ber. Das gut ausgestattete Edelrad ist allerdings kein Schnäppchen.
Caspar Gebel
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74 | Fahrrad News7 | Fahrrad News2
Um körperliche Arbeit leisten zu können,
muss Energie bereitgestellt werden. Die
wesentlichen Energiequellen während des
Trainings sind Kohlenhydrate und Fette.
Ausdauertrainierte haben durch antrainierte
Anpassungsvorgänge unter Belastung eine
erhöhte Fettverbrennung, während der untrai-
nierte Fahrer bei der gleichen relativen Intensi-
tät deutlich weniger Fett verstoffwechselt und
durch die begrenzten Kohlenhydratspeicher
im Körper schlicht und einfach nicht so lange
durchhält. Sehr gut Trainierte können so zum
Beispiel auch bei einer Leistung von 250 Watt
überwiegend Fette als Energieträger nutzen,
gering Ausdauertrainierte selbst bei 100 Watt
nur zu einem geringen Anteil. Dabei scheint
neben dem Training auch die tägliche Ernäh-
rungszusammenstellung eine Rolle zu spielen.
Nudelpartys sind out!
Die meisten Radveranstaltungen beginnen
und enden mit den sogenannten „Pasta-Par-
tys“ und so schauen auch viele Buffets in den
Hotels aus, die vor allem im Frühjahr gut von
den zahlreichen Radfahrern leben, die unter
den ersten warmen Sonnenstrahlen in die Sai-
son starten. Ohne Frage spielt beim Sportler
einerseits eine optimale Kohlenhydratzufuhr
für maximale Leistungen eine große Rolle,
andererseits kann sich jedoch eine kohlenhy-
dratbetonte Ernährung je nach Intensität und
Umfang des Trainings nachteilig auf den Fett-
stoffwechsel auswirken. Ständig verfügbare
Kohlenhydrate werden vom Muskel als primä-
re Energiequelle genutzt und können die Ener-
giebereitstellung aus Fetten hemmen. Sind
zudem die Glykogenspeicher (Kohlenhydrat-
reserven in Leber und Muskulatur) aufgefüllt,
können weitere überschüssige Kohlenhydrate
in Körperfett umgewandelt werden. Sollen ei-
nige Winterpfunde runter, sind große Mengen
an Kohlenhydraten nicht erwünscht: Durch
die von einer Kohlenhydrataufnahme ausge-
löste Insulin-Ausschüttung wird der Fettabbau
gehemmt und die Fetteinlagerung gefördert.
Nicht nur die Kalorienaufnahme ist also für die
Leistungsfähigkeit und für die optimale Kör-
perzusammensetzung entscheidend, sondern
auch Nährstoffverhältnis und das Timing von
Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen. Pau-
schalrezepte sind hier jedoch ebenso fehl am
Platz wie eine Wertung in gute und schlechte
Lebensmittel ohne dabei auf die individuellen
Bedürfnisse des Athleten einzugehen. Ernäh-
rungsempfehlungen sind dabei eher als grobe
Mit gezielten Ernährungsstrategien kann der Freizeit- und Leistungssportler nicht
nur überschüssige Winterpfunde loswerden, sondern auch die sportliche Leistungs-
fähigkeit verbessern. Dadurch steigt auch die Motivation bei den ersten Ausfahrten
diesmal alles „richtig“ zu machen.
FrühlingDie Fahrradsaison steht
vor der Tür und mit ihr die
alljährlich gleiche Frage
nach dem perfekten Start.
Ernährungsexpertin Corinne
Mäder hat dazu eine pas-
sende Antwort.
Text Corinne MäderFotos Ingo Kruck
Fit in den
072-075_corinne_FA.indd 74 10.02.10 18:05
Fit in den Frühling | 73
Eine kohlenhydratreduzierte, fett-protein-
betonte Ernährungsform kann zudem eine
optimale Zufuhr von Vitaminen und Mineral-
stoffen sowie bioaktiven Substanzen (Milch-
säurebakterien, sekundäre Pfl anzenstoffe und
Ballaststoffe), welche vielseitige gesundheits-
fördernde Eigenschaften besitzen, gewährleis-
ten, wenn täglich reichlich stärkefreies Gemü-
se (roh sowie nährstoffschonend gegart), Salat
und zuckerarmes Obst wie z.B. Beerenobst,
Kiwis oder Orangen nach dem „Eat-Colours-
Prinzip“, also in möglichst vielen verschiede-
nen Farben, gegessen werden.
Die Cola zwischendurch ...
Kohlenhydrate in fl üssiger Form, wie z.B.
Colagetränke oder Orangenlimonade wirken
besonders stark blutzucker- und insulinstimu-
lierend. Deshalb sollte der Großteil der zuge-
führten Flüssigkeit in der Basisernährung aus
ungesüßtem Tee, Wasser und evtl. geringen
Mengen an Kaffee stammen. Die meistens kla-
re Farbe des Urins (außer früh morgens nach
dem Aufstehen) ist ein erster Indikator für eine
gute Flüssigkeitsbilanz.
Besonders abends scheinen sich Kohlenhyd-
rate bzw. eine hohe GL ungünstig im Hinblick
auf eine Gewichtsabnahme auszuwirken. Ein
hoher Insulinspiegel kurz vor dem Schlafenge-
hen verzögert dabei die Ausschüttung des für
den Fettabbau entscheidenden Wachstums-
hormons, das vor allem nachts freigesetzt wird
und unter anderem auch für Reparatur- und
Regenerationsprozesse im Körper verantwort-
lich ist.
Sind sehr lange Trainingseinheiten geplant,
kann der Kohlenhydratanteil erhöht werden:
Hier eignet sich vor allem eine höhere Kohlen-
hydratzufuhr während und nach dem Sport.
Vor dem Sport sind Kohlenhydrate bei einem
fettstoffwechselorientiertem Training kontra-
produktiv. Denkbar ist sogar das „Nüchtern-
training“, vor allem bei Trainingseinheiten wie
dem Fahrradergometertraining beim Früh-
stücksfernsehen. Wenn der Hunger zu groß
ist, hilft eine Handvoll Nüsse als idealer Snack
vor dem Frühsport, sie behindern das „Fett-
stoffwechseln“ kaum…
Bei Trainingseinheiten ab einer Dauer von 60
Eckpfeiler zu verstehen und sollten jeweils
individuell auf die körperlichen Vorausset-
zungen (u.a. Stoffwechseltyp), das sportliche
Leistungsniveau und die Verträglichkeit von
Lebensmitteln angepasst werden.
Trotzdem haben sich in der Praxis einige Er-
nährungsstrategien bewährt, mit denen die
meisten Sportler Erfolg haben.
Die Basisernährung besteht idealerweise aus
einer ausgewogenen abwechslungsreichen
und bedarfsangepassten Kost. Trainingsfreie
Zeiträume und moderate Ausdauereinheiten
können in Bezug auf den Körperfettanteil und
die Fettstoffwechseloptimierung durch eine
kohlenhydratreduzierte bzw. niedrig glykämi-
sche, fett-und eiweißbetonte Kost unterstützt
werden. Durch die Auswahl von kohlenhy-
drathaltigen Lebensmitteln mit niedriger
glykämischer Last können Schwankungen
des Blutzuckerspiegels vermieden und der
Insulinspiegel niedrig gehalten werden, das
Sättigungsempfi nden wird verbessert – Hun-
ger- und Appetit-Attacken vermindert. Daher:
Finger weg von einer stärke-und zuckerrei-
chen Lebensmittel-Mast wie z.B. aus hohen
Mengen an Brot, Nudeln, Reis oder Süßigkei-
ten! Stattdessen gehören neben reichlich Ge-
müse und Obst Proteinlieferanten wie Fisch,
mageres Fleisch, Käse und Milchprodukte
ohne zugesetzten Zucker, Nüsse und Eier auf
den täglichen Speisenplan. Bei der Zuberei-
tung sollten zudem hochwertige Öle wie z.B.
Olivenöl und Walnussöl verwendet werden.
Je höher der Wert der glykämischen
Last (GL) eines Lebensmittels, desto
stärker steigt der Blutzuckerspiegel an,
desto mehr Insulin wird benötigt, um die
Kohlenhydrate vom Blut in die Zellen zu
schleusen und desto stärker und länger
wird der Fettabbau gehemmt. Für Nicht-
sportler wird in der wissenschaftlichen
Literatur eine tägliche GL, alle Mahlzei-
ten zusammengerechnet, von unter 80
als optimal für die Gesundheit gewertet
– für Sportler gelten je nach Trainings-
umfang und Intensität höhere Werte.
Auswahl kohlenhydrathaltiger Lebensmittel bewertet nach ihrer glykämischen Last (niedrige: GL: bis 10, mittlere GL: 11-19, hohe GL: über 20)
Baguette, 1 Scheibe (30 g)
Weizenvollkornbrot, 1 Scheibe (30 g)
Basmatireis, 150 g gegart
Cornfl akes, 30 g
Orange, 1 Stück (120 g)
Banane, 1 Stück (120 g)
Rosinen, 60 g
Milch, vollfett-Stufe, 250 ml
15 g Kohlenhydrate
13 g Kohlenhydrate
38 g Kohlenhydrate
26 g Kohlenhydrate
11 g Kohlenhydrate
24 g Kohlenhydrate
44 g Kohlenhydrate
12 g Kohlenhydrate
15 (mittlere GL)
9 (niedrige GL
22 (hohe GL)
21 (hohe GL)
5 (niedrige GL)
12 (mittlere GL)
28 (hohe GL)
3 (niedrige GL)
>>
nach Foster-Powell et al., 2002
Glykämische Last
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76 | Fahrrad News7 | Fahrrad News4
Corinne Mäder ist
Nutritionist B.A., selbständige Ernährungs-
expertin in München und betreut Leistungs-
sportler sowie Breitensportler in Ernährungs-
fragen.
Beispiel eines kohlenhydratreduzierten Menüplans bei einer Fettstoffwechsel-Trainingseinheit pro TagEin leicht umzusetzendes Beispiel für ein abendliches zwei bis dreistündiges Radtraining im niedrigen Intensitätsbereich. Hinweis: Die Portionsgrößen und Energiemengen sollten individuell ausgetestet werden.
Minuten und mehr können geringe Kohlen-
hydratgaben, etwa 10 bis 25 g Kohlenhydrate
pro Stunde, die Leistungsfähigkeit stabilisieren
ohne nennenswert den Fettstoffwechsel zu
hemmen – das Hormon Insulin wird bei Belas-
tung vom Körper deutlich weniger freigesetzt.
Bei lockeren Radeinheiten von bis zu einer
Stunde stellt Wasser das ideale Getränk dar.
Unmittelbar nach dem Sport, am besten noch
vor dem Duschen, kann eine Kombination aus
Kohlenhydraten mit hohem glykämischen
Index/glykämischer Last mit leicht verdauli-
chen Proteinen (hier sind z.B. Milchproteine
gut geeignet) die Regeneration von Muskel-
strukturen fördern und die belastungsbedingte
Schwächung des Immunsystems mindern. In
einer Dosierung von z.B. 0,5 g Kohlenhydra-
ten pro kg Körpergewicht in Kombination mit
0,4g Protein je kg Körpergewicht wird die Re-
generationszeit („schneller wieder fi t werden“)
rasch eingeleitet, ohne dabei die Fettverbren-
nung nennenswert zu unterdrücken.
In der Praxis gibt es verschiedene Strategien
zur Gewichtsabnahme und zur Förderung des
Fettstoffwechselprozesses. Anbei ein leicht
umzusetzendes Beispiel für ein abendliches
zwei bis dreistündiges Radtraining im niedri-
gen Intensitätsbereich. Hinweis: Die Portions-
größen und Energiemengen sollten individuell
ausgetestet werden.
@ www.cm-nutrition.de
Frühstück:
Rührei aus 2 bis 3 Eiern mit frischem, kleingeschnittenem Gemüse (z.B. Tomaten,
Fenchel), angebraten in 1 EL Olivenöl, 1 Scheibe Vollkornbrot, 1 Orange
Vormittags:
Beerenquark aus Magerquark, Joghurt, Beerenobst (z.B. Tiefkühlmischung), Honig
und einigen Walnusshälften
Mittagessen:
Lachssteak mit mediterranem, überbackenem Gemüse
Vor dem Sport:
Eine Handvoll Mandeln
Während des zwei- bis dreistündigen Radtrainings im niedrigen
Intensitätsbereich:
Eigenmixtur: Apfelschorle in einem Verhältnis 1 Teil Saft auf 5 Teile
Wasser gemischt.
Alternativ: Gel (z.B. PowerBar) in Kombination mit ausreichend
Wasser
Nach dem Sport:
Leckeres Cornfl akes-Protein-Müsli
Rezept:
150 ml fettarme frische Milch, 150 ml Wasser
30 g Proteinpulver, (z.B. PowerBar Proteinplus 80%, Cherry-Vanilla-Geschmack)
40 g Kellogg’s Cornfl akes
Mit einem Handshaker Pulver, Milch und Wasser
vermixen und anschließend Cornfl akes dazugeben.
Bei Bedarf bzw. falls nötig, kann das Müesli mit
zusätzlichen hoch glykämischen Kohlenhydraten in
Form von zwei bis drei getrockneten, kleingeschnit-
tenen Datteln angereichert werden.
Abendessen:
Großer gemischter, lauwarmer Salat mit angebratenen
Putenbruststreifen, Essig-Olivenöldressing, reife/weiche
Avocado mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft.
072-075_corinne_FA.indd 76 10.02.10 18:05
Als Franz Venier, Inhaber zahlreicher
Langstreckenrekorde, im Jahr 2000
zu einer extremen Testfahrt über
elf Gipfel der ersten Kategorie mit
insgesamt etwa 13000 Höhenmetern aufbrach
und dabei eine Strecke von 525 Kilometern ab-
solvierte, ahnte noch niemand, welch ungeheure
Faszination diese Strecke später auf die Ultrarad-
sportszene ausüben würde. Heute gilt das Ren-
nen über die Alpen als härtestes Eintagesrennen
der Welt und ist eine Pfl ichtveranstaltung für
schmerzresistente Ultrafahrer. In diesem Jahr
begeht das kurz RATA genannte Extremspor-
trennen im österreichischen Nauders sein zehn-
tes Jubiläum und verordnet sich ausnahmsweise
mit über 60 Fahrern deutlich mehr Aufwand als
in den Vorjahren. Die Strecke blieb über die Jah-
re fast unverändert gleichermaßen spektakulär
und anstrengend. Mit dem Stilfserjoch, Gavia,
Aprica, Mortirolo, Bernina, Albula, Flüela- und
Ofenpass jagd ein Alpenmonument das nächste
und einige davon sind doppelt im Programm.
Aufgeteilt über 525 Kilometer bleibt wenig Zeit
für Erholung, denn Fahrten in der Ebene sind rar
und vor allem in der Nacht werden Abfahrten von
den Alpenriesen zum gefährlichen Unterfangen.
Begleitfahrzeuge mit versierten Rennteams ver-
pfl egen die Protagonisten, helfen bei Pannen und
Stürzen und sorgen für ein wenig Motivation, da-
mit nicht vorzeitig die Lichter ausgehen.
Wenn am 25. Juni das mit vielen bekannten Ul-
traradfahrern gespickte Feld von Tirol in Rich-
tung Italien und Schweiz rollt, wird auch FN-
Chefredakteur Ingo Kruck (39) dabei sein und
den Grundstein für eine spätere Teilnahme am
Race Across America (RAAM) legen. Welche
Erfahrungen der begeisterte Leichtbauer und
Radsportler auf seinem Weg zum RATA macht,
können Sie nachlesen – im Trainingstagebuch
auf www.fahrrad-news.com.
Race Across The Alps 2010Fahrrad News Chefredakteur fährt über die Alpen
@ www.fahrrad-news.com/rata
www. raceacrossthealps.at
In zehn Monaten fi t für einen Radmarathon
In Ausgabe 1/2010 der Fahrrad News berichteten wir über
Daniela, die wir als Nichtsportlerin über ein Dreivierteljahr
bis zu ihrem ersten Radmarathon begleiten. In dieser Ausga-
be war ein ausführlicher Bericht über Danis erste Leistungs-
diagnostik und die Fortschritte beim Radeln geplant. Leider
brach sich unsere Radsportnovizin Mitte Januar den Fuß
und wird sich in den nächsten Wochen und Monaten mit
Reha-Maßnahmen beschäftigen müssen. Ob und wie sie
wieder für ihren großen Traum im Sommer 2010 trainieren
kann und wie ihre erste Leistungsdiagnostik verlief, lesen Sie
in ihrem Weblog auf
Von Null auf Hundert
@ www.fahrrad-news.com/trainingsblogDani bei ihrer ersten Leistungsdiagnostik
&Das ist
DEINE CHANCEWerde 2010
Teamfahrer imOrbea-Jedermann-
RennteamFahrrad News und Orbea bieten dir die Chance, Teamfahrer im Orbea-Jedermannteam 2010 zu werden. Starte 2010 in den Farben des Or-bea-Teams. Außerdem erhält jedes Teammitglied die Möglichkeit Orbea-Renn- und Mountain-bikes zu stark vergünstigten Preisen zu er-halten. Die Auslieferung der Teambikes erfolgt über einen Orbea-Händler in deiner Nähe, sodass Service, Garantie und Support gewährleistet sind. Außerdem erhältst du als Teammitglied vergünstigte Startgebühren bei den von Fahrrad News unterstützten Veran-staltungen. Mitglied im Orbea-Jedermann-team kann jeder Radfahrer und jede Radfah-rerin werden. Dies ist nicht an Bestleistungen oder hohe Kilometerleistungen gebunden.
Wir wollen nur wissen, warum du besonders geeignet bist, Mitglied im Team zu werden – was sind deine Pläne für 2010?
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den Jedermann-Teamfahrern zu stark
vergünstigten Konditionen zur Auswahl stehen.
072-075_corinne_FA.indd 77 10.02.10 18:05
76 | Fahrrad News
>>>> > >
Derartige Fragen treiben mich also um. Ich
bin bereit, selbst Hand an mein Bike zu legen,
um es als perfekt gepfl egte und gewartete
Spaßmaschine mit auf den Trail nehmen zu
können. In so einem Fall schickt einen der
Chefredakteur in den weltweit größten Trek-
Store. „Super“, denk ich mir, „Superlative
liegen zumeist in den USA. Ist zwar etwas
dekadent für so eine Recherche, aber her mit
dem Flugticket.“ Zu meiner Enttäuschung
stellt sich heraus, dass der Laden keine
U-Bahn-Station von meiner Arbeitsstätte
entfernt liegt. Nun gut, dann lern ich die
Wartungs-Basics eben beim Trek-Toni am
Mittleren Ring in München.
Schmutzige Folgen
monatelanger Verdrängung
In der Hoffnung, dass man zu zweit besser
unwissend dasteht als alleine, nehme ich
meine Freundin Sarah mit. Unser beider
Reaktion auf Bike-Verschlammung und
Rattergeräusche ist pure Ignoranz. Wir reden
uns während der Saison ein, wir wären eben
Dirt Girls und morgen kommt sowieso schon
die nächste Schmutzstrecke. Wir reden uns
am Ende der Saison ein, der Morast auf dem
Rad biete eine gewisse wärmende Schutz-
schicht für die Überwinterung. Natürlich sind
wir im Grunde nur faul. Die Verdrängung geht
selbstverständlich nach hinten los. Der Dreck
trocknet und setzt sich fest. Wir müssen
einweichen, damit wir durch Schrubben
nicht alles verkratzen. Ich besitze auch keinen
Hochdruckreiniger, aber der sollte dem Rad
und vor allem den Dichtungen sowieso fern
bleiben.
Also Nach dem Biken sofort reinigen (das Rad
und sich selbst) und dann erst Schnitzel essen
gehen.
Beginnen wir mit der Kette. Die sollte grund-
sätzlich geschmeidige Gelenke haben. Die
von Sarah und mir ist schmutziger als Tiger
Woods und hat das ein oder andere steife
Glied. Hmpf ! Als Putzausrüstung empfi ehlt
uns Toni Wasser, Spülmittel, Schwamm und
(fusselfreies) Tuch. Wir haben den Verdacht,
dass er uns hier die Hausfrauen-Variante
empfi ehlt. Aber Toni schüttelt den Kopf und
meint, dass das die durchaus ausreichende
Putzausstattung ist. Für uns schmutzige
Mädels muss allerdings noch ein Entfetter
her. Einsprühen, rückwärts kurbeln und Kette
durch den Lappen ziehen. Mit dem Lappen
Sissis Frühlings-
Einmal mehr behandelt Sattelgespräche die großen Existenzfragen.
Wie abhängig bin ich von Männern? Wie komme ich als Frau im Leben voran?
Wackelt der Vorbau? Brauche ich einen Nippelspanner? Wie vermeide ich Verschleiß
und Lagerquetschung? Finger weg vom Umwerfer? Es wird Zeit für einen
Schrauberkurs für ambitionierte Bikerinnen!
Text Sissi PärschFotos Marco Felgenhauer
Schrauberkurs für Bikerinnen
Sissi schaut, ob sie der Sache gewachsen ist.
Vorbau-Check
076-079_sissi_FA.indd 76 09.02.10 19:33
Sissi’s Frühlings-Schrauberkurs für Frauen | 77
> Sissis Sattelgespräche <
Aber ich weiß, dass es diese Kettenlehre gibt,
wie hier bei Toni die von Rohloff. Ich hake
das eine Ende souverän in die Kette ein und
rufe entsetzt „Toni, sie liegt nicht auf !“ Toni
reagiert positiv. Ich bin irritiert! Sie soll gar
nicht fl ach aufl iegen? Wenn sie aufl iegt, ist
alles zu spät? Ach so! Nun weiß ich nicht nur,
dass es eine Lehre gibt, sondern auch, wie
man sie einsetzt.
Und weiter geht’s mit Handwerkskunst.
Wunderbar einfach gestaltet sich der Aus-
tausch der Kette: Mit einem Kettennieter
drückt man bei der Kette ganz ohne Kraftauf-
wand den Nietstift heraus und fädelt aus. Die
neue Kette sollte nun natürlich die richtige
Länge haben. Die einfachste Variante wäre,
die neue Kette neben die Alte zu legen und zu
erkennen, dass die Länge passt. Ansonsten
gibt es diverse Überprüfungsmöglichkeiten.
Eine Variante: Man schaltet vorne aufs große
Blatt, hinten aufs kleinste Ritzel. Dann sollten
die Röllchen senkrecht übereinander liegen.
Sissis Frühlings-
Toni empfi ehlt uns ein Kettenschloss und wir
fi nden, dass Toni sehr schlau ist und immer
Recht hat. Jeweils ein Glied in die Kettenen-
den schieben und dann zusammenführen –
das geht so einfach, dass wir es gleich dreimal
machen. Jetzt kann uns auch mal auf Tour die
Kette reißen. Ein gutes Gefühl!
Unter Zugspannung
Falls aber dennoch die Kette hüpft oder
rattert, schauen wir auf die Zugspannung. Am
rechten Schalthebel dreht man für das Schalt-
werk, am linken für den Umwerfer. Dreht
man die Schraube ein wenig heraus, wird die
Zugspannung höher und die Kette wandert
leichter auf’s nächst größere Blatt oder Ritzel.
Der Effekt ist enorm und wir Damen freuen
uns wieder über anwachsendes praktisches
Wissen. Als wir uns zum Umwerfer vorwagen
möchten, bilden sich bedenklich tiefe Furchen
auf Tonis Stirn. Die Einstellung des Umwer-
fers ist Millimeterarbeit und erfordert viel
Übung. Finger weg bei nicht vorhandenem
Sissi Pärsch ist Outdoor-Sportlerin mit Herz undLeidenschaft. Für die Leser von Fahrrad Newsprobiert sie Fahrräder und Zubehör im Alltag aus. Das Ergebnis ihres Ausfl ugs in eine Radwerkstatt gibt es hier zu lesen - erfrischend, ehrlich und ziem-lich kess. Echt Sissi.
arbeitet man sich dann noch durch die Zwi-
schenräume der Kassette. Für das Reinigen
der Schaltröllchen setzt Toni einen Reifen-
heber an und kurbelt rückwärts. Nach dem
Putzen heißt es natürlich wieder schmieren.
Damit das Fett auch schön zwischen die Rit-
zen kommt, benutzt Toni die Sprühvariante.
Kurz einwirken lassen, abwischen. Sarah und
ich schnaufen. Wir wollen weniger putzen.
Wir wollen mehr Werkzeuge benutzen.
Vielleicht mal das ganz große Ding da hinten
oder wir hätten auch von einem Quetschnip-
pel gehört.
Verschleiß und Austausch
Langsam tasten wir uns voran. Wir überprü-
fen, ob die Kette schon ein wenig durchhängt,
schließlich längt sie sich mit Strecke. Wir
Frauen wissen genau, dass straffende Cremes
da gar nix helfen. Aber bei Ketten wird
sowieso ausgetauscht. Bei Ketten gibt es auch
eine Verschleißmesslehre. Gibt es vielleicht
ebenso für schlaffe Haut, weiß ich nicht.
Schrauberkurs für BikerinnenSissi am Zug
Zum Niederknien
076-079_sissi_FA.indd 77 09.02.10 19:33
78 | Fahrrad News
>>>> > >
Fingerspitzengefühl. „Also sollte ich lieber
den Fachmann an die L-, H- und B-Schrau-
ben lassen?“ „Ja, bitte.“ „Gut.“
Bremsen aufbacken
Nachdem wir schon ein wenig ausgebremst
wurden, können wir auch gleich ganz zu den
Scheibenbremsen übergehen. Ich bremse
zwar kaum, aber Bremsbelagscheck und –
wechsel sollte man beherrschen. Toni nickt.
Das traut er uns zu! Schnellspanner auf, Rad
raus und dann Schritt für Schritt. 1. Kolben
bzw. Belag zurückdrücken und zwar nicht mit
dem Schraubenzieher, sondern mit einem
Kunststoffteil – wir verwenden die Transport-
sicherung. 2. Wenn es eine Befestigung gibt,
dann löst man diese und greift sich die Beläge.
Je nach Bremse kommen die Beläge vorne
oder hinten heraus, mit einer oder mehreren
Federn. 3. Gucken und beurteilen, ob der Be-
lag noch ausreichend ist. Außerdem natürlich
mal wieder säubern. Sattel, Beläge, Scheiben.
Dann trocknen und die Beläge wieder einbau-
en. Das geht ruckzuck. Beachten sollten wir
aber, sagt der Toni, dass ein neuer Bremsbelag
erst eingebremst werden muss, bevor er die
optimale Funktion erreicht – Toni nennt
das ‚aufbacken‘. Wieder kommt ein kleiner
Dämpfer hinterher: Von der Entlüftung der
Bremsen – das merken wir nach einer kurzen
Einführung – lassen wir auch lieber unsere
Finger. Bleiben wir gleich beim Dämpfer,
denn auch bei ihm und der Federgabel ist Zu-
rückhaltung angesagt. Das mit dem Druck ist
so eine Sache ... Die Druckstufe bestimmt, wie
schnell die Feder bzw. der Dämpfer einfedert.
Das sollte man regelmäßig prüfen und gege-
benenfalls nachfüllend einschreiten. Nicht
nur, weil ich keine Dämpferpumpe besitze,
überlasse ich das der Fachwerkstatt. Bei so
manch einem Hersteller verfällt die Garantie,
wenn man selbst an Dämpfer und Gabel heru-
moperiert. Was wir wiederum tun können,
sagt der Toni, ist putzen und fetten. Soso.
Wackeltest am Vorbau
Aber es gibt noch mehr Dinge, die Sarah
und ich tun können. Juche! Wir können das
Spiel beenden! Und zwar das im Steuerkopf.
Dazu ziehe ich die Vorderbremse, packe mir
den Steuerkopf und wackel das Bike hin und
her. Wenn da was mitwackelt, dann hat das
Steuerlager Spiel. Um dem ein Ende zu set-
zen, löst man zunächst die beiden seitlichen
Schrauben, die das Ganze einklemmen. Dann
zieht man ganz leicht an der Schraube oben
auf dem Kopf. Wenn das Spiel vorbei ist, prüft
man, ob man es übertrieben hat. Dazu greift
man am Rahmen und hebt das Vorderrad an.
Jetzt den Lenker mittig halten und zur Seite
kippen lassen. Wenn er das leicht macht,
dann war’s nicht zu fest.
Ansonsten gibt es noch ein paar Dinge zu
checken und zu warten. Beginnen kann man
beim Sattel. Sattelrohr reinigen und schmie-
ren. Das Fett nicht auf das Rohr auftragen,
sondern im Gegenstück verteilen. Generell
Raus dem Sattel mit den Bremsen! Fine-Tuning vom Profi Die Ruck-Zuck-Variante – das Kettenschloss
076-079_sissi_FA.indd 78 09.02.10 19:33
Sissi’s Frühlings-Schrauberkurs für Frauen | 79
> Sissis Sattelgespräche <
alle Schnellspanner prüfen, genauso wie
auch die Pedale. Hier beim Ein-/Ausbauen
nicht vergessen, ausreichend zu fetten, sonst
bekommt man sie nur schwer wieder runter.
Außerdem die Klickpedale und Schuh-
platten reinigen, denken Sarah und ich. Da
klumpt es so. Es bietet sich hier auch an, die
Schrauben der Platten vor dem montieren zu
fetten. Ansonsten empfi ehlt uns Toni noch,
bestimmte Stellen abzukleben, damit der
Lack nicht so leidet. Da wäre zum einen eine
Stelle, die häufi g beim Ein- und Ausfädeln
des Hinterrads mit der Scheibenbremse in
Berührung kommt. Auch die Züge können am
Lack kratzen. Und sonst? Ja, immer putzen
eben. – Soso, Toni. Einfach gesagt, wenn man
alle Gerätschaften vor Ort hat und der Nach-
bar nicht schimpfend in den Innenhof brüllt:
„Das darf man hier nicht und schon gar nicht
am Sonntag. Ist Ihnen denn gar nix heilig?“
„Doch“, sag ich ihm das nächste Mal, „sehr
wohl. Besonders ein fi ttes Bike.“
Fazit: Meine Bike-Problemzonen wie Kette, Züge, Bremsbelag kann ich zum
Teil sehr gut selbst warten, pfl egen und ihr Leben dadurch verlängern.
Von anderen Problemzonen lasse ich lieber die Finger: Umwerfer und Schalt-
werk, Gabel und Dämpfer. Und: Nippelspanner brauche ich nicht und auch der
Vorbau sitzt perfekt.
> > >Werkzeugliste für den Frühlingscheck:
- Bürsten und weiche Lappen zum Säubern
des Rahmens, von Komponenten und Kette
- Entfetter und frisches Öl für die Kette
- Fett für die Lager
- diverse Inbus-Schlüssel zum Nachziehen von Schrauben
- Federgabelpumpe und Öl
- evtl. Kettennieter
Komplette Reinigungskits gibts zum Beispiel von Finish-Line im praktischen Putzeimer.
Die notwendigen Werkzeuge für den kleinen Radcheck erhalten Sie für wenig Geld beim
Fachhändler. Alles andere dürfen Sie getrost der Fachwerkstatt überlassen.
>>
Der Druck ist da Tonis Fingerzeig Schnellspannercheck - ganz wichtig
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80 | Fahrrad News
Wäre also an eben jenem
Rahmen nicht genau der
Zeitfahrlenker montiert
gewesen, den Oliver Heid-
ler vor gut zwei Jahren bei eBay suchte, stünde
die schwarze Rennfeile wahrscheinlich heute
noch bei einem anonymen Besitzer – ohne
den Triathlon-Aufsatz. Dem erfahrenen Jäger
und Sammler, wie er sich selbst bezeichnet,
reichte aber schon der kleine Bildausschnitt,
um den extrem seltenen Rahmen zu erken-
nen. Einige harte Verhandlungen später ge-
hörte der gut erhaltene Schatz ihm. Über den
Preis schweigt man ja gerne in diesen exklu-
siven Kreisen, billig dürfte der Spaß jedenfalls
nicht gewesen sein. Mit angeblich nur 300 ge-
fahrenen Kilometern und sogar der Original-
Gabel war das 110er quasi im Neuzustand!
Entwickelt wurde der Rahmen von Lotus En-
gineering, einem Ableger der bekannten engli-
schen Automarke, schon Ende der 80er Jahre,
als Projekt für die britischen Bahnfahrer. Als
die Type 108 fertig war, wurde die noch in den
Kinderschuhen steckende Monocoque-Bau-
weise jedoch von der UCI vorerst verboten, der
Carbon-Rahmen verschwand in der Schubla-
de. Erst als Anfang der 90er die Kohlefaser-
Konstruktionen nicht mehr zu stoppen waren,
verknüpfte ein Rennfahrer untrennbar seinen
Namen mit dem Lotus-Fahrrad: Chris Board-
man. Er holte auf der straßenfähigen Weiter-
entwicklung Type 110 1992 in Barcelona die
Goldmedaille im Einzelzeitfahren und gewann
1994 den Prolog der Tour de France, beides
in Weltrekord-Geschwindigkeit. Die letzten
großen Erfolge errang er 1996 und wurde
Bahnweltmeister sowie Stundenweltrekord-
ler. Wenige Zeit später verbot dann erneut das
UCI-Reglement denn Renneinsatz des Lotus
und machte es so endgültig zur Legende unter
den Zeitfahrmaschinen. Die Produktion des
Rades war da schon lange eingestellt.
Traumräder
Die Aero-LegendeEigentlich müsste diese Story „Die Geschichte vom Zufall“ heißen. Ohne so manch
glückliche Fügung könnten wir sonst nicht dieses Lotus Type 110 vorstellen, ein Aero-
Renner, dessen Historie ebenso spektakulär wie kurz ausfällt.
Text und Fotos Marco Felgenhauer
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Traumräder | 81
Hergestellt wurde der Rahmen in Südafrika,
beim Flugzeug-Zulieferer Aerodyne (heute
AAT Composites). Vom 108er verließen ins-
gesamt nur 15 Stück die Werkshallen, den
Sammlerwert der Bahnrahmen kann man
daher wohl nur erahnen. Und auch wenn von
der Type 110 etwas mehr produziert worden
sein dürften, sind gut und komplett erhaltene
Stücke wie das von Oliver Heidler eine abso-
lute Rarität.
Trotzdem sollte weder der Aufbau mit klassi-
schen Teilen erfolgen, noch das Rad in irgend-
einer Privat-Ausstellung verstauben. Triathlet
Heidler will seine Rennmaschine durchaus
Traumräder | 81
Lotus Type 110 Die Spezifi kationen
Rahmen Lotus Type 110
Laufräder HED Trispoke,
Corima Scheibe
Komponenten Berner-Schaltwerk, FSA Neo
Pro TT Kurbel, The New 3T
Lenkereinheit, tune Zeitfahr-
Schraubspanner,
Custom Carbon Sattel
Gewicht unwichtig
Preis unschätzbar
Da fehlt doch was? Auf Sattelstreben und Unter-rohr verzichtete man bei Lotus komplett.
Flach wie die berühmte Flunder sind Lenker, Bremshebel und Sitzdom.
Weniger Bremse geht kaum: Am Hinterrad verzö-gert eine Tektro Quartz R725 bei Bedarf die Fahrt.
bei ausgesuchten Wettkämpfen einsetzen,
schließlich dürfte das Lotus nach wie vor eines
der aerodynamischsten Räder der Welt sein.
Moderne Teile wie das Berner-Schaltwerk, ei-
nem Tuning-Teil auf Basis der Sram Red, die
FSA Neo Pro TT Kurbel oder der ultrafl ache
3T-Lenker unterstreichen diese These. Ledig-
lich die Vorderrad-Bremse dürfte annähernd
dem Jahrgang des Type 110 entsprechen. Die
Campe-Delta-Bremse mit wuchtiger Optik
aber kaum Bremswirkung soll angeblich am
besten zur windschnittigen Front passen.
Bleibt noch die Frage nach dem nicht näher
zu bestimmenden Sattel. Diesen konnte Oli-
ver noch vom Vorbesitzer übernehmen und
glücklicherweise passte die Einheit aus Sattel
und Klemmung sogar. So ein Zufall aber auch.
Glücklicher Sammler: Oliver Heidler will mit seinem Lotus durchaus auch Rennen fahren.
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FahrraFahrraF d*newsahrra*newsahrrad*newsdDas erwartet Sie unter anderem im April
Themenänderungen sind aus Gründen der Aktualität möglich.
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SHIMANO_Di2_FahrradNews_02_2010_print:Layout 1 03.02.2010 18:27 Seite 1
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