Zusammenfassung: RD-Fortbildung Thema: Frakturen, Luxationen und Sportunfälle
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Frakturen Einteilungen in geschlossene, offene uns spezielle Frakturen
� Offene Frakturen O 1: Durchspießung eines spitzen Knochenfragments durch die Haut O 2: Ausgedehnte Weichteilverletzung und Gewebekontusion O 3: Ausgedehnte Weichteilzerstörung mit freiliegender Fraktur O 4: Subtotale Amputation
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� Spezielle Frakturen
Grünholzfraktur: Kortikalis einseitig gebrochen Periost dabei intakt
� Dislozierte / nicht dislozierte Fraktur
� Serien-/ Polyfraktur
Unsichere Frakturzeichen
� Hämatom
� Schwellung
� Schmerz � Schonhaltung
� Funktionseinschränkung / -verlust
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Sichere Frakturzeichen
� Groteske Fehlstellung (auch bei Luxation!)
� Abnorme Beweglichkeit / „Gelenkneubildung“
� Crepitus („hörbares Knochenreibegeräusch“)
� Sichtbare freie Knochenenden
� Röntgenologischer Nachweis
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Präklinische Maßnahmen
� NA alarmieren: Analgesie & Reposition
� Achsengerechter Längszug bei: Pulslosigkeit distal der Fraktur -> DMS!
� Immobilisation (SamSplint, Schiene, Vakuummatratze, usw.)
� Blutstillung / sterile Wundversorgung
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Anatomie und Physiologie des Beckens Das Becken besteht aus drei Knochen, die im Acetabulum synostosieren:
• Os pubis = Schambein • Os ilium = Darmbein • Os ischii = Sitzbein
Die Symphyse wird von den beiden Schambeinen gebildet, stellt aber keine gelenkige Verbindung dar. Sie ist eine Sonderform der Synchondrose.
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Das instabile Becken
• Symphysensprengung / „open-book fracture“ • Acetabulumfraktur • Vordere / hintere Beckenringfraktur • Beidseitige vordere Beckenringfraktur • ISG-Sprengung
Dabei können viele Strukturen zerreissen:
• Präsakrale Venenplexus • A. iliaca interna / A. iliaca communis • Harnröhre • Rectum, Sigma
Symptome
• Hämatome im Bereich des Perineums • Symphysensprengung � tastbarer Spalt • Meatale Verletzung (Harnröhrenblutung) • Rectale Blutung • Beinlängendifferenz
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Spezielle Maßnahmen
Verkleinerung des Blutungsraumes Überkreuzen und Zusammenbinden der Beine Knierolle
Gefahr Einklemmung / Abscherung der Urethra
Femurhalsfraktur Ätiologie
Direktes Trauma hohes Alter � Osteoporose
(90 J. alte Frau: jede 5.)
Epidemiologie
Alter > 70 J. w >> m Sehr häufige Verletzung im RD!
Einteilung
Mediale SH-Fraktur � 80-90%: Adduktionsfraktur � Abduktionsfraktur
Laterale SH-Fraktur (selten) Pathophysiologie
Adduktionsfraktur (OP-indikation) Abduktionsfraktur (konservativ)
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Spezielle Anamnese
Schmerzhafte Bewegungseinschränkung Beinverkürzung Evtl. Klopfschmerz der Hüfte
Einteilung nach Stadien
Stadium I: unvollständig oder eingestauchte Fraktur Stadium II: unvollständige Fraktur, aber nicht dislozierte Fragmente Stadium III: teilweise Dislokation der Fragmente Stadium IV: vollständige Dislokation
Spezielle Versorgung
Kühlung Immobilisation auf Vakuummatratze DMS! NA zur Analgesie Reposition
Luxationen
� Synonym: (Teil-) Verrenkung
� Die gelenkbildenden Knochenenden sind voneinander (teil-) entfernt
� Diskontinuität der Gelenkpartner Funktionsverlust
� Luxationsfraktur (Verrenkungsbruch)
Wenn außerdem die Gelenkenden der Knochen gebrochen sind
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Präklinsche Maßnahmen
� NA alarmieren: Analgesie & Reposition
� Achsengerechter Längszug bei: Pulslosigkeit distal der Fraktur -> DMS!
� Blutstillung / sterile Wundversorgung Acromioclaviculargelenk Luxation
� Unfallhergang Sturz auf die Schulter bei abduziertem Arm
� Einteilung: Tossy-Klassifikation � Meistens Luxation nach cranial � Symptomatik
Schmerz bei Bewegung im Schultereckgelenk „Klaviertastenphänomen“
� Therapie in der Klinik: meist konservativ
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Anatomie
Großer Oberarmkopf, kleine Pfanne Fixierung nur durch Rotatorenmanschette Keine knöcherne Fixierung Bandsicherung mangelhaft Häufige Luxationen
Ätiologie
Trauma: Hebelnde Bewegung (Außenrotation, Abduktion) Oft ohne Gewalteinwirkung (angeborene Dysplasie, Muskel-Kapsel-Band-Schwäche)
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Einteilung
Vordere Luxation: 80% der Fälle Untere Luxation: 15% der Fälle Hintere Luxation: 5% der Fälle
Symptomatik/ Untersuchung
Federnde Fixation im Schultergelenk Leere Gelenkpfanne Spontan- / Bewegungsschmerz Hervorstehendes Akromion, abgeflachter Deltoideus
Spezielle präklinische Maßnahmen
DMS! Ruhigstellung in gewünschter Position Evtl. NA zur Analgesie / Reponierung Reponierung
� Eigentlich nur nach Röntgenkontrolle (Frakturausschluss!) � Unter Analgosedierung / Narkose
Therapie in der Klinik
Reposition und 2 Wochen Ruhigstellung (Gilchrist) Hüftgelenksluxation Definition
Dislokation des Femurkopfes aus dem Acetabulum
Ätiologie
Stauchung oder hebelnde Bewegung
Einteilung
Hintere Luxation 75% (innen rotiert) Vordere Luxation (außen rotiert) Luxationsfraktur
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Spezielle Anamnese, z. B.
Auffahrunfall Sturz aus großer Höhe
Spezielle Untersuchung
Bewegungsschmerz Federnde Fixation des Gelenks Beinfehlstellung
Spezielle Maßnahmen
Lokal kühlen DMS! Immobilisation mit Vakuumatratze NA! � Analgesie / schnelle Reposition
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Sportunfälle Claviculafraktur Ätiologie
Meist indirekte Gewalteinwirkung � Schaftfraktur Direktes Trauma: Stoß, Schlag, Schuss � laterale Fraktur
Eine der häufigsten Frakturen! Symptomatik
Weichteilschwellung, Schmerz Functio laesa Krepitation
Untersuchung
Gewissenhafte Auskultation der Lungen (apikal!) DMS der oberen Extremität!
� Plexus brachialis, A. subclavia, V. subclavia
Spezielle präklinische Maßnahmen
Ruhigstellung mit Dreieckstuch Rucksackverband Evtl. NA zur Analgesie Verlaufsdokumentation
Oberarmschaftfraktur Einteilung
Proximales Drittel Mittleres Drittel: Gefährdung N. radialis Distales Drittel
Symptomatik
Druck- und Bewegungsschmerz Evtl. N. radialis-Läsion
� Fallhand, Sensibilitätsstörung Verletzung A. axillaris / A. brachialis
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Spezielle präklinische Maßnahmen
Blutstillung Schienung mittels Oberarmschiene
� Vakuumschiene � Pneumatische Schiene
DMS der unteren Extremität! Evtl. NA: Analgesie
Therapie in der Klinik
Funktionell: manuelle Schienung Konservativ: Gilchrist Operativ: Nagelung / Plattenosteosynthese
Distale Radiusfraktur Ätiologie
Sturz auf extendierte Hand � Colles-Fraktur = Extensionsfraktur
� Fragment radial / dorsal
Sturz auf die flektierte Hand � Smith-Gayrand-Fraktur = Flexionsfraktur
� Fragment radial / volar Einteilung
Colles-Fraktur = Radius-Fraktur loco typico Smith-Gayrand-Fraktur
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Spezielle präkl. Maßnahmen
Schienung Kühlung NA: Reposition unter axialem Zug und ggf. volarer Flexion Begleitverletzungen nicht vergessen!
� z. B. Kahnbeinfraktur Therapie in der Klinik
90% der Fälle konservativ (s.o.) Regelmäßige Röntgenkontrolle