SSzzeennee:: SScchhwweeiizz
Musikunserer
Zeit
Veranstaltungsort: Konzertsaal derMusikhochschule Ludgeriplatz 1 48151 Münster
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Thüring Bräm
Jean-Luc Darbellay
Xavier Dayer
Rudolf Kelterborn
Madeleine Ruggli
Bettina Skrzypczak
Nadir Vassena
Jürg Wyttenbach
29. 5.– 2. 6. 07
musikhochschule münster
schweiz
Musik unserer Zeit ist eine Veranstaltungsreihe der Musikhochschule
Münster, die inzwischen auf eine 15-jährige Tradition zurückblickt.
Im Zeitrahmen einer Woche konzentriert man sich mit täglichen Konzerten
und interessanten Vorträgen auf eine bestimmte Thematik, die sich entweder
mit der Beleuchtung des Werkes eines speziellen Komponisten oder mit
aktuellen Kompositionsströmungen aus einer bestimmten Region ausein-
andersetzt.
In diesem Jahr setzt sich diese Tradition fort, indem sie sich thematisch auf
die Szene Schweiz festlegt. Folgende Komponisten sind zu Gast in der
Musikhochschule:
Thüring Bräm
Jean-Luc Darbellay
Xavier Dayer
Rudolf Kelterborn
Madeleine Ruggli
Bettina Skrzypczak
Nadir Vassena
Jürg Wyttenbach
Klaus Huber wird den eingeladenen Komponisten gegenübergestellt.
Sein Werk „Ein Hauch von Unzeit“, welches in unterschiedlichen Versionen
für verschiedene Instrumentalisten und auch für Ensemble komponiert
wurde, zieht sich wie ein roter Faden durch die Projektwoche.
Studierende und Lehrende aus nahezu allen Bereichen werden gemeinsam
mit den Komponisten deren Werke erarbeiten und in einem abwechslungs-
reichen Konzertprogramm präsentieren. Das in Münster ansässige junge
„Ensemble Hörsinn“ wird zusätzlich als „Ensemble in residence“ die Band-
breite der Beiträge erweitern.
Das Eröffnungskonzert wird von der japanischen Sopranistin Asako
Motojima und dem Gitarristen Christoph Jäggin gestaltet, die beide als
Gastinterpreten für das Projekt gewonnen werden konnten.
Der aktuelle Bezug und die Vielseitigkeit der Darbietungen versprechen eine
spannende Mischung und Gegenüberstellung musikalischer Tendenzen der
schweizer Szene.
Musik unserer Zeit 2007
29.5.dienstag11.00 uhr
Lecture: Rudolf Kelterborn
Untergründiger Avantgardismus – warum michlangsame Sätze in Mozarts Klaviersonaten sosehr faszinieren
R. Kelterbom
29.5.dienstag10.00 uhr
Begrüßung
Alle Veranstaltungen finden im Konzertsaal der Musikhochschule statt.
29.5.dienstag19.30 uhr
Eröffnungskonzert „Laut Käfig“
Bruno Zahner (* 1919)4 Poésies de Verlaine (Kreuzlingen ca. 1950)
für Sopran und GitarreTexte: Paul Verlaine
La lune blanche – Un grand sommeil noir – Chanson d'automne –Il pleure dans mon coeur
Christophe Herzog (* 1977)Mimesis (Lausanne 2005)
für Gitarre und Tonband
Jürg Wyttenbach (* 1935)Laut Käfig – Ein Zyklus von 17 Haikus von Issa und anderen japanischen Dichtern (Basel 1995/97)
für Sopran und GitarreTexte: Konishi Raizan, Hattori Ransetsu, Oshima Ryóta,Kobayashi Issa, Kaga-no-Chiyojo, Kitamura Kigin und Yosa Buson
Christoph Neidhöfer (* 1967)Nach Innen (Boston 1997)
für Gitarre
Ernst Widmer (* 1927, † 1990)Gráfico de la Petenera op.21b (Salvador da Bahia 1961)
für Sopran und GitarreTexte: Federico Garcia Lorca
Campana (Bordón) – Caminos – Las seis cuerdas – Danza en el huerto de la petenera – Muerte de la petenera – Falseta –De profundis – Clamor
Asako Motojima, SopranChristoph Jäggin, Gitarre
A. Motojima
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C. Jäggin
–
KonzertDas Konzertprogramm liegt vor denKonzerten aus.
30.5.mittwoch11.00 uhr
B. Skrzypcak
30.5.mittwoch12.00 uhr
30.5.mittwoch19.30 uhr
Lecture: Nadir Vassena
„Salvatore Sciarrino: Strategien undTechniken hyperrealistischen Schreibens“
Lecture: Bettina Skrzypcak
spricht über ihre Arbeit als Komponistin
N. Vassena
Lecture: Thüring Bräm
Fragen der Identität
KonzertDas Konzertprogramm liegtvor den Konzerten aus.
T. Bräm
31.5.donnerstag12.00 uhr
31.5.donnerstag19.30 uhr
Lecture: Xavier Dayer
Lyrik des frühen 20. Jahrhunderts und Musik:Fernando Pessoa, Robert Walser
31.5.donnerstag11.00 uhr
X. Dayer
Vortrag von Christoph Jäggin
Schweizer Gitarrenmusik – eine Dokumentation von Eigenart und Vielfalt
Lecture: Jean-Luc Darbellay
Ein Garten für Orpheus nach einem Bild von Paul Klee
Lecture: Jürg Wyttenbach
Skizzen zu Beethoven´s Sonate op. 109 in E-Dur
J. Wyttenbach
J.-L. Darbellay
1.6.freitag
11.00 uhr
1.6.freitag
12.00 uhr
1.6.freitag
14.30 uhrraum 322
AbschlusskonzertDas Konzertprogramm liegt vor den Konzerten aus.
Ensemble-Konzert Thüring BrämTransition (1997)
für 3 Trompeten, Flügelhorn und Basstrompete
Nadir Vassenaluoghi d'infinito andare (2003)
per flauto, clarinetto, violino, violoncello, percus-sione e pianoforte
Jean-Luc DarbellayPostojna (2004)
für Flöte, Altflöte, Bassklarinette, Posaune, Viola,Violoncello, Percussion, Klavier
– Pause –
Klaus HuberEin Hauch von Unzeit III (1972)
für 2-7 Spieler (variable Besetzung)
Nadir Vassena11 fragili esercizi della notte (2oo0)
per flauto dolce soloals Gast: Gudula Rosa
Rudolf KelterbornSzenar (1986)
für 9 Flöten, Klarinette, Violoncello und KlavierDirigent: Werner Raabe
Das Ensemble Hörsinn arbeitet mit Studierendenund Lehrenden der Musikhochschule zusammen.
1.6.freitag
19.30 uhr
2.6.samstag17.00 uhr
Thüring Bräm (* 1944)
Rege Dirigiertätigkeit im In- und Ausland. Internationale Meisterkurse in Dirigieren. Von
1987 – 2006 Leiter der Klasse für Orchesterdirigieren an der Musikhochschule Luzern.
Gründer und Chefdirigent der „Jungen Philharmonie Zentralschweiz“ (1987 – 2006). Seit
Frühling 2006 emeritiert von der Musikhochschule Luzern. Seit 1976 Leiter des Regio-
Chores (Binningen/Basel). Als Komponist zahlreiche Aufführungen in der Schweiz sowie
im Ausland. Bräms etwa 100 Kompositionen umfassen alle Gattungen.
Verschiedene wichtige Aufträge (u.a. von Pro Helvetia, Stadt Basel, IMF Luzern (jetzt
Lucerne Festival), Schweizer Radio DRS und Radio de la Suisse Romande, Baltische
Philharmonie Danzig, Festival de Musiques Sacrées Fribourg für die BBC Singers.
Gastkomponist am „Hokuto International Music Festival“ in Japan August 2006.
Von 1973 – 1987 war Bräm Leiter der Musikschule der Musik-Akademie Basel. Von 1974
– 1987 Präsident der Konzertreihe „Kammerkunst Basel“, von 1984 – 1990 Präsident der
Jeunesses Musicales de Suisse. Ab 1987 Direktor des Konservatoriums Luzern, 1999 –
2001 Gründungsrektor der Musikhochschule Luzern. Von 1987 – 2002 künstlerischer Co-
Leiter der Meisterkurse in Luzern. Seit 1989 Präsident der Jury des Concours du Festival
de Musique Sacrée de Fribourg (Suisse). Seit 2003 Präsident des Johannes Brahms-
Kammermusikwettbewerbs der Musikakademie Danzig. Von 2000 – 2006 Vorstandsmit-
glied als Verteter der Schweiz in der Association Européenne des Conservatoires (AEC).
Seit 2004 ist Bräm Mitglied des Forschungsrates des Schweizerischen Nationalfonds.
Jean-Luc Darbellay (* 1946)
1946 in Bern geboren, studierte zuerst Klarinette am Berner Konservatorium und ließ
sich später bei Pierre Dervaux und Franco Ferrara zum Dirigenten ausbilden. Darauf folg-
ten Kompositionsstudien bei Cristóbal Halffter, Dimitri Terzakis und, besonders maß-
geblich, bei Edison Denisov. Er besuchte Seminare von Pierre Boulez am „Collège de
France“ und am IRCAM und bildete sich in den Meisterkursen von Klaus Huber und Heinz
Holliger weiter aus. Als Komponist ist Darbellay außerordentlich vielseitig. Mehrere
Festivals für zeitgenössische Musik haben Werke von Darbellay in ihre Programme auf-
genommen: Festival Alternativa Moskau, Festival Présences Paris, Panasiatisches Festival
Seoul, Brucknerfest Linz, Wien modern, Weltmusiktage in Bukarest, Luxemburg, Hong
Kong, Ljubliana und in der Schweiz. 1978 gründete Darbellay das „LUDUS Ensemble“,
das er seither dirigiert. Er ist ferner Gründermitglied der Komponistengruppe „Lacroix“
und Vorsitzender der „Schweizer Gesellschaft für Neue Musik“ sowie Vorstandsmitglied
der IGNM. Zahlreiche Konzerttourneen führen den Komponisten durch ganz Europa, in
die USA, nach Kanada, Südamerika, Asien und Australien. Sein Schaffen umfasst bis
heute 150 Werke aller Gattungen. Er wurde zum „Chevalier des arts et des lettres“ des
französischen Staates ernannt.
Xavier Dayer (* 1972)
Xavier Dayer wurde 1972 in Genf geboren und studierte Komposition bei Eric Gaudibert
in Genf, Tristan Murail in Paris (Ircam) und Brian Ferneyhough in Paris. Zusätzlich ist er
ein ausgebildeter klassischer Gitarrist, da er parallel in Freiburg bei Matthias Spaeter ein
Konzertdiplom erworben hat. 1995 war er Finalist im Wettbewerb für junge Komponisten
des „Orchestre de Chambre de Lausanne“ sowie beim „Prix du Conseil d’État de
Genève“. 1998 war er Preisträger des A-cappella-Kompositionswettbewerbs in Bochum
und beim Prix de la Fondation Marescotti in Genf. Seit 1999 unterrichtet er
Instrumentation am „Conservatoire Supérieur de Musique“ in Genf und an weiteren
Musikhochschulen. Er wurde mit verschiedenen Preisen wie mit jenem der Bürgi-Willert
Stiftung und dem FEMS Preis der Sandoz-Stiftung ausgezeichnet. Im Mai diesen Jahres
ist gerade die Weltpremiere eines Werkes für Vokaloktett und elektronisches Ensemble
durch das Ensemble Intercontemporain gegeben worden.
Rudolf Kelterborn (* 1931)
Geboren in Basel, Ausbildung an der Musik-Akademie der Stadt Basel (Theorie und
Komposition u. a. bei G. Güldenstein und W. Geiser, Dirigieren bei A. Krannhals) und an
der Universität Basel (J. Handschin). Weitere Studien bei G. Bialas, W. Fortner
(Komposition) und I. Markewitch (Dirigieren). Langjährige Tätigkeit als Lehrer für
Theorie, Analyse und Komposition an der Basler Musik-Akademie (1955 – 60), an der
Nordwestdeutschen Musik-Akademie Detmold (1960 – 68), 1963 Ernennung zum Profes-
sor, an Konservatorium und Musikhochschule Zürich (1968 – 75 und 1980 – 83) und an
der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe (1980 – 83). 1969 – 75 Chefredakteur
der Schweizerischen Musikzeitung, 1974 – 80 Hauptabteilungsleiter für Musik des Radios
der deutschen Schweiz, 1983 – 94 Direktor der Musik-Akademie Basel. 1987 gründete er
zusammen mit Heinz Holliger und Jürg Wyttenbach das Basler Musik Forum, für dessen
Programme er bis 1997 mitverantwortlich war. Sein kompositorisches Schaffen umfasst
alle musikalischen Gattungen, findet internationale Beachtung und wurde durch zahlrei-
che Preise ausgezeichnet (u. a. Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstler-
vereins, Kunstpreis der Stadt Basel, Bernhard Sprengel Preis der deutschen Industrie,
Conrad Ferdinand Meyer Preis, Zürcher Radiopreis). Mitglied der Freien Akademie der
Künste Mannheim. Kelterborn betätigt sich auch als Gastdirigent (vor allem eigener
Werke); er veröffentlichte musiktheoretische und analytische Aufsätze und Schriften, und
war u. a. Gastdozent in den USA, in England, China, Japan und Osteuropa. Seine kom-
positorischen Arbeiten wurden in zahlreichen Aufsätzen gewürdigt.
„Der ´Inhalt´ meiner Musik wird bestimmt durch die oft schier unerträgliche Spannung
zwischen den Schönheiten dieser Welt, den unerhörten Möglichkeiten des Lebens
einerseits und den Ängsten, Schrecken und Nöten unserer Zeit andererseits“.
(Kelterborn, 1993)
Madeleine Ruggli (* 1964)
Madeleine Ruggli, geboren in Thalwil am Zürichsee, schloss ihre Musikhochschulstudien
mit den Hauptfächern Komposition, Musiktheorie (Hans Ulrich Lehmann) und
Sologesang (Dorothea Bamert-Galli) in Zürich ab. Ihr Werkverzeichnis umfasst
Orchesterstücke und Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung. Rugglis komposito-
risches Schaffen wurde 2001 mit dem „Werkjahr der Stadt Zürich“ ausgezeichnet. Ihre
sämtlichen Werke erscheinen im Verlag Edition Modern – Tre Media, Karlsruhe. Die
Komponistin war u. a. Lehrbeauftragte für Musiktheorie an der Musikhochschule Zürich.
Seit 2004 ist sie Dozentin für Musikgeschichte, Musiktheorie und Liedgestal-
tung / Kammermusik an der Musikhochschule Luzern. Madeleine Ruggli lebt in Eigenthal
und Bellefontaine (Frankreich).
Bettina Skrzypczak (* 1962)
1962 in Poznan geboren, ist Biografie und Werk von Bettina Skrzypczak stark von den
politischen Ereignissen Polens während der 80er Jahre geprägt. Ihre frühen Studienjahre
– sie studierte Klavier, Komposition sowie Musikwissenschaft – fielen in die Zeit des
Kriegsrechts in Polen und in die Zeit jener politischen Umwälzungen, die den Auftakt für
eine freie und demokratische Gesellschaft bildeten. Es waren Umbrüche, die nicht nur
für die polnische Nation von existenzieller Bedeutung waren, sondern auch prägend,
transformiert und verfremdet im gesamten Werk der Komponistin gegenwärtig sind. Seit
1988 lebt sie in der Schweiz.
Bettina Skrzypczak entdeckte Anfang der neunziger Jahre die Chaostheorie der frühen
Romantik für sich und damit eine Bestätigung für ihr eigenes musikalisches Suchen.
„Mein Komponieren empfinde ich als einen Versuch, immer neue Fragmente der Welt zu
erforschen und einen Sinn in ihnen zu finden. Mir ist bewusst, dass ich nur eine sehr
beschränkte Anzahl solcher Entdeckungen machen kann. Aber ich glaube, gerade das
gibt uns sowohl im Leben wie auch im Schaffensprozess die notwendige Dynamik. Diese
immer veränderbare Perspektive, der Horizont, den wir nie erreichen – das ist die
Ursache für das Bedürfnis, immer neue Fragmente zu entdecken und zu fassen. Das ist
auch der Motor meines Schaffens“. (Info: Prof. Adrian Holderegger)
M. Ruggli
Nadir Vassena (* 1970)
1970 in Balerna (Schweiz) geboren, studierte er Komposition in Milano bei Bruno
Zanolim und bei Alessandro Solbiati und in Freiburg bei Johannes Schöllhorn. Er unter-
richtet Theorie und Gehörbildung am Conservatorio della Svizzera Italiana. 1992 erhielt
er eine Auszeichnung beim Wettbewerb des Westdeutschen Rundfunks in Köln. 1993
beteiligte er sich an den von Brian Ferneyhough geleiteten Kompositionskursen
in Royaumont. 1994 gewann er den ersten Preis ex aequo der Hochschule der Künste,
Institut für Neue Musik, Berlin. 1996 wurde sein Werk „Mysterium Lunae“ ausgewählt für
die Gaudeamus Music Week 1996 in Amsterdam. Zudem wurde sein Werk „Formulae“ für
Flöte und Cembalo beim Kompositionswettbewerb für Kammermusik Winterthur 1995/96
prämiert. 1997 gewann er den zweiten Preis beim Mozartwettbewerb Salzburg (Mozarte-
um). Sein Werk „Totem“ für Orchester wurde für die Gaudeamus Music Week 1997 aus-
gewählt. Er beteiligte sich am Atelier de Blonay mit Roland Moser und Michael Jarrel
(Ensemble Contrechamps en résidence). 1998 wurde er augewählt für das Internationa-
le Komponistlnnenseminar (Klangforum Wien) unter der Leitung von Sylvain Cambreling,
sowie erneut für die Gaudeamus Music Week 1998, und erhielt die "1ière mention" des
Concours International de Composition musicale pour orchestre de Besançon. 1999
wurde er erneut für die Gaudeamus Music Week 1999 augewählt und erhielt den hoch-
dotierten Preis der Christoph Delz-Stiftung. © musinfo.ch - p1/8 - 20.4.2007
Jürg Wyttenbach (* 1935)
Geboren in Bern. Studierte in Paris und Bern. Er unterrichtet zeitgnössische Musik und
Klavier an der Musik-Akademie. Wyttenbach leitet das Ensemble der Internationalen
Gesellschaft für Neue Musik Basel, und gestaltet, zusammen mit Heinz Holliger und
Rudolf Kelterborn, die Sinfoniekonzerte des Basler Musik Forums.
Als Dirigent und Pianist hat er über 100 Werke von nahmenhaften, aber auch von unbe-
kannteren und jüngeren Komponisten des 20. Jahrhunderts aufgeführt. Viele als Ur- oder
Erstaufführungen.
„Meine ersten veröffentlichten Stücke setzen sich mit der Nach-Webernschen
Kompostionstechnik, aber auch mit den Werken des späten Strawinsky auseinander.
Schon diesen frühen instrumentalen und vokalen Stücken ist ein vorwiegend gestisch-
dramatischer Charakter eigen (...). Mit musikalischen und szenischen Mitteln versuche
ich existenzielle Probleme darzustellen.“
Jürg Wyttenbach 1997
Christoph Jäggin studierte am Winterthurer Konservatorium und an der Hochschulefür Musik und darstellende Kunst in Wien (1979 Konzertdiplom mit Auszeichnung). Seine
wichtigsten Lehrer waren Karl Scheit (Gitarre) und Hermann Siegenthaler
(Musikpädagogik). Er konzertierte in den meisten europäischen Ländern, in Russland,
dem Nahen und Fernen Osten sowie in Südamerika. Seine Interpretationen wurden von
vielen Radio- und Fernsehstationen im In- und Ausland sowie auf mehreren
Schallplatten, Kassetten und CDs aufgezeichnet, verschiedenste Preise und Stipendien
wurden ihm zugesprochen. Lang ist die Liste jener Komponistinnen und Komponisten,
die seiner auf Alte und Neue Musik ausgerichteten Interpretationskunst Werke zueigne-
ten. In ihr finden sich nebst vielen Schweizer Komponisten so klingende Namen wie
Frangiz Alizade, Niccolú Castiglioni, Klaus Huber, Rudolf Kelterborn, Hans Ulrich
Lehmann, Faraj Karajev, Yori-Aki Matsudara, Graciela ParaskevaÌdis, Robert Suter,
Jacques Wildberger, Christian Wolff und Jürg Wyttenbach, um nur jene zu nennen, die
vielleicht die tiefsten Spuren in seinem musikalischen Denken und Handeln hinterlassen
haben. Seit 1979 unterrichtet Christoph Jäggin am Konservatorium Winterthur Gitarre,
Kammermusik und Fachdidaktik.
Asako Motojima
Die Sopranistin Asako Motojima studierte Gesang bei Kyoko Ito in Tokio, „Lied“ und
„Oratorium“ an der Musikhochschule in Wien bei Norman Shetler und in der
Konzertklasse für Gesang an der Baseler Musikhochschule bei Kurt Widmer. Asako
Motojima ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Sie errang 1990 den ersten Preis
beim „Yuai-Wettbewerb für deutschen Liedgesang“ in Tokio, ein Jahr später den dritten
Preis beim „Sougakudo-Wettbewerb für japanisches Lied“ in Tokio, 1993 den zweiten
Preis beim „Robert Schumann-Wettbewerb“ in Zwickau, sowie ein Jahr später den zwei-
ten Preis beim „Johannes Brahms-Wettbewerb“ in Hamburg. 1998 erhielt sie den ersten
Preis beim „Johann Sebastian Bach-Wettbewerb“ in Leipzig. Asako Motojima konzertiert
mit verschiedenem Repertoire von alter Musik bis moderner Musik und gab bisher
Liederabende in Japan, Österreich, Deutschland, Italien, Tschechien und in der Schweiz,
unter anderem beim Bach-Fest 1999 und 2001 in Leipzig, beim Bachfest Tokyo 2000 und
bei den Bad Hersfelder Sommerfestspielen 1999 und 2000. Zuletzt sang sie bei den
„Klangspuren in Tirol“ 2002.
Ensemble HörsinnEnsemble in residence
Im Sommer 2005 fanden sich sechs Münsteraner Musiker zusammen, die vor allem eines
gemeinsam haben: Ein großes Interesse an Zeitgenössischer Musik in all ihren lebendi-
gen Möglichkeiten. Auch bei einer teils ungewöhnlichen Besetzung ist es dem Ensemble
seither gelungen, zu einem gemeinsamen Klang und einer kammermusikalischen
Virtuosität zu finden
Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Komponisten, Designern und Multimedia-
Künstlern entstehen immer wieder neue Ausdrucksformen und Sichtweisen – genau das
ist der Reiz der „Neuen Musik“!
Der Kontakt zu einem breiten Publikumsspektrum ist dem Ensemble sehr wichtig. Sei es
„Neue Musik“- Konzerte in Schulen oder auch „Neue Musik“- Events im Club in
Zusammenarbeit mit DJ´s: Ensemble Hörsinn-Konzerte bringen Menschen in Kontakt mit
einer Musik, die für viele noch fremd ist. (www.ensemble-hoersinn.de)
Pavel Tseliapniou – Flöte, Vanessa Hövelmann – Klarinette, Jan Termath – Tuba, Kayami
Satomi Farias – Violoncello, Deborah Rawlings – Klavier, Gereon Voss – Schlagzeug,
Gast: Gudula Rosa – Blockflöte
Ensemble Hörsinn
Musik unserer Zeit 1992 - 2006
1992 Edison Denisov
1993 Rudolf Kelterborn
1994 „Komponistinen“: Mayako Kubo, Adriana Hölszky, Anette Schlünz, Violeta
Dinescu
1995 „Ex-Sowjetunion“: Peteris Vasks, Erkki Sven Türr, Tigran Mansurjan,
Alexander Knaifel, Leonid Hrabowsky, Giya Kancheli
1996 „Junge deutsche Komponisten“: Axel Ruoff, Detlef Heusinger, Jan-Müller
Wieland, Ernst H. Flammer, Detlev Glanert, Wilfried Maria Danner, Helmut
Oehring
1997 „Ostasien“: Toshio Hosokawa, Jo Kondo, Bonu Koo, Xiaoyong Chen, Qigang
Chen, Suren Soronzonbold, In-Sun Cho, Younghi Pagh-Paan
1998 „Niederlande“: Louis Andriessen, Gus Jansen, Theo Verbey, Peter Schat,
Hanna Kulenty, Theo Loevendie
1999 „Kanada“: Robert Aitken, Raymond Murray Schafer
2000 „Südosteuropa“: Bojidar Spassov, Aurel Stroe, Uros Rojko, Bojidar Dimov,
Zoltan Jeney, Liviu Danceanu
2001 „Skandinavien“: Paavo Heinenenen, Gunnar Kristinsson, Hanna Pohjannoro,
Poul Ruders, Rolf Wallin
2002 „Komponisten aus der Region“: Stephan Heucke, Georg Hajdu, Eberhard
Hüppe, Stephan Froleyks, Antonio Amoroso, Jörg Birkenkötter, Konstantin
Vassiliev, Jörg Peter Mittmann, Thomas Bloch-Bonhoff, Tilmann Claus
2003 „Spanien“: Tomas Marco, Jose Sanchez-Verdu, Javier Jacinto, Cristobal Halffter,
Zulema de la Cruz, Carlos Cruz de Castro
2004 „Neue EU-Staaten“: Helena Tulve, Ramintoa Serksnyte, Ruta Paidere, Urska
Pompe, Ruben Zahra, Iris Szeghy, Martin Smolka, Peter Köszeghy, Marek
Choloniewski
2005 Luca Lombardi
2006 „Baltikum-Polen“: Tonu Korvits, Osvaldas Balakauskas, Andris Vecumnieks,
Stanislaw Krupowicz, Albertas Navickas, Ülo Krigul, Katarzyna Brochocka,
Kristaps Peterson
Weitere Projekte u. a. mit den Komponisten:
Shih, Dieter Schnebel, Vaclav Kucera, Sidney Corbett, Roberto Sierra, Tilo Medek,
Frank Michael Beyer, Nikita Kashkin, Georg Katzer, Jack Fortner, Jacqueline Fontyn
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Programmkonzeption: Prof. Reinbert Evers, Stephan SchomakerRedaktion, Text und Organisation:Stephan SchomakerLayout: Silke BrösskampDruck: IVD, Ibbenbüren
Musikhochschule MünsterFachbereich 15 derWestfälischen Wilhelms-Universität Münster
Ludgeriplatz 1, 48 151 MünsterTel.: 0251-48233-0Fax: [email protected]/Musikhochschule/
© der Fotografien bei den Komponisten
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Förderkreis Universität Münster
Fondation Suisa Stiftung
Schweizerischer Tonkünstlerverein