1Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Tarifpolitische Tagung WSI27. September 2012
„, Lebensarbeitszeit und Demografie: Tarifpolitik in der chemischen Industrie “
Peter HausmannIG Bergbau, Chemie, Energie
Vorstandsbereich Tarife/Finanzen
2Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Historie und TarifvertragsstrukturTarifrunde 2008
In 2008 wurde für ca. 550.000 Beschäftigte in 1900Betrieben der chemischen Industrie der erste Flächen-tarifvertrag zum Themenbereich „Demografischer Wandel“ abgeschlossen.
Strukturelemente
Demografie-Analyse Demografie-Fonds Verwendung des Fonds Qualitative Handlungsfelder als betrieblicher Auftrag
3Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Historie und TarifvertragsstrukturDemografie-AnalyseIn allen Betrieben mussten in 2009 Demografie-Analy sen durchgeführt werden. Mindestens folgende Punkte mussten bei der Analyse betrachtet und von den Betriebsparteien ausgewertet werden:
Altersstruktur Qualifikationsstruktur Geschlechterverhältnis
Demografie-Fonds
300 € Demografiebetrag pro Tarifarbeitnehmer und pro Kalenderjahr durch den AG, erstmals ab 1.1.2010, an schließend Erhöhung entsprechend der Tariferhöhung des Vorjahr es.
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Flexible Verwendung nach Wahl der Betriebsparteien (= BV) (mit Auffangregelung*, sofern bis 31.12.2009 keine Einigung)
§ 7 Demografiefonds
Bildung und Verwendung
300 € Demografiebetrag pro Tarifarbeitnehmer und pro Kalenderjahr durch den AG, erstmals ab 1.1.2010, anschließend Erhöhung
entsprechend der Tariferhöhung des Vorjahres
Langzeit-konten
Alters-teilzeit
Teil-rente
BUZChemie (BUC)
Tarifliche Altersvorsorge
*Auffangregelung: Betriebe ≤ 200 AN tarifliche Altersvorsorge, sonst Langzeitkonto, beschränkt auf Demografiebetrag u. Verwendung für Freistellung vor Altersrente
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Historie und Tarifvertragsstruktur
Qualitative Handlungsfelder
Betriebliche Weiterbildung Familie + Beruf Gesundheit und Prävention Übergang in den Ruhestand/Vorsorge
Für die Umsetzung der Handlungsfelder wurden Sozialpartnerempfehlungen und die Bereitstellung vonUmsetzungsstrukturen erarbeitet.
6Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Umsetzung im Betrieb
7Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Rahmenbedingungen und InstrumenteDie Rahmenbedingungen und die vorhandenen Instrumente sind gut. Dies
wollen wir für reale betriebliche Veränderungen nutzen.
Erfahrungen und Kompetenzen in der IG BCE
Tarifverträge BetrVG
Netzwerke Fördermaßnahmen
Projekt DemTV QFC CSSA
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Grenzen der Sozialpartner
Der Handlungs- und Regelungsbereich der Sozialpartner konzentriert sich auf den Bereich der Erwerbstätigkeit und hier in erster Linie den Betrieb. Wenn wir die richtigen Antworten auf die Herausforderungendes demografischen Wandels geben wollen, muss Politik Antwortenund Lösungen für die Phasen vor und nach der Erwerbstätigkeit geben.
Erwerbstätigkeit
Familie und Beruf
Qualifizierung / Lebenslanges Lernen
Personalentwicklung / berufliche Entwicklung
Altersvorsorge
erste Bildungsphase Ruhestand
Gesundheitsvorsorge
Frühkindliche Förderung
Schulbildung
Berufsausbildung
Studium Erfahrungs- /Wissenstransfer
Flexible Übergänge
Erwerbstätigkeit
Familie und Beruf
Qualifizierung / Lebenslanges Lernen
Personalentwicklung / berufliche Entwicklung
Altersvorsorge
erste Bildungsphase Ruhestand
Gesundheitsvorsorge
Frühkindliche Förderung
Schulbildung
Berufsausbildung
Studium Erfahrungs- /Wissenstransfer
Flexible Übergänge
9Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Arbeitszeitpolitik - Rahmenbedingungen
Lohn -Entwicklung Branchen
Flächentarifvertrag als Schutzwall gegen prek äre Besch äftigung
Leiharbeit
10Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Demografiefonds Chemie
2008 bis 2012 = 838 Mio.
2008 bis 2015 = 1,7 Mrd.
Laufzeit TV Demo
11Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Arbeitszeitpolitik - Rahmenbedingen
Demografie
Attraktivität von Branchen
Industriestandort / Innovation / Flexibilität / Schnelligkeit
Arbeitszeit: Ausgleich AG/AN
12Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Arbeitszeitpolitik
Positive Gestaltung für Arbeitnehmer
Gesundheit / Belastung / Arbeitszeitgestaltung / Qualifizierung
13Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Arbeitszeitpolitik durch Tarifpolitik IG BCE
Attraktivität für junge Menschen
Lebensphasenorientierte Arbeitszeit
Gleitende Übergänge
Tarifliche Altersvorsorge
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Arbeitszeitpolitik
Nachhaltige Gestaltungsmöglichkeiten und Steuerung durch
� Langzeitkonten� Lebensphasenorientierte Arbeitszeit� Brancheneinrichtungen der Tarifvertrags-
parteienService und Dienstleistung
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Lebensphasen
16Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Lebensphasen und nachhaltige Steuerung
Arbeitnehmerkonto
Zeitguthaben/Plusstunden/Mehrarbeit
Anreiz durchArbeitgeber
Volumen aus Tarifrunden
Bonuszahlungim Betrieb
Beruf/Familie
QualifizierungSabbatjahr/Langzeiturlaub gleitende
Übergänge
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Lebensphasenorientierte Arbeitszeit
Voraussetzungen:
gesicherte Altersvorsorge Fortschritte Gesetzgeber / Rente Kombination gesetzliche Rente + Tarif Mitbestimmung und individueller Einschluss Unterstützende Dienstleistung und
Abwicklung Sicherheit und Überwachung durch
Betriebsräte und Tarifvertragsparteien
18Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
•Alter•Geschlecht•Funktion•Abteilung•Jobgruppen•Qualifikation•Fluktuation•Krankenstand•…
•Arbeitsgestaltung•Lebensphasen-orientierte Arbeitszeit
•Gesundheit•Qualifizierung•Nachwuchssicherung•Familie und Beruf/Pflege
•Alter•Geschlecht•Funktion •…
•Besondere Einflüsse:•Rekrutierung von Auszu-bildenden, Fachkräften,Hochschulabsolventen,…
•Attraktivität des Arbeits-platzes, Anbindung an das Unternehmen
•Arbeitsfähigkeit, Ge-sundheit, Qualifikation,Belastung
•…...
Heutige Personalstruktur
Zukünftige Personalstruktur
Maßnahmen/Handlungsfelder
Nach Standort,Abteilung,Unternehmens- undFunktionsbereichen
Prognose
Maßnahmen differen-ziert nach Bereichen,Altersgruppen, Tätig-keitsgruppen, …
19Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Arbeitszeitpolitik der IG BCE:
Wir gestalten Arbeitszeit
Wir gestalten Perspektiven für jungeMenschen
Wir geben Sicherheit für das Alter
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Demografieanalyse Wichtige Ausgangsdaten RV 80 flexible Übergänge:
� Altersstruktur� Anspruchsberechtigte für AFZ 2013 bis 2015� Eingruppierung� Entgelt� Fehlzeiten
Lebensphasenorientierte Arbeitzeit:
� Altersstruktur� Geschlecht
21Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Demo I312 €
Demo II (2013-15)200 €
Lebensphasen-orientierteArbeitszeit
RV 80LZKATZ
TeilrenteBUC
Alters-vorsorge
Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“
22Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Betrieblicher Fonds für die Jahre 2013 -2015Zusätzlicher Demografiebetrag (Demo II)
RV 80 Altersteilzeit Langzeitkonten
Freiwillige BV über
Auffangregelung
FlexiblerÜbergang
lebensphasen-orientiert
Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“
23Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Bemessung des Demo II - Fonds
Bereitstellung durch den Arbeitgeber zu Beginn der Jahre 2013, 2014 und 2015
jährlich200 €
pro Tarifarbeitnehmer
oder
600 € zu Beginn 2013als Gesamtbetrag
pro Tarifarbeitnehmer
Beträge oder Restbeträgeaus dem Demo I könnenübertragen werden
24Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
� Eine Kombination der Zwecke gemäß TV Demo ist möglich.� Wenn die Mittel des Fonds erschöpft sind, können keine
Leistungen mehr bezogen werden.� Betriebsparteien unterrichten Tarifvertragsparteien über
Verwendung der Mittel.
Der Fonds II kann nur für folgende Zwecke nach TV Demoeingesetzt werden:
Langzeitkonto gemäß § 8
Altersteilzeit gemäß § 9
Lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung gemäß § 13
Verwendung des betrieblichen Demo-Fonds
25Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Auffangregelung Demofonds II
Reichen die Mittel aus dem Demofonds II nicht für a lle anspruchsberechtigten Arbeitnehmer aus, gelten Vorrangkriterien
Vorrangig werden zunächst die Arbeitnehmer anspruchsberechtigt, die� mindestens 15 Jahre vollkontinuierlich vk gearbeitet haben� danach alle übrigen Wechselschichtmitarbeiter� danach alle anderen Arbeitnehmer� Innerhalb der jeweiligen Anspruchsberechtigten ist die Nähe zur
Regelaltersgrenze entscheidend
26Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
§13 Lebensphasenorientierte Arbeitszeit
80% Arbeits-zeit
Bis zu100%Entgelt
Für bestimmteLebensphasen,z.B.: Familienzeit,Pflege
Arbeitszeitreduzier-ung für gleitendenÜbergangz.B.: ab 60
27Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Freiwillige Betriebsvereinbarung 1 Regelungsnotwendigkeiten bei RV 80 in bestimmten Lebensphasen
Zweckbestimmung Vereinbarkeit von Beruf und Familie
ErziehungszeitenPflege von Angehörigen
Zur Vorbeugung bzw. Nachsorge von krankheitsbedingten Ausfällen
Entlastung für besonders belastete Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmergruppen
Qualifizierung Eine Kombination der Zwecke ist möglich
Auswahlkriterien wegen Begrenztheit der Mittel Betriebszugehörigkeit ist grundsätzlich zu berücksichtigen Bei Bedarf kann BV je nach Zweckverwendung weitere sachliche
Kriterien zur Differenzierungen vorsehen
28Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Antragsverfahren festlegen
Form, Fristen und Antragsadressat Verfahren regeln, nach dem aus dem Kreis der Antragsteller eine
Auswahl der Arbeitnehmer erfolgt Anspruchsdauer
Dauer der Arbeitszeitverkürzung angemessen zum jeweiligen Zweck
Entgelthöhe
Festlegung der Entgelthöhe (80% - 100%) Umsetzung der Reduzierung (zeitliche Lage der Reduz ierung)
Je nach Nutzungszweck sind hier die Interessen des Mitarbeiters zu berücksichtigen
Freiwillige Betriebsvereinbarung 2 Regelungsnotwendigkeiten bei RV 80 in bestimmtenLebensphasen
29Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Demografiekorridor
§ 14 TV Demo
Zusätzliches Flexibilisierungsinstrument Im direkten Zusammenhang mit der
demografischen Entwicklung und der Auswirkung auf die Beschäftigungssituation in den Betrieben
Keine Kombinationsm öglichkeit mit dem Arbeitszeitkorridor nach § 2 MTV und dem Entgeltkorridor nach § 10 BETV
Befristete Regelung ohne Nachwirkung bis 2015 Inkrafttreten ab dem 1. Juni 2012
30Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Demografiekorridor
§ 14 Absatz 1 TV Demo
Zustimmungspflichtige Öffnungsklausel Ausnahme: für einzelne Arbeitnehmergruppen können die
Betriebsparteien eine Betriebsvereinbarung ohne Zustimmung abschließen
Tarifvertragsparteien auf Bundesebene Korridoroption für eine Verkürzung oder Verlängerung der
Arbeitszeit im Rahmen von 35 bis zu 40 Stunden Freiwillige Betriebsvereinbarung Nur Zeitausgleich bei einer Arbeitszeitverlängerung
zulässig Empfehlung: Einrichtung von Langzeitkonten
31Peter Hausmann, IG Bergbau, Chemie, Energie / VB 5 / 27.09.2012
Demografiekorridor
§ 14 Absatz 2 TV Demo / sogenannte Wahlarbeitszeit
Keine Zustimmung der Tarifvertragsparteien erforderlich Freiwillige Betriebsvereinbarung notwendig Auf Grundlage der Betriebsvereinbarung können Arbeitnehmer
und Arbeitgeber eine abweichende Arbeitszeit vereinbaren Abweichungen im Rahmen von 35 bis zu 40 Stunden möglich Nur Zeitausgleich bei einer Arbeitszeitverlängerung zulässig Für die Umsetzung der individuellen Arbeitszeitvereinbarung sind
Regelungen in der Betriebsvereinbarung zu vereinbaren, z. B. Einrichten eines Langzeitkontos, fester Zeitpunkt des Stundenausgleichs etc.