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Ein Skifest mit HerzDie Ski-WM 2013 in Schladming hat nicht nur sportlich,

sondern auch wirtschaftlich grĂ¶ĂŸte Bedeutung Seite 3 und 4

"Sind kein Ballermann der Alpen"Interview mit Andreas Steibl, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des

Tourismusverbandes Ischgl Seite 8 und 9

StandortbestimmungWie nachhaltig ist der heimische

Skitourismus? Seite 16 und 17

to u r i s m u s w i r t s c h a f t

Im Winter gehtes heiß her

Österreich ist noch immer das touristische Wintersportland Nr. 1

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w w w. g a s t . at

Editorial

Wintersportdestination

In sieben von neun BundeslĂ€ndern steht der Wintersport im Zentrum des touris-tischen Angebots. Schladming, traditioneller Wintersportort und seit Jahrzehn-ten Mittelpunkt sportlicher Großereignisse, ist im Februar 2013 Austragungsort der Ski-WM. WĂ€hrend der 14 Tage dauernden Alpinen Ski Weltmeisterschaften werden insgesamt 400.000 Besucher erwartet. In elf Bewerben werden unter den rund 450 Athleten aus 70 Nationen 33 Medaillen vergeben. DarĂŒber werden ĂŒber 3.000 Medienvertreter aus aller Welt ausfĂŒhrlich berichten, womit wieder einmal alle Augen auf das Wintersportland Österreich gerichtet sind. Durch die MedienprĂ€senz ist der Werbewert fĂŒr den heimischen Tourismus unbezahlbar, und diese ist auch der Turbo fĂŒr den zukĂŒnftigen Tourismus. Investiert wird im Vorfeld in nachhaltige Infrastrukturprojekte, die langfristig nutzbar sind. Im aktuellen Forum Tourismuswirtschaft gehen wir unter anderem der Frage nach, wie es um den nachhaltigen Skitourismus in Österreich bestellt ist, denn kaum ein Skigebiet kommt heute ohne kĂŒnstliche Beschneiung aus; wir blicken auch hinter die Kulissen der Hotellerie und beleuchten ihre Energiekonzepte. Die neue Ausgabe des ÖGZ Forums Tourismuswirtschaft enthĂ€lt viele fĂŒr Sie inter-essante Informationen, bei deren LektĂŒre wir Ihnen viel VergnĂŒgen wĂŒnschen

Irene StelzmĂŒller & das ÖGZ-Team

gastEditorial

Alpine Ski-WM 2013 – eine InitialzĂŒndung mit mehreren Facetten!

Der Tourismus – und hier vor allem der Wintertourismus – ist eine der tragenden SĂ€ulen des österreichischen Haushaltes. Es ist daher erforderlich, dass alle Ins-titutionen im Lande, die damit in irgendeiner Weise in BerĂŒhrung stehen, dem Tourismus immer wieder neue Impulse verleihen, ihn weiter entwickeln und so möglichst vielen GĂ€sten Österreich als Urlaubsdestination schmackhaft machen. Dies geschieht einerseits ĂŒber die diverse regionalen FremdenverkehrsverbĂ€nde sowie die Österreich Werbung, andererseits jedoch auch durch Unternehmun-gen und Organisationen. Der Österreichische Skiverband leistet seinerseits ne-ben den zahlreichen Erfolgen seiner Aktiven vor allem durch die Ausrichtung einer großen Anzahl von großartigen Events einen nicht unerheblichen Beitrag, um Österreich weltweit als Wintersportland bestmöglich zu prĂ€sentieren.

In der mittelbaren und unmittelbaren Vergangenheit haben sich sportliche Großveranstaltungen als wahre Publikumsmagneten herauskristallisiert. Hier hat sich gezeigt, dass bei den Zuschauern nicht mehr nur der sportliche Bewerb im Mittelpunkt steht, sondern sich die Fans gerne auch fĂŒr einen lĂ€ngeren Zeit-raum im Veranstaltungsort aufhalten, um möglichst lange dabei sein zu können, wenn Spitzensportler aus aller Welt ihr Können unter Beweis stellen.Der Österreichische Skiverband hat daher grĂ¶ĂŸtes Interesse, internationale Großveranstaltungen – wie etwa die 2013 in Schladming zur Austragung kom-mende Alpine Ski-WM – nach Österreich zu bringen. Der Grund liegt klar auf der Hand: eine solche Weltmeisterschaft, die eine enorme TV-, Medien- und Zu-schauerprĂ€senz hervorruft, fördert nicht nur das Ansehen Österreichs auf inter-nationaler Ebene, sondern bringt auch Ă€ußerst positive finanzielle Aspekte fĂŒr die Wirtschaft, den Fremdenverkehr sowie die Gastronomie mit sich. Und dies nicht nur fĂŒr den begrenzten Zeitraum der sportlichen WettkĂ€mpfe, sondern weit darĂŒber hinaus. Die fĂŒr die WM geschaffenen infrastrukturellen Maßnah-men garantieren u. a. die Langzeit-Werbewirksamkeit fĂŒr die Region und das Land. Bestes Beispiel hierfĂŒr ist die Alpine Ski-WM 2001 in St. Anton, wo durch den Zuschlag der Weltmeisterschaft eine sonst nie möglich gewesene Bahnver-legung zustande kam und dadurch in weiterer Folge das Ortsbild neu und at-traktiver gestaltet werden konnte. Schon unmittelbar nach der Weltmeisterschaft haben die NĂ€chtigungen stark zugenommen, und der Arlberg hat sich damit wieder sein ursprĂŒngliches Image, eines der attraktivsten Skigebiete der Welt und GeburtsstĂ€tte des Skilaufs zu sein, zurĂŒckerobert.

Ein Großevent wie die Alpine Ski-WM löst in jeder Region einen gewaltigen Boom aus. So war es in allen bisherigen österreichischen WM-Orten, und so ist es auch in Schladming. Es wird eine BĂŒhne installiert, auf der sich Bund, Land, Region und der österreichische Sport prĂ€sentieren können. Damit wird ein Werbewert geschaffen, der im Millionen-Euro-Bereich liegt. Das Wichtigste fĂŒr die Gemeinde ist jedoch, dass lang geplante Investitionen schon frĂŒhzeitig umgesetzt werden können. So wurden in Schladming und der Region folgende Investitionen vorgenommen: Teilausbau der Ennstal Bundesstraße sowie neue Straßen und Einfahrten in Schladming (Abfahrt Ost, Erzherzog-Johann-Straße, Tunnel zum Servicedeck und Parkhaus). Mit dem „Congress Schladming“ erhĂ€lt die Region ein WM-Medien-, Kommunikations- und Veranstaltungszentrum. Im Zuge der neuen Straßentrassierungen wurden zahlreiche LĂ€rmschutzein-richtungen installiert, um die WohnqualitĂ€t fĂŒr die Bevölkerung weiterhin hoch-zuhalten. Die Wasser- und Abwassereinrichtungen wurden dem wachsenden Bedarf angepasst. Bahnhof und Krankenhaus wurden umgebaut und saniert. Die neu geschaffene „Athletik Area“ dient wĂ€hrend der WM als Volunteer- und Security-Center sowie als Verkehrsleitzentrale. In der Nachnutzung steht diese dann dem schulischen Bereich und den Vereinen zur VerfĂŒgung. Enorm sind auch die Investitionen aus privater Hand, die sich in erster Linie in Neubauten bzw. QualitĂ€tsverbesserungen fĂŒr Beherbergungsbetriebe niederschlagen. Ein ebenso großer Vorteil solcher Großevents ist in weiterer Folge sicherlich, dass vor allem die Jugend fĂŒr Sport, besonders fĂŒr den Wintersport, begeistert wird. NatĂŒrlich wĂ€re es Ă€ußerst wĂŒschenswert, wenn von diesen Jugendlichen mög-lichst viele zu Spitzensportlern von morgen wĂŒrden, um dem Österreichischen Skiverband auch weiterhin die Spitzenstellung auf internationaler Ebene zu si-chern. Weitaus wichtiger erscheint mir allerdings, Jugendliche wieder in die Na-tur zu bringen und ihnen den Spaß an Sport und Bewegung zu vermitteln – dies vor allem im Sinne der Volksgesundheit. Die Alpine Ski-WM 2013 in Schladming wird ohne Zweifel eine weitere InitialzĂŒndung in diese Ă€ußerst wichtige und vor allem richtige Richtung sein.

Prof. Peter SchröcksnadelÖSV-PrĂ€sident

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tourismuswirtschaft

3 WM 2013 – ein Skifest mit Herz

6 Sanierungen – wie komme ich zu Förderungen?

8 Interview mit Ischgl-Tourismuschef Andreas Steibl

10 Österreich ist als Winterland positioniert

13 Schneekanonen – ein Teufelspakt?

16 Wie nachhaltig ist Skitourismus?

18 GĂ€steinformation per Post ist noch immer aktuell

20 Mehr als ein Zukunftskonzept

22 Der Mooserwirt ist die „Mutter aller SkihĂŒtten“

inhalt diEsEr ausgabE

ImpressumÖsterreichischer Wirtschaftsverlag GmbHUnternehmensgegenstand: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften. Adresse: GrĂŒnbergstraße 15, 1120 Wien, Tel.: (01) 546 64-0 GeschĂ€ftsfĂŒhrung: Thomas ZembacherBeteiligung: Alleinige Gesellschafterin der Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH ist die SĂŒddeutscher Verlag HĂŒthig GmbH. Gesellschafter der SĂŒddeutscher Verlag HĂŒthig GmbH sind die SĂŒddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Herr Holger HĂŒthig mit 7,02 %, Frau Ruth HĂŒthig mit 0,45 %, Frau Beatrice HĂŒthig mit 0,28 % und Herr Sebastian HĂŒthig mit 0,28 %. Chefredaktion: Mag. Irene StelzmĂŒller, DW 360, E-Mail: [email protected] Mitarbeit: Mag. Clemens Kriegelstein, Mag. Gudrun Haigermoser, Friedrich Wilhelm, Constantin Wollnhaupt, Harald Farkas, Mag. Daniela PötzlGrafik: Susanne Wolf, [email protected]: Kurt Heinz, DW 265, E-Mail: [email protected]: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn

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3tourismuswirtschaft

Die baulichen Maßnahmen in Schladming gehen ins große Finale. Der Steier-mark Tourismus ist noch gefordert, das Marketing zu

steuern, und es gibt großartige Kam-pagnen rund um die Ski-WM. Von-seiten der Planai-Betreiber muss man noch das grĂ¶ĂŸte Ski-Stadion der Welt mit 40.000 Zusehern fer-tigstellen und Pistenadaptierungen durchfĂŒhren. Dazu waren große bauliche Maßnahmen erforderlich. Der Loop musste zugunsten von Tri-bĂŒnenplĂ€tzen abgerissen werden. Laut Georg Bliem, GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Steiermark Tourismus und der Planaibahnen Gmbh, war der Loop von vornherein eine Fehlkonstruk-tion: „De facto muss man ehrlich sagen, ist da eine FehleinschĂ€tzung vorgelegen.“

Infrastruktur In der endphase

Es sind auf der Planai Pistenverbes-serungen vorgenommen worden, davon haben in erster Linie die Skifahrer der Planai profitiert. Un-terfĂŒhrungen sind gebaut worden und die Schneeanlagen wurden erweitert. Im Einzugsbereich der Planai wurden Tief- und Hochga-ragen gebaut. Das heißt, Schlad-ming und die Planai hat durch die Ski-WM schon jetzt einen großen Profit. Auch wenn der finanzielle Einsatz ziemlich hoch ist, profitiert aber in erster Linie nachhaltig der Wintergast. Aber es gibt noch weite-re Initiativen. „Es kommen alleine im Einzugsbereich von Schladming wieder viele neue Betten dazu. So entsteht gerade das Falkenstein Hotel Schladming, das Hotel Pla-

nai und das Hotel Gutenberg etwas westlich von Schladming. ZusĂ€tz-lich haben in der Region sehr viele Betriebe in Ausbauten investiert, sodass man sagen kann, dass die Infrastruktur, aber auch die Skipis-ten mittlerweile perfekt sind. Dazu kommt, dass man zu einer Ski-WM sehr viele leere Pisten hat. Ein Drit-tel der Betten ist durch die Orga-nisatoren reserviert, die aber eher arbeiten als Ski fahren. Und was die Abfahrtsstrecken betrifft, man hat auf der Planai eigene Tunnels gebaut, durch die man unterirdisch wechseln kann“, weiß Georg Bliem.

das CaterIng

Im Steiermarkdorf am Hauptplatz werden steirische „Ikonen“ kuli-narische Höhepunkte prĂ€sentie-

von Fritz Wilhelm

Ein Skifest mit HerzVon 4. bis 17. Februar 2013 finden in Schladming in der Steiermark zum zweiten Mal nach 1982, die FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften statt. Die 4-Berge-Skischaukel mit Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm werden wÀhrend der gesamten Veranstaltung geöffnet sein.

Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer von steiermark tourismus GeorG Bliem sieht Der ski- Wm in schlaDminG schon mit Grosser freuDe entGeGen

© Steiermark Tourismus/Schiffer

insGesamt WirD Bei Der ski-Wm mit Bis zu 400.000 zusehern Gerechnet

© Erich Spiess

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ren. Steiermark Tourismus ist Ko-partner des Skihaus Austria, das de facto den Nabel fĂŒr alle Events darstellt. Das heißt, dass sich auch sehr viele steirische Produzenten, wie Skirnhofer oder auch Lugitsch Hendel, prĂ€sentieren werden. Die SchĂŒler der Tourismusschule Bad Gleichenberg machen dabei das Service. „Von Steiermark Tourismus und dem Tourismus vor Ort wird ein im CongressgebĂ€ude beheima-teter Mediencorner betreut, und die Wirtschaftskammer wird zusĂ€tzlich noch ein Steiermarkhaus einrich-ten, in dem vor allem die Gastrono-men angesprochen werden. Es wird eine Casa Italia und ein Schweiz-haus geben, wo sich Gastronomen aus der ganzen Welt prĂ€sentieren. Weiters gibt es noch die Medal Pla-za, an der Kevin Costner, Andreas Gabalier und viele andere Promi-nente auftreten werden. Also auch das Rahmenprogramm wird sehr beachtlich werden“, ist Georg Bliem ĂŒberzeugt.

urlauber wÀhrend der skI-wM

Die Urlauber werden von der Ski-WM nicht so sehr betroffen sein. Sie werden es eher angenehm fin-

den, dass sie vormittags Ski fahren können, sich mittags ein Rennen ansehen und am Nachmittag wie-der beim Skifahren sind. Es wird ĂŒbrigens nur ein Teil der Piste ge-sperrt, was auch klar gekennzeich-net sein wird. Ein Großteil der Skischaukel rund um Schladming, Haus und Reiteralm steht aber nach wie vor dem touristischen Skifahrer zur VerfĂŒgung. Es wird nur wenige EinschrĂ€nkungen geben, da sich in Schladming noch eine zweite Seil-bahn am Westrand befindet und man damit den Einstieg zum Hau-ser Kaibling und der Reiteralm hat. „Die beiden Abfahrtsstrecken sind zwar blockiert – sie mĂŒssen auch vor dem Rennen prĂ€pariert werden –, aber dass dadurch der Urlaubs-gast einen großen Nachteil hĂ€tte, ist nicht absehbar. Im Gegenteil, die GĂ€ste genießen ihren Winterurlaub und können ĂŒberdies auch noch das eine oder andere Skirennen live erleben“, meint Georg Bliem.

dIe Zu- und abreIse

Pro Rennen wird mit 35.000 bis 40.000 Zusehern gerechnet, ins-gesamt werden es hochgerechnet 400.000 sein. Schladming liegt an

im steirischen schlaDminG Dreht sich zur ski-Wm WieDer alles um Das skifahren

© Steiermark Tourismus

KEY FACTSDie Ski-WM in Schladming wird wahrscheinlich das grĂ¶ĂŸte Sportevent Österreichs des Jahrzehnts. Dementsprechend hoch ist auch der Aufwand, der dafĂŒr betrieben wird.» Teilnehmer: ca. 650 Athleten aus 70 nationen » Volunteers: ca. 1.000 volunteers » Einkleidung: ca. 7.000 Bekleidungsteile von Halti » Verpflegung: ca. 1.200 Essen pro Tag » Quartiere: ca. 1.800 vermietungsbetriebe, rund

28.000 Betten » Seilbahnen: 113 Liftanlagen, 223 Pistenkilometer » Verkehr: Gratisfahrten mit ÖBB im Umkreis von 50

km und mit Bus Shuttles im Großraum Schladming mit gĂŒltigem Event Ticket

» WM-Fuhrpark: ca. 55 Fahrzeuge von Audi und vW im oK- Fuhrpark

» ParkplĂ€tze: fĂŒr ca. 4.000 Pkws und 400 Busse » Sicherheit: ca. 260 pivate securities, ca. 360 Poli-

zisten (verkehr, Alpin Polizei, Kobra, Kriminalpolizei, Einsatzeinheiten), FĂŒhrungsstab der Behörde: 4 Einsatzleitungen (Polizei, Rettung, Feuerwehr und Security), ca. 200 KrĂ€fte des Roten Kreuz, 40 Personen Bergrettung, 6 PistenĂ€rzte und 2 notarztteams

der internationalen Eisenbahnli-nie Salzburg-Graz und ist auch als Schnellzugstation gekennzeichnet. Am besten ist es, mit den ÖBB nach Schladming anzureisen. Die ZĂŒge haben an den Veranstaltungstagen höhere SitzplatzkapazitĂ€ten. Bei Vor-weis der Fahrkarte erhĂ€lt man auf die Tageskarte einen Rabatt. Haus im Ennstal und die Reiteralm liegen am Ufer der Enns, das heißt, dort kann man auch die Autos abstellen und wird problemlos in die Stadt gefĂŒhrt. Busse können bis zum Stadtrand von Schladming fahren, und der Bahnhof liegt mitten im Zentrum. Man erreicht somit in Schladming alles zu Fuß, sogar das Stadion.

dIe sponsoren

Der Hauptsponsor der Ski-WM ist Audi, der zum einen Teil die Au-tos zur VerfĂŒgung stellt, aber auch Geldsponsoring betreibt. Gösser und Uniqua werden massiv pro-moten. Gösser hat sogar ein eige-nes WM-Bier gebraut und ist somit stark in Schladming vertreten. Uni-qua wird eher die MarkenprĂ€senz nutzen und Partnerschaften ĂŒber-nehmen. Weiters sponsert Halti, eine skandinavische Bekleidungs-firma, Milka und auch Raiffeisen. All diese Firmen sind zwar Partner der WM, sie promoten aber neben-bei auch Schladming und die Stei-ermark.

sChladMIng Ist der MIttelpunkt der steIerMark

Am meisten profitiert man durch die geschaffene Infrastruktur. Au-ßerdem wird der Markenwert der Steiermark und Schladmings ext-rem ansteigen. Der Schladminger Kongress soll ĂŒber Jahre hindurch die Congress- und Convention-Kompetenz untermauern. Die Pla-nai-Bahnen werden an die 52 Mio.

Euro investieren, profitieren aber sehr stark von den Hoch- und Tief-garagen, den Planet Planai, dem Stadion, den Pistenadaptierungen und den neuen Schneeanlagen. NatĂŒrlich kommen auch die Beher-bergungsbetriebe auf ihre Rech-nung. Es gab vom Land Steiermark ein entsprechendes Förderpro-gramm, das viele Betriebe genutzt haben, um in den QualitĂ€tsausbau, Garten- und Wellnessanlagen zu investieren. Es profitiert aber auch die Kommune, wenn man an die Straßenerneuerungen, Postein-fahrt, den Kreisverkehr, aber auch den neuen Bahnhof denkt. „Der Tourismus muss einen Schritt weitergehen. Die Steiermark hat in den letzten sechs Jahren öster-reichweit die stĂ€rksten ZuwĂ€chse im Tourismus gehabt. Die meis-ten ZuwĂ€chse wurden vor allem international erreicht, aber hier ist noch nicht der Zenit erreicht. Star-ke Entwicklungen werden noch in Skandinavien, Benelux und am definierten Hauptmarkt neben Ös-terreich, Deutschland, erwartet. Da lĂ€sst sich noch ein großes Wachs-tumspotenzial erkennen, sagt der GeschĂ€ftsfĂŒhrer von Steiermark Tourismus.

dIe wertsChöpfung

Die Beherbergungsbetriebe erwar-ten sich nicht das große GeschĂ€ft wĂ€hrend der 14 Tage. Man verkauft zum Teil nur Einzelzimmer, hat unterschiedliche Auslastungen, vergrault vielleicht ein wenig die StammgĂ€ste. Von der Ski-WM pro-fitieren wird man erst 2013 oder 2014. Dann ist der Bekanntheits-grad gestiegen und die WM auch wieder vorbei. Mit einer hohen Wertschöpfung rechnet der Handel und die Gastronomie, da 30.000 bis 40.000 Personen tĂ€glich ver-sorgt werden mĂŒssen. «

anna fenninGer kann auch in schlaDminG WieDer auf meDaillen hoffen

© photo-austria.at

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5tourismuswirtschaft

650 AthletInnen | 70 Nationen | 11 Bewerbe | 33 Medaillen

» 3.000 Medienvertreter aus aller Welt werden erwartet

Studie bestÀtigt langfristigen Erfolg der Ski-WM 2013 (Quelle: Bmwfj/steiner+partner)

» WM bringt jÀhrlich 44.000 zusÀtzli-che NÀchtigungen ab 2013/14

» Nachhaltiger Imagegewinn durch internationale Vermarktung

» 400 Mio. Euro investiert, 1.800 neue Hotelbetten geschaffen

„Steiermark Tourismus nutzt die WM als Zugpferd fĂŒr die ganze Steiermark mit all ihren Themen“, so Georg Bliem, GF von Steiermark Tourismus. „Wenn wir die Summe aller unserer Werbekontakte im heurigen Winter zusammenzĂ€hlen, dann wĂŒrden wir jeden einzelnen Bewohner der Metro-polregionen von Tokio-Yokohama, Se-oul, Mexiko-Stadt, New York, Mumbai, Sao Paolo, Manila, Jakarta, Dehli, Kairo und Istanbul mit der Steiermark ver-traut machen“, bringt er dies scherz-haft auf den Punkt.Alle Leser und Zuschauer der Printbeila-gen und -werbemittel, der Zeitungsar-tikel, Inserate, Fernsehspots, Citylights und der Banner und Newsletterabon-nenten im Internet zusammengezĂ€hlt, wird Steiermark Tourismus mit seinen Partnern 268.508.469 Mio. Kontakte erzielen. (Da sind die WM-Übertragun-gen nicht eingerechnet.)Das heurige Wintermarketing nutzt die WM als AufhĂ€nger, als Aufmerk-samkeitserreger fĂŒr die Marke Steier-mark, denn es gilt: Die ganze Steiermark, ihre 3 Land-schaften, die 1+3 Themen, sprich Ku-linarium und Bewegen in der Natur/Wellness & Gesundheit/Kultur, mit einem Wort, Steirisches LebensgefĂŒhl, im Winter zu kommunizieren.

Höhepunkte im heurigen Wintermarketing fĂŒr die Steiermark

Rund um die WM Vor der WM erstmals TV-Spots in Ös-terreich & Deutschland: Nella und Vinzenz, 2 Kinder aus Schladming, werden in einem herzlich-humorvol-len Werbespot Millionen Fernsehzu-schauer zum LĂ€cheln bringen und fĂŒr einen Winterurlaub in der Steiermark begeistern. Jeweils zur Hauptabend-zeit wird der 25-SekĂŒnder von Mitte November bis Mitte Dezember ĂŒber ORF 1 und 2 sowie die ARD-Gruppe (BR, mdr, wdr,
) ausgestrahlt. Insge-

ErfrEulichEr Blick zurĂŒck auf diE vErgangEnEn WintErsaisonEnWinter 2011/12ankĂŒnfte: 1.466.460 (+3,6 %). Bestes ankĂŒnfteergebnis.ĂŒbernachtungen: 5.094.323 (+2,4 %). Bestes nĂ€chtigungsergebnis.

Die wichtigsten Marktergebnisse 11/12Österreich: 974.884 gĂ€ste (+4,6 %), 3.045.977 nĂ€chtigungen (+3,0 %)steiermark als stĂ€rkste inlandsnation: 251.587 gĂ€ste (+4 %), 786.807 ĂŒn (+ 2,1 %).

International:491.576 gĂ€ste (+1,6 %), 2.048.346 nĂ€chtigungen (+1,7 %) deutschland als stĂ€rkste auslandsnation: 205.315 gĂ€ste (+3,2 %), 932.630 ĂŒn (+ 4,5 %).

Die 5-J-Entwicklung: Winter 2007–Winter 2012ankĂŒnfte: +250.479 gĂ€ste mehr (+20,6 %)ĂŒbernachtungen: +653.115 nĂ€chtigungen mehr (+14,7 %)

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268 Mio. x Steiermarkder WM-Winter als chance fĂŒr die steiermark

„Die alpine ski-Wm Wirkt sich mittel- unD lanGfris-

tiG auf Die entWicklunG nicht nur Der urlauBsreGi-on schlaDminG-Dachstein

aus, sonDern auf Die Ge-samte steiermark, Weil Das

Ganze lanD als erstklas-siGe WinterurlauBsDes-tination BeWorBen WirD

unD im mittelpunkt steht“, so GeorG Bliem, Gf von

steiermark tourismus

samt 158 (78 D, 80 Ö) Spots, die mit ei-nem Schuss Humor die Steiermark als Skifahrerland fĂŒr AnfĂ€nger wie Könner zeigt. Bei der WM vor Ort: Steiermark-Dorf am Hauptplatz mit allen Regionen, Haus Ski Austria presented by Steier-mark, der Mediencorner, das gesamte Steiermark-Branding im ganzen WM-Areal.WĂ€hrend der WM: TV-Spots, die nur mehr die anderen Themen der Steier-mark zeigen, z. B. Wellness, Wein, 
., vor den Einstiegen in die Live-Über-tragungen unter dem Arbeitstitel „Die Steiermark hat viele Bilder“.Im Themenmarketing: Auf unseren KernmĂ€rkten im zentral- und mittel-europĂ€ischen Raum (Ö, D, H, CZ, SK) werden die Kampagnen nochmals erhöht, wobei sowohl die Auflage der Beilagen steigt als auch – und vor al-lem – der Online-Werbeanteil massiv erhöht wird.Auftritte & PrĂ€sentationen: von Amsterdam ĂŒber Linz bis Peking.In der Presse: Rund um die Ski-WM in Schladming sollen die 3000 er-warteten Journalisten abseits der Rennen von den Besonderheiten der Steiermark ĂŒberzeugt werden. Mit UnterstĂŒtzung bei Recherchen, um-fangreichen Materialien und natĂŒrlich AusflĂŒgen sollen sie das Steirische Le-bensgefĂŒhl spĂŒren lernen.

1 + 3 Urlaubsthemen Mit 1 + 3 Themen zeigt die Steiermark ihren GĂ€sten die Vielfalt an Urlaubsak-tivitĂ€ten im GrĂŒnen Herz auf: Essen & Trinken sowie Bewegen in der Na-tur / Wellness & Gesundheit / Kul-tur & Ausflugsziele.

Die Eckdaten zur WM 2013 Schladming/Steiermark » 4. bis 17. Februar 2013

(Mai 2008 – Vergabe in Kapstadt, vier Jahre Vorlaufzeit)

» 400 Mio. € Gesamtinvestitionen» 400.000 Besucher erwartet |

© steiermark tourismus/harry schiffer

© steiermark tourismus/ikarus.cc, infect.cc, www.bigshot.at

dEr WintErgast in dEr stEiErMarkDie aktuellsten Infos ĂŒber die WintergĂ€ste. Quelle: t-Mona 2011/12

der steiermark-Wintergast hat auch im vergangen Winter gezeigt, dass er viel Erfahrung mit dem grĂŒnen herz im Winterkleid hat. denn nur knapp 10 % sind zum ersten Mal hier gewesen. 47,6 % bezeichnen sich sogar als stammgĂ€ste.die wichtigsten grĂŒnde fĂŒr den steiermark-Winterurlaub sind die Berge (47,8 %), landschaft & natur (46,2 %) und die attraktivitĂ€t des skigebiets (42,6 %). unverzichtbar ist auch die QualitĂ€t der unterkunft, Wellness- & Beautyangebote schĂ€tzt man sehr und die gastfreundschaft macht die Entscheidungsfindung zuguns-ten der steiermark noch leichter.vor ort ist die aktivitĂ€t nummer 1 das ski-fahren (53,6 %), die weniger sportlichen gehen indes gerne spazieren (45,7%) und der restaurantbesuch (38,4 %) darf dann natĂŒrlich auch nicht fehlen. Wichtigste informationsquelle: internet (51,2 %).

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nisterium gemeinsam eine FortfĂŒh-rung, die derzeit bis zum Jahr 2016 vorgesehen ist. JĂ€hrlich stellt der Bund 100 Mio. Euro fĂŒr thermische Sanierungen zur VerfĂŒgung, davon 70 Prozent fĂŒr Private und 30 Pro-zent fĂŒr gewerbliche Antragsteller.

Wirtschaftliche stabilitÀt

AntrĂ€ge werden bis 31. Dezember entgegengenommen. Sobald aller-dings der Fördertopf leer ist, lĂ€uft auch das Programm fĂŒr das jewei-lige Jahr aus. Im vergangenen Jahr wurde die Summe voll ausgeschöpft – fĂŒr heuer scheint es diese Gefahr freilich nicht zu geben. Von den 30 Mio. Euro fĂŒr Wirtschaftstreibende waren im September immer noch 16 Mio. ĂŒbrig. Mitte September prĂ€sen-tierten Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Nikolaus Berlakovich die jĂŒngsten Zahlen als Erfolg: „Die auf ganz Ös-terreich verteilten AuftrĂ€ge tragen zur wirtschaftlichen StabilitĂ€t bei“, so Mitterlehner. Mit den bisher ab-gerufenen Förderungen an Private und Betriebe in Höhe von insgesamt knapp 50 Mio. Euro seien Investitio-nen von etwa 450 Mio. Euro ausge-löst worden.

Damit ist das wichtigste Ziel der Initi-ative genannt: StĂ€rkung der regiona-len Wirtschaft. Ein zweites Ziel sind die Klimaschutzziele 2020 der Bun-desregierung durch die Reduktion des CO2-Ausstoßes. Und hier wird es auch fĂŒr Betriebe interessant: Mit dem Umbau und einer Sanierung der Heiz- und KĂŒhlsysteme oder der Erneuerung der Beleuchtung kön-nen diese ihren Energieverbrauch und damit die Betriebskosten deut-lich senken. Doch bis die Fachleute vom Baubetrieb oder der Haustech-nik starten können, gilt es eine Reihe von Faktoren zu beachten.

Die zentralen anlaufstellen

Die Bundesförderungen an Unter-nehmen managt die Kommunal-kredit Public Consulting (KPC). Sie entscheidet ĂŒber die Vergabe, bietet Beratung an und stellt on-line umfassende Informationen zur VerfĂŒgung. ErgĂ€nzend dazu gibt es einen etwas geringeren Teil der Fördersumme vom jeweiligen Bundesland oben drauf. Die Höhe der Förderungen und FormalitĂ€ten

beim Antrag sind je nach Bundes-land verschieden. In den Bundes-lĂ€ndern Salzburg, Tirol und Nie-derösterreich stellt man den Antrag direkt bei der Anlaufstelle des Bun-deslandes, dieser wird dann an die KPC in Wien weitergeleitet und nach deren positivem Bescheid um eine Landesförderung ergĂ€nzt. In anderen BundeslĂ€ndern ist der An-trag sowohl an die KPC als auch an die jeweilige Landesstelle direkt zu richten. Außerdem gibt es in jedem Bundesland Beratungsstellen zu in-dividuellen Fragen bei Förderungen und der Umsetzung (Die wichtigs-ten Kontakte dazu siehe Kasten).

Ganz wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Sanierungsmaßnah-men erfolgen, am besten online ĂŒber die Formulare von KPC. Ist der Antrag erfolgreich, bekommt man ein BestĂ€tigungsmail und kann sofort loslegen. Das Geld vom Staat kommt jedoch erst, wenn das Projekt beendet und die Endabrech-nung eingereicht wird.

förDerberechtigte Projekte

Neu ist heuer, dass thermische Sanie-rungen nur bei GebĂ€uden gefördert werden, die Ă€lter als 20 Jahre sind, deren Bau also vor dem 1. September 1992 bewilligt wurde. Die Mehrheit der Antragsteller komme aus der Ho-tellerie, der Gastronomie und dem BĂŒrobereich, sagt KPC-GeschĂ€fts-fĂŒhrerin Alexandra Amerstorfer. Wird ein GebĂ€ude gewerblich und privat genutzt, gilt die Förderung pro-portional nur fĂŒr den gewerblichen Teil. Dasselbe gilt fĂŒr EigentĂŒmerge-meinschaften, sofern Teile ihres Ge-bĂ€udes betrieblich genutzt werden. Nicht gefördert werden auch Objekte im Ausland und klassisch vermiete-te WohnflĂ€chen; fĂŒr Letztere gibt es den Sanierungsscheck.

Auch bei den einzelnen Sanierungs-vorhaben gibt es genaue Vorgaben. Gefördert wird die DĂ€mmung der AußenwĂ€nde sowie der obersten Geschoßdecke bzw. des Daches; die DĂ€mmung der untersten Ge-schoßdecke bzw. des Kellerbodens; die Sanierung bzw. der Austausch der Fenster und AußentĂŒren; der Einbau von modernen LĂŒftungssys-temen zur WĂ€rmerĂŒckgewinnung; der Einbau von Verschattungssyste-men wie Jalousien, die mindestens

die HĂ€lfte der FensterflĂ€chen ver-schatten und den KĂŒhlbedarf eines GebĂ€udes senken.

Dagegen sind nicht förderfĂ€hig: Alle Innenausbauten; DĂ€mmstof-fe mit klimaschĂ€dlichen Substan-zen; hinterlĂŒftete Fassadenscha-lungen; der Neubau von Balkonen und DachstĂŒhlen sowie schließlich DĂ€mmung und neuer Estrich zwi-schen beheizten Geschoßen. Auch Zubauten und Erweiterungen wer-den als Neubauten nicht gefördert.

Wieviel gelD ist Drin?

Die Höhe der Fördersumme hĂ€ngt davon ab, wie viel des HeizwĂ€rmebe-darfs ein Projekt mit der Maßnahme einspart, und das ist je nach Projekt, seinen Möglichkeiten und der Um-setzung verschieden. Bei der gesam-ten Fördersumme von Bund und Land gibt es die Obergrenze von 35 Prozent – das heißt, im besten Fall bekommt man 35 Prozent der Kosten fĂŒr Material, Montage und Planung vom Staat geschenkt, im schlechtes-ten Fall 15 Prozent. Salzburg fördert beispielsweise „eine Einsparung des CO2-Verbrauchs mit 300 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß pro Jahr gegenĂŒber dem ursprĂŒnglichen Ver-brauch“, erklĂ€rt Robert Gross, Sach-verstĂ€ndiger fĂŒr Umwelttechnik des Landes Salzburg. Vom Bund gibt es eine Förderung von maximal 0,51 Euro fĂŒr jede Kilowattstunde (kWh) an jĂ€hrlichen Einsparungen beim HeizwĂ€rmebedarf.

amortisation

Und wann lohnt sich das Ganze? Genau bei dieser Frage gibt es kei-ne eindeutige Antwort. Politiker, Forscher und Hersteller berechnen alles Mögliche zum Thema – mit konkreten Angaben dazu, wann sich die Investition amortisiert, hal-ten sie sich beharrlich zurĂŒck. Eine exakte Faustformel wĂ€re tatsĂ€chlich schwierig, denn jede Sanierung ist anders. Daher zwei Anhaltspunkte: Unter Experten wird gelegentlich eine Amortisationsfrist von zehn Jahren genannt. Der andere Punkt sind die Energiepreise. Laut der Ös-terreichischen Energieagentur ver-teuerte sich hierzulande zwischen Ende 2010 und Juni 2012 Heizöl um rund 24 Prozent und Erdgas um 14 Prozent. «

von Peter Martens

Die Finanzspritze fĂŒr neue EnergienutzungBei staatlichen Förderungen fĂŒr thermische Sanierungen gehören Hotelbetriebe nicht zufĂ€llig zu den hĂ€ufigsten Antragstellern. Doch es gilt eine FĂŒlle an Einzelheiten zu beachten – hier ein Überblick.

inFoAllgemeine Informationen: Kommunalkredit Public Consulting GmbHTĂŒrkenstraße 9 | 1092 WienServiceteam Thermische GebĂ€udesanierung:Tel.: +43 (0) 1/31 6 31-712 | Fax: DW 104E-Mail: [email protected] bei der KPC unter: www.umweltfoerderung.at/TGS2012

Informationen zu Landesförderungen: www.umweltfoerderung.at/landesfoerderungen

Beratungsstellen der BundeslĂ€nder: Burgenland: Technologie offensive Burgenland www.tobgld.atWien: ÖkoBusinessPlan Wienwww.wien.gv.at/umweltschutz/oekobusinessNiederösterreich:ökomanagement niederösterreichwww.oekomanagement.atOberösterreich:Betriebliche Umweltoffensive www.betrieblicheumweltoffensive.at/deSteiermark: Wirtschaftsinitiative nachhaltigkeitwww.win.steiermark.atKĂ€rnten:ökofit KĂ€rnten www.oekofit.atSalzburg: umwelt service salzburg www.umweltservicesalzburg.atTirol: ecoTirol Homepage in KĂŒrze, AntrĂ€ge ĂŒber KPCVorarlberg:Impuls3www.vorarlberg.at/vorarlberg/wirtschaft_verkehr/wirtschaft/wirtschaft/weitereinformationen/impuls3/wasistimpuls3.htm

Auch heuer warten wieder Millionen an Fördergeldern darauf, die Renovierung von BetriebsgebÀuden anzukur-beln. Hotelbetriebe und die

Gastronomie gehören zu den hĂ€u-figsten Antragstellern – doch der Andrang hat 2012 im Vergleich zu den Vorjahren etwas nachgelassen. Das war zu Beginn des Programms noch anders: 2009, also mitten in der Wirtschaftskrise, startete die Bundesregierung eine Förderung thermischer Sanierungen von Ge-bĂ€uden fĂŒr private wie gewerbliche Antragsteller. Die Nachfrage damals war groß, und ab 2011 beschlossen das Wirtschafts- und das Umweltmi-

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ÖGZ: Ischgl ist inzwischen seit vielen Jahren als DIE Partylocation der Alpen bekannt. Wann und wodurch hat diese Entwicklung begonnen? Andreas Steibl: Angefangen hat das ganze 1995 mit dem ersten Top of the Mountain-Konzert mit Elton John. Und ab damals hat man be-gonnen, sich zu ĂŒberlegen, wie man sich von anderen Wintersportorten abheben kann, wie man ein Allein-stellungsmerkmal ausarbeiten und sich unverwechselbar und dabei nachhaltig positionieren kann.

ÖGZ: Eine treibende Kraft dahinter war damals ja auch der Hotelier GĂŒnther Aloys? Steibl: Das stimmt. Der war damals auch im Vorstand vom Ischgl-Touris-mus, und der Vorstand wollte damals eben eine eigene, unverwechsel- bare Linie ausarbeiten, und da war GĂŒnther Aloys auch beteiligt daran.

ÖGZ: Was tut Ischgl denn jetzt konkret, um als Partylocation zu gelten? Die Open-Air-Konzerte sind sicher einzig-artig, aber die finden nur zwei- oder dreimal in der Saison statt und AprĂšs-Ski-HĂŒtten findet man anderswo auch.Steibl: GrundsĂ€tzlich muss man sa-gen, dass das ganze Entertainment-Angebot nur deswegen funktio-niert, weil es ein Zusatznutzen zu einem erstklassigen Wintersport-, Hotel- und Gastronomieangebot ist. Die Leute kommen schon in

erster Linie zum Skifahren nach Ischgl, und das können sie bei uns auch perfekt, weil wir durch die hohe Lage eine Schneegarantie haben, dazu modernste Beschnei-ungsanlagen und Aufstiegshilfen. Es gibt keine Schlepplifte mehr, alle Sessellifte haben Hauben und eine gepolsterte, beheizbare Sitz-flĂ€che. Über 240 zusammenhĂ€n-gende Pistenkilometer sind auch einzigartig. Man braucht bei uns auch kein Auto, kommt direkt von der Unterkunft auf die Pisten. Der Gast findet einfach eine perfekte Infrastruktur vor. Diese AprĂšs-Ski-Inszenierung, die Partys, das urba-ne Nachtleben mit den Clubs, das ist dann der Mehrwert, der Ischgl so perfekt macht fĂŒr eine bestimm-te Zielgruppe.

ÖGZ: Wer ist dieses Zielpublikum? Bil-lig ist der Spaß ja nicht! Sie haben vor ein paar Monaten mal gemeint, der ty-pische Ischgl-Gast ist nicht unbedingt schĂŒchtern, der lĂ€sst beim Check-in im Hotel schon mal seinen Mercedes oder Porsche extra ein paar Minuten vor dem Hotel stehen, bevor er in die Garage fĂ€hrt, damit der Wagen be-wundert werden kann.Steibl: Billig sind wir sicher nicht, aber QualitĂ€t kostet eben Geld. Die bekommt der Gast bei uns, und dafĂŒr ist er bereit, zu zahlen. Un-ter QualitĂ€t verstehe ich jetzt nicht, dass der Gast zufriedengestellt wer-

den soll – das ist selbstverstĂ€ndlich, sondern er soll begeistert werden. Und in dem Moment, wo er be-geistert ist, ist er auch gewillt, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Die konkrete Zielgruppe sind junge und jung gebliebene, sportaffine und lifestyleorientierte Leute, die in einer Woche ein Maximum erleben möchten.

ÖGZ: Wie funktioniert die Vermark-tung von Ischgl? Wie erreicht man sein Publikum?Steibl: Ganz wichtig ist bei uns die Marke „Ischgl“. Wir sind eines der bekanntesten Skigebiete Europas und gehören ungestĂŒtzt auch zu den bekanntesten Marken. Ischgl ist tatsĂ€chlich ein Markenartikel geworden. Wie mit anderen hoch-wertigen Marken, egal ob Porsche oder Rolex, identifiziert man sich damit gerne. Da ist es bei vielen Leuten einfach in zu sagen „ich fahre nach Ischgl“. Ischgl hat auf den unterschiedlichsten MĂ€rkten eine enorme Durchschlagskraft und Bekanntheit. Und davon leben wir natĂŒrlich ganz stark. Was wir jedenfalls nicht machen, ist klassi-sches Marketing, sondern wir spre-chen die Leute u. a. eben ĂŒber die Konzerte und Side-Events an. Wir haben etwa jedes Jahr zum Winte-ropening, zu Ostern und zum Ab-schluss ein großes Konzert oder einen Event.

von Clemens kriegelstein

„Wir sind nicht der Ballermann der Alpen!“

Andreas Steibl, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Tourismusverbandes Ischgl, im Interview ĂŒber Partys, Porsches und PistenqualitĂ€t.

anDreas steiBl leitet Die Geschicke Des tv ischGl

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9tourismuswirtschaft

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ÖGZ: Jetzt hat Ischgl aber auch bei vie-len eine Art Ballermann-Image. Ist das etwas, womit man augenzwinkernd leben kann oder will man sich davon eigentlich abgrenzen?Steibl: Ballermann-Image wollen wir sicher keines haben. Ich denke auch, dass man das nicht verglei-chen kann. Am Ballermann liegen die Jungen am Strand herum und saufen Sangria aus dem KĂŒbel. Das ist eine ganz andere Schicht. Unse-re GĂ€ste haben gesellschaftlich wie beruflich schon etwas erreicht, sind finanziell unabhĂ€ngig und sehr zahlungskrĂ€ftig. NatĂŒrlich wird bei uns auch gefeiert, aber eben mit Stil. Statt Sangria trinkt man bei uns Champagner. Also Ischgl als „Ballermann der Alpen“ zu be-zeichnen ist nicht haltbar! Das ist ein ganz anderes Segment.

ÖGZ: Wird man in Ischgl auch als ruhesu-chender Gast oder mit kleinen Kindern glĂŒcklich oder sollte man schon eine ge-wisse Party-AffinitĂ€t mitbringen?Steibl: Wir haben sehr vielfĂ€ltige GĂ€ste. Da sind natĂŒrlich Party-Peo-ple dabei, aber auch normale Paare und in den klassischen Ferienzeiten klarerweise auch Familien. Aber der typische Ischgl-Gast treibt unter- tags viel Sport, feiert gerne und prĂ€-sentiert sich dann auch selbst auf dieser ShowbĂŒhne Ischgl.

ÖGZ: Muss Ischgl nicht immer etwas Neues bieten, sich nicht immer neu erfinden, damit dieser speziellen GĂ€s-teschicht nicht langweilig wird, damit sich dieses Konzept nicht totlĂ€uft? GĂŒnther Aloys hat vor ĂŒber 10 Jahren sogar mal davon gesprochen, dass er eine Hochschaubahn auf die Berge

stellen will. Also wie wichtig ist dieser News-Faktor?Steibl: Ich wĂŒrde nicht sagen, dass wir uns neu erfinden mĂŒssen, denn die Linie ist vorgegeben. Aber es stimmt natĂŒrlich: Dieses Publikum erwartet sich stĂ€ndig etwas Neues, etwas ZusĂ€tzliches. Das ist in erster Linie beim Skigebiet – neuen Pisten, noch mehr QualitĂ€t – ein Thema, obwohl wir da wie vorher erwĂ€hnt eh schon auf höchstem Level operie-ren. Und beim Thema „Events“ ver-suchen wir uns auch immer wieder etwas Neues zu ĂŒberlegen.

ÖGZ: Sie haben die Open-Air-Konzerte mehrmals erwĂ€hnt: Zum Winter-Ope-ning ist es ja nicht mehr lange. Wer wird heuer zu diesem Anlass auftreten und welche weiteren Events sind fĂŒr die nĂ€chste Wintersaison geplant?Steibl: Ganz wichtig ist fĂŒr uns die InternationalitĂ€t und QualitĂ€t der KĂŒnstler. Da erwarten die Leute auch ein entsprechendes Niveau. Die Latte liegt sehr hoch fĂŒr uns. Wenn einmal Elton John oder Tina Turner aufgetreten sind, kann man dann nicht mehr zu den Amigos zurĂŒck. Wir freuen uns, dass das Konzert zum Winter-Opening die-ses Jahr von den Scorpions bestrit-ten wird. Außerdem wird heuer das Winter-Opening erstmals nicht nur an einem Wochenende ĂŒber die BĂŒhne gehen, sondern wir wollen ein Festival draus machen, das eine ganze Woche dauert. Das beginnt am Freitag, den 23. November und dauert bis zum Wochenende darauf. In dieser Zeit wird es drei Live-Auf-tritte geben, von denen der krönen-de Abschluss eben die Scorpions am 1. Dezember sein werden. «

extremsportler kommen in ischGl eBenso auf ihre kosten Wie partytiGer © TV Paznaun-Ischgl

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Vor dem Hintergrund, dass im Februar 2013 alle Augen auf die Ski-WM und damit auf die Steiermark und Schladming gerichtet sind,

wird beispielsweise Tirol auch zu Gast im WM-Ort sein. „Die Ski-WM in St. Anton hat fĂŒr große Aufmerk-samkeit gesorgt und Tirols Ski-kompetenz weit ĂŒber die Grenzen hinausgetragen. Gleichzeitig war St. Anton die Wiege unseres „Tirol Bergs“. Wir freuen uns, damit auch in Schladming zu Gast sein zu dĂŒr-

fen, wo wir zu einem gelungenen Skifest beitragen möchten“, meint Josef Magreiter, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Tirol Werbung.

Sportaffine Zielgruppe

Als Wintersportland Nummer 1 der Alpen hat Tirol seine Infrastruktur weiter verbessert, wie etwa mit der neuen Wildspitzbahn im Pitztal, wo auf 3.340 Metern auch Österreichs höchst gelegenes CafĂ© entsteht. Ein neues Ski-Juwel ist außerdem durch den Zusammenschluss der Skige-biete Wildschönau und Alpbach ent-

standen. „Um diese tollen Angebote ideal nutzen zu können, wird es wie-der die Tirol Snow Card geben, die heuer um die Skigebiete Sölden und Ischgl erweitert wird. DarĂŒber hin-aus zĂŒndet Tirol ein Feuerwerk an hochkarĂ€tigen Wintersportevents, vom Weltcup-Opening in Sölden ĂŒber den Air & Style in Innsbruck, das Hahnenkamm-Wochenende in KitzbĂŒhel bis hin zum Big Moun-tain in Fieberbrunn“, so Magreiter. Events wie das Hahnenkammren-nen haben große Bedeutung fĂŒr das Winterimage Tirols und kommen der regionalen Wirtschaft direkt zu-gute. „Tirol nutzt derlei Veanstaltun-gen, um mit gezielten Werbemaß-nahmen auf sich aufmerksam zu machen, damit der Veranstaltungs-gast zum Wiederholungsgast wird. Außerdem können wir das Winter-sportland Tirol bei einer sportaffi-nen Zielgruppe ohne Streuverluste positionieren“, weiß Josef Magreiter.

Skifahren alS tageSauSflug

Ein Ă€hnliches ResĂŒmee zieht Karl Pramendorfer, Vorstand des OÖ Tou-rismus: „Sportliche Großveranstal-tungen wie Weltcuprennen bedeu-ten fĂŒr die Austragungsregion ein massives Imageplus. Hinterstoder als Weltcuport hat damit innerhalb der Top-Skigebiete Oberösterreichs ein absolutes Alleinstellungsmerk-

mal. Besonders die internationale MedienprĂ€senz bringt einen ĂŒber das Rennwochenende hinausgehen-den enormen Bekanntheitsschub, von dem auch Oberösterreich insge-samt als Wintersportland profitiert“, erklĂ€rt Mag. Karl Pramendorfer. Der Wintertourismus in Oberösterreich stĂŒtzt sich auf drei SĂ€ulen: Skifah-ren, Gesundheit & Wellness sowie GeschĂ€ftstourismus. Im Bereich Wintersport positioniert sich Ober-österreich als Kurzreiseziel auf den NahmĂ€rkten. „Zwei Drittel der Win-ter-NĂ€chtigungsgĂ€ste sind InlĂ€nder. Dementsprechend spielt auch der Tagesausflug fĂŒr Oberösterreichs Wintersportorte eine wichtige Rolle. Laut Analyse des Marktforschungs-instituts Spectra unternehmen allei-ne die Oberösterreicher im Winter rund 4,8 Millionen TagesausflĂŒge im eigenen Bundesland. DarĂŒber hinaus sind SchulSkikurse ein Be-reich, der forciert wird. Denn die Jugend von heute stellt die Winter-gĂ€ste von morgen“, betont Pramen-dorfer.

In KĂ€rnten ist man stolz, dass die Ski-WM 2013 in Schladming statt-findet und die steirischen Freunde das Wintersportland Österreich in die Auslage stellen. „Die Steiermark zĂ€hlt wie KĂ€rnten zu den sĂŒdlichen BundeslĂ€ndern Österreichs und vermittelt ebenso wie KĂ€rnten ein

von Irene StelzmĂŒller

Positioniert als WintergenusslandÖsterreich lĂ€sst sich wintertouristisch geographisch in zwei Zonen teilen: Da gibt es die BundeslĂ€nder Wien und Burgenland, in deren Winterprogrammen der Schnee nicht im Mittelpunkt steht, im Gegensatz zu allen anderen BundeslĂ€ndern.

christoph marGreiter,Gf Der tirol WerBunG

five finGers am krippenstein Bei oBer-traun/Dachstein ©: Popp & Hackner

eislaufen Weissensee ©: ÖW/ Weisel

christoph maDl,nÖ WerBunG

karl pramenDorfer, vorstanD Des oÖ tourismus

Das positive Winterimage Tirols kommt der regionalen Wirtschaft direkt zugute.JoSef magreIter

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Weinlese ©: Popp & Hackner

sĂŒdliches WinterurlaubsgefĂŒhl. Inwieweit KĂ€rnten von der WM profitieren kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht ab-schĂ€tzbar. Fakt ist sicherlich, dass Internationale Sportgroßveranstal-tungen wie die WM in Schladming Österreich als attraktive Winterde-stination ins mediale Schaufenster stellen“, so Christian Kresse, Ge-schĂ€ftsfĂŒhrer KĂ€rnten Tourismus.

SkiSchule ÖSterreichS

Ende Dezember rĂŒckt der Sem-mering anlĂ€sslich des Damen-Ski-Weltcups in den Mittelpunkt: „Die Zuseher aus Österreich und den NachbarlĂ€ndern sollen Lust aufs Skifahren bekommen, in der Kom-munikation wollen wir Niederöster-reich als „die Skischule Österreichs“ positionieren – in allen Skiregio-nen. Das hervorragende Preis-Leis-tungsVerhĂ€ltnis, die perfekte Topo-graphie von leichten HĂ€ngen bis zu schwarzen Pisten und natĂŒrlich die gute Erreichbarkeit aus Wien und den NachbarlĂ€ndern machen Skifahren fĂŒr AnfĂ€nger, Wiederein-steiger und Profis gleichermaßen interessant“, ist Christoph Madl, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Niederöster-reich-Werbung GmbH ĂŒberzeugt.

Ob Wien von einem Großevent wie einem Weltcup-Skirennen am Sem-mering profitiert, will Wiens Touris-musdirektor Norbert Kettner nicht ausschließen: „Je weiter entfernt das Herkunftsland, desto wahrschein-licher wird es, dass die Zuschauer der Skirennen ihren Aufenthalt in Österreich auch fĂŒr einen Besuch in Wien nutzen. Wie in anderen FĂ€l-

len haben die NĂ€chtigungen auch hier kein „Mascherl“, das ist aus der NĂ€chtigungsstatistik nicht heraus-zulesen.“ Wien ist wie die meisten StĂ€dtedestinationen in der glĂŒck-lichen Lage, dass der Großteil der Attraktionen im Winter genauso gut „funktioniert“ wie im Sommer. „Ein Highlight der kalten Jahreszeit ist definitiv der Wiener Adventzauber – seit seiner Etablierung 1986 ha-ben sich die GĂ€ste nĂ€chtigungen im November mehr als verdoppelt und im Dezember mehr als verdreifacht. Zur positiven Entwicklung im De-zember trĂ€gt unter anderem auch die Silvesterparty in der Innenstadt bei“, erklĂ€rt Kettner und ergĂ€nzt: „In wirtschaftlich weniger stabilen Zeiten ist es immer eine Herausfor-derung, ZuwĂ€chse zu erzielen, be-sonders wenn man wie im Fall von Wien auf einem Vorjahresrekord aufbauen will. Die derzeitigen Zu-wĂ€chse aus dem Jahr 2012 – bisher brachten die Monate JĂ€nner bis Au-gust jeweils einen neuen Bestwert – stimmen mich allerdings positiv, dass der Trend auch im Winter an-hĂ€lt.“

Winteropening bei 32° c

Das östliche Bundesland wirbt im Rahmen einer Wirtschaftskoopera-tion mit dem Schuhhaus Humanic mit dem Titel „Winteropening bei 32°C im Burgenland“. Dies ist nur eine der geplanten Maßnahmen, um das Burgenland als Alternati-

ve zum Schneesport ins Spiel zu bringen. „Fakt ist, dass mittlerweile ein Drittel der Übernachtungen im Burgenland in der Wintersaison an-

fĂ€llt, was wiederum vor dem Hinter-grund, dass wir keine Wintersport-region sind, sehr beachtlich ist. Das Thermen- und Gesundheitsangebot ist hier das starke Zugpferd. Mittler-weile gelingt es uns aber auch ganz gut, mit dem Thema Wein & Kuli-narik die Herbstsaison in den Win-ter hinein zu verlĂ€ngern. Mit dem Martiniloben im November, dem neuen Kulinarik- und Genussfesti-val Gans Burgenland – alles dreht sich hier um die Gans – und natĂŒr-lich den vielen Wein- und Kulinari-kevents   im ganzen Land schaffen wir es bis in den Dezember hinein, doch eine gewisse Nachfrage zu hal-ten, wĂ€hrend – wie man weiß – in den alpinen Regionen eher die Vor-bereitung fĂŒr die Wintersaison statt-findet. „Der Winter kann kommen, mit oder ohne Schnee, denn die Thermen und die Gesundheitsho-tels sind in jedem Fall geöffnet und erwarten die GĂ€ste mit tollen Wohl-fĂŒhlangeboten“, meint der burgen-lĂ€ndische Tourismusdirektor Mario Baier. «

stuBai-tirol ©: ÖW/Zaj

WinterverGnĂŒGen

©: NÖ-Werbung/Weinfranz.at

nassfelD ©: KÀrnten Werbung/Fischer

christian kresse,kÀrnten WerBunG

mario Baier,tourismusDirektor BurGenlanD

norBert kettner, Wientourismus-Direktor

Ein Highlight der kalten Jahreszeit ist definitiv der Wiener Adventzauber. norbert Kettner

Im Bereich Wintersport positioniert sich Ober- österreich als Kurzreiseziel auf den NahmÀrkten.Karl Pramendorfer

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Umweltschutz und Nachhaltigkeit liegen dem Gastronomiespezialisten C+C Pfeiffer ganz besonders am Her-zen. Tief in den Unternehmenswerten verankert, spiegelt sich dieses lobens-werte Bewusstsein in allen Produktbe-reichen wider – so auch beim Fisch.

Fischgenuss ganz ohne schlechtes Gewissen – „kein Problem bei C+C Pfeiffer“, dieser Meinung ist auch Ro-nald Kan, Leitung Category Manage-ment Fisch.

Ronald Kan, als Category Manager fĂŒr den Bereich Fisch ist Nachhaltigkeit bestimmt ein großes Thema. Worauf können sich Kunden beim Fischkauf bei C+C Pfeiffer verlassen?RK: Wir garantieren SpitzenqualitĂ€t, absolute Frische und schonende Fang-methoden. SĂŒĂŸwasserfischlieferungen finden tĂ€glich statt, Meeresfische wer-den dreimal pro Woche zugestellt. Da wir die Ware auf schnellstem Wege von unseren Top-Lieferanten/Produzenten importieren, können wir unseren Kun-den neben der einzigartigen Frische auch Spitzenpreise bieten.

Wie sieht es mit Nachhaltigkeit aus?RK: So weit es irgendwie möglich ist, bevorzugen wir regionale Lieferan-ten. Denn gerade bei Fisch ist Frische ein besonders wichtiges Kriterium. Durch die kĂŒrzeren Anlieferwege von

Partnern aus der Region schonen wir außerdem die Umwelt. Man könnte sa-gen, es ist ein Gewinn auf allen Linien!

Außerdem haben Sie eine bedeutende Kooperation mit dem WWF Österreich?RK: Genau, in dieser Zusammenarbeit wurde eine eigene Einkaufspolitik ent-wickelt, die den Schwerpunkt auf „grĂŒ-ne“, nicht bedrohte Fische legt. Die Zu-sammenarbeit hat auch zur sofortigen Auslistung von bedrohten Arten wie Hai, Rochen und Schwertfisch gefĂŒhrt. Es freut mich, dass wir gemeinsam mit dem WWF der Überfischung der Mee-re entgegenwirken und zur Erhalten der Artenvielfalt beitragen können. Ein Thema, das viele andere leider nach wie vor ignorieren.

Und wie sieht es mit der QualitĂ€t der Ware aus? Die ist ja gerade bei Fisch ein nicht unwesentliches Thema?RK: Durch mehrmalige und strenge Kontrollen können wir Frische und SpitzenqualitĂ€t garantieren. Bevor der Kunde den Fisch begutachten kann, wird er vom C+C Pfeiffer-Team stolze dreimal ĂŒberprĂŒft: bei der Verpackung, der WarenĂŒbernahme und schließlich bei der Ausgabe an den Kunden. Da sind wir schon sehr streng, und das ist auch gut so. Und dann fĂŒhren wir zusĂ€tzlich noch Aufzeichnungen wie HACCP und zweimal jĂ€hrliche interne Audits durch. «

Gastronomen, die ihren GÀsten köstli-che Fischgerichte mit bestem Gewis-sen servieren wollen, sind mit dem umfangreichen, nachhaltigen Ange-bot bei C+C Pfeiffer auf jeden Fall gut beraten.

Fragen zum Fisch Sortiment? Das C+C Pfeiffer Fisch-Fachteam hilft gerne weiter.

Frischer Fisch auf den Tisch – mit nachhaltig gutem Gewissen

kontaktRonald kanCategory Manager Fisch

www.ccpfeiffer.at/sortiment/fisch/fisch

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13tourismuswirtschaft

ZunĂ€chst ein paar Zahlen: 7.200 3-Personen-Haushalte könnten ein Jahr lang mit dem Energieverbrauch fĂŒr die kĂŒnstliche Beschneiung von

Wintersportpisten versorgt werden. Dabei sind Schneekanonen heute so effizient wie nie. Jedoch: Je effi-zienter die Schneekanonen werden, umso mehr Gebiete setzen sie ein. Thema Wasser: Jede Sekunde ver-braucht eine Schneekanone um die sechs Liter Wasser. Das hat beispiels-weise in französischen AlpengewĂ€s-sern zu einem RĂŒckgang von bis zu 70 Prozent des verfĂŒgbaren Was-servorrates gefĂŒhrt. Pro Hektar, die beschneit werden, verbraucht man jĂ€hrlich etwa eine Million Liter Was-ser und 260.000 Megawatt Strom.

Ski fahren auf kunStSchnee

Seit mehr als 20 Jahren werden österreichische Pisten mit Kunst-schnee behĂŒbscht. Aus wirtschaftli-chen Überlegungen eine gute Ent-scheidung. Denn in kaum einem Skigebiet kommt man heute ohne kĂŒnstliche Beschneiung aus – das wĂ€re das Ende des Skitourismus in Österreich gewesen. Tirol hat dabei so etwas wie ein Reinheitsgebot fĂŒr den modernen Schnee: Wasser (in

TrinkwasserqualitĂ€t), kalte und tro-ckene Luft. Die optimale Tempera-tur fĂŒr Kunstschnee liegt bei minus 10 Grad, wobei unter bestimmten Bedingungen bereits bei 1 Grad unter null die Schneekanonen ih-ren Dienst verrichten können. Zwi-schen dem 1. November und 10. MĂ€rz wird die moderne Frau Holle in der Regel aktiv. In ĂŒber 2.000 Metern Höhe bereits ab 15. Oktober. Der kĂŒnstlich erzeugte Schnee hat Eigenschaften, die sich Mutter Na-tur wĂŒnschen wĂŒrde. So wiegt ein Kubikmeter Kunstschnee ca. 380 Kilo, natĂŒrlicher Schnee hingegen nur 40–80 Kilo. Das fĂŒhrt dazu, dass die PistenprĂ€paration einfacher ist und der Schnee deutlich lĂ€nger hĂ€lt. Auch schĂŒtzt dieser kompak-te Schnee die Grasnarbe besser, da eine durchgehende Schneedecke den Druck mehrerer Skifahrer bes-ser aufnimmt als eine Naturschnee-decke. Bauern, die ihre Weiden im Winter fĂŒr den Wintersport freige-ben, freuen sich darĂŒber.

SchmelzwaSSer fĂŒr BeSchneiungSanlagen

Moderne Beschneiungssysteme verbrauchen in erster Linie kein Grundwasser, sondern nutzen

Wasser aus Speicherteichen, die sich mit dem Schmelzwasser des Kunstschnees fĂŒllen. Speichertei-che sorgen dafĂŒr dann auch im Sommer fĂŒr den Tourismus. Als beliebte Ausflugsziele werden sie so gebaut, dass die Vegetation zwar versetzt wird, aber grundsĂ€tzlich erhalten bleibt. Die Rasenziegel werden beim Speicherteichbau vom UrgelĂ€nde auf neu hergestellte Böschungen versetzt. Dadurch ent-stehen auch neue LebensrĂ€ume fĂŒr Bergmolche oder Kaulquappen. Die seltene Dotterblume wuchs in Tirol nach dem Bau dieser Anlagen wie-der deutlich besser.

unterSkiedliche technik fĂŒr den kunStSchnee.

Es gibt etwa sechs unterskiedli-che Schneekanonensysteme. Zwei hĂ€ufig eingesetzte sind dabei die Propellerkanone und die Schnee-lanze. Letztere ist energiesparender, hat aber eine geringere Reichweite und Schneeleistung und wird eher auf schmaleren Pistenabschnitten eingesetzt. Ein besonders kreativer Einsatzort der Schneekanonen ist ĂŒbrigens der Firma Siemens beim Bau der neuen Konzernzentrale in MĂŒnchen eingefallen – dort sorgen

von Constantin Wollenhaupt

Schneekanonen – ein Teufelspakt?In Goethes Faust verpflichtet sich der Teufel dem Faust, ihm im Diesseits alle WĂŒnsche zu erfĂŒllen. Im Gegenzug ist Faust bereit, seine Seele dem Teufel zu ĂŒberantworten. So oder so Ă€hnlich sehen Kritiker den Einsatz von Schneekanonen. Schauen wir einmal hinter die Kulissen.

1,5 millionen skifahrer freuen sich im ziller-tal jeDes jahr auf schneereiche pisten

© Vollpfosten Kommunikation OG

speichersee in Gerlos/zillertal

moDerne technik am isskoGel im zillertal. Das innenleBen einer schneekanone ist hiGhtech unD erinnert an eine fluGzeuG-turBine

die Schneekanonen fĂŒr die Bindung von Baustaub und schonen somit die Anrainer vor zu viel Schmutz.

kunStSchnee, kein weg fĂŒhrt vorBei

Als Fazit bleibt zu sagen, dass die Kritik am Einsatz von Schneeka-nonen zwar berechtigt ist, aber der Einsatz lange noch nicht das Ende der Welt bedeutet. Wenn wir in Ös-terreich nicht unzĂ€hlige Tourismus-betriebe und somit auch unzĂ€hlige ArbeitsplĂ€tze verlieren wollen, dann geht kein Weg an Kunstschnee vor-bei. Doch der verantwortungsvolle Einsatz und neue Technologien können die Belastung fĂŒr die Um-welt vertretbar gering halten. Und letzten Endes dreht sich alles um die Frage, frei nach Shakespeare: Ski fahren oder nicht Ski fahren? «

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Bei Gösser wĂ€chst die Vorfreude auf DAS Wintersportevent des kom-menden Winters – die Ski-WM 2013 in Schladming. Schon lange bevor die WM im kommenden Februar fĂŒr spannende Rennen und heiße Stim-mung in ganz Österreich sorgen wird, haben fĂŒr Österreichs bestes Bier die Vorbereitungen fĂŒr die Veranstaltung bereits begonnen. Der Countdown lĂ€uft – in rund vier Monaten werden die Augen der Welt auf unser Land gerichtet sein. Zu den Skirennen vom 4.-17. Februar 2013 erwarten die Ver-anstalter bis zu 400.000 Fans.

Gösser mischt an der Spitze mit

Die Ski-Weltmeisterschaften finden nur alle zwei Jahre statt, in Österreich wa-ren sie zuletzt 2001. Entsprechend groß ist das Interesse aus dem In- und Aus-land. Mit Gösser hat sich die Brau Union einen Spitzenplatz als österreichischer Großsponsor gesichert. „Diese Welt-meisterschaften sind die wichtigsten Bewerbe im Skirennsport neben den Olympischen Spielen. Das ist eine gro-ße Chance fĂŒr das Gastgeberland und fĂŒr uns als Unternehmen“, sagt Marke-ting-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Andreas Stieber stolz. Noch dazu wurde Gösser als DAS Bier der Österreicher positioniert – das es da bei einer Heim-WM nicht fehlen darf, versteht sich von selbst.

Sportsponsoring hat bei Gösser be-kanntermaßen Tradition, denn die Biermarke ist bereits seit 21 Jahren Partner des Österreichischen Skiver-bands. FĂŒr das bedeutendste Winter-sportevent in unseren Breiten setzen wir auf eine vernetzte Sponsoring-Strategie: „Einerseits ist es uns wich-tig, das Image der Marke zu stĂ€rken. Andererseits organisieren wir auch Promotions im Handel und in der Gas-

tronomie, von denen wir uns mehr Umsatz erhoffen“, erklĂ€rt Stieber. Die Chancen dafĂŒr stehen gut: ZusĂ€tzlich zu den GĂ€sten vor Ort werden rund 15 Millionen TV-Zuseher in Österreich die Übertragung der Skirennen verfolgen, inklusive der Gösser-Werbespots.

Auf geht’s, Buam!

Die Vorbereitungen liegen mehr als im Plan. „Von mir aus könnt’s heute losge-hen. Wir sind startklar“, sagt Thomas Reisenberger, der das Projekt fĂŒr die Brau Union leitet. Sein Erfolgsrezept? „Wichtig ist, so ein Riesenprojekt breit aufzustellen. Und dass alle beteiligten Abteilungen so frĂŒh wie möglich in die Planung eingebunden sind.“ Von den ersten GesprĂ€chen bis zu den Rennen dauert es immerhin rund zwei Jah-re. FĂŒr die Planung und Koordination wurde ein abteilungsĂŒbergreifendes Kernteam mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Gastronomie, Lebensmittelhandel, PR und Marke-ting zusammengestellt. Im erweiterten Team sind auch Bereiche wie Logistik oder Controlling vertreten.

Bereits Monate vor dem Event be-gegnet Gösser den Skifans auf Schritt und Tritt. Ab Ende November lĂ€uft der eigens gedrehte Gösser-WM-Spot ĂŒber die Fernsehbildschirme. In den Hauptrollen: die WM-Bier-Botschafter und ehemaligen SkirennlĂ€ufer Hans Knauß, Michael Walchhofer und Harti Weirather. „Mit seinem Abfahrtssieg von 1982 ist Weirather immer noch regierender Schladming-Weltmeister. Darauf wird der Spot in sympathi-scher Weise anspielen“, verrĂ€t Mario Scheckenberger, Group Brand Mana-ger Gösser. DarĂŒber hinaus werden wir eine eigene WM-Zeitung an Kol-leginnen und Kollegen, Partner und

Kunden verteilen. Und in der Gösser Winterboutique auf www.goesser.at warten zahlreiche Fanartikel auf Abnehmer – von Winterjacken und -mĂŒtzen bis zur Trachtenmode.

WM-KrĂŒgerl mit Pfiff

Beim „Skifest mit Herz“, so der offizi-elle Slogan der Veranstalter, darf die herzhafte StĂ€rkung fĂŒr die Sportler und Zuseher natĂŒrlich nicht fehlen. Deshalb wird die Brau Union zu den Weltmeisterschaften gleich mit drei Biermarken vertreten sein: Gösser – unter anderem mit einem eigens eingebrauten WM-Bier, Edelweiss als offiziellem WM-Weizenbier, sowie Schladminger in seiner Rolle als loka-ler Gastgeber.

Aber auch rund um die Ski-WM wird einiges passieren: Das Publikumszelt als Gösser Fan-Arena wird gehobene BierzeltatmosphĂ€re fĂŒr rund 2.000 Besucher bieten. Speziell fĂŒr das Gro-ßereignis wird außerdem die Gösser Alm, eine BlockhĂŒtte im Zentrum Schladmings, aufgestellt. Die urige HĂŒttenstimmung eignet sich bestens zum Feiern österreichischer Erfolge mit VIPs und Kunden.

Die PrĂ€senz vor Ort wird nicht nur das Verkaufsteam in Schach halten. FĂŒr die BierfĂŒhrer und Schanktechniker bedeutet die WM ebenfalls eine gro-ße logistische und organisatorische Herausforderung. In den beiden WM-Wochen im Februar werden bis zu 50 Personen gleichzeitig fĂŒr Gösser im Einsatz sein. Auch Projektleiter Tho-mas Reisenberger wird mit seinem Team in ein temporĂ€res WM-BĂŒro in Schladming ĂŒbersiedeln. Und kann schon jetzt kaum mehr erwarten, dass es endlich losgeht 
 «

Piste frei fĂŒr Gösser

Ski-WM. Beim grĂ¶ĂŸten heimischen Sportevent des Jahres darf eines nicht fehlen: Österreichs bestes Bier. Wie die Marke Gösser dazu beitrĂ€gt und was Sportler und Fans erwartet.

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hans knauß freut sich schon auf Den top-event in seiner steirischen heimat

in WeniGen monaten WerDen hans knauß unD GÖsser hier unsere skifahrer Bei Der Wm unterstĂŒtzen

© Gösser

Die Ski-WM in Zahlen» 650 athleten aus 70 nationen» 11 Bewerbe und 33 Medaillen» 27.000 Zuseher im Zielstadion» rund 28.000 GÀstebetten» abfahrtsstrecke Damen: 3.346 m» abfahrtsstrecke herren: 3.408 m» Schneeanlagen: bis zu 190.000 m3 Schnee pro tag

(= 19.000 lkw-ladungen)

Page 15: Forum Tourismuswirtschaft

15tourismuswirtschaft

Auch wenn sich viele Österreicher jetzt im Herbst noch nicht mit dem Gedanken an den ersten Schnee und kĂŒhlere Temperaturen anfreunden können – fĂŒr Gösser, Österreichs bes-tes Bier, kann der Winter gar nicht frĂŒh genug beginnen. Laufen doch bereits jetzt die Vorbereitungen fĂŒr das Großevent der Saison, die FIS Al-pine Ski-WM 2013, auf Hochtouren. Mit einer eigens gebrauten Bierspe-zialitĂ€t, dem Gösser WM Gold, will die steirische Biermarke nun die Vorfreu-de auf die WM zusĂ€tzlich steigern.

Fruchtig-malzige SpezialitÀt

Gösser-Braumeister Andreas Werner und Ehrenbrauer Michael Walchhofer – der auch die Namenspatenschaft fĂŒr das neue Bier ĂŒbernimmt – sind vom WM Gold bereits begeistert. Eine Kombination aus drei erlesenen Malz-sorten verleiht dem satt rot-goldenen Bier seinen typisch fruchtig-malzigen Geschmack. Leutschacher Opalhop-fen rundet das Gösser WM Gold har-monisch ab und gibt ihm seinen ele-ganten, fein-wĂŒrzigen Charakter. Das

Bier verfĂŒgt ĂŒber eine StammwĂŒrze von 12,5° und einen Alkoholgehalt von 5,3%. Das Produkt wird von Mit-te November 2012 bis Ende Februar 2013 exklusiv in der Gastronomie, sowohl vom Fass als auch in der 0,5-l-BĂŒgelverschlussflasche, erhĂ€ltlich sein.

Offizieller WM-Sponsor

Gösser ist seit ĂŒber 21 Jahren Partner des Österreichischen Skiverbands und offizieller Sponsor der Ski-WM 2013 in Schladming. Wer auch immer in Schladming schließlich gewinnt: Mit dem neuen Gösser WM Gold kann auf österreichisch, mit Österreichs bestem Bier, gefeiert werden. „Uns ist es ein Anliegen, Gösser in den Herzen der Österreicher zu verankern. Unser En-gagement bei einem Großevent wie der Ski WM soll helfen, die emotionale Bindung zur Marke zu stĂ€rken – und was liegt dafĂŒr nĂ€her, als mit einem neuen Produkt aus der Region unsere BrauqualitĂ€ten unter Beweis zu stel-len“, betont Brau Union Generaldirek-tor Markus Liebl. «

Das Bier zur Ski WM 2013

Gösser steigert Vorfreude auf das winterliche Großevent mit dem neuen Gösser WM Gold.

GÖsser-ehrenBrauer michael Walchhofer – Der auch Die namenspatenschaft fĂŒr Das neue Bier ĂŒBernimmt – ist vom Wm GolD Bereits BeGeistert. „eine komBination aus Drei erlesenen malzsorten verleiht Dem satt rot-GolDenen Bier seinen typisch fruchtiGmalziGen Geschmack. leutschacher opalhopfen runDet Das GÖsser Wm GolD harmonisch aB unD GiBt ihm seinen eleGanten, fein-WĂŒrziGen charakter“, zeiGt sich auch GÖsser-Braumeister anDreas Werner ĂŒBerzeuGt vom neuen proDukt

© Gösser

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Mitte September hat das Land Tirol fĂŒr die Er-schließung eines Skige-bietes auf dem 2.811 Me-ter hohen Piz Val Gronda

bei Ischgl (Bezirk Landeck) grĂŒnes Licht gegeben. Wenn auch eine ab-gespeckte Variante dieses Projekts genehmigt wurde, fallen die Reak-tionen doch sehr unterschiedlich aus. Der zustĂ€ndige Naturschutz-landesrat Hannes Gschwenter sagt zwar, dass die Erschließung des hochalpinen Gebietes fĂŒr die Regi-on nicht ĂŒberlebensnotwendig ist, zeigt sich jedoch von der Steige-rung der touristischen AttraktivitĂ€t Ischgls ĂŒberzeugt. Nicht unerwĂ€hnt bleiben sollte die Tatsache, dass das Projekt – wenn auch in einer ande-ren Form – bereits vor ĂŒber 28 Jah-ren erstmals eingereicht wurde und in den letzten knapp drei Dekaden viel Geld in Gutachten und Gegen-gutachten von Touristikern und Na-turschĂŒtzern geflossen ist.

Dass dieses Projekt aus ökonomi-scher Sicht kurz- bis mittelfristig ei-nen echten Mehrwert bietet, scheint naheliegend. Doch wie ist es um die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen mittel- bis langfristig bestellt? HĂ€ufig werden Statistiken bemĂŒht, um darzulegen, dass die Auswirkungen auf Flora und Fauna den Umweltvorgaben entsprechen.

Weniger ist oft mehr

Generell verfolgt die österreichische Skitourismuspolitik schon seit Jah-ren den Weg des QualitÀtstouris-mus. Das bedeutet, dass es mehr in Richtung QualitÀtsverbesserungen

in allen Bereichen geht und nicht in erster Linie um die Erweiterung von KapazitĂ€ten. Nach heutigem VerstĂ€ndnis beschreibt die „Quali-

tĂ€t“ nicht mehr nur die Reise, die Unterkunft oder die Dienstleistung als solches. Der Schutz der Umwelt und die Erhaltung kultureller und regionaler IdentitĂ€t werden heute als unverzichtbar angesehen. Das setzt voraus, dass eine stetige Ver-besserung der sozialen und öko-nomischen Lebensbedingungen oberstes Ziel bei der Sicherung der natĂŒrlichen Lebensgrundlage sein muss. Nachhaltige Entwicklung und die QualitĂ€t des Skitourismus stehen als Basis fĂŒr einen zukunfts-fĂ€higen Tourismus und nicht im Gegensatz zueinander. Der Brundt-land-Bericht hĂ€lt dazu bereits 1987 fest: „Im Wesentlichen ist dauer-hafte Entwicklung ein Wandlungs-prozess, in dem die Nutzung von Ressourcen, das Ziel von Investiti-onen, die Richtung technologischer Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und kĂŒnftige Potenzial vergrĂ¶ĂŸern, menschliche BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche zu er-fĂŒllen.“ Die damalige norwegische MinisterprĂ€sidentin Gro Harlem Brundtland hatte in dieser Kom-mission den Vorsitz. Der Bericht ist bekannt fĂŒr seine Definition des Begriffs „Nachhaltige Entwicklung“.

Wahrhaftigkeit im nachhaltigen skitourismus

Vor einigen Jahren und auch heute scheinen die Maximen zu sein im-mer höher und immer weiter gehen zu mĂŒssen, obwohl die Folgen des Klimawandels auch im Skitouris-mus immer spĂŒrbarer sind. Gebiete, die vor Jahren noch als schneesicher galten, liegen heute bereits zu tief. Die Schneefallgrenze ist mancher-orts heute 300 bis 500 Meter höher, die Wintersaisonen sind regional teilweise stark verkĂŒrzt und nur noch mit exzessiver Beschneiung durch Schneekanonen zu schaffen.

Dennoch heften sich die Protago-nisten der Tourismuswirtschaft auf die Fahnen, dass ihre wirtschaft-lichen AktivitÀten ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich im Einklang stehen. Doch stimmt das wirklich? Wenn generell von Nachhaltigkeit

im Tourismus gesprochen und das Thema auch ernst gemeint wird, mĂŒssen folgende Faktoren nicht nur in der Kommunikation, son-dern auch im Handeln BerĂŒcksich-tigung finden: 1. Intakte Natur- und LebensrĂ€u-

me sowie Umweltmanagement-Systeme sind die Voraussetzung fĂŒr den Tourismus der Zukunft. (ökologische Dimension)

2. Tourismus ist integrierter Teil einer nachhaltigen, regionsspezi-fisch vernetzten Wirtschaft. (öko-nomische Dimension)

3. Das Image von Urlaubsregionen wird geprÀgt von selbstbestimm-ter kultureller Dynamik. (kultu-relle Dimension)

4. Gute Arbeitsbedingungen und soziale Zufriedenheit der Bevöl-kerung schaffen QualitÀt im Tou-rismus. (soziale Dimension)

5. Mitdenkende Tourismusregio-nen berĂŒcksichtigen BedĂŒrfnisse spezieller GĂ€stegruppen.

6. Der Mensch steht als Gestalter der Tourismuspolitik im Mittel-punkt – die gesamte Bevölkerung hat Zugang zu allen Informatio-nen und ist gleichberechtigt in alle Entscheidungsprozesse mit-eingebunden. (intergenerative Dimension)

7. Die Tourismus-Quellgebiete der BallungsrĂ€ume sowie ĂŒberge-ordnete politische Systeme ĂŒber-nehmen Mitverantwortung fĂŒr die touristischen Effekte in den Destinationen. (institutionelle Dimension) 

Klarheit sollte bei Entscheidungs-trĂ€gern, Politikern, FunktionĂ€ren, Tourismusmanagern und Touris-musmitarbeitern darĂŒber herr-schen, dass es nicht ausreicht, ĂŒber Nachhaltigkeit nur bei offiziellen Veranstaltungen oder in Hoch-glanzbroschĂŒren zu sprechen. Der sichere Umgang mit Nachhaltig-keit ist noch nicht gelebte Praxis, so konnte keine einzige Tourismusre-gion Antworten auf einfachste Fra-gen zum Thema Nachhaltigkeit be-antworten. Fragen wie zum Beispiel „Was wĂŒnschen sich Ihre GĂ€ste in diesem Bereich, wonach treffen sie ihre Urlaubsentscheidungen?“ lösten Ratlosigkeit aus: „Weder die

von Harald Farkas

Nachhaltiger Skitourismus in Österreich – wo stehen wir?

Es gab Zeiten, da begann der Winter schlicht und einfach am 21. Dezember. Heute starten die Skiregionen Österreichs schon Wochen frĂŒher in die neue Saison.Das nahmen wir zum Anlass, um uns mal anzusehen, wie es um den nachhaltigen Skitourismus theoretisch und praktisch in Österreich bestellt ist.

15 Prozent der Wintersportler treffen bereits heute ihre Buchungsentscheidungen nach Umwelt-kriterien. Weitere 45 Prozent könnte man ĂŒber die Werbung erreichen.Ulrike Pröbstl, Professorin an der UniversitĂ€t fĂŒr Bodenkultur in Wien

Die kontinGentierunG von liftkarten ist eine mÖGlichkeit, um Den ansturm an skifahrern zu steuern

nachhaltiGkeit BeGinnt Bei jeDem von uns. Wollen Wir Dieses naturschauspiel unseren kinDern vorenthalten? © medialounge

so kÖnnte Das neue GletscherskiGeBiet mal aussehen, Wenn Der massive einGriff in Die natur aBGeschlossen ist

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17tourismuswirtschaft

„DAS BESTE FÜR DIE GASTRONOMIE“ 2345 Brunn am Gebirge ‱ 8055 Graz/Seiersberg

5071 Salzburg/Wals ‱ 8720 Spielberg ‱ 4050 Traun ‱ 9500 Villach ‱ 4600 Wels ‱ 1220 Wien

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tragen wir zur Erhaltung der FischbestÀnde bei.

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GeschĂ€ftsfĂŒhrung noch die Presse-abteilung der Region haben Zeit, sich mit diesen Fragen zu beschĂ€f-tigen“, so das schriftliche Statement der Tourismusregion Zillertal.

entWicklungen in der Praxis Positiv

Tja, theoretisch hört sich Nachhal-tigkeitsmanagement einfacher an, als es ist, wie man an der Reaktion aus dem Zillertal sieht. Dennoch hat sich in der Praxis ĂŒberregional auch einiges zum Besseren entwi-ckelt, was folgende Beispiele bele-gen:

Das Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe lebt modernes Mit-arbeitermanagament, was bedeu-tet, dass die Mitarbeiter des Hotels jĂ€hrlich einige Tage Sonderurlaub bekommen, den sie in anderen Ho-tels verbringen können. Das eigene Hotel ĂŒbernimmt die Kosten dafĂŒr. Und was bringt das? Das Betriebs-klima im Hotel Hochschober ist sehr gut, die Motivation der Mit-arbeiter ist ĂŒberdurchnittlich, und die Mitarbeiter haben so die Mög-lichkeit, sich in die Gastperspektive zu versetzen und dadurch Verbes-serungsvorschlĂ€ge in den eigenen Betrieb einzubringen.

Weltweit einzigartig ist die U-Bahn in dem autofreien Ort Oberlech. Der

GepĂ€ck- und Warentransport findet ĂŒber unterirdische Tunnels statt, die die Hotels miteinander verbinden. Die Anreise der GĂ€ste zum Hotel fĂŒhrt ĂŒber eine Bergbahn, die Autos werden in einer Tiefgarage geparkt.

Ähnlich sieht es in Serfaus in Tirol aus, denn auch hier gibt es eine U-Bahn, die im innerörtlichen Ver-kehr im Einsatz ist. Den ankom-menden GĂ€sten, die ihre Autos am Ortsanfang parken, stehen vier Bahnhöfe zur VerfĂŒgung und bie-ten damit gĂŒnstige Einstiegsmög-lichkeiten. Die Bahn schwebt auf einem Luftfilm ĂŒber der Fahrbahn völlig gerĂ€uschlos dahin und kann kostenlos genutzt werden.

In Lech am Arlberg wird durch die Kontingentierung der Liftkarten der Ansturm von Tagesskifahrern gere-gelt. Niederflurbusse unterstĂŒtzen in Lech das funktionierende öffent-liche Verkehrsnetz.

ZertifiZierungen und initiativen

Nachhaltiges Skigebietsmanage-ment bedeutet ein transparentes und extern zertifiziertes Umwelt-managementsystem wie beispiels-weise Audits und ISO 14000, das die genutzte Landschaft mit berĂŒck-sichtigt. Die zu treffenden Unter-nehmensentscheidungen mĂŒssen

den Klimawandel berĂŒcksichtigen. Und vor allem ist fĂŒr eine umwelt-orientierte Kundeninformation zu sorgen, die auch die Verantwortung der Urlauber von der An- bis zur Abreise einschließt.

Auf nationaler und europĂ€ischer Ebene gibt es zudem eine ĂŒber-schaubare Anzahl an Zertifizierun-gen und Initiativen wie beispiels-weise das Umweltzeichen (www.umweltzeichen.at/cms/home233/content.html) und die europĂ€ische

Initiative Arbeitskreis „The susta-inable tourism“ (http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/tourism/sustainability-competitiveness/tou-rism-sustainability-group/index_en.htm). Das Problem hierbei ist jedoch, dass Nachhaltigkeit oft nur einen Aspekt beleuchtet, und zwar den ökologischen. DarĂŒber hinaus werden bei den Zertifizierungen meist nur Beherbergungsbetriebe adressiert, nicht aber Reiseveran-

stalter, da die Zulieferkette und die Anzahl an Verantwortungs- und EntscheidungstrÀgern die Zertifi-zierung hÀufig sehr komplex ma-chen.

erWartungen der touristen

70 Prozent der Skitouristen spĂŒren bereits die Folgen des Klimawandels und haben laut Experten die Erwar-tung, dass sowohl die Politik als auch die Tourismuswirtschaft die richti-gen Antworten darauf finden.

„15 Prozent der Wintersportler tref-fen bereits heute ihre Buchungsent-scheidungen nach Umweltkriterien. Weitere 45 Prozent könnte man ĂŒber die Werbung erreichen“, sagt Ulrike Pröbstl, Professorin an der Universi-tĂ€t fĂŒr Bodenkultur in Wien.Es wird Zeit, dass sich das Rad der mutigen Entscheidungen bei den dafĂŒr Verantwortlichen schneller dreht, denn uns bleibt nicht mehr viel Zeit. «

Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die BedĂŒrfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass kĂŒnftige Generationen ihre eigenen BedĂŒrfnisse nicht befriedigen können.brUndtland-bericHt

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Aussendungen sind wichtig: Sie halten die GĂ€ste auf dem Laufenden, rufen ein Stammquartier in Erinne-rung oder machen Lust da-

rauf, im Urlaub einmal etwas Neues auszuprobieren. Auf welche Wege man setzt, um GĂ€ste zu finden und im Idealfall zu binden, ist natĂŒrlich eine Frage des Budgets. Aber sie sind vor allem abhĂ€ngig von Katego-rie und Ausrichtung des Hotels, von der Lage und von der GĂ€stestruktur.

Die Mischung bringt Den erfolg

In Zeiten von Internet und Smart-phones einhergehend mit Postamts-schließungen und teuren Versand-gebĂŒhren nahm der gĂŒnstige und einfach zu handhabende E-Mail-Ver-sand rasant zu. Überall – auch in der Hotellerie. Wie stellt sich aufgrund dieser Entwicklungen die Zukunft dar? Werden die GĂ€ste mit E-Mail-Newslettern ĂŒberschwemmt, halten dafĂŒr aber keine Prospekte mehr in HĂ€nden? „Der Trend lĂ€sst sich nicht verallgemeinern. Es kommt immer auf das jeweilige Haus an“, sagt dazu Hotel-Marketing-Experte Jo-sef Seidel. „In der Low-Budget- und Stadthotellerie gibt es schon viele Beispiele, die nur mehr auf Online-Marketing setzen. Im Hochpreis-segment, in familiĂ€r gefĂŒhrten Be-trieben und in HĂ€usern mit hohem StammgĂ€steanteil wird man aber nie ganz auf Prospekte und posta-lische Aussendungen verzichten können. Es wird immer Zielgrup-pen geben, die etwas Gedrucktes in HĂ€nden halten wollen.“ Grund-sĂ€tzlich ist es die Mischung, die den Erfolg bringt, denn „auf einem Bein steht man nicht gut“.

nicht jeDer bekoMMt Post

Mit Nein beantwortet also der Mar-ketingexperte die Fragen nach ei-nem baldigen Aus fĂŒr die gedruckte Hotelinformation. Und Nein sagen auch viele Hoteliers, die ihren eige-nen Weg in Sachen Direktwerbung schon gefunden haben.

In der Heiltherme Bad Waltersdorf – mit einem hohen StammgĂ€stean-teil von rund 53 Prozent im ange-schlossenen Quellenhotel – spielt der Postversand eine zentrale Rolle

im Marketing-Mix. „Unsere GĂ€ste sind in vier Kategorien eingeteilt. Je nach HĂ€ufigkeit der Aufent-halte erhĂ€lt der Kunde mehr oder weniger Informationen auf dem Postweg“, erklĂ€rt GeschĂ€ftsfĂŒhrer Mag. Gernot Deutsch. Der A-Kunde beispielsweise – das ist jener, der jedes Jahr zumindest einmal in Bad Waltersdorf zu Gast ist – wird siebenmal pro Jahr angeschrieben. Er bekommt das Thermenjournal, Infos zu Stammgastangeboten, Gutscheinhefte und eine Geburts-tagskarte. GĂ€ste, die bisher nur angefragt haben, erhalten den elek-tronischen Newsletter. StammgĂ€ste der Therme – die ĂŒber den Golden-VIP-Chip seit zehn Jahren erfasst werden – können ebenso in Direct-Mailing-Aktionen eingebunden werden.

Auch von Mag. Gerhard Höflehner, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des gleichnamigen Natur- und Wellnesshotels in Haus im Ennstal, bekommt nicht jeder einen Brief. „Es wird generell sehr viel angefragt. WĂŒrde ich alle so gewonnenen Adressen beschicken, kĂ€me das viel zu teuer. Wir haben aber fĂŒr uns eine gute Lösung ge-funden.“ Die GĂ€ste, die in den letz-ten drei Jahren im Haus waren, er-halten einen Hotelfolder, der ĂŒber Neuerungen und die Preise infor-miert. Rund 10.000 dieser Folder werden zweimal jĂ€hrlich verschickt. „Anfrager“ erreicht man ĂŒber den E-Mail-Newsletter, der zehn- bis zwölfmal an all jene versandt wird, die ihre Zustimmung dazu geben. Die Zahl steigt stetig und liegt der-zeit bei rund 20.000.

einfaches online-feeDback

„Direct Mailings sind ein wichtiges Tool, das wir regelmĂ€ĂŸig einset-zen, weil ein gewisser Prozentsatz der GĂ€ste das möchte. Dadurch sind die Ausgaben fĂŒr uns sinn-voll eingesetzt“, sagt Klaus Riezler, GeschĂ€ftsfĂŒhrer und Direktor des Sonne Lifestyle Resorts in Mellau im Bregenzerwald. Das Haus wur-de erst 2008 eröffnet, daher ist man noch im Aufbauen einer Stamm-gĂ€stekartei. Aber trotz des kurzen Bestehens gibt es schon viele Kun-den, die sogar mehrmals pro Jahr in die Sonne kommen. Solche treuen

Seelen erhalten eine persönliche Geburtstagskarte, allen anderen wird per E-Mail gratuliert. Hotel-prospekte werden nur auf eine kon-krete Anfrage hin verschickt. Kun-denzeitung gibt es keine, dafĂŒr aber dreimal im Jahr einen Selfmailer – eine Aussendung ohne Kuvert – mit aktuellen Infos und Angeboten fĂŒr Sommer, Herbst und Winter. Auch einen E-Mail-Newsletter gibt es, diesen sechsmal jĂ€hrlich. Feedback kommt vornehmlich online. „Es ist fĂŒr die GĂ€ste leichter, per E-Mail zu antworten als per Post. Rund fĂŒnf Prozent informieren sich hier nach-weislich weiter. Beim Postversand ist das fast nicht messbar“, sagt Riezler. Die Mischung im Resort liegt bei 70 Prozent Onlineinfo, 30 Prozent Aussendungen ĂŒber den klassischen Postweg.

Wieder anders sieht die Sache im KĂ€rntner Mountain Resort Feuer-berg aus: Der E-Mail-Versand hat hier Vorrang. Per Post werden – und das nur auf Anfrage – in ers-ter Linie Hotelkataloge und Gut-scheine verschickt. Angebote in Briefform erhalten nur GĂ€ste ohne E-Mail-Adresse oder FaxgerĂ€t. „Die Tendenz geht bei uns eindeutig zum E-Mail-Versand. Anreisein-formationen, Angebotsnachfragen usw. werden automatisch elektro-nisch versendet“, berichtet man von der Gerlitzen Alpe.

PaPier ist unD bleibt wichtig

So unterschiedlich die Hotels mit der Werbemaßnahme Direktver-sand umgehen, so verschieden sind auch die Vorlieben der Zielgruppen in Sachen Infomaterial. „Bei unse-ren GĂ€sten ist eindeutig der Post-versand beliebter als der elektroni-sche Versand, das merken wir an den RĂŒckmeldungen“, sagt Gernot Deutsch. Man setzt natĂŒrlich auf beide Standbeine, das Online-Mar-keting macht rund ein Drittel der werblichen AktivitĂ€ten aus. „Aber in der Analyse ist die klassische, ge-druckte Aussendung immer noch erfolgreicher.“

Gerhard Höflehner legt Wert da-rauf, seine StammgĂ€ste auf dem Laufenden zu halten: „Die GĂ€ste sollen wissen, dass der Betrieb vo-

von Gudrun HaiGermoser

Die Post ist daTrotz der vielen Möglichkeiten, GĂ€ste auf elektronischem Weg zu informieren, wird es Aussendungen auf Papier immer geben. FORUM TOURISMUSWIRTSCHAFT sprach mit vier heimischen Hoteliers ĂŒber ihre Erfahrungen in Sachen Online- und Postversand.

„fĂŒr uns sinD unD BleiBen stammGĂ€ste-mailinGs Die WichtiGste kommunikationsform. Denn richtiG BeGreifen lĂ€sst sich eine Botschaft nur auf papier“ Gernot Deutsch, heiltherme BaD WaltersDorf

„man kann als hotelier nicht alles per post versenDen. Besser ist es, sich eine schiene zu ĂŒBerleGen unD Diese auch BeizuBehalten“ GerharD hÖflehner, natur- unD Wellnesshotel hÖflehner

Das mountain resort feuerBerG auf 1.766 m auf Der Gerlitzen alpe

© Heiltherme Bad Waltersdorf

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19tourismuswirtschaft

ranschreitet, dass investiert wird.“ Besonders wichtig ist aktuelles und ordentliches Bildmaterial, denn: „Ohne gute Fotos ist ein Folder nicht viel wert.“ An der Bildsprache in den Katalogen hat sich zuletzt vie-les verĂ€ndert. Waren noch vor fĂŒnf Jahren hochglĂ€nzende Imagebilder im Trend, zĂ€hlt heute die Authenti-zitĂ€t. Man zeigt echte GĂ€ste und im Hintergrund darf ruhig auch mal ein Wölkchen am Himmel sichtbar sein.

gutscheine unD anDere gooDies

Eine beliebte Form der Direktwer-bung auf dem Postweg sind soge-nannte Gruppenmailings. DafĂŒr schließen sich zum Beispiel Hotels in unterschiedlichen Regionen mit der gleichen Ausrichtung – Wan-dern, Schi, Wellness, Kulinarik – zusammen und machen gemein-sam eine Aussendung. Hotelier Höflehner weiß aus eigener Erfah-rung, dass es zumeist nur dann ei-nen nennenswerten RĂŒcklauf gibt, wenn dem Gast auch etwas gebo-ten wird. „Wenn bei dem Mailing nichts dabei ist, meldet sich kaum jemand.“ Obwohl Gutscheine mit Geldwert oder fĂŒr konkrete Leis-tungen wie eine Flasche Wein oder eine Wellnessbehandlung lange nicht mehr den „Riss“ haben wie frĂŒher. Auch hier macht sich bei den Kunden ÜbersĂ€ttigung breit. „Man muss sich gut ĂŒberlegen, was fĂŒr den potenziellen Gast ei-nen Wert darstellen könnte. Eine Aussendung muss vor allem Auf-merksamkeit erregen: Sei es durch einen zusĂ€tzlichen Bonus oder ein besonderes, neues Angebot“, sagt Höflehner, denn „dann sind mir viele Anfragen sicher“. «

„Wir sinD kein reines onlinehotel. runD DreissiG prozent unserer aussenDunGen erreichen unsere GĂ€ste nach Wie vor ĂŒBer Den klassischen postWeG“ klaus riezler, sonne lifestyle resort

© Sonne Lifestyle Resort

Sehr schnell können Hotels und Gas-tronomiebetriebe zu regelrechten Hotspots bei der Übertragung gefĂ€hr-licher Keime und Viren werden. Aktu-elles Beispiel ist ein Hotelschiff aus den Niederlanden, das aufgrund von Noro-viren seine Reise auf der Mosel unter-brechen musste und unter QuarantĂ€-ne gestellt wurde. Mittlerweile wurde das Schiff desinfiziert, die QuarantĂ€ne aufgehoben und die 107 GĂ€ste konn-ten die Heimreise antreten.Derartige VorfĂ€lle und ihre Auswir-kungen lassen sich nur durch entspre-chende Hygienemaßnahmen verhin-dern oder zumindest eingrenzen. Das renommierte Textilforschungsinstitut Hohenstein in Bönnigheim stellt hier-zu Folgendes fest: Bei der Übertragung von Noroviren und anderen Krank-heitserregern spielen dabei neben Lebensmitteln besonders Textilien und OberflĂ€chen eine entscheidende Rolle, wie das renommierte Textilfor-schungsinstitut Hohenstein feststellt. Gewerbliche WĂ€schereien gehen da-her vermehrt dazu ĂŒber, HotelwĂ€sche, die naturgemĂ€ĂŸ von vielen unter-schiedlichen Personen genutzt wird und damit einen potenziellen ÜbertrĂ€-ger fĂŒr Keime darstellt, mit desinfizie-renden Waschverfahren zu behandeln.

sauberkeit ist hygiene

In Österreich hat eine aktuelle, re-prĂ€sentative Studie unter Privat- und BusinessgĂ€sten folgendes Ergebnis gebracht: Mit Abstand ist Hygiene fĂŒr 81 Prozent der Befragten das wichtigs-te Kriterium fĂŒr die Hotelbuchung. Hy-giene ist fĂŒr 53 Prozent der Befragten wichtiger als die Freundlichkeit des Personals oder andere Hauptkriterien (34 %) wie etwa die Ausstattung der Zimmer. Gleichzeitig sagen aber auch mehr als 50 Prozent der Interviewten, dass sie nicht selbst beurteilen kön-nen, ob das Zimmer und die verwen-

deten Textilien nur augenscheinlich sauber oder wirklich hygienisch ein-wandfrei sind.

Maßgeschneiderte textilpakete

Wenn Salesianer Miettex, eines der fĂŒhrenden österreichischen Unter-nehmen im Bereich Miettextilien, von Sauberkeit spricht, dann ist immer die Hygiene gemeint. „Wir sind ĂŒberzeugt, optische Sauberkeit alleine reicht heut-zutage nicht mehr aus; das Thema fĂŒr das Hotel von heute und das der Zukunft lautet „Hygiene“. Wir bei Sale-sianer Miettex bearbeiten jedes Textil nach den strengsten Kriterien des Ge-sundheitswesens. Wir machen in der Bearbeitung keinen Unterschied zwi-schen BettwĂ€sche, die im Spitalswesen verwendet wird, und der WĂ€sche fĂŒr die GĂ€ste im Hotel oder Restaurant. Bei uns wird jedes Teil chemothermisch desinfizierend gewaschen. Die Mund-serviette, die der Gast im Restaurant verwendet und damit seine Lippen berĂŒhrt, ist de facto keimfrei. Das Frot-teehandtuch, das der Gast am Zimmer findet und mit dem er sich abtrocknet, der Kopfpolsterbezug, auf den er sein Gesicht legt, ist de facto keimfrei. Da-rauf geben wir eine Hygienegarantie, und das ist nicht nur ein Marketingver-sprechen, sondern eine patentrechtlich eingetragene GewĂ€hrleistungsmarke“, beschreibt Dr. Andreas Philipp, Ge-schĂ€ftsfĂŒhrer Salesianer Miettex, die Unternehmensphilosophie.

Das Unternehmen bietet jedem Kun-den ein fĂŒr seine BedĂŒrfnisse maßge-schneidertes Textilpaket an. Als Kom-plettanbieter von Miettextillösungen ĂŒbernimmt Salesianer Miettex fĂŒr seine Kunden die Beschaffung, Be-vorratung, das hygienisch einwand-freie Reinigen sowie die Lager- und Instandhaltung von Textilien.

www.salesianer.com

Keime und Viren auf dem VormarschHygiene ist wichtiger als Freundlichkeit – dies ergab eine Umfrage unter Touristen und GeschĂ€ftsreisenden. Bei Salesianer Miettex wird jedes WĂ€scheteil chemothermisch desinfizierend gewaschen; darauf gibt es die Hygienegarantie.

InF0Leistungspaket im Bereich Miettextilien:

» WĂ€sche fĂŒr Hotellerie und Gastronomie » Arbeitsbekleidung» Reinraum- und Krankenhaustextilien» Waschraumhygieneprodukte » Matten

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Michaela Reitterer vom Boutique-Hotel Stadthalle in Wien war eine Vorreiterin. Ein Hotel mit einer Null-Energie-Bilanz ist schließlich etwas ganz Besonderes. Denn in-nerhalb eines Jahres wird im Ho-tel gleich viel Energie mit einer GrundwasserwĂ€rmepumpe, Pho-tovoltaikanlage und Solaranlage erzeugt, wie verbraucht wird. Das Regenwasser wird fĂŒr die Toiletten-spĂŒlung und zur BewĂ€sserung des Gartens gesammelt. Und Reitterer steht nicht still. Zurzeit wartet sie auf eine Genehmigung der Stadt fĂŒr eine Strom-Tankstelle und drei kleine WindrĂ€der auf dem Hotel-dach. Bestens von ihren HotelgĂ€s-ten angenommen wird auch der „GrĂŒne Bonus“. „Wer mit den ÖBB oder gar mit dem Rad anreist, erhĂ€lt bei Direkt-Buchung im Hotel einen Rabatt von 10 Prozent auf den Zim-merpreis“, erzĂ€hlt sie. Der Erfolg gibt ihr recht: „Was am Anfang eine super Werbung fĂŒr unser Haus

war, wird von den GĂ€sten sehr ge-schĂ€tzt“, freut sich Reitterer.

Nachhaltigkeit als gesamtidee

Neben Kunst setzt Roman Mayr-hofer in seinem Wiener Hotel Der Wilhelmshof auf Nachhaltigkeit. Mit 156 m2 Kollektor-FlĂ€che hat das Haus die grĂ¶ĂŸte Solaranlage der Wiener Hotellerie, die im Sommer die gesamte Warmwasserbereitung schafft. Energiesparen sowie MĂŒll-vermeiden und richtiges Trennen zĂ€hlen zu wichtigen Werten im Betrieb. Bei Mayrhofer geht Nach-haltigkeit aber weit darĂŒber hinaus. „Wir sehen sie nicht als Marketing-Gag, sondern als echtes Anliegen und ganzheitliches Konzept. Als Unternehmer ist man zudem ein besserer Multiplikator“, stellt er fest. Roman Mayrhofer ist stolz auf die sehr guten persönlichen und nachhaltigen Beziehungen zwi-schen Hotelangestellten, GĂ€sten

und Lieferanten. DarĂŒber hinaus hat der dynamische Hotelier auch das Spenden fĂŒr wohltĂ€tige Zwecke in die Philosophie seines Hauses mit einfließen lassen.

tĂ€glich fĂŒhruNgeN im eNergiezeNtrum

„Extrem hohe Energiekosten und Ressourcensicherung fĂŒhrten zum Gesamtkonzept der Energieautar-kie“, erzĂ€hlt Generaldirektor Bert Jandl vom Hotel Vita Vila Pannonia im burgenlĂ€ndischen Pamhagen. Mit dem Anneliese Pohl Energie-zentrum wurde 2010 ein Zentrum fĂŒr erneuerbare Energien, mit Bio-masse-Heizwerk (Einsparungen ca. €100.000/Jahr) und tĂ€glichen FĂŒh-rungen fĂŒr HausgĂ€ste (2011: 10.000 Besucher) geschaffen. Autofreie Zo-nen, E-Autos und E-Bikes und das öffentliche Gratisbusangebot fĂŒr GĂ€ste fĂŒr „Urlaub vom Auto“ verstĂ€r-ken den Nachhaltigkeitsgedanken.

von Daniela Pötzl

Mehr als ein ZukunftskonzeptNachhaltigkeit bedeutet in Österreichs Hotellerie nicht nur den gelebten Umwelt- gedanken, sondern reicht als weitreichende Idee mit Corporate Social Responsibilty (Unternehmerischer Gesellschaftsverantwortung, CSR) und der WertschĂ€tzung der eigenen Region weit darĂŒber hinaus.

© Boutique-Hotel Stadthalle/Harald Richter

© Hotel Der Wilhelmshof

© www.biohotel-daberer.at

© Bio-Vitalhotel Weissenseerhof

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Bioklimatische Bauweise

der daberer. das biohotel in St. Da-niel im Gailtal arbeitet mit natur-belassenen Materialien von Holz bis Leinen und Loden. So wurden etwa die neuesten Zimmer – ge-nannt Weitblickstudios – 2010 mit einer Lehmwand und einer Wand-heizung ausgestattet. Die Möbel sind aus gekalktem, heimischem LĂ€rchenholz, das von einem regi-onalen Tischler verarbeitet wurde. Ausschließlich Energie aus Sonne und Holz ist fĂŒr die Heizung und das Warmwasser dank Pelletshei-zung und Solaranlage im Hotel verantwortlich. „FĂŒr jeden Gast ver-anschaulicht dargestellt wird dieses autarke Versorgungssystem am Da-berer Energie-Schaufenster, einem Informationsterminal im Erdge-schoß“, erklĂ€rt Juniorchef Christian Daberer.

hauseigeNe Bio-gÀrtNerei

Das Bio-Vitalhotel Weissenseerhof am Weissensee wird als Ganzjah-resbetrieb gefĂŒhrt, hat sich Ende 2011 komplett neu positioniert. Da-fĂŒr stehen 30 neu renovierte Zim-mer, mit Vollholzmöbeln und Na-turmaterialien nach biologischen und gesundheitsfördernden Ge-sichtspunkten ausgestattet. Strom-

ausschalter sorgen u. a. fĂŒr eine elektrosmogfreie Nachtruhe. „Der Weissensee positioniert sich schon seit Jahren in Richtung Nachhaltig-keit und Naturerlebnis. Wir ergĂ€n-zen uns mit unserer Philosophie bestens“, ist Direktor Friedrich Szummer ĂŒberzeugt. In der KĂŒche werkt Dipl. DiĂ€t-Chefkoch Florian Klinger. Viele Zutaten bezieht er aus der eigenen Bio-GĂ€rtnerei „Natur fair!“. Die Fische stammen aus dem Weissensee. FĂŒr die GĂ€ste steht ein Elektro-Fuhrpark mit ĂŒber 15 Fahr-zeugen kostenfrei zur VerfĂŒgung. Dazu zĂ€hlen ein E-Auto, mehrere E-Boote, E-Romantikboote, E-Bikes, E-Roller und E-Motocross.

alles holz!

Auf 1.050 Metern Höhe, umgeben von Almwiesen und der idyllischen Bergnatur, liegt das Hotel Forsthof-alm in Leogang. Vollholz auf vier Stockwerken - Fichten und LĂ€rchen-vollholz, Stein, Glas und heimische Materialien bestimmen Architektur und das Design. 70.000 HolzdĂŒbel halten 245 Tonnen Massivholz, be-stehend aus 2.500 m2 Wand- und Deckenelementen, zusammen und ersetzen die sonst ĂŒbliche Verlei-mung. Juniorchef Markus Widauer will aber nicht nur auf die BedĂŒrf-nisse seiner GĂ€ste eingehen, son-

dern auch auf die seiner Mitarbei-ter: „Wir haben ein Mitarbeiterhaus, das durch Energiegewinnung aus Photovoltaik und Biomasse auf einen Niedrigenergiestandard ge-bracht wird.“ Mit einer schmack-haften Wellness-KĂŒche will Markus Widauer seinen Mitarbeitern auch im Hinblick auf eine bewusste Er-nĂ€hrung Gutes tun.

frischer wiNd im moNtafoN

Das Explorer Hotel ist das erste zertifizierte Passivhotel Europas und verursacht 90% weniger CO₂-Ausstoß als ein herkömmlich ge-bautes Hotel gleicher GrĂ¶ĂŸe. Auf-grund der gut isolierten Bauweise und der modernen LĂŒftungstechnik werden 70% weniger Energie in Form von Strom und Heizkosten gebraucht. „Vermeiden ist besser als Entsorgen“ lautet das Motto. Und so werden z.B. Pfandflaschen und -behĂ€ltnisse und weder Einwegge-schirr noch Portionspackungen ver-wendet. Die Einhandmischbatteri-en haben Druckflussbegrenzer, die WC-SpĂŒlungen Wasserspartasten. Eine eigene Beauftragte fĂŒr Qua-litĂ€ts- und Umweltmanagement sorgt dafĂŒr, dass alle Mitarbeiter durch regelmĂ€ĂŸige Trainings die Umweltpolitik des Hauses kennen und leben. «

NĂ€HeRe INfoSwww.hotelstadthalle.atwww.derwilhelmshof.comwww.vilavitahotels.comwww.biohotel-daberer.atwww.weissenseerhof.atwww.forsthofalm.comwww.explorer-hotel.com/montafon

© Hotel Vila Vita Pannonia

© explorer Hotel Montafon

© Hotel forsthofalm

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Es gab einmal eine Zeit, da verstand man unter ApĂšs-Ski, nach der letzten Abfahrt auf ein Bier oder einen GlĂŒhwein zu gehen, bevor man sich im

Hotel geduscht und umgezogen hat fĂŒr das Abendessen. Das war die Zeit, bevor findige SkihĂŒttenbetrei-ber erkannt haben, dass sich dieses GeschĂ€ft ausbauen lĂ€sst, dass viele Skifahrer schon ab dem mittleren Nachmittag Lust haben, bei viel-leicht mehr als einem Bier zu sit-zen, unbeschwert Spaß zu haben und dabei lauthals Lieder mitzusin-gen, bei denen weder Text noch Me-lodie ĂŒbermĂ€ĂŸige sangestechnische wie intellektuelle Möglichkeiten vo-raussetzen.

Einer der Prototypen dieser Art von Spaß-SkihĂŒtten-Gastronomie ist der Mooserwirt in St. Anton – laut Eigendefinition „wahrscheinlich die schlechteste SkihĂŒtte am Arlberg“. Eugen Scalet hat hier Ende der 1980er-Jahre den Betrieb eröffnet,

weil er gesehen hat, wie gut die etwas oberhalb gelegene SennhĂŒtte seines Freundes Karl Senn lĂ€uft, wie wohl sich die GĂ€ste und auch er selbst dort fĂŒhlen und außerdem, „was soll man mit einer Liegenschaft an dem Ort schon sonst großartig machen“, wie es Scalet formuliert.

Mutter aller SkihĂŒtten

In den ersten Jahren war der Moo-serwirt nicht nur einmal dem Kon-kurs nĂ€her als einem erfolgreichen Betriebsergebnis, woran auch die regelmĂ€ĂŸig auftretenden Live-Bands trotz großer Beliebtheit beim Publikum wenig Ă€ndern konnten. Der Umschwung kam mit dem Engagement von Gerhard Schmide-rer, der bis heute als DJ zum fixen Hausinventar zĂ€hlt. Damals ist er noch gemeinsam mit seinem Bru-der live aufgetreten, im Gegensatz zu anderen Gruppen hat er indes immer schon auf eher seichtere, dafĂŒr aber umso einprĂ€gsamere

Lieder gesetzt. Die ersten Reaktio-nen – von den eigenen Mitarbeitern als auch von manchen GĂ€sten – wa-ren zweigeteilt: Die einen waren entsetzt, dass man diesen Blödsinn doch nicht anhören kann, die ande-ren haben das ganze extrem lustig gefunden. Scalet: „Wir haben an dem Tag den Umsatz im Vergleich zu anderen Tagen mit Livemusik verdoppelt.“ Die Entscheidung, in welche Richtung es kĂŒnftig ge-hen sollte, war folglich nicht allzu schwer, und der Mooserwirt wurde damit zu einem der Pioniere dieser Art von Unterhaltungsgastronomie. Schmiderer – heute jenseits der 60 und wĂ€hrend der Saison nach wie vor sieben Tage die Woche „on duty“ – ist zwar bald dazu ĂŒberge-gangen, die Gitarre mit dem Misch-pult zu tauschen und das Publikum aus der Konserve zu beschallen, darĂŒber hinaus ist man dem Kon-zept aber treu geblieben und hat es in den Folgejahren immer weiter professionalisiert. Das geht so weit,

von clemens kriegelstein

„Ein schmaler Grat zwischen Wodka Feige und Champagner“Wie man in der „schlechtesten SkihĂŒtte des Arlbergs“ „schweineteures“ Essen und Trinken anbietet und trotzdem Erfolg hat, zeigt der „Mooserwirt“ in St. Anton.

platzanGst sollte man als Gast im mooserWirt nicht haBen

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der Gast bei der Hand hat, wird vom Personal gerne akzeptiert.

Personal ĂŒbrigens, das in der gro-ßen Mehrheit dem Haus schon viele Jahre die Treue hĂ€lt, „und diejenigen, die mal eine Saison wo anders hingehen wollen, klopfen nicht selten danach wieder bei uns an – aber meist ist die Position dann leider schon anderweitig vergeben“, wie es Eugen Scalet ausdrĂŒckt. Wer hier arbeitet, der sollte jedenfalls eine gewisse Stress- und LĂ€rmre-sistenz mitbringen und bei guter Kondition sein. Ein volles Tablett durch tanzende Menschenmassen zu schieben, mit der freien Hand gleichzeitig zu servieren und zu kassieren, das Ganze auch im hin-tersten Winkel der HĂŒtte pronto, ist nichts fĂŒr AnfĂ€nger. Aber die Mit-arbeiter wissen, was sie Saison fĂŒr Saison erwartet und freuen sich da-bei ĂŒber einen adĂ€quaten Verdienst.

eigener MerchandiSing-Shop

Dass man sich im Mooserwirt des eigenen Markenwertes bewusst ist, beweist der separate Shop, in dem der Fan alles an gebrandetem Mer-chandising findet, was das Herz begehrt: T-Shirts, Sweater, Jacken, Fleece, Caps, MĂŒtzen, CDs, Poster, Postkarten etc. Und natĂŒrlich nicht zu vergessen CDs mit den selbst eingespielten aktuellen SkihĂŒtten-Hits von DJ Gerhard.

NatĂŒrlich ist man als erfolgreicher Unternehmer in Österreich schnell mit Kritik konfrontiert, die sich im Falle des Mooserwirts auch leicht am Thema „Alkohol“ aufhĂ€ngen lĂ€sst. „Wir haben aber bewusst keine Meter-SchnĂ€pse, kein KĂŒbel-Saufen oder anderes im Angebot, das ex-zessiv zum Saufen animiert, und wenn ein Gast offensichtlich genug hat, dann kĂŒmmern sich die Kellner

auch um ein Taxi fĂŒr den Heimweg. Ernsthafte Verletzungen hat sich jedenfalls in den letzten 20 Jahren niemand auf den letzten hundert Metern der Abfahrt, die der Mooser-wirt-Gast bis zur Talstation noch be-wĂ€ltigen muss, zugezogen.„Es ist halt ein schmaler Grat zwi-schen Ballermann und QualitĂ€t, auf dem wir balancieren, aber es gelingt uns zum GlĂŒck ganz gut. Die Leute haben ohnehin genug Probleme im Alltag. Bei uns sollen sie mal abschal-ten können, Spaß haben und sich gut betreut fĂŒhlen“, so Eugen Scalet abschließend. FĂŒr die „schlechteste SkihĂŒtte des Arlbergs“ offensichtlich kein unbrauchbares Konzept 
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www.mooserwirt.at

dass der Fernsehsender RTL2 jedes Jahr im Dezember (heuer zum 12. Mal!) ein riesiges Live-Konzert mit den einschlĂ€gigen SkihĂŒttensĂ€n-gern im Mooserwirt produziert und somit fĂŒr die Verbreitung dieses Na-mens weit ĂŒber Österreich hinaus sorgt. ZusĂ€tzlich dient dieser Event als Promotion fĂŒr eine jĂ€hrlich neu aufgelegte AprĂšs-Ski-CD (mit Moo-serwirt-Cover), die ebenso regelmĂ€-ßig auf Platz 1 aller Verkaufs-Charts landet. „Dieser Werbewert ist na-tĂŒrlich nicht zu unterschĂ€tzen, der ‚Mooserwirt‘ ist inzwischen zu einer echten Marke geworden“, freut sich Scalet, dem auch bewusst ist, wie viel sein Haus-und-Hof-DJ an dem Erfolg beteiligt ist: „Der Gerhard ist ein Haupttreffer fĂŒr uns! Der weiß genau, was er macht, hat das rich-tige GespĂŒr fĂŒr die Stimmung der Leute, geht mit der Musik selber mit und ist dabei in dem Genre stĂ€ndig up to date. Bei dieser Musik kommt ja stĂ€ndig was Neues raus. Die GĂ€s-te lieben ihn, er kennt viele Stamm-gĂ€ste beim Namen, trotzdem hat er keine StarallĂŒren und ist völlig loyal zum Haus. Schmiderer war in den letzten 20 Jahren einmal krank, da ist ein anderer Profi eingesprun-gen, der normal im Radio auflegt, also auch weiß, wie das geht. Der hat nachher gesagt, es gĂ€be keinen schwierigeren Platz zum Auflegen als den Mooserwirt, und die Um-sĂ€tze sind in der Zeit um 30 bis 40 Prozent eingebrochen – und das bei vollem Haus!“

deM gaSt daS Bezahlen So einfach wie Möglich Machen

Mit der Musik hat sich in den An-fangsjahren des Mooserwirts aber auch die GÀsteschicht geÀndert, interessanterweise trotz der Kom-merzschiene zum Guten, wie Sca-let betont. Die neuen GÀste waren angenehmer und vor allem zah-

lungskrĂ€ftiger. Was auch kein Feh-ler ist. Denn dass die HĂŒtte zwi-schen Weihnachten und Ostern annĂ€hernd tĂ€glich bis auf den letz-ten Platz gefĂŒllt ist, hat nichts mit etwaigen Diskontpreisen zu tun. Im Mooserwirt speist und trinkt man nĂ€mlich „saugut“, aber auch „schweineteuer“, wie die Speisekar-te verkĂŒndet. Kasspatzl’n um 14,50, Spareribs um 18,50 Euro, ein KrĂŒgel Bier 5,70, ein halber Liter Mineral-wasser 5,40 Euro – billig ist tatsĂ€ch-lich anders. Allerdings ist auch das Attribut „saugut“ nicht ĂŒbertrieben. Im Gegensatz zu einzelnen anderen SkihĂŒtten wird bei Speis und Trank nĂ€mlich Wert auf höchste QualitĂ€t gelegt. SchnĂ€pse etwa – selbst bei der Wodka Feige – sind ausnahms-los Premium-Markenware, und so-gar bei den Pommes frites, von de-nen tĂ€glich ein ganzer Berg in der Fritteuse landet, zahlt man einem Top-Lieferanten gerne ein Vielfa-ches von dem, was man einem Bil-liganbieter zahlen mĂŒsste. Scalet: „Die Kunden heute erkennen Qua-litĂ€t ganz genau. Wenn man denen mindere Lebensmittel vorsetzt, hat man ganz schnell ein Problem.“ Wobei das Thema „QualitĂ€t“ im Mooserwirt noch deutlich weiterge-trieben wird. Denn wie viele SkihĂŒt-ten gibt es, bei denen Tischsets fĂŒr die GĂ€ste zur SelbstverstĂ€ndlichkeit gehören oder bei denen die Wein-karte Roederer Cristal ebenso auf-listet wie mehrere JahrgĂ€nge Mas-seto oder ChateĂąu Cheval Blanc. Und fĂŒr abenteuerlustige, hungrige GĂ€ste hĂ€lt die KĂŒche ein ganzes Straußenei, entweder „rustikal“ mit Speck und Zwiebeln oder „royal“ mit Lachs und Kaviar bereit 
 An-gesichts solche Angebote (und Prei-se) ist es daher ebenso verstĂ€ndlich wie konsequent, dass man es beim Bezahlen dem Gast so einfach wie möglich macht: bar, Bankomat, jede Form von Kreditkarte – was immer

© Mooserwirt

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www.goesser.at

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