NEUES AUS BERLIN MITTE
Ausgabe 4, Dezember 2010
INTERVIEW MITMARKUS KAVKA
WIE VERBRINGT MAN ALS BERLINER
WEIHNACHTEN?
AUFSCHWUNG MITTE
DO IT YOURSELF - NIKOLAUSSTIEFEL
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Editorial 3
MITTE INS HERZ
Bereits seit Monaten werden wir in Supermärkten mit Spekulatius, Schokola-den-Nikoläusen und Adventskalendern gequält. Kein Wunder also, dass vie-len von uns schon ganz anders wird, wenn sie nur an Weihnachten denken.
Aber das muss nicht so sein, denn auf einigen Berliner Weihnachtsmärkten kommt selbst der größte Festtagsmuffel in Adventsstimmung. Auf welchen, das verraten wir euch in unserem Weihnachtsmarkt-Special, bei dem wir auch mit den Betreibern des Hartz IV-Marktes gesprochen haben. Passend zum Thema gibt euch unsere Wir-Mitte-Muttis-Kolumnistin jede Menge Ad-ventsbastel-Tipps, und als kleines Extra mit dabei: ein eigens entworfener Mitteschön-Nikolausstiefel zum Nachnähen.
Wie die Berliner Weihnachten feiern, die nicht zu ihren Eltern nach Süd-deutschland fahren, dass haben wir ebenfalls für euch recherchiert. Des Weiteren erzählt Markus Kavka über die 80er Jahre und die vergängliche Lei-denschaft für Muskelshirts, wir nehmen den „Aufschwung Mitte“ unter die Lupe – und wie immer im Heft unsere Lieblingsstücke und die Ausgehtipps des Monats.
Viel Spaß damit wünscht eure Mitteschön-Redaktion
Caro kommt aus Berlin und liebt ihre Stadt von ganzem Herzen. Süßigkeiten liebt sie auch, doch sie ist jedes
Mal wieder traurig, wenn sie den leeren Boden einer Packung erreicht hat. Bei Berlin ist das anders: Berlin ist
nie alle! Mehr Konzerte, mehr Kunst, mehr Cafés, mehr, mehr, mehr gibt’s zu entdecken. Und als Praktikantin
für MitteSchön kann sie sich dem Entdecken voll und ganz widmen! Ansonsten studiert sie – und zwar Musik,
Medien und Kunstgeschichte.
CAROLINE KÜHNER
Tommy ist selbstständiger Autor, Texter, Redakteur und PR-Manager in Berlin. Seit zwei Jahren arbeitet er an
seinem ersten Buch, das hoffentlich noch vor 2034 veröffentlicht wird. Er liebt die Fotografie und hofft, sie eines
Tages auch in annehmbarer Art und Weise zu beherrschen.
www.tommykempert.de
TOMMY KEMPERT
Der Name französisch, das Blut deutsch/türkisch, der Geburtsort Stuttgart. Mit diesen Vorraussetzungen ist Pelén
vor fünf Jahren nach Berlin gezogen. Sie hat PR gelernt, ist verliebt in Mode, hat ein Händchen für Styling und
eine Leidenschaft fürs Schreiben. Neben der PR für Rapper Harris führt Pelén einen eigenen Blog, auf dem sie über
Mode, Lifestyle und Events berichtet. Ihr Markenzeichen ist jedoch ihre wöchentliche Kolumne, die von Liebe,
Missverständnissen, Erlebnissen und Vorurteilen handelt – Für MitteSchön ist Pelén für den Bereich PR/Presse
zuständig. www.elleparamour.de
PELÉN BORAMIR
4 Impressum
HERAUSGEBER
Toni Kappesz
VERÖFFENTLICHUNG
Vollstrudel GmbHSchröderstr. 1210115 Berlin, Germany
PROJEKT MANAGER
Anne Kammerzelt ([email protected])
PROJEKT MANAGER ONLINE
Semir Chouaibi ([email protected])
ARTDIREKTION
Dörte Lange ([email protected]) GRAFIKDESIGN
Moritz Weber ([email protected])
REDAKTION
Tim Brandt ([email protected])
PRESSE
Pelén Boramir ([email protected])
REDAKTEURE
Eugen Bräunig, Paul Schlosser, Tommy Kempert,Bettina Schuler, Caroline Kühner, Oliver Janik
FOTOGRAFEN
Ailine Liefeld, Eugen Bräunig, Johanna Ruebel,Florian Kolmar
ÜBERSETZUNG
Nicholas Tedeschi ([email protected])
ANZEIGENVERMARKTUNG
Lucy Sparks, Indi Davies ([email protected])
WEBSEITE
www.mitteschoen.com
DRUCK
Henke Pressedruck
MITTESCHÖN NO 4
COVERFOTO: Markus Kavka, fotografiert von Florian Kolmar.
Inhaltsverzeichnis 5
AUFSCHWUNG MITTEMitte on the Move
KONZERTE UND AUSSTELLUNGEN Concerts and Exhibitions
WIE VERBRINGT MAN ALS BERLINER WEIHNACHTEN?How do Berliners celebrate Christmas?
EVERYDAY MASTERPIECESMitteSchön Favourite Pieces
MITTESCHÖN LIEBLINGSSTÜCKEMitteSchön Favourite Pieces
DAS GOLDENE ZEITALTER DES GROTESKENThe Golden Age of Grotesque
BERLINER ILLUSTRATOREN: HENRY BLACKSHAWBerlin Illustrators: Henry Blackshaw
INTERVIEW MIT MARKUS KAVKAInterview with Markus Kavka
DIE VORFREUDE AUF WEIHNACHTEN SCHÜRENIt's beginning to look a lot like Christmas
DER GOLDNETZ-SOZIALMARKT BERLINNo English Translation, sorry!
WIR MITTE MUTTIS: BASTELSTUNDEWe Mitte Mums: Make it Yourself
DER VERBOTENE SATZNo English Translation, sorry!
ENGLISCHE ÜBERSETZUNGENEnglish Translations
STADTPLANCity Map
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INHALT / CONTENT
6 Kieztalk
Kulturgut 7
Es ist Menschen wie Heinz Gindullis zu verdanken, dass das einst so glorreiche Mitte auch heute noch pulsiert. Als er sein Cookies eröffnete, damals noch als semilegale Bar in einem leer stehen-den Kellerraum in der Auguststraße, hätte er sich wohl kaum träumen lassen, knapp 15 Jahre später noch immer einen der er-folgreichsten Clubs der Stadt zu betreiben. Der Name ist geblie-ben, nur der Ort wechselt in erfrischender Regelmäßigkeit. Sein damaliger Barmann Marcus ist ihm geblieben. Als Freund und neuerdings Geschäftspartner. Marcus Trojan ist ebenfalls ein „Original“ aus vergangenen Mitte-Hochzeiten. Nach seiner Zeit hinter der Cookies-Bar strebte er nach Höherem. Immerhin 65 Meter hoch hat er es geschafft. Von der Terrasse seines eigenen Clubs, dem Weekend, genießt er Woche für Woche einen der atem-beraubendsten Ausblicke, die das Berliner Nachtleben zu bieten hat. Gemeinsam mit ihrem Partner, dem Fotografen Sascha Kra-mer, eröffneten sie kürzlich die Trust Bar und stehen damit sym-bolhaft für den „Aufschwung Mitte“. Es ist kein Zufall, dass gerade die Protagonisten der Nachwende-Zeit den angestaubten Bezirk wieder ins Rampenlicht hieven. Zugegeben, sie bedienen sich eines Trends. Bars avancieren nicht nur wieder zum Szenetreff, sie sind konzeptionell längst auf abendfüllende Unterhaltung ausgelegt: Türsteher, DJs und Sépa-rées – die Bar von heute funktioniert als kleiner, autarker Club. Als die Trust Bar in der Torstraße zum großen „Opening“ lud, war man überrascht, all die alten, aber immer noch frischen Gesich-ter zu sehen. „Goldene Zeiten“ nennt Heinz Gindullis, besser bekannt als „Coo-kie“, die frühen neunziger Jahre in Mitte. Vielleicht sind auch des-halb die Wände der Trust Bar einheitlich in Gold gestrichen. Dass das auf den ersten Blick gewagte, aber schicke Gastrokonzept (Al-kohol wird nur in eigens angefertigten 0,2l und 0,5l Flaschen ver-kauft) angeblich nur auf fehlende Konzessionen zurückzuführen sein soll – geschenkt. Not macht erfinderisch. Nicht weit, gerade mal 200 Meter Luftlinie entfernt vom Cookies befindet sich der Schauplatz einer gänzlich konträren Erfolgs-geschichte. In den Räumlichkeiten des edlen Hotels Adlon eröff-nete 2004 das Felix. Schick, glamourös und extravagant. Man verpflichtete den damaligen Clubmanager des legendären 90°, Daniel Höferlin, und war fortan Berlins erste Adresse in Sachen „Schicki-Micki“. Mittlerweile gehen sie getrennte Wege, das Felix und der Daniel. Sein neues Projekt, das ganz ohne Zweifel eben-
falls unter „Aufschwung Mitte“ zu verzeichnen ist, ist der Asphalt Club. Gemeinsam mit Roland Mary, dem Chef des Promi-Res-taurants Borchardt, eröffnete Höferlin einen Club an einem der mondänsten Plätze Europas – dem Gendarmenmarkt. Im Keller des Hilton Hotels jedoch ist man sich noch nicht ganz einig, was man eigentlich will. Der Asphalt Club ist quasi das hybride Gegen-modell zur Trust Bar. Zwar haucht einem die Ex-Bar 25-Selekteu-rin Angela ein Gefühl von „Subkultur“ ein, einige Stufen später jedoch sieht man sich schnell mit den Rudimenten des Felix-Verteilers konfrontiert. Ob das mitunter wirklich anspruchsvolle Line Up (z.B. Bordel des Arts) mit der anvisierten Zielgruppe har-monieren wird, bleibt abzuwarten. „Jung, dynamisch, erfolgreich“ – oft versprochen, oft verfehlt. Nicht so bei zwei Protagonisten des „neuen Mitte“. Felix Brandts und Tawan Tehrani sind einige Jahre jünger als die Cookies, Tro-jans und Höferlins dieser Stadt und dennoch haben sie sich mit ihrer Partyreihe Butterfly Effect einen Namen gemacht. Während ihre Veranstaltungen anfänglich Clubs wie das 90° füllten und sich auch dessen Zielgruppe zu eigen machten, sind die beiden, ihre Zielgruppe und auch ihre Veranstaltungen reifer geworden. Längst ist man angekommen, in Mitte. Ob im Rodeo oder eben im Cookies, inzwischen sind Felix Brandts und Tawan Tehrani zu Agenturbesitzern und „major players“ im Partybusiness avan-ciert. Zusammen betreiben sie mittlerweile auch das Café Milch-halle in der Auguststraße. Im Herzen von Mitte. Nur zwei Blocks weiter, im Idyll der Heckmannhöfe, trifft man nicht selten auf Oliver Rother. Sein Restaurant Neu gehört längst zu den Spitzenlokalen der gehoben Küche. Aufschwung spürt auch er. Symptomatisch dafür steht seine aktuellste Einstellung: Chefkoch Sebastian Pfister. Schon früh erkannte Rother, dass Bars es langfristig auch mit Clubs aufnehmen können, und so gilt sein Lining, gleich um die Ecke, noch immer als „Szenetreff“. Dass er für seine Partyreihe Baambi Lounge gern mal auf Ritter Butzke in Kreuzberg ausweicht, wird Mitte ihm verzeihen. „Stillstand ist Tod“, und so freut man sich in Mitte über Bewegung. Clubs, Bars und Restaurants, sie alle erfinden Mitte zwar nicht neu, entdecken es aber wieder. Ob Szene, Mythos oder längst ge-storben – die Wahrheit liegt irgendwo in Mitte.
AUFSCHWUNG MITTE Text Tommy Kempert Fotos Tina Linster / Milchhalle/Asphalt Club Translation P. 37
Als 1989 die Mauer fiel, zog es Tausende an einen Ort, an dem alles möglich schien.
Mitte. Eine kurze Phase des Übergangs, der Orientierungslosigkeit und nicht geklärter
Zuständigkeiten offenbarte ein Paradies für Kreative und Pioniergeister.
8 Veranstaltungstipps von Bettina Schuler, Translation P. 38
Krautrock 6. DezemberBeginn: 21 UhrEintritt: VVK 15 !, AK 19 !
Ihr Debütalbum Checkmate Savage gilt als eines der besten Alben des letzten Jah-res. Kein Wunder also, dass sie sich bei der Verleihung des Soundcheck-Awards in der Kategorie „Best Album“ gegen Bands wie The XX und Grizzly Bear durchgesetzt ha-ben. Nun haben die Jungs von The Phan-tom Band mit The Wants ihr zweites Al-bum hingelegt, das in England bereits jetzt schon als das nächste große Ding gehypt wird. Und wirklich: selten hat man einen solch gelungen Stilmix von Folkrock über Singer-Songwriter-Elemente bis Elektro-nik gehört. Mein Tipp: unbedingt hinge-hen, bevor die Karten um ein Vielfaches teurer werden, weil die Jungs bald ganz große Hallen füllen.
Lido
Cuvrystraße 7
Tickets (über Koka36): 030 – 61 10 13 13
www.lido-berlin.de
THE PHANTOM BAND
SilvesterpartyBeginn: 20 Uhr Eintritt: VVK 29 !
An Silvester verwandelt sich die Kultur-brauerei in eine wahre Partylocation: Mit 30 DJs auf 15 Floors, auf denen von 80er & 90er über Black Musik, Rock, Pop und Elektro alles zu hören sein wird. Und mit der Coverband Right Now kann am letzten Abend des Jahres in Sachen Party nix mehr schief gehen. Zudem gibt es natürlich auch den obligatorischen gemeinsamen Silver-stercoundown inklusive finalem Feuer-werk zum Jahreswechsel. Das einzige, was ihr noch machen müsst, ist, euch schnell ein Ticket und ein schickes Outfit für die ultimative Party zu besorgen. Kulturbrauerei
Schönhauser Allee 36
Tickets&Infos: 030 – 44 31 51 51
www.kulturbrauerei-berlin.de
KULTUR-BRAUEREI SILVESTER-PARTY
Mode / Adventsshopping11. 12. DezemberEintritt: 3 !
Das Holy.Shit.Shopping ist in der Weih-nachtszeit ein Pflichttermin. Denn nir-gendwo anders kann man so schnell rich-tig coole Weihnachtsgeschenke besorgen wie bei dieser Veranstaltung. Ob einen neuen Strampler für die Kleene der besten Freundin, ein schickes Kleidchen für die Mama oder einen abgefahrenen Comic für den Best Buddy – das Holly Shit Shopping hat für jeden ein Geschenk parat. Hat frü-her noch das Café Moskau ausgereicht, um alle Verkäufer unterzubringen, so müssen die Veranstalter mittlerweile in zwei Lo-cations ausweichen, um dem ganzen An-drang Herr zu werden. Und weil wir wis-sen, wie gerne alle shoppen gehen, könnt ihr auf www.mitteschoen.com auch gleich 5 x 2 Eintrittskarten für das Holy Shit Shop-ping gewinnen.
Galerie Hopping
Spandauer Straße 2 und HBC
Karl-Liebknechtstraße 9
Sa, den 11.12. von 12 – 22 Uhr
So, den 12.12. von 12 – 22 Uhr
www.holyshitshopping.de
HOLY.SHIT.SHOPPING.
GEWINNEKARTEN:
WWW.MITTESCHOEN.
COM!
Veranstaltungstipps von Bettina Schuler, Translation P. 38
THE JON SPENCER BLUES EXPLOSION
Punk / Rock Eintritt: ca. 15 bis 30 !Beginn: 20 Uhr 5. Dezember
Jon Spencer hat mit der Sängerin Marti-na Martinez nicht nur die heißeste Frau des Universums, sondern ist auch noch ein richtig cooler Kerl, der uns mit seiner Band The Jon Spencer Blues Explosion be-reits seit 1993 mit verdammt guter Musik versorgt. Mit ihrer Mischung aus Punk, Rock und Soul, die sich in Songs wie 2Kind-sa Love oder Bellbottoms manifestiert, hat die Band einen einmaligen Sound kreiert, der jeden in seinen Bann zieht. Doch leider gibt es den Mann mit der markanten Stim-me nur noch selten live zu sehen. Deshalb solltet ihr auch auf keinen Fall das Konzert in der Volksbühne verpassen, denn wer weiß, wann es dem Mann das nächste Mal gelingt, sich von seiner Frau loszureißen.
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
Tickets: 030 – 24 06 57 77
www.volksbuehne-berlin.de
Filmklassiker / Sondervorführung in 70mmEintritt: 10 – 13,50 ! (je nach Sitzplatz)Beginn: 11 Uhr12. Dezember
Was gibt es Schöneres, als sich im kalten Winter in einem gemütlichen Kinosessel zu fläzen. Noch dazu, wenn man darin so komfortabel wie in der Astor Filmlounge sitzt. Denn dort hat man nicht nur seinen eigenen kleinen Fußhocker, sondern auch einen Tisch mit Lämpchen und Abstell-platz für die Leckereien, die es an der The-ke zu kaufen gibt. Nun hat sich die Astor Filmlounge etwas ganz Besonderes einfal-len lassen: Seit Herbst gibt es dort immer an einem Sonntag im Monat Filmklassiker wie Anna Karenina oder West Side Story in der 70mm Fassung zu sehen. Am 12. De-zember wird Lord Jim von Richard Brooks aufgeführt, der unter anderem bei Filmen wie Die Brüder Karamasow und Die Katze auf dem heißen Blechdach Regie führte. In der Hauptrolle von Lord Jim: kein geringe-rer als Peter O’Toole.
Astor Filmlounge
Kurfürstendamm 225
Tickets: 030 – 883 85 51
www.astor-filmlounge.de
FILM CLASSICS: LORD JIM
Theater- und VideoperformanceEintritt: 6 !, ermäßigt 4 !Beginn: 19.30 Uhr 9. Dezember
Frei sein, anders sein, sich neu entwerfen. Was heißt das? Wie sieht das aus? Und wie kann man sich das überhaupt vorstellen? Sechzehn junge Schauspieler aus Rumä-nien und Deutschland haben sich dieser und anderer Themen, welche die heutige Jugend bewegen, angenommen und vir-tuelle, utopische, radikale Szenarien und Lösungen erdacht, die sie nun am Deut-schen Theater präsentieren. Gespielt wird dabei in Deutsch, Rumänisch und einer gemeinsam entwickelten Theatersprache. Eine Theater- und Videoperformance über Helden zwischen Realität und Pixelwelt, die einen spannenden und etwas anderen Theaterabend verspricht. Gerade für junge Checker im Netz ein absolutes Muss.
Deutsches Theater Box & Bar
Schuhmannstraße 13a
Tickets: 030 – 284 41 25
www.deutschestheater.de
PUTERNICII- DIE STARKEN SIE SIND BERLIN.
10 Kieztalk
WIE VERBRINGT MAN ALS BERLINERWEIHNACHTEN?
Text Paul Schlosser Bilder Johanna Ruebel Translation P. 39
Kieztalk 11
Wer bist du und was machst du?Ich bin Danny Bokelmann und komme aus Südniedersachsen. Genauer gesagt bin ich in Göttingen geboren, dann haben meine Mum und ich bei meinen Großeltern auf dem Dorf gewohnt, schließlich in Nort-heim. 2004 bin ich nach Berlin gezogen. Ich arbeite als Musiker, Komponist und Texter für Rap, Elektro und gerne auch jede andere Art von Musik. Mein Künstler-name ist D-Bo, was früher mein Spitzname war. Wie hast du im vergangenen Jahr Weih-nachten verbracht?Gemütlich zu Hause bei meinen Eltern in der Heimat. Meine Schwester war auch dort. Für mich ist Heiligabend eine ganz spezielle Zeit, da meine Schwester in Fulda studierte, jetzt in Hannover wohnt und ich eben in Berlin bin. Viele Tage, an denen die ganze Familie voller Ruhe und Sehnsucht zusammenkommt, gibt es demnach nicht mehr.
Was ist für Dich an Weihnachten besonders wichtig?Ruhe! Handy aus, keine Mails checken, Fa-cebook reduzieren, gemeinsam als Familie beisammensitzen und essen, reden, spie-len und puzzeln. Puzzeln und dabei über Gott und die Welt quatschen ist nämlich unsere Familientradition. Sind Dir Traditionen und Rituale wichtig?Ach, Tradition hat so etwas Dogmatisches, das finde ich eigentlich nicht gut. Wenn sich aber niemand verpflichtet fühlt und das Fest jedes Jahr wiederholt wird, weil es alle toll finden, und man das dann tra-ditionell nennen möchte, dann bin ich ein großer Befürworter von Traditionen! Bei uns passiert das ganz automatisch. Zum Beispiel schmücken meine Schwester und ich den Weihnachtsbaum, und meine El-tern schenken an Heiligabend auf unserer Terrasse Glühwein für die Nachbarschaft aus.
Wo willst Du Weihnachten verbringen, wenn Du nicht bei Deiner Familie feiern kannst?Ne Woche Südsee oder so… Aber zum Glück kam es bis jetzt noch nicht dazu, und ich bin mir sicher, wir würden als Familie eine ganze Menge dafür tun, um zu vermeiden, dass je irgendjemand mal nicht dabei sein kann.
Die Straßen sind wie leer gefegt, die Cafes geschlossen, Plastikbeutel, die noch vom
manischen Vorweihnachtsshopping zeugen, fegen wie Steppenläufer durch die
ausgestorbene Stadt – Alle Jahre wieder ist Ausnahmezustand in Berlin, es ist Weihnachten!
Aber nicht alle fahren zurück zu ihren Familien. Ein kleiner Teil Zugezogener verbleibt in
dieser apokalyptischen Kulisse und verbringt das Fest mal mehr, mal weniger konventionell.
Wir haben mit sechs Wahl-Berlinern über das Fest der Nächstenliebe in der Heimat und in
Berlin gesprochen.
Danny Bokelmann, Musiker
12 Kieztalk
Wer bist du und was machst du?Mein Name ist Jo Braithwaite und ich komme aus London. Ich arbeite für eine Booking-Agentur, bin Teilzeit Englisch-lehrerin und veranstalte regelmäßig den WeMakeParty-Flohmarkt.Meine Familie mütterlicherseits kommt aus Deutschland, mein Vater stammt aus Barbados.
Wie hast du im vergangenen Jahr Weih-nachten verbracht?Am 24. habe ich meine Oma besucht. Am nächsten Tag, wir feiern in England ja erst am 25. Dezember, habe ich zusammen mit meinem Freund Lucas und unseren Freun-den ein gigantisches Weihnachtsessen ge-kocht. Wir haben zum ersten Mal auch ei-nen Weihnachtsbaum gekauft und richtig schön dekoriert. Dazu gab es Geschenke, Glüh-, Rot- und Weißwein und viel Scho-kolade. Davor haben wir Weihnachten entweder
bei meiner oder Lucas’ Familie verbracht. Nachdem wir aber nach Berlin gezogen sind, haben wir beschlossen, unser eigenes Mini-Weihnachten zu feiern, da uns die jährliche Wahl, mit welchem Elternpaar wir die Feiertage lieber verbringen wollen, zu mühselig geworden ist.
Was gehört für dich zum Weihnachtsfest dazu? Was ist dir dabei besonders wichtig?Ich bin nicht sehr religiös, jedoch symbo-lisiert es eine Zeit der Einigkeit. Mit ge-liebten Menschen zusammen zu sein, viel zu essen und sich generell glücklich und zufrieden zu schätzen. Beim Fest der Lie-be geht es darum, alles etwas langsamer angehen zu lassen und die Gesellschaft, ganz egal ob nun Freunde oder Familie, zu genießen. Geschenke sind auch toll. Eben-so gehört der Anruf bei meiner in England lebenden Mutter immer dazu.
Legst du dabei Wert auf Tradition?Tradition spielt keine große Rolle für mich. Außerdem würde ich mir wohl et-was scheinheilig vorkommen, einen Tag im Jahr in die Kirche zu gehen, bloß weil es Tradition ist. Aber ich glaube, dass ich mit eigenen Kindern wieder einige Traditio-nen aus meiner Kindheit praktizieren wer-de. Im Moment freut es mich noch, immer etwas Neues ausprobieren zu können.
Gibt es dennoch Rituale, die du jedes Jahr durchführst?Es ist wohl mehr eine schlechte Ange-wohnheit als ein Ritual. Generell tendiere ich nämlich dazu, mein Weihnachtsshop-ping bis zur letzten Minute herauszuzö-gern, um dann am vollsten Shoppingtag des Jahres panisch nach Geschenken zu suchen. Und ich glaube, dass wir uns ab sofort jedes Jahr einen Weihnachtsbaum kaufen werden. Das Schmücken hat mir im letzten Jahr wirklich Spaß gemacht!
Jo Braithwaite, Bookerin
Wer bist du und was machst du?Ein Gedanke. Eine Stimme. Ein Abbild. Eine Präsenz. Im stetigen Wechsel zwi-schen Berlin und Ljubljana in Slowenien. Ab und an verschlägt es mich auf die Büh-ne oder hinter die Dj-Pulte Berliner Clubs. Sonst aber arbeite ich im Bereich Spra-chen, Kunst und kritischer Theorie und moderiere eine Show im slowenischen Fernsehen.
Wo wohnt deine Familie?Meine nächsten Verwandten wohnen in Ljubljana in Slowenien, doch ich habe einen diversen nationalen und kulturellen Back-ground. Lang lebe die Interkulturalität! Wie hast du im vergangenen Jahr Weih-nachten verbracht?Im vergangenen Jahr hab ich mit einer Gruppe Zugezogener recht unkonventio-nell in Berlin gefeiert. Anstelle eines Bra-tens gab es Sushi, der Tannenbaum wur-
de gegen einen Kaktus ausgetauscht und als Geschenk überreichten wir einander Kusmi Tee. Zwischendurch wurde dann reichlich Gin konsumiert und irgendwann sind wir in’s Möbel Olfe gepilgert. In dieser Nacht war Gott unser DJ.
Was gehört für dich zum Weihnachtsfest dazu? Was ist dir dabei besonders wichtig?Es geht darum, den Moment zu genießen, loszulassen und dich wohlzufühlen. Ganz egal, ob du alleine, mit der Familie oder Freunden bist.
Was spielt dabei Tradition für eine Rolle?Traditionen sind eine Konstante, ein Rah-menwerk. Jedoch sind sie erst dann am schönsten, wenn man sie individualisiert bzw. personalisiert.
Wenn du Weihnachten nicht bei deiner Fa-milie sein kannst, welche Rituale helfen dir gegen dein Heimweh?
Natürlich werde ich oft sentimental, doch bislang wurde ich zumindest nie beschul-digt, ein hoffnungsloser Nostalgiker zu sein. So versuche ich, vollkommen im Hier und Jetzt zu bleiben. Wenn ich anfan-gen würde, meine Kindheit zu vermissen, wüsste ich jedoch, was zu tun wäre: mich zusammenrollen und am Daumen lut-schen! Ein Ritual, dass wirklich hilft.
Dra"en Dragojevic, Lebenskünstler
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Wer bist du und was machst du?Ich bin Omer, ich bin Musiker – doch das ist abgesehen vom Auflegen nicht der Job mit dem ich Geld verdiene. Momentan ar-beite ich bei Lala Berlin und programmie-re Webseiten. Wo wohnt deine Familie?Meine beiden Eltern kommen aus Israel. Deren Eltern wiederum kommen jedoch aus Algerien und der Slovakei, wo sie in den frühen 50ern auswanderten.
Wie hast du im vergangenen Jahr Weih-nachten verbracht?Es gab in Berlin ein nettes Essen unter Freunden. Die meisten von ihnen sind Deutsche, die so die besinnliche Zeit mit der Familie umgehen wollten. Die Stim-mung war sehr familiär und es gab gefüll-te Gans!
Was gehört für dich zum Weihnachtsfest dazu? Was ist dir dabei besonders wichtig?Da ich in einer jüdischen Familie auf-gewachsen bin, wurde Weihnachten nie gefeiert. Dennoch genieße ich die Atmo-sphäre eines gemeinsamen, großen Essens mit Freunden.
Legst du Wert auf Tradition? Meine Familie ist modern-orthodox. So wurde ich als Kind erzogen, obwohl es nie mein Ding gewesen ist. Jüdische Streng-gläubigkeit beinhaltet vor allem viele Ver-bote. Daher beherzige ich an jüdischen Feiertagen eher eine Art „Anti-Tradition“. In Bezug auf Weihnachten sind mir die religiösen Aspekte und Traditionen eben-falls völlig wurscht. Ich sehe nur die kit-schig dekorierten Tannenbäume und das viele leckere Essen.
Omer Schwarz, DJ und Musiker
Wer bist du und was machst du?Ich bin Sharmaine Lovegrove, Gründe-rin von Dialogue Berlin, einem englisch-sprachigen Bücherladen, und komme ur-sprünglich aus London. Wo wohnt deine Familie?Meine Familie mit jamaikanischem, indi-schem und schottischem Wurzeln lebt seit vier Generationen in London. Wie hast du im vergangenen Jahr Weih-nachten verbracht?Da ich aus England komme, war es neu für mich, Heiligabend mit Bescherung und gemeinsamen Essen zu feiern. Doch da wir nun mal beschlossen hatten, den 24. Dezember in Berlin zu verbringen, berei-teten wir einen riesigen Gänsebraten mit Sauerkraut vor. Wir hatten sechs Freunde aus London und Australien zu Besuch mit sowohl katholischem als auch jüdischem Background. Es gab also einen bunten Mix
der Religionen und Kulturen, die auf die „deutsche“ Art mit uns Weihnachten feier-ten: Wir gaben uns voll und ganz der Berli-ner Weihnachtsstimmung hin, besuchten unzählige Weihnachtsmärkte, sahen Hän-sel und Gretel in der Deutschen Oper und waren stets bemüht, uns an deutsche Tra-ditionen zu halten. Es war eine wundervol-le, sehr festliche Zeit. Wir haben gesungen, Geschenke verteilt und viel gegessen. Ich hab mein erstes deutsches Weihnachts-fest sehr genossen.
Gibt es an Weihnachten Rituale, die du je-des Jahr durchführst?So viele Menschen lieben die Idee des Weih-nachtsfestes und folgen dann wiederum ei-nem Ritual, das ihrer Lebensart nicht mehr entspricht, nur damit sie ihre Familien glücklich machen. Nach den Erfahrungen meiner Freunde zu urteilen, gelingt das bloß in den seltensten Fällen, und nach 24 Stunden wird die Langeweile dann suizidal!
Sharmaine Lovegrove, Buchhändlerin
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Wer bist du, was machst du, wo kommst du her?Ich heiße Marcus Trojan, komme aus Ulm, betreibe in Berlin den Club Weekend sowie eine neue Bar in der Torstraße namens Trust.
Wie verbringst du persönlich deinen Hei-ligabend? Im Beisammensein der Familie unter dem Weihnachtsbaum oder wirst du ausgehen?Ich bin jetzt 37 und ich muss gestehen, dass ich Weihnachten noch nie ohne mei-ne Eltern verbracht habe. Ich bin seit 16 Jahren in Berlin und fahre jedes Jahr stan-desgemäß nach Hause zu meinen Eltern und zum Skifahren. An Weihnachten wird erst bei meinen Eltern gegessen und im Anschluss treffe ich mich dann traditio-nell mit meinen alten Freunden in immer derselben Bar. Seit nun schon ungefähr 20 Jahren.
Legst du persönlich Wert auf Tradition?
Unterbewusst bestimmt, vor allem, wenn du aus Süddeutschland kommst – da sind einige Traditionen sozusagen dogmatisch – und daran hält man sich schon ganz gern fest, auch wenn es immer weniger werden. Das Problem ist, dass man durch seinen veränderten Alltag schon mal traditionel-le Bräuche durch neue Gewohnheiten er-setzt.
Ab wie viel Uhr darf bei euch (im Weekend Club) Weihnachten gefeiert werden?Am ersten Weihnachtsfeiertag ganz nor-mal ab zehn. Zwar haben wir keine Closing Hours, doch sind alle Gäste im Regelfall spätestens um sieben Uhr morgens gegan-gen.
Inwiefern unterscheidet sich das Pro-gramm an Weihnachten von dem der üb-lichen Weekend Veranstaltungen? Gibt es Weihnachtsdeko?Wir haben in der zwölften Etage zwei Vasen
mit Blumen, die wöchentlich ausgewech-selt werden. An Weihnachten werden wir dann zwei Weihnachtsbäume aufstellen. Zu unserer schwulen Partyreihe GMF wird der Club jedoch sicher dekorierter sein als samstags. Das Weihnachtsprogramm un-terscheidet sich sonst nicht großartig vom restlichen Programm.
Was sind das für Leute, die ihr Weihnachten im Weekend verbringen? Wonach suchen sie? Über die Feiertage gibt es natürlich sehr wenig Clubtouristen in der Stadt, und die Studenten und Zugezogenen sind zum Großteil „Heimkehrer“. Überwiegend kom-men viele Westberliner, da es deutlich mehr junge Westberliner als Ostberliner gibt. Gerade in Mitte und dem Prenzlauer Berg leben viel mehr Zugezogene als noch in Charlottenburg oder Schöneberg. Die meisten kommen Weihnachten in Grup-pen oder verabreden sich hier. Klar, es sind auch einige einsame Seelen dabei, doch wie auch an den restlichen Tagen im Jahr geht es den meisten hauptsächlich ums Feiern. Generell lässt sich sagen, dass an Weihnachten eine meist friedvolle und gute Atmosphäre herrscht. Denn ob man nun will oder nicht, die unausweichliche Weihnachtsdeko und die erleuchtete Stadt gehen nicht spurlos an einem vorbei.
Marcus Trojan, Betreiber vom Weekend
Sameheads
Richardstraße 10
www.myspace.com/sameheads
Weekend
Alexanderplatz 5
www.week-end-berlin.de
Volksbühne
Linienstraße 227
www.volksbuehne-berlin.de
Brave New World 17
Zur Markteinführung des mattschwarz lackierten
FIAT 500 Sondermodells BLACKJACK bringt der
italienische Autokonzern das ziemlich geniale
Großformat-Magazin „Everyday Masterpieces“ an
den Start.
Das Design des neuen FIAT 500 wurde vom ur-banen Lifestyle inspiriert. So liegt es nahe, dass die Marke zeitgenössische Kunst und Künstler unterstützt, die ihren kreativen Input ebenfalls aus dem urbanen Lifestyle ziehen.
Die neue Ausgabe dieses Mags wurde gemein-sam mit Christian Hundertmark, seines Zei-chens Streetart-Künstler erster Stunde, kon-zipiert. Es stellt dessen persönliche „Everyday Masterpieces“ aus dem soeben erschienenen Buch Art of Rebellion III vor, womit sich Hun-dertmark alias C100 dem Thema Streetart wid-met, dem in der Literatur bisher verhältnismä-ßig wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Anders als beim gesprühten Graffiti bzw. den sogenannten Tags geht es bei Streetart nicht da-rum, das eigene Synonym in Form bunter, pla-kativer Lettern zu verbreiten, sondern vielmehr um eine mal mehr, mal weniger subtile Message auf Stickern, Plakaten und mit Schablonen ge-sprühten Zeichen, die, wie eine Schnitzeljagd, durch die Metropolen dieser Welt führen.
Wie bereits seine Vorgänger legt auch die drit-te Ausgabe von Art of Rebellion den Fokus auf die urbane Kunst einzelner, international be-kannter Streetart-Artists, denen nach C100, der
vielen auf seinem Gebiet als absoluter Primus gilt, mehr Raum zum Ausdruck ihres Schaffens gebührt.
Wen es zum 10. Dezember nach München treibt, dem können wir nur dringlichst empfehlen, an der offiziellen Art of Rebellion III sowie der Eve-ryday Masterpieces-Releaseparty, die zusammen mit FIAT 500 in der Helmet Gallery im Glocken-bachviertel stattfinden wird, teilzunehmen und mithilfe des kostenfreien Magazins in die Welt der Streetart abzutauchen. Word!
Bei der Releaseparty handelt es sich zudem um eine Gruppen-
ausstellung, bei der Arbeiten folgender Künstler vertreten sein
werden: Dave Kinsey (USA), Shephard Fairey (USA), Dave the
Chimp (UK/D), Brad Downey (USA/D), SKKI (FRA), Kid Acne (UK),
She One (UK), Nuria (ESP), ....
Helmet-Gallery for Contemporary Art
Fraunhoferstraße 8
80469 München
Mittwoch – Freitag 17-20 Uhr
Samstag 14-18 Uhr
und nach Vereinbarung
EVERYDAY MASTERPIECESText Paul Schlosser Translation P. 41
GEWINNEEIN BUCH!
MAIL AN INFO@MITTESCHOEN.
COM
18 Mitte Streets
MITTESCHÖNLIEBLINGSSTÜCKETexte Paul Schlosser Translation P. 41
HERZ IST TRUMPFIst: so schön weihnachtlichKann: gegen die klirrende Kälte helfenKostet: 48 !
Mode mit Message – das war es, wonach Franco Moschino strebte. Mehr als einmal stellte er die allgemein gültigen Regeln des guten Geschmacks in Frage und ersetzte sie durch seine eigenen. Dementsprechend war der Mix-and-Match-Stil innerhalb seiner Kollektionen durch eine erfrischen-de Prise Ironie gekennzeichnet. Geht es nach dem bekannten Mailänder Modelabel, so bleibt es auch diesen Winter süß und verspielt. Auf den Wollhandschuhen Moschinos Cheap And Chic-Linie dürfen die verspiel-ten Details natürlich ebenso wenig fehlen. Die elfenbeinfarbenen Exem-plare sind mit großen roten Herzapplikationen versehen, die den italie-nischen Modedesigner einst bekannt machten. Lebkuchenherzen haben sich wohl nie stilvoller futtern lassen. www.Moschinoboutique.com
DER LEO IST LOS!Ist: eine Tasche von Su-Shi – aber kein FischKann: das Cowgirl in dir wecken!Kostet: 169 !
Acne hat es vorgemacht und präsentierte diesen Sommer Loafer aus camel-farbenem Ponyhaar und Leo-Tierprint, dann folgte Christian Louboutin – und PENG war ein Trend geboren, der für ein erfrischend-tribales Groß-stadtdschungel-Feeling sorgt. Inzwischen ist bedrucktes Fell von keiner Savanne, pardon, keinem Hochglanzmagazin mehr wegzudenken. Musste man dafür bisher aber tief in die Tasche oder zu Imitaten in Felloptik grei-fen, ist die Büchertasche (25cm x 25cm) des spanischen Labels Su-Shi dage-gen nicht nur relativ preiswert, sondern sieht auch hochwertig aus, denn sie besteht auch aus echtem Leder und Kalbsfell. Zudem wurde sowohl die Tasche selbst als auch das Metallschloss von Hand gefertigt. Der Muster-mix ist dabei bestens mit Cargos, Khakis, dem obligatorischen Trench und natürlich der Trendfarbe des Winters, Camel, zu kombinieren. Wir sagen: kaufen!!www.su-shi-shop.com
Mitte Streets 19
HOL’ DAS LASSO RAUS!Ist: eine goldige GeschenkideeKann: Frauenherzen höher schlagen lassenKostet: 85 !
Weihnachten rückt unaufhaltsam näher! Wer jetzt schon alle Geschen-ke zusammen hat, kann sich entspannt zurücklehnen und die Festta-ge beruhigt auf sich zukommen lassen. Und für diejenigen, die immer noch am Überlegen sind, haben wir hier vielleicht eine passende Ge-schenkidee: Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die einen Menschen glücklich machen. In diesem Fall ein Ring, der wie ein gro-ber Strick geformt, versilbert oder vergoldet ist und die weihnachtliche Botschaft der Liebe verkündet. Dabei ist es schon eine Kunst, wie Zoe & Morgan es schaffen, ihren aus zuckersüßen Botschaften bestehenden Schmuck nicht cheesy wirken zu lassen. Vielmehr unauffällig, schlicht, geradezu minimalistisch. Wir sind ihm restlos erlegen...www.zoeandmorgan.com
BELEUCHTUNG MIT PERSÖNLICHKEITIst: ’ne kluge LeuchteKann: sich gut über dem Esstisch machenKostet: 190 !
Dänen scheinen grundsätzlich guten Stil und ein Auge für das Besondere gepachtet zu haben. Ein Beispiel gefällig? Die Pendelleuchte Bau besteht aus bunten, ineinandergreifenden Holzkreisen unterschiedlicher Größe und vereint somit Farbe, Komposition und geometrische Form zu einem einzigartigen kreativen Design. Wir finden, auch andere Designer sollten dem Beispiel von Vibeke Fonnesberg Schmidt folgen. Denn wir wünschen uns noch viel mehr funktionale Objekte, von der Lampe bis zum Tisch im Esszimmer, die ebenso als innovative Innendekoration dienen können. www.scandinavia-design.fr
THE BEAUTY OF FEATHERSIst: ein tierischer AnsteckerKann: dir Flügel verleihenKostet: 65 !
Es ist schon faszinierend, wie die Mode sich stets bemüht, Dinge schön aus-schauen zu lassen, während die Natur immer wieder eine unendliche Farben- und Formenpracht aufs Neue hervorzaubert. Der Anstecker ist beides: Mode und Natur. Bevor hier nun im ökologischen Übereifer die Protestbanner gehievt werden: Das, was hier wie ein zartes Flügelchen aussieht, sind lediglich anein-andergereihte Federn, die eigens von den Schmuckdesignern Gabriel Frederick Cohen und Jolie Mae Singorile in der Natur gesammelt wurden. Mit dem Anste-cker lässt sich deine Kleidung, egal ob das Revers des Blazers oder der Hut, indi-viduell gestalten, und so kann der Anstecker deiner Kleidung eine persönliche Note verleihen. www.magpieandrye.com
20 Mitte Streets
DAS GOLDENE ZEITALTER DES GROTESKEN
„Dandy Of The Grotesque“ ist das Modelabel des israelischen Designers Itamar Zechoval,
das sich darauf spezialisiert hat, maßgeschneiderte Herrenmode und Accessoires
anzufertigen – ohne dabei altbacken daherzukommen.
Text Paul Schlosser Bilder Eugen Bräuning Translation P. 42
Mitte Streets 21
Einzelstücken wird durch die strikte Farbpalette dunkler Töne eine toughe Note verliehen, die sich dennoch weit ab vom Gothic bewegt. Das Atelier in der Gormannstraße habe ich eigentlich durch Zufall entdeckt, als ich für die Novemberausgabe von Mit-teSchön auf der Suche nach Vintageschätzen gewesen bin. Auf-grund ihrer auffälligen Boho-Stiefel habe ich Aurelia, die in dem Studio als Patterndesignerin tätig ist, angesprochen. Belohnt wurde ich nicht nur mit einem Foto ihres liebsten Fundstückes aus zweiter Hand, sondern vielmehr mit dem Einblick in einen Laden, der mit seinem ungewöhnlichen Konzept wahrlich einzig-artig in Mitte ist.
Itamar, seit wann gibt es euren Laden, und wie ist die Idee entstan-den, sowohl gewagte als auch düstere Maßschneiderungen anzu-bieten?Der Laden wurde Ende Juli 2010 eröffnet. Die Idee dazu hatte ich vor zwei Jahren, als ich in Shanghai gerade mit sehr kommerzi-ellen Projekten beschäftigt war, aber gleichzeitig die Sehnsucht immer größer wurde, dem wahren Grund zu folgen, weswegen ich Designer geworden bin: Gänzlich in eine Vision abzutauchen! Von Anfang an wollte ich ein Modelabel kreieren, das seinen Kunden einzigartige Stücke bietet. Ein Spagat zwischen Prêt-à-porter-Mode und traditioneller Maßschneiderung. Ich spürte das Bedürfnis, beim vollständigen Entstehungsprozess des Klei-dungsstückes und beim Design des Interieurs, in dem es präsen-tiert wird, beteiligt sein zu wollen.
Marilyn Manson trug auf den Scream Awards vergangenen Okto-ber einen Frack von Dandy Of The Grotesque. Ich könnte mir kei-nen passenderen Träger vorstellen. Wie kam es dazu?Der Kontakt zu Manson entstand bereits im Jahr 2004, als ich in Mailand gearbeitet habe. Ich habe schon damals einige Outfits für die New Age Of Grotesque- und Lest We Forget-Tour sowie einen Videoclip für ihn entworfen. Auch als ich in Shanghai lebte, blie-ben wir beide in Kontakt, und jetzt mit Dandy Of The Grotesque schien sich eine weitere Gelegenheit zu ergeben, um erneut zu-sammenzuarbeiten. Performer wie Manson gibt es heutzutage immer seltener. Ich liebe einfach seine Theatralik.
Wie lange würde es dauern, mir einen Dandy Of The Grotesque Maßanzug anzufertigen? Für ein maßgeschneidertes Kleidungsstück bitten wir unsere Kunden, in der Regel drei bis fünf Wochen abzuwarten, doch es kommt absolut darauf an, wie beschäftigt unsere Schneider sind. Wir sind stets bemüht, die Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten.
Wie viele Angestellte sind am Entstehungsprozess der Kleidung be-teiligt? Unser Team ist überschaubar. Die Kollektion wird mit Hilfe von Aurelia und Assistenten in unserem Atelier entworfen. Die Ent-würfe und jedes individuell gefertigte Kleidungsstück werden anschließend in Berlin von unseren erfahrenen Maßschneidern hergestellt.
Sind die Entwürfe auch für Normalsterbliche erschwinglich?Da wir unseren eigenen Shop besitzen und keine Zwischenhänd-ler haben, können wir auch vergleichsweise günstige Preise an-bieten, was uns auch sehr wichtig ist. Wir schneidern nach den Bedürfnissen und der im Vorfeld gesetzten Preisspanne des Kun-den. So kostet beispielsweise ein zweiteiliger Anzug, je nach Style und ausgewähltem Stoff, zwischen 800 und 1.500 Euro.
Das Konzept des Dandy Stores ist wahrhaft einzigartig in Mitte. Gibt es noch andere Stores in Berlin, die du aufgrund ihres ausge-fallenen Konzeptes schätzt?Es gibt einige Läden, die ich weiterempfehlen kann. Dies gilt be-sonders für den kürzlich in die Heidestraße 50 gezogenen Dark-lands Store und das von euch im letzten Heft vorgestellte PastPre-sent in der Köpenicker Str. 96!
Dandy of the Grotesque
Gormannstraße 17
030 24 04 82 80
www.dandyofthegrotesque.com
22 Kulturgut
ILLUSTRATOR DES MONATS: HENRY BLACKSHAWText Caroline Kühner Translation P. 42
Henry Blackshaw geht es wie vielen jungen Künstlern, die noch nicht von ihrer Arbeit le-ben können: Er befindest sich in einem steten Kampf zwischen einem Moneyjob und seiner wahren Liebe, der Kunst. Henry ist derzeit Teilzeit-Student am Chelsea College of Art and Design in London und arbeitet gleichzei-tig für eine international renommierte Gale-riekette. Zeit und Muße, sich seiner künstleri-schen Leidenschaft hinzugeben, hat er leider viel zu wenig. Das war einmal anders. Im Zeitraum von 2001 bis 2006 hat er fünf Jahre in Berlin ver-bracht und konnte seiner Kreativität freien Lauf lassen. „Ich war etwa so ernsthaft wie ein Schmetterling." Aber auch seiner jetzigen Situation kann der 30jährige etwas Positives abgewinnen: „Ein Leben mit Schufterei, Stress und Monotonie hat auch etwas Gutes: Mir ist klar geworden, was ich nicht mag und wo ich meine Grenzen ziehe.“ Zeit zum Malen und Zeichnen bleibt Henry nur noch abends oder an den Wochenenden – möglichst allein und ungestört – das gibt ihm ein Gefühl von Intimität und Ruhe, die auch seine Bilder ausdrücken. „Working only in the evenings and at the weekends also makes me feel like a very private artist. I love privacy, I am English after all.“
www.henryblackshaw.blogspot.com
Du bist Illustrator und möchtest mit dei-nem Artwork das nächste heraustrennbare Mitteschön-Poster zieren? Dann schick uns deine Bilder und Entwürfe an: [email protected].
Kulturgut 23
Kieztalk 27
INTERVIEW MITMARKUS KAVKA
Markus Kavka gehört mit seinem Alter
von Anfang vierzig schon zum Urgestein
des deutschen Musikfernsehens. Ob für
VIVA, VIVA ZWEI oder später MTV - er war
und ist im Auftrag von vielen Sendern un-
terwegs, um internationale Musiker und
Bands zu interviewen. Und das, obwohl er
doch eigentlich etwas ganz anderes wer-
den wollte: Fußballprofi oder zumindest
Sportreporter. Für ersteres waren lei-
der die Beine zu kurz. Als Sportmodera-
tor darf er immerhin bei den traditionel-
len MTV-WM- und EM-Camps aushelfen.
In diesem Jahr hat Markus Kavka bereits
zum zweiten Mal für die achtteilige Ka-
bel1-Musikdokumentation „Number One“
Popgrößen wie Ozzy Osbourne und Lin-
kin Park getroffen. Was der Wahlberliner
selber als Jugendlicher für Musik gehört
hat und wie es ist, die Helden seiner Tee-
nie-Zeit zu treffen, hat er uns im Inter-
view erzählt.
Text Bettina Schuler Bilder Ailine Liefeld Translation P. 43
28 Kieztalk
Markus, du warst in den 80ern ein Teen-ager und weißt, welche schrecklichen Mo-desünden wir dieser Zeit zu verdanken haben. Dennoch kommen die 80er Jahre scheinbar nie aus der Mode. Bist du auch schon wieder soweit, deine alten Netzhem-den herauszukramen? Ehrlich gesagt, ich habe wirklich schon wieder einige meiner alten Sachen hervor-geholt: ein Lacoste-Polohemd zum Beispiel und meine alte Bomberjacke. Aber Netz-hemden?! So etwas können nur Leute tra-gen, die diese Zeit nicht am eigenen Leib erfahren haben. Damals hatte ich natürlich auch vier oder fünf verschiedene Muskel-shirts plus Netzhemd-Outfits: einmal ein dunkelblaues Shirt mit hellblauem Netz-hemd, ein weißes plus rotem Netzhemd, ein rotes Shirt mit grünem Netzhemd...
...hört sich ja grauenvoll an!
.... die Kombi rotes Muskelshirt mit orange-nem Netzhemd habe ich dann an ganz ver-rückten Tagen getragen.
Gibt es davon noch Beweisfotos?Klar. Deshalb weiß ich auch, dass ich so et-was besser nicht mehr anziehe.
Gegen die Musik der 80er wird ja auch im-mer mal wieder gerne gestänkert...Was ich überhaupt nicht verstehen kann. Wer behauptet, dass es in den 80er nur schlechte Musik gab, der liegt meiner Mei-nung nach granatenfalsch.
Gerade was die Popmusik angeht. Ganz genau. Im Vergleich zu heute konnte man sich damals unglaublich viele Songs aus den Charts anhören.
Was hast du denn damals für Musik gehört?Bands wie Bauhaus, Depeche Mode oder Joy Divison. Später, als mit fünfzehn, sech-zehn meine Gothic Phase begann, kamen natürlich noch The Cure, Sisters of Mercy und Dead Can Dance hinzu. Wall of Voodoo?Klar. Das war dann die Western-Kompo-nente. Aber ich hatte auch schon damals eine extrem ausgeprägte Popader.
Die sich bis heute gehalten hat.Auf jeden Fall, auch wenn ich mittlerweile vor allem elektronischen Musik höre.
Und wie ist es, wenn man einen Helden aus der Jugend interviewt?Aufregend. Insbesondere, wenn es um Künstler geht, in die man damals wahn-sinnig viel hineininterpretiert und von denen man ein ganz bestimmtes Bild im Kopf hat. Das kann dann durch ein Inter-view komplett zerstört werden und vieles, was man damals gedacht und gefühlt hat, in ein völlig anderes Licht rücken. Glück-licherweise lief es bei fast allen, die ich früher verehrt und später interviewt habe, besser als erwartet, und mein positives Bild von ihnen hat sich meist bestätigt. Vor dem Interview mit Nick Cave hatte ich ganz besonders großen Bammel, weil mir alle vorher erzählt haben, wie wahnsinnig intellektuell er ist und dass man ihm bloß nicht mit irgendwelchen banalen Fragen kommen darf. Im Endeffekt haben wir uns dann extrem nett über unsere Schulzeit unterhalten, die recht ähnlich verlaufen ist. So waren wir beide zum Beispiel nicht gerade die großen Leuchten im Sportun-
„Wer behauptet, dass es in den
80er nur schlechte Musik gab,
der liegt meiner Meinung nach
granatenfalsch. “
Sorsi e Morsi
Enoteca & Bar
Marienburger Str. 10
030 – 44 03 82 16
www.sorsiemorsi.de
Kieztalk 29
terricht, denn obwohl ich extrem gut Fuß-ball spielen konnte, war ich im Gegensatz zu den anderen bayerischen Bauernbuben aus meinem Dorf eher schmächtig. Was bei irgendwelchen Handtuchspielen, die bei uns nach dem Schwimmunterricht an der Tagesordnung waren, nicht besonders förderlich war.
Handtuchkämpfe?Na ja, du machst einen Knoten in ein nasses Handtuch und haust es mit voller Wucht auf einen deiner Mitschüler.
Autsch!Ja. Vor allem, wenn man das Handtuch genau zwischen die Beine bekommt. Aber Handtuchkämpfe waren noch das Harm-loseste. Eine viel härtere Sache war das „Aus-Eiern“.
„Aus-Eiern?“Du kneifst den anderen so lange in den Unterleib bis er schreiend aufgibt. Ich will gar nicht wissen, wie viel Erbgut dabei zer-stört worden ist. Nick Cave kannte dieses Spiel glücklicherweise nicht.
Kommen wir zu der neuen Staffel von „Number One“, für die du in diesem Jahr einige legendäre Sänger und Bands inter-viewt hast. Welches Interview hat dich am meisten überrascht?Das mit Ozzy Osbourne. Denn wenn auch sein Körper und Geist durch den jahrelan-gen exzessiven Drogenmissbrauch Scha-den genommen haben, entspricht er über-haupt nicht dem Bild des schusseligen, verpeilten, alten Kerls, wie man ihn aus The Osbournes kennt. Im Gegenteil: Ozzy
Osbourne ist ein wahnsinnig heller, hu-morvoller und warmherziger Mann, der extrem an seiner Familie hängt und noch immer mit den Tränen ringt, wenn er über den Tod von Randy Rhoads, seinem ehe-maligen Gitarristen, spricht.
Auf 3Sat bist du ausnahmsweise gerade nicht in Sachen Musik unterwegs, sondern überprüfst in der vierteiligen Reportage-reihe „Frau Kuttner & Herr Kavka“ zusam-men mit deiner ehemaligen MTV-Kollegin den Wahrheitsgehalt von stereotypen Rol-lenbildern. Und, sind Frauen nun die besse-ren Multitasker?Sarah hatte den großen Vorteil, dass sie gar nicht multitasking fähig sein musste, sie hat ja immer nur eine Sache auspro-biert, auf die sie sich dann voll und ganz konzentrieren konnte, wie zum Beispiel einen LKW einzuparken. Eine Aufgabe, die sie mit Bravour bestanden hat. Aber dafür konnte sie keine Vogelspinnen anfassen.
Und du konntest das?Das musste ich ja gar nicht. Es ging ja nur darum zu prüfen, ob Sarah es kann.
Hättest du es denn gekonnt?Jaaa... habe ich sogar schon mal. Gerne macht das natürlich keiner. Aber damit das niemand hier falsch versteht, diese ganze Selbstversuch-Idee darf man na-türlich nicht so ganz ernst nehmen. Der Großteil dieser Klischees ist ja auch schon längst wissenschaftlich widerlegt worden.
Ein Klischee, das sich für dich überhaupt nicht bewahrheitet hat?Dass jeder Mann eine Nacht im Knast ge-
wesen sein muss. Denn seitdem ich eine Nacht in einer Einzelzelle der JVA Dresden verbracht habe, weiß ich, wie uncool das ist.
Gibt es eine neue Berliner Band, die du un-seren Lesern ans Herz legen kannst?The Koletzkis, auch wenn die einige schon kennen dürften.
Ein Ort in Berlin, den du erst kürzlich für dich entdeck hast?Die Weinbar Sorsi e Morsi in der Marien-burger Straße. Dort darf man nicht nur rauchen, sondern bekommt auch noch einen kleinen Anti-Pasti-Teller zu jedem Drink serviert. Leider ist der Besitzer viel zu nett und deswegen kein besonders gu-ter Geschäftsmann. Er nimmt von seinen Gästen viel zu wenig Geld. Aber irgendwie scheint der Laden trotzdem zu funktionie-ren. Wahrscheinlich geben die meisten da-für einfach doppelt so viel Trinkgeld. Ma-che ich auch immer. Superbude jedenfalls und sehr zu empfehlen!
Jemand, der noch auf deiner Interview-Wunschliste steht?Puh! Da gibt es noch so einige. Einer davon, Johny Cash, ist leider schon gestorben. Aber Elton John, Keith Richards oder Paul McCartney würde ich schon mal wahn-sinnig gerne treffen. Wer weiß, vielleicht klappt es ja auch noch. Bei Keith Richards sollte ich mich allerdings langsam beeilen.
30 Mitte Streets
Auch wenn Dominosteine, Zimtsterne und Lebkuchen bereits seit gut zwei Monaten in
den Regalen der Supermärkte platziert sind, werden wir uns die wahre Weihnachtszeit
nicht verderben lassen und präsentieren euch die schönsten Weihnachtsmärkte der Stadt.
DIE VORFREUDE AUF WEIHNACHTEN SCHÜREN
Text und Bilder Eugen Bräunig Translation P. 43
Mitte Streets 31
Markt am Gendarmenmarkt
Er gleicht einem leuchtenden Teppich, dessen sternbe-
setzte Zipfel zwischen Deutschem und Französischem
Dom in die Höhe ragen. Und so wie einst die Fach-
werkhäuschen vieler altdeutscher Städte sich um
Kirchen und Burgen scharten, umringen hier Jahr
für Jahr die Verkaufsstände den majestätischen
Weihnachtsbaum in der Mitte des Platzes. Darüber hi-
naus gibt es eine Vielzahl abwechslungsreicher Stände:
sowohl mit außergewöhnlichem Kunsthandwerk als
auch mit kulinarischen Leckerbissen, die man nicht
auf jedem Weihnachtsmarkt bekommt! Den Euro für
den Eintritt nehmen wir da gerne in Kauf. Kinder bis
12 erhalten ja sowieso kostenlosen Eintritt zu Berlins
schönstem Weihnachtsmarkt.
Gendarmenmarkt 5
22. November bis 31. Dezember
Täglich von 11 – 22 Uhr
Heiligabend von 11 – 18 Uhr geöffnet
Silvester von 11 – 1 Uhr geöffnet
www.gendarmenmarktberlin.de
Eintritt: 1 Euro
Lucia auf dem Prenzlauer Berg
Seit nunmehr 10 Jahren freuen sich viele schon das
ganze Jahr über auf diesen zauberhaften Moment:
Wenn die unzähligen Glühlämpchen der Verkauf-
sstände den Platz inmitten der alten Brauereigebäude
in einen anheimelnden Schein tauchen. So lädt die-
ser Weihnachtsmarkt ganz besonders zum abendli-
chen Spazieren mit Freunden oder Familie ein, lässt
seinen Besuchern jedoch auch genügend Raum zum
Innehalten und Abschalten. Der Nostalgie-Faktor auf
diesem Weihnachtsmarkt ist besonders hoch. Einger-
ahmt vom Backstein der Konzerthalle Kesselhaus, Alter
Kantine, NBI und so manch anderem Club genießen
die süßen Stände auf dem Kopfsteinpflaster der Kul-
turbrauerei ein ganz besonders weihnachtliches Am-
biente. Findet man so in Berlin garantiert nicht noch
einmal!
Schönhauser Allee 36
22. November – 22. Dezember
Mo bis Fr 15 – 22 Uhr
Sa und So 13 – 22 Uhr
Öko-Advent am Kollwitzplatz
Die Grüne Liga Berlin kooperiert wieder mit dem
ganzjährigen Markt am Kollwitzplatz, um dessen
Anwohnern und Besuchern auch in diesem Jahr Ge-
schenkartikel sowie weihnachtliche Speisen und
Süßigkeiten zu präsentieren. Leckeres Gebäck aus Vol-
lkornteig, frisch gegrillte Würstchen und Fleisch vom
Bauern – hier schmeckt garantiert nichts künstlich,
chemisch oder ungesund. Stattdessen kann man hier
sorglos genießen und sich ganz einfach an der inti-
men Atmosphäre auf diesem wunderschönen Platz
erfreuen. Viele Familien mit Kindern sind hier an-
zutreffen, insbesondere das Karussell hat da natürlich
Hochkonjunktur! Die kleinen Lichter in den engen
Straßen mit den schönen Häusern und kahlen Bäumen
haben im Winter geradezu etwas Magisches an sich!
Kollwitzplatz
28. November. – 19. Dezember
Nur sonntags von 12 – 19 Uhr
Spandauer Altstadt
Bis heute ist der Stadtteil Spandau recht unabhängig
geblieben – was vielleicht die Größe und Bedeutung des
hiesigen Weihnachtsmarktes erklärt. Auf dem Markt-
platz verläuft man sich an den Adventswochenenden
zwischen über 400 Ständen. Die Atmosphäre ist an-
genehm kleinstädtisch – weniger Autos als in der City,
kaum Stadtlärm oder hohe Häuser. Eine gemütliche
Beschaulichkeit, deren Atmosphäre wunderbar zur
Weihnachtsstimmung passt. Vervollständigt wird das
Bild dieses Marktes durch eine weihnachtliche Krippe
und einen stattlich geschmückten Weihnachtsbaum.
Die Älteren kennen vielleicht noch die ARD- und ZDF-
Fernsehübertragungen des Kulturprogramms direkt
vom Spandauer Weihnachtsmarkt in die Wohnzimmer
der 70er Jahre. Wir können versichern, dass sich die 20
Minuten Anfahrt aus der Innenstadt auch heute ganz
bestimmt noch lohnen!
Altstadt Spandau, Fußgängerzone
25. November bis 23. Dezember
So bis Do von 11 – 20 Uhr
Fr 11 – 21 Uhr und Sa 11 – 22 Uhr
Weihnacht in den Rehbergen
Jetzt wird er seinem Namen tatsächlich gerecht - der
Wald-Weihnachtsmarkt. Und zwar müssen wir uns
dazu lediglich in den Volkspark Rehberge unweit vom
Flughafen Tegel begeben. Was die ungewöhnliche
Location an der Freilichtbühne auch unterstreichen
soll, ist das Non-Profitprinzip, welches dem Markt
zugrunde liegt. Aus den Bereichen Kunst, Kultur und
Soziales gibt es die unterschiedlichsten Akteure, die
hier von Ende November bis zum 2. Weihnachtsfei-
ertag aktiv werden. Es erweckt allen Anschein, als
sei es dem Institut für ungewöhnliche Massnahmen
(IUMA) tatsächlich gelungen, mit Artisten, Musikern
und selbstgemachten Verkaufsartikeln Kultur und
Unterhaltung in der Vorweihnachtszeit auf originelle
Weise zusammenzubringen. So wird beispielsweise
Kulinarisches aus der Region, aber auch der kulturelle
Austausch mit Frankreich und Afrika seinen Platz auf
diesem außergewöhnlichen Weihnachtsmarkt finden.
Übrigens sind auch ehrenamtliche Helfer hier jeder
Zeit willkommen.
Volkspark Rehberge
26. November – 26. Dezember
Fr 14 – 21 Uhr, Sa und So 11 – 21 Uhr
Heiligabend: 11 – 17 Uhr
www.iuma.biz
Am Opernpalais
Mitten im Herzen der Stadt, nämlich am Prachtboul-
evard der City-Ost, Unter den Linden, befindet sich
dieser klassisch-schöne Weihnachtsmarkt. Wer jenes
gemütliche Schlendern von Stand zu Stand besonders
vor dem Hintergrund herrlich beleuchteter Gebäude
genießen will, der ist zwischen Oberwallstrasse und
Werderschem Markt genau richtig, zumal es hier alles
gibt, was das weihnachtliche Herz begehrt: von hand-
gedrehten Duftkerzen und frisch gebackenen Spekula-
tiuskeksen über Lammfellhandschuhe bis hin zu Krip-
penfiguren und Christbaumschmuck. Abrunden lässt
sich der Besuch noch durch eine Kutschfahrt durch das
„alte Berlin“.
Unter den Linden 5
22. November. – 26. Dezember
Mo bis Do 12 – 21.30 Uhr, Fr und Sa 11 – 22.30 Uhr
So 11 – 21.30 Uhr, Heiligabend geschlossen
1. und 2. Weihnachtsfeiertag 11.30 – 21 Uhr
Kieztalk 33
DER GOLDNETZ- SOZIALMARKT BERLIN
Wie schafft man eine Win-Win Situation für Langzeitarbeitslose und Niedriglohn-Empfänger?
Die Firma Goldnetz hat sich dieser Frage gestellt und sie auf durchaus kreative Weise gelöst.
Text Eugen Bräunig Bild Sozialmarkt
Goldnetz organisiert einen Weihnachtsmarkt so, dass jeder Be-teiligte gemäß seiner Talente und Neigungen eingeteilt wird. Außerdem kann jeder der mag ganz unkompliziert Sach- oder Geldspenden für das Projekt abgeben. So lässt auch die Vielfalt des Marktes inzwischen kaum noch zu wünschen übrig. Und das Allerschönste ist, dass die Preise stimmen! Nicht zuletzt wird der Sozialmarkt ja auch von der Senatsverwaltung für In-tegration, Arbeit und Soziales unterstütz. Heute ist er bereits ein wichtiger Bestandteil der Berliner Vorweihnachtszeit ge-worden.
Worum geht es beim Berliner Sozialmarkt, und was sind Alleinstel-lungsmerkmale gegenüber anderen Weihnachtsmärkten? Die Goldnetz-Sozialmärkte werden seit 2006 mit Unterstützung der Jobcenter Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin Mitte und der Senatsverwaltung in drei Stadtteilen monatlich durchge-führt. 2009 veranstalteten wir den ersten gemeinsamen sozialen Weihnachtsmarkt in Charlottenburg, an dem alle drei Stadtbezir-ke beteiligt waren. Das Gesamtkonzept der Sozialmärkte ist ein Beschäftigungsprojekt für langzeiterwerbslose Menschen (der-zeit sind 120 Menschen in diesen drei Projekten beschäftigt), die hoch motiviert sind und es schaffen, monatlich an zwei Tagen in drei Stadtbezirken einen Markt mit je 17 Marktständen mit Frei-zeitartikeln, Textilien, Fahrrädern, Geschenkartikeln, Spielsachen und vielem mehr zu präsentieren.
Was gibt es auf dem Sozialmarkt zu kaufen?Der Markt hat nichts mit Trödel, Kleiderkammer und irgendwel-chen Schmuddelecken zu tun! Wir legen sehr großen Wert auf Qualität und Ästhetik! Es werden Sachspenden wie Freizeit- und Geschenkartikel, Kindermöbel und Spielsachen sowie Kleidung und Fahrräder akquiriert, aufgearbeitet, gesäubert, umdekoriert und verwertet. Aber auch Selbsthergestelltes aus unseren Werk-stätten, Nützliches und vor allem Schönes kann der Marktbesu-cher bei uns finden. Aus einer Werbeplane werden beispielsweise durch unsere talentierten Mitarbeiterinnen in der Textilwerk-statt trendige Taschen genäht. Gegen ein geringes Entgelt werden die Waren dann an Menschen abgegeben, die nur über ein sehr niedriges Einkommen verfügen und letztlich jeden Cent zweimal umdrehen müssen.
Stimmt es, dass in der Vergangenheit sogar das Schloss Bellevue als neuer Standort in Erwägung gezogen wurde? Eine unserer ersten Unterstützer, Frau Dr. Knaake-Werner, ehe-malige Senatorin für Arbeit und Soziales, sagte vor zwei Jahren: „Ein Sozialmarkt sollte zum Standard einer sozialen Stadt ge-hören“. Das Schloss Bellevue war im Zusammenhang unserer Imagekampagne eher symbolisch gemeint. Inzwischen ist es uns jedoch gelungen, den Markt in der Mitte der Gesellschaft zu plat-zieren!
Wie sind die Reaktionen auf den Sozialmarkt? Skepsis oder Aufge-schlossenheit?Das ist ganz unterschiedlich. Aber die meisten Marktbesucher sind durchaus sehr interessiert, neugierig und freuen sich na-türlich über die Möglichkeit, Weihnachten trotz des sehr kleinen Budgets für ihre Familien und vor allem die Kinder ausrichten zu können. Wir wollen den Leuten vermitteln, dass sie in ihrer Not eben nicht allein dastehen. Das Problem, mit sehr wenig Geld im Monat auskommen zu müssen, trifft auf sehr viele Familien zu. Aber es gibt auch Menschen, die sich scheuen und die sich nicht als „Geringverdiener“ outen möchten.
Welche Highlights erwarten die Besucher des Sozialmarktes in die-sem Jahr?Höhepunkt wird natürlich der große Goldnetz-Weihnachtsmarkt am 3. und 4. Dezember von 14 bis 20 Uhr vor dem Rathaus Wed-ding sein. Neben dem wunderschönen weihnachtlichen Angebot werden die Besucher mit einer Tombola und einem festlichen Bühnenprogramm überrascht. Die Marktfreunde Frau Künast und der Bezirksbürgermeister Herr Dr. Hanke werden den Markt eröffnen. Außerdem kooperieren wir mit der Berliner Kulturloge. Hier kommen Geringverdienende in den Genuss kultureller Ins-titutionen wie Kino, Oper und Theater! Dies ist für uns alle eine große Bereicherung, und wir werden eine Aktion zum Thema „Schenken“ starten. Mehr wird noch nicht verraten!
Vor dem Rathaus Wedding
3. und 4. Dezember, 14 bis 20 Uhr, Müllerstraße 146/147
Sozialmarkt Mitte, Nettelbeckplatz, 030 – 28 88 37 77
34 Mitte Muttis
Oder weil wir mit teigverklebten Händen in der Küche stehen und versuchen, einigermaßen passabel aussehende Plätzchen zu kreieren, die für die Weihnachtsfeier im Kindergarten, das Adventsingen der Musikschule oder irgendwel-che Weihnachtsbasare, deren Erlös den vom Aussterben bedrohten Großschnabel-Rohr-sänger-Vögeln zugute kommt, benötigt wer-den. Und natürlich möchte man den anderen Müttern auch in punkto Adventsbasteln nicht nachstehen. Denn wer in Berlin als Mutter etwas auf sich hält, kauft keinen schnöden Einheits-Weihnachtsschmuck, sondern setzt sich brav mit dem Nachwuchs zusammen und bastelt Deko und Schmuck selbst. Doch wenn ihr wie ich schon mal in diversen Bastelbüchern geblät-tert habt, wisst ihr, wie schwer es ist, etwas zum Basteln zu finden, das nicht gleich aussieht wie eine vergoldete Diddlmaus mit Engelsflügeln. Und so habe ich nach langer Suche eigentlich nur zwei Bücher gefunden, die man mit gutem Gewissen kaufen kann: das eher vom skandina-vischen Stil angehauchte Buch Winterzeit: Krea-tiv durch Advent und Winter und das Bastelbuch Kinder machen Weihnachtssachen: 35 Projekte für die Weihnachtszeit, mit dem man locker bis Ostern durchwerkeln kann. Auch sehr hübsch und immer gut zu gebrauchen ist das Buch Karton-Zauber von der Berliner Illustratorin und Grafikerin Claudia Scholl und ihrer Kolle-gin Franziska Berge. Auch wenn dort keine ex-
pliziten Weihnachtsbasteltipps enthalten sind, so kann man sich doch dort die ein oder andere Idee abschauen und passend zur Weihnachts-zeit umwandeln. Wer ganz besonders engagiert ist und in diesem Jahr nur Selbstgemachtes verschenken will, dem sei der Blog der Dänin Karen Klarbæk ans Herz gelegt, die dort extrem hübsche Geschenke zum Nachmachen vorstellt. Leider ist die Seite, wen wundert’s, auf Dänisch, doch dank der entsprechenden Fotos sind die Anleitungen trotzdem ziemlich leicht nach-zuvollziehen. Wer dennoch bei der Gestaltung oder bei der Umsetzung von anderen nähtech-nischen Weihnachtsideen Schwierigkeiten hat, der kann einfach in die Berliner Textilwerkstatt von Sandra Becker gehen, wo die Chefin gegen wenig Geld einen tatkräftig bei der Umsetzung unterstützt. Und weil alle Bastelbücher so altba-cken und langweilig sind, haben wir exklusiv für euch einen schicken Mitteschön-Nikolausstiefel mit Nachnähanleitung. Wir hoffen, er gefällt! Abschließend noch ein Tipp für alle, die wirklich völlig talentfrei sind oder gar keine Lust auf Nä-hen oder Basteln haben. Auf www.dawanda.de werden unzählige originelle und selbstgefertig-te Geschenkartikel angeboten. Unter Frohe Da-Weihnachten gibt’s sogar noch einen Geschenke-finder, so dass auch unsere Männer ganz ohne unsere Hilfe was Hübsches für ihre Mutti finden können.
WIR MITTE-MUTTIS
Oh du fröhliche Weihnachtszeit, insbesondere für uns
Mitte-Mütter, die ihr Privatleben eigentlich komplett
ad acta legen können. Weil wir bis zum 24. Dezember
nur noch damit beschäftigt sind, alle Geschenke für die
Familie, inklusive die des Mannes zu besorgen, da der
wie immer überhaupt nicht weiß, was er seiner Mutter
schenken soll.
Text Bettina Schuler Bilder Moriz Weber Translation P. 44
Ute Menze: „Winterzeit:
Kreativ durch Advent und Winter.“
BusseSeewald Verlag 2009
Claudia Scholl/Franziska Berge:
„Karton-Zauber“
Frechverlag 2010
Preis: 14,90 #
„Kinder machen Weihnachtssachen:
35 Projekte für die Weihnachtszeit“
Frechverlag 2009.
Preis: 14,90 #
Sandra Becker
Weichselstraße 59
www.raumfuertextileanliegen.de
Je Stunde: 4,50 bis 7 #
15 Stunden-Karte: 60 #
Do, Fr, Sa von 14 bis 21 Uhr
karenklarbaeksverden.blogspot.com
SCHNITT-MUSTER:
WWW.MITTESCHOEN.COM!
Mitte Muttis 35
Faltet den Stoff in der Breite so, dass er rechts auf rechts liegt. Schnittmuster feststecken und ohne Nahtzugabe ausschneiden. Aus dem Rest des Futter-stoffes die Kappenverzierung und die Randverzierung und aus dem Ober-stoff einen etwa 30 cm langen und 5 cm breiten Streifen für den Aufhänger zuschneiden.
Stoffverbrauch: 1 m Breite und 0,35 m Länge Zeitaufwand: ca. 1,5 StundenAuszuschneidende Teile: 2x Stiefel aus dem Aussenstoff, 2x Stiefel aus dem Futterstoff, 2x Aufhänger, Kappen und Randverzierung aus Futterstoff 2x.
Macht euren eigenen Nikolausstiefel! Wie das geht? Ganz einfach, indem ihr einen coolen
Stoff organisiert und euch brav an unsere Anleitung haltet.
Legt den Kappenteil 1 auf Seite 1 des Stiefeloberteils und zwar so, dass die lin-ke Seite des Kappenstoffes auf der rechten Seite des Stiefelstoffes liegt und die Kappe Richtung Ferse zeigt. Auf der gestrichelten Linie aufeinander legen, zusammennähen, umklappen und anbügeln. Genau so mit der Randverzie-rung verfahren.
Jetzt werden je ein Futter- und ein Oberstiefel an der Oberkante zusammengesteckt und genäht.
Nun Futterstiefel und Oberteil des Stiefels zusammenstecken, indem man die Futter-stiefelteile und Oberstiefelteile aufeinander legt. Der Aufhänger wird zwischen die Stiefeloberteile gelegt und zwar so, dass die Schlaufe nach innen und ein wenig nach oben zeigt. Lasst die Schlaufe ruhig etwa 1 cm nach außen schauen, damit sie beim Zusammennähen wirklich miterfasst wird. Fangt mit dem Zusammenstecken am Bes-ten an der gestrichelten Linie der Randverzierung an und achtet darauf, dass die Lini-en aufeinander liegen. Das Gleiche gilt für die Kappenverzierung.
Legt jetzt den Futterstiefel nach oben und den Oberstiefel nach unten. An der Fußsohle des Futterstiefels mit dem Zusammennähen beginnen und an der Fußsohle des Futterstiefels circa 8 cm frei lassen.
Durch die Lücke fassen und die Stiefelteile nach rechts wenden. Die Lücke kann jetzt zusammengenäht werden. Danach wird der Futterstiefel in das Stiefeloberteil gesteckt.
Konzept & Idee: Bettina & Heike Schuler
Stoffe gestiftet von littlesubmarine www.dawanda.com/shop/littlesubmarine
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Also grundsätzlich ist ja mal festzuhalten, dass es zwei Gattungen von verbotenen Sätzen gibt: die, die zu unser aller Schutz einfach nur verboten sind, und die, die unbedingt hart sanktioniert werden sollten. Zu Ersteren gehören die, die mittlerweile an einem abperlen wie ein warmer Sylter Sommerregen an Funktionskleidung aus einem Hightech-Faserge-misch. „Sammeln Sie Punkte?“ ist so ein Satz. Klar ist das schlimm, und alleine die Frage schon demü-tigend und würdelos, aber man ist ja wenigstens schon einigermaßen geübt in seinem lakonischen „Nein“, irgendwo zwischen Minimalverständnis (weil sie müssen ja fragen) und Missachtung. Anders schlimm, aber noch verschmerzbar sind All-Time-Favourites wie „Den Film musst du im Origi-nal schauen, die deutsche Synchronisation ist echt übel“ oder „Mallorca ist ja nicht nur Ballermann – da gibt es wunderschöne Ecken, wenn man weiß wo.“ Solche Sätze sind schon schlimm, aber man wird wenigstens nicht coram publico demontiert wie z.B. bei „Lasst uns doch mal die Tische zusam-menschieben“, wenn man leichtsinnigerweise ge-rade mit mehr als zwei Leuten ein (bis dahin noch) ruhiges Cafe betreten hat. Es gibt auch lokale Phänomene in Sachen verbote-ne Sätze wie z.B. das mitleidig-aggressive „Sie haben sicher keine Kinder“ auf Gehsteigen im Prenzlauer Berg, wenn man sich nicht Auge in Auge mit einer jungen Mutter mit Zwillingskinderwagen geistes-gegenwärtig vor einen Lieferwagen wirft oder sich in den Hauseingang eines frisch sanierten Altbaus drückt.Und selbst vor dem Rechner ist man nicht sicher, beispielsweise im Intro-Chart bei Powerpoint-Prä-
sentationen: „Don’t go where the puck is, go, where the puck will be!“ Das ist von Wayne Gretzky (und deshalb nicht zwingend gut), und ich habe das schon in mindestens 20 (!) Präsentationen gelesen. Körperverletzung, wenn auch keine schwere. Mit Glück Bewährung. Anders ist das mit den neuen verboten Sätzen. Das kann man eigentlich nicht einfach so hinnehmen. „Nach nur einem Spot geht’s weiter!“ Oder: „Ich habe leider kein Foto für Dich“ oder „Ey, isch hätt nie gedacht, dass isch’s in den Recall schaff, weiß-te?“Aber: „Nullo actore, nullus iudex!“ – denn wen sollte man dafür zur Rechenschaft ziehen? Pro7, RTL oder gleich Heidi Klum? Und die berufen sich dann wahl-weise auf das Grundgesetz, den Rundfunkstaatsver-trag oder mindestens mal die letzten GfK-Zahlen. Bei „To go oder für hier?“ liegt der Fall einfacher – daran ist klar Starbucks schuld. Leider schmeckt der Kaffee, sonst hätte ich sicherlich schon was unter-nommen. Aber es geht noch verbotener: Beispielsweise „Sind wir eigentlich Freunde auf Facebook?“ – Das Hoch-amt aller verboten Sätze. Da hört es einfach auf. Das muss aufhören. Viva la Revolución!
DER VERBOTENE SATZText Oliver Janik
36 Brave New World
Oliver Janik ist irgendwas in der Werbung, lebt und
arbeitet immer noch in Mitte „obwohl er weder Däne,
noch schwul ist und Kimchi überschätzt findet“ wie er
sagt. Und er schreibt „völlig ohne Grund“ Kolumnen,
manchmal, heute über verbotene Sätze.
English Translations 37
In the Mitte of my Heart (p. 3)
We have been tortured for months already with
biscuits, chocolate Santas and advent calendars in
our supermarkets. No wonder then that many of us
cringe at the thought of Christmas. But it need not
be like that! Especially in Berlin's Christmas markets
where even the biggest Bah! Humbug! will feel fes-
tive. And at which ones, we’ll reveal in our Christmas
Special, for which we also talked with the operators of
the Hartz 4 (German for “welfare”) market. Keeping in
the spirit, are the MitteMoms who offer plenty of Ad-
vent craft tips, and a little extra: a specially-designed
Mitteschön Christmas stocking to sew.
We have also researched for you how Berliners, who
do not drive home to their parents in southern Ger-
many, celebrate Christmas. In addition, Markus Kavka
talks about the 80’s and the epheremal passion for
muscle shirts. We remember Bertolt Brecht and his
Berliner Ensemble - and as always, in this issue you’ll
also find our "favorites pieces" and going out tips of
the month. Have fun!
Contributors (p. 3)
CAROLINE KÜHNER
Caro comes from Berlin and loves her
city with all her heart. She also loves
sweets, and is always sad whenever
she gets to the bottom of a box. But
Berlin’s different: it never comes to an end! More
concerts, more art, more cafés, more, more—there's
always more to discover. And as an intern for Mitte-
schön, she can devote herself fully to the discovery!
And when not, she studies music, media and art his-
tory.
PELÉN BORAMIR
The name French, the blood German
and Turkish, and the birthplace Stutt-
gart. With these pre-conditions, Pelen
moved to Berlin five years ago. She
studied public relations, is in love with fashion, and
has a knack for styling and a passion for writing. In ad-
dition to doing PR for rapper Harris, Pelen writes a blog
in which she reports on fashion, lifestyle and events.
Her trademark is her weekly column, which deals with
love, misunderstandings, prejudices and experiences.
Pelen is in charge of PR/press for Mitteschön. www.
elleparamour.de
TOMMY KEMPERT
Tommy is a freelance writer, copy-
writer, editor and PR manager in Ber-
lin. He has been working for two years
on his first book, which will hopefully
be published before 2034. He loves photography and
hopes to master it one day in an acceptable manner.
www.tommykempert.de
Mitte on the Move (p. 6)
When the Berlin Wall fell in 1989
thousands were drawn to the place
where everything seemed possible.
Mitte. A brief period of transition,
disorientation and unresolved issues
provided a paradise for creative and pioneering spi-
rits. Empty basements became bars and former admi-
nistration buildings, dance clubs. That’s what it was
called at that time. But with everyday life, the return
of bureaucracy and increasing immigration from
the rest of Germany, this fascinating place became a
simple city district. Henceforth it would live from the
myth of the past. Until now.
Thanks to people like Heinz Gindullis, the once glori-
ous Mitte is still pulsating. When he opened Cookies,
at that time as a semi-legal bar in an empty basement
room in the August Strasse, he would have probably
never dreamed that almost 15 years later, he would
still be operating one of the most successful clubs in
the city. The name has remained, and only the loca-
tion changes with refreshing regularity. His former
bartender Marcus is still with him, as a friend and
now as a business partner. Marcus Trojan is also an
"original" from the zenith Mitte once experienced.
After his time behind the bar at Cookies, he aspired
to higher things and now he manages a club 65 me-
ters high. From the terrace of his own club, Weekend,
he enjoys one of the most breathtaking views Berlin
by nigh has to offer. Together with their partner, the
photographer Sascha Kramer, they recently opened
the Trust Bar and stand as a symbol for Mitte on the
move.
It is no coincidence that the protagonists from when
the Wall came down are the ones pushing the district
back into the spotlight. Granted, they're taking ad-
vantage of a trend. Bars are not just the in-place to
meet, they are conceptually designed for an entire
evening of entertainment: bouncers, DJs, and private
rooms. Today’s bars function as small, self-sufficient
clubs. When the Trust Bar in Tor Strasse threw its big
opening bash, one was surprised to see all the old but
still fresh faces. Old companions, colleagues, lovers
and friends. They were all glad to have a place to be
together again, a spot to remind them of the olden
days. Heinz Gindullis, better known as "Cookie,” calls
the early nineties a Golden Age. Maybe that’s why the
walls of the Trust Bar are all painted in gold. The dar-
ing but stylish dining concept supposedly only due to
a lack of concessions, is wasted. (Alcohol is only sold
in specially designed 0.2 liter and 0.5 liter bottles.)
Necessity is the mother of invention.
Just 200 meters away from Cookies as the crow flies is
the scene of another completely different success sto-
ry. Felix opened on the premises of noble Hotel Adlon
in 2004. Chic, glamorous and extravagant. They hired
the former club manager of the legendary 90°, Daniel
Höferlin, and from then, it was Berlin's best address
for the beautiful people. Since then, Felix and Da-
niel have gone their separate ways. His new project,
which undoubtedly contributes to Mitte’s reputation
for being on the move, is the Asphalt Club. Höferlin,
together with Mary Roland, owner of the celebrity
restaurant Borchardt, opened the club in one of the
most fashionable places in Europe - the Gendarmen-
markt. However, in the basement of the Hilton hotel
you don’t quite get the feeling they really know what
they want.
Asphalt Club is in effect the hybrid alternative model
to Trust Bar. Ex-Bar 25 “selector” Angela gives it a fee-
ling of "subculture.” Down a few steps later, however,
one sees quickly confronted with the remnants of
the Felix mailing list. Whether the really challenging
line-up ("Bordel des Arts") is in harmony with the in-
tended target group remains to be seen. Because As-
phalt has an emphasis on facilities, atmosphere and
sound, we hope Daniel Höferlin enjoys his club for a
long time.
"Young, dynamic, successful" - often promised, and
often not delivered. Not so with two protagonists of
“New Mitte.” Felix Brandts and Tawan Tehrani, several
years younger than the Cookies, Trojans and Hoefer-
lins of this city, and yet, they have made a name with
their events called "Butterfly Effect.” Initially their
events filled clubs like 90°. They also made this target
group their own. They themselves, their target group
and its events have become more mature. They “ar-
rived” long ago in Mitte. Whether in Rodeo or just in
Cookies, Felix Brandts and Tawan Tehrani have advan-
ced to agency owners and major players in the party
business. Together they operate the café Milchhalle in
August Strasse. In the heart of Mitte. Just two blocks
away, in the rear of the Heckmannhöfe, it is not rare
to run into Oliver Rother. His restaurant, "Neu" has
long been among the top restaurants of fine cuisine.
He also feels Mitte moving. Symptomatic of this is
its current new employee: Chef Sebastian Pfister. Ro-
ther realized early on that bars can take on clubs long
term. His "Lining," just around the corner is still con-
sidered a hot spot. Mitte will forgive him that he cho-
se Kreuzberg for his "Baambi Lounge" party series.
38 English Translations
Events (p. 8)
1) THE PHANTOM BAND
Krautrock
Admission: !15 in advance
! 19 at the door, begins: 9 PM
6 December
Their debut album Checkmate Savage is considered
one of last year’s best albums. Not surprsing that it
won the Soundcheck Award in the Best Album catego-
ry over bands such The XX and Grizzly Bear. The Phan-
tom Band blokes have released their second album,
The Wants, which is being hyped as the next big thing
in England. And indeed, rarely do you have such a suc-
cessful mix of styles from folk rock to singer-songwrit-
er to electronic. My tip: see the show now before their
tickets are ten times more expensive. They’ll soon be
filling much larger venues.
Lido, Cuvrystrasse 7
www.lido-berlin.de
Tickets (from Koka36): 030 – 61 10 13 13
2) HOLY.SHIT.SHOPPING
Fashion/advent season shopping
Admission ! 3
11 and 12 December
You must check out Holy.Shit.Shop-
ping this holiday season. Because nowhere else can
you so quickly get such great Christmas presents like
you can here. Whether a new romper suit for your
girlfriend’s kid, a chic, little dress for Mom, or a funky
comic book for a best buddy—Holy.Shit.Shopping has
something for everyone. Café Moscow used to be big
enough to house all the vendors, but the organizers
have been forced to offer a second location to accom-
modate the crowds. And because we know how much
you love to go shopping, visit our website and possibly
win Holy.Shit.Shopping tickets.
Galerie, Spandauer Strasse 2
HBC , Karl-Liebknecht-Strasse 9
Sat. 11 December from 12 pm to 10 pm
Sun. 12 December 2010 from 12 pm to 10 pm
www.holyshitshopping.de
3) KULTURBRAUEREI SILVESTERPARTY
New Year’s Eve Party (Silvesterparty)
Admission: ! 29 in advance
Begins: 8 pm
The Kulturbrauerei venue transforms
into a real party location with 30 DJ's on 15 floors on
New Year's Eve. Everything from 80’s and 90’s to black
music, rock, pop and electronic will be there to blast
you. And with the cover band Right Now appearing on
the last night of the year, nothing in terms of party can
go wrong. And of course there’s the obligatory New
Year's Eve group countdown with the year's final fire-
works. The only thing you have to do is get yourself a
ticket quick and then find something fabulous to wear
to the ultimate party.
Kulturbrauerei , Schönhauser Allee 36
Tickets and information: 030 – 44 31 51 51
www.kulturbrauerei-berlin.de
4)PUTERNICII –
DIE STARKEN. SIE SIND BERLIN.
Theater and video performance
Admission: ! 6, concessions ! 4
9 December, begins: 7:30 pm
Being free, being different, re-defining yourself. What
does that mean? What does it look like? And how can you
visualize it? Sixteen young Romanian and German ac-
tors have examined these and other issues that concern
today's youth. They have come up with virtual, utopian,
radical scenarios and solutions, which they are present-
ing at the Deutsches Theater. The play is performed in
German, Romanian and a jointly developed theatrical
language. This theater and video performance, with the
heroes between reality and pixel world, promises to be
an exciting and somewhat different evening at the theat-
er. It's an absolute must, especially for the young Internet
pros.
Deutsches Theater Box&Bar
Schumannstrasse 13a
Tickets: 030 – 28 44 12 25
www.deutschestheater.de
2) FILM CLASSICS: LORD JIM
Film classic /special 70 mm screening
Admission ! 10 to 13.50
(depending on seat location)
Begins: 11 am
12 December
What could be nicer than to lounge in a comfy arm-
chair on a cold winter day in the cinema? Even more
so, when you sit as comfortably as you do in the Astor
Film Lounge. Not only do you get own little footstool,
but there’s also a table with lights and a place for the
goodies that you can buy at the counter. The Astor
Film Lounge is offering something very special at the
moment: since fall, on one Sunday every month, they
show 70 mm versions of classic films like Anna Kareni-
na or West Side Story. On 12 December, Lord Jim, direct-
ed by Richard Brooks whose films include The Brothers
Karamazov and Cat on a Hot Tin Roof, will be shown. In
the title role of Lord Jim: none other than Peter O'Toole.
Direktorenhaus, Am Krögel 2
Tel. 030 – 48 49 19 29
www.direktorenhaus.com
Mon – Sat: 11am to 7 pm
3) THE JON SPENCER BLUES EXPLO-
SION
Punk/Rock
Admission: about 15 to 30 #
Begins: 8 pm
5 December
With singer Martina Martinez, Jon Spencer doesn't just
have the hottest woman in the universe, but he’s also a
really cool guy who’s made damn good music, together
with his band THE JON SPENCER BLUES EXPLOSION,
since1993. With their blend of punk, rock and soul,
which you can hear in songs like Love 2Kindsa or Bell
Bottoms, the band has created a unique sound that
casts everyone under a spell. Unfortunately, the man
with the distinctive voice rarely performs live. By no
means should you miss the concert at the Volksbühne
Theater, because, I mean, who knows how long it’ll be
before he succeeds in leaving his wife’s side again.
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
www.volksbuehne-berlin.de
How do Berliners celebrate
Christmas? (p. 10)
Danny Bokelmann, Musician
Who are you, what do you do, where
are you from?
I'm Danny Bokelmann and I come
from southern Lower Saxony. To be
more exact, I was born in Göttingen. My mom and I
lived with my grandparents in a village, and then I
lived in Northeim. After graduation, I lived for a short
time in Hanover, then once again in Northeim before
finally moving to Berlin in 2004. I'm a musician, to be
more exact, composer and lyricist for rap, electronic
and happily for other types of music. I’m an artist mys-
elf and call myself D-Bo, which used to be my nickna-
me, and on the side, I also manage other artists around
me.
How did you spend Christmas in the past?
Cozy at home with parents. My sister was also there.
Christmas Eve is a special time for me because my sis-
ter studied in Fulda and now lives in Hanover and I live
in Berlin. Lots of days together with the whole family,
full of peace and longing, which come to an end after-
wards.
What’s part of the Christmas celebration? What’s espe-
cially important to you?
Peace! Mobile phone off, no email checking, less Face-
book, sitting together and eating together as a family,
talk, play and puzzles. Putting puzzles together and
talking about God and the world is our family tradi-
tion. (laughs) It’s much cooler than just sitting at the
table.
The consciousness for something special at Christmas
English Translations 39
is lessening. Is there any Christmas ritual you do every
year?
Well, giving each other presents and being with the fa-
mily shouldn’t really be reduced to such a festival. But
the more independent someone becomes, the more
you put off certain things. I’m happy that I regularly
visit my parents for birthdays, Easter and Christmas. It
grounds me. It’s pure relaxation for me. But it’s also a
great feeling to see how happy my parents are having
their children around. It's really a great feeling. I’m
glad that there are no family arguments that damper
such a celebration.
Is tradition important to you? What role does tradition
play?
Oh, tradition has something so dogmatic about it,
which I don’t really like. But if no one feels obligated
and the festival is repeated every year because every-
one thinks its great and you call that traditional, then
I’m a big supporter of tradition! It happens automati-
cally with us. My sister and I decorate the Christmas
tree, and enjoy our parent’s full crates of Christmas
decorations and homemade stuff. This is our own
tradition for example: on Christmas Eve our parents
have served mulled wine for several years now to our
neighbors on our terrace. This has also become a tradi-
tion now. There were some things that repeated many
years and then eventually stopped. Other things come
along. The important thing is the mood at Christmas.
It should be traditional so that everyone there feels as
good as possible. This is perhaps the only really impor-
tant tradition, everything else is replaceable.
Are there Christmas rituals you have every year?
As already mentioned, decorating the Christmas tree is
definitely included, just like doing puzzles with the fa-
mily. But what I also do regularly is devour all my mar-
zipan on the first evening. I’m not really into sweets,
but marzipan is like a drug for me at Christmas.
If you can’t/couldn’t spend Christmas this/last year
with your parents will/would you miss the rituals?
In any case, I’d retreat. Seeing how other families spend
their holidays in harmony would be terrible. I’d proba-
bly use the mood to write some songs about suicide.
Or I’d come up with a contrast plan to distract myself.
The South Pacific for a week or so ... But luckily it’s ne-
ver been like that up to now. I'm sure we’d do a lot as
a family to prevent anyone ever not able to be there.
Jo Braithwaite, Bookerin
Who are you, what do you do, and whe-
re do you come from?
My name is Jo Braithwaite. I come
from London. I work for Jackmode
Booking Agency, am a part time English teacher and
run a vintage flea market.
Where does your family come from?
My mother’s family comes from Germany and my fa-
ther comes from Barbados.
How and where did you spend Christmas last year?
How do you spend it usually?
Last year we visited my grandma on the 24th and spent
a very lovely Christmas day (We celebrate Christmas
on 25th December in the UK) with my boyfriend Lucas,
and 3 friends Johanna, Ronald and Sacha. They came to
our house and we cooked a massive Christmas dinner
together. It was the first time we bought our own tree
and decorated it. We shared presents and then watched
movies, drank a lot of Gluewein, red wine, white wine...
ha ha...and ate a ton of chocolate. When we lived in the
UK we would usually spend Christmas with either my
family or Lucas' family. But since we moved to Berlin,
we decided choosing one set of parents to spend the
holidays with would be too difficult. So we decided to
have our own mini-family Christmas together.
What is part of Christmas Eve for you? What’s especially
important for you?
I'm not really religious, but it does symbolise a time
of unity. Seeing loved ones, eating too much and ge-
nerally feeling contented. Christmas is about taking
it easy and enjoying the company you are in, whether
it be friends or family. Presents are nice too! I always
make sure I talk to my mother (who lives in England)
at Christmas.
Is tradition important for you?
Not really, but I guess as you get older you create your
own traditions, which inevitably become more impor-
tant to you. So I'm sure at some point, tradition will
become important to me. At the moment, I'm quite
happy to try something new each time.
Is there any Christmas ritual you do every year?
It's less of a ritual and more of a bad habit. I tend to
leave my Christmas shopping til the very last minute
and then run around the shops on usually the busiest
shopping night of the year, manically trying to find
gifts! I think we'll buy a Christmas tree every year now,
I really took pleasure in buying, decorating and put-
ting gifts under the tree last year.
If you can’t/couldn’t spend Christmas this/last year
with your parents will/would you miss the rituals? Do
you think going ahead practicing family rituals you did
when you were a child can take away nostalgia?
No, I don't think so. I think it's a nice thing to do. But
I don't practice a lot of the traditions because I'm not
religious. It would be a bit hypocritical to go to church
on one day of the year, just because it's tradition. I'm
sure however, when I have kids I'll want to practice
some of the traditions of my childhood. In fact I look
forward to it!
Dra"en Dragojevic
Who are you, what do you do, and whe-
re do you come from?
A thought. A voice. An image. A pre-
sence. Managing between Berlin and
Ljubljana, Slovenia. Working for the
Habsburgs, stumbling onto the stage from time to
time, randomly pressing play in a club, moving bet-
ween people to move people to move me - in Berlin.
Going intellectual for the television, words, words,
words for a publisher, more stumbling on stage for
a production house, having a role - in Ljubljana. Role
modelling and modelling roles.
Where does your family come from?
My next of kin live in Ljubljana, Slovenia, but have a
diverse national or cultural background. To echo the
word of the day... Multi-culturalism is dead. Long live
inter-culturalism!
How and where did you spend Christmas last year?
In a flat deep, deep in Berlin with a group of expatria-
tes gathered to do what Christianity has been doing for
ages. Copy and paste, mix and match. Sushi for dinner,
gin and sin, cactus for a tree, gin and sin, Kusmi Tea for
presents, more gin and sin, then out to Mass at Möbel
Olfe. It was a Thursday and God was a DJ. Amen.
What is part of Christmas Eve for you? What’s especially
important for you?
Friends, Romans, countrymen. (laughs) Even if one is
alone, it is about having a "moment,“ about letting "it"
happen, whatever that "moment" or "it" is.
Is tradition important for you?What role does tradition
play?
Traditions are a constant, a framework. But they work
best when highly individualized and personalized. See
above.
A consciousness for something spezial at Christmas is
lessening. Is there any Christmas ritual you do every
year?
In a time when everday banality is considered special
or unique, Christmas tends to be banal. This is why I do
the most unique thing - send Christmas cards to my fa-
mily. It is special, my mother agrees, as I almost never
send out cards during the year.
If you can’t/couldn’t spend Christmas this/last year
with your parents will/would you miss the rituals? Do
you think going ahead practicing family rituals you did
when you were a child can take away nostalgia?
I am often a sentimental fool but I've not yet been
accused of being nostalgic. I try to be in the here and
now. If I were to start missing my childhood, though,
I would know what to do. I'd curl myself up in a ball or
suck on a thumb. It is such a rewarding ritual.
Omer Schwartz, Dj and Musician
Who are you, what do you do, and whe-
re do you come from?
I’m Omer and I'm a musician but
that's not really a job (besides Djing),
so i work at Lala Berlin and doing some web-program-
ming. (ich weiss nicht was Djing bedeutet.)
Where does your family come from?
Both my parents come from Israel, but their parents
come from Algeria and Slovakia and moved to Israel
in the early 50's.
How and where did you spend Christmas last year?
We had a nice dinner for friends, most of them are
German, who skip the family during that time of year.
It was a nice old-family-like gathering, and we made a
huge stuffed goose!
What is part of Christmas Eve for you? What’s especially
important for you?
Since I grew up in a Jewish family, Christmas did not
exist. Therefore, I have no clue what one shouldn't
miss, but I do enjoy the atmosphere of gathering to-
gether at the table for a big meal with friends.
Is tradition important for you? What role does tradition
play?
My family is modern orthodox, and this is the way I
was educated as a kid, although it was never my thing.
Jewish orthodoxy has many "don'ts" when it comes to
practicing that religion, so I kind of became anti-tradi-
tion when it comes to Jewish holidays. It's hard for me
to separate the religious part from the traditional part,
which could be kind of fun sometimes. Seeing friends
of mine who grew up in a secular environment, it's ea-
sier for them to enjoy this game. The funny thing is,
when it comes to Christmas, I don't really give a fuck
about the religious aspects of it at all, I just see kitsch,
decorated trees and yummy winter food.
A consciousness for something special at Christmas is
lessening. Is there any Christmas ritual you do every
year?
It has become on some level a ritual to have this dinner
for all friends who decided not to celebrate christmas
with their family. But nothing more than that.
If you can’t/couldn’t spend Christmas this/last year
with your parents will/would you miss the rituals? Do
you think going ahead practicing family rituals you did
when you were a child can take away nostalgia?
Can't say much about Christmas, but regarding most
Jewish holidays, I do try to enjoy a bit more of what it
has to offer on a cultural level, and forget the heavy
God-thing attached to it.
Sharmaine Lovegrove, Bookseller
Who are you, what do you do, where
are you from?
Sharmaine Lovegrove from London,
founder of Dialogue Berlin, English
language Bookshop
How did you spend Christmas in the past?
I have four generations of my family from London
with Jamaican, Indian and Scottish heritage.
What’s part of the Christmas celebration? What’s espe-
cially important to you?
Last year was my first Christmas in Berlin and I had
friends from London join us for a German style
Christmas. The Christmas day celebrations in my for-
mer shop in Christenstrasse, traditional roast, games
lots to drink and a disco in the basement. My friends
have Australian, British with Catholic and Jewish
backgrounds, so there was a mixture of religions and
cultures in our group. As we had six guests, we threw
ourselves into the Berlin Christmas spirit - went to lots
of Christmas markets, saw Hansel and Gretel at the
Deutsche Oper and generally engaged in the German
way of doing things. It was a wonderful festive season.
The consciousness for something special at Christmas
is lessening. Is there any Christmas ritual you do every
year?
English Translations 41
I am from London so celebrating with presents and
food on Christmas Eve was new to me, but as we were
in Germany, we celebrated the 24th December with a
huge roast goose stuffed with Sauerkraut. There were
presents, songs and lots and lots of food. I was appre-
hensive about celebrating on Christmas Eve as my best
friend Barney usually goes to St Paul's cathedral in
London for midnight mass and then toast Christmas
day in the infamous Soho drinking den called Trisha's.
I really enjoyed the evening, the present giving and
feasting felt special as it really took the pressure off
Christmas Day, with the anticipation of presents gone
we could just enjoy each other's company.
Is tradition important to you? What role does tradition
play?
I like to think of myself as a very modern woman who
grew up in a very modern society, so the concept of tra-
ditions are lost on me, although I do understand that
others have rituals and traditions and I respect that.
I recently got married and although this may seem tra-
ditional to many, I am the only person in my family to
be married and none of my closest friends have made
that step, so to us it feels like a totally new concept of
making such a commitment and this was reflected in
the 3 day wedding celebrations that ensued.
Are there Christmas rituals you have every year?
As already mentioned, decorating the Christmas tree is
definitely included, just like doing puzzles with the fa-
mily. But what I also do regularly is devour all my mar-
zipan on the first evening. I’m not really into sweets,
but marzipan is like a drug for me at Christmas
Marcus Trojan, Club Owner
If you can’t/couldn’t spend Christmas
this/last year with your parents will/
would you miss the rituals?
Eating, lots! Eating good food and the
act of sharing a feast with those you care about is im-
portant to me. Presents have become less important
although gratefully received. So many people love
the idea of Christmas and then follow a ritual that
no longer suits their way of life in order to keep their
family happy. From reports from friends, this rarely
succeeds and after 24 hours the boredom becomes
suicidal!
How do you spend your Christmas Eve? Together with
the family around the Christmas tree or do you go out?
I’m 37 now and have to confess that I have never spent
Christmas without my parents. I’ve been in Berlin for
16 years. I’m originally from Ulm, where my parents
still live, and where I’m expected every year. But I’m
also there to go skiing. First I eat with my parents on
Christmas, and then I go and meet my old friends in
the same bar. For about 20 years now.I think this year
will be different because it will be the first time I won't
be spending Christmas at home. I decided this year
that I would like to do something different for Christ-
mas. I will probably go skiing on Christmas Eve, then
visit my parents on the 25th and then come back to
Berlin since Christmas falls so unfavorably this year
and we have so many parties.
Is tradition personally important to you?
Certainly subconsciously. You like to hold on tight to
a few traditions, although they're becoming less and
less. The problem is that your changing daily life de-
velops its own traditions. You have the truly classic,
German traditions somehow dogmatically—especially
if you’re from Southern Germany. Basically, however, I
don't have any traditions.
The consciousness for something special at Christmas
is lessening. Is there any Christmas ritual you do every
year?
The ritual that I've done every year was going home
on the 23 with a friend, who also living in Berlin and is
from my hometown, to spend Christmas with my pa-
rents and then meeting my friends. Then, usually go-
ing skiing the 22nd and 23rd, and then on the 24th, de-
corating the Christmas tree and eating with my family.
What time does the party start (in the Weekend Club)
at Christmas?
You can party as usual on Christmas Day from ten
o’clock on. Although we have no closing hour, all our
guests are usually gone no later than at seven in the
morning.
To what degree is the Christmas program different than
from the usual Weekend events? Are there Christmas
decorations?
We have two vases with flowers on the twelfth floor that
are replaced weekly. At Christmas, we put two Christ-
mas trees there. For our gay party series GMF, the club
will be more decorated than on Saturday. Otherwise,
the Christmas program doesn’t differ much from the
rest of the program.
What type of people spend their Christmas in Weekend?
Lonely hearts? Do the majority of guests come alone or
in groups? What are they looking for?
There are very few clubbing tourists in the city over the
holidays of course. Students and people who've moved
to Berlin go home for the most part. It’s mainly many
West Berliners who come because there are many
more young West Berliners than there are East Berli-
ners. Many more newcomers to Berlin live in Prenzlau-
er Berg and Mitte than in Charlottenburg and Schöne-
berg. Most come in groups on Christmas or arrange to
meet here. Sure, there are some lonely hearts, but like
on all the other days of the year, they do it mainly to
party. Generally speaking, there’s usually a peaceful
and good atmosphere on Christmas. Because whether
you like it or not, you can’t avoid the Christmas deco-
rations and lights in the city, and they leave their mark.
EVERYDAY MASTERPIECES (P. 17)
Coinciding with the market launch
of the FIAT 500 BLACK JACK special
edition, with its matte black exterior
finish, the Italian automobile manu-
facturer is bringing out a brilliant
large-format magazine Everyday
Masterpieces. The new cruiser's design has been ins-
pired by the urban lifestyle. This might suggest that
the brand supports contemporary art and artists who
draw creative input from the urban lifestyle.
The new edition of this magazine was jointly desig-
ned with Christian Hundertmark. He is a top street ar-
tist whose own personal "everyday masterpieces" have
been recently published in the book Art of Rebellion
III. Hundertmark, aka C100, dedicates it to the subject
of street art, which has received relatively little atten-
tion in literature. Unlike sprayed graffiti, street art is
not about working out one's own colorful synonym in
the form of spreading eye-catching letters. Rather, it
is a more or less subtle message of sprayed characters
on stickers, posters and stencils, which lead like a sca-
venger hunt through the cities of the world.
Like its predecessor, the third edition of Art of Rebelli-
on also focuses on the urban nature of individual, in-
ternationally known street artists, who, according to
C100, are considered by many to be the primus inter
pares in the field, and deserve more space to express
their creativity.
Whoever’s compelled to be in Munich on the 10th of
December can only be implored to attend the official
Art of Rebellion III and Everyday Masterpieces release
party. It will be held in conjunction with Fiat 500 in the
Helmet Gallery in the Glockenbachviertel. Dip into the
world of street art with this complimentary magazine.
Word!
MITTESCHÖN FAVOURITE PIECES
(P. 18)
1) HEARTS TRUMP
IS: so wonderfully Christmassy
CAN: help against the bitter cold
COSTS: !48
Fashion with a message - that was
what Franco Moschino sought. He questioned general
rules of good taste more than once, and replaced them
with his own. Accordingly, the mix-and-match style in
his collection was characterized by a refreshing dash
of irony. If this famous Milanese fashion label has
anything to say, this winter is going to stay sweet and
playful. So of course the playful details on the woolen
42 English Translations
gloves of Moschino’s Cheap And Chic line won't be mis-
sing. The ivory-colored gloves are marked with large
red heart appliqués, which the Italian fashion designer
once made famous. Gingerbread hearts have never tas-
ted more stylish. www.moschinoboutique.com
2)LEO’S OUT!
IS: a bag from Su-Shi – but not fish
CAN: awake the cowgirl in you!
unbirthday party
COSTS: ! 169
Acne led the way this summer when they presented
loafers out of camel-colored pony hair and Leo prints.
Christian Louboutin followed – and WHAM-O, a trend
that makes for a refreshing and tribal urban jungle
feeling was born. In the meantime, you can’t imagine
a savannah, pardon me, a glossy magazine without
fur prints anymore. In the past you either had to dig
deep into your pockets or go for an imitation animal
skin look. The Spanish label Su-Shi’s book bag (25cm
by 25cm) in contrast is not only relatively inexpensive
but looks expensive. It is made of genuine leather and
calfskin. Both the bag itself and the metal buckle are
hand-made. The pattern mix can be wonderfully com-
bined with cargo pants, khakis, the obligatory trench
coat and of course the fashion color of winter, camel.
We say: buy! www.su-shi-shop.com
3) THE BEAUTY OF FEATHERS
IS: a wild pin
CAN: look great hanging over the
dining room table
COSTS: !190
Danes fundamentally seem to have a lease on good sty-
le and a good eye. Want an example? The pendant lamp
“Bau” is made of colorful, interlocking wooden circles
of different sizes. It combines color, composition and
geometric shape to a unique creative design. We think
other designers should follow Vibeke Fonnesberg
Schmidt’s example. Because we need more functional
objects, from the lamp to the dining room table that
can also serve as innovative interior design
www.magpieandrye.com
4) GET OUT THE LASSO!
IS:a cute gift idea
COSTS: !85
it’s a ring that spells out the Christ-
mas message of love in silver or gold
rope-like letters. It truly is an art how Zoe and Mor-
gan manage not to let their jewelry, which proclaims
sugar-sweet messages, appear cheesy. Rather it’s in-
conspicuous, simple, and almost minimalist. We have
succumbed to it completely...www.zoeandmorgan.com
5) LIGHTING AND PERSONALITY
IS: a clever lamp
CAN: look great hanging over
the dining room table
COSTS: !190
Danes fundamentally seem to have a lease on good sty-
le and a good eye. Want an example? The pendant lamp
“Bau” is made of colorful, interlocking wooden circles
of different sizes. It combines color, composition and
geometric shape to a unique creative design. We think
other designers should follow Vibeke Fonnesberg
Schmidt’s example. Because we need more functional
objects, from the lamp to the dining room table that
can also serve as innovative interior design.
www.scandinavia-design.fr
Dandy of the Grotesk (p. 20)
When did you come up with the idea
offering both dark and daring bespoke
clothing? And when did the store on
Gormannstraße open?
I came up with the idea back in 2008
while i was still in Shanghai, i was working at that time
on very commercial projects and slowly felt the need
to rediscover the reason why I became a designer at the
first place, Immerse completely in an idea. From the
beginning I wanted to create a Label that can provide
unique pieces to its clients, a merge between prêt-a-
porter fashion and the traditional tailor, I felt the need
to follow up on each garment from the idea till its final
owner and to fully control both the garments and the
space they where presented in. The shop opened at the
end of July. We have since then completed the dandy
collection and work on some interesting projects.
Marilyn Manson wore a Dandy Of The Grotesque suit
at the Scream Awards this past October. I couldn’t think
of someone more suitable. How did that come about?
I came into contact with Manson already in 2004 while
i was working in Milan. i did special outfits for him for
the “new age of grotesque” and “lest we forget” tour and
a few items for video clips, so its already and “old” rela-
tionship we kept in touch when i was in Shanghai and
now with Dandy of the Grotesque it seemed like a great
opportunity to work together again. I love his theatri-
cality and i think he is one of the rare performing artist
that manage to communicate in many levels.
How long would it take to receive bespoke clothing by
Dandy of The Grotesque?
We usually ask our clients to wait between 3 to 5 weeks
for a custom made garment but it really depends on
how busy our tailors are. we try to keep it as short as
possible.
How many people are involved in the developing pro-
gress?
Dandy of the grotesque team is quite small. We deve-
lop the whole collection in-house with our own pat-
tern maker, the design decisions are taken by me and
my assistant, apart from that we have a couple of juni-
or assistants that help with the day to day work and or-
ganization. The collection and custom made garments
are all made in Berlin by our skilful tailors.
How are the prices? Are the creations affordable by ave-
rage people too?
From the beginning we set out to make our collection
accessible, as we own our own shop and have no agents
or showrooms between the clients and us we are able
to offer quite a competitive prices for the product we
produce. A 2 piece suite starts at about 800 euro and
according to the style and fabric chosen by the client
can go up to about 1500. shirts start from 120 and up.
in general i consider our prices costume made as well,
we can “tailor” a price and garment according to needs
and ability of our customers.
The concept behind the Dandy Store it truly unique
in Berlin Mitte. Are there other stores in Berlin as well
which you appreciate because of their unusual con-
cepts?
There are a few shop in Berlin I like for their taste in fa-
shion and shop atmosphere my choice of Berlin men’s
fashion stores are Dark-lands and Past present.
Illustrator of the month: Henry
Blackshawi (p. 23)
Like for many young artists who aren’t
yet able to live from their art, Henry
Blackshaw struggles with balancing
his day job and his true love, art. He is
currently a part-time student at Chel-
sea College of Art and Design in London, and works for
a commercial gallery chain at the same time . There’s
never enough time and energy for him to devote to his
artistic passion.
It was different once. From 2001 to 2006 he spent 5
years in Berlin and could let his creativity roam freely.
“Then I was about as serious as a butterfly.”
But the current situation for the 30-year-old has also
got something positive: "A life of drudgery, stress and
monotony also has its benefits. I have realized what I
do not like and where I draw my boundaries."
Time for painting and drawing remains only in the
evening or on weekends - preferably alone and unin-
terrupted - that gives Henry a feeling of intimacy and
tranquility, which is expressed in his images. "Working
only in the evenings and at weekends also makes me
feel like a very private artist. I love privacy, I’m English
after all." www.henryblackshaw.blogspot.com
English Translations 43
Interview with Markus Kavka
(p. 26)
Markus Kavka, in his early forties, is
one of the cornerstones of the German
music television. Whether for VIVA,
VIVA ZWEI or later MTV, he has worked
and does work on behalf of many sta-
tions interviewing international musicians and bands,
even though he really wanted to do something quite
different. He wanted to be a professional soccer player,
or at least sports reporter, but unfortunately his legs
were too short. As a sportscaster however, he is at least
allowed to help out with MTV's traditionalal World
Cup and European championship camps. For the sec-
ond time Markus Kavka has already met with pop star
greats like Ozzy Osbourne and Linkin Park this year for
the eight-part Kabel1 music documentary "Number
One.” What type of music this Berlin resident listened
to as a teenager, and what it’s like to meet your teenage
heroes, he shared with us in this interview.
Mark, you were a teenager in the 80's, so you know what
terrible fashion sins we can thank that decade for. And
now the 80’s are on their way in again. Have you al-
ready dig out your old mesh tank tops?
To be honest, I have dug out some of my old stuff again:
a Lacoste polo shirt, for example, and my old Bomber
jacket. But mesh tank tops? Only people who didn’t
personally experienced the 80’s could wear something
like that. At that time of course I had four or five dif-
ferent muscle shirts plus mesh tank outfits: one dark
blue shirt with light blue mesh tank top, a white one
plus red mesh tank top, a red shirt with green mesh
tank top...
...it sounds dreadful!
.... I wore the red muscle shirt with orange mesh tank
top combination on really crazy days.
Is there any photographic evidence?
Sure. That’s why I also know I better put it on again.
Time and time again, the music of the 80’s has been
maligned...
Something I can’t understand at all. Whoever argues
that there was only bad music in the 80s, in my opin-
ion, is just plain wrong.
Especially in terms of pop music.
Exactly right. Compared to today, you could listen to
an incredible number of songs on the charts.
What type of music did you listen to then?
Bands like Bauhaus, Depeche Mode or Joy Division. Lat-
er, at fifteen, sixteen, when my Gothic phase began, of
course, they were joined by The Cure, Sisters of Mercy
and Dead Can Dance.
Wall of Voodoo?
Of course. That was the Western component. But even
then I had an extremely strong interest in Pop.
Which has survived to this day.
Definitely, even though I mostly listen to electronic
music.
What’s it like interviewing someone you admired when
you were a teenager?
Exciting. Especially when it comes to artists you in-
terpreted a lot into, and had a very specific image of
in your head. This can then be completely destroyed
in an interview and much of what you have thought
and felt at that time, be put into a completely differ-
ent light. Fortunately, for almost all the people pre-
viously revered and later I interviewed, things went
better than expected, and my positive image of them
was mostly confirmed. I was especially jittery before
interviewing Nick Cave because everyone told me how
incredibly intellectual he is, and that you can’t just ask
him any old, banal question. In the end, we had a very
nice talk about our school days, which is quite similar.
For example, we both weren’t good in PE because even
though I could play soccer extremely well. In compari-
son to the other Bavarian farm boys from my village,
I was rather slight, which actually wasn't particularly
necessary for the towel fights at swim practice.
Towel fights?
Yeah, you make a knot in a wet towel and flick it with
full force at one of your classmates.
Ouch!
Yes. Especially if the towel lands between your legs.
But towel fights were still the most harmless. A much
harder thing was the "balls-off".
Balls-off?
You pinch someone so long in the abdomen until he
gives up screaming. I don’t want to know how much
genetic material was destroyed in the process. Nick
Cave fortunately wasn’t familiar with the game.
Let's talk about the new season of "Number One" for
which you interviewed some legendary singers and
bands this year. Which interview surprised you most?
The one with Ozzy Osbourne. Because even though
his body and mind have been damaged by years of
excessive drug abuse, he doesn't match the image of
the bumbling, inattentive, old guy you know him from
"The Osbournes." On the contrary, Ozzy Osbourne is
an incredibly bright, humorous and warm-hearted
man who is extremely dedicated to his family and
still fights back tears when he talks about the death of
Randy Rhoads, his former guitarist.
You’re appearing on 3Sat television, but for a change
your thing isn't music. Instead, you’re examining the
truth of stereotypical roles in the four-part documen-
tary series “Ms. Kuttner & Mr. Kavka," which you're do-
ing together with your former MTV colleague. So, are
women the better multi-taskers?
Sarah had the great advantage that she didn’t have to
be capable of multi-tasking. She only tried one thing
that she could then focus all her attention on, such as
parking a truck. She passed the test with flying colors.
But for that, she couldn’t touch the tarantulas.
And could you?
I didn’t have to. It was only to examine whether Sarah
could.
Could you have done it?
Yeah… As a matter of fact, I already have. Of course no
one does it gladly. But, don’t get me wrong here, this
whole idea of self-test of course you mustn’t take too
seriously. Most of these clichés have indeed been sci-
entifically disproved long ago.
A cliché, which is not at all true for you?
That every man should spend one night in jail. Ever
since I spent a night in a single cell of a jail in Dresden,
I know how uncool that is.
Is there a new Berlin band that you can recommend to
our readers?
The Koletzkis, even if some of you might already know
them.
A place in Berlin you've recently discovered for yourself?
The wine bar Sorsi e Morsi in the Marienburger Strasse.
Not only can you smoke there, but also they even serve
you a small antipasti platter with every drink. Unfor-
tunately, the owner is far too nice and therefore not a
very good businessman. He takes far too little money
from his guests. But somehow the business seems to
be working. Probably most double the tip. I always do.
Great place. Highly recommendable at any rate!
Anyone still on your interview wish list?
Phew! There are still a few. One of them, Johnny Cash,
is unfortunately already dead. I would really like to
meet Elton John, Keith Richards or Paul McCartney.
Who knows, maybe it’ll still work out. But with Keith
Richards, maybe I should hurry.
It’s beginning to look a lot like
Christmas (p. 30)
Even though an assortment of choco-
lates, cinnamon star cookies and gin-
gerbread has been on the supermarket
shelves for a good two months now,
we haven’t let the spirit of Christmas
be spoiled for us, and present you with the city’s most
beautiful Christmas markets.
“CHRISTMAS MAGIC” ON THE GENDARMEN MARKT
IN MITTE
This market is like a radiant carpet with starry tips that
dangle between the German and French Cathedrals.
And just like half-timbered houses of old German vil-
lages clustered around churches and castles, this year,
as every year, the stands surround the majestic Christ-
44 English Translations
mas tree in the middle of the square. They are both
numerous and diverse, providing unusual crafts and
culinary delights that you won’t get at every Christmas
Market! The !1 entry is well worth it. Children under 12
get in free to Berlin's most beautiful Christmas market.
Gendarmenmarkt 5
22 November to 31 December
open every day from 11 am to 10 pm
Christmas Eve from 11 am to 6 pm
New Year's Eve from 11 am to 1 am
www.gendarmenmarktberlin.de
„LUCIA“ CHRISTMAS MARKET IN PRENZLAUER BERG
For over 10 years now, many of us have begun to look
forward to the magical moment when the myriad of
lights from the stands set up in the middle of the old
brewery give it a quaint appearance. This Christmas
market is especially inviting for an evening stroll with
family or friends. It also provides visitors with enough
space to pause and reflect. The nostalgia factor of the
seasonal market is also particularly high. Framed by
the old brewery cobblestones and brick facades of the
Kesselhaus concert hall, Alter Kantine, NBI, and many
other clubs, these cute stands are real Christmassy in
atmosphere. You won't find this anywhere else in Ber-
lin!
Schönhauser Allee 36
22 November to 22 December
Monday to Friday 3 pm to 10 pm,
Sat, Sun and holidays 1 pm to 10 pm
ORGANIC ADVENT MARKET AT KOLLWITZ PLATZ
Die Grüne Liga Berlin (an organic cooperative) is once
again cooperating this year with the year-round farm-
er’s market on Kollwitz Platz. Gift items, Christmas dish-
es and sweets are on offer to residents and visitors. De-
licious pastries made from whole grain, freshly grilled
sausages and meat from the farmers guarantees that
nothing here tastes artificial, chemical or unhealthy.
Enjoy the carefree and easy atmosphere, as well as the
intimacy of this wonderful square. You’ll find many
families with children, with the carousel spinning non-
stop. The little lights in the narrow streets with beauti-
ful houses and bare trees of winter have something al-
most magical about them!
Kollwitzplatz
28 November to 19 december
from 12 am to 7pm
THE SPANDAU OLD TOWN CHRISTMAS MARKET
The Spandau district of Berlin has remained fairly
independent, which may explain the size and impor-
tance of its local Christmas market. You can get lost on
one of the Advent weekends on the market square with
its 400 stalls. The atmosphere is pleasantly small town
– there are fewer cars than in downtown, hardly any
city noise or high buildings. It is cozy, tranquil, and the
atmosphere wonderfully fits the spirit of Christmas.
A Christmas manger and a splendidly decorated
Christmas tree complete the picture. The ARD and ZDF
television stations used to broadcast holiday shows
directly from the Spandau Christmas Market into our
living rooms in the 70’s. We can assure you that the
20-minute ride from the city is still definitely worth-
while!
25 November to 23 December
Sunday to Thursday from 11 am to 8 pm
Friday 11 am to 9 pm and Sunday 11 am to 10 pm
CHRISTMAS MARKET IN THE WOODS OF REHBERGEN
They finally named this market for how it looks:
“Wald-Weihnachtsmarkt,” (“Christmas Market in the
Woods—our translation.) And you only have to go as
far as Rehberge Park, which is near Tegel Airport. With
the unusual location of an outdoor stage, this market
highlights the non-profit principle upon which it is
based. A variety of actors from the arts, culture and so-
cial affairs will be performing here from late Novem-
ber to Boxing Day. It appears the event’s organizer, the
IUMA (Institute for Unusual Measures—our transla-
tion), has actually managed to bring artists, musicians
and homemade, sale items together with arts and en-
tertainment during the festive season in an original
way. That’s why you’ll find culinary delights from the
region, but also cultural exchanges with France and
Africa at this unique Christmas market. By the way,
volunteers are also welcome here at any time.
Volkspark Rehberge
26 November to 26 December
Friday 2 pm – 9 pm,
Saturday and Sunday: 11 am – 9 pm,
Christmas Eve: 11 am – 5 pm
www.iuma.biz
OPERNPALAIS CHRISTMAS MARKET
This beautiful, classic Christmas Market is located in
the heart of the city, namely, on Unter den Linden, that
grand boulevard in the city’s eastern half. This is the
right place for all those who want to enjoy a relaxed
stroll from stand to stand against a backdrop of beau-
tifully lit buildings. Nestled between the Oberwall
Street and the Werderschem Markt, there’s everything
here your Christmas heart could wish for: hand-rolled
scented candles, freshly baked spice cookies (“Speku-
latiuskeksen”), lambskin gloves, nativity figures and
Christmas tree ornaments. A carriage ride through the
old Berlin rounds off the visit.Volkspark Rehberge
Unter den Linden 5
From 22 November to 26 December
Mondays to Thursdays 12 pm to 9:30 pm
Frida and Saturday 11 am to 10:30 pm
Sundays 11 am to 9:30 pm, closed Christmas Eve
Christmas Day, Boxing Day open 11:30 am to 9 pm
We Mitte Moms (p. 34)
Oh, what a Merry Christmas time is,
especially for us Mitte Moms who can
more or less put our private lives on
hold until the 24th of December we’re
just too busy scrambling after the en-
tire family’s gifts, which includes one for his mother’s
because as usual he has no idea what to get her. Or,
because our doughy hands are needed in the kitchen
to create reasonably passable-looking cookies requi-
red for the kindergarten Christmas party, the music’s
school carol singing, or some Christmas bazaar, the
proceeds of which, will benefit the endangered, large-
billed reed warbler.
And of course you wouldn’t want to be inferior to
the other mothers in terms of Christmas crafts. Be-
cause if you're any kind of mother in Berlin, you don't
just buy mass-produced Christmas decorations, but
rather, sit together with the kids and hand make de-
coration and handicrafts.
So, if you’re like me and have already browsed
through several craft books, you already know how
hard it is to find something to make that doesn’t end
up looking like one of those golden Diddlmauses with
angel wings glued on. And so, after searching far and
wide, I came across two books that you can buy with
a clear conscience: the Scandinavian style-inspired
book Winterzeit: Kreativ durch Advent und Winter
(Winter time: Being creative in Advent and winter *
and the crafting book Kinder machen Weihnachtssa-
chen: 35 Projekte für die Weihnachtszeit, (Kids make
Christmas stuff: 35 Projects for the Holiday Season)
with which one can easily potter through to until
Easter.
Karton Zauber (Cardboard magic) by Berlin illustrator
and graphic designer Claudia Scholl and her partner
Franziska Berge is also very nice and always good to
use. Although there are no explicit Christmas craft
tips included, you can still get the one or the other
idea for the Christmas season.
Whoever is particularly committed and wants to give
away self-made gifts this year, should take Karen
Klarbæk’s blog to heart. She presents extremely nice
gifts you can make yourself. Unfortunately, the site is
in Danish, but thanks to the photos, it’s pretty easy to
understand instructions. Anyone who still difficulties
in designing or working out sew-technical Christmas
ideas, can easily go to Sandra Becker’s Berliner Textil-
English Translations 45
MITTESCHÖN ONLINE
VERLOSUNG: FUNK EYEWEAR Die Winterjacke an, der Schal um den Hals, die Handschuhe griffbereit. Und obwohl es kalt und oft grau und dunkel ist, scheint die Sonne ab und an auch im Winter. Auf der Piste oder beim Spaziergang kneifen wir die Augen zusammen, wenn die Sonne im Schnee reflektiert wird. Eine Sonnenbrille muss her. Und damit ihr den perfekten Durchblick habt verlosen wir auf www.mitteschoen.com zwei – eine für die Damen, eine für die Herren. Modell Jackpot: Überarbeitete Neuauflage des FUNK Sunnie Klassikers Porno aus dem Jahre 1995. Klassische, zeitlose, Form – Handgefertigt aus hochwertigen Blockacetat mit polarisierenden, Rückflächen entspiegelten Linsen verglast. Modell Eager Beaver: Auf den ersten Blick ein Audrey Hepburn Klassiker, auf den zweiten Blick eine Symbiose aus klassischen, weiblichen, fast runder 60er Jahre Formen in Kombination mit leicht punkigen Einflüssen der 80er Jahre.
Mehr Neuigkeiten aus Mitte gibt es in unserer Online-Ausgabe unter www.mitteschoen.com zu entdecken. Neben den beiden Kategorien Mitte Streets und Mitte Nights – in denen wir klassische Restaurant-, Kultur- Shop- und Ausgehtipps geben – stellen wir in der Rubrik Kieztalk interessante Menschen aus Berlins Mitte vor. In der Kolumne MiMu geben wir Tipps für alle Muttis, und wir fischen für euch unsere Lieblingsstücke aus Mittes Läden und dem Netz. In Brave New World schauen wir über Mitte hinaus und berichten euch Kurioses und Unterhaltsames aus der ganzen weiten Welt. Zu guter Letzt finden in regelmäßigen Abschnitten Gewinnspiele statt und wir vergeben Gästenlistenplätze für diverse Events. Viel Spaß!
werkstatt (a textile workshop) where the boss herself
provides active support for a modest fee.
And because all the craft books are so stale and bo-
ring, we have a nice Mitteschön Christmas stocking
with sewing instructions (page?) exclusively for you.
We hope you like it!
And finally, a tip for all those who are truly without
any talent whatsoever, or have no desire to sew or do
crafting: there are countless original and self-made
gift items available on www.dawanda.de website. In
"Merry DaWeihnachten" there's even a gift finder
where our men can find something nice find for their
moms all on their own!
Make it yourself (p. 35)
Make your own Christmas stockings! How? It's really
simple: go find some really cool fabric and follow our
instructions carefully.
Fabric needed: 1 m wide and 0.35 m long
Time needed: approx 90 minutes
Pieces to cut out: 2 outer fabric stocking patterns, 2
lining fabric stocking patterns, 2 hangers, 2 cuffs and
border decoration out of the lining fabric.
STEP 1
Fold the fabric widthwise so that it lies side to side.
Pin the pattern to the material and cut without seam
allowance. Use the remaining lining fabric for the cap
decoration and the trimming, cut a 30 cm long and 5
cm wide piece for the hanging loop from the outer
fabric.
STEP 2
Place cuff piece 1 on side 1 of the stocking top, and in
such a way, that the left side of the cover material is
on the right side of the stocking material and points
in the direction of the heel. Place together on the dot-
ted line, sew together, turn over and iron. Proceed
with the rim decoration.
Step 3
Now hem each lining and stocking top together and
sew.
STEP 4
Now place stocking lining and outer stocking to-
gether and hem. Put the hanger between the stocking
tops so that the loop is to the inside and a little up-
wards. Let the loop show about 1 cm on the outside,
so when you sew it, it is already attached. It is best to
begin putting it together on the dotted line of the bor-
der decoration and the lines line up. The same goes
for the cuff ornament.
STEP 5
Now lay stocking lining pointing up and the outer
stocking downward. Begin joining at the soles of the
stocking lining, and leave about an 8 cm opening at
the sole of the stocking lining.
STEP 6
Reach through the opening and turn the stocking
right side out. The opening can now be stitched to-
gether. After that, put the stocking lining into the
stocking.
All set! Your stocking’s finished! Now all you’ve got to
do is fill it with goodies...
Stadtplan 47
Bars/Cafés/Clubs
Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36
Sameheads, Richardstraße 10
Weekend, Alexanderplatz 5
Trust Bar, Torstraße 72
Asphalt Club, Mohrenstraße 30
Restaurant Neu, Oranienburger Str. 32
Weihnachtsmärkte
Am Gendarmenmarkt in Mitte, Gendarmenmarkt 5
Lucia auf dem Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 36
Ökomarkt auf dem Kollwitzplatz, Kollwitzplatz
In der Spandauer Altstadt, Altstadt Spandau, Fußgängerzone
In den Rehbergen, Volkspark Rehberge
Am Opernpalais, Unter den Linden 5
Kultur
Deutsches Theater Box & Bar, Schuhmannstraße 13a
Galerie Hopping, Karl-Liebknechtstraße 9
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Linienstraße 227
Läden
Dandy of the Grotesque, Gormannstraße 17
LEGENDE
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