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Libretto / Musik, Musik
Musik, Musik
Ein musikalisches Bühnenstück von Phan Trat Quan und Wendelin Rader
Idee und Szenario: Wendelin Rader und Phan Trat Quan Text: Wendelin Rader
Musik: Phan Trat Quan
LIBRETTO
Text: Wendelin Rader, Aachen 1990 Musik: Phan Trat Quan, Köln 1990
Alle Rechte vorbehalten, Verwertung von Text und Musik
insbesondere auch Aufführungen und akustische und visuelle Mitschnitte bedürfen grundsätzlich der Genehmigung des Komponisten und Autoren:
Phan Trat Quan, Internet: www.teacuemusic.de E-Mail: [email protected]
Auflage November 2001
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Libretto / Musik, Musik
PERSONEN
die Lehrerin
die Schülerinnen:
Marion
Yvonne
Nicole
Sabine
Patricia
Claudia
INHALT Im Anschluß an Telemanns bekannten „Schulmeister“ wird im Stück „Musik, Musik“ eine heutige Musik-
Schulstunde sozusagen auf die Bühne gebracht.
Die Lehrerin, eine 68-erin, wie sie im Buche steht, möchte den Schülerinnen unbedingt „moderne“ Musik
nahebringen und präsentiert ihnen den klassichen Beatles-Song „Michelle“.
Die Schülerinnen, eher „angeödet“ von „dieser Einschlafmusik“, halten in frech-witzigen Dialogen dagegen
und stellen der zunächst verblüfften Lehrerin ihre Alternativen vor:
Der Hip-Hop-Rap „Geht ab“ eröffnet die muntere Show, weiter geht´s mit dem heißen Lambada „Wie im
Rausch“. Einen Riesenspaß haben nicht nur die Schülerinnen, sondern schließlich auch die Lehrein bei der
skurill-komischen Parodie auf die neuerdings kräftig im Aufwind treibenden Heimatlieder: „Heimatlied, hab
mich doch bitte gern“ walzert die Klasse mit schmachtendem Blick - und der Lied-Titel heißt dann auch be-
zeichnenderweise „Durch Mark und Bein“. Wie im Flug vergeht die spaßige Unterrichtsstunde, und die Leh-
rerin zieht das Fazit, daß bei allen Geschmacksunterschieden Musik doch grundsätzlich etwas „traumhaft
Schönes“ sei.
Damit stößt sie auf breite Zustimmung - und so verwundert es nicht, daß zu guter Letzt ein gemeinsames
Loblied auf die Musik angestimmt wird: „Musik ist wunderbar!“
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Libretto / Musik, Musik
Situation: Klassenraum, Lehrerin am Tisch, Schülerinnen an ihren Pulten.
Lehrerin: So - heute wollen wir uns einmal etwas näher mit einer Musik beschäftigen, die schon für viel
Furore gesorgt hat - welche Musik könnte ich da wohl meinen? Was denkt ihr?
Marion: Milli Vanilli!
Lehrerin: Hast Du geträumt, Marion? Wir haben jetzt MUSIK-Unterricht - der Kochkurs kommt erst in der
fünften Stunde!
Riesengelächter
Yvonne: Prince!
Lehrerin: Neieiein! Scheint ja doch schwierig zu sein. Also, ich gebe Euch eine Hilfe: Es ist schon ein paar
Jahre her, daß diese Musik Furore gemacht hat ...
Nicole (unterbricht sie): ABBA - ja, das müssen diese uralten Schweden sein - die kenn´ ich vom Kreutz-
worträtsel!
Claudia: Aber das gibt´s doch nicht - Du löst Kreuzworträtsel?!
Yvonne: Immer noch besser als Fernsehen! Du interessiert Dich doch nur für Heimatfilme, hast Du doch
eben selbst erzählt ...
Patricia (höhnisch): Der Förster im Silberwald, das ist Claudias Schwarm, den findet sie ja sooo süß!
Claudia: Nicht die Bohne!
Marion: A propos Bohne - „Boney M.! - so hieß diese Musikgruppe, jetzt fällt´s mir wieder ein - Ja, das
müssen sie gewesen sein (zur Lehrerin) oder?
Lehrerin: Neinnein! NOCH ein paar Jahre länger ist das schon her - es war so ... ja ... so in meiner Jugend-
zeit!
Claudia: Ach so - Beethoven!
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Libretto / Musik, Musik
Lehrerin (zwischen gekränkt und belustigt): Sehr witzig, Claudia. Also, ich glaube, Ihr kommt doch nicht
drauf: Ich meine - die Beatles!
Patricia: Die Beatles?! Die hör ich immer zum Einschlafen!
Claudia: Waren die vor oder nach Beethoven?
Lehrerin: Wir hören uns die Musik jetzt erst mal an - ich bitte Euch, sorgfältig zuzuhören ...
(Lehrerin setzt Plattenspieler o.ä. in Betrieb, Beatles-Titel erklingt, z.B. „Michelle“ - langsame, romantische
Nummer. Lehrerin wiegt sich verzückt im Rhythmus, die Schüler guckken sich sichtlich gelangweilt an.
Schließlich blendet die Lehrerin die Musik aus.)
Lehrerin: So, das soll erst mal genügen ...
Marion: Oh Mann, der totale Omasound!
Sabine: Da schlafen einem ja die Füße bei ein!
Patricia: Aber echt - total ätzend, das Gejäule!
Lehrerin: Ich muß doch sehr bitten, es handelt sich immerhin um die Beatles - John Lennon ist ja leider vor
einigen Jahren gestorben ...
Marion: Sag ich ja - der absolute Gruftiesound!
Yvonne: Zum Sterben langweilig, die Scheibe, aber voll!
Lehrerin: Also, John Lennon ...
Claudia: Lennox? Hat der was mit diesem Gemüsesuppen zu tun?
Nicole: Wie hieß die Gruppe? Die „Vegetables“ - oder wie?
Lehrerin: Ich weiß gar nicht, was Ihr wollt! In den 60-ern ...
Marion: Die 60-er! Nicht das schon wieder, aber echt, ey! Ich glaub, ich krieg Malaria!
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Libretto / Musik, Musik
Claudia: Die 60-er! Flower-Power-Hippie-Time! Ich glaub, ich werd weich!
Marion (trällert): „ ... the answer, my friend, ...“
Die Anderen stimmen ein:
„... is blowing in the wind ...“
Riesengelächter
Claudia: Immer, wenn mein Opa vom Krieg erzählt, fängt mein Dad von den 60-ern an!
Marion: Jedem das Seine!
Lehrerin: In den 60-ern war das jedenfalls DIE musikalische Revolution (gerät ins Schwärmen) ... damals in
Hamburg - oh, mein Gott, wenn ich noch dran denke, da werden mir in der erinnerung noch die Knie weich
... die vier Pilzköpfe ...
Yvonne: Pilzköpfe - korrekt! Hört sich echt ´n bißchen schimmelig an, die Schnulze!
Marion: Jaja - so kurz nach dem Krieg muß ja irgendwie total der absolute Notstand gewesen sein. Die wa-
ren warscheinlich schon froh, wenn überhaupt mal jemand was anderes als Soldatenlieder gesungen hat!
Claudia: Stimmt! Warscheinlich ist die Platte auch noch aus massiv Holz - früher war ja alles aus Holz, sagt
mein Uropa auch immer - total irre!
Patricia: Aus Holz, iss ja prima, dann brennt die doch bestimmt gut, dann haben wir endlich ne heiße Schei-
be!
Lehrerin (schüttelt den Kopf): Ich versteh Euch nicht! Welche Musik gefällt Euch denn?
Claudia: Was uns gefällt, also ... (zögert)
Nicole: Was mir gefällt, das ist so klar wie dicke Tinte ...
(Rap-Musik ab, Gesang und Tanz gehen los.)
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Libretto / Musik, Musik
Musik 1 - GEHT AB
Nicole: Come on, people, go! Also ich seh das so: es muß ein Rhythmus sein, der haut voll rein!
Exact, so ist es auch, der Text ganz cool, total aus dem Bauch - really wonderful!
Nicole:
Wichtig ist, die Post geht ab,
die Po po po po po
po po po po Post geht ab,
das bringt die Leute echt auf Trab!
Alle:
Bringt die Leute echt auf Trab!
Nicole:
Geht ab, geht ab, geht ab, geht ab, geht ab.
Alle:
Geht ab, geht ab, geht ab, geht ab, geht ab.
Nicole:
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Alle:
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Nicole (gesprochen zur Lehrerin): Warum machen Sie nicht mit? Ham Sie was am Fuß? Oder isses wieder
mal der Ischias? Wir sind vielleicht ´n bißchen krank im Kopf, aber Alter schützt bekanntlich vor Torheit
nicht!
Nicole:
Du sitzt im Bus, du kommst nach Haus,
das Essen ist fertig, die Schule aus.
Du legst ne heiße Scheibe auf
und swingst und groovst und bist geil drauf!
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Libretto / Musik, Musik
Marion:
Essen rein und nichts wie raus,
gerapt wird meistens außer Haus!
Hip ist hop, und hop ist hip
- das ist der total Mega-Flip!
Alle:
Wichtig ist, die Post geht ab,
die Po po po po po
po po po po Post geht ab,
das bringt die Leute echt auf Trab!
Bringt die Leute echt auf Trab!
Nicole:
Geht ab, geht ab, geht ab, geht ab, geht ab.
Alle:
Geht ab, geht ab, geht ab, geht ab, geht ab.
Nicole:
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Alle:
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Nicole (gesprochen zur Lehrerin): Bringen Sie doch symply mal Bewegung ins Skelett. So´n Rap macht aus
marode Uralt-Omas wieder wach! Da lachen die Orangen in der schlaffen Haut, und das Kleinhirn schlägt
vor Freude einen Purzelbaum!
Nicole:
Der echte Wahnsinn, was willst du noch mehr?!
Hey, tanz doch mit, komm einfach her!
Das ist DER Knaller. da bist du weg!
Das Super-Ding, der Ober-Gag!
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Libretto / Musik, Musik
Yvonne:
Auf dem Heimweg noch schnell beim „Voltaire“ vorbei,
auf ´nen knappen Shake, vielleicht auch zwei!
Im Breakdance übern Bürgersteig,
die Show geht ab, wir sind bereit!
Alle:
Wichtig ist, die Post geht ab,
die Po po po po po
po po po po Post geht ab,
das bringt die Leute echt auf Trab!
Bringt die Leute echt auf Trab!
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Alles easy, hip und hop,
das ist Rhythmus, das ist top!
Musik 1 - Ende
Nach dem Rap: Alle außer Puste! Die Lehrerin hat die ganze Zeit staunend zugeschaut, zwischendurch
macht sie zaghafte Versuche mitzutanzen, was aber nicht so recht gelingen will.
Lehrerin: Meine Güte - das ist ja Leistungssport! Und außerdem: Was hat das denn mit Musik zu tun?! Die-
ses Geschramme, Gekrächze und gestottere - das hört sich ja an wie aus der Steinzeit!
Sabine: Ne heiße Nummer, was?! Da wären diesen Mixed Pickles - oder wie die hießen - vor Staunen aber
die Pilzköpfe abgefallen, ey, wenn die das noch erlebt hätten!
Nicole: Das isses doch, aber echt! Rap und Hip und Hop und Krach hält den stärksten Zombie wach!
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Libretto / Musik, Musik
Claudia: Genau! Geht direkt ins Blut - besser als Knoblauch!
Marion: Fetzt ganz schön, was?!
Lehrerin (abfällig): Fetzt ...
Patricia: Na klaro - das isses eben. Die volle Power!
Lehrerin: Verstehe - und was soll diese SOGENANNTE Musik für eine Botschaft vermitteln?
Yvonne (lacht): Botschaft? Ich hör immer nur Botschaft ...
Marion: Vielleicht meint sie die amerikanische Botschaft in Bonn?
Claudia: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!
Sabine (verbeugt sich mit Hofknicks): Haben Euer Botschaft heute schon Ihren Break-Dance genomme?
Schallendes Gelächter!
Lehrerin: Ich meine, ein gewisser Bezug zur sozialen Wirklichkeit kann man dieser ... äh ... dieser ... Vor-
führung ja nicht absprechen, meine ich ... ich meine, vielleicht nicht so direkt, aber mittelbar ...
Patricia: Wirklichkeit, Wirklichkeit! Die wahre Wirklichkeit liegt doch sowieso im Traum!
Sabine: GehtDAS schon wieder los!
Nicole: Träume sind Schäume!
Marion: Patricias Traumwelt, Band 1!
Yvonne (hönisch):
Ich saß einmal im Traum
auf einem Birnenbaum!
Plötzlich fiel ich runter,
da war ich wieder munter!
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Libretto / Musik, Musik
Gelächter
Patricia (schwärmerisch): Der Traum vom Paradies auf Erden, versteht Ihr:
Alle (im Chor mit Patricia - sie haben das von ihr schon hundertmal gehört und können das inzwischen im
Schlaf herbeten. Genervt und bewußt überdeutlich skandiert tragen sie vor):
GLUCK UND ZUFRIEDENHEIT, SÜDSEE, SONNE, PALMEN, MEER!
Die genannten Gegestände werden nun auf die Bühne gebracht, Tische zur Seite gerrückt - Lambada-Musik
ab. Alle tanzen und singen.
Musik 2 - WIE IM RAUSCH
Patricia:
Ich hab einen Traum,der ist super und toll,
und von diesem Traum bin ich voll!
Von Sonne, von Palmen, vom Strand und vom Meer
- dafür gäb ich glatt alles her!
Alle:
Wir tanzen, wir flirten, wir sind irre heiß,
da schmilzt auch das kälteste Eiß,
wir haben den Rhythmus des Lebens im Blut,
Lambada, oh yeah, tut das gut!
Patricia:
Ein echt starkes Feeling, ein Wahnsinns-Genuß,
es ist wie ein endloser Kuß,
total wie im Rausch, ich bin happy, oh Mann,
die Music, die turnt mich schwer an!
Alle:
Wir tanzen, wir flirten, wir sind irre heiß,
da schmilzt auch das kälteste Eiß,
wir haben den Rhythmus des Lebens im Blut,
Lambada, oh yeah, tut das gut!
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Libretto / Musik, Musik
Alle:
Wir tanzen, wir flirten, wir sind irre heiß,
da schmilzt auch das kälteste Eiß,
wir haben den Rhythmus des Lebens im Blut,
Lambada, oh yeah, tut das gut!
Patricia:
Ich liebe, ich fühle, das Leben ist süß,
ich träume mir mein Paradies!
Mir zittern die Beine vor Lust und vor Glück,
ich will niemals, nie mehr zurück!
Alle:
Wir tanzen, wir flirten, wir sind irre heiß,
da schmilzt auch das kälteste Eiß,
wir haben den Rhythmus des Lebens im Blut,
Lambada, oh yeah, tut das gut!
Alle:
Wir tanzen, wir flirten, wir sind irre heiß,
da schmilzt auch das kälteste Eiß,
wir haben den Rhythmus des Lebens im Blut,
Lambada, oh yeah, tut das gut!
Musik 2 - Ende
Die Lehrerin tanzt unbeholfen mit, findet offensichtlich Gefallen an Tanz und Rhythmus, hält aber, als sie
sich selbst beim Vergnügen „erwischt“, inne und geht wieder an ihrem Tisch.
Lehrerin: Und das macht Euch also Spaß?
Diversen Stimmen rufen durcheinander:
- Suuper! - Klaro! - Geil! - Echt Spitze!
Claudia (nörgelnd): Also - ich weiß nicht - Südsee und so, das iss nicht mein Ding!
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Libretto / Musik, Musik
Patricia (abfällig): Sie hören die Unschuld vom Lande!
Marion (ebenfalls abfällig-höhnisch): Es sprach: Das Heimchen am Herd!
Yvonne (höhnsch): Es gibt Menschen, für die existiert kein Leben vor dem Tod!
Sabine (entrüstet): Mir geht dieses Lambada-Getue auch mächtig auf´n Keks!
Marion (sauer): Du tickst doch sowieso nicht richtig - das ist doch bekannt!
Sabine (nun ihrerseits abfällig):Palmen, Sand und Meer - ich glaub, ich krieg nen Fön!
Yvonne (zornig): Das ist ja voll die Seuche mit Euch beiden! Warum verzieht Ihr Euch eigentlich nicht
gleich auf die Alm?!
Patricia (ironisch): Berge, Ziegen, Edelweiß!
Claudia (schwaärmend): Au ja - das wär´s überhaupt!
Nicole (höhnisch): Und dann wird gejodelt und geschuhplattelt, was die Lederhose hergibt - bis da Matter-
horn wackelt!
Marion (macht sich auch lustig): Und der Alm-Öhi spielt auf der Zither dazu - echt suuuper!
Sabine und Claudia (unisono trotzig): Wir finden Heimatlieder eben einfach suuuper!
Sabine und Claudia platzen vor Lachen.
Sabine (zu Claudia): Ich lach mich schief! Die haben uns die Nummer mit dem Heimatlieder echt abgekauft!
Claudia (lachend): Kaum zu glauben, aber wahr!
Nicole (erstaunt): Ach sooo - Ihr habt uns das nur vorgespielt?!
Claudia: Was dachtet Ihr denn?! Meint Ihr etwa, wir haben total das Rad ab?
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Libretto / Musik, Musik
Sabine: Ich glaub, mein Öhi jodelt!
Yvonne: Da habt Ihr uns ja schön angeschmiert!
Claudia: Diese Heimat-Schnulzen sind doch echt die absolute Härte!
Nicole: Und das simpelste vom Simpelsten: Du stellst Dich irgendwo vor sone Alpenkulisse - und sonderst
irgendne Herz-Schmerz-Berg- und Tal-Schnulze ab ...
Marion: Und schon landest Du in der Hitparade der Volksmusik - echt was für Blöde!
Claudia: Genau das Richtige für uns - das müßten wir doch auch noch hinkriegen!
Sabine: Na klar! Musik ab: Sie hören „Die feschen Egerländer Maderl“ mit ihrem neuesten Hit „Durch Mark
und Bein“ - kommt, stellt Euch auf, es geht los! (Sie stößt einen der unter Gemsen so bekannten und belieb-
ten Bergschreie aus) Jaaaaa - ha - huuuh! (so ähnlich)
Es beginnt - am besten zunächst in einem instrumentalen Vorspiel - die Heimatmelodie, so daß Zeit bleibt,
die Südsee-Utensilien abzuräumen und das Alpenydill aufzubauen.
Claudia und Sabine (im inzwischen übergestreiften Dirndl etc.) stimmen den absoluten Heimat-Jodler an, die
anderen (ebenfalls in Trachten) juchzen, tanzen - alles sehr überzogen, so daß insgesamt eine Jodel-
Heimatlied-Persiflage geboten wird, wie sie die Welt noch nicht erlebt hat - es soll sehr lustig wirken!
Die Lehrerin reiht sich erneut nach Zögern ein und macht schließlich, als sie begreift wo der Hase hinläuft,
das Spiel freudig mit.
Musik 3 - DURCH MARK UND BEIN
Sabine & Claudia:
Der Gamsbock röhrt sein Heimatlied ins Tal,
die Lederhose platzt mit lautem Knall,
jodeladihö - vom Berg die Heidi fällt,
der Öhi rülpst, der Bernhadiner bellt!
Heimatlied, Du bist ein zähes Kraut,
ich habe Dich bis heut noch nicht verdaut!
Doch in der Heimat geh ich gern aufs Klo,
es rauscht der Bach, Jodeladihödiho!
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Libretto / Musik, Musik
Alle:
Heimatlied, hab mich doch bitte gern,
tausendfach, und zwar von nah und fern!
Du kannst so herrlich ätzend nervig sein,
Du tust so weh, Du gehst durch Mark und Bein!
Sabine & Claudia:
Im Winter trinkt der Bauer heißen Grog,
im Sommer stinkt der gute Alpen-Smog!
Der Kukuck stöhnt, die Almkuh schmerzvoll schreit,
die Bauersfrau ist allzeit melkbereit!
Alle:
Heimatlied, hab mich doch bitte gern,
tausendfach, und zwar von nah und fern!
Du kannst so herrlich ätzend nervig sein,
Du tust so weh, Du gehst durch Mark und Bein!
Sabine & Claudia:
Am Matterhorn, da grüßt der Berg so steil,
gespannt hängt Rheinhold dort am Kletterseil,
im Gletscherspalt liegt ein erfror´ner Preuß,
von ferne winkt ein krankes Edelweiß!
Alle:
Heimatlied, hab mich doch bitte gern,
tausendfach, und zwar von nah und fern!
Du kannst so herrlich ätzend nervig sein,
Du tust so weh, Du gehst durch Mark und Bein!
Du tust so weh, Du gehst durch Mark und Bein!
Du tust so weh, Du gehst durch Mark und Bein!
Musik 3 - Ende
Nach Tanz und Lied Riesengelächter, Gejohle, Applaus.
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Libretto / Musik, Musik
Sabine: Jetzt könnt ich nen Schnaps gebrauchen - wenn ich nicht Antialkoholikerin wär!
Claudia: Ich wußte gar nicht, daß Heimatlieder so lustig sind!
Marion: Ich könnt mich weglachen!
Yvonne: Vergeßt nicht: Mit sowas kann man viel Geld verdienen!
Claudia: Gute Idee! Sollen wir uns mit unserem Hit nicht mal im Musikantenstadl vorstellen?
Yvonne: Musikantenstadl?
Patricia: Na klar - mit Karl Moik ...
Nicole: Ist das der, der so schön weinen kann?
Claudia: Genau!
Yvonne: Wirklich keine schlechte Idee!
Lehrerin (klatsch in die Hände): Also, ich muß zugeben, Ich fand Eure Darbietung gar nicht so übel, eigent-
lich sogar sehr gelungen!
Nicole: Total stark, was?!
Lehrerin: Ja, aber unser Problem ist immer noch nicht gelöst. Also, wenn ich mir das alles so anhöre, was
Ihr mir hier präsentiert, dann bin ich ja fast der Meinung, wir bräuchten eine Musik, in der von allem etwas
vorkommt ...
Claudia: Pizza con Tutto ...
Lehrerin: ... ein bißchen Beatles ...
Nicole: Öde!
Lehrerin: ... ein bißchen (summt Lambada-Melodie, tanzt dazu, die Schülerinnen bilden einen Halbkreis um
sie herum, klatschen) „Ich hab einen Traum, der ist super und toll“
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Libretto / Musik, Musik
Claudia: Voll okay!
Yvonne: Könnte man damit leben!
Patricia: Was heißt „könnte man mit leben“?! Das IST das Leben!
Sabine (streichelt Patricia „tröstend“ über den Kopf): Iss ja schon gut - Dir tut ja keiner was, Mama iss ja
bei Dir!
Lehrerin (lacht): ... und ein bißchen Heimatlied ... (greift das Heimatlied nochmal kurz auf und trällert)
„Heimatlied, hab mich doch bitte gern ...
Es entsteht ein Riesengelächter, alle stimmen noch mal kurz ein, dann: Musik aus.
Alle (lachend im Chor): Suuper! Das isses doch: „Die feschen Egerländer Maderln“ und Ihr Hit „Durch
Mark und Bein“!
Lehrerin (schaut auf die Uhr): Soll ich Euch was sagen: Jetzt ist unsere Musikstunde auch schon so gut wie
um.
Claudia: Dann ist das Problem ja gelöst!
Nicole: War doch spaßig heute!
Marion: Echt mal ne Super-Schulstunde!
Lehrerin: Auf jeden Fall haben wir gelernt, daß es auch in Sachen Musik sehr verschiedene Geschmäcker
gibt.
Yvonne: Kann man wohl sagen!
Patricia: Aber echt!
Nicole: Gleich fängt die garantiert wieder mit ihren Beatnicks an ...
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Libretto / Musik, Musik
Lehrerin (lacht): Neinnein, keine Bange! Ich meine nur: Von allen Unterschieden mal abgesehen, und bei
allen Zweifeln, berechtigt oder unberechtigt, an der Qualität bestimmter Musik ...
Sabine (trällert): Heimatlied ...
Alle lachen.
Lehrerin (fährt fort): .. bin ich doch der Meinung, daß Musik grundsätzlich etwas Wunderbares ist ... (gerät
ins Schwärmen) ... einfach traumhaft schön, einfach traumhaft schön ...
Musik zum Schlußlied setzt schon während der letzten Worte der Lehrerin ein.
Musik 4 - MUSIK IST WUNDERBAR
Lehrerin:
Musik dringt ins Herz ein,
Musik ist ein Kuß im Mondschein!
Yvonne:
Musik macht den Kopf frei,
Musik ist wahre Zauberei!
Patricia:
Musik klingt romantisch,
sehr zärtlich, leise und verführerisch!
Sabine:
Kann auch ekstatisch und berauschend sein,
so wie ein funkelnd roter Wein!
Alle:
Jeder Mensch hat einen allerschönsten Traum,
erleben wird er ihn wohl leider kaum.
Doch manchmal macht Musik auch Träume wahr,
Musik ist schön, Musik ist wunderbar!
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Libretto / Musik, Musik
Claudia:
Musik läßt uns schweben,
verschönert das ganze Leben!
Nicole:
Musik treibt den Frust raus,
Musik sagt Dir: Du bist zu Haus!
Alle:
Jeder Mensch hat einen allerschönsten Traum,
erleben wird er ihn wohl leider kaum.
Doch manchmal macht Musik auch Träume wahr,
Musik ist schön, Musik ist wunderbar!
Marion:
Du hast Power, Mut und Energie,
Lehrerin:
und es fehlt Dir nicht an Weitblick!
Marion:
Doch was nützt das ohne Phantasie?
Lehrerin:
Poesie bedeutet Glück!
Alle:
Jeder Mensch hat einen allerschönsten Traum,
erleben wird er ihn wohl leider kaum.
Doch manchmal macht Musik auch Träume wahr,
Musik ist schön, Musik ist wunderbar!
Jeder Mensch hat einen allerschönsten Traum,
erleben wird er ihn wohl leider kaum.
Doch manchmal macht Musik auch Träume wahr,
Musik ist schön, Musik ist wunderbar!
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Libretto / Musik, Musik
Jeder Mensch hat einen allerschönsten Traum,
erleben wird er ihn wohl leider kaum.
Doch manchmal macht Musik auch Träume wahr,
Musik ist schön, Musik ist wunderbar!
Musik 4 - Ende
ENDE
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