MASTERARBEIT/MASTER'S THESIS
Titel der Masterarbeit/Title of the Master‘s Thesis
„Terminologischer Vergleich Serbisch-Deutsch im Bereich der Medizin – Schilddrüsenerkrankungen“
verfasst von/submitted by
Nina Stanišljević, BA
angestrebter akademischer Grad/in partial fulfilment of the requirements for the
degree of
Master of Arts (MA)
Wien, 2016/ Vienna, 2016
Studienkennzahl lt. Studienblatt/
degree programme code as it appears
on the student record sheet: A 060 363 345
Studienrichtung lt. Studienblatt/ degree
programme as it appears on
the student record sheet: Masterstudium Übersetzen
Betreut von/ Supervisor: Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Budin
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Selbstständigkeitserklärung Ich versichere, die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst zu haben. Ich habe keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt. Alle von mir für direkte
und indirekte Zitate benutzten Quellen sind nach den Regeln des wissenschaftlichen
Zitierens angegeben. Mir ist bekannt, dass beim Verstoß gegen diese Regeln eine
positive Beurteilung der Arbeit nicht möglich ist. Ich habe die Arbeit bzw. Teile davon
weder im In- noch im Ausland zur Begutachtung als Prüfungsarbeit vorgelegt.
Wien, 2016
Nina Stanišljević, B.A.
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Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................. 6
1.1 Inhalt ................................................................................................................ 6
1.2 Theorie ............................................................................................................. 6
1.3 Forschungsfrage.............................................................................................8
2. Grundlagen der Terminologie ............................................................................ 9
2.1 Einführung in die Terminologiearbeit ........................................................... 9
2.2 Methoden des Terminologievergleichs ...................................................... 11
2.3 Begriff, Benennung, Begriffssysteme ........................................................ 13
2.4 Definition ....................................................................................................... 15
2.5 Nomenklatur .................................................................................................. 17
2.6 Äquivalenz ..................................................................................................... 18
3. Methoden der praktischen Terminologiearbeit .............................................. 21
3.1 Formen der Terminologiearbeit .................................................................. 21
3.2 Vorstufen systematischer Terminologiearbeit .......................................... 22
3.3 Systematische Bearbeitung von Terminologien ....................................... 23
3.4 Deskriptive und normende Terminologiearbeit ......................................... 25
4. Fachkommunikation .......................................................................................... 25
4.1 Fachsprache und Gemeinsprache .............................................................. 25
5. Fachübersetzen ................................................................................................. 28
5.1 Skopostheorie ............................................................................................... 29
5.2 Textanalyse ................................................................................................... 32
6. Phasen des Translationsprozess ..................................................................... 34
6.1 Zwei-Schritt-Schema .................................................................................... 34
6.2 Drei-Schritt-Schema ..................................................................................... 35
6.3 Zirkelschema ................................................................................................. 36
7. Übersetzungsvorgang bei medizinischen Fachtexten ................................... 36
8. Übersetzen medizinischer Fachtexte .............................................................. 37
8.1 Die medizinische Nomenklatur ................................................................... 38
8.2 Abgrenzung der medizinischen Fachsprache von anderen Fachsprachen ....................................................................................................... 40
8.3 Varietäten der medizinischen Fachsprache ............................................... 41
8.4 Besonderheiten der medizinischen Fachsprache ..................................... 41
4
8.4.1 Probleme der medizinischen Fachsprache .......................................... 41
8.4.2 Das Problem der Synonymie ................................................................. 42
8.4.3 Die Problematik der Abkürzungen ........................................................ 43
9. Anforderungen an medizinische TranslatorInnen .......................................... 44
9.1 Textrezeptionskompetenz ........................................................................... 44
9.2 Textproduktionskompetenz ......................................................................... 45
9.3 Besonderheiten der medizinischen Fachkommunikation und –sprache 46
10. Übersetzung ..................................................................................................... 47
10.1 Text 1 ............................................................................................................ 47
10.2 Text 2 ........................................................................................................... 55
11. Analyse ............................................................................................................. 58
12. Glossar .............................................................................................................. 62
13. Schlussfolgerung ........................................................................................... 105
14. Bibliographie .................................................................................................. 108
15. Abstract .......................................................................................................... 135
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Vorwort
Das Thema meiner Masterarbeit für den angestrebten Titel Master of Arts
(Übersetzerin) ist „Terminologischer Vergleich Serbisch-Deutsch im Bereich der
Medizin - Schilddrüsenerkrankungen“.
Da ich mich im Masterstudium bereits mit Terminologiearbeit beschäftigt habe
und mir dies sehr gut gefallen hat, habe ich somit beschlossen, mich durch meine
Masterarbeit noch intensiver mit dieser zu beschäftigen. Im Laufe meines Überset-
zerstudiums konnte ich erkennen, dass die Terminologie ein wesentlicher Bestandteil
des Übersetzens ist und das Erlernen der genauen Recherche und Ausarbeitung von
bestimmten Termini von wichtiger Bedeutung ist.
Für den Bereich Medizin habe ich mich entschieden, da ich ursprünglich Me-
dizin studieren und Ärztin werden wollte. Jedoch hat mich mein Lebensweg zum
Übersetzen geführt, das nun zu meinem Beruf wird und zu meiner Leidenschaft ge-
worden ist. Durch eine Schilddrüsenerkrankung meiner Mutter habe ich mich etwas
mit Schilddrüsenerkrankungen beschäftigt und mich somit entschieden, diesen
Fachbereich als Teil meiner Arbeit auszuwählen.
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1. Einleitung 1.1 Inhalt
Im ersten Teil der Masterarbeit möchte ich auf die Theorie der Terminologie-
arbeit, des Fachübersetzens, der Translation und des Translationsprozesses einge-
hen. Im zweiten Teil der Arbeit werde ich einen Ausschnitt eines medizinischen
Fachtextes aus dem Serbischen analysieren, ins Deutsche übersetzen und ein
Glossar der vorkommenden Termini erstellen. Daraufhin folgen eine Analyse und ein
Vergleich der AS- und ZS-Terminologie.
1.2 Theorie
Das Übersetzen fachspezifischer Texte ist keine leichte Aufgabe. Der Schwie-
rigkeitsgrad der Texte steigt immer mehr und die Menge der zu übersetzenden Texte
nimmt permanent zu. Die fachsprachlichen Wörterbücher können immer weniger
Schritt halten. Für eine qualitativ gute Übersetzung ist die richtige Terminologie aus-
schlaggebend. Der/die ÜbersetzerIn ist somit gezwungen sich mit der betroffenen
Fachterminologie auseinanderzusetzen. TerminologInnen sammeln, systematisieren
und bearbeiten Fachwortbestände. Dies erleichtert ÜbersetzerInnen die Arbeit.
Ebenso haben TerminologInnen bei der Erarbeitung einsprachiger Terminologien die
Funktion als BeraterInnen für ÜbersetzerInnen. Der Vergleich von Terminologien ist
für SprachmittlerInnen von größter Bedeutung. Für den Technologietransfer spielen
Terminologien eine wichtige Rolle. Nun stellt sich die Frage, wann die Schaffung von
diesen notwendig ist? Bei der Kommunikation von Fachleuten ist keine Entschlüsse-
lung der Fachterminologie notwendig. Wenn jedoch Fachgebiete in betreffenden
Ländern oder Sprachgebieten noch nicht entwickelt sind, muss die erforderliche
Terminologie geschaffen werden, damit ÜbersetzerInnen dann auch keine Schwie-
rigkeiten beim Übersetzen haben. Terminologie wird in verschiedensten Bereichen
erarbeitet (Vgl. Arntz 2009: 1) „Die Terminologielehre wird in der Norm DIN 2342 als
die Wissenschaft von ihren Begriffen und ihren Benennungen im Bereich der Fach-
sprachen.“ (Arntz 2009: 2ff) definiert. „Es wird zwischen deskriptiver und normender
Terminologiearbeit unterschieden.“ (Arntz 2009: 2ff). Da der Ist-Zustand ermittelt
werden muss, setzt die normende die deskriptive Terminologiearbeit voraus. In vielen
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Fällen ist die erstere gar nicht sinnvoll. Fachwörterbücher sind grundsätzlich deskrip-
tiv ausgerichtet (Vgl. Arntz 2009: 2ff). Die Fachsprache medizinischer Texte kann
äußerst herausfordernd sein. Vorerst muss geklärt werden, wie Fachsprache definiert
wird? „Fachsprache ist der Bereich der Sprache, der auf eindeutige und wider-
spruchsfreie Kommunikation im jeweiligen Fachgebiet gerichtet ist und dessen Funk-
tionieren durch eine festgelegte Terminologie entscheidend unterstützt wird.“ (Arntz
2009: 10). Nach Reinhardt (1966) lässt sich die Fachsprache nach folgenden Kriterien
gliedern: dem Fachgebiet, dem Grad der Fachlichkeit, der Art der verwandten lexika-
lischen Mittel und der Art der Stoffbehandlung. Eine Parallele zu Baldinger lässt sich
in der exemplarischen Aufzählung von Fachgebieten und in der Untergliederung in
lexikalischen Ebenen feststellen (Vgl. Arntz 2009: 1). Für diese Masterarbeit ist je-
doch das Modell von Hoffmann (1985: 65f) ausschlaggebend, da im Vordergrund
dieses Modells die naturwissenschaftlich-technischen Fachsprachen liegen. Diese
gliedern sich in fünf Hauptschichten. Sie können in der Abstraktionsstufe, der äußeren
Sprachform, der Umgebung und dem Kommunikationsteilnehmer beschrieben wer-
den. Immer wichtiger wird jedoch auch die Fachtextsorte. Göpferich unterteilt zum
Beispiel die Texte nach ihrer kommunikativen Funktion und dann nach der theoreti-
schen oder praktischen Orientierung (Vgl. Arntz 2009: 15ff). Es muss auch darauf
geachtet werden, dass ein Fachtext nicht nur fachsprachenspezifische sondern auch
einzeltextspezifische Merkmale aufweisen kann. Vor der Übersetzung und der Ana-
lyse des Ausgangs- und Zieltextes müssen einige Begriffe und Definitionen festge-
halten werden. Begriffe wie "Äquivalenz" oder "Begriff" werden in dieser Arbeit defi-
niert. Die Fachsprache, wie oben erwähnt, beziehungsweise, die Wichtigkeit und
Rolle der Fachübersetzung müssen klar definiert werden, um einen Fachtext, vor
allem im medizinischen Bereich übersetzen und analysieren zu können. Heutzutage
sind Fachübersetzungen kaum mehr wegzudenken. Interessant für ÜbersetzerInnen
ist hier, wie mit einem Text umgegangen werden soll und wie festgelegt wird, ob die
eigene Sprachentscheidung beim Übersetzen fachlich genug gewesen ist oder nicht.
Eine adäquate Sprachwahl wird nur dann ermöglicht, wenn man weiß, warum be-
stimmte Sachverhalte oder Begriffe in genau dieser Weise benannt werden.
Was zeichnet Fachtexte aus und wie versteht man einen Fachtext? (Vgl. Stolze
1999: 15ff). Diese Fragen werden in dieser Arbeit beantwortet. Wichtig ist immer,
Begriffe zu definieren, um das Verständnis jener zu erleichtern. „Fachlichkeit ist eine
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Eigenschaft von Texten in ihrer spezifischen sprachlichen Form, welche von der
fachlichen Sichtweise bedingt ist.“ (Stolze 1999: 15). Die Fachübersetzung ist ein
sprachliches Problem; wie die eigene Sprachentscheidung fachlich ist und wie mit
einem Text umgegangen werden soll, sind methodisch und linguistisch zu begründen.
Der Perspektivenwechsel spielt hier eine entscheidende Rolle. In der Praxis werden
vom/von der ÜbersetzerIn nicht nur Übersetzungen verlangt. Damit eine (fachliche)
Übersetzung als Endprodukt qualitativ hochwertig ist, muss der Ausgangstext hin-
sichtlich (Vgl. Stolze 1999: 16ff) „seines Verwendungszwecks in einer bestimmten
Situation beschrieben werden“ (Stolze 1999: 16ff). Nach deutlicher Analyse des
Ausgangstextes kann dann entschieden werden, ob der Übersetzungsauftrag ange-
nommen wird. Welche Faktoren und Merkmale bei der Analyse des Auftrages und
des Ausgangs- und Zieltextes zu beachten sind, möchte ich ebenso in der Arbeit er-
läutern. Die Skopostheorie darf in dieser Arbeit nicht außer Acht gelassen werden, da
ohne die Festlegung des Skopos die Übersetzung nicht bestimmt werden kann. Was
besagt die Skopostheorie? Welche Phasen gibt es im Translationsprozess? Diese
Fragen werden hier beantwortet. Näher wird dieses Schema in Kapitel 6.1. erläutert.
Eine ausführliche Ausgangstextanalyse ist unumgänglich. Somit wird auch der in der
Masterarbeit verwendete Ausgangstext ausführlich analysiert. Das heißt, es werden
alle Informationen analysiert, die im Text explizit und implizit enthalten sind. In der
zweiten Phase geht der „Sinn des Aufgenommenen“ zur „Intention des Wiederzuge-
benden“ über. Dies kommt auf die Zieltextfunktion an. Hier kommt die translatorische
Kompetenz des/der TranslatorsIn zum Vorschein, da eine Translationsstrategie ent-
wickelt werden muss (Vgl. Stolze 1999: 17ff).
1.3. Forschungsfrage
In der vorliegenden Arbeit soll vorerst herausgefunden werden, welche Her-
ausforderungen sich beim Übersetzen medizinischer Fachtexte ergeben und wie
diese zu meistern sind. Zudem soll analysiert werden, ob in der serbischen Sprache
auch Wörter anderen Ursprungs gebraucht werden oder nur serbischen Ursprungs.
Ein Parallele zu Fachtermini in der deutschen Sprache soll ebenso gezogen werden.
Im Glossar wird dann als Vergleich ersichtlich, welche Termini in der serbischen
Sprache lateinischen und griechischen Ursprungs verwendet werden und welche im
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Englischen belassen werden. Eine Parallele zur deutschen Sprache wird im Glossar
ebenso ersichtlich.
2. Grundlagen der Terminologie 2.1 Einführung in die Terminologiearbeit
Terminologie ist „die geordnete Menge von Begriffen eines Fachgebietes mit
den ihnen zugeordneten Benennungen oder sprachlichen Bezeichnungen.“ (Bu-
din/Oeser 1997: 9). Der wissenschaftliche, technische oder institutionelle Wortschatz,
auf den sich die normierende Beschäftigung mit Fachsprachen bezieht, wird als
Terminologie bezeichnet (Vgl. Roelcke 2010: 115).
Die systematische Terminologiearbeit hat durch die intensivere internationale
Zusammenarbeit und der dadurch zu übersetzenden Texte, dessen Spezialisie-
rungsgrad immer mehr steigt, an Bedeutung gewonnen. Durch das menschliche
Wissen, das sich immer mehr erweitert, wächst der Umfang der Fachwortbestände
konstant. Allerdings kommt es dadurch immer häufiger zu Kommunikations- und
Verständigungsschwierigkeiten zwischen Experten und Laien, aber auch zwischen
Experten innerhalb verschiedener Fachgebiete. Es können bei der Kommunikation
bereits innerhalb einer Sprache Probleme auftreten. Die Tätigkeit der Fachüberset-
zerInnen wird immer bedeutender, da auch die Menge der zu übersetzenden Texte
immer mehr zunimmt und der Schwierigkeitsgrad steigt. Häufig muss sich der/die
ÜbersetzerIn also mit der Terminologie vertraut machen, bevor er/sie den Text über-
setzt. Dies nimmt oftmals sehr viel Zeit in Anspruch. Die fachsprachlichen Wörterbü-
cher können jedoch weder quantitativ noch qualitativ an Veränderungen angepasst
werden.
Der Beruf der TerminologInnen, die neue Fachwörter nach ihrer Entstehung
möglichst rasch erfassen und die exakte Bedeutung klären bzw. festlegen, hat sich
dementsprechend in den letzten zehn Jahren entwickelt. Den Benutzern, also auch
den ÜbersetzernInnen, werden diese Glossare und Fachwörterbücher (auch in Ter-
minologiedatenbanken) zur Verfügung gestellt. Eine Bedeutungserklärung ist auch
wichtig, weil Sprache nur einen begrenzten Vorrat an Benennungselementen verfügt.
TerminologInnen beraten auch Fachleute bei der Beurteilung und Erarbeitung ein-
sprachiger Terminologien.
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Die Terminologiearbeit ist die Erarbeitung, Verarbeitung oder Bearbeitung von
Terminologie in unterschiedlichen Tätigkeitsgebieten. In den verschiedenen Berei-
chen wird einheitlich gearbeitet, damit es möglich ist, terminologische Daten auszu-
tauschen (Vgl. Snell-Hornby et al. 1999: 77ff/ Arntz 2014: 1ff).
In der Praxis wird zwischen deskriptiver und präskriptiver Terminologiearbeit
unterschieden. Das Ziel der deskriptiven Terminologiearbeit ist die zu einem be-
stimmten Zeitpunkt verwendete Terminologie zu beschreiben und aufzuzeichnen,
ohne in den Sprachgebrauch einzugreifen. Die präskriptive bzw. normende (näher
wird in Kapitel 3.4. darauf eingegangen) Terminologiearbeit hat eine einheitliche
Verwendung von Terminologie zum Ziel. Eine einheitliche Terminologie ist für eine
problemlose Verständigung sehr sinnvoll. Deshalb spielt die terminologische Nor-
mung eine wesentliche Rolle. Wissenschaftliche und technische Fachorganisationen
(zum Beispiel das Deutsche Institut für Normung DIN und die International Organiza-
tion for Standardization ISO) legen die Terminologie ihrer Fachgebiete fest. Es ist
unbedingt erforderlich, nach einheitlichen Grundsätzen zu arbeiten, die einen Aus-
tausch terminologischer Daten ermöglichen. Diese Grundlagen sind von der Termi-
nologielehre entwickelt worden (ein junger Zweig der Sprachwissenschaft) (Vgl.
Snell-Hornby et al. 1999: 77ff/ Arntz 2014: 2ff). „Die Terminologielehre wird in der
Norm DIN 2342 ‚Begriffe der Terminologie’ (2011) definiert als ‚die Wissenschaft von
den Begriffen und ihren Bezeichnungen in den Fachsprachen’“. (Arntz 2014: 3). Die
DIN-Normen 2330 (Begriffe und Benennungen – Allgemeine Grundsätze 1993), 2331
(Begriffssysteme und ihre Darstellung 1980) und 2342-1 (Begriffe der Terminologie-
lehre – Grundbegriffe 1992) und für internationale Kooperationen die ISO-Norm 1087
(Terminology – Vocabulary) sind von besonderer Bedeutung. Die Grundlage für das
Verständnis der Terminologie ist das Modell des „semiotischen Dreiecks“. Hier wird
zwischen den Eckpunkten Zeichenkörper (Bezeichnung, Signifikant), Zeichenbedeu-
tung (Begriff, Inhalt, Signifikat) und Gegenstand (Referenzobjekt, Referent) unter-
schieden. Eine Bezeichnung kann verbal oder nonverbal sein. Wenn sie verbal ist,
wird von Fachausdruck oder eine Benennung gesprochen. In der Umgangssprache
wird Fachausdruck, Benennung und Terminus häufig synonym verwendet. Der Aus-
druck Terminus jedoch wird in der Terminologielehre als Einheit aus Siginifikant und
Signifikat verstanden. Der Terminus hat eine Inhaltsseite, also den Begriff und eine
Ausdrucksseite, die Benennung. Terminologien müssen immer wieder ausgebaut und
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entwickelt werden. Meist wird in den Fachsprachen auf bereits Vorhandenes zu-
rückgegriffen. Die Terminologisierung, die Wortzusammensetzung, die Ableitung, die
Kürzung, die Entlehnung und die Lehnübersetzung sind wichtige Verfahren (Vgl.
Snell-Hornby et al. 1998: 80). „Bei der Terminologisierung wird einem gemeinsprach-
lichen Wort ein neuer, fachlicher Begriffsinhalt zugeordnet.“ (Snell-Hornby et al. 1998:
80). Aus dem Englisch stammende Entlehnungen sind zum Beispiel Computer oder
Software. Hier wird das Wort unverändert aus einer anderen Sprache übernommen.
Bei vielen Entlehnungen handelt es sich um Internationalismen, also um Termini, die
in mehreren Sprachen in gleicher oder ähnlicher Weise verwendet werden. Die inter-
linguale Verständigung wird durch Internationalismen erleichtert. Beispiele für die
Wortzusammensetzung sind Energietechnik und für die Kürzung UKW-Sender. Die
Lehnübersetzung wiederum überträgt einzelne Wortelemente in die Zielsprache.
Dabei wird die innere Struktur der Benennung nicht verändert (fr. traduction assistée
par ordinateur – dt. maschinengestützte Übersetzung). Insbesondere in der Fach-
sprache der Medizin können dabei Fachwörter, die den ursprünglichen griechischen
oder lateinischen Terminus ersetzen, aber bestehen bleiben (zB. Suizid oder Intoxi-
kation). Neu gebildete Termini müssen genau und knapp sein und sich am erkannten
Sprachgebrauch orientieren (Vgl. Snell-Hornby et al. 1998: 80).
2.2 Methoden des Terminologievergleichs
Der erste Schritt für einen erfolgreichen Terminologievergleich sind die Wahl
und Eingrenzung des Arbeitsgebiets. Eine qualitative Auswahl von Dokumentati-
onsmaterialen in beiden AS trägt ebenso zu einem erfolgreichen Terminologiever-
gleich bei. Die Ausdifferenzierung äußert sich insbesondere in der Lexik. So darf das
Vergleichsmaterial keinesfalls Unterschiede in sprachlichen oder fachlichen Ebenen
aufweisen. Wenn die Autoren Fachleute in dem Gebiet sind und das Material auf dem
letzten Stand der Forschung sind, kann auch davon ausgegangen werden, dass das
Material zuverlässig ist, dem auch so sein sollte. Die zu verwendenden Materialien
sollten alle in der Muttersprache der Autoren sein, bzw. dürften die Materialen keine
Übersetzungen sein. Während eines Terminologievergleichs ist es sinnvoll, auch
Fachleute zu kontaktieren, falls Termini und/oder Phrasen unklar sind. So kann das
schriftliche Quellenmaterial sinnvoll ergänzt werden.
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Einschlägige Benennungen der Sprache A aus dem Quellenmaterial werden
zuerst ausgewählt und auf Karteikarten übertragen. Zusatzangaben wie Angabe des
Sachgebietes, Definitionen, Kontexte und Quellenangaben, sollen auch angeführt
werden und tragen zur Begriffserklärung bei. Wenn die Terminologie in einen größe-
ren Bestand eingefügt wird, sind Angaben zum Sachgebiet unabdingbar. Die Defini-
tion ist die beste Hilfe bei der Klärung des Begriffsumfangs bzw. des Begriffsinhalts.
Der Kontext kann ebenso zu großem Verständnis beitragen und kann so über typi-
sche Anwendung des Terminus informieren. Durch die Quellenangaben können sich
spätere BenutzerInnen ein Urteil über die Qualität des ausgewählten Materials bilden
und die Exaktheit der Definitionen, Kontexte, Termini etc. prüfen. Synonyme, Hin-
weise zur Sprach- oder Stilebene oder regionale Besonderheiten des Sprachge-
brauchs können ebenso angegeben werden. Mit diesen Daten wird nun in der Ar-
beitssprache A ein Begriffssystem erstellt. Zwischen den Begriffen kommen in diesem
Begriffssystem die Beziehungen zum Ausdruck. In einem Begriffsplan lassen sich
diese graphisch darstellen. Hier werden übergeordnete Begriffe in untergeordnete
Begriffe unterteilt. Jedoch lässt sich nicht überall ein einheitliches System von Be-
griffen aufgrund der Komplexität erstellen. Eine weniger strenge Struktur des Be-
griffsfeldes lässt sich empfehlen. Dieses Verfahren wird dann ebenso mit dem Do-
kumentationsmaterial in der Sprache B durchgeführt, ohne dass dabei die Sprache A
berücksichtigt wird. Das heißt, dass unabhängig voneinander zwei einsprachige Be-
griffssysteme bzw. Begriffsfelder erstellt werden. Es dürfen also Ausgangssprache
und Zielsprache nicht im Verhältnis zueinander stehen. Erst wenn die Arbeitsgänge
abgeschlossen sind, können beide Systeme miteinander verglichen werden. So wird
untersucht, inwieweit beide Systeme einander entsprechen. Folglich lässt sich auch
der Grad der Äquivalenz in ihrem jeweiligen System ersehen. Der Vergleich kann sich
auch auf Definition und Kontext stützen. Diese Informationen bilden die entschei-
dende Vergleichsgrundlage, wenn zwei Einzeltermini miteinander verglichen werden,
was in der Praxis häufig vorkommt. Ein Vergleich führt zu verschiedenen Ergebnissen
im Hinblick auf die Äquivalenz (s. auch Kapitel 2.7.). Wenn der Begriff A oder B in der
anderen Sprache fehlt oder diese nur teilweise äquivalent sind, gibt es die Möglichkeit
einer Lehnübersetzung, also einer Schaffung eines neuen Ausdrucks oder einer
Umschreibung des Begriffsinhalts in der Zielsprache. Das Glossar sollte systematisch
und nicht alphabetisch aufgebaut sein, da diese Vorgehensweise von Begriffen bzw.
13
Begriffssystemen und nicht von Benennungen ausgeht (Vgl. Snell-Hornby 1986:
299ff).
2.3 Begriff, Benennung, Begriffssysteme
Der Begriff wird definiert als „Denkeinheit, die aus einer Menge von Gegen-
ständen unter Ermittlung der diesen Gegenständen gemeinsamen Merkmale mittels
Abstraktion gebildet wird.“ (Herzog et al. 2007: 106, DIN 2342-1/10.92). Die Definition
der Benennung nach DIN 2342-1 lautet: „aus einem Wort oder mehreren Wörtern
bestehende Bezeichnung“ (Herzog et al. 2007: 106). Begriffe sind Hypothesen, die
stets verbessert werden müssen und nach Oeser sind Begriffe von sprachlichen Ge-
bilden zu unterscheiden und sind die erste Stufe der Informationsverdichtung (Vgl.
Budin/Oeser 1997: 46).
Die Einordnung des Begriffes in ein Begriffssystem, ist eine Möglichkeit, den
Begriff zu bestimmen (Vgl. Snell Hornby et al. 1998: 79). Außerdem werden Begriffe
in der Sprache als Benennungen und Definitionen bezeichnet (Vgl. Herzog et al.
2007: 106). Ein Begriffssystem entsteht durch ein Netz, das durch die Gliederungs-
struktur der Begriffssystematik gebildet wird (Vgl. Stolze 1999: 34ff). „Ein Begriffs-
system ist eine Menge von Begriffen, zwischen denen Beziehungen bestehen oder
hergestellt worden sind und die derart ein zusammenhängendes Ganzes darstellen
(DIN-Norm 2331).“ (Vgl. Herzog et al. 2007: 118). Begriffssysteme bilden die Grund-
lage für eine Vereinheitlichung und Normung der Terminologie und erleichtern den
Vergleich von Begriffen und Benennungen in mehreren Sprachen. Die hierarchische
Beziehung von Begriffen spielt hier eine wesentliche Rolle, denn durch (Vgl. Snell
Hornby et al. 1998: 79) Hinzufügungen von Merkmalen entsteht eine Definitionskette
und dadurch wiederum entstehen Ober- und Unterbegriffe (Vgl. Stolze 1999: 34). „Der
Umfang eines Begriffes ist die Gesamtheit aller individuellen Gegenstände, die sämt-
liche Merkmale dieses Begriffes haben.“ (Stolze 1999: 34). Ein Oberbegriff enthält im
Gegensatz zum Unterbegriff weniger selektive Merkmale - ein Unterbegriff mindes-
tens ein distinktives Merkmal mehr als der Oberbegriff. Dieser ist somit allgemeiner
und weniger differenziert (Vgl. Stolze 1999: 34ff). Es gibt wesentliche und unwesent-
liche Merkmale. So erfolgt die Bestimmung und Abgrenzung eines Begriffes. Genauer
gesagt wird durch den fachlichen Zusammenhang entschieden, ob ein bestimmtes
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Merkmal wesentlich oder unwesentlich ist (Vgl. Snell Hornby et al. 1998: 78).
Stolze definiert Benennung als eine „mindestens ein Wort umfassende Be-
zeichnung eines Begriffes.“ (Stolze 1999: 35). Benennungen können materielle als
auch nichtmaterielle Gegenstände bezeichnen (Vgl. Snell Hornby et al. 1998: 78). Es
wird zwischen „Einwortbenennungen (einschließlich der zusammengesetzten Be-
nennungen) und Mehrwortbenennungen“ (Herzog et al. 2007: 106) unterschieden.
Dem Begriffssystem wird ein Benennungssystem zugeordnet. Eine Benennung steht
nicht für sich allein, sondern steht immer in einem systematischen Zusammenhang
mit anderen Termini. Ein Sonderfall der Benennung ist das Nomenklaturzeichen. Die
Nomenklatur wird in Kapitel 2.6. näher erläutert. Neue Begriffe und Benennungen
entstehen nicht durch neue Bildung sondern durch Verknüpfungen bereits bekannter
Begriffe. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie neue Begriffsverknüpfungen ent-
stehen können:
• als Determination (nähere Bestimmung)
• als Konjunktion (Inhaltsvereinigung)
• als Disjunktion (Umfangsvereinigung)
• als Integration (Bestandsvereinigung)
Benennungssysteme sind zur Veranschaulichung von Äquivalenzproblemen in einem
bestimmten technischen Teilgebiet notwendig. Ein Benennungssystem kann in zwei
Sprachen erarbeitet werden. Dazu werden Termini aus Originaltexten entnommen
und systematisch zusammengestellt. Lücken werden sofort deutlich. Durch eine
Lehnübersetzung kann ein Terminus neu geschaffen werden (Vgl. Stolze 1999: 37ff).
Die eineindeutige Beziehung zwischen Begriff und Benennung ist der Idealfall in der
Terminologiearbeit. Dies bedeutet, einerseits, dass ein Begriff nur durch eine einzige
Benennung wiedergegeben wird (hier liegt dann keine Synonymie vor) und anderer-
seits, (Vgl. Snell-Hornby et al. 1998: 80ff) „dass die betreffende Benennung nur einen
Begriff wiedergibt“ (Snell-Hornby et al. 1998: 80ff) (es liegt keine Polysemie vor) (Vgl.
Snell-Hornby et al. 1998: 80ff).
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2.4 Definition
Definitionen können erst nach Aufdeckung, Strukturierung und Auswahl der
Merkmale verfasst werden. Sie sind eine Inhaltsbeschreibung des Begriffs und (Vgl.
Stolze 1999: 35) „dienen dazu, einen möglichst eindeutigen Zusammenhang zwi-
schen Begriffen und Benennungen herzustellen.“ (Stolze 1999: 35). Durch Determi-
nation, Begriffs-Konjunktion, Begriffs-Disjunktion und Integration können Begriffe
miteinander verknüpft werden (Vgl. Wüster 1991: 35). Definitionen sind besonders
wichtig, da Begriffe in jeweiligen Fachgebieten im Mittelpunkt stehen und diese mit
sprachlichen Mitteln eingegrenzt bzw. beschrieben werden. In der DIN 2342 (2011)
wird der Begriff Definition wie folgt definiert: „Begriffsbestimmung mit sprachlichen
Mitteln“. Die wichtigste Form der Definition ist für die Terminologiearbeit die Inhalts-
definition (Vgl. Arntz et al. 2014: 63). „Mit Hilfe der Definition wird der Begriff eindeutig
fixiert und abgegrenzt d.h., die Bedeutung des Terminus wird über seinen Begriff
willkürlich festgelegt.“ (Snell Hornby et al. 1998: 79). Die Begriffe werden mittels
Sprache so eindeutig beschrieben, also definiert, dass möglichst unmissverständlich
mit ihnen umgegangen werden kann. Definitionen können allerdings nicht in laufender
Rede oder laufendem Text, vor allem aufgrund der Struktur und auch Länge, ver-
wendet werden (Vgl. Hohnhold 1990: 48). Die Funktion von Definition lautet wie folgt
(DIN 2330 {1993:6}):
„Beim Definieren wird ein Begriff mit Hilfe des Bezugs auf andere Begriffe innerhalb
eines Begriffssystems festgelegt und beschrieben und damit gegenüber anderen Be-
griffen abgegrenzt. Die Definition bildet die Grundlage für die Zuordnung einer Be-
nennung zu einem Begriff; ohne sie ist es nicht möglich, einem Begriff eine geeignete
Benennung zuzuordnen.“ (Arntz et al. 2014: 63).
2013 wurde in der DIN 2330 Definition kürzer gefasst, nämlich, dass Definition
dazu dient, einen Begriff zu bestimmen, einen anderen einzugrenzen und in ein Be-
griffssystem einzuordnen. Laut Dahlberg (1981:17) ist Definition ein Äquivalent zwi-
schen einem Definiendum (was soll definiert werden) und einem Definiens (wie soll
etwas definiert werden) zum Zweck der Abgrenzung des Verständnisses des Defini-
endums in jeglicher Kommunikationssituation.
Es gibt zahlreiche Definitionsarten, da ein Gegenstand je nach Fach, Blick-
16
winkel, Zielsetzung etc. betrachtet werden kann. Mönke (1978:59) hat einige Grund-
typen (von 70 Definitionsarten) herausgearbeitet, die einen Eindruck der Komplexität
des Definierens vermitteln:
• Begriffsbenennung (Definiendum)
• Taxonomisch-nominale Begriffserklärung (genus proximum)
• Klassifikation und Verweise
• Genetisch-kausale Bestimmung
• Angaben zur materiellen Beschaffenheit
• Angabe allgemeiner Merkmale
• Funktionsangabe
• Zuordnung mathematisch-physikalischer Daten oder Kennwerte
• Worterklärung
Allerdings spielen in der praktischen Terminologiearbeit nur einige wenige Arten eine
Rolle – insbesondere die Inhalts-, die Umfangs-, und die Bestandsdefinition.
Die wichtigste Form der Definition ist die Inhaltsdefinition. Diese (intensionale Defini-
tion) wird wie folgt definiert: (Vgl. Arntz et al. 2014: 65f)
„Definition, bei der ausgehend von dem Oberbegriff die einschränkenden Merkmale
angegeben werden, die den zu definierenden Begriff von anderen Begriffen derselben
Abstraktionsstufe unterscheiden.“ (Arntz et al. 2014: 66).
Es ist hierbei wichtig, alle die für den Zweck wesentlichen Merkmale aufzu-
nehmen. Hier besteht das Definiens aus Oberbegriff und einschränkenden Merkma-
len. Die Inhaltsdefinition gilt als die klassische Definitionsart und ist die mit Abstand
wichtigste, (Vgl. Arntz. 2014: 66f), „da sie durch die Angabe der Merkmale die Ein-
ordnung in das Begriffssystem und die Abgrenzung gegenüber anderen Begriffen
ermöglicht und zugleich eine Grundlage für die Benennung bietet“ (Arntz et al. 2014:
67).
Umfangsdefinitionen (extensionale Definition) sind für die Terminologiearbeit
nicht besonders geeignet, da die Anzahl der Unterbegriffe überschaubar bleiben
muss und dies hier nicht der Fall ist. Die Umfangsdefinition wird so definiert: (Vgl.
Arntz et al. 2014: 66f) „Definition, bei der alle Unterbegriffe des Begriffs aufgezählt
17
werden, die innerhalb des betreffenden Begriffssystems auf derselben Hierarchie-
stufe stehen“ (Arntz et al. 2014: 67). Umfangsdefinitionen sind stabiler als Be-
standsdefinitionen, da erst die Entstehung eines neuen Unterbegriffes erfolgen muss,
bevor die Definition ihre Gültigkeit verliert.
Letztere, also die Bestandsdefinition, wird so definiert, dass bei dieser Defini-
tion „alle auf derselben Hierarchiestufe stehenden Teilbegriffe des Begriffs aufgezählt
werden“ (Arntz et al. 2014: 67). Bei dieser Definitionsart findet man Unterschiede zur
Umfangsdefinition. Diese Definitionen sind weniger abstrakt und möglicherweise
leichter verständlich. Sie verlieren durch Veränderungen der tatsächlichen Gege-
benheiten leicht ihre Gültigkeit (Vgl. Arntz et al. 2014: 67). Es darf nicht unerwähnt
bleiben, dass es neben diesen Definitionen noch definitorische Hilfsmittel gibt, die
zum leichteren Verständnis beitragen. Dies sind Zeichnungen, Bilder, Beispiele, Er-
klärungen, Symbole, Formeln etc. In Ausnahmefällen kann ein solches Mittel eine
Alternative zur Definition sein (Vgl. Arntz et al. 2014: 67ff).
Bei Definitionen ist es wichtig, dass einheitliche Benennungen verwendet
werden. Diese Benennungen sollten im gleichen System vorkommen und für ein und
denselben Begriff sollte immer die gleiche Benennung beibehalten werden. Die Ver-
wendung von Synonymen ist zwar stilistisch schöner, kann jedoch die Verständlich-
keit enorm beeinträchtigen. Für das Verständnis der Definition kann es hilfreich sein,
den Gültigkeitsbereich anzugeben. Von großer Bedeutung ist auch die regelmäßige
Kontrolle und Aktualisierung terminologischer Bestände, denn durch die Veränderung
von Merkmalen oder Unter,- oder Teilbegriffen, führt dies zu einer Begriffsänderun-
gen, sodass eine neue Definition erforderlich ist (Vgl. Arntz et al. 2014: 71f).
2.5 Nomenklatur
Eine Nomenklatur ist eine systematisch geordnete Menge von Bezeichnungen
zur eindeutigen Bestimmung von Begriffen. Im Gegensatz zur Terminologie ist die
Nomenklatur überschaubar, lückenlos und weist eine strenge Strukturierung auf (Vgl.
Snell-Hornby 1986: 293). Internationale Benennungssysteme für Arten, Gattungen
der Pflanzen und Tiere sind Beispiele für Nomenklaturen (Vgl. Snell Hornby et al.
1998: 79). Folgende Kriterien müssen für die Aufstellung von Nomenklaturen erfüllt
werden: Die Einheitlichkeit (Morpheme eines Wortes kommen aus einer Sprache); die
18
Eindeutlichkeit (Synonyme und Homonyme werden vermieden); die sachliche Rich-
tigkeit (der Begriff gibt das Phänomen korrekt wieder); die sprachliche Korrektheit
(das Wort ist sprachlich korrekt) und die internationale Gültigkeit (Name und Phäno-
men haben weltweit Gültigkeit) (Vgl. Hüging 2011: 35ff).
2.6 Äquivalenz
Eine Übersetzung muss die Worte und „die Ideen des Originals wiedergeben.
Eine Übersetzung soll sich wie ein Originalwerk und wie eine Übersetzung lesen, den
Stil des Originals wiedergeben“ (Wilss 1977: 156ff), im Stil des/der ÜbersetzersIn
geschrieben sein, sich wie ein zeitgenössisches Werk des Originals und der Über-
setzung lesen. In einer Übersetzung „kann und darf gegenüber dem Original niemals
etwas hinzugefügt oder weggelassen werden“. (Wilss 1977: 156ff). Diese Aussagen
sind zwar widersprüchlich, jedoch haben alle eine gewisse Berechtigung. Durch die
bedingte Selbstrelativierung konnte die Übersetzungstheorie und –praxis bisher keine
objektiven Antworten auf die interlinguale Äquivalenzproblematik finden. Der/die
TranslatorIn verlässt sich noch immer auf seine/ihre übersetzerische Intuition und
seinen/ihren individuellen translatorischen Erfahrungsbereich.
Es ist nicht ganz klar, seit wann der Terminus „Äquivalenz“ als Begriff Teil der
Übersetzungswissenschaft ist. Wahrscheinlich wurde dieser im Zuge des Aufbaus
einer eigenständigen Fachterminologie aus der mathematischen Fachsprache über-
nommen (hier wird von Äquivalenz gesprochen, (Vgl. Wilss 1977: 156ff) „wenn zwi-
schen den Elementen (zweier Mengen) eine umkehrbar eindeutige Zuordnung mög-
lich ist.“) (Wilss 1977: 159). „Äquivalenz bedeutet Gleichwertigkeit, nicht Gleichheit
oder Identität.“ (Hohnhold 1990: 56). Es ist hierbei am wichtigsten festzustellen wie
viel Äquivalenz erreicht werden soll und wie viel erreicht wird – es geht nicht unbe-
dingt darum, ob AT und Übersetzung einander äquivalent sind oder nicht. Nach Reiß
ist das Ziel des Übersetzungsprozesses erreicht, wenn optimale Äquivalenzen zwi-
schen Original- und Zielsprache vom/von der ÜbersetzerIn gefunden werden (Vgl.
Hohnhold 1990: 56). Im Allgemeinen kann Treue mit Äquivalenz gleichgesetzt wer-
den. Der Begriff „Äquivalenz“ impliziert verschiedene Forderungen an den Text: die
Forderung nach gleicher Funktion von AT und ZT, der ZT solle den AT widerspiegeln
oder nachbilden etc. Die Interpretation von Äquivalenz als Gleichwertigkeit, zum
19
Beispiel impliziert eine Simulierung des Wechselspiels zwischen textinternen und
textexternen Faktoren. Nida formuliert den Begriff als „dynamic equivalence“. Trotz-
dem bleiben die zahlreichen unterschiedlichen Definitionen unscharf und der Begriff
wird weiterhin mit „Treue“ gleichgesetzt. Durch die AT-Analyse wird die Grundlage
bereitgestellt, damit die Äquivalenz bestimmt werden kann – dies kann jedoch nicht
erfüllt werden, da für die Produktion eines äquivalenten ZT Informationen über die
voraussichtliche ZT-Situation miteinbezogen werden müssten (Vgl. Nord 1991: 26ff).
Im Englischen wird der Begriff mit „equivalence“ gleichgesetzt, das eigentlich
eine umgangssprachliche Verwendungsweise aufzeigt, jedoch der Begriff einen um-
gangssprachlichen und fachsprachlichen Status besitzt und deswegen nicht lexema-
tisch unterschieden wird. Im Deutschen ist es im Gegensatz dazu anders: Hier wird
zwischen fachsprachlich und umgangssprachlich mit den Begriffen „Äquivalenz“ und
„Gleichwertigkeit“ differenziert. Der Äquivalenzbegriff ist in der deutschsprachigen
übersetzungswissenschaftlichen Literatur integriert, es fehlt allerdings die Sicherung
seines fachsprachlichen Status in der linguistischen Terminologie. Im Französischen
hingegen ist die Verwendungsweise etwas komplizierter da der Begriff „équivalence“
zwei Bedeutungen aufweist. Zum einen bezeichnet es eine bestimmte Art von se-
mantischer Perspektivenverschiebung und ist somit eine übersetzungsprozedurale
Kategorie. Zum Anderen bringt es wie im Deutschen und Englischen zum Ausdruck,
dass jeder Übersetzungsvorgang auf Äquivalenz abzielt (Vgl. Wilss 1977: 160ff). „Die
relative Unbestimmtheit (und Unbestimmbarkeit) des Äquivalenzbegriffs hat teils
übersetzer-, teils text-, teils adressatenspezifische Ursachen.“ (Wilss 1977: 161).
Der/die ÜbersetzerIn hat eine bestimmte Vorstellung von der Textvorlage, die für die
zielsprachliche Textverwirklichung maßgebend ist. Der Versuch, den Äquivalenzbe-
griff zu objektivieren, wird nicht dadurch unerheblich erschwert, dass der/die Über-
setzerIn subjektive Qualitätsvorstellungen inhaltlicher oder stilistischer Art einfließen
lässt. Nach Levy tendiert der/die ÜbersetzerIn dazu, entweder einen allgemeinen
Terminus zu wählen oder logische Verhältnisse zwischen Ideen zu erklären. Also, in
einem Fall „wählt der/die ÜbersetzerIn das Wort, das ihm zuerst einfällt (meistens ist
es dasjenige Wort, das den breitesten Verwendungsbereich besitzt) und im anderen
Fall übernimmt der/die ÜbersetzerIn die Rolle des/der Textinterpreten/In.
Andere Äquivalenzprobleme sind da ersichtlich, wo durch absichtliche oder
unabsichtliche inhaltliche Ambivalenz des AS-Textes der/die ÜbersetzerIn Interpreta-
20
tionsschwierigkeiten hat und somit zu unterschiedlichen zielsprachlichen Ergebnissen
führt. So ist es folglich unausweichlich, dass der/die ÜbersetzerIn dem/der Empfän-
gerIn seine eigene inhaltliche Interpretation aufdrängt. Die Rolle des/der Empfänger-
sIn des Übersetzungsresultats ist bei der Formulierung von wissenschaftlich über-
prüfbaren Aussagen zur Übersetzungsäquivalenz einer der Faktoren für die Schwie-
rigkeiten bei der Formulierung. Übersetzungen sind entweder relativ adressatenspe-
zifisch oder relativ adressatenunspezifisch orientiert. Nach Walmsley beruht das
ganze Konzept der Übersetzungsäquivalenz auf einer ungewissen theoretischen
Prämisse. Folglich kann man sagen, dass die Übersetzungsäquivalenz ein empiri-
scher Sachverhalt ist. Für diese Probleme gibt es derzeit nur einzeltextspezifische
Antworten, die auf einem Vergleich von AS- und ZS-Texten beruhen.
Kade geht davon aus, dass die Relationen, die den Übersetzungsvorgang steu-
ern, zwischen Ausgangssprache und Zielsprache strukturierbar sind und ein System
potentieller Äquivalenzbeziehungen bilden. Da er der Meinung ist, dass die Inhalts-
wiedergabe von primärer Bedeutung ist, ist Äquivalenz die Herstellung von
Eins-zu-Eins-Entsprechungen auf der Inhaltsebene. Es gibt vier Grundtypen von po-
tentiellen Äquivalenzbeziehungen: totale Äquivalenz (formal und inhaltlich besteht ein
interlinguales Eins-zu-Eins-Verhältnis {market research = Marktforschung}; fakultative
Äquivalenz (zwischen AS und ZS Textelement besteht eine
Eins-zu-Viele-Entsprechung und eine Ein-Zu-Eins-Entsprechung kann nur durch
Kontextabfrage hergestellt werden) {Spannung = voltage, tension, pressure...}; ap-
proximative Äquivalenz (Gegenüberstehen von einem eindeutigen AS- und ZS-
Textelement, ohne dass von semantischer Deckungsgleichheit gesprochen werden
kann) {heaven/sky = Himmel} und Nulläquivalenz (Fehlen einer für eine eindeutige
lexikalische Einheit in der AS eine entsprechende Einheit in der Zielsprache) {floating
voter = Wechselwähler}. Der Übersetzungsvorgang gewinnt die Dimension eines
Entscheidungsprozesses überall dort, wo der/die ÜbersetzerIn zwischen mehreren
gleichwertigen Übersetzungsmöglichkeiten wählen muss. Oft hat man hier ein kom-
pliziertes Wechselverhältnis zwischen Textfunktion und Textkonstitution. So stellt sich
die Frage, ob es überhaupt möglich ist, texttypologisch differenzierte, standardisierte
Äquivalenzkriterien zu entwickeln. Äquivalenzkriterien mit absolutem Geltungsbereich
gibt es jedenfalls nicht. Wenn davon ausgegangen wird, dass der Äquivalenzbegriff
eine syntaktische, lexikalische und stilistische Dimension aufweist, ist eine dreistufige
21
AS-Analyse vorzunehmen, den ZS-Text mit Hilfe von Übersetzungsstrategien herzu-
stellen und das erzielte Übersetzungsergebnis auf seinen inhaltlichen und stilistischen
Äquivalenzgrad hin zu überprüfen (hier kann man sich der Methode der Rücküber-
setzung bedienen) (Vgl. Wilss 1977: 168ff).
Wenn bei Begriffen in zwei Sprachen keine Kongruenz oder denotative Identität
vorliegt, sind diese nur Entsprechungen und keine Äquivalente. Vergleiche von Ter-
mini unterschiedlicher Sprachen können zu Kongruenz führen (Begriffe A und B
stimmen voll überein) oder zu Inklusion (A ist weiter als B, schließt B aber ganz ein),
Lücke (der Begriff A bzw. der Begriff B fehlt in der anderen Sprache) oder die Begriffe
A und B sind nur teilweise äquivalent.
Wenn fehlende Äquivalenz vorhanden ist, können Lehnübersetzungen eines
Wortes aus der AS, zum Beispiel übernommen werden (Vgl. Stolze 1999: 37ff).
Äquivalenz lässt sich so sichern, indem der/die ÜbersetzerIn alle Aussageebenen des
AS-Textes so in die Zielsprache überträgt, dass eine Erzielung möglichst hoher
Ränge von Gleichwertigkeit geschaffen wird. Zwischen Fachwort und Textganzem
wird auf allen (Text-)Ebenen Äquivalenz nicht immer erreicht. Dann sichert das Nä-
herungsprinzip so viel Äquivalenz, wie viel subjektiv oder objektiv möglich ist. Text-
ebenen sind für den/die ÜbersetzerIn (Vgl. Hohnhold 1990: 60) „alle relevanten Leis-
tungsebenen, auf denen Äquivalenz gesucht wird“ (Hohnhold 1990: 60). Überset-
zungsorientierte Terminologiearbeit behandelt den Gegenstand in permanenter Sicht
auf das jeweils aktuelle Textganze. Durch die Verknüpfung terminologischer und
phraseologischer Elemente im Fachtext schlägt die Terminologiearbeit einen Weg
Richtung übergreifende Ebene des Textganzen ein und erstellt somit eine terminolo-
gische Grundlage. Benennungen und Wendungen werden auf die Verwendbarkeit
überprüft und die Objekte werden dann in die Texte eingefügt. Die Terminologiearbeit
ist also am Zustandekommen sachgerechter Zieltexte maßgeblich und ist somit an
der Unterstützung der Äquivalenzsicherung beteiligt (Vgl. Hohnhold 1990: 62f).
3. Methoden der praktischen Terminologiearbeit 3.1 Formen der Terminologiearbeit
Wenn ein Sachgebiet und die im Zusammenhang stehende Terminologie be-
arbeitet werden spricht man von systematischer Terminologiearbeit. Punktuelle Un-
22
tersuchungen spielen hierbei eine wesentliche Rolle, wobei einzelne Wortgleichungen
(mit einem aussagekräftigen Kontext) zu finden sind, die der/die FachübersetzerIn für
seine/ihre Fachübersetzung benötigt. Faktoren, wie die Zielsetzung der Arbeit, die
Zielgruppe, die verfügbaren MitarbeiterInnen, die verfügbare Zeit, Dokumentation und
Datentechnik, sind für die Form, in der praktische Terminologiarbeit stattfindet, be-
stimmend.
3.2 Vorstufen systematischer Terminologiearbeit
In der Praxis gibt es zahlreiche Arbeitsmethoden, die meistens alle als Termi-
nologiearbeit bezeichnet werden. Nicht immer ist es möglich, terminologische Unter-
suchungen anzustellen. Oft ist eine punktuelle Untersuchung unabdingbar, um eine
Lösung für ein Übersetzungsproblem zu finden. Häufig wird das Ergebnis in einem
Datenbestand festgehalten, damit späterer Zugriff ebenfalls gewährleistet wird. Wird
dieses Verfahren angewendet, ist der terminologische Nutzen jedoch begrenzt. Um
langfristig auf das terminologische Material Zugriff zu haben, sind Zusammenfas-
sungen von punktuellen Untersuchungen und anschließend Einfügungen von termi-
nologischen Analysen des jeweiligen Sachgebietes notwendig. Daher können punk-
tuelle Untersuchungen als Vorstufe der systematischen Terminologiearbeit gesehen
werden.
Eine Auflistung von Fachwörtern, die in einer richtigen alphabetischen Rei-
henfolge gelistet sind, ist keine Methode der Terminologiearbeit im engeren Sinne. So
lässt sich nämlich nicht feststellen, ob alle Begriffe des Fachgebietes erfasst sind.
Oftmals werden auch Benennungen aufgenommen, die nicht zum Fachgebiet dazu-
gehören. Hierbei sind die Definitionen sehr oft unterschiedlich strukturiert und formal
unkorrekt. Außerdem sind viele Wortsammlungen auch mit dem Ziel konzipiert, viele
Fachgebiete abzudecken, was wiederum zu Ungenauigkeiten führt.
Um größere und grob strukturierte Begriffsfelder zu bearbeiten, wird von der
Definition des zu bearbeitenden Fachgebietes ausgegangen. Dann erfolgt eine Tei-
lung nach Gesichtspunkten, die sich aus dem entsprechenden Fach ergeben. Folglich
werden die ausgewählten Begriffe diesen Einheiten zugewiesen. Erfolgt keine weitere
Strukturierung der Begriffe, gestaltet sich die Überprüfung der Richtigkeit der ermit-
telten Äquivalenzen und die Vollständigkeit der Bestände äußerst schwierig. Diese
23
Methode ist zwar besser als die vorhergehend beschriebene, stellt jedoch keine völlig
systematische Bearbeitung dar und muss daher auch „nur“ als terminologische Vor-
arbeit angesehen werden (Vgl. Arntz et. al. 2014: 209ff).
3.3 Systematische Bearbeitung von Terminologien
Bei der systematischen Bearbeitung von Terminologien ist zunächst eine
Grobeinteilung eines Fachgebietes erforderlich. Erst dann wird die detaillierte Bear-
beitung jedes Begriffs fortgesetzt. Folgende Arbeitsschritte sind hierfür notwendig:
• „Organisatorische Vorüberlegungen
• Abgrenzung des Fachgebietes
• Aufteilung des Fachgebietes in kleinere Einheiten
• Beschaffung und Analyse des Dokumentationsmaterials
• Sammlung und vorläufige Zuordnung der gefundenen Benennungen und
Begriffe sowie aller zweckdienlichen Informationen
• Erarbeitung der Begriffssysteme
• Bearbeitung des Materials im Systemzusammenhang sowie terminologi-
sche Analyse
• Bereitstellung für den Benutzer“ (Arntz et. al. 2014: 209ff)
Die Wahl des Fachgebietes wird häufig durch die Bedürfnisse der Berufspraxis
bestimmt. Klarheit und Zielsetzung der Arbeit, sind wichtige Faktoren, über die Klar-
heit verschafft werden muss. Die genaue Bestimmung der Zielgruppe kann proble-
matisch sein. In welcher Form die Arbeitsergebnisse veröffentlicht werden, ist ein
weiterer Aspekt, der beachtet werden muss. Fällt die Entscheidung auf ein Wörter-
buch, so hat man - im Vergleich zu einer Datenbank - hier weniger Raum für Informa-
tionen zur Verfügung. Das Fachgebiet muss zudem äußerst genau zu benachbarten
Gebieten abgegrenzt werden. Besonders deutlich erweist sich hier die Schwierigkeit
bei ähnlichen Fachgebieten, wie zum Beispiel Medizin und Pharmazie oder Chemie.
Die Unterteilung in kleinere Einheiten des Fachgebiets muss unbedingt erfolgen, um
einen Überblick zu behalten. So werden auch leichter fachliche Überprüfungen vor-
genommen und es können mehrere ProjektmitarbeiterInnen an dem Projekt gleich-
24
zeitig arbeiten. Das Dokumentationsmaterial ist für die Terminologiearbeit grundle-
gend. Bei Literaturbeschaffungen sollten Fachleute konsultiert werden, da sie mit der
Spezialliteratur des jeweiligen Fachgebietes oftmals besser vertraut sind. Bei der
Auswahl der Fachliteratur sollte das Muttersprachenprinzip, die Fachkompetenz und
die Aktualität unbedingt berücksichtigt werden. Die Gleichartigkeit bzw. die Gleich-
wertigkeit der Quellen in beiden Sprachen muss beachtet werden, da ansonsten eine
korrekte Aussage zur Äquivalenz kaum möglich ist. Es ist also nicht sinnvoll, Termi-
nologie, aus einer Terminologienorm mit Terminologie aus einer Fachzeitschrift zu
vergleichen. Quellen, wie (Vgl. Arntz et. al. 2014: 209ff) „nationale und internationale
Normen, einsprachige Fachlexika, allgemein“ (Arntz et. al. 2014: 209ff) verwendete
Fachlehrbücher und Enzyklopädien haben sich als besonders zuverlässig und nütz-
lich erwiesen. (Vgl. Arntz et. al. 2014: 209ff) „Fachgebietsangabe, Definition, Kontext
und Quellenangabe“ (Arntz et. al. 2014: 209ff) sind eine wichtige Funktion der termi-
nologischen Information. Diese entnommenen Informationen werden zu terminologi-
schen Datensätzen zusammengestellt. Hierbei sind Präzision und Klarheit Voraus-
setzung. Ein strukturiertes Eingabeformular, das Fachgebiet, Sprache, Teilbestand,
Benennung, Quelle, Definition, Kontext, Synonyme, Bemerkungen, ErfasserIn etc.
enthalten muss, ist für die IT-gestützte Terminologiearbeit unerlässlich. Für den
Ausgangspunkt des Aufbaus des Begriffssystems ist eine eigene begriffliche Ord-
nung, die während der Bearbeitung des Dokumentationsmaterials gesammelt wird,
notwendig. Das Begriffssystem sollte mit Fachleuten erstellt werden. Werden mehrere
Sprachen terminologisch bearbeitet, so wird jede Sprache getrennt bearbeitet. Erst im
nächsten Schritt folgt ein Vergleich der Begriffe der Sprache A und B. Die Notationen
werden vergeben, (Vgl. Arntz et. al. 2014: 209ff) wenn „das Begriffssystem in seiner
Form fertig gestellt ist und die erfassten Daten der einzelnen Sprachen zusammen-
geführt worden sind“ (Arntz et. al. 2014: 217). So ist dann der Bestand systematisch
geordnet. Die Benennungen werden dem jeweiligen Begriff zugeordnet, ohne näher
überprüft zu werden. Schließlich erfolgt die Analyse der entstandenen mehrsprachi-
gen terminologischen Einheit. Bei der Analyse muss beachtet werden, ob Äquivalenz
vorliegt und ob es Synonyme zu Benennungen gibt. Ebenso ist wichtig zu eruieren, ob
aus den ermittelten Definitionen eine oder mehrere ausgewählt sind, ob Bemerkun-
gen zu Äquivalenzgrad, Synonymie etc. erforderlich sind und ob relevante Fach-
wendungen angegeben werden sollen. Fragen, ob Benennungsvorschläge gemacht
25
werden sollen und andere, gehören ebenso zu den Faktoren, die bei der Analyse
beachtet werden müssen. Bei der Terminologiearbeit kann man weniger, wie beim
Übersetzen von Ausgangs- und Zielsprache sprechen sondern geht es hier vielmehr
um Benennungs- und Begriffslücken und somit Übersetzungsvorschläge zu machen.
Nachdem die Zusatzinformationen ausgewählt werden, werden schließlich die end-
gültigen Daten in den terminologischen Eintrag übernommen und abgespeichert. Die
terminologischen Daten werden schließlich in Abhängigkeit vom Nutzerkreis und vom
Medium bereitgestellt (Vgl. Arntz et al. 2014: 216ff).
3.4 Deskriptive und normende Terminologiearbeit
Dieser im vorherigen Kapitel beschrieben Arbeitsablauf gilt für die deskriptive
Erarbeitung von Terminologien, also für die Erfassung des bestehenden Sprach-
standes. Wenn aktiv auf die Terminologie Einfluss genommen wird, ist von präskrip-
tiver Terminologiearbeit die Rede. Besser empfiehlt es sich jedoch zwischen nor-
mender Terminologiearbeit und Terminologienormung zu unterschieden. Unter Ter-
minologienormung versteht man die Arbeit der Normungsgremien. Zur normenden
Terminologiearbeit zählt man auch die Terminologiearbeit, die in zahlreichen größe-
ren Industrieunternehmen geleistet wird (Vgl. Arntz et al. 2014: 218). „Beide Formen
präskriptiver Terminologiearbeit setzen eine vorhergehende deskriptive Bearbeitung
voraus, da zunächst der bestehende Sprachzustand bekannt sein muss.“ (Arntz et al.
2014: 218). Eine deskriptive Arbeit ist jedoch in normender Form nicht immer sinnvoll
(Vgl. Arntz et al. 2014: 218)
4. Fachkommunikation 4.1 Fachsprache und Gemeinsprache
Der Begriff „Fachsprache“ ist bis heute nicht gültig definiert (Fluck 1996: 11).
Fachsprachen erfüllen spezifische Zwecke und sind darauf ausgerichtet (Vgl. Stolze
1999: 20ff).
„Die Besonderheit der Fachsprachen […] liegt einmal in ihrem speziellen, auf die Be-
dürfnisse des jeweiligen Faches abgestimmten Wortschatz, dessen Übergänge zur
Gemeinsprache fließend sind und die auch gemeinsprachliche und allgemeinver-
26
ständliche Wörter enthält. Zum anderen liegt ihre Besonderheit in der Gebrauchsfre-
quenz bestimmter (gemeinsprachlicher) grammatischer (morphologischer, syntakti-
scher) Mittel.“ (Fluck 1996: 12).
Nun möchte ich die Definition der Fachsprache nach Hoffmann zitieren, da mir
diese geholfen hat, zu verstehen, was Fachsprache ist. „Fachsprache – das ist die
Gesamtheit aller sprachlichen Mittel, die in einem fachlich begrenzbaren Kommuni-
kationsbereich verwendet werden, um die Verständigung zwischen den in diesem
Bereich tätigen Menschen zu gewährleisten.“ (Hoffmann 1985: 53).
Zur Beschreibung der Fachsprache wird die Gemeinsprache verwendet. Die
Gemeinsprache bezeichnet (Vgl. Stolze 1999: 21) „eine usuelle oder präskribierte
Varietät, die in einer Sprachgemeinschaft überregional und transsozial als allgemei-
nes Verständigungsmedium dient. Sie ist die Wurzel, aus der die Fachsprachen her-
vorgingen.“ (Stolze 1999: 21). Im Fachtext werden gemeinsprachliche und fach-
sprachliche Phänomene verflochten. Stolze sieht das Verhältnis zwischen Gemein-
sprache und Fachsprache als eine bipolare Relation, die sich in dynamischem Aus-
tausch befindet. „Als Rahmenbedingungen einzelsprachlicher Fachsprachen haben
sprachsystematische Funktionsebenen zu gelten (in aufsteigender Komplexität und
hierarchischer Anordnung zueinander)“. (Kalverkämper 1998b: 39). Nach den Ebe-
nen Kultureme (Kulturspezifika), Textsorten, Texte, Syntagmen und Sätze, Lexeme,
graphische Morpheme und Phoneme werden Fachtexte analysiert und beschrieben
(Vgl. Stolze 1999: 21ff).
Fachsprachliche Merkmale sind eine spezielle Fachterminologie sowie be-
stimmte sprachlich-stilistische Besonderheiten, die übersetzungsrelevant sind. Wie
kann nun der Schwierigkeitsgrad eines Fachtextes definiert werden? (Vgl. Stolze
1999: 22f). Nach Arntz/Eydam (1993: 199) „steigt der Fachlichkeitsgrad eines Fach-
textes demnach mit dem Grad der Komplexität der dargestellten Sachverhalte (verti-
kale Komplexität), und mit dem Grad der Spezialisierung innerhalb eines Fachgebiets
(horizontale Spezialisierung). Ein hoher ‚Fachlichkeitsgrad‘ bewirkt eine höhere
Schwierigkeit entsprechender Texte.“ (Stolze 1999: 23). Jedem/r ÜbersetzerIn wird
schnell deutlich, dass die Fachtexte kein homogener Bereich sind. Wenn beim/bei der
ÜbersetzerIn jedoch ein gewisses fachliches Vorwissen als unverzichtbarer Be-
standteil der rezeptiven Übersetzungskompetenz angesehen wird, kann ein/e Über-
setzerIn mit Kenntnissen in bestimmten Fachbereichen unterschiedliche Texte aus
27
jenen verstehen und übersetzen. Dieselbe Kompetenz in einem anderen Bereich, wie
Technik, wird dann von ihm nicht erwartet (Vgl. Stolze 1999: 26ff).
Das Verstehensproblem bei den Fachsprachen ergibt sich, da fachliche Begriffs-
wörter aus der Gemeinsprache mit fachsprachlicher Fixierung verwendet werden. Für
den/die ÜbersetzerIn entsteht somit eine immense Schwierigkeit, solche Fachaus-
drücke im Text zu erkennen (Vgl. Stolze 1999: 47). Vor allem für LeserInnen, bei
denen „das textbezogene Vorwissen fehlt, ist ein derartiger Text sehr schwer ver-
ständlich.“ (Stolze 1999: 47).
Fachsprachen werden nach verschiedenen Kriterien gegliedert. Hierbei sind
Typologie (Kriterien und Merkmale der Gliederung sind vorgegeben und die Elemente
des Gegenstandsbereichs zugeordnet) und Klassifikation (geht vom Gegenstands-
bereich selbst aus und versucht die Einteilung mittels charakteristischer Merkmale
und Kriterien) vorrangig. Die fachsprachlichen Gliederungskriterien bilden verschie-
dene Fächer und Fachbereiche. Fachsprachen werden eingeteilt nach horizontaler
Gliederung, vertikaler Gliederung und Fachtextsorten. Die horizontale Gliederung
weist eine starke darstellungsfunktionale Orientierung auf. Ebenso sollte zwischen
fachsprachlichen Varietäten und fachsprachlichen Textsorten unterschieden werden.
Die horizontale Gliederung kennzeichnet sich durch die Fächergliederung und
Fachbereichseinteilung. Die fachsprachenlinguistisch relevanten Fächergliederungen
dürfen allerdings nur mit Vorsicht aufgefasst werden, da die Brauchbarkeit derer mit
Skepsis entgegen gesehen wird. Schlussfolgernd wird nach fachlich und sprachlich
unterscheidenden Bereichen gegliedert. In sprachlicher Hinsicht wird nach Fach-
sprachen der Wissenschaft, der Institutionen und der Technik gegliedert. Neben die-
sen Fachbereichen werden noch Natur- und Geisteswissenschaften zu den weiteren
horizontalen Fachsprachengliederungen gezählt. Kalverkämper (1988) sieht eine
Fünfteilung vor und zählt noch Wirtschaft und Konsumtion dazu. Die horizontal zu
unterscheidenden Einzelfächer werden von Hoffmann (1985) noch nach Verwand-
schaft sortiert, um den Verwandschaftsgrad deutlich zu machen. Jedoch ist dieses
Verfahren aufgrund der Homogenisierung der einzelnen Fachsprachen problema-
tisch, da die verschiedenen sprachlichen Gesichtspunkte doch alle sehr unterschied-
liche Verwandheitsgrade aufweisen.
Die vertikale Gliederung hingegen erfolgt nach kommunikativen Ebenen in-
nerhalb eines einzelnen Fach(bereich)s. Man geht hierbei davon aus, dass es inner-
28
halb einzelner Fächer verschiedene Kommunikationsbereiche gibt, die sich im Hin-
blick auf das Abstrakte, Theoretische (höhere fachliche und sprachliche Ebene) und
das Konkrete, Praktische (niedrigere Ebene) unterscheiden. Heinz Ischreyt (1965) hat
die vertikale Fachsprachengliederung nach drei Abstraktionsebenen (Wissenschafts-,
fachliche Umgangs- und Werkstattsprache) vorgenommen. Hoffmann hat den Ver-
such einer solchen Gliederung 20 Jahre später unternommen (Vgl. Roelcke 2010:
29ff). „Er unterscheidet fünf Abstraktionsstufen mit jeweils eigenen semiotischen und
kommunikativen Erscheinungen.“ (Roelcke 2010: 29ff).
Fachtextsorten hingegen, gehen vom pragmalinguistischen Kontextmodell aus.
Bei dieser Sprachkonzeption werden die kommunikativen Verhältnisse stärker be-
rücksichtigt und strukturiert. Fachtextsorten werden hierbei als (Vgl. Roelcke 2010:
29ff) „Typen oder Klassen von Fachtexten angesehen, die innerhalb der fachlichen
Kommunikation bestimmte funktionale und formale Gemeinsamkeiten aufweisen.“
(Roelcke 2010: 29ff). Es wird angenommen, dass Fachtextsorten auf unterschiedli-
chen Abstraktionsebenen verschieden sind. Weiters wird angenommen, dass sie in
starkem Maße von den sprach- und kulturgeschichtlichen Bedingungen dieser Ge-
sellschaft abhängen und dass die Dynamisierung der Bestimmung einzelner Fach-
textsorten eine lose Verbindung bestimmter inner- und außersprachlicher Merkmale
ist. Fachliche Textsorten, nach wissenschaftlicher Erfassung, sind wissenschaftliche
Textsorten, die technische Textsorte „Patentschrift", institutionensprachliche Texts-
orten (Gesetze, Verträge etc.) und Sorten fachbezogener Vermittlungstexte (Bedie-
nungsanleitungen, Beipackzettel etc.). Wissenschaftliche und institutionelle Fach-
textsorten (insbesondere solche der Medizin) sind derzeit gut untersucht. Zu den
wichtigsten Textsorten der medizinischen Fachkommunikation gehören Wörterbü-
cher, Aufsätze, Lehr- und Handbücher, Arztbriefe und Krankengeschichte sowie Fall-
und Tagungsberichte. Diese Textsorten zeichnen sich durch eine ausgeprägte Mak-
rostruktur aus. In dieser Textsorte tritt allerdings das Problem der Mehrfachadressie-
rung auf verschiedenen horizontalen und vertikalen Ebenen auf (Vgl. Roelcke 2010:
29ff).
5. Fachübersetzen
Das Fachübersetzen ist ein wichtiger Teil der Fachkommunikation (Vgl. Stolze
29
1999: 14). Zunächst muss die Frage beantwortet werden: Wie funktioniert das
Fachübersetzen? „In der interkulturellen Fachkommunikation ist Übersetzen vor allem
eine Verständnishilfe. Es soll die Sprach- und Kulturbarriere überbrücken und so der
Verständigung dienen.“ (Stolze 1999: 14). Ohne Fachübersetzungen könnten Unter-
nehmen nicht mit ausländischen Unternehmen fungieren, Mediziner wüssten nicht,
wie Heilmittel anderer Kulturen zu gebrauchen sind und Staatsanwälte könnten keine
Beschlüsse anderen Ländern übergeben. Die ÜbersetzerInnen von Fachtexten haben
die Aufgabe, eine Textvorlage richtig zu verstehen und sie funktionsgerecht für die
entsprechenden Zielempfänger neu zu formulieren (Vgl. Stolze 1999: 15). „Fach-
lichkeit ist eine Eigenschaft von Texten in ihrer spezifischen sprachlichen Form, wel-
che von der fachlichen Sichtweise bedingt ist. Daher ist auch die Fachübersetzung
ein vorrangig sprachliches Problem, und sie kann sinnvollerweise von der Problema-
tik der erforderlichen Sprachentscheidungen her dargestellt werden.“ (Stolze 1999:
15). Bei Fachübersetzungen ist ein Perspektivenwechsel unbedingt erforderlich (Vgl.
Stolze 1999: 15). „Das Verstehen von Fachtexten ist ganz wesentlich abhängig von
der Sachkompetenz des/der LesersIn und der Frage ob er/sie zu den intendierten
EmpfängerInnen der Textsorte gehört.“ (Stolze 1999: 20). Das spezifische Überset-
zungsproblem der Fachtexte sind die Sachnorm und Terminologie, soziolektale Prä-
ferenzen und Funktionalstil, fachhermeneutische Begriffsevidenz und fachsprachliche
Wortbildung, Kulturspezifika, Verständlichkeitsmaximen und Textsortenkonventionen,
die in Fachtexten auf besondere Art und Weise miteinander vernetzt sind. Von den
FachübersetzerInnen werden natürlich Sprachkenntnisse aber auch gewisse Fach-
kompetenzen in dem betreffenden Bereich gefordert. Wer sich also den fachsprach-
lichen Regeln und Konventionen bewusst ist, kann bei der Übersetzung größere Si-
cherheit gewinnen. Sprache ist ein wesentlicher Faktor und auch Voraussetzung der
Kommunikation in den Wissenschaften, jedoch ist es die spezielle Aufgabe der
Fachsprachen, diese Wirklichkeit zu ordnen und zu definieren.
5.1 Skopostheorie
Die Bedeutung „richtige“ Übersetzung kann man heutzutage mit „treuem
Übersetzen“ oder „freiem Übersetzen“ beschreiben. Das heißt, dass versucht wird
semantisch größtmöglich dem Original so nahe wie möglich zu sein beziehungsweise
30
beim „freien Übersetzen“ den Ausgangstext sinngemäß in die Zielsprache zu über-
tragen.
Der Begriff ‚Skopos’ wurde im Jahr 1978 von Hans Vermeer eingeführt. Einige
Jahre später wurde der Ansatz von Hans Vermeer im Werk „Grundlegung einer all-
gemeinen Translationstheorie“ von dem Sprach- und Übersetzungswissenschaftler
und von Katharina Reiß ausgebaut. Dies ist eine Theorie, die auf dem Prinzip beruht,
dass bei einer vorhandenen Situation, die sich im Rahmen einer Übersetzungstheorie
bewegt, es selbstverständlich ist, dass der Ausgangstext die „Primärhandlung“ ist. Die
Hauptfrage ist somit, was und wie übersetzt wird und nicht ob übersetzt werden soll.
Infolgedessen sind einige bedeutende Termini entstanden, die Teil der Überset-
zungstheorie darstellen. Translation ist die Tätigkeit eines Übersetzungsprozesses,
wohingegen das Translat das Ergebnis diesjenigen ist, das vom Translator geschaf-
fen wurde. Bisher wurde auch der Begriff „ausgangs- und zielsprachlicher Text“ ver-
wendet. Dies änderte sich in „Ausgangs- und Zieltext“, da Translation immer auch ein
kultureller und nicht nur ein sprachlicher Transfer ist (Vgl. Oberger, 2008: 40ff).
Der Zweck (=Skopos) ist die Dominante aller Translation und wird vom/von der
AuftraggeberIn vorgegeben oder vom/von der ÜbersetzerIn festgelegt. Skopos wird
als (Vgl. Siever, 2015: 85) „komplexes Gefüge von einander hierarchisch zugeord-
neten Teilskopoi verstanden.“ (Siever 2015: 85).
Die Skopostheorie ist Teil der Translationstheorie, die den Zweck und das Ziel
des translatorischen Handelns hat (Vgl. Snell-Hornby et al. 1998: 104). Die ‚Skopos-
regel’ lautet: „Eine Handlung wird von ihrem Zweck bestimmt. {...} Das heißt: Ein
Translat ist skoposbedingt.“ (Oberger 2008: 41). Die Skopostheorie fordert keine
Funktionskonstanz. Allein vom Skopos ist die Translationsstrategie abhängig (Vgl.
Snell-Hornby et al. 1998: 105).
Diese Theorie arbeitet mit einem dynamischen Textbegriff. Erst durch die Re-
zeption entsteht die Textbedeutung. Der skopostheoretische Gedanke baut auf drei
translatorischen Grundregeln auf: Skoposregel (Die Translation ist eine Funktion ihres
Zwecks); Soziologische Regel (Der Skopos ist vom Rezipienten abhängig); Kohä-
renzregel (Das Translat muss mit der Zielrezipientensituation kohärent interpretierbar
sein). Das Translat muss in syntaktischer, semantischer und pragmatischer Hinsicht
in sich kohärent sein und auch mit dem Ausgangstext kohärent sein. Wenn dann alle
drei Grundregeln erfüllt sind, bildet das Translat den Ausgangstext (Informationsan-
31
gebot) ab. Dies bedeutet auch, (Vgl. Siever 2015: 86ff) dass „Übersetzungen als
‚Interpretationen des Translators’ zu gelten haben“ (Siever 2015: 87).
Jeder Text hat voneinander abhängige Elemente. Dadurch erhält er seine
Funktion. Wenn ein Element verändert wird, verändert sich zwangsläufig jedes an-
dere Element in diesem Gerüst. Bei einer Übersetzung wird zumindest ein Element,
beispielsweise, der Empfänger geändert. Somit werden kulturbedingt die Elemente an
den Zieltext angepasst. Der Skopos steht im Vordergrund (Vgl. Nord 2009: 26). Das
Translat ist skoposbedingt. „Die erste Frage gilt immer dem Wozu, das Priorität be-
sitzt, und nicht dem Wie“ (Oberger, 2008: 41). Der Skopos kann sich sowohl auf das
Translat als auch auf den Translationsprozess beziehen. Der Translationsskopos
steht für die Funktion des Translats und (Vgl. Snell-Hornby et al. 1998: 105) „der
Translationsskopos bezeichnet das vom Translator intendierte Ziel.“ (Snell-Hornby et
al. 1998: 105). Die Erfüllung des Skopos steht über der intertextuellen Kohärenz mit
dem Ausgangstext. Ob die geforderte Zieltextfunktion mit dem Ausgangstext kompa-
tibel ist, um die Übersetzung durchzuführen, hängt davon ab, ob alle Elemente des
Soll-Zustandes des Zieltextes mit dem Ist-Zustand des Ausgangstextes vorgegeben
sind. Falls Informationslücken gegeben sind, werden diese in der Regel durch trans-
latorische Kompetenzen des Translators kompensiert (Vgl. Nord 2009: 26). Dadurch,
dass die Herstellung des Ausgangstextes eine andere Handlung als die Translation
ist, kann der Skopos im Zieltext abweichen. Eine Translation kann daher anderen
Zwecken dienen (Vgl. Snell-Hornby et al. 1998: 105). Dies ist hier der Fall, da die
Translation eine andere Produktionshandlung ist, als die Herstellung des AT. Es ist
eine kulturspezifische Regel, dass der Zweck beibehalten wird. Da ein Translat ein
Informationsangebot in einer Zielsprache über ein Informationsangebot in einer AS
ist, ist hier eine Skoposänderung auch zulässig (Vgl. Oberger, 2008: 43ff). Der Sko-
pos ist von einer Handlungssituation mitabhängig. Wenn der Zweck konstant bleibt,
ändert sich der Translationsfaktor (zum Beispiel die Wirkung). Auch kann es aber
sein, dass der Text für eine Translation ungeeignet wird oder sich der Translatzweck
ändert (Vgl. Snell-Hornby 1986: 46). Also bestimmt der/die TranslatorIn den Skopos;
der/die ZielempfängerIn wird eingeschätzt und die dementsprechende Funktion ge-
wählt.
Die ‚Kohärenzregel’ ist eine Richtlinie der Skopostheorie. Dies bedeutet, dass
wenn der/die RezipientIn mit dem Text zufrieden ist und keinen Protest einlegt, ist das
32
Translat sohin geglückt. Davor muss das Translat in sich kohärent sein, bevor es mit
dem Ausgangstext verglichen wird. Ebenso muss es dann mit Letzterem kohärent
sein.
Die AuftraggeberInnen beeinflussen den/die TranslatorIn im Hinblick auf den
Skopos. Der/die ÜbersetzerIn muss über den Sender des Ausgangstextes Bescheid
wissen, um das Kommunikationsangebot entsprechend aufzunehmen. Der kulturelle
sowie der Situationskontext sind zu beachten. Linguistische Fragen, wie Grammatik,
Syntax, Lexik dürfen nicht außer Acht gelassen werden (Vgl. Oberger, 2008: 43ff).
Wichtig ist auch festzuhalten, dass der Ausgangspunkt für eine Translation ein Text in
der Ausgangssprache ist, der in eine Zielsprache übertragen und somit für den/die
ZieltextempfängerIn verständlich gemacht und interpretierbar wird (Vgl. Nord 1991:
27).
5.2 Textanalyse
Auf Grundlage des Ausgangstextes stellt der/die TranslatorIn einen Zieltext
(=Übersetzung) in der Zielsprache her (Vgl. Snell-Hornby et al. 1998: 141). Die Aus-
gangstextanalyse ist ein Mittel zur Sicherung des umfassenden Textverständnisses.
Eine Textanalyse sollte immer durchgeführt werden, auch wenn es manchmal auf den
ersten Blick scheint, dass keine notwendig ist, da der Translationsvorgang durch die
Forderungen des Übersetzungsauftrags bestimmt wird. Die sogenannte „Lass-
well-Formel“ (Who says what in which channel to whom with what effect?) ist der
Ausgangspunkt für jede übersetzungsrelevante Textanalyse. Ort, Zeitpunkt und
Senderintention sind Faktoren, die ebenso für die Übersetzung relevant sind. Prä-
suppositionen, stilistisch-formale Merkmale, nonverbale Elemente, Lexik und Syntax
des Ausgangstextes werden ebenso analysiert und dann für die Übertragung in die
Zielsprache berücksichtigt. Diese textinternen und textexternen Faktoren sind für eine
pragmatisch-funktionale Analyse des Ausgangstextes relevant. Nach diesem Schema
soll dann (nach Nord) ebenso ein Profil des Zieltextes in seiner zielkulturellen Kom-
munikationssituation entworfen werden (Vgl. Snell-Hornby et al. 1998: 350ff). Wenn
die textexternen Faktoren textintern thematisiert werden, spricht man von Metakom-
munikation (Vgl. Nord 2009: 39).
Die textexternen und textinternen Faktoren werden den sogenannten
W-Fragen (Lasswell-Formel) zugeordnet. Textexterne Fragen werden durch die Fra-
33
gen wer (Textproduzent/Sender), wozu (Senderintention), wem (Empfänger), über
welches Medium (Medium/Kanal), wo (Ort), wann (Zeit), warum (Kommunikations-
anlass) festgelegt. Durch die Beantwortung dieser Fragen ergibt sich somit die Ant-
wort auf die Frage „mit welcher Funktion?“ (Textfunktion). Die textinternen Faktoren
beziehen sich auf Thematik (worüber), Textinhalt (was), Präsuppositionen (was nicht),
Textaufbau (Reihenfolge), die nonverbalen Elemente, Lexik, Syntax und nach dem
Ton. Die Wirkung wird ebenso oft als Faktor erfasst. Vor dem Übersetzungsbeginn ist
es sinnvoll zuerst die textexternen und dann die textinternen Merkmale zu analysie-
ren, da die Situation bereits vor dem Text da ist und dadurch die textinternen Mittel
gesteuert werden. Durch Titel, Autorenname, bibliographische Angabe, Textsorten-
bezeichnung etc. ergeben sich für den/die TranslatorIn und den/die RezipientIn Er-
wartungen, die entweder bestätigt oder widerlegt werden. Wenn all diese Informati-
onen jedoch nicht gegeben sind, kann umgekehrt verfahren werden (Rekursivität des
Prozesses) und mit Hilfe der textinternen Merkmale in der Ausgangstext-Analyse die
textexternen Merkmale mehr oder weniger aufstellen. In der Praxis zeigt sich, dass
die Vorgehensweisen meist kombiniert werden.
Für Katharina Reiß stehen Texttyp und Textfunktion im Vordergrund. Koller
hingegen ist auf den Empfängerbezug beschränkt (ist ein AS-Text spezifisch
AS-gerichtet, AS und nicht nur AS-gerichtet, nicht spezifisch an ein AS-Publikum ge-
richtet oder ZS-gerichtet). Wilss legt den Schwerpunkt auf die Beziehungen zwischen
Sender und Empfänger und die soziale Rolle. Wenn Sender und Senderintention
analysiert werden, müssen im Zusammenhang mit dem Empfänger auch die Erwar-
tungen berücksichtigt werden. D.h. mit welcher Intention rezipiert der/die Empfänge-
rIn den Text? Für den/die TranslatorIn ist das oft schwer zu rekonstruieren, sofern
keine textexternen Informationen vorhanden sind, da sich der/die TranslatorIn von der
originalen Kommunikationssituation entfernt und sich die Aufgabe somit umso
schwieriger gestaltet. Die Erwartungen des/der EmpfängersIn sollten aufgrund der
Individualität nicht als selbständiger Faktor in die Analyse eingeführt werden.
Die Person, die mittels Text einer anderen Person etwas mitteilen und damit
etwas erreichen möchte, wird als SenderIn bezeichnet. Der/die TextproduzentIn stellt
den Text her. Aus dem Textumfeld lässt sich feststellen, ob SenderIn und Textpro-
duzentIn dieselbe Person sind. Der/die TranslatorIn kann nach den Textsortenkon-
ventionen der ZS den Zieltext individuell gestalten. Die soziale Rolle und die spezi-
34
fisch gesellschaftliche Umgebung sind für eine übersetzungsrelevante Textanalyse
unbedingt erforderlich. Das Textfeld liefert die Informationen über den/die SenderIn.
Die Intention des/der SendersIn ist für den/die TranslatorIn insofern von Bedeu-
tung, (Vgl. Nord 1991: 40ff) weil sie „in einem Wechselverhältnis zur Gestaltung des
Textes in Bezug auf Inhalt (Thema, Informationsauswahl) und Form (z.B. Aufbau,
stilistisch-rhetorische Mittel, {...} etc.) steht, durch die auch ein Präsignal für die
Textsorte gegeben wird“ (Nord 1991: 54f). Der/die ZT-EmpfängerIn unterscheidet sich
vom/von der AT-EmpfängerIn durch die Zugehörigkeit zu einer anderen Kultur- und
Sprachgemeinschaft. Die Erfassung des Mediums darf nicht außer Acht gelassen
werden, indem die indirekte oder direkte Kommunikation, Spontaneität der Textpro-
duktion oder ähnliches erfasst wird. Die Faktoren Wo, Wann und Warum sind einzeln
zu betrachten, da sie auf unterschiedliche Art relevant sind. Der Zeitpunkt ist insofern
wichtig, als dass er für die Produktion eines Textes ein wichtiges Signals für den his-
torischen Sprachzustand, den der Text repräsentiert, darstellt. Wenn keine Textsor-
tenbezeichnung vorgegeben ist, muss diese durch andere textexterne Faktoren be-
stimmt werden. Deswegen wird die Textfunktion möglichst als Letzte analysiert –
sobald möglichst viele Daten zu anderen Faktoren vorliegen (Vgl. Nord 1991: 54ff).
Die Ausgangstextanalyse liefert die Grundlage für die Bestimmung der Äquivalenz.
6. Phasen des Translationsprozess
Der Translationsprozess wird in einem Zwei-Schritt-Schema, einem
Drei-Schritt-Schema und einem Zirkelschema dargestellt, womit gezeigt werden soll,
dass es sich beim Translationsprozess um einen rekursiven Prozess handelt.
6.1 Zwei-Schritt-Schema
Bei dem Zwei-Schritt-Schema besteht der Prozess aus der Analyse
(=Dekodier- oder Verständnisphase) und der Synthese (=Enkodier-, Rekonstruktions-
oder Reverbalisierungsphase), also aus zwei Phasen. Der Ausgangstext wird
vom/von der TranslatorIn rezipiert, erfasst und analysiert. In der zweiten Phase wird
er in der ZS neu formuliert. Zu dem AS-Zeichen wird das entsprechende ZS-Zeichen
gesucht. Dieses Schema ist kürzer und deutlicher, als das Drei-Schritt-Schema, da es
die Tätigkeit des/der ÜbersetzersIn wirklichkeitsnäher zum Ausdruck bringt (Vgl. Nord
35
1991: 33ff). „Das Zwei-Schritt-Schema beruht auf der Annahme, dass es sich beim
Übersetzen um eine ‚code-switching’-Operation handele. Das trifft aber nur auf ‚ha-
bitualisierte Übersetzungsprozeduren’ oder ‚teilhabitualisierte, halbautomatisch ab-
rufbare Übersetzungsprozeduren’ zu, {...}“ (Nord 1991: 34ff). Die Voraussetzung für
das TranslatorInnen-Sein ist die rezeptive Kompetenz in der AS und die produktive
Kompetenz in der ZS (Vgl. Nord 1991: 35).
6.2 Drei-Schritt-Schema
Das Drei-Schritt-Schema unterscheidet sich insofern vom
Zwei-Schritt-Schema, als dass Erstere eine Zwischenphase beinhaltet. In dieser
Zwischenphase spielt sich der eigentliche Transfer ab. Diese ist zwischen der Ver-
stehens- und Reproduktionsphase geschaltet. So ergeben sich die drei Phasen Ana-
lyse (Dekodierung), Transfer (Umkodierung) und Synthese (Neukodierung). Nida er-
klärt dies wie folgt: (Vgl. Nord 1991: 35):
„D.h., dass der Übersetzer zuerst die AUSGANGSSPRACHLICHE Nachricht in ihre
einfachsten und strukturell durchsichtigsten Formen auflöst, dann den ausgangs-
sprachlichen Text auf dieser Ebene transferiert und ihn in der
EMPFÄNGERSPRACHE so umstrukturiert, wie es für die von ihm ins Auge gefasste
Leserschaft angemessen ist.“ (Nord 1991: 35).
Wie auch im Zwei-Schritt-Schema, dient hier die erste Phase, die Verstehensphase,
der vollständigen Erfassung des im Text Gemeinten. Es werden somit die im Text
explizit und implizit genannten enthaltenen Informationen ermittelt. Die zweite Phase
dient dazu, das Aufgenommene in das Wiederzugebende umzuwandeln. Die Kom-
petenz des/der TranslatorsIn kommt hier zum Tragen, da der/die TranslatorIn eine
Translationsstrategie entwerfen muss. In der dritten Phase entstehen die Formulie-
rungen in der ZS für den/die ZieltextempfängerIn (dies geschieht im
Zwei-Schritt-Schema in der zweiten Phase).
Nach Leipziger Schule beruht das Drei-Schritt-Schema auf der Vorstellung, dass das
Ziel des Übersetzens die (Vgl. Nord 2009: 35) „Realisierung einer sprachlichen
Kommunikation zwischen Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, sei.“
(Vgl. Nord 1991: 35ff).
36
6.3 Zirkelschema
Ein Text erhält erst seine Funktion in der und durch die Situation. Der Text wird
als Kommunikationsinstrument sowohl im AT als auch im ZT verwendet. Je nach
Textsorte gibt es mehr oder weniger zahlreiche Varianten des AT und seiner Funkti-
on. Die Auffassung des/der TranslatorsIn eines AT ist nicht allgemeingültig, da es
viele mögliche AT-RezipientInnen gibt. Der/die TranslatorIn gibt dem/der Zieltextrezi-
pientIn ein Informationsangebot über das Informationsangebot im AT. Das heißt, dass
der/die TranslatorIn ein Informationsangebot im Auftrag des/der InitiatorsIn macht. Je
nach Skopos können verschiedenste Informationen über Aspekte des AT angeboten
werden. Somit ist das Drei-Schritt-Schema eigentlich ebenso nicht zufriedenstellend,
da es die vom/von der InitiatorIn gestellten Zieltextvorgaben nicht berücksichtigt.
Folglich müssen also die Zieltextvorgaben, also die Faktoren, die für die Rea-
lisierung eines gegebenen Skopos in einer gegeben Kommunikationssituation rele-
vant sind, analysiert werden. Die Zieltextvorgaben sollten so gestaltet sein, dass ihre
Aussagekraft für die Verarbeitung der einzelnen Instruktionen des AT sichtbar wird.
Daraufhin folgt die Ausgangstextanalyse, bei der grob eingeschätzt wird, ob der Auf-
trag mit dem AT kompatibel ist. Schließlich folgt die umfassende AT-Analyse auf
sämtlichen Ebenen. In der Transferphase werden die AT-Merkmale, die für den
Skopos relevant sind, bearbeitet und die für die ZT-Produktion erforderlichen Mittel
ausgewählt werden. Mit der ZT-Produktion schließt sich der Kreis. Der fertige ZT
muss mit den ZT-Vorgaben kongruent sein, wenn dies geglückt ist, ist eine erfolgrei-
che Rückkopplung vorhanden. Im gesamten Übersetzungsprozess entstehen weitere
rekursive Kreisbewegungen: zwischen der AS-Situation und dem AT bzw. zwischen
der ZT-Situation und dem ZT, zwischen den Analyseschritten, zwischen der
AT-Analyse und der ZT-Synthese. Jeder Schritt in diesem zirkelförmigen Ablauf des
gesamten Übersetzungsprozesses ist mit einem Blick zurück verbunden (Vgl. Nord
1991: 36ff).
7. Übersetzungsvorgang bei medizinischen Fachtexten
Der erste Schritt beim Übersetzen medizinischer Fachtexte ist die Analyse der
Bedürfnisse des Auftraggebers. Die Übersetzung des bevorstehenden Auftrages soll
genauestens geplant sein, die Terminologie gründlich recherchiert werden und falls
37
notwendig, sollten Spezialisten in diesem Fachbereich aufgesucht werden. Nach
diesen einleitenden Schritten soll der AT genau gelesen und bearbeitet werden, damit
er auch verstanden wird. Falls nicht genug Hintergrundwissen vorhanden ist, ist es
wichtig, dass der/die ÜbersetzerIn sich zuerst in das Thema anhand von Paralleltex-
ten einliest (Vgl. Montalt/Gonzàlez Davies, 2007: 23). Idealerweise hat der/die Über-
setzerIn bereits ein medizinisches Basiswissen, wie Grundlagen der Anatomie und
Physiologie, Diagnosen und Therapien, damit Hindernisse beim Übersetzen medizi-
nischer Fachtexte leicht überbrückbar sind (Vgl. Montalt/Gonzàlez Davies, 2007: 96).
ÜbersetzerInnen müssen sich darüber im Klaren sein, wie Absätze miteinander ver-
bunden sind, welche Strukturen der Text aufweist und sie müssen über die Hierar-
chien und Verflechtungen einzelner Begriffe Bescheid wissen. Glossare für Überset-
zungen solcher Fachtexte können von großer Hilfe sein. Neue Konzepte, was Defini-
tionen überhaupt bedeuten und wie bestimmte Termini miteinander verknüpft sind –
darüber können Glossare Aufschluss geben. Danach kann die Rohübersetzung er-
folgen. Hierbei ist es wichtig, den Fokus auf Struktur und Inhalt zu setzen. In einem
weiteren Schritt wird der Text überarbeitet. Hier wird auf Vollständigkeit, Genauigkeit,
Kohäsion, Syntax, Grammatik und Rechtschreibung etc. geachtet. Die fertige Über-
setzung sollte korrekturgelesen werden und sich danach als eigenständiger und
kompletter Text lesen können (Vgl. Montalt/Gonzàlez Davies, 2007: 23ff).
8. Übersetzen medizinischer Fachtexte
In der Medizin wird der/die ÜbersetzerIn häufig mit kulturspezifischen Problemen
und Gegebenheiten, sog. Realia, konfrontiert. Hier können sich ganze Textstrukturen
interkulturell unterscheiden. Ein Beispiel hierfür sind die verschiedenen Textsorten-
konventionen in US-amerikanischen und deutschen Beipackzetteln. Von Land zu
Land fallen die Prototypen einer Packungsbeilage unterschiedlich aus. Die Makro-
struktur kann in verschiedenen Sprachen variieren. Grundsätzlich wird eine Lokali-
sierung aller produktbegleitenden Texte vom zielsprachigen Konsumenten erwartet.
Bei medizinischen Texten wird im Deutschen sehr lang und komplex formuliert. Beim
webbasierten framebezogenen Übersetzen gerät der Fachtext im Deutschen etwa 18
Prozent länger. Daraus ist ersichtlich, dass zahlreiche kulturelle Inkongruenzen als
Übersetzungsprobleme erkannt und gelöst werden müssen.
38
Medizinische Fachübersetzungen sind heutzutage zielsprachlich und zielkulturell
eingerichtet. Es ergeben sich nachhaltige Probleme durch die Gegebenheit von defi-
zitären AS-Texten. Wichtig ist es, in der Textanalyse diese Defizite zu verorten und zu
beheben. Das Übersetzen medizinischer Fachtexte bleibt trotz medizinischer No-
menklatur ein komplexer kultureller und fachspracheneingebetteter Prozess (Vgl.
Hüging 2011: 27ff).
8.1 Die medizinische Nomenklatur
„Eine Nomenklatur ist ein wissenschaftliches Bezeichnungssystem, das nicht aus
Sätzen besteht, sondern aus Termini technici. Sie ist geeignet, eine große Anzahl
gleichartiger feststehender Phänomene zu ordnen und zu klassifizieren.“ (Hüging
2011: 37).
Nomenklaturen klassifizieren und ordnen zahlreiche feststehende, gleichartige
Phänomene. Normungen sind für die Ermöglichung von Standardisierung und somit
für die Vereinfachung von Kommunikation erforderlich. Bereits lange Zeit versuchen
Menschen, allgemeingültige Bezeichnungen zu finden. In der Medizin ist die Aufstel-
lung von Nomenklaturen äußerst schwierig. Der Grund dafür ist, dass Krankheiten
sehr komplexe Erscheinungen sind und deren Bezeichnungen je nach Interesse va-
riieren.
Die „Baseler Nomina Anatomica“ (BNA) von 1895, die „Pariser Nomina Ana-
tomica“ (PNA) von 1955 oder das „Terminologia Anatomica“ von 1998 gehören zu
den anatomischen Nomenklaturen. Jede Nomenklatur löste die ihr vorausgehende
ab. Nach dem ersten Weltkrieg wurde die erste Nomenklatur überarbeitet und
sprachlich bereinigt. Die PNA wurde 1955, wie bereits erwähnt, nach der „Jenenser
Nomina Anatomica“ in die Liste angenommen. Die Prinzipien der PNA sind, dass
jedes Organ ausschließlich durch einen Ausdruck bezeichnet werden soll, dass diese
Bezeichnung möglichst aus dem Lateinischen entnommen sein und dass jeder Aus-
druck kurz sein soll. Weiters sollen die Ausdrücke einprägsam, belehrend und be-
schreibend sein (Vgl. Hüging 2011: 35ff). „Die Organe mit topographisch enger Be-
ziehung sollen ähnliche Namen haben“ (Hüging 2011: 35ff) (z.B. Arteria femoralis,
Vena femoralis etc.). Unterscheidende Beiwörter sollen sich gegensätzlich verhalten
und es erfolgt prinzipiell keine Benennung auf Grund von Eigennamen. Veränderun-
39
gen der Diphthonge „ae“ und „oe“ werden in „e“ geändert. Länder, in denen die An-
wendung dieser jedoch sprachüblich ist, können „ae“ und „oe“ jedoch weiterhin be-
nutzen. Es sollten alle Bindestriche innerhalb eines Wortes aufgehoben werden und
„Margo“ und „Paries“ als Maskulina gebraucht werden. Das Vokal „i“ wird in Calix
verwendet und die Bildung des klassischen Genitivs „genus“ und „cornus“ wird statt
„genu“ und „cornu“ verwendet. Die ersten sieben Aspekte waren in Paris leitend. Die
sprachliche Korrektheit, jedoch, auf die großen Wert gelegt wurde, konnte nur zum
Teil eingehalten werden. Einige Bezeichnungen sind auch sprachlich nicht korrekt.
Also wurde eine Reform angestrebt. Das Kriterium der internationalen Gültigkeit wird
von allen Nomenklaturen erfüllt. Diese Nomenklaturen, dessen Begriffe aus dem La-
teinischen und dem Griechischen stammen, dienen als nützliches Verständigungs-
mittel (Vgl. Hüging 2011: 35ff). „Die anatomischen Nomenklaturen legen fest, dass
anatomische Begriffe immer aus zwei Teilen bestehen, in einigen Fällen auch aus
drei oder vier“. (Hüging 2011: 38). Der erste Teil benennt die Baugruppe, also Mus-
keln, Gelenke, Knochen etc. der zweite Teil die Form und die Lage, wie zum Beispiel:
abdominalis (=zum Bauch gehörig) oder brachialis (am Oberarm). Im Falle eines
dritten oder vierten Teiles, spezifiziert dieser die Struktur näher, indem weitere Orts-,
Größen- oder Zahlenangaben gemacht werden:
Lateinisch Abkürzung Deutsch
anterior ant. vorderer
dexter dext. rechts
lateralis lat. seitlich, außen
posterior post. hinterer
Die bedeutendste und umfassendste Nomenklatur der Medizin ist die
SNOMED (Systematized Nomenclature of Medicine – Systematisierte Nomenklatur
der Medizin), die es seit 1975 gibt und die zwei Mal aktualisiert wurde. Das System
enthält etwa 81.000 Termini aus allen Gebieten der theoretischen und praktischen
Medizin. Diese werden unterschiedlichen semantischen Bezugssystemen zugeord-
net. Die SNOMED ist innerhalb der Achsen hierarchisch strukturiert. Die WHO fördert
auch Begriffsnormungen. Bereits vorliegende Klassifikationen werden von der WHO
zugelassen. Nomenklatorische Klassifikationen können durch die intensive und an-
40
haltende wissenschaftliche Weiterentwicklung in der Medizin veralten und müssen
daher ständig erneuert und gepflegt werden. Nomenklaturen sind für den/die Über-
setzerIn sehr geeignet, da sie ein Klassifikationssystem vorgeben, an das er/sie sich
bei der Wahl der Termini technici halten kann, und im Bereich der fachinternen
Kommunikation helfen (Vgl. Hüging 2011: 38ff).
8.2 Abgrenzung der medizinischen Fachsprache von anderen Fachsprachen
„Fachsprachen sind Varianten der Sprache“. (Hüging 2011: 41). Jede Fach-
sprache findet Anwendung auf unterschiedlichen Gebieten. Die juristische Fach-
sprache findet in juristischen Kontexten, zum Beispiel statt, die medizinische in medi-
zinischen Kontexten. Schwierig gestaltet sich die Abgrenzung von medizinischer
Fachsprache zu biologischer, chemischer und pharmazeutischer Fachsprache. Es
existieren somit zahlreich Mischformen, Übergänge und Schnittstellen. In der Fach-
sprachenliteratur gibt es wenige Hinweise, was das „Charakteristische“ und das
„Spezifische“ einer konkreten Fachsprache ist. Das Charakteristische der medizini-
schen Fachsprache ist, dass sie durch biologische Begriffe beeinflusst wurde. Die
medizinische Fachsprache weist eine sehr stark ausgeprägte horizontale Schichtung
auf. Auf Grundlage der Einteilung der Medizin in unterschiedliche Fachbereiche be-
ruht diese horizontale Schichtung. Diese Fachbereiche sind unter anderem: Allge-
meinmedizin, Chirurgie, Neurologie, Psychiatrie, Urologie etc. Diese unterteilen sich
wiederum in Spezialisierungen. Jedes Fachgebiet zeichnet sich durch eine eigene
Lexik aus. Eine vertikale Schichtung weist die medizinische Sprache ebenso auf.
Kommunikation kommt nicht ausschließlich zwischen Fachleuten verschiedener
Fachgebiete vor, sondern auch zwischen Fachleuten und Laien oder ausschließlich
Laien. Die medizinische Sprache zeichnet sich durch einen hohen Informationsgrad
aus. Gemeinsprachencharakter weist hingegen die Sprache zwischen Arzt/Ärztin und
PatientIn auf. In der Chemie zum Beispiel gibt es keine ausgeprägte vertikale
Schichtung, da sie sich ausschließlich an Fachleute richtet.
Über verschiedenste Nomenklaturen erfolgt eine weitere Abgrenzung der
Fachsprachen. Die Medizin verfügt über andere Nomenklaturen als die Chemie (Vgl.
Hüging 2011: 41). „Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal ist, dass im Zentrum des
medizinischen Wortschatzes Benennungen für Krankheiten und Syndrome stehen.
41
Ein spezielles Merkmal sind Benennungen mit Eigennamen wie beispielsweise Mor-
bus Crohn, Morbus Basedow oder Down-Syndrom“. (Hüging 2011: 41ff). Bilder und
Abbildungen sind auch ein Merkmal für die medizinische Fachsprache (Vgl. Hüging
2011: 42).
8.3 Varietäten der medizinischen Fachsprache
„Varietät ist ein Begriff für die bestimmte Ausprägung eines sprachlichen Ver-
haltens in einem mehrdimensionalen Varietätenraum.“ (Vgl. Hüging 2011: 43). Die
einzelnen Varitetäten werden durch außersprachliche Variationsparameter, wie Re-
gion, Gruppe/Schicht, Situation und historische Dimension definiert. In medizinischen
Fachtexten sind die Parameter Gruppe/Schicht und Situation von Bedeutung. Die
Kommunikationshandlungen lassen sich funktionsbezogen gruppieren und so gibt es
fachinterne Kommunikation zwischen ÄrztInnen und medizinischem Personal und
fachexterne Kommunikation zwischen ÄrztInnen und PatientInnen. Bei vielen Diag-
nosen (zum Beispiel: Prämenopausales, invasiv-duktales Mammakarzinom links, pT
2 (2,4cm), pN1 (2/14 LK), M0, R0, G3, L0, V0 ER:8/12, PR: 34/12 Her2/neu: 3+, Z.n.
Stanzbiopsie am 28.03.04, Adipositas permagna, arterielle Hypertonie, Asthma
bronchiale) sieht die mündliche Mitteilung wie folgt aus: „Sie haben Fieber und es liegt
offenbar ein Harnwegsinfekt vor. Ich glaube, die Nieren sind nicht mit betroffen. Wir
werden aber eine Blutuntersuchung machen, um eine Beteiligung der Nieren auszu-
schließen. Wir brauchen auch einen frischen Mittelstrahlurin für eine Kultur.“ (Hüging
2011: 43ff). In diesem Textausschnitt fehlen die medizinischen Fachausdrücke und
sind durch gemeinsprachliche Varianten ersetzt. An folgenden linguistischen PA-
ramterin lassen sich sprachliche Varietäten festlegen: Phonetik, Phonologie, Mor-
phologie, Syntax, Lexik, Semantik und Pragmatik untersuchen und festlegen. Der
Parameter der Lexik steht im Bereich medizinischer Fachtexte und ihrer Varietäten im
Vordergrund. Der/die ÜbersetzerIn muss in beiden Varietäten über terminologische
Handlungssicherheit verfügen (Vgl. Hüging 2011: 43ff).
8.4 Besonderheiten der medizinischen Fachsprache 8.4.1 Probleme der medizinischen Fachsprache
Die Probleme in der medizinischen Fachübersetzung liegen vor allem im Be-
42
reich der Lexik (Vgl. Hüging 2011: 44). Drei Barrieren, die Sprachbarriere, die Ver-
ständnisbarriere und die Terminologiebarriere hemmen die wissenschaftliche Kom-
munikation in der Medizin. Nach P. Weiß (1980) ist das Terminologieproblem be-
sonders gravierend. Dieses Problem hat sich im Kontext des biomedizinischen Fort-
schritts und der damit einhergehenden Differenzierung und Spezialisierung der me-
dizinischen Wissenschaft außerordentlich verschärft. Die Exaktheit und Eindeutigkeit
medizinischer Fachtermini ist von größter Wichtigkeit. Diese Merkmale werden jedoch
oft nicht eingehalten. Die Benennungs- sowie die Definitionsnormung wird dabei häu-
fig kritisiert. Die Erweiterung der Zahl der Bezugssysteme ist durch die Integrierung
medizinrelevanter biomedizinischer Forschungsergebnisse möglich. Veränderungen
im Begriffssystem machen sich bemerkbar. Fortschritte und Entwicklungen in der
Medizin führen zu diversen sprachlichen Veränderungen (Vgl. Hüging 2011: 45ff).
8.4.2 Das Problem der Synonymie
Die medizinische Fachsprache ist äußerst bezeichnungsvielfältig. Das Prinzip
der Eindeutigkeit ist dadurch gefährdet. Synonymie wird somit zu einer Besonderheit
der medizinischen Terminologie. In der Medizin gibt es viele Mehrfachbenennungen
(=Synonyme). Diese entstehen, wenn unterschiedliche Aspekte eines wissenschaft-
lichen Erkenntnisvorganges versprachlicht werden. Ältere Termini stehen meistens
jüngeren gegenüber. Die Benennungen „Andersen-Syndrom, „Mukoviszidose“ und
„zystische Fibrose“, zum Beispiel, bezeichnen die gleiche Krankheit. Die verwendeten
Synonyme repräsentieren unterschiedliche Benennungsprinzipien. Bei der Synony-
mität darf es keine Bedeutungsveränderungen geben, wenn Begriffe ausgetauscht
werden. Oft stehen ältere Bezeichnungen gleichberechtigt neben den neuen Begrif-
fen.
Der medizinische Wortschatz besteht aus lateinischen und griechischen Ele-
menten, aus muttersprachlichen Fachlexemen und aus Fachlexemen. Diese wurden
aus verschiedenen Sprachen entlehnt. Gegenwärtig werden oftmals Begriffe aus dem
Englischen übernommen. Viele Termini in der Medizin sind Hybride. Diese bestehen
aus sprachlichen Elementen, die eine unterschiedliche Herkunft aufweisen. In der
medizinischen Fachliteratur wird zwischen Termini technici, eingedeutschten Termini,
eingedeutschten Kurzbezeichnungen und Bezeichnungen der Allgemeinsprache un-
43
terschieden. Letztere werden einer anderen Sprachebene zugeordnet als die ersten
drei Bezeichnungen. Bezeichnungen der Allgemeinsprache dienen der Verständigung
zwischen Fachmann und Laie. Für die meisten Termini existieren eine einge-
deutschte und eine lateinische Form. Es kann vorkommen, dass eine von den beiden
Formen fehlt. In den Wörterbüchern sind die gebräuchlichsten Synonyme gekenn-
zeichnet. Abkürzungen und Kurzformen gehören ebenso zu den Synonymen. Für
den/die ÜbersetzerIn ergeben sich nachhaltige Probleme aufgrund der Vielfalt der
Bezeichnungen und der Kurzformen. Als Beispiel hierfür können die Abkürzungen
BKS, BSR und SR verwendet werden. Diese stehen für ein- und denselben Begriff,
nämlich die Blutkörperchensenkungsreaktion, die auch als Blutsenkungsreaktion (BS)
und als Senkungsreaktion (SR) bezeichnet wird. Der polyseme Charakter der Kurz-
formen erweist sich ebenfalls als problematisch. Für einen Begriff kann es ver-
schiedenste Synonyme geben. Hier muss der/die ÜbersetzerIn diese zuerst kennen
und die Tatsache, dass syonyme Abkürzungen überhaupt existieren. Dies ist einer
der Übersetzungsprobleme bei medizinischen fachsprachlichen Texten, die sich ei-
nem/r ÜbersetzerIn stellen und die er/sie bewältigen muss (Vgl. Hüging 2011: 188ff).
8.4.3 Die Problematik der Abkürzungen
„Abkürzungen werden als ‚Verkürzung eines Wortes auf wenige Buchstaben’
definiert.“ (Hüging 2011: 191). Akronyme (Buchstaben, die aus mehreren Wörtern
oder mehreren Wortteilen, die als eigene Wörter ausgesprochen werden können),
Kurzwörter inklusive der Kopf-, Rumpf- und Schwanzwörter (Kurzwörter entstehen
durch das Abkürzen oder Weglassen von Wortteilen), Initialwörter (werden aus den
Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildet) und Buchstabenketten (sind als Wort
nicht aussprechbare Buchstabenreihen) sind sprachliche Formen, die als Abkürzun-
gen gelten. Abkürzungen entstehen in der Schriftsprache und werden dann in der
Umgangssprache verwendet. Bei der Bildung von Abkürzungen entstehen keine
neuen Wörter, sondern vielmehr Varianten zu bereits bestehenden Lexemen. Somit
handelt es sich um Wortveränderungen, die sich im Kontext des Sprachwandels
verändern können. In der Medizin (Vgl. Hüging 2011: 191ff) „nimmt der Gebrauch
abgekürzter Formen zu. Die Verwendung von Abkürzungen trägt zu einer Rationali-
sierung der fachsprachlichen Kommunikation bei.“ (Hüging 2011: 191ff). Kürzungen
44
kommen vor allem bei mehrgliedrigen Termini vor. Als Beispiel kann das Initialwort
HKK (Herz-Kreislauf-Krankheit) genannt werden. Durch die Verwendung von Abkür-
zungen entstehen Kommunikationsprobleme, die sich auch als Übersetzungsprob-
leme erweisen. Ein häufiges Auftreten von Abkürzungen erfordert höchste Konzent-
ration eines Laien, auch wenn die Identifikation der Kurzformen versprachlicht wird
(Vgl. Hüging 2011: 191ff). „2011: 192). So ergeben sich Probleme im Gebrauch und in
der Übersetzung. Der/ Die Kurzformen spiegeln zudem die Vielfalt der synonymen
Relationen im medizinischen Wortschatz wider.“ (Hüging die ÜbersetzerIn kann auf
Abkürzungswörterbücher zugreifen. Der/die ÜbersetzerIn muss die adäquate Ent-
sprechung in der ZS finden, da die Abkürzungen im Deutschen, Englischen oder
Französischen häufig gleich sind (AIDS). Nach Vorgaben des Deutschen Ärzteblat-
tes, sollten medizinische Abkürzungen nur verwendet werden, wenn sie international
bekannt sind. Abkürzungen, die nur Spezialisten bekannt sind, sollten bei erster
Nennung in Klammer aufgehoben werden. Allgemeine Abkürzungen sind auszu-
schreiben (Vgl. Hüging 2011: 192ff).
9. Anforderungen an medizinische TranslatorInnen
Beim Übersetzen von Fachtexten wirken verschiedene Wissensarten zusam-
men. Das notwendige Fachwissen erscheint in fachlichen Texten nicht in seiner Ge-
samtheit. So wird vom/von der ÜbersetzerIn die Bezugnahme durch fachliche Hypo-
thesen zur Herstellung der Kohärenz von Texten verlangt. Für diese Hypothesenbil-
dung braucht der/die ÜbersetzerIn adäquates Wissen und kann nicht wie ein/e ÄrztIn
mit der gleichen Selbstverständlichkeit an diese herangehen (Vgl. Gerzy-
misch-Arbogast 1999: 4ff). Der/die ÜbersetzerIn muss sich mit der fachspezifischen
Terminologie vertraut machen, also sich vorerst in das bestimmte Fachgebiet einle-
sen, damit die Rezeption des AT leichter fällt. Nach der Erarbeitung des fachspezifi-
schen Wortschatzes, müssen sprachpaarbezogene Probleme erkannt und gelöst
werden, damit die Übersetzung erfolgen kann. (Vgl.
http://www.sosyalarastirmalar.com/cilt7/sayi35_pdf/1dil_edebiyat/turan_dilek.pdf)
9.1 Textrezeptionskompetenz
Bei der Rezeption von fachlichen Texten ist das Verstehen des Textes Vo-
45
raussetzung. Fachwörterbuch oder terminologische Datenbanken können den Ver-
stehensprozess im Hinblick auf die Maktrostuktur einzelner Termini unterstützen. Das
Problem bzw. die Herausforderung beim Übersetzen entsteht jedoch bei der syno-
nymen oder homonymen Kontamination, also bei der Variation von Termini in Texten.
So ist dann für die Hypothesenbildung zur Kohärenzstellung Fach- und Textwissen
Voraussetzung. ExpertInnen im Fach haben normalerweise keine Probleme den
Fachtext zu verstehen. Bei ÜbersetzerInnen hingegen, die zum Ziel eine korrekte
Zieltextproduktion haben, geschieht das Textverständnis nicht mit solch einer
Selbstverständlichkeit wie bei ExpertInnen des jeweiligen Faches (Vgl. Gerzy-
misch-Arbogast 1999: 10). „Hier muss zunächst der Sachverhalt der terminologischen
Kontamination bewusst gemacht und von anderen für die Übersetzung relevanten
Wissensaspekten hinsichtlich dieses Terminus getrennt werden.“ (Gerzy-
misch-Arbogast 1999: 10). So ist das Fachwissen für die Textrezeption von größter
Wichtigkeit, da es diese erleichtert und sodann auch ermöglicht.
Die fachliche Strukturierung des Sachgebietes in der Zielkultur darf nicht außer
Acht gelassen werden. Somit steht hier das fachliche Wissen des/der ÜbersetzerIn im
Mittelpunkt. Zu betonen ist hier die Makrostruktur von Texten. Die Recherchearbeit
wird enorm erleichtert, wenn der/die ÜbersetzerIn bestimmte Gliederungsschemata
von medizinischen Befunden, beispielweise, kennt. Auch die Kenntnis der Mikro-
struktur ist von enormer Bedeutung. Wenn der/die ÜbersetzerIn bestimmte Abkür-
zungen, Nominalisierungen, Termini kennt, ist die Recherearbeit weniger herausfor-
dernd und nimmt weniger Zeit in Anspruch. Gegenteilig muss jede Abkürzung (wie
auch hier in der Übersetzung zu sehen war und in der Analyse in Kapitel 11. Näher
erläutert wird) recherchiert werden, damit sie dann richtigerweise in den ZT übertra-
gen werden kann (Vgl. Gerzymisch-Arbogast 1999: 10ff).
9.2 Textproduktionskompetenz
In der Produktionsphase fachlicher Texte wird ein dem Ausgangstext äquiva-
lenter Text in der Zielsprache formuliert. Hierbei wird von der Systemebene zur Indi-
vidualebene der kontrastiven Wissensbestände des Zieltextes übergegangen. Die
Mikrostruktur und wieder auch die Makrostruktur sind bei diesem Prozess wesentlich.
Der Fachlichkeitsgrad des Textes, die Varianz der Termini, die Entscheidung der
46
Textsorte im Zieltext basieren auf der Grundlage der Ausgangskultur im Hinblick auf
die zielsprachlichen Textsortenkonventionen. Diese Entscheidungen sind vom Über-
setzungszweck, unter anderem, abhängig. Fachvokabular und Begriffssysteme
(„Wissen im Fach“) sind ausschlaggebend, aber auch (Vgl. Gerzymisch-Arbogast
1999: 12f) „Modalitäten der Vertextung auf der Grundlage der zielsprachlichen und
zielkulturellen Textsortenkonventionen.“ (Gerzymisch-Arbogast 1999: 13).
9.3 Besonderheiten der medizinischen Fachkommunikation und –sprache
Die medizinische Fachsprache ist bis heute von der lateinischen und griechi-
schen Sprache geprägt. Die Kenntnisse von Letzteren erleichtert ÜbersetzerInnen die
Einarbeitung in die medizinische Terminologie und das jeweilige medizinische Fach-
gebiet. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts kommt auch vermehrt die Englische
Sprache im Bereich der Medizin zum Vorschein. Die Aneignung medizinischer Fach-
termini ist für die Übersetzung nicht unerlässlich. In Abhängigkeit der Textsorte wer-
den Fachbegriffe mehr oder weniger verwendet. Selbstverständlich sind die Text-
funktion, die Textsorte, der Sender und die Zielgruppe bei der Übersetzung von pri-
märer Bedeutung. Die medizinische Fachsprache besistzt neben einem bestimmten
Wortschatz auch bestimmte Bildungsregeln. Dies sind Fachbegriffe und Termini, die
sehr ungebräuchlich oder unverständlich sind (zum Beispiel: Thyreoidea – Schild-
drüse). Medizinisches Fachpersonal verständigt sich mittels medizinischer Fach-
kommunikation mittels verbindlich festgelegten Fachbegriffen zur Übermittlung von
Befunden, bei Vorträgen, Publikationen, zur Dokumentation und gegebenenfalls in
Einzelfällen als
(Vgl.http://www.sosyalarastirmalar.com/cilt7/sayi35_pdf/1dil_edebiyat/turan_dilek.pdf
) „’Code’ um Laien von der Kommunikation auszuschließen“.
(http://www.sosyalarastirmalar.com/cilt7/sayi35_pdf/1dil_edebiyat/turan_dilek.pdf).
47
10. Übersetzung 10.1 Text 1
HYPERTHYREOSE – erhöhte Funktion der Schilddrüse
DEFINITION Die klinisch manifestierte Hyperthyreose, auch Thyreotoxikose genannt, wird durch
die Wirkung erhöhter Hormonwerte der Schilddrüse herbeigeführt, dessen erhöhte
Ausschüttung Folge verschiedener Krankheiten/Zustände sein kann.
Die subklinische Hyperthyreose charakterisiert ein normales Niveau des T4- und
T3-Wertes sowie ein niedriges Niveau des TSH-Wertes. Die klinischen Symptome
und Zeichen sind nicht vorhanden oder unspezifisch.
ÄTIOLOGIE UND EPIDEMIOLOGIE
Ursachen Charakteristika
Graves’ Basedow Krankheit (Toxi-
sche Struma diffusa)
Die häufigste Ursache der Hyperthyreose
(60-80%). Autoimmunkrankheit. Kommt in
allen Altersgruppen vor. Ist durch eine Struma
diffusa, die infiltrative Ophtalmopathie und
selten auch ein prätibiales Myxödem charak-
terisiert.
Toxische, multinoduläre Struma
(Plummer-Krankheit)
Vermehrt Knoten in der Drüse. Ursache der
Hyperthyreose in 5-15% der Fälle. Die Ver-
größerung ist häufig mit einer Dislokation der
Trachea verbunden.
Toxisches Adenom
Es handelt sich um einen solitären Knoten mit
einer hart-elastischen Konsistenz. Die Ursa-
che ist eine Hyperthyreose in 2-10% der Fälle.
Kommt häufiger bei jüngeren Personen vor.
Subakute Thyreoditis (Thyreoditis
de Quervain)
Ist durch starken Schmerz oberhalb der
Schilddrüse charakterisiert, der Richtung Kie-
fer und Ohren irradiiert. Begleitet von Schüt-
48
telfrost, Erlahmung und subfebriler Tempera-
tur. Die Drüse ist diffus vergrößert, härter und
schmerzhafter bei Palpation.
Hashimoto Thyreoiditis / chronische
lymphozitäre Thyreoiditis
Die Hyperthyreose macht sich nur im An-
fangsstadium bemerkbar. Diffus vergrößerte
Schilddrüse ist palpatorisch schmerzfrei.
Postpartale Thyreoiditis (PPT)
/Postpartum Thyreoiditis
Kommt bei 5-10% der Frauen in den ersten
3-6 Monaten nach der Entbindung vor. Mildere
Symptome der Hyperthyreose machen sich
bei 50% der Erkrankten bemerkbar, bei den
anderen machen sich Symptome der Hypo-
thyreose bemerkbar.
Durch Medikamente verursachte
Thyreoiditis
• Amiodaron
• Lithiumcarbonat
Die Hyperthyreose entwickelt sich bei 30-35%
der Kranken, die eines dieser Medikamente zu
sich nehmen. Die Drüse ist leicht vergrößert,
schmerzfrei.
Thyreotoxikose aufgrund von ver-
mehrter nicht kontrollierter Anwen-
dung von TSH (Thyreoidea stimu-
lierendes Hormon) (Thyreotoxicosis
facticia = Überdosierung der
Schilddrüsenhormone)
Hyperthyreoiditis factitia ist durch absichtliche
oder unabsichtliche Einnahme exzessiver
Mengen des Thyreoidhormons verursacht.
Metastasierendes Schilddrüsenkar-
zinom – follikular, hormonaktiv
Metastasen des folli-
kulären Karzinoms
am häufigsten in
Lunge und Knochen.
Es werden eine klei-
nere Struma und mil-
dere Symptome der
Hyperthyreose beo-
bachtet. Ovarialtumor (Struma ovarii) Schüttet Schilddrü-
senhormone aus.
Trophoblastentumor (hCG - huma-
nes Choriongonadotropin), sekre-
tierend
Manchmal wird so
viel hCG (schwacher
Agonist TSH) produ-
ziert, dass die
Schilddrüse hyperak-
49
tiv wird.
Hypophysentumor Schüttet TSH aus.
RISIKOFAKTOREN
• positive persönliche Anamnese - frühere Krankheitsgeschichte der Schild-
drüse • positive Familienanamnese • Vorhandensein einer Struma • Patienten, die Medikamente einnehmen, die die Funktion der Schilddrüsen
verändern könnten (Lithium, Amiodaron) • Patienten, die einer Thyroxin-Therapie unterzogen sind • externe Strahlung im Halsbereich • Anwesenheit anderer autoimmuner Krankheiten • Frauen innerhalb von 6 Wochen nach der Entbindung • Frauen in der Menopause • bei Sterilität • bei Lipidstoffwechselstörungen • Diabetes mellitus Typ 1 (Frauen während der Schwangerschaft) • Osteoporose
UNTERSUCHUNGEN
Laboranalysen - Bestimmung von fT4 und TSH Der Hausarzt muss nach der Anamnese und der physikalischen Untersuchung den
fT4-Wert und TSH-Wert bestimmen.
Es ist zu empfehlen, den TSH-Wert, der eine funktionelle
Sensitivität von 0,02mU/L hat, zu messen, um eine frühzei-
tige Diagnose der Hyperthyreose stellen zu können.
Empfehlungsniveau B
In unseren Bedingungen sollten der fT4-Wert und der TSH-Wert gleichzeitig bestimmt werden.
50
Falls der Befund nicht klar ist, muss die Untersuchung nach 7 Tagen wiederholt
werden.
Wenn die Werte fT4 und TSH außerhalb der Referenz-
werte liegen, sollte der Patient zum Spezialisten für Nuk-
learmedizin oder zu einem Facharzt für Endokrinologie
überwiesen werden, damit die endgültige Diagnose gestellt
und eine Therapie begonnen werden kann.
Empfehlungsniveau B
Unspezifische Laboruntersuchungen
Bei der Hyperthyreose können sich veränderte unspezifische Laborbefunde, inklusive
Anämie, Agranulozytose, Lymphozytose, Hyperkalzämie, Erhöhung der Transa-
minasen, erhöhte alkalische Phosphatase finden.
Demnach können folgende Untersuchungen durchgeführt werden: Großes Blutbild,
Differentialblutbild, Ionogramm, AST, ALT und alkalische Phosphatase.
EKG - Tachikardie
Über die Notwendigkeit anderer Untersuchungen entscheidet der Spezialist:
fT3- Bestimmung
Wenn das fT4 bei einem Patienten mit einem erniedrigten
TSH-Wert nicht erhöht ist, sollte der fT3-Wert gemessen
werden.
Empfehlungsniveau B
Schilddrüsenantikörper
Die Autoantikörper gegen Thyreoglobulin (Tg-AK) und Antikörper gegen Thyreoper-
oxidase (TPO-AK) können erhöhte Werte in dem Morbus Basedow und in der
Hashimoto Thyreoiditis haben.
Positive TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK) sind Beweis für den Morbus Basedow.
Es besteht ein hoher Korrelationsgrad zwischen dem gemessenen TRAK-Titer und
der Lage und Prognose der autoimmunen Hyperthyreose.
51
Schilddrüsensonographie Ist für das Erkennen von zystischen und solitären Knoten hilfreich und gibt genaue
Größenangaben zur Schilddrüse. Regelmäßige Ultraschallkontrollen können zur
Nachverfolgung von Veränderungen der Schilddrüsengröße oder Veränderungen in
einem gewissen Zeitraum einzelner Knoten vorgenommen werden und Antwort auf
adäquate Behandlung liefern.
Schilddrüsenszintigraphie Ermöglicht die Lokalisierung der Orte, wo Radiojod oder Natri-
um-Technetium-Pertechnetat angereichert wird. Diese Technik ist für die Entdeckung
von Gebieten einer erhöhten oder verminderten Funktion innerhalb der Schilddrüse,
wie auch der retrosternalen Struma, einem ektopischen Schilddrüsengewebe, einer
Schilddrüsen-Hemiagenesie und der Metastasen des Schilddrüsenkarzinoms, nütz-
lich.
Feinnadel-Aspirations-Zytologie (FNA)
Die Punktion dominanter Knoten in einer modulären Struma kann einen „normalen“
Knoten von einem maligne veränderten Knoten deutlich unterscheiden. Neben der
Ultrasonographie und Szintigraphie ist die Zytologie eine unerlässliche diagnostische
Methode in der präoperativen Vorbereitung des Patienten.
Computertomographie (CT) und nukleare Magnetresonanz (NMR) Diese Untersuchungen sind kein Routinegebrauch für eine Diagnosestellung der
Hyperthyreose, sie sind aber von unschätzbarer Bedeutung in der präoperativen
Behandlung der retrosternalen Struma und der großen, vernachlässigten Struma
permagna.
BEHANDLUNG Ziel der Behandlung
Ziel der Therapie ist das Erreichen einer euthyreoten Funktionslage.
Behandlung und Überwachung des Patienten Die Hyperthyreose ist eine zyklische Erkrankung – es tauchen Phasen der Exazerba-
52
tion und der Remission einer unvorhergesehenen Entstehung und Dauer auf.
Es gibt drei Behandlungsarten:
• medikamentös
• radioaktives Jod
• operative Behandlung
Die Therapieauswahl und Therapieanweisung liegt in der Zuständigkeit des Endokrinologen oder des Spezialisten der Nuklearmedizin (des Thyreologen).
Medikamentöse Behandlung Thyreostatika (Thiamazol, Propylthiouracil) – antithyreoidale Medikamente Werden für die Behandlung der Hyperthyreose, bei der Vorbereitung des Patienten
für die Thyreoidektomie und die suppressive Langzeittherapie verwendet.
Die Medikamente werden so lange verordnet, bis eine befriedigende Remission er-
reicht ist. Die Therapie wird mit einer hohen Dosis begonnen (zB. 10-20mg Thiamazol
alle 8 Stunden oder 100-150mg Propylthiouracil alle 8 Stunden. Wenn die euthyreote
Funktionslage erreicht ist, wird auf eine Tagesdosis übergangen. Es wird die kleinste
Dosis genommen, die die Thyreotoxikose allerdings trotzdem kontrollieren kann.
Die Funktion der Schilddrüse des Patienten, der eine Thy-
reostatika-Therapie macht, wird mittels Kontrolle des fT4-
und TSH-Wertes im Serum überprüft. Das Niveau des
fT4-Wertes ist eine auschlaggebende Determinante in der
weiteren Therapie.
Empfehlungsniveau B
Es ist äußerst schwierig die Dauer einer medikamentösen Therapie beim Patienten
festzulegen. Die TSH-suppressive Behandlung sollte so lange durchgeführt werden,
bis die TRAK-Werte niedriger oder sogar zurückgegangen sind. Meistens geschieht
dies in einem Zeitraum von 1-2 Jahren. Danach hat ein Drittel bis die Hälfte der Pa-
tienten einige Zeit lang oder sogar eine unbegrenzte Zeit keine Beschwerden. Man ist
der Meinung, dass Rezidive weniger häufig auftreten, wenn in der Therapie, in Kom-
bination mit antithyreoidalen Medikamenten, Levothyroxin eingenommen wird.
53
Leukopenie kann eine Folge vom Gebrauch antithyreoidaler Medikamente sein. Eine
milde und vergängliche Leukopenie taucht bei 10% solcher Patienten auf und ist kein
Indikator für einen Therapieabbruch. Wenn die absolute Zahl der polymorhpho-nukleären Leukozyten ≤ 1500 u mm³ ist, ist die Medikamenteneinnahme zu stoppen. Die Routinemessung der Leukozyten und des Differentialblutbildes dient zur Früher-
kennung der Agranulozytose. Es wird empfohlen, die Untersuchung alle 2 Wochen
während der ersten 2 Monate und danach monatlich durchzuführen.
Dem Patienten soll geraten werden, dass im Falle von erhöhter Temperatur und
Halsschmerzen während der TSH-suppressiven Behandlung, auf jeden Fall der
Hausarzt aufzusuchen ist, damit das Leukogramm und das Differentialblutbild (Ag-
ranulozytose) überprüft werden können.
Bei Agranulozytose, Urtikaria, cholestatischer Gelbsucht, hepatozellulärer Toxizität,
exfoliativer Dermatitis und akuter Arthralgie sollte die Therapie abgebrochen werden.
Falls eine allergische Reaktion (die durch Ausschlag manifestiert wird) auf Propylthi-
ouracil, kann der Patient auch Thiamazol einnehmen.
Nach der Therapieanweisung der Tyhreostatika vom Spezi-
alisten muss die Schilddrüsenfunktion (fT4 und TSH) alle
4-6 Wochen kontrolliert werden. Die Untersuchungshäufig-
keit wird dann auf alle 3 Monate reduziert, wenn die euthy-
reote Funktionslage erreicht ist und wenn auf die Stan-
darddosierung des Medikamentes übergegangen wird.
Empfehlungsniveau B
Bis die euthyreote Funktionslage erreicht ist, muss der Patient vom Spezialisten un-
tersucht werden. Danach kann die Kontrolle vom Hausarzt übernommen werden.
Zusätzlich soll der Thyreologe konsultiert werden (6-12 Monate).
Proplanolol – Betablocker Blockiert die Beta-Rezeptoren. Hemmt die periphere Konversion von T4 nach T3.
Übliche Tagesdosis ist 40-80 mg.
54
Dexamethason – Kortikosteroide Wird nur im Falle einer drohenden thyreotoxischen Krise eingesetzt. Das Medikament
inhibiert die Hormonsekretion sowie die periphere Konversion von T4 in T3.
Iodide Werden als KJ-Lösung (Lugolsche Lösung) in einer Tagesdosis von 5 bis 10 Tropfen
verwendet (1 Tropfen beinhaltet fast 50mg Iodid). Die Lösung wird in der präoperati-
ven Vorbereitung angewendet, jedoch gemeinsam in einer thyreosuppresiven Thera-
pie.
Radioaktiver Jod Wird in der Schildddrüse konzentriert und vernichtet das Schilddrüsengewebe. So
wird der Ablationseffekt ohne operativen Eingriff hergestellt. Es gibt keinen Beweis für
eine karzinogene Wirkung J131 bei der Behandlung der Hyperthyreose. Jedoch ent-
wickelt sich bei einer Großzahl von Patienten die Hypothyreose. Diese Therapie wird
Patienten, die jünger als 35 Jahre sind, nicht empfohlen. Die häufigsten Indikationen
für die Radiojodtherapie sind rezidivierende Hyperthyreose nach einer partiellen Re-
sektion der Schilddrüse, Ablehnungen eines operativen Eingriffs oder Vorhandensein
von Kontraindikationen für den operativen Eingriff, ob es sich nun um eine toxische
Struma mulitinodosa oder ein toxisches Adenom handelt.
Die Funktion der Schilddrüse sollte überwacht werden, damit zeitgerecht eine Sub-
stitutionstherapie für Thyroxin bei der Entwicklung von Hypothyreose begonnen
werden kann.
Die Funktion der Schilddrüse nach Gabe des radioaktiven
Jods muss durch die Ermittlung des fT4- und des
TSH-Wertes alle 4-6 Wochen überprüft werden.
Empfehlungsniveau B
Wenn das fT4 einen normalen Wert 6 Monate nach der Radiojod-Applikation aufweist,
kann die Untersuchungshäufigkeit alle 3-6 Monate stattfinden, wenn aber die euthy-
reote Funktionslage länger als 12 Monate dauert, kann die Untersuchung 1 Mal jähr-
lich durchgeführt werden.
55
Operative Behandlung Neuerdings wird eine totale Thyreoidektomie empfohlen. Der Patient muss in die eu-
thyreote Funktionslage mittels antithyreoider Medikamente gebracht werden. 7-10
Tage vor dem Operationstermin wird in die Therapie die Lugolsche Lösung beigefügt.
Die Indikationen für den operativen Eingriff des Hyperthyereoidismus sind: große
Struma mit Kompressionssyndrom, Struma diffusa, die nicht adäquat auf die medi-
kamentöse Behandlung reagiert, Struma multinodosa aufgrund von Verdacht auf ma-
ligne Alteration, toxisches Adenom.
Der Patient muss nach der Thyreoidektomie genauso wie nach der Radiojodtherapie
überwacht werden.
Präventionen Ein TSH-Screening wird nicht bei asymptomatischen Personen empfohlen, außer
einige der genannten Risikofaktoren sind für die Entstehung des Hyperthyreoidismus
anwesend.
10.2 Text 2
DIAGNOSTIK UND THERAPIE DER THYREOTOXIKOSE Thyerotoxikose ist ein hypermetabolisches Syndrom, das durch den Überschuss an
Thyreoidhormonen hervorgerufen wird. Dieser kann endogen oder exogen sein. (1)
Die Hyperthyreose ist eine Hypersekretion der Schülddrüsenhormone aus der
Schilddrüse (2). Ätiologisch ist die Thyreotoxikose eine Folge von:
1. inadäquater Stimulation der Schilddrüse (TSH-Rezeptor-Antikörper, das Hor-
mon Gonadotropin, TSH),
2. konstitutiver Aktivierung von Synthese und Sekretion (multinoduläre Struma),
3. der Freisetzung von Hormonreserven aus der Schilddrüse (Thyreoiditis oder
ein anderes autoimmunes, infektiöses oder anderes Agens)
4. extrathyreoidaler Synthese der Schilddrüsenhormone (Struma ovarii, Meta-
stasen des differenzierten Karzinoms der Schilddrüse),
5. exogener Zufuhr von Schilddrüsenhormonen (3).
56
Die subklinische Hyperthyreose wird durch die niedrige Konzentration von TSH bei
normalen Konzentrationen an freien Thyreoidhormone definiert (3).
Diagnose der Thyreotoxikose Erforschung von Hormonen Die Grundlage der Diagnose von Thyreotoxikose bildet die Bestimmung von TSH und
der Schilddrüsenhormone im Blut. Bei Personen mit einer stabilen Schilddrüsenfunk-
tion und einer gesunden Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse ist das
Verhältnis der Konzentration des freien T4 und des TSH log-linear; das heißt, dass
geringe Veränderungen der Schilddrüsenhormone zu wesentlichen Veränderungen
der TSH-Konzentration führen (4). Personen mit einer Thyreotoxikose haben ernied-
rigte TSH-Konzentrationen bei erhöhter Konzentration von Schilddrüsenhormonen.
Personen mit normaler oder erhöhter TSH-Konzentration der Schilddrüsenhormone
können eine sekundäre Hyperthyreose oder Resistenz gegen Schilddrüsenhormone
haben. Die Bestimmung von T3 ist nur in spezifischen Situationen im Falle einer
Dissoziation der Konzentration T4 und T3 notwendig. Dies geschieht bei einer durch
Jod hervorgerufenen Hyperthyreose (Amiodaron miteingeschlossen) sowie auch bei
einer TSH-suppressiven Therapie, wobei es auch zu einer Normalisierung von T4 bei
einer persistent erhöhten T3-Konzentration kommen kann (5, 6).
In der Zirkulation befinden sich die Schilddrüsenhormone frei und sind an Proteine
gebunden. Nur die freie Fraktion der Schilddrüsenhormone ist biologisch aktiv. Die
Bestimmung der tatsächlichen Konzentration des Schilddrüsenhormons ist ein äu-
ßerst komplexes Verfahren. In den modernen analytischen Methoden wird die Kon-
zentration der freien Hormone geschätzt (6). Obwohl die Bestimmung der freien
Fraktionen empfohlen wird, ist die Variablität der Methoden für die Schätzung der
freien Fraktionen groß; diese Tatsache sollte bei Ergebnisinterpretation bedacht
werden (7,8). Im weiteren Text wird F vor T3 oder T4 die freie Hormonfraktion be-
zeichnen.
Die Konzentrationserhöhung des gesamten Thyroxins (wie auch des gesamten
Trijodthyronins) stellt die euthyreote Hyperthyroxinämie dar. In dieser Situation ist die
Konzentration des freien T4 und T3 normal und ist Folge einer erhöhten Konzentra-
tion Transthyretin oder Thyroxin-bindendes Globulin (10). Die hohe Konzentration des
57
Schilddrüsenhormons erkennt man auch in der dysalbuminämischen Hyperthyro-
xinämie sowie auch wenn endogene anti-Thyroxin-Antikörper vorhanden sind. Die
euthyreote Hyperthyroxinämie ist auch bei der Anwendung von Medikamenten, die
die Konversion von T4 nach T3 verhindern, sichtbar, wie zum Beispiel Amiodaron
oder Propranolol in hohen Dosen. Heparin und niedermolekulares Heparin können zu
einer Verfälschung der Konzentrationswerte des freien Thyroxins führen. Wenn sich
die Konzentration der Schilddrüsenhormone verändert, sind 6-12 Wochen für eine
Äquilibrierung der hypophysären TSH-Sekretion notwendig (13). Dieses Phänomen
kann zu einer Dissoziation der Konzentration der Hypophysenhormone und des TSH
während der Therapie der Thyreotoxikose führen.
DIAGNOSE UND THERAPIE DER HYPOTHYREOSE Die Hypothyreose ist ein Syndrom des Hypometabolismus mit ungenügender Pro-
duktion oder inadäquater Wirkung der Schilddrüsenhormone.
Die Hypothyreose kann nach mehreren Grundlagen klassifiziert werden:
• Erscheinungszeit (kogenitale oder erworbene)
• Niveau, wo die Störung auftritt (primäre – Störung in der Schilddrüsenfunktion
oder sekundäre – Störung in der Bildung des TSH)
• Gewicht des Blutbilds (klinisch – manifest oder subklinisch „mild“)
Auch kann sich die Hypotyreose als eine vorübergehende Phase während des Be-
stehens einer Schilddrüsenentzündung (in jeglicher Form) herausstellen.
Primäre Hypothyreose
Epidemiologie und Ätiologie Die Häufigkeit der primären klinischen Hypothyreose liegt bei 0,3% (NHANES III
Studie). Die Hypothyreose ist bei Frauen häufiger als bei Männern. Die Wick-
ham-Studie in England zeigte bei 7,5% aller Frauen und 2,8% aller Männer einen
erhöhten TSH-Wert (142).
Ebenso war die Häufigkeit bei der weißen Bevölkerung größer als bei Afroamerika-
nern, bei Personen, die erhöhte Anti-TPO haben, bei Personen mit einer Struma, in
58
Bereichen, die ein Joddefizit aufweisen, wie auch bei Personen mit einer positiven
Familienanamnese. Mit den Jahren erhöht sich die Häufigkeit (142,143). Die primäre
Hypothyreose kommt häufiger als die sekundäre vor (1000:1).
Die primäre Hypothyreose entsteht am häufigsten als Folge einer autoimmunen
Thyreoditis – Hashimoto – kann aber auch nach einer ablativen Therapie (Radio-
jodtherapie, Thyreoidektomie), durch Medikamente verursacht werden (Thioamide,
Lithium, Amiodaron, Interferon, Medikamente, die mit der Levothyroxin-Absorption
interferieren, kann in Beziehung mit der Jodzufuhr (Jodmangel, jodinduziert) entste-
hen, aber auch vorübergehend sein (subakute Thyreoditis, postpartale Thyreoditis,
postablative Hypotherose).
11. Analyse
Der Text „Poremećaj rada štitaste žledze” (zu Dt.: „Funktionsstörungen der
Schilddrüse”) wurde von der Agentur für die Akkreditierung für Gesundheitseinrich-
tungen in Serbien herausgegeben. Der Text ist ein nationaler Leitfaden für die Diag-
nostik und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. Dieser Leitfaden hat eine
Analyse der Ergebnisse zahlreicher multizentraler Forschungsstudien, die eine
Grundlage für eine gute klinische Praxis sind, zum Ziel. Die Zielgruppe sind vor allem
NuklearmedizinerInnen und FachärztInnen anderer Fachgebiete sowie alle anderen,
die sich für diesen Themenbereich interessieren. Der Text wurde im Jahr 2011 ver-
fasst.
Der Text „Hipertireoza i Hipotireoza” (zu Dt. „Hyperhyreose und Hypothyreo-
se“) wurde von mehreren Fachärzten, darunter NuklearmedizinerInnen, HausärztIn-
nen, SpezialistInnen, in der Republik Srpska herausgegeben. Ziel dieses klinischen
Leitfadens ist es, den neuesten Stand der Forschung zu vermitteln. Das Zielpublikum
sind NuklearmedizinerInnen und FachärztInnen anderer Fachgebiete. Die
ZS-LeserInnen würden den Text verstehen, wenn er nicht in einer Fremdsprache
kodiert wäre. Die kommunikative Funktion beider Texte ist die Vermittlung neuer
Forschungsstände und neuer Behandlungsformen im Bereich der Schilddrüsener-
krankungen.
Das Thema beider Texte ist „Schilddrüsenerkrankungen" – näher wird auf die
Hypothyreose und die Hyperthyreose eingegangen. Bei der Übersetzung soll die
59
Reihenfolge und das Format so beibehalten werden insofern der/die AuftraggeberIn
dies nicht anders wünscht. Die Gliederung wird ebenso wie im Ausgangstext beibe-
halten, da eine Änderung der Gliederung zu Missverständnissen führen könnte. Der
Text „Poremećaj rada štitaste žledze” weist keine nonverbalen Elemente auf, wohin-
gegen der gesamte zweite Text Tabellen und Diagramme aufweist (Für die Überset-
zung wurde nur ein Teil des gesamten Textes verwendet. Folglich sind in dem hier
verwendeten AT und ZT keine Diagramme zu sehen. Diese müssen in den Zieltext
ebenso übernommen werden. Der Ton und die Sprache sind fachlich, da viele fach-
sprachliche Termini verwendet werden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Ziel-
gruppe die Fachsprachlichkeit bestimmt, bleibt die Fachsprachlichkeit im Zieltext
ebenso bestehen. Bei der Recherche von medizinischen Fachbegriffen muss gründ-
lich recherchiert werden und der Ausgangstext detailliert analysiert werden, damit
keine stilistisch falsche Übersetzung verwendet wird. Das Lesen von Paralleltexten
zur Vorbereitung ist ebenso unerlässlich. Viele Termini sind jedoch auch weniger
herausfordernd, da diese lateinischen oder griechischen Urpsrungs sind und in der
Form auch im AT beibehalten wurden. So können diese auch in die Zielsprache
übertragen werden.
Bei der Übersetzung kamen einige Termini vor, die äußerst herausfordernd waren.
Viele Begriffe sind im AT in lateinischer Sprache sodass über das Lateinische die
Recherche für den ZS-Begriff erfolgen konnte. Der Begriff „Thyreotoxicos facticia“
wurde in der Übersetzung belassen, da das Zielpublikum diesen Terminus versteht.
Die deutsche Erklärung „Überdosierung der Schilddrüse“ kann beigefügt werden,
muss aber nicht. Der Begriff „Hypophysentumor“ (AT: „pituitarni tumor“) bereitete
mehr Schwierigkeiten. Im Deutschen wird hierfür weniger der lateinische Ausdruck
verwendet, sondern der Griechische (Hypophyse – gr: "hypóphysis"). Die „Glandula
pituitaria“ ist die Hirnanhangdrüse – oder auch Hypophyse genannt. Hier sind nun die
lateinischen Kenntnisse gefragt – wenn man weiß, dass „Glandula pituitaria“ die
Hirnanhangdrüse ist, kommt man leicht zur Hypophyse und so auch zum ZS-Begriff:
„Hypophysentumor“. Da diese Information fehlte, wählte ich eine andere Überset-
zungsstrategie und ging über die englische Sprache vor. Ich kam vom Serbischen
„pituitarni“ zum Englischen „pituitary“, las mir die Definitionen durch und kam so zum
ZS-Begriff. Bei dem Begriff „funkcionalna senzitivnost“ kam die Übersetzungstechnik
der wörtlichen Übersetzung zu Stande. Den Terminus recherchierte ich mit Eingabe
60
vom Begriff „TSH“, also „funktionelle Sensitivität + TSH“, um zu sehen, ob dieser Be-
giff auch in diesem Kontext so auch vorkommt. Zusätzlich wurde die Definition des
ausgangs- und ZS-Terminus recherchiert. Im Ausgangstext fanden sich zahlreiche
Abkürzungen, die vorerst aufgelöst werden mussten, damit sie dann in die Zielspra-
che übertragen werden konnten. Abkürzungen wie zum Beispiel: „KKS“ oder „DKS“
wurden zuerst aufgelöst. Also „kompletna krvna slika“ (=„Gesamtes Blutbild“) und
„diferencijalna krvna slika“ (=„Differentialblutbild“) und wurden dann übersetzt. Ab-
kürzungen wie „ALT“ und „AST“ bereiteten keinerlei Schwierigkeiten, da diese im
Deutschen genau so auch abgekürzt werden.
Die Analyse der Ausgangstexte und die Erstellung des Glossars vor der Übersetzung
war ein großes Hilfsmittel, das natürlich vor jeder Übersetzung durchgeführt werden
sollte. Durch die Recherche von Definitionen der Fachtermini liest man sich in das
Fachgebiet ein. Durch zahlreiche Paralleltexte, die bereits im Vorfeld sehr auf-
schlussreich sein können und letztendlich sind, bereiteten viele Passagen im zum
übersetzenden Text keine Schwierigkeiten. Der Grund dafür waren die zahlreichen
Termini und Erklärungen in den Paralleltexten, wo genauestens erklärt wurde, welche
Schilddrüsenerkrankungen es gibt, welche Auswirkungen die jeweiligen Krankheiten
auf die PatientInnen haben und welche Medikamente für welche Krankheit verwendet
werden. Aus diesen Gründen ist stets zu raten, vor dem Beginn einer Übersetzung
sich in das Fachgebiet einzulesen und eine gründliche Recherche der Fachbegriffe
vorzunehmen. Im Serbischen und auch im Deutschen werden sehr viele lateinische
Begriffe verwendet, wohingegen im Serbischen die Lateinischen überwiegen. Häufig
kommt es in der deutschen Sprache auch vor, dass englische Termini im medizini-
schen Fachbereich verwendet werden – dies wahrscheinlich auch für die leichtere
interkulturelle Verständigung und da Englisch gegenwärtig eine Weltsprache ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sowohl im Serbischen als auch
im Deutschen vor allem sehr viele Begriffe lateinischen und griechischen Ursprungs in
medizinischen Fachtexten verwendet werden. Interessant war im Deutschen zu se-
hen, dass statt Thyreoida das deutsche Wort Schilddrüse oder Schilddrüsenhormon
verwendet wird, im Gegenteil zum Serbischen – wo oft das lateinische Wort (zu Ser-
bisch: tireoidni hormoni) übernommen wird. Das Lateinische wird dem Englischen in
der serbischen Sprache vorgezogen. Englische Termini kommen insofern vor, als
wenn eine Krankheit nach einem bekannten Arzt oder Forscher benannt ist (wie zum
61
Beispiel: Carl Basedow (Basedow-Krankheit) oder auch Graves' disease genannt,
oder Carl Stanley Plummer (Plummer-Krankheit)). Im Deutschen kommen beide Va-
rianten vor.
62
12. Glossar
Serbisch
aspiraciona citodijagnostika Definition: „Aspiraciona citodijagnostika se radi na materijalu dobijenom putem
aspiracije sekreta iz šupljih organa, najčešće materice, bronhija, traheje, jednjaka i
želuca.“
Quelle: http://www.tmg.org.rs/tmd2901.htm
Kontextsatz: „Tako je aspiraciona citodijagnostika sa uspehom primenjena u pro-
ceni promena na plućima u toku torakotomije, a bila je od posebne koristi u slučaju
lezija smeštenih duboko u parenhimu pluća i medijastinalnih promena smeštenih
uz velike krvne sudove, gde je teško uzeti materijal za biopsiju.“
Quelle: http://www.doiserbia.nb.rs/img/doi/0042-8450/2002/0042-84500205493T.pdf
Deutsch
Feinnadel-Aspirations-Zytologie (FNA) Definition: „Bei der Feinnadel-Aspirations-Zytologie (FNA-Zytologie) handelt es
sich um die mikroskopische Untersuchung von mittels Feinnadelpunktion ge-
wonnener Materialien. Bei dieser Punktion wird eine auffällige Stelle des Körpers
mit einer feinen Nadel angestochen und Untersuchungsmaterial aus diesem Be-
reich abgesaugt (aspiriert).“
Quelle:
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/labor/referenzwerte/l
abor-feinnadel-aspirations-zytologie-fnazyto.html
Kontextsatz: „Die Feinnadel-Aspirations-Zytologie (FNA-Zytologie) ist ein Verfah-
ren zur Gewinnung zytologischer Untersuchungsmaterialien mittels Feinnadel-
63
punktion.
Die Technik der FNA-Zytologie kann zur Abklärung einer Vielzahl krankhafter
Prozesse in unterschiedlichen Bereichen des Körpers eingesetzt werden.“
Quelle: https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/labor/referenzwerte/labor-feinnadel-aspirations-zytologie-fnazyto.html
64
Serbisch
beta blokeri Definition: „Blokatori beta adrenergičkih receptora ili beta blokatori su grupa lekova
koja deluje antagonistički na beta adrenergičke receptore.“
Quelle:
http://www.stetoskop.info/beta-blokatori-b13-bs192-p102-nc1-book.htm
Kontextsatz: „Od vremena kada su se pojavili u kliničkoj praksi, početkom 60-tih XX
veka, beta-blokatori predstavljaju jednu od najpropisivanijih grupa lekova u kardi-
ovaskularnoj medicini.“
Quelle:
http://hipertenzija.rs/beta-blokatori-najpropisivaniji-lekovi-u-kardiovaskularnoj-medi
cini/
Deutsch
Beta-Blocker Definition: „Beta-Blocker sind Derivate des Phenoxypropanolamins, die als Arz-
neistoffe verwendet werden. Sie können selektiv oder unselektiv
β-Adrenozeptoren des menschlichen Organismus blockieren. Sie wirken demnach
als Antagonisten natürlicher oder synthetischer β-Sympathomimetika.“
Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Beta-Blocker
Kontextsatz: „Beta-Blocker bremsen die gesteigerte Aktivität des
Herz-Kreislauf-Systems, die im Rahmen der Überfunktion auftritt.“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/medikamente.html
65
Serbisch
DKS Definition: „Analizom krvi dobiva se uvid u broj i kvalitetu eritrocita, trombocita i
leukocita te u apsolutni broj i relativni udio pojedinih vrsta leukocita: neutrofilnih,
eozinofilnih i bazofilnih granulocita, limfocita i monocita. Taj dio nazivamo diferen-
cijalna krvna slika, DKS ili leukogram.“
Quelle: http://www.vasezdravlje.com/izdanje/clanak/259/
Kontextsatz: „Rutinsko mjerenje leukocita i DKS služi za rano otkrivanje agra-
nulocitoze i preporučuje se da se radi svake dvije sedmice tokom prva 2 mjeseca, a
zatim mjesečno.“
Quelle: http://porodicnamedicina.com/download HYPERLINK
"http://porodicnamedicina.com/download/klinicki_vodici/Oboljenja-stitne-zlijezde/Hi
perIHipotireoza.pdf"/klinicki_vodici/Oboljenja-stitne-zlijezde/HiperIHipotireoza.pdf
Deutsch
Differentialblutbild Definition: „Die mikroskopische Auswertung eines nach Pappenheim gefärbten
Blutausstriches ergibt das Differentialblutbild. Dabei findet sich die folgende Ver-
teilung: Die häufigsten Zellen unter den Leukozyten sind die neutrophilen seg-
mentkernigen Granulozyten (50 - 70 %).“
Quelle:
https://haema-onko-cvk.charite.de/studium/zyotologiekurs/normalbefunde/differenti
alblutbild/
Kontextsatz: „Im Kindes- und Jugendalter bleibt ein gegenüber dem Gesamtkollek-
tiv Gleichaltriger erhöhtes Risiko für maligne hämatologische Erkrankungen, so-
dass ein Screening mittels komplettem Blutbild und Differentialblutbild im Rahmen
der Routinekontrollen der Schilddrüsenwerte empfohlen werden kann.“
66
Quelle:
http://www.down-syndrom.at/themen/medizinische-themen/gesundheitspass-fur-ar
zte.html
67
Serbisch
eutireoidno stanje Definition: „Stanje normalne funkcije štitne žlezde naziva se eutireoidno stanje.“
Quelle:
http://www.cigota.rs/strane/poremecaji-stitne-zlezde
Kontextsatz: „Cilj lečenja hipertireoze je snižavanje nivoa hormona štitne žlezde u
krvi i uspostavljanje hormonalne ravnoteže u organizmu (eutireoidno stanje).“
Quelle:
http://www.svevesti.com/a128422-hipertireoza-šta-je-kako-se-prepoznaje-i-dijagno
stikuje
Deutsch
euthyreote Funktionslage Definition: „Es sollten regelmäßige Kontrollen des Hormonspiegels erfolgen, um die
euthyreote Schilddrüsen-Stoffwechsellage (=normale Funktionslage der Schilddrü-
se) zu überprüfen und die Dosierung des Medikaments optimal einstellen zu kön-
nen.“
Quelle:
https://www.dr-gumpert.de/html/schilddruesenunterfunktion.html
Kontextsatz: „Meist besteht bei Strumen eine euthyreote Funktionslage.“
Quelle: http://www.hormon.org/buch/5268.pdf
68
Serbisch
folikularni karcinom Definition: „Na folikularni karcinom otpada oko 10% maligniteta štitnjače. Češći je u
starijih te u predjelima s manjkom joda. Zloćudniji je od papilarnog, širi se hemato-
geno i stvara udaljene presadnice.“
Quelle:
http://www.msd-prirucnici.placebo.hr/msd-prirucnik/endokrinologija/bolesti-stitnjace/
folikularni-karcinom
Kontextsatz: „Folikularni karcinom je sledeći najčešći tip, sa oko 1 od 10 slučajeva
tireoidnih karcinoma. Češći je u zemljama u kojima ljudi ne dobijaju dovoljno joda u
ishrani.“
Quelle:
http://www.tumor.rs/koje-su-vrste-karcinoma-stitaste-zlezde/
Deutsch
follikuläres Karzinom Definition: „Das follikuläre Schilddrüsenkarzinom ist mit 10-20 % die zweithäufigste
Form des Schilddrüsenkarzinoms. Es handelt sich um einen malignen epithelialen
Tumor mit follikulärer Diffrenzierung, ohne die Kernveränderungen eines papillären
Karzinoms. Die Inzidenz des follikulären Schilddrüsenkarzinoms ist in Jodmangel-
gebieten gesteigert.“
Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Follikuläres_Schilddrüsenkarzinom
Kontextsatz: „Bei den Schilddrüsenkarzinomen unterscheidet man die von den Fol-
likelzellen der Schilddrüse ausgehenden – häufig als differenzierte Tumoren zu-
sammengefassten – papillären (PTC) und follikulären (FTC) Karzinome von den
anaplastischen (ATC) und von den parafollikulären Zellen (sog. C- Zellen) ausge-
henden medullären Schilddrüsenkarzinomen (MTC).“
69
Quelle:
http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/zentren/cccu/home/fuer-patienten-und-angehoe
rige/krebsbehandlung/krebs-spezifisch/schilddruesenkarzinom.html
70
Serbisch
Graves-Basedow-ljeva/Graves-ova bolest Definition: „U svim zemljama je poznata i kao difuzna toksična struma sa istov-
remenim promenama na očima. Grejvs- ova bolest je bez sumnje najčešći uzrok
hipertiroidizmu i javlja se u približno jedne osobe na 80 stanovnika.”
Quelle: http://www.cigota.rs/strane/graves-ova-bazedovljeva-bolest
Kontextsatz: „Najčešći uzroci tirotoksikoze su Graves-ova bolest (67-85% svih ob-
lika tirotoksikoze) i toksična uninodozna struma (5-15%).”
Quelle: http://www.tmg.org.rs/v322306.htm
Deutsch
hepatozelluläre Toxizität/ Nekrose/Gallenwegstoxizität Definition: „Schädigung des Lebergewebes im Rahmen einer antineoplastischen
Therapie, Leberschädigung durch Medikamente. Die hepatozelluläre Nekrose wird
begrifflich in eine direkte Toxizität und die Idiosynkrasie eingeteilt, obwohl diese
Unterscheidung artifiziell ist.“
Quelle: http://www.msd-manual.de/msdmanual/htbin/msdmanual.pl?m=2-2-1-0
Kontextsatz: „Auch die hepatozelluläre Toxizität von Methotrexat wird wahrschein-
lich durch eine alkoholinduzierte Zunahme der CYP2E1-Aktivität verstärkt.“
Quelle: http://www.infomed.ch/pk_template.php?pkid=261
71
Serbisch
hipertireoidizam Definition: „Hipertireoidizam je stanje u kome je štitna žlezda preaktivna i stvara
prekomerne količine tireoidnih hormona.“
Quelle: http://www.hashimoto.rs/hipertireoidizam-uzroci-lecenje/
Kontextsatz: „Hipertireoidizam može nastati kao rezultat povećane sinteze i sekre-
cije tireoidnih hormona tiroksina T4 i trijodtironina T3 iz tiroidne žlezde usled pri-
sustva stimulatora tiroidee u krvi ili usled autonomne hiperfunkcije tiroidee.“
Quelle: http://www.b92.net/zdravlje/bolesti.php?nav_id=606393
Deutsch
Hyperthyreose Definition: „Schilddrüsenüberfunktion. Bei einer Überfunktion ist zuviel Schilddrü-
senhormon im Blut. Bei einer Überfunktion arbeitet der Stoffwechsel auf Hochtou-
ren. Die Gewichtsabnahme und die gesteigerte Aktivität werden anfangs oft als
angenehm empfunden. Später stehen allerdings unangenehme Beschwerden im
Vordergrund, die oftmals sehr ausgeprägt sein können.“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/schilddruesenueberfunktion.html
Kontextsatz: „Ist der TSH-Wert supprimiert, so spricht dies für eine Hyperthyreose.“
Quelle: http://www.springermedizin.at/artikel/7211-latente-hyper-und-hypothyreose
72
Serbisch
hipotalamo-hipofizno-tiroidna osovina Definition: „U zdravih osoba, hipotalamo- hipofizno- tiroidna osovina održava
proizvodnju tiroidnih hormona u potrebnom obimu i omogućava tiroidnoj žlezdi da
reaguje prema potrebama organizma.“
Quelle: http://www.cigota.rs/strane/hipotalamo-hipofizno-tiroidna-osovina
Kontextsatz: „Zdravlje svakog organa i tkiva zahteva oĉuvanu optimalnu funkciju
hipotalamo- hipofizno-tiroidne osovine, a ometanje ove funkcije ima negativan uticaj
na neurološki i na fiziĉki razvoj dece, kao i na homeostazu celokupnog organizma
kod odraslih.“
Quelle:
http://nardus.mpn.gov.rs/bitstream/handle/123456789/5370/Disertacija2687.pdf?se
quence=2 HYPERLINK
Deutsch
Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse Definition: „Der Hypothalamus steuert über zwei Zwischenstufen die Ausschüttung
derSchilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Vom Hypothalamus
wird TRH (das ‚TSH releasing hormone’) sezerniert.“
Quelle:
http://www.biochemie.uniklinikum-jena.de/biochemie_media/Downloads/Skript+Hor
mone_Signaltransduktion+13_14.pdf
Kontextsatz: „Patienten mit einer klinisch relevanten Unter- oder Überfunktion der
Schilddrüse weisen oft Störungen der Affektivität auf, und umgekehrt zeigen Pati-
enten mit affektiven Erkrankungen vermehrt eine veränderte Aktivität der Hypotha-
lamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse (HHT-Achse).“
73
Quelle:
https://books.google.at/books?id=xOkfBAAAQBAJ&pg=PA321&lpg=PA321&dq=Hy
potha-
lamus-Hypophysen-Schilddr%C3%BCsen-achse&source=bl&ots=BIsgEA3-7s&sig
=soN0bLJMacz7gNKkF41JDroRLcg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjLpOb3sLbOAh
UCaRQKHfMuB-
wsQ6AEITTAF#v=onepage&q=Hypothalamus-Hypophysen-Schilddr%C3%BCsen-
achse&f=false
74
Serbisch
hipotireoza Definition: „Stanje je posljedica manjka tireoidnih hormona.“
Quelle:
http://www.msd-prirucnici.placebo.hr/msd-prirucnik/endokrinologija/bolesti-stitnjace/
hipotireoza
Kontextsatz: „Smanjena funkcija štitnjače (hipotireoza) može biti i posljedica lije-
kova za liječenje hipertireoze (prekomjernog lučenja hormona štitnjače), operacija
štitnjače, primjene radioaktivnog joda tijekom liječenja povećane funcije štitnjače ili
tumora štitnjače.“
Quelle:
http://www.adiva.hr/hipotireoza-ili-smanjena-funkcija-stitnjace.aspx
Deutsch
Hypothyreose Definition: „Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). In der Unterfunktion wird der
Körper mit zu wenig Schilddrüsenhormon versorgt, dadurch werden viele Stoff-
wechselvorgänge verlangsamt.“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/schilddruesenunterfunktion.html
Kontextsatz: „Die Hypothyreose ist gekennzeichnet durch eine unzureichende
Versorgung der Körperzellen mit Schilddrüsenhormonen (T3 und T4).“
Quelle:
http://www.diagnosezentrum-med22.at/page/unterfunktion-der-schilddruese-hypoth
yreose
75
Serbisch
humani horionski gonadotropin Definition: „Humani horionski gonadotropin (hCG) je glikoprotein koji se sastoji is
proteinskog jezgra sa razgranatim lancima ugljenih hidrata koje se u većini
slučajeva završavaju sa sijalinskom kiselinom.“
Quelle:
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:9CEoNKoFlz4J:supa.pha
rmacy.bg.ac.rs/assets/13125+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=at&client=safari
Kontextsatz: “Sinciciotrofoblast stvara dva specifična proteinska hormona. To su
humani horionski gonadotropin (hCG) i humani placentni laktogen (HPL).”
Quelle:
http://www.simptomi.rs/index.php/bolesti/21-urologija-i-ginekologija-bolesti-muskar
aca-i-zena/3393-funkcije-posteljice?jtpl=0&force=0
Deutsch
humanes Choriongonadotropin Definition: „Beim humanen Choriongonadotropin (Synonyme: hCG; β-HCG) handelt
es sich um ein Gonadotropin, welches in der Schwangerschaft in der Plazenta
(Mutterkuchen) gebildet wird.“
Quelle:
http://www.gesundheits-lexikon.com/Labormedizin-Labordiagnostik/Kinderwunsch/
Humanes-Choriongonadotropin-HCG-.html
Kontextsatz: „Das humane Choriongonadotropin (HCG) wird während der
Schwangerschaft vom sich entwickelnden Embryo produziert.“
Quelle: http://www.medizinfo.de/labormedizin/tumormarker/hcg.shtml
76
Serbisch
hronicni Hashimotov (limfocitni) tireoiditis Definition: „Hronični limfocitni autoimunski (Hashimoto) tireoiditis, stnana lympho-
malosa, je autoimunsko zapaljenje štitaste žlezde.“
Quelle:
http://www.lekarinfo.com/endokrinologija/hronini-limfocitni-tireoiditis-thyreoiditis-chr
onica-lymphocytaria
Kontextsatz: „Tiroiditisi obuhvataju infektivne i druge zapaIjenske bolesti stitaste
zlezde. Tiroiditisi se dele na akutni (supurativni), subakutni, bolni (granulomatozni),
subakutni, bezbolni (limfocitni), hronicni limfocitni (Hashimoto) i hronicni fibrozni
(Riedelova struma) tiroiditis.”
Quelle:
http://www.doiserbia.nb.rs/img/doi/0025-8105/2009/0025-81050902049S.pdf
Deutsch
chronische Immunthyreoiditis Hashimoto Definition: „Bei der chronischen Immunthyreoiditis Hashimoto handelt es sich um
eine autoimmun-bedingte chronische Entzündung der Schilddrüse. Der Name
stammt vom japanischen Arzt Hakaru Hashimoto, der 1912 die Erkrankung erst-
mals beschrieb.“
Quelle: http://www.netdoktor.at/krankheit/hashimoto-thyreoiditis-7954
Kontextsatz: „Bei der chronischen Immunthyreoiditis Hashimoto kann sich die
Schilddrüse vergrößern (hypertrophe Form) oder mit der Zeit verkümmern (atrophe
Form).“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/hashimoto.html
77
Serbisch
jonogram Definition: „Dijagnoza se postavlja samo na osnovu merenja nivoa elektrolita u se-
rumu.“
Quelle:
http://www.simptomi.rs/index.php/bolesti/20-nefrologija-bolesti-bubrega-i-mokracno
g-sistema/865-hiponatrijemija-snizen-nivo-antrijuma-u-krvi-nizak-natrijum-niski-trnje
nje-glavobolja-dehidratacija-opekotine-uzrok-lecenje
Kontextsatz: „Prema tome, mogu se uraditi: KKS, lipini status, jonogram, kreatinin
fosfokinaza (CPK), AST, ALT, LDH, prolaktin, kao i urea, kreatinin, klirens krea-
tinina, urin (radi diferencijalne dijagnoze insuficijencije bubrega i nefrotskog sind-
roma).“
Quelle:
http://porodicnamedicina.com/download/klinicki_vodici/Oboljenja-stitne-zlijezde/Hip
erIHipotireoza.pdf
Deutsch
Ionogramm Definition: „Graphische Darstellung (klinisch evtl. nur Zahlenangabe) der Konzent-
ration von Kat- u. Anionen einer Elektrolyt-Lösung, z.B. des Blutplasmas.“
Quelle:
http://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon/ionogramm
Kontextsatz: „Zusammen mit 1-2l Elektrolyt-Glukose-Infusionen entsprehcnd dem
Ionogramo der gegenenfalls Plasmaexpandenr sowie als antithyreoidalem Mittel
Methylmercaptoimidazol intravenös in Tagesdosen von 100-200mg sind auf diese
Weise beginnende Krisen oder Präkrisen häufiger bekannt ohne weitere spezielle
Verfahren zu beherrschen.“
78
Quelle:
https://books.google.at/books?id=q1TQBgAAQBAJ&pg=PA105&lpg=PA105&dq=io
no-
gramm+schilddrüse&source=bl&ots=5sGsGyrsLk&sig=sO9sz30LjrEa9CL1dMAzmf
_jAJ8&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjd-oGNnrfOAhXLhywKHZ3yAbEQ6AEIIjAB#v=
onepage&q=ionogramm%20schilddrüse&f=false
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/hashimoto.html
79
Serbisch
KKS Definition: „Kompletna krvna slika (KKS) se radi zbog procene opšteg zdravstvenog
stanja i otkrivanja raznovrsnih poremećaja. KKS uključuje broj eritrocita, leukocita i
trombocita, eritrocitne konstante, trombocitne konstante, diferencijalnu krvnu sliku,
hemoglobin i hematokrit.“
Quelle:
http://www.stetoskop.info/Tumacenje-laboratorijske-analize-krvi-Normalne-vrednost
i-krvne-slike-kod-kojih-bolesti-su-povisene-smanjene-3804-s3-content.htm
Kontextsatz: „KKS je standardna pretraga za određivanje eritrocita, leukocita i
trombocita. Za određivanje različitih sastavnica KKS–a u većini se laboratorija rabe
automatski brojači.“
Quelle: http://www.placebo.hr/lab/index.php
Deutsch
Großes Blutbild Definition: „Für ein großes Blutbild wird neben einem kleinen Blutbild auch noch ein
Differentialblutbild erstellt. Hier werden die drei Untergruppen der Leukozyten – die
Granulozyten, die Monozyten und die Lymphozyten – genauer untersucht.“
Quelle:
http://www.gesundheit.de/medizin/untersuchungen/untersuchungsmethoden/das-gr
osse-blutbild-richtig-lesen
Kontextsatz: „Ein großes Blutbild beinhaltet vielmehr die aus einer Blutprobe er-
mittelten Zellzahlen. Es gibt Auskunft über Blutarmut, Leukämien und indirekt über
Entzündungen. Keine Aussage wird getroffen über Leberwerte, Nierenwerte, Blut-
salze, Blutfette, Schilddrüse, Zucker usw.“
Quelle: http://dr-liebert.de/index.php/hintergruende/blutuntersuchungen
80
Serbisch
leukopenija Definition: „Leukopenija je smanjen broj belih krvnih zrnaca (leukocita) u krvi, a
takvo stanje dovodi do povećanog rizika od infekcije.“
Quelle:
http://www.krenizdravo.rs/zdravlje/simptomi-zdravlje/nedostatak-leukocita-u-krvi-le
ukopenija
Kontextsatz: „Glavne nuspojave uzimanje antitireoidnih lekova je smanjenje broja
leukocita, pa se oni moraju periodički kontrolisati. Teža leukopenija zahteva prekid
uzimanja ovih lekova.“
Quelle: http://www.hashimoto.rs/tag/hashimoto-tireoditis/
Deutsch
Leukopenie Definition: „Unter einer Leukopenie versteht man eine gegenüber der Norm ver-
minderte Anzahl von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut.“
Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Leukopenie
Kontextsatz: „Zu einer Leukopenie kommt es, wenn die Neubildung der Leukozyten
(Leukopoese) im Knochenmark beeinträchtigt ist (z.B. bei Myelosuppression) oder
ein erhöhter Verbrauch besteht (z.B. bei Infektionskrankheiten).“
Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Leukopenie
81
Serbisch
levotiroksin Definition: „Levotiroksin, djelatna tvar Euthyroxa, je sintetski hormon štitne žlijezde
za liječenje bolesti i poremećaja rada štitne žlijezde. Ima jednaki učinak kao i
prirodni hormon štitne žlijezde. Euthyrox se koristi.“
Quelle:
http://www.krenizdravo.rtl.hr/korisno/upute/euthyrox-50-uputa-kako-uzimati-nuspoja
ve-cuvanje
Kontextsatz: „Hašimoto tiroiditis se leči sintetskim tiroidnim hormonom levotiroksi-
nom. Lečenje počinje odmah pošto se postavi dijagnoza čak i ako je u tom trenutku
tiroidna funkcija normalna.“
Quelle: http://www.hashimoto.rs/tag/levotiroksin/
Deutsch
Levothyroxin Definition: „Levothyroxin ist mit dem von der Schilddrüse gebildeten Hormon Thy-
roxin identisch. Daher wird der Wirkstoff bei einer Schilddrüsenunterfunktion als
Hormonersatz eingesetzt.“
Quelle:
http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Levothyroxin/wirkung-medikament-10.html
Kontextsatz: „Levothyroxin ist in fast allen Schilddrüsenmedikamenten enthalten.
Ziel der Behandlung mit dem Wirkstoff ist, die krankhaft verminderte Konzentration
der Schilddrüsenhormone im Blut wieder zu normalisieren.“
Quelle:
http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Levothyroxin/wirkung-medikament-10.html
82
Serbisch
metastaski tiroidni karcinom Definition: „Bolest koja uzrokuje hipopituitarizam.”
Quelle:
http://porodicnamedicina.com/download/klinicki_vodici/Oboljenja-stitne-zlijezde/Hip
erIHipotireoza.pdf
Kontextsatz: „Analiza prognostičkih faktora i njihovog uti- caja na preživljavanje
bolesnika sa diferenciranim tiroidnim karcinomom (DTK) i regionalnim metastazama
(N1).“
Quelle: http://www.medf.kg.ac.rs/sjecr/pdf/vol11no2sa1.pdf
Deutsch
metastasierendes Schilddrüsenkarzinom Definition: „Ein metastasierendes Schilddrüsenkarzinom ist Krebs der Schilddrüse,
die in andere Regionen des Körpers ausgebreitet hat.“
Quelle: http://www.pckarl.net/LRMOOVKDM/
Kontextsatz: „Es wurde auch in einem Versuch, ein metastatisches Schilddrüsen-
karzinom zur aufnahme von Radiojod zwecks therapeutischer Zwecke zu ‚Stimu-
lieren’, angewendet.“
Quelle:
https://books.google.at/books?id=ZjeHBwAAQBAJ&pg=PA1045&lpg=PA1045&dq=
Metastati-
sches+Schilddrüsenkarzinom&source=bl&ots=q_UHcGX-pl&sig=dtv-WtjeGXOnhP
qMDD31H1Qa6oY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi20bKa4bbOAhVpJsAKHaAnATc
Q6AEIPjAF#v=onepage&q=Metastatisches%20Schilddrüsenkarzinom&f=false
83
Serbisch
multinodularna struma Definition: „Rjeđe se u pozadini poremećaja nalazi jedan ili više čvorova ili kvrga u
štitnjači koji postaju pretjerano aktivni te izlučuju višak hormona, a nazivaju se-
toksična nodularna ili multinodularna struma ili guša (nodulus, lat. = čvor).“
Quelle: https://dunjanikolic.wordpress.com/2013/04/15/bolesti-stitne-zlezde/
Kontextsatz: „Ako je prisutno mnogo hiperativnih čvorova (multinodozna
toksična guša) ili je cijela žlijezda hiperaktivna (Gravesova bolest),
kirurg će trebati odstraniti gotovo cijelu štitnjaču. Ovaj se postupak
naziva suptotalna tireoidektomija.”
Quelle: https://dunjanikolic.wordpress.com/2013/04/15/bolesti-stitne-zlezde/
Serbisch
multinoduläre Struma Definition: „Eine maligne Neubildung kann jedoch bisweilen auch in einer mul-
tinodulären Struma in Form eines Knotens entstehen, der an Größe zunimmt und
deutlicher erkennbar sowie härter wird. Eine allgemeine Schilddrüsenvergrößerung
wird als Struma bezeichnet. In einigen Strumae können sich multiple Zysten und
sonstige Knoten entwickeln. Eine knotige Struma wird als multinoduläre Struma
bezeichnet.“
Quelle:
https://books.google.at/books?id=L4RPDAAAQBAJ&pg=PA181&lpg=PA181&dq=E
ine+maligne+Neubil-dung+kann+jedoch+bisweilen+auch+in+einer+multinodulären
+Struma+in+Form+eines+Knotens+entstehen,+der+an+Größe+zunimmt+und+deut
li-
cher+erkennbar+sowie+härter+wird.+Eine+allgemeine+Schilddrüsenvergrößerung
+wird+als+Struma+bezeichnet.+In+einigen+Strumae+können+sich+multip-le+Zyst
en+und+sonstige+Knoten+entwickeln.+Eine+knotige+Struma+wird+als+multinodul
84
ä-
re+Struma+bezeichnet.&source=bl&ots=WoXoOGVIoy&sig=9gIp0aIfmDggP8rKe7
oo-
eDeRW9c&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiEgaDa87jOAhWIF8AKHSxsAkwQ6AEIJT
AA#v=onepage&q=Eine%20maligne%20Neubildung%20kann%20jedoch%20bisw
ei-
len%20auch%20in%20einer%20multinodulären%20Struma%20in%20Form%20ein
es%20Knotens%20entstehen%2C%20der%20an%20Größe%20zunimmt%20und
%20deutlicher%20erkenn-bar%20sowie%20härter%20wird.%20Eine%20allgemein
e%20Schilddrüsenvergrößerung%20wird%20als%20Struma%20bezeich-net.%20I
n%20einigen%20Strumae%20können%20sich%20multiple%20Zysten%20und%20
sonsti-ge%20Knoten%20entwickeln.%20Eine%20knotige%20Struma%20wird%20
als%20multinoduläre%20Struma%20bezeichnet.&f=false
Kontextsatz: „Oft erweist sich ein palpatorisch fest- gestellter Einzelknoten in der
Ultraschallunter- suchung als multinoduläre Struma.“
Quelle: http://medicalforum.ch/docs/smf/archiv/de/2002/2002-44/2002-44-128.pdf
85
Serbisch
nuklearna medicina Definition: „Nuklearna medicina kao interdisciplinarna klinička grana, predstavlja
primer integracije medicinskih I drugih naučnih disciplina u cilju proučavanja funk-
cije i strukture organa.“
Quelle:
http://www.011info.com/nuklearna-medicina/specijalisticka-ordinacija-za-nuklearnu-
medicinu-dr-baskot
Kontextsatz: „U nuklearnoj medicini koriste se najsavremeniji postupci za funkcio-
nalnu i lokalizacijsku dijagnostiku. Na taj se način mogu dopuniti informacije do kojih
se došlo radiološkom slikom.“
Quelle: http://www.diagnostikum.at/sr/nase-usluge/nuklearna-medicina/
Deutsch
Nuklearmedizin Definition: „Das Gebiet Nuklearmedizin umfasst die Anwendung radioaktiver Sub-
stanzen und kernphysikalischer Verfahren zur Funktions- und Lokalisationsdiag-
nostik von Organen, Geweben und Systemen sowie offener Radionuklide in der
Behandlung.“
Quelle:
https://www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/30weiterbildung/09/gebiete/wbo21.pdf
Kontextsatz: „Im Bereich der bildgebenden Diagnostik werden sämtliche Verfahren
der konventionellen Nuklearmedizin wie Schilddrüsen-, Skelett-, Lungen- Hirn- und
Herzuntersuchungen sowie die Entzündungsdiagnostik in SPECT- und
SPECT/CT-Technik angeboten.“
Quelle: http://radnuk.meduniwien.ac.at/nuklearmedizin/
86
Serbisch
ovarialni tumor Definition: „Mada ovarijalna struma (struma ovarii) predstavlja oblik zrelog cištičnog
teratoma, ipak je izdvojena u posebnu kategoriju. Javlja se u manje od 1% pa-
cijentkinja sa benignim ovarijalnim tumorom, a, kao i opisani cistadenomi, karakte-
ristična je za mlađi uzrast. Na preseku tumor ima karakterističnu crvenkastu boju, a
mikroskopski se otkriva da se radi o tkivu štitaste žlezde.“
Quelle:
http://www.simptomi.rs/index.php/bolesti/21-urologija-i-ginekologija-bolesti-muskar
aca-i-zena/3309-dermoidna-cista-na-jajniku-jajnicima
Kontextsatz: „Maligna alteracija se javlja u 30% ovarijalnih struma, sa tendencijom
lakog metastaziranja. Lečenje je operativno.“
Quelle:
http://www.simptomi.rs/index.php/bolesti/21-urologija-i-ginekologija-bolesti-muskar
aca-i-zena/3309-dermoidna-cista-na-jajniku-jajnicima
Deutsch
Ovarialtumor Definition: „Als Ovarialtumoren bezeichnet man alle benignen oder malignen Neo-
plasmen im Bereich des Ovars, die von den verschiedenen Geweben des Eier-
stocks ausgehen können.“
Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Ovarialtumor
Kontextsatz: „Die Struma ovarii ist mit 3% die häufigste Form monodermal diffe-
renzierter Ovarialteratome. Während mikroskopisch kleine Schilddrüsengewebs-
herde in 20% der Dermoidzysten beschrieben sind, ist bei der Struma ovarii bereits
häufig makroskopisch das Schilddrüsengewebe erkennbar.“
87
Quelle:
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2006-9527
73
88
Serbisch
pituitarni tumor Definition: „Tumor hipofize. Oni su benigni i predstavljaju 10-15% svih intrakranijal-
nih tumora.“
Quelle: https://de.scribd.com/doc/160711519/Tu-mozga
Kontextsatz: „Zanimljivo je podsetiti se da je pituitarni tumor znatno češći nego što
se klinički zapaža, jer se u literaturi pominje učestalost čak i do 10% u opštoj po-
pulaci- ji, ali ovaj podatak dobijen je tek na osnovu rezultata autopsije.“
Quelle:
http://scindeks-clanci.ceon.rs/data/pdf/0350-2538/2015/0350-25381501005M.pdf
Deutsch
Hypophysentumor Definition: „Ein Hypophysentumor ist eine meist gutartige Neubildung der Hypo-
physe (Hirnanhangdrüse). Am häufigsten tritt dieser Tumor bei 35- bis 45-Jährigen
auf.“
Quelle: http://www.onmeda.de/krankheiten/hypophysentumor.html
Kontextsatz: „Ein Hypophysentumor kann hormonaktiv sein und zu einem Hor-
monüberschuss führen oder hormoninaktiv sein. Der häufigste Hypophysentumor,
ein als Prolaktinom bezeichnetes Hypophysenadenom, bildet das Hormon Prolak-
tin.“
Quelle: http://www.onmeda.de/krankheiten/hypophysentumor.html
89
Serbisch
polimorfonuklearni leukociti Definition: „Polimorfonuklearni (PMN) leukociti, također nazvani granulocitima iz
razloga što njihova citoplazma sadrži granule, su neutrofili, eozinofili, bazofili i
mastociti. Svi su prisutni u cirkulaciji te imaju multilobularne jezgre izuzev mastocita,
koji se nalaze u tkivu i funkcionalno su slični cirkulirajućim krvnim bazofilima.“
Quelle:
http://www.msd-prirucnici.placebo.hr/msd-prirucnik/imunologija-i-alergije/biologija-i
munosustava/komponente-imunosustava
Kontextsatz: „Neutrofili takođe poznati i kao Granulociti ili Polimorfonuklearni leu-
kociti - polymorphonuclear leukocytes [PMNs]), čine 50-70% belih krvnih ćelija koje
cirkulišu u krvi i predstavljaju prvu liniju odbrane organizma od bakterija ili gljivica.“
Quelle: http://www.pospid.org.rs/images/materijal/CGD_prevod.pdf
Deutsch
polymorhphonukleäre Leukozyten Definition: „Polymorphonukleäre Leukozyten (PMN) sind multifunktionelle Entzün-
dungszellen, deren Granulabestandteile schnell freigesetzt werden und Immunzel-
len alarmieren können.“
Quelle: http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/170386075
Kontextsatz: „Die induzierbare Form - iNOS – wird unter basalen Bedingungen nicht
exprimiert, sondern wird u.a. in Polymorphonukleäre Leukozyten (PMN), En-
dothelzellen und glatten Muskelzellen der Blutgefäße nur nach Stimulation mit in-
flammatorischen Reizen wie bakteriellen Lipopolysacchariden und Zytokinen (Inter-
leukin 1, Tumornekrosefaktor), mit einer Verzögerung von mehreren Stunden indu-
ziert.“
90
Quelle:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_0
00000000977/2_kap2.pdf;hosts=
91
Serbisch
postpartalni tireoiditis Definition: „Postpartalni tireoiditis je retko stanje koje nastaje u prvoj godini nakon
porođaja. Razvija se zapaljenje štitaste žlezde koja je prethodno normalno funkcio-
nisala.“
Quelle: http://www.hashimoto.rs/tag/postpartalni-tireoiditis/
Kontextsatz: „Kod većine žena kod kojih se razvije postporođajni tireoiditis, funkcija
štitaste žlezde se vraća u normalu u roku od 12 do 18 meseci od početka simptoma.
Međutim, neke žene se ne oporave od hipotireoidne faze. Kao rezultat toga, one
razviju hipotireozu, stanje u kojem štitasta žlezda ne proizvodi dovoljno hormona.“
Quelle: http://www.hashimoto.rs/tag/postpartalni-tireoiditis/
Deutsch
postpartale Thyreoditis Definition: „Schilddrüsenentzündung nach der Schwangerschaft.“
Quelle:
http://www.diagnosezentrum-med22.at/page/schilddruesenentzuendung-nach-der-
schwangerschaft
Kontextsatz: „Frauen mit einer postpartalen Thyreoiditis sollten regelmäßig ihre
Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen, am Anfang etwa alle 4-8 Wochen.“
Quelle:
http://www.internisten-im-netz.de/de_schwangerschaft-schilddruesenentzuendung_
621.html
92
Serbisch
subakutni tireoiditis (De Quervain-ov tireoiditis) Definition: „Riječ je o upalnoj bolesti štitnjače vjerojatno uzrokovanoj virusom. Javlja
se vrućica i bolnost štitnjače, česta je početna hipertireoza.”
Quelle:
http://www.msd-prirucnici.placebo.hr/msd-prirucnik/endokrinologija/bolesti-stitnjace/
subakutni-tireoiditis
Kontextsatz: „Tireoiditis predstavlja zapaljenje tkiva štitaste žlezde. Najčešće se deli
na akutni tireoiditis (izazvan bakterijama), subakutni tireoiditis (izazvan virusima) i
hronični tireoiditis (najčešće je autoimune prirode – organizam pravi antitela protiv
samog sebe).”
Quelle:
http://www.simptomi.rs/index.php/bolesti/10-endokrinologija-bolesti-zlezda-sa-unutr
asn-
jim-lucenjem/224-subakutni-tireoiditis-upala-zapaljenje-stitne-zlezde-stitaste-tiroidej
e-bol-u-vratu-lupanje-preskakanje-nepodnosenje-toplote-tremor-drhtanje-ruku-znoj
en-
je-mrsavljenje-simptomi-medicina-zdravlje-lekar-trudnoca-bolesti-ishrana-dijeta-dija
gnoza-uzrok-posledi
Deutsch
subakute Thyreoditis Definition: „Im Gegensatz zur chronischen Entzündung der Schilddrüse, der
Hashimoto-Thyreoiditis, tritt die subakute Thyreoiditis de Quervain relativ plötzlich
(subakut) auf. Es handelt sich dabei um eine Allgemeinerkrankung, bei der die
entzündete Schilddrüse das Leitsymptom ist.“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/lexikon/subakute-thyreoiditis.html
Kontextsatz: „Die subakute Thyreoiditis ist die häufigste Ursache einer schmerz-
93
haften Schilddrüsenentzündung.
Typischerweise treten dabei Schmerzen im Hals im Bereich der Schilddrüse auf, die
oft bis ins Kiefer und zum Ohr hin ausstrahlen.“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/lexikon/subakute-thyreoiditis.html
94
Serbisch
T4 Definition: „T4 test meri ukupan nivo ovog hormona. T4 sadrži 4 atoma joda.“
Quelle: http://www.laboratorijskeanalize.com/analize/t/t4-ft4/
Kontextsatz: „FT4 meri slobodan T4, koji predstavlja biološki aktivnu frakciju.“
Quelle: http://www.laboratorijskeanalize.com/analize/t/t4-ft4/
Deutsch
T4 Definition: „Thyroxin (T4) ist das wichtigste Schilddrüsenhormon. Es gehört zur
Klasse der Jodothyronine und ist überwiegend ein Prohormon, das seine Hauptak-
tivität (wenn auch nicht die ausschließliche Wirkung) über sein Stoffwechselprodukt
Trijodthyronin (T3) entfaltet.“
Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Thyroxin
Kontextsatz: „Die Schilddrüse bildet die Hormone T4 (Thyroxin, Tetrajodthyronin)
und T3 (Trijodthyronin) und gibt sie ans Blut ab. Verschiedene Organe wandeln T4
in das stoffwechselaktive Hormon T3 um. T3 kommt im Blut in wesentlich geringerer
Konzentration vor als T4.“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/schilddruesenblutwerte.html
95
Serbisch
T3 Definition: „T3 stupa u interakciju sa receptorom i utiče na transkripciju gena. Ovo
znači da je T3 aktivan oblik na ćelijskom nivou i nastaje u ciljnim tkivima iz T4.“
Quelle: http://www.laboratorijskeanalize.com/analize/t/t4-ft4/
Kontext: „T3 se uglavnom ne koristi za postavljanje dijagnoze hipotireoidizma, zato
što nivo T3 može biti normalan iako je bolest prisutna.“
Quelle: http://www.laboratorijskeanalize.com/analize/t/t3-ft3/
Deutsch
T3 Definition: „T3 gehört zur Gruppe der Hormone. Hormone sind vom Körper gebil-
dete Stoffe, die ins Blut abgegeben werden und die Funktion bestimmter Orga-
ne bzw. Organsysteme steuern. Das Hormon T3 gehört zusammen mit dem Hor-
mon T4 (Thyroxin) zu den Schilddrüsenhormonen. Dabei ist T4 die Vorstufe von T3.
T3 ist das wirksamste Schilddrüsenhormon.“
Quelle:
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/labor/referenzwerte/s
childdruese/Trijodthyronin1_HK.html
Kontextsatz: „Einerseits kann die Gesamtmenge von T3 und T4 gemessen werden
oder der freie Hormonanteil.“
Quelle:
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/labor/referenzwerte/s
childdruese/Trijodthyronin1_HK.html
96
Serbisch
TSH Definition: „TSH se koristi za ispitivanje funkcije kao i za praćenje efekata terapije
bolesti tireoidne (štitaste) žlezde.“
Quelle: http://www.laboratorijskeanalize.com/analize/t/tsh/
Kontextsatz: „TRH deluje na hipofizu (žlezda koja je smeštena u bazi lobanje) i os-
lobađa TSH.“
Quelle: http://www.laboratorijskeanalize.com/analize/t/tsh/
Deutsch
TSH Definition: „Das Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) wird im Vorderlappen
der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und reguliert die Hormonproduktion
sowie das Größenwachstum der Schilddrüse.“
Quelle:
https://www.apodirekt.at/tsh
Kontextsatz: „TSH wird von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) produziert und ins
Blut abgegeben. Weitere Bezeichnungen für das TSH sind Thyrotropin bezie-
hungsweise Thyreotropin.“
Quelle:
http://www.onmeda.de/behandlung/schilddruesenwerte-tsh-wert-(tsh-basal)-4445-3
.html
97
Serbisch
tireoidna autoantitijela Definition: „Tiroidna autoantitijela vežu se na tiroidnu peroksidazu (TPOAt), tireo-
globulin (TgAt) i receptor za TSH (TSHrAt).“
http://medlib.mef.hr/2531/1/Disertacija_N_Rojnic_Putarek.pdf
„Antitela su belančevine iz klase globulina koja nastaju u imunskom odgovoru. Zbog
toga se ovi globulini nazivaju imunoglobulinima. Antigeni, supstance koje izazivaju
stvaranje antitela mogu da potiču iz spoljne sredine ili nastaju u organizmu kada se
nazivaju autoantigeni. Autoantigeni mogu da budu normalni delovi organizma koje
imunski sistem ne prepoznaje ili su izmenjene belančevine organizma.“
Quelle:
http://www.hashimoto.rs/tag/tiroidna-zlezda/
Kontextsatz: „Ako je klinički indicirano može se učiniti pretrage na antinuklearna
protutijela i pretrage štitnjače, uključujući i onu na tireoidna autoantitijela.“
Quelle:
http://www.msd-prirucnici.placebo.hr/msd-prirucnik/dermatologija/pristup-dermatolo
skom-bolesniku/urtikarija
Deutsch
Schilddrüsenantikörper (Autoantikörper) Definition: „Schilddrüsen-Autoantikörper richten sich gegen das eigene Schilddrü-
sengewebe, gegen Schilddrüsen-Enzyme oder -Hormone. Sie können im Blutse-
rum genau gemessen werden.“
Quelle:
http://www.apotheken-umschau.de/Laborwerte/Schilddruesen-Antikoerper-MAK-TP
O-Antikoerper-TAK-TRAK-334001.html
Kontextsatz: „Die Schilddrüsenantikörper sind Autoantikörper gegen Schilddrü-
98
sengewebe und haben ihre Bedeutung in der Erfassung von Autoimmunprozessen
der Schilddrüse.“
Quelle:
http://www.nuklearmedizin-berlin.de/schilddruesenantikoerper.html
99
Serbisch
tireostatici Definition: „Tireostatici su antitireoidni lekovi.”
Quelle:
http://www.birajzdravlje.rs/index.php?naziv=sta-je-hipertireoza-kako-se-prepoznaje
-i-dijagnostikuje
Kontextsatz: „Funkcija štitne žlijezde kod pacijenata koji su na terapiji tireostaticima,
prati se kontrolom nivoa FT4 i TSH u serumu i nivo FT4 je ključna odrednica pri
donošenju odluke o daljoj terapiji.“
Quelle:
http://porodicnamedicina.com/download/klinicki_vodici/Oboljenja-stitne-zlijezde/Hip
erIHipotireoza.pdf
Deutsch
Thyreostatika Definition: „Thyreostatika sind Arzneimittel, welche die Hormonbildung und
-freisetzung in der Schilddrüse hemmen.“
Quelle: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=ThyreostatikaKontextsatz:
Kontextsatz: „Bei Thyreostatika müssen ganz andere Dinge beachtet werden als
bei Schilddrüsenhormontabletten. Da sie ihre Wirkung sehr schnell entfalten, sind
engmaschige Kontrollen während der gesamten Behandlungsperiode erforderlich.“
Quelle: http://www.schilddruesenpraxis.at/medikamente.html
100
Serbisch
tireotoksikoza Definition: „Pojačano i ubrzano lučenje hormona štitnjače izaziva poremećaje u
organizmu poznate pod imenom Bazedovljeva bolest ili tireotoksikoza.“
Quelle:
http://www.ljekovitobilje.info/2013/10/bazedovljeva-bolest-tireotoksikoza.html
Kontextsatz: „Važno je znati da flater pretkomora skoro uvek organizovan organs-
kom bolešću srca.U pitanju je koronarna bolest srca, srčana insuficijencija, tire-
otoksikoza.“
Quelle: http://www.savetovalistezabebe.com/component/tag/tireotoksikoza
Deutsch
Thyreotoxikose Definition: „Schilddrüsenüberfunktion. Thyreotoxikose ist ein veralteter Begriff für
"Schilddrüsenüberfunktion". Bei der Schilddrüsenüberfunktion produziert die
Schilddrüse zu viele Hormone. Symptome sind u.a. Herzrhytmusstörungen, hoher
Blutdruck, Unruhe, Schwitzen und Gewichtsabnahme.“
Quelle: http://www.onmeda.de/medikamente/glossar/T/Thyreotoxikose.html
Kontextsatz: „Im internationalen Sprachgebrauch wird als Thyreotoxikose jede
Überversorgung des Organismus mit klassischen Schild- drüsenhormonen (Jo-
dothyroninen), inbesondere Thyroxin (T4) und Triiodthyro- nin (T3) bezeichnet.“
Quelle:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/xu44/pub/Dietrich_2012_448.pdf
101
Serbisch
tiroidektomija Definition: „Jedini izbor je odstranjenje žlezde u celini (totalna tiroidektomija).“
Quelle:
http://www.novosti.rs/vesti/zivot_+.75.html:334403-Lekovi-dobro-nadoknadjuju-hor
mone
Kontextsatz: „Izbor optimalne operacije Graves-ove bolesti još uvek je sporan iako
je po našem mišljenju totalna tiroidektomija metoda izbora. Ovakav pristup zahteva
da hirurg poseduje minucioznu operativnu tehniku sa jedne strane a sa druge da
razume prirodu bolesti koju operiše.“
Quelle: http://www.cigota.rs/sites/default/files/Document1.pdf
Deutsch
Thyreoidektomie Definition: „Bei der Thyreoidektomie handelt es sich um ein operatives Verfahren
zur Behandlung maligner (bösartiger) und benigner (gutartiger) Veränderungen der
Schilddrüse, bei dem die Entfernung der gesamten Schilddrüse erfolgt.“
Quelle:
http://www.gesundheits-lexikon.com/Operationen/Allgemeine-Chirurgie/Schilddrues
enentfernung-Thyreoidektomie-.html
Kontextsatz: „Die vollständige Entfernung der Schilddrüse im Rahmen einer totalen
Thyreoidektomie ist bei der benignen Knotenstruma nur dann angezeigt, wenn das
Schilddrüsengewebe vollständig knotig verändert ist.“
Quelle:
http://www.gesundheits-lexikon.com/Operationen/Allgemeine-Chirurgie/Schilddrues
enentfernung-Thyreoidektomie-.html
102
Serbisch
toksična difuzna struma Definition: „Ovo je najčešće hiperfunkcionalno oboljenje štitaste žlijezde koje se
javlja u mlađoj životnoj dobi.“
Quelle:
http://medicalcentar.me/index.php/svi-clanci-stitasta-zlijezda/21-hirurska-oboljenja-
vrata
Kontextsatz: „Hiperfunkcionalna oboljenja su predstavljena sa tri klinička entiteta i to
difuznom toksičnom strumom, toksičnim adenomom i polinodoznom toksičnom
strumom.“
Quelle:
http://medicalcentar.me/index.php/svi-clanci-stitasta-zlijezda/21-hirurska-oboljenja-
vrata
Deutsch
toxische Struma diffusa (Morbus Basedow) Definition: „Morbus Basedow geht häufig einher einer Struma (Kropf) und/oder einer
Beteiligung der Augen (endokrine Orbitopathie; dieses ist bei ca. 50 % der an
Morbus Basedow-Erkrankten der Fall; > 90 % der endokrinen Orbitopathien sind mit
einem Morbus Basedow assoziiert).“
Quelle:
http://www.gesundheits-lexikon.com/Schilddruese/Morbus-Basedow/
Kontextsatz: „Nach ihrer Funktion (funktionell) unterscheidet man die euthyreote
Struma (normale Stoffwechselwerte) von der hypothyreoten Struma (bei Unterfunk-
tion) und hyperthyreoten Struma oder toxischen Struma (bei Überfunktion).“
Quelle: http://dr-migrenius.de/category/naturmedizin-de-de/
103
Serbisch
trofoblastni tumor Definition: „Kod trofoblastnog tumora posteljičinog ležišta, promene su u interme-
dijarnom trofoblastu, te ne dolazi do rasta vrednosti horionskog gonadotropina u
krvi, već je povišen samo humani placentni laktogen (HPL).“
Quelle: http://iv3mst.blogspot.co.at/2013/02/gestacioni-horiokarcinom.html
Kontextsatz: „Benigne forme GTN javljaju se kao kompletna i parci- jalna hida-
tidiformna mola, a maligni oblici kao invazivna mola, horiokarcinom i trofoblastni
tumor ležišta posteljice.“
Quelle:
http://www.doiserbia.nb.rs/img/doi/0042-8450/2006/0042-84500611952N.pdf
Deutsch
Trophoblastentumor Definition: „Der Trophoblastentumor am Plazentaansatz ist ein seltener Schwan-
gerschafts-Trophoblastentumor (GTT; s. dort), der sich am Implantationsort der
Plazenta entwickelt. Er tritt nur nach Schwangerschaft, Abruptio oder Fehlgeburt
auf.“
Quelle:
http://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease_Search.php?lng=DE&data_id=14501
&Disease_Disease_Search_diseaseType=ORPHA&Disease_Disease_Search_dis
easeGroup=99928&Krankheite(n)/Krankheitsgruppe=Trophoblastentumor-am-Plaz
entaan-
satz&title=Trophoblastentumor-am-Plazentaansatz&search=Disease_Search_Sim
ple
Kontextsatz: „Chorionkarzinome sind aggressive Trophoblastentumore, die früh in
Lunge und ZNS metastasieren und häufig in kurzen Abständen nach Geburten
auftreten (Inzidenz 1:20000 – 1:40000 Schwangerschaften).“
104
Quelle:
http://www.mcn-nuernberg.de/vbc2009/86vbc-abstracts/I_Zu_allen_c_00039.pdf
105
13. Schlussfolgerung
In dieser Masterarbeit, die als Thema „Terminologischer Vergleich Ser-
bisch-Deutsch im Bereich der Medizin Schilddrüsenerkrankungen“ hat, wurde ein
Überblick durch mehrere Kapitel über die Übersetzungswissenschaft, Terminologie-
wissenschaft und das Fachübersetzen im medizinischen Bereich gegeben. In den
ersten Kapiteln wurden die Grundlagen der Terminologie erklärt. Erläutert wurden
„Begriff“, „Benennung“, „Begriffssystem“, „Definition“, „Nomenklatur“ und vor allem
„Äquivalenz.
Wie wir hier gesehen haben, ist die Bestimmung der Äquivalenz wichtig. Dafür
ist die Ausgangstextanalyse die Grundlage. Jedoch ist diese nicht, ohne der Be-
stimmung der voraussichtlichen Informationen des Zieltextes ausreichend. Wenn
somit Informationen über Ausgangs- und Zieltext gegeben sind, kann über einen
„äquivalenten“ Zieltext gesprochen werden. Im Translationsprozess gibt es mehrere
Schemen nach denen beim Übersetzungsprozess vorgegangen werden kann. In der
Arbeit wurde das Zwei-Schritt-Schema, das Drei-Schritt-Schema und das Zirkel-
schema erläutert. In der ersten Phase wird der Ausgangstext vom/von der Überset-
zerIn rezipiert, erfasst und analysiert (dies nennt sich auch Textidentifikationsschritt).
In der zweiten Phase wird der Text zielsprachlich neu formuliert. Zu den ausgangs-
sprachlichen Zeichen und Elementen werden die entsprechenden zielsprachlichen
Zeichen und Elemente gesucht. Laut Wilss (1978:16) ist das Zwei-Schritt-Schema
präziser als das Drei-Schritt-Schema, da es die Rolle des/der AT-EmpfängersIn und
ZT-SendersIn und die Tätigkeit des/der ÜbersetzerIn deutlicher zum Ausdruck bringt.
Nach diesem Schema handelt es sich bei dem Übersetzen um ein Code-switching.
Laut Leipziger Schule ist das Ziel des Übersetzens sprachliche Kommunikation
zwischen Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, zu realisieren. Bei Texten
ist dies genauso. Ein Text erhält erst seine Funktion in der Situation und durch die
Situation. Dies gilt sowohl für den Ausgangstext als auch für den Zieltext. Der erste
Schritt bei der Übersetzung ist also die Analyse der Zieltextvorgaben. Diese müssten
so formuliert werden, dass sie aussagekräftig für die Verarbeitung des Ausgangstex-
tes sind. Der zweite Schritt ist folglich eine Abschätzung, ob Auftrag und Ausgangs-
text überhaupt kompatibel sind. Die Merkmale für den Skopos können dann bearbei-
tet und die zielsprachlichen Mittel für die Zieltextproduktion ausgewählt werden.
106
Es hat sich feststellen lassen, dass die systematische Terminologiearbeit äu-
ßerst bedeutsam ist, da die Zahl der Fachtexte heutzutage immer mehr steigt und an
Bedeutung gewinnt. Oft entstehen dadurch Kommunikations- und Verständigungs-
probleme zwischen Laien und Experten. Aus diesem Grund nimmt die Arbeit des/der
ÜbersetzerIn immer mehr Gewicht an. Denn ÜbersetzerInnen können Lösungen zu
den Kommunikations- und Verständigungsprobleme anbieten. Die Kommunikations-
schwierigkeiten können auch innerhalb einer Sprache entstehen. Wenn in einem
Fachgebiet neue Fachwörter entstehen, können TerminologInnen diese erfassen und
die exakte Bedeutung festlegen. Um mit der Terminologiearbeit zu beginnen, muss
das Arbeitsgebiet eingegrenzt und gewählt werden. Zielgruppe, Dokumentation und
verfügbare Zeit sind für die praktische Terminologiearbeit bestimmend. Im Idealfall
gibt bei der Terminologiearbeit ein Begriff eine einzige Benennung wieder. Um Ter-
mini eines Fachgebietes richtig in eine Datenbank aufzunehmen, werden diese zuerst
grob aufgeteilt, vom Fachgebiet abgegrenzt und in kleinere Einheiten aufgeteilt. Jede
Sprache wird gesondert bearbeitet, erst im nächsten Schritt folgt ein Vergleich. Dies
wurde bei der Erstellung dieses Glossars auch berücksichtigt und so gehandhabt. Fachsprachliche Texte sind äußerst herausfordernd, da der Fachlichkeitsgrad
hoch ist und somit auch die Komplexität eines bestimmten Fachtextes steigt. Im Ka-
pitel 5.1. Skopotheorie kann nachgelesen werden, dass die Festlegung des Skopos
grundlegend ist. Sowohl das Translat als auch der Translationsprozess sind vom
Skopos bedingt. So war dann auch in der Ausgangstextanalyse der Skopos festzu-
legen. Danach kann sich die Herangehensweise der Übersetzung richten. Wäre der
Skopos und die Zielgruppe der jeweiligen Ausgangstexte eine ganze andere, müsste
anders bei der Übersetzung vorgegangen werden. Es müssten Fachtermini erklärt
werden, wäre die Zielgruppe ein Biologielehrbuch für die Unterstufe, beispielsweise.
Also - wenn die Informationen über die Zieltextsituation gegeben sind und mit den aus
der Ausgangstextanalyse gewonnen Informationen vergleichbar sind, kann ein äqui-
valenter Zieltext hergestellt werden.
Bei medizinischen Fachtexten sind Glossare und Terminologiedatenbanken äu-
ßerst hilfreich. Dies war in dieser Arbeit auch ersichtlich. Das Glossar wurde erstellt –
dann wurde übersetzt. Schließlich wurde ein Vergleich der Terminologie zwischen
serbischer und deutscher Sprache angestellt. Bei der vorliegenden Übersetzungen
sieht man, dass der Fachtext im Deutschen länger geraten ist (im Serbischen sind es
107
2149 Wörter, im Deutschen 2352 Wörter). Dies liegt daran, dass im Deutschen sehr
lang formuliert wird. Die Gründe dafür kommen auch in Kapitel 8 zur Sprache.
108
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je-bol-u-vratu-lupanje-preskakanje-nepodnosenje-toplote-tremor-drhtanje-ruku-znoje
nje-mrsavljenje-simptomi-medicina-zdravlje-lekar-trudnoca-bolesti-ishrana-dijeta-dija
gnoza-uzrok-posledi
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125
Ausgangstexte für die Übersetzung
„HIPERTIREOZA DEFINICIJA Klinički manifestan hipertireoidizam, takođe nazvan i tireotoksikoza, prouzrokovan je
djelovanjem povišenih vrijednosti hormona štitne žlijezde čije povećano lučenje može
biti posljedica raznih oboljenja/stanja.
Supklinički hipertireoidizam karakteriše normalan nivo slobodnog T4 i T3 i nizak nivo
TSH. Klinički simptomi i znaci su odsutni ili nespecifični.
ETIOLOGIJA I EPIDEMIOLOGIJA
UZROCI KARAKTERISTIKE
Graves - Basedowa
bolest
(Toksična difuzna stru-
ma)
Najčešći je uzrok hipertireoidizma (60-80%). Autoimuna je
bolest. Javlja se u svim dobnim grupama. Karakteriše je di-
fuzna struma, infiltrativna oftalmopatija, a rijetko i pretibijalni
miksedem.
Toksična multinodular-
na struma (Plum-
mer-ova bolest)
Više nodusa u žlijezdi. Uzrok je hipertireoidizma u 5- 15%
slučajeva. Uvećanje je često praćeno dislokacijom traheje.
Toksični adenom
Radi se o solitarnom nodusu tvrdo - elastične konzistencije.
Uzrok je hipertireoidizma u 2-10% slučajeva. Nalazi se češće
kod mlađih osoba.
Subakutni tireoiditis (de
Quervain-ov tireoiditis)
Karakteriše ga jak bol iznad štitne žlijezde, koji iradira prema
vilici i ušima, a prate ga groznica, malaksalost i subfebrilne
temperature. Žlijezda je difuzno uvećana, tvrđa i bolna na
palpaciju.
Hronični, Hashimotov (lim-
focitni) tireoiditis
Hipertireoidizam se uočava samo u početnom stadiju.
Difuzno uvećana štitna žlijezda je palpatorno bez-
bolna.
Postpartalni tireoiditis Javlja se u 5-10% žena u prvih 3-6 mjeseci nakon
poroda. Blaži simptomi hipertireoidizma se uočavaju
126
kod 50% bolesnica, a kod ostalih se uočavaju simp-
tomi hipotireoidizma.
Lijekovima izazvani tiroiditis
- amiodaron
- litijum karbonat
Hipertireoidizam se razvija u 30-35% bolesnika koji
uzimaju neki od ovih preparata. Žlijezda je lakše
uvećana, bezbolna.
Tireotoksikoza zbog prekom-
jerne, nekontrolisane primjene
tireoidnih hormona (Thyreoto-
xicosis facticia)
Hipertireoidizam facticia je uzrokovan namjernim ili
slučajnim uzimanjem ekscesnih količina tiroidnog
hormona.
Metastatski tiroidni karcinom –
folikularni hormonski aktivan
Metastaze folikularnog kar-
cinoma najčešće u pluća i
kosti. Uočava se blaža struma i
blaži simptomi hipertire-
oidizma.
Ovarialni tumor (Struma ovarii) Luči tiroidne hormone.
Trofoblastni tumor (hCG
-human chorionic gonadotro-
pin) sekretujući
Ponekad stvaraju toliko
hCG (blag agonist TSH) da
štitna žlijezda postaje hi-
peraktivna.
Pituitarni tumor Luči TSH
FAKTORI RIZIKA • Pozitivna lična anamneza – ranija istorija bolesti štitne žlijezde,
• Pozitivna porodična anamneza,
• Postojanje strume,
• Pacijenti koji uzimaju lijekove koji mogu promijeniti funkciju štitne žlijezde (li-
tijum,
amiodaron),
• Pacijenti koji su na terapiji tiroxinom,
• Eksterno zračenje u predjelu vrata,
• Prisutne druge autoimune bolesti,
• Žene unutar 6 sedmica poslije poroda,
• Žene u periodu menopauze,
• Postojanje steriliteta,
• Poremećaj metabolizma lipida,
127
• Diabetes mellitus tip 1 (žene u graviditetu),
• Osteoporoza.
PRETRAGE Laboratorijske analize - određivanje FT4 i TSH Porodični doktor treba da, nakon uzete anamneze i fizikalnog pregleda, odredi
vrijednosti FT4 i TSH.
U našim uslovima vrijednost FT4 i TSH treba odrediti istovremeno. Ukoliko se dobije nejasan nalaz, potrebno je ponoviti pretragu za 7 dana.
Nespecifične laboratorijske pretrage Kod hipertireoze mogu se naći izmijenjeni nespecifični laboratorijski nalazi uključujući
anemiju, agranulocitozu, limfocitozu, hiperkalcemiju, povišene transaminaze, po-
višenu alkalnu fosfatazu.
Prema tome, mogu se uraditi: KKS, DKS, jonogram, AST, ALT, alkalna fosfataza.
Mjerenje TSH, koji ima funkcionalnu senzitivnost 0,02 mU/L, poželjno je za
rano postavljanje dijagnoze hipertireoidizma.
Ako su vrijednosti TSH snižene, treba odrediti nivo FT4.
Nivo pre-
poruke B
Ako su vrijednosti FT4 i TSH van referentnih vrijednosti, pacijenta treba
uputiti konsultantu tireologu (endokrinologu ili specijalisti nuklearne medi-
cine), radi postavljanja definitivne dijagnoze i uvođenja terapije.
Nivo
preporuke
B
EKG – tahikardija
O potrebi drugih pretraga odlučuje konsultant: Određivanje fT3
Tireoidna autoantitijela Autoantitijela na tireoglobulin (Tg-at) i autoantitijela na tireoidnu peroksidazu (Anti
TPO-at) mogu imati povišene vrijednosti i u Graves-Basedovoj bolesti i u Hashimo-
tovom tireoiditisu.
Autoantitijela na TSH receptore (TR-at) pozitivna su u Graves-Basedovoj bolesti.
Postoji visok stepen korelacije izmjerenog titra TR-at sa stanjem i prognozom au-
toimunog hipertireoidizma.
128
Ultrazvučni pregled štitne žlijezde Koristan je za razlučivanje cističnih od solitarnih čvorova i daje tačne podatke o
veličini štitne žlijezde. Redovne ultrazvučne kontrole mogu koristiti za praćenje
promjena veličine štitne žlijezde ili promjena pojedinih čvorova tokom vremena, kao i
odgovor na liječenje.
Scintigrafija štitne žlijezde Omogućava lokalizaciju mjesta nakupljanja radiojodida ili natrejeva pertehnetata. Ova
tehnika korisna je za otkrivanje područja uvećane ili smanjene funkcije unutar štitne
žlijezde, kao i retrosternalne strume, ektopičnog tkiva štitne žlijezde, hemiageneze
štitne žlijezde i funkcionalnih metastaza karcinoma štitne žlijezde.
Aspiraciona citodijagnostika Punkcija dominantnih nodusa u multinodularnoj strumi može jasno razlikovati „obični“
nodus od maligno promijenjenog nodusa. Pored ultrasonografije i scintigrafije,
citologija se smatra obaveznom dijagnostičkom metodom u preoperativnoj pripremi
bolesnika.
Kompjuterizovana tomografija (CT) i nuklearna magnetna rezonanca (NMR) Nisu u rutinskoj upotrebi za postavljanje dijagnoze hipertireoidizma, ali su od nepro-
cjenjivog značaja u preoperativnoj obradi hipertireoidne retrosternalne strume, te ve-
likih, zapuštenih „per magna“ struma.
Ako FT4 nije povišen kod pacijenata sa sniženim TSH, potrebno je
uraditi FT3.
Nivo preporuke
B
LIJEČENJE CILJ LIJEČENJA Cilj terapije je da se postigne eutireoidno stanje.
TRETMAN I PRAĆENJE PACIJENATA Hipertireoza se često javlja ciklično – javljaju se faze egzacerbacije i remisije ne-
predvidivog nastanka i trajanja.
Postoje tri vrste liječenja:
• Medikamentno,
129
• Radioaktivni jod i
• Hirurško liječenje.
Izbor terapije i uvođenje terapije u nadležnosti je endokrinologa ili specijaliste nuklearne medicine (tireologa).
MEDIKAMENTNO LIJEČENJE
Tireostatici (tiamazol, propiltiouracil) - antitireoidni lijekovi Koriste se za liječenje hipertireoidizma, kod pripreme pacijenata za tireoidektomiju i
kao dugotrajna supresivna terapija.
Daju se dok se ne postigne zadovoljavajuća remisija. Terapija počinje visokim
dozama (npr. 10-20 mg tiamazola svakih 8 sati ili 100-150 mg propiltiouracila svakih 8
sati). Kada se postigne eutireoidno stanje, prelazi se na jednu dnevnu dozu koja
predstavlja najmanju količinu lijeka koja može kontrolisati tireotoksikozu.
Teško je predvidjeti dužinu trajanja medikamentne terapije kod pojedinog bolesnika.
Smatra se da terapiju tireosupresivnim lijekovima treba sprovoditi sve do bitnog
smanjenja/iščezavanja TR-at. Najčešće je to 1-2 godine, nakon čega jedna trećina do
jedna polovina pacijenata ostaje bez tegoba duže vrijeme ili neograničeno. Smatra se
da su recidivi rjeđi ako se u terapiji, u kombinaciji sa antitireoidnim lijekovima, koristi i
levotiroksin.
Funkcija štitne žlijezde kod pacijenata koji su na terapiji tireostaticima,
prati se kontrolom nivoa FT4 i TSH u serumu i nivo FT4 je ključna od-
rednica pri donošenju odluke o daljoj terapiji.
Nivo pre-
poruke B
Leukopenija može nastati kao posljedica upotrebe antitireoidnih lijekova. Blaga i
prolazna leukopenija se javlja kod 10% takvih pacijenata i nije indikacija za prekid
terapije. Kada je apsolutni broj polimorfonuklearnih leukocita ≤ 1500 u mm3 treba prekinuti davanje lijekova. Rutinsko mjerenje leukocita i DKS služi za rano otkrivanje agranulocitoze i pre-
poručuje se da se radi svake dvije sedmice tokom prva 2 mjeseca, a zatim mjesečno.
Pacijentu treba dati savjet da u slučaju pojave visoke temperature i bolova u grlu,
tokom uzimanja tireosupresivne terapije, obavezno mora da se javi porodičnom lje-
karu radi provjere L i DKS (agranulocitoza).
130
Terapiju treba prekinuti i kod pojave: agranulocitoze, urtikarije, holestatske žutice,
hepatocelularne toksičnosti, eksfolijativnog dermatitisa i akutne artralgije.
Ako postoji alergijska reakcija (koja se manifestuje rašom) na propiltiouracil, pacijent
može koristiti tiamazol.
Nakon uvođenja terapije tireostaticima od strane konsultanta, tireoidnu funkciju (FT4 i
TSH) treba kontrolisati svakih 4-6 sedmica. Učestalost testiranja će se smanjiti na
svaka 3 mjeseca kada se postigne eutireoidno stanje i pređe na jednu stardardnu
dozu lijeka.
Do postizanja eutireoidnog stanja, pacijenta treba da prati tireolog, a nakon toga kon-
trole su u nadležnosti porodičnog doktora uz povremene konsultacije tireologa (6-12
mjeseci).
Propranolol - beta blokeri Blokira beta receptore. Smanjuje perifernu konverziju T4 u T3. Uobičajena dnevna
doza je 40 do 80 mg.
Primjenjuje se samo u slučaju prijeteće tireotoksične krize. Inhibira se sekrecija hor-
mona kao i periferna konverzija T4 u T3.
Jodidi Upotrebljava se u vidu rastvora KJ (Lugolov rastvor) u dnevnoj dozi 5-10 kapi (1 kap
je približno 50 mg jodida). Primjenjuje se u preoperativnoj pripremi, ali zajedno sa
tireosupresivnim lijekovima.
Deksametazon - kortikosteroidi Nivo preporuke B
RADIOAKTIVNI JOD Koncentriše se u tiroidnoj žlijezdi i uništava tiroidno tkivo. Tako se proizvodi ablacijski
efekat bez hirurške intervencije. Ne postoji dokaz o karcinogenom i leukenogenom
djelovanju J131 u liječenju hipertireoze, ali kod većeg broja pacijenata se, nakon ter-
apije, razvije hipotireoza. Ova terapija se ne preporučuje pacijentima mlađim od 35
godina. Najčešće indikacije za terapiju radioaktivnim jodom su recidivirajuća hipertir-
eoza nakon parcijalne resekcije štitne žlijezde, odbijanje operativnog liječenja ili
131
postojanje kontraidikacija za operativno liječenje, bilo da se radi o multinodoznoj
toksičnoj strumi ili o toksičnom adenomu.
Funkciju štitne žlijezde treba pratiti da bi se na vrijeme mogla uvesti supstituciona
terapija za tiroksin kod razvoja hipotireoze.
Ako fT4 ima normalnu vrijednost 6 mjeseci nakon aplikacije radiaktivnog joda,
učestalost testiranja može biti svakih 3–6 mjeseci, a ako eutireoidno stanje traje duže
od 12 mjeseci, testiranje se može raditi jednom godišnje.
HIRURŠKO LIJEČENJE U novije vrijeme preporučuje se totalna tireoidektomija. Pacijent se mora dovesti u
eutireoidno stanje antitireoidnim lijekovima. Sedam do deset dana pred zakazani
termin operacije, u terapiju se uvodi Lugolov rastvor po shemi koju određuje kon-
sultant.
Indikacije za hirurško liječenje hipertireoidizma su: velike strume sa simptomima
kompresije, difuzne strume koje ne reaguju adekvatno na medikamentnu terapiju,
multinodozne strume zbog sumnje na malignu alteraciju, toksični adenom.
Praćenje pacijenta nakon tireoidektomije je isto kao kod tretmana radioaktivnim
jodom.
PREVENCIJA Funkcionalno testiranje štitne žlijezde (skrining) ne preporučuje se kod asimpto-
matskih osoba, osim ukoliko su prisutni neki od navedenih faktora rizika za nastanak
hipertireoidizma.
Funkciju štitne žlijezde nakon davanja radioaktivnog joda, treba
provjeriti određivanjem nivoa FT4 i TSH svake 4-6 sedmica.
Nivo pre-
poruke B“
Text 2
„Dijagnoza i terapija tireotoksikoze Tireotoksikoza predstavlja hipermetabolički sindrom izazvan viškom tiroidnih hormo-
na, koji može biti endogen ili egzogen (1). Hipertireoza predstavlja hipersekreciju
tiroidnih hormona iz tiroidne žlezde (2). Etiološki tireotoksikoza je posledica:
132
− neadekvatne stimulacije štitaste žlezde (TSH receptorska antitela, horioni go-
nadotropin, TSH),
− konstitutivne aktivacije sinteze i sekrecije (toksični adenom/polinodozna stru-
ma),
− oslobađanja rezervi hormona iz štitaste žlezde (tiroiditis ili neki drugi autoimuni,
infektivni ili drugi agens),
− ekstratiroidne sinteze tiroidnih hormona (struma ovarii, metastaze dobro dife-
rentovanog karcinoma štitaste žlezde),
− unosa egzogenih tiroidnih hormona (3).
Subklinička hipertireoza je definisana sniženim koncentracijama TSH uz normalne
koncentracije slo- bodnih tiroidnih hormona (3).
Dijagnoza tireotoksikoze Hormonska ispitivanja Osnovu dijagnoze tireotoksioze predstavlja određivanje TSH i tiroidnih hormona u
krvi. Kod osoba sa stabilnom tiroidnom funkcijom i zdravom hipotala-
mo-hipofizno-tiroidnom osovinom odnos koncen- tracija slobodnog T4 i TSH je
log-linearan, što znači da male promene tiroidnih hormona dovode do značajnih
promena koncentracije TSH (4). Osobe sa tireotoksikozom će imati snižene kon-
centracije TSH uz povišene koncentracije tiroidnih hormona. Osobe sa normalnom ili
povišenom koncentracijom TSH i povišenom koncentracijom tiroidnih hormona mogu
da imaju sekundarnu hipertireozu ili rezi- stenciju na tiroidne hormone. Određivanje
T3 je potrebno samo u specifičnim situacijama kad dolazi do disocijacje koncentracije
T4 i T3, a to je kod jodom izazvane hipertireoze (uključujuči i amiodaron), kao i tokom
terapije tireosupresivima, kada može da dođe do normalizacije T4 uz perzistentno
povišene koncentracije T3 (5, 6).
Tiroidni hormoni se u cirkulaciji nalaze slobodni i vezani za proteine. Samo je
slobodna frakci- ja tiroidnih hormona biološki aktivna. Određivanje stvarne kon-
centracije tiroidnih hormona je veoma kompleksna procedura, te se u savremenim
analitičkim metodama procenjuje koncentracija slobodnih hormona (6). Iako se
određivanje slobodnih frakcija preporučuje, interlaboratorijska varijabilnost meto- da
za procenu slobodnih frakcija je velika, što treba imati u vidu prilikom tumačenja re-
zultata (7, 8). U daljem tekstu F ipred T3 ili T4 označavaće slobodne frakcije hormona.
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Povećanje koncentracije ukupnog tiroksina (kao i ukupnog trijodtironina) predstavlja
eutiroidnu hipertiroksinemju (9). U ovoj situaciji koncentracija slobodnog T4 i T3 je
normalna i posledica je povećanih koncentracija transtiretina ili tiroksin vezujućeg
globulina (10). Visoke koncentracije ti- roidnih hormona se viđaju i u porodičnoj
disalbuminemijskoj hipertiroksinemiji, kao i kada postoje endogena antitiroksinska
antitela (6). Eutiroidna hipertiroksinemija se viđa kod primene lekova koji sprečavaju
konverziju T4 u T3, kao što je amiodaron ili propranolol u velikim dozama (11, 12).
Hepa-rin i niskomolekulski heparin mogu dovesti do lažnog povećanja koncentracije
slobodnog tiroksina.
Kada se koncentracija tiroidnih hormona promeni, potrebno je od 6 do 12 nedelja za
reekvilibraciju hipofizne sekrecije TSH (13). Ovaj fenomen može da dovede do diso-
cijacije koncentracija tiroidnih hormona i TSH tokom terapije tireotoksikoze.
Preporuka 01 Za dijagnozu tireotoksikoze treba odrediti TSH i T4 iz istog uzorka krvi.
Dijagnoza i terapija Hipotiroidizma Hipotiroidizam je sindrom hipometabolizma sa nedovoljnom proizvodnjom ili nea-
dekvatnim dejstvom tiroidnih hormona.
Hipotiroidizam može da se klasifikuje prema više osnova:
- vreme pojavljivanja (kongenitalni ili stečeni),
- nivo na kome se poremećaj dešava (primarni – poremaćaj u funkciji štitaste
žlezde, ili sekundrani – poremaćaj u stvaranju TSH),
- težini kliničke slike (klinički – manifestni ili subklinički – blagi).
Pored toga, hipotiroidizam može da se ispolji i samo kao prolazna faza u toku
postojanja neke od formi zapaljenja štitaste žlezde.
Primarni hipotiroidizam epidemiologija i etiologija Učestalost primarnog kliničkog hipotiroidizma je 0,3% (NHAES III studija) (142). Hi-
potiroidizam se češće javlja kod žena nego kod muškaraca. Whickham studija u UK je
pokazala povišen TSH u 7,5% žena i 2,8% muškaraca (143).
Takođe, učestalost je veća kod belaca nego Afroamerikanaca, kod osoba koje imaju
povišene vredno- sti anti TPO At, kod osoba sa strumom, zatim u područjima sa defi-
citom joda, kao i kod osoba sa pozitiv- nom porodičnom anamnezom. Sa godinama,
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učestalost se povećava (142, 143). Primarni hipotiroidizam se znatno češće javlja od
sekundarnog (1.000:1).
Primarni hipotiroidizam najčešće nastaje kao posledica hroničnog autoimunog tiroidi-
tisa – Hashi- moto, ali može nastati i posle ablativne terapije (terapija radiojodom,
tiroidektomija), može biti izazvan lekovima (tionamidi, litijum, amiodaron, interferon,
lekovi koji interferišu s apsorpcijom levotiroksina), može nastati u vezi sa snabdevan-
jem jodom (nedostatak joda, indukcija jodidima), a može biti i prolazni (subakutni
tiroiditis, postpartalni tiroiditis, rani postablativni).“
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15. Abstract
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszufinden, welche Herausforderun-
gen sich beim Übersetzen medizinischer Fachtexte ergeben. Hierfür ist eine Analyse
notwendig, aus der hervorgeht, ob in der serbischen Sprache auch Wörter anderen
Ursprungs gebraucht werden oder nur serbischen Ursprungs. Ebenso gezogen wird
eine Parallele zu Fachtermini der deutschen Sprache. Bevor im praktischen Teil ver-
sucht wird die Forschungsfrage zu beantworten, werden die theoretischen Grundla-
gen der Terminologie, die Methoden der Terminologiearbeit, die Skopostheorie sowie
die Grundlagen der medizinischen Fachübersetzung erläutert. Der Kern der Arbeit ist
das zweisprachige Glossar, das eine Hilfestellung für die Übersetzung ist. Das
Glossar setzt sich aus der Definition des Begriffes in beiden Sprachen, dem Kon-
textsatz und den Quellen zusammen. Da medizinische Fachübersetzung ohnehin
aufgrund von Sprach,- Verständnis- und Terminologiebarriere eine große Heraus-
forderung darstellt, ist das Verständnis eines Textes, um diesen rezipieren zu können,
unumgänglich. Eine weitere Herausforderung bei medizinischen Texten ist die Varia-
tion von Termini. Verschiedenste Abkürzungen können eine Hürde darstellen. Das
Fachwissen, das ÜbersetzerInnen durch Parallelmaterial erlangen, ist ausschlagge-
bend, um diese Herausforderungen zu meistern. Anhand des hier verwendeten
Ausgangs- und Zieltextes und verschiedener Paralleltexte ist deutlich zu sehen, dass
der medizinische Wortschatz aus lateinischen und griechischen Elementen (Glandula
thyreoidea, Hypophyse), aus muttersprachlichen Fachlexemen, aus Fachlexemen,
die verschiedenen Sprachen entlehnt wurden und aus entsprechenden Kurzformen
besteht. Gegenwärtig werden oftmals Begriffe aus dem Englischen übernommen
(Graves-Basedown, Plummer-Krankheit...). In der Fachsprache der Medizin können
aber Fachwörter, die den ursprünglichen griechischen oder lateinischen Terminus
ersetzen, aber bestehen bleiben (zB. Suizid oder Intoxikation), was im Deutschen und
verhäuft auch im Serbischen der Fall ist und bei der Übersetzung auch als Ender-
gebnis zu sehen ist.
Es ist sehr interessant zu sehen, dass bei der Übersetzung der verwendeten
AS Texte optimale Äquivalenzen erreicht werden können, wie es auch Katharina Reiß
zum Ziel des Übersetzungsprozesses definiert.
Abschließend kann gesagt werden, dass Terminologiearbeit sehr interessant
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ist, da durch die Recherche bestimmter (Fach)termini eines Fachgebietes viel dazu-
gelernt werden kann. Zudem können die ausgearbeiteten Glossare immer wieder für
andere Übersetzungen zum gleichen Thema verwendet werden. Außerdem ist es für
angehende ÜbersetzerInnen wichtig, zu wissen, wie Terminologiearbeit funktioniert
und auf welchen Grundlagen diese basiert. Durch das Verfassen dieser Arbeit habe
ich sehr viel dazugelernt und bin froh, dies als Thema gewählt zu haben.
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Goldschlagstraße 142/15 1140 Wien Tel: +43 664 913 57 84 E-Mail: [email protected]
Nina Stanišljević, B.A.
Persönliche Angaben
Familienstand: ledig
Staatsangehörigkeit: Österreich
Geburtsdatum: 28. Juni 1991
Geburtsort: Gradiška, Republika Srpska, Bosnien und Herzegowina
Ausbildung
03/2014- Masterstudium: Dolmetschen und Übersetzen,
Universität Wien, Gymnasiumstraße 50, 1190 Wien
10/2009 – 11/2013 Bachelorstudium: Transkulturelle Kommunikation,
Universität Wien, Gymnasiumstraße 50, 1190 Wien
09/2001 – 06/2009 Goethegymnasium Astgasse 3, 1140 Wien
09/1997 – 06/2001 Volksschule Hietzinger Hauptstraße 166, 1130 Wien
Berufserfahrung
01.12.2014 – Haslinger/Nagele & Partner Rechtsanwälte GmbH,
Empfang (Teilzeit)
20.06.2013 – 30.11.2014 BPV Hügel Rechtsanwälte OG, Empfang (Teilzeit)
19.07.2012 – 31.05.2013 Meta Communication International GmbH, Back
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Office (Teilzeit)
12.02.2011 – 31.05.2011 Fa. Calzedonia, Verkauf (geringfügig)
04.11.2010 – 04.01.2011 Fa. GfK, Telefonistin (geringfügig)
01.12.2009 – 01.03.2010 Fa. Mise en Place, Kellnerin (geringfügig)
02.10.2008 – 01.06.2009 Fa. XXX Lutz, Verkauf (geringfügig)
Sprachkenntnisse
Deutsch – C2
Serbisch/Kroatisch – C2
Französisch – C1
Englisch – B2
Spanisch – A1
Besondere Kenntnisse
PC – Kenntnisse: MS-Office, Power Point, Excel; CRM-Now; JUR-Expert,
Advokat, Cobra, Lotus Notes
Führerschein B
Praktika / Zusatzausbildung
10/2011-01/2012 Auslandssemester: Transkulturelle Kommunikation,
Phil. Fakultät Belgrad, Serbien
20.07.2009 - 28.07.2009 Au pair St. Raphaël, Frankreich
01.07.2008 - 21.07.2008 Sprachaufenthalt St. Raphaël, Frankreich
18.02.2008 - 22.02.2008 Berufspraktische Woche Pensionistenheim
Hetzendorf Wien