KENNZAHLEN AEBI SCHMIDT
1
Umsätze nach Segmenten (in Tausend Euro) 2010 in % 2009 in %
Aebi Produkte 39'479 12% 41'228 14%
Schmidt Produkte 188'993 60% 189'059 63%
Service- und Ersatzteilgeschäft 87'798 28% 68'116 23%
Total Nettoumsatzerlöse 316'270 100% 298'403 100%
Anzahl Mitarbeiter (Vollzeitstellen) 2010 in % 2009 in %
Deutschland 413 31% 393 30%
Schweiz 239 18% 259 20%
Polen 279 21% 237 18%
Niederlande 206 16% 195 15%
Andere 178 14% 216 17%
Total Mitarbeiter 1'315 100% 1'300 100%
Bilanz (in Tausend Euro) 2010 in % 2009 in %
Umlaufvermögen 150'272 71% 125'394 66%
Anlagevermögen 61'709 29% 63'307 34%
Total Aktiven 211'981 100% 188'701 100%
Fremdkapital 137'702 65% 123'974 66%
Eigenkapital (inkl. Darlehen im Rangrücktritt) 74'279 35% 64'727 34%
Total Passiven 211'981 100% 188'701 100%
1
Vorwort Seite 1
Konzerngesellschaften Seite 2
Über Aebi Schmidt Seite 3
Geschäftsleitung Seite 4
Verwaltungsrat und Aktionäre Seite 5
Division Sales & Service Seite 6
Kundenanlässe Seite 11
Division Aebi Seite 12
Division Schmidt Seite 16
Refinanzierung Seite 20
Geschichte Seite 22
Nachhaltigkeitsbericht Seite 23
2
INHALTSVERZEICHNIS
2
Glättebekämpfung 1
VORWORT
Unsichere Wirtschaftsprognosen und Budgetkürzungen der öffentlichen Hand liessen Anfang 2010 einen Rückgang
des Geschäftsvolumens erwarten. Diese trafen im Laufe des Jahres in diversen Ländern ein und führten zum Teil
zu markanten Reduktionen der Marktvolumina. Insbesondere für die Division Aebi verschlechterte zudem der zu-
nehmend starke Schweizer Franken die Aussichten. Wenn die Aebi Schmidt trotzdem ein markantes Umsatz-
wachstum und eine weitere Ergebnissteigerung aufweisen kann, ist dies auf drei wesentliche Umstände zurückzu-
führen. Erstens konnte die Attraktivität des Produktsortimentes durch die Einführung neuer Produkte und Dienst-
leistungen erneut gesteigert werden und dadurch wurden in diversen umkämpften Segmenten weitere Marktan-
teilsverbesserungen erzielt. Zweitens entwickelte sich das Gross-Projektgeschäft auf Flugplätzen und mit wichtigen
Dienstleistern erneut überproportional. Und drittens sorgten massive Wintereinbrüche am Anfang und Ende des Ge-
schäftsjahres zu einer hohen Nachfrage nach Serviceleistungen und Ersatzteilen.
Besonders markante Anstrengungen wurden bei der Verbesserung der Kundenausrichtung und Effizienz der
Serviceorganisation unternommen. Im 2009 bezogenen zentralen Ersatzteillager konnten die Abläufe nach dem
anforderungsreichen Winter deutlich gestrafft werden. Zusammen mit gezielten Lageraufbaumassnahmen bei
häufig drehenden Teilen konnte die Ersatzteilverfügbarkeit auch für extreme Situationen wie im vergangenen
Dezember massiv verbessert werden. Kunden und Vertriebspartner profitierten gleichermassen davon.
Aebi Schmidt Produkte tragen wesentlich zur Sauberkeit und Sicherheit im Verkehr bei und sind wesentliche Hilfs-
mittel bei der Bewirtschaftung sensibler Flächen in der Landwirtschaft. Wir sind überzeugt, dass gerade mit Blick
auf diese Kernanwendungsfelder die Sorgfalt und Nachhaltigkeit im Umgang mit der Umwelt von strategischer Be-
deutung ist. Unsere Anstrengungen im Bereich der Nachhaltigkeit unterstellen wir deshalb erstmals den strengen
Kriterien der unabhängigen Organisation GRI. Wir sind überzeugt, dass diese Investition sich sowohl im Markterfolg
als auch im wirtschaftlichen Resultat positiv niederschlagen wird.
Substanzielle Investitionen an den Produktionsstandorten haben den Grundstein für weitere Produktivitätsfort-
schritte gelegt. Insbesondere konnten wir zu Beginn des Jahres die neue Behälterproduktion in Holten (Nieder-
lande) in Betrieb nehmen und im Frühling das brandneue Werk in Burgdorf (Schweiz) einweihen. Aber auch die
schrittweisen Verbesserungen in St. Blasien (Deutschland) und der Weiterausbau in Kielce (Polen) sind wichtige
Meilensteine auf dem Weg zu zusätzlichen Optimierungen im Produktionsprozess. Zu dieser Zielsetzung wird auch
die Schliessung des seit mehreren Jahren unprofitabel operierenden kleinen Produktionswerkes in Oerbyhus
(Schweden) beitragen. Die Herstellung der Produkte, die interessante Nischenanwendungen im Bereich der Stras-
senreparatur abdecken, wurde in das holländische Werk verlagert.
In finanzieller Hinsicht geht die Aebi Schmidt gestärkt in die Zukunft. Mit einer verbesserten Eigenkapitalbasis und
der im Sommer 2010 grundlegend neu geordneten Fremdfinanzierung sind wir für die nächsten Herausforderungen
gut gerüstet. Wir packen das Jahr 2011 vorsichtig optimistisch an. Als Resultat der strategisch abgestützten mar-
kanten Investitionen im Bereich der Innovation werden wir auch im neuen Jahr wieder diversen Produkteeinfüh-
rungen lancieren, von denen wir überzeugt sind, dass diese die gute Marktposition der Gruppe weiter festigen
werden.
Peter Spuhler Walter T. Vogel
Verwaltungsratspräsident CEO
1
Holding
Aebi Schmidt Holding AG
Thurgauerstrasse 40
8050 Zürich
Rechtssitz:
Bahnhofstrasse 7
9565 Bussnang
Deutschland
Aebi Schmidt Deutschland GmbH
Albtalstrasse 36
79837 St.Blasien
Aebi Schmidt Deutschland GmbH
Am Rain 53
83088 Kiefersfelden
Schmidt Winterdienst- und
Kommunaltechnik GmbH
Albtalstrasse 36
79837 St. Blasien
Großbritannien
Aebi Schmidt UK Limited
Southgate Way/
Orton Southgate
Peterborough
PE2 6GP United Kingdom
Italien
Aebi Schmidt Italia s.r.l.
Via dei Pinali, 11
Frazione Cimpello
33080 Fiume Veneto
Niederlande
Aebi Schmidt Nederland BV
Handelsweg 8
7451 PJ Holten
Belgien
Aebi Schmidt Belgium
Boomsesteenweg 74
2630 Aartselaar
Norwegen
Schmidt Norge AS
Paradisveien 2
2836 Biri
Österreich
Aebi Schmidt Austria GmbH
Schiessstand 4
6401 Inzing
Aebi Schmidt Austria GmbH
Aichegg 20
8541 Schwanberg
Polen
Schmidt Polska Sp.z.o.o.
Ul. Skrajna 80a
25 -650 Kielce
Schmidt Polska Sp.z.o.o.
Ul. Mariensztat 8
00 -302 Warschau
Schweden
Aebi Schmidt Sweden AB
Idrottsvägen 3
596 23 Skänninge
Schweiz
Aebi & Co. AG
Maschinenfabrik
Buchmattstrasse 56
3401 Burgdorf
Aebi & Co. AG
Maschinenfabrik
Huwilstrasse 11
6280 Hochdorf
Spanien
Aebi Schmidt Ibérica SA
C/ de la Perdiz,
Parcelas 18 y 19
45950 Casarrubios del Monte
KONZERNGESELLSCHAFTEN
2
Kompetenzzentrum St. Blasien
Kompetenzzentrum Burgdorf
Kompetenzzentrum Holten
Kompetenzzentrum Kielce
Aebi Schmidt
Aebi Schmidt ist der führende Systemanbieter
von innovativen technischen Problemlösungen
für die Reinigung und Räumung von Verkehrs-
flächen sowie dem Mähen von Grünflächen in
anspruchsvollem Gelände. Unser Angebot um-
fasst Fahrzeuge, An- und Aufbaugeräte und die
dazugehörigen Dienstleistungen. Aufgrund un-
serer langjährigen und internationalen Erfah-
rung sind wir Partner und Begleiter für unsere
Kunden. Mit einem auf die Kundenbedürfnisse
zuge schnittenen Service- und Dienstleistungs-
programm, bieten wir unseren Kunden für na-
hezu jedes Problem die passende Lösung!
Geographische Abdeckung
Aebi Schmidt deckt den europäischen Markt
durch eigene Vertriebsgesellschaften ab. Kun-
den ausserhalb Europas werden entweder
direkt durch die weltweit agierende Export -
abteilung oder indirekt durch ein weltweites
Händlernetz betreut. Die Entwicklung und Her-
stellung der Produkte konzentriert sich auf die
vier Kompetenzzentren in der Schweiz (Burg-
dorf), Deutschland (St. Blasien), Niederlande
(Holten) und Polen (Kielce).
Produktpalette
Marken
Zu unserem Portfolio gehören neben den
Haupt produktmarken Aebi und Schmidt, die re-
gional fokussierten Marken Beilhack und Nido
sowie die Produktbezeichnungen Broddway
und MFH.
ÜBER AEBI SCHMIDT
Sommerdiensttechnik
Kompaktkehrmaschinen
Anbau-Kehrmaschinen
Anhänge-Kehrmaschinen
Aufbau-Kehrmaschinen
Wechselaufbau-Kehrmaschinen
Schwemmfahrzeuge
Kommunaltechnik
Mehrzwecktransporter
Geräteträger
Strassenreparatur
Leitpfostenwaschgeräte
Wasserfässer
Motormäher / Einachser
Landwirtschaftstechnik
Hanggeräteträger
Mehrzwecktransporter
Motormäher / Einachser
Winterdiensttechnik
Schneepflüge
Rotierende Schneeräumung
Streumaschinen
Kombinationsmaschinen
Streuen & Sprühen
Salzlösestationen
Flughafentechnik
Schneepflüge
Rotierende Schneeräumung
Kehrblasmaschinen
Streu- und Sprühmaschinen
Kombinationsmaschinen
(Streuen und Sprühen)
Anbaustreumaschinen
Flughafenkehrmaschinen
Bahntechnik
Schneeräumung
Fahrzeugtechnik
Anbaugeräte
Hydraulikanlage
Fahrzeugumbau
Steuerungssysteme
Steuerungseinheiten
Hau
pt pr
oduk
tmar
ken
Reg
iona
lmar
ken
Pro
dukt
mar
ken
Dac
hmar
ke
3
GESCHÄFTSLEITUNG
Geschäftsleitung
Walter T. Vogel
Jahrgang 1957, Schweizer Bürger
Dipl. Masch.-Ing. ETH Zürich
Lebenslauf: seit 2007: CEO Aebi Schmidt, 2003-
2007: CEO Von Roll Holding AG, 1999-2003: Von
Roll Group, Leiter Konzernbereich Infratec und Mit-
glied der Konzernleitung, 1995-1999: HILTI AG, Lei-
ter Business Unit Direktbefestigung und Mitglied
der erweiterten Konzernleitung, 1992-1995: Aliva
AG, Direktor Marketing und Verkauf und Mitglied
der Geschäftsleitung
Stephan Naef
Jahrgang 1962, Schweizer Bürger
lic. oec. publ., Universität Zürich
Lebenslauf: seit 2008: CFO Aebi Schmidt, 2006-
2007: CFO Von Roll Holding AG, 1998-2005: Leiter
Finanzen und Controlling Danzas Schweiz, nach der
Fusion und Umbenennung, Leiter Finanzen und Ad-
ministration DHL Schweiz und Mitglied der Ge-
schäftsleitung, 1994-1997: Controller Siber Hegner
Management AG, vor 1994: Diverse Tätigkeiten
Walter Schmitz
Jahrgang 1953, Deutscher Staatsbürger
Diplom-Kaufmann, Universität Regensburg
Lebenslauf: seit 2009: Divisionsleiter Sales & Ser-
vice Aebi Schmidt, 2003-2009: Geschäftsführer
Schmidt Holding AG, 2000-2002: Vorstandsmitglied
Sick AG, 1995-2000: Geschäftleitungsmitglied
Bosch Telecom Private Netze, vor 1995: Diverse
Tätigkeiten
Holger Stehling
Jahrgang 1965, Deutscher Staatsbürger
Dipl. Ing. Luft- und Raumfahrttechnik, Universität
Stuttgart
Lebenslauf: seit 2008: Divisionsleiter Schmidt,
2005-2008: Zumtobel AG, Director Central Technical
Divisions, Mitglied der erweiterten Konzernleitung,
1992-2005: Linde AG, verschiedene Positionen im
In- und Ausland, zuletzt verantwortlich für Quality
Management und Controlling
Marco Studer
Jahrgang 1976, Schweizer Bürger
Dipl. Automobil.-Ing. FH
Lebenslauf: seit 2011: Divisionsleiter Aebi, 2010-
2011: Operative Leitung Division Aebi, 2008-2010:
Aebi & Co Maschinenfabrik, Montageleiter,2006-
2008: Mercedes-Benz Automobil AG, Filialleiter NF
Wetzikon, 2001-2006: Mercedes-Benz Automobil AG,
Serviceleiter und Stv. Geschäftsleiter NF Schlieren
Walter T. Vogel Stephan Naef
Holger Stehling Marco StuderWalter Schmitz
4
Verwaltungsrat
Der Verwaltungsrat der Aebi Schmidt Holding AG
trägt die Verantwortung für die strategische Füh-
rung der Unternehmung und besteht aus den fol-
genden Personen:
Verwaltungsrat
Peter Spuhler
Verwaltungsratspräsident
Jahrgang 1959, Schweizer Bürger
Unternehmer und Nationalrat
seit 1989: CEO und Verwaltungsratspräsident
der Stadler Rail Gruppe, Mandate: Verwal-
tungsrat Rieter Holding AG, Verwaltungsrat
Autoneum Holding AG
Dr. Gero Büttiker
Vizepräsident
Jahrgang 1946, Schweizer Bürger
Dipl. Bau-Ing. ETH Zürich, Dr. oec. publ.
Lebenslauf: seit 1993: Selbständiger Unter-
nehmer, 1985-1993: NUEVA Holding AG (ehe-
mals Schweizerische ETERNIT Holding AG)
Delegierter des Verwaltungsrates, vor 1985: Di-
verse Tätigkeiten
Hansruedi Geel
Mitglied des Verwaltungsrats
Jahrgang 1956, Schweizer Bürger
lic. oec. HSG, dipl. Wirtschaftsprüfer
Lebenslauf: seit 2001: CFO Stadler Rail
Gruppe, 1997-2001: CFO Benninger AG / Ben-
ninger Gruppe, 1994-1997: CFO Lüchinger +
Schmid Gruppe, 1990-1994: CFO Elektronik-
gruppe FELA, 1981-1990: PwC, Wirtschafts-
prüfer
Peter Muri
Jahrgang 1958, Schweizer Bürger
lic. iur. Rechtsanwalt
Lebenslauf: seit 1994: Inhaber einer mittel-
grossen Anwaltskanzlei in Weinfelden speziali-
siert auf Wirtschafts- und Steuerrecht, vorher:
Rechtsdienst einer kantonalen Regierung;
Mitarbeit in einer Anwalts kanzlei in der
Ostschweiz; Mitarbeit an einem Bezirksgericht,
Rechtsdienst einer kantonalen Steuer ver -
waltung
Die Aebi Schmidt Holding AG mit Sitz in 9565
Bussnang, Bahnhofstrasse 7, und einer weite-
ren Geschäftsadresse in 8050 Zürich, Thurgau-
erstrasse 40, ist eine nach schweizerischem
Recht organisierte Aktiengesellschaft und ist
im Besitz der folgenden Aktionäre:
58.0 % PCS Holding AG, Schweiz
(Inhaber: Peter Spuhler)
39.3 % Gebuka AG, Schweiz
(Inhaber: Dr. Gero Büttiker)
2.7 % Weitere Verwaltungsrats- und
Geschäftsleitungsmitglieder
Die Aebi Schmidt Gruppe ("Aebi Schmidt") be-
steht aus der Aebi Schmidt Holding AG und
aus den auf Seite 2 aufgeführten Tochterge-
sellschaften.
VERWALTUNGSRAT UND AKTIONÄRE
Peter Spuhler
Peter MuriDr. Gero Büttiker Hans-Ruedi Geel
5
Gesamtwirtschaftliche Lage
Die schlimmsten Auswirkungen der Finanzkrise
wurden durch Massnahmen der EU in einigen
europäischen Märkten gedämpft, die öffentli-
chen Finanzen sind aber immer noch ganz
er heb lich geschwächt. Dennoch haben die öf-
fent lichen Haus halte im abgelaufenen Ge-
schäftsjahr in Kommunalgeräte investiert. Zwar
war in einigen Märkten ein deutlicher Rück-
gang, gerade im Pro duktbereich Kehrmaschi-
nen, zu verzeichnen, diese Einbrüche konnten
dagegen durch Projektgeschäfte in Osteuropa
und Asien kompensiert werden. Zudem hat der
ausgeprägte Winter in den Monaten Januar bis
März sowie im Dezember, insbesondere bei Er-
satzteilen und im Service, eine ausserordentlich
hohe Nachfrage ausgelöst. Die gut ausgebaute
Vertriebs- und Serviceorganisation der Aebi
Schmidt hat sich auch im Jahr 2010 bestens
bewährt. In einzelnen Ländern konnten Nach-
frageeinbrüche durch gezielte Vertriebsaktivitä-
ten kompensiert werden, indem die gesamte
Bandbreite des Produktspektrums genutzt
wurde. Insgesamt konnte für die Gruppe ein er-
freuliches Umsatzwachstum von 6% gegen-
über dem Vorjahr erzielt werden.
Winterdienst
Der ausgeprägte Winter hat das Nachfragever-
halten der öffentlichen Hand auch im Hinblick
auf die Neugerätebeschaffung positiv beein-
flusst. Dennoch hat sich der Wettbewerbs-
druck in einigen Märkten weiter verschärft.
Trotz guter Lage im Segment Winter geschäft
führt ein überaus preisaggressives Auftreten
der Mitbewerber zu einer Ge samterosion der
Marktpreise. Durch die kon sequente Weiter-
entwicklung ökologischer und umwelt -
schonender Technologien wird die führende
Marktposition in diesem Segment auch in Zu-
kunft behauptet. Hier steht das Thema Um-
weltschutz besonderst im Fokus. Ferner nimmt
der Anteil der privat finanzierten Fernstrassen,
Bau und Unterhalt, in Europa kontinuierlich zu.
Aufgrund der komplexen Technologien, die
diese Projekte kennzeichnen, legen die Inve-
storen grössten Wert auf die langjährige Erfah-
rung von Aebi Schmidt.
DIVISION SALES & SERVICE
6
Sommerdienst
Kehren
Die Nachfrage nach Kompakt- und Lkw-Kehr-
maschinen im Jahr 2010 hat gegenüber den
Vorjahren deutlich nachgelassen. Während die
Markt einbrüche in einzelnen europäischen
Märkten bis Jahresmitte noch bei bis zu 30%
lagen, war in der zweiten Jahreshälfte wieder
eine deutliche Verbesserung der Nachfrage an
Kehrmaschinen zu verspüren. Dennoch liegen
insgesamt die Absatzzahlen des letzten Jahres
deu tlich unter den Vorjahreswerten. Mit weni-
gen Ausnahmen konnte der in bestimmten
Märkten deutlich spürbare Nachfragerückgang
durch einen Anstieg der Marktanteile in ande-
ren Regionen kompensiert werden.
Strassenreparatur
Der schlechte Zustand europäischer Strassen,
grösstenteils als Folge der starken Winter-
ein flüsse, werden den Bedarf an Strassenre-
paraturgeräten zukünftig deutlich erhöhen. Des-
halb wurden im Hinblick auf das Strassenrepa-
raturfahrzeug “Road Repair Patcher” einige
organisatorische Massnahmen ergriffen. Zum
einen wurde die Produktion von Schweden in
unser nieder ländisches Werk in Holten verla-
gert und das Produkt wurde weiterentwickelt.
Zum anderen fand in den Sommermonaten
eine europäische Roadshow mit begleitenden
Marketingmassnahmen statt, die bei unseren
Kunden und Interessenten eine äusserst posi-
tive Resonanz hervorgerufen hat. Der Bearbei-
tung dieses Marktsegmentes wird künftig eine
höhere Bedeutung innerhalb der Vertriebsorga-
nisation beigemessen.
Landwirtschaft
Trotz eines spürbaren Nachfragerückgangs
bei Hanggeräteträgern und Transportern ist es
gelungen, in den Kernmärkten Schweiz und
Österreich die Marktanteile zu halten. Die auf
der Agrama 2011 in Bern eingeführten neuen
Produkte TT275, TP460 sowie der Einachser
CC36 erzielten bereits in kürzester Zeit sehr
erfreuliche Auftragseingänge. Mit diesen neuen
Produkten konnten wir uns in den drei Seg-
menten Hanggeräteträger, Transporter und Ein-
achser technologisch und funktionell nochmals
deutlich verbessern.
DIVISION SALES & SERVICE
7
Spezialgeräte Flughafen
Die schon positive Entwicklung aus dem Jahr
2009 findet ihre Fortsetzung auch im abgelau-
fenen Geschäftsjahr 2010. Kehrblasgeräte und
Flughafenkehrmaschinen der Aebi Schmidt set-
zen Standards und gelten unter den Flughafen-
betreibern weltweit als Massstab der Branche.
Grosse Herausfor der ungen wie ein unerwarte-
ter Wintereinbruch mit extrem hohen Schnee-
mengen, meistern die Flughafengeräte ein-
wandfrei, wie das Beispiel des Flughafens Leip-
zig/Halle zeigt. Selbst der plötzliche heftige
Wintereinbruch im Dezember wurde vom Logi-
stik-Drehkreuz Leipzig/Halle tadellos gemei-
stert. Auch die 2009 in den Markt eingeführte
Hochleistungsschneefräse TS 10 000 hielt den
hohen Erwartungen stand. Um den zunehmen-
den Bedarf der Flughafenbetreiber nach
Instandhaltungsgeräten, die nicht nur ökono-
misch sondern auch klimafreundlich arbeiten,
abzudecken, wurde die Green TJS 560 entwik-
kelt, die derzeit bereits beim Kunden Swedavia,
der Betreiberin des Stockholmer Flughafens Ar-
landa und des Flughafens in Kiruna, im Einsatz
ist. Die Green TJS 560 ist die erste CO2-neu-
trale Räumkehrblasmaschine, die für Flughäfen
und deren hohe Standards konzipiert wurde.
After Sales
Gute Ergebnisse wurden im Service- und
Ersatzteilgeschäft erzielt. Der starke Winter zu
Beginn als auch am Ende des Jahres löste
einen extrem hohen Bedarf an Ersatzteilen
und Service-Dienstleistungen aus. Die damit
verbundenen logistischen Herausforderungen
wurden, dank der Neuorganisation des interna-
tionalen Logistik Zentrums in Hannover/Laatzen
zur Zufriedenheit der Kunden gemeistert. Trotz
einer enormen Nachfragesteigerung nach
Ersatzteilen - der Bedarf stieg teilweise um das
Fünffache - waren keine nachhaltigen Liefer-
schwierigkeiten zu verzeichnen. Ebenso wirkte
sich eine bereits Mitte des Jahres initiierte
Winterersatzteilbelieferung an unsere Händler
positiv auf den kurzfristigen Bedarf in den Win-
ter monaten aus. Zugleich wurden auch die Er-
satzteilbelieferungen für Aebi Produkte durch
den nun mehr eingeschwungenen Zustand der
zentralen Logistikorganisation positiv bewältigt.
Grossveranstaltungen
Neben zahlreichen regionalen Veranstaltungen
und Messen, die lokal von den zuständigen Ver-
kaufsgesellschaften durchgeführt wurden, war
das Jahr 2010 geprägt durch drei Grossveran-
staltungen.
Mit der Passräumung am St. Gotthard konnten
sich Anfang April Kunden und Partner vor einer
überwältigenden Kulisse von der Leistungsfä-
higkeit der Aebi Schmidt Produkte überzeugen.
Eine begleitende Ausstellung zum Thema Win-
terdienst- und Glättebekämpfung sowie der
Vortrag eines Fachreferenten zum Thema „Salz
oder Sole“ rundeten die Veranstaltung ab.
Im August folgte mit dem Eidgenössischen
Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Frauenfeld
ein weiteres Highlight. Erstmals präsentierte
sich Aebi, zusammen mit Stadler Rail, als Kö-
nigspartner dieser einzigartigen Sportveranstal-
tung. Die überaus positive Resonanz ist neben
einer vermehrten Wahrnehmung in der breiten
Öffentlichkeit auch auf die VIP-Betreuung aus-
gewählter Händler während der Veranstaltung
DIVISION SALES & SERVICE
Referenzprojekte 2010
Nachstehende Grossprojekte haben wesentlich zum Erfolg beigetragen:
• St. Petersburg (RU)
Gesamtkonzept Strassenreinigung Sommer / Winter:
40 x Kompaktkehrmaschinen, 70 x Winterdienstkombinationen
• Ministry of Defense (UK)
30 x Aufbaukehrmaschinen, 28 x Kehrblasmaschinen
• Fuxin (CN)
Geräte-Kits: 200 x Pflüge, 110 x Schneefräsen, 150 x Streugeräte
• Highway Agency (UK)
47 x Winterdienstkombinationen
• Balfour Beatty (UK)
32 x Winterdienstkombimationen
• Flughafen Leipzig (DE)
6 x Kehrblasmaschinen, 2 x Schneefräsen,
1 x Hochleistungsschneefräse TS 10 000
8
zurückzuführen. Mit einer gezielten Einladungs -
aktion wurden nahezu 1.000 Eintrittskarten
versandt und täglich 500 Gäste im eigenen Ver-
anstaltungsrestaurant betreut.
Ein weiterer grosser Erfolg konnte auf der
Agrama in Bern im November erzielt werden.
Pünktlich zu Messebeginn lieferte das neue
Werk in Burgdorf drei weitere Spitzenprodukte.
Mit der Einführung des Hanggeräteträgers
TT275, des Transporters TP460 und des Ein-
achsers CC36 wurden wichtige Innovationen
präsentiert. Ein gelungenes Standdesign und
die Präsentation dieser drei Neuheiten luden
zahlreiche Fachbesucher zum Verweilen am
Messestand ein, so dass bereits vor Ort etliche
Kontakte entstanden und Anfragen entgegen-
genommen werden konnten.
Ausblick
Durch die sich langsam verbessernde Wirt-
schaftlage werden sich die Steuereinnahmen in
einigen Ländern in naher Zukunft verbessern.
Die kritischen finanziellen Rahmenbedingungen
in anderen europäischen Ländern hingegen
stellen enorme Unsicherheitsfaktoren für 2011
dar. Ausgehend von den Ergebnissen 2010
rechnen wir innerhalb unserer Marktsegmente
insgesamt mit einer stabilen wirtschaftlichen
Lage. Ein grosses Potential liegt in den zusätz-
lich zur Verfügung gestellten Budgetmitteln für
die Bereiche Winterdienst und Strassenrepara-
tur. Aufgrund der Winterproblematik an vielen
europäischen Flughäfen geraten Flughafenbe-
treiber durch die Fluggesellschaften und die
Politik zunehmend unter Druck. Gerade im Be-
reich Spezialgeräte Flughafen wird deshalb eine
erhöhte Nachfrage erwartet.
Um für unsere Kunden den Prozess der
Er satzteilbeschaffung künftig zu vereinfachen,
werden wir ein webbasiertes Online-Portal ent-
wickeln und unseren Kunden zur Verfügung
stellen. Ein weiterer Fokus wird auf den ver-
stärkten Ausbau des Segments Traktoranbau
sowie auf den Vertrieb von Aebi Produkten aus-
serhalb des Alpenraums gelegt. Der innovative
Mehrzweckgeräteträger VT450 wird um zu-
sätzliche kommunale Anwendungen erweitert
und in dieser Kombination in die meisten euro-
päischen Märkte eingeführt. Für die zuneh-
mend stärker werdenden Kundengruppen der
Dienstleister und Lohnunternehmer werden ge-
zielt Lösungen entwickelt. Den ökologischen
Marktanforderungen werden wir mit der Ein-
führung neuer Technologien, wie Euro 5 Moto-
ren und verbesserten Funktionalitäten gerecht,
wie beispielsweise mit den weiterentwickelten
Kom paktkehrmaschinen Swingo 200+, Cleango
500 und der MFH 5500.
DIVISION SALES & SERVICE
Passdurchstich am St. Gotthard
Rund 500 Kunden, Partner und Mitarbeiter wa-
ren Ende April 2010 in Andermatt (Schweiz) im
Kanton Uri mit dabei, als mit einem grossen in-
ternationalen Kundenevent bei der Passräu-
mung die aktuelle Aebi Schmidt Produktpalette
im Bereich der Schneeräumung demonstriert
wurde. Inmitten einer atemberaubenden, win-
terlichen Alpenkulisse beherrschte drei Tage
lang das Thema „Methoden, Maschinen und
Geräte im Winterdienst“ die einzigartige Berg-
welt des St. Gotthard. Auf der Passhöhe, auf
rund 2'100 Meter ü.M., verfolgten die Zu-
schauer die Live-Demonstrationen mit dem all-
jährlichen Passdurchstich. Eine eindrucksvolle
Produktpräsentation, leistungsstarke Produkte
zusammen mit einem gelungenen Rahmen-
programm - so die positive Bilanz aller Teilneh-
mer.
Hochstimmung am "Eidgenössischen
Schwing- und Älplerfest 2010" in Frauenfeld
Bei strahlendem Wetter besuchten im August
rund 250'000 Zuschauer das 42. Eidgenössi-
sche Schwing- und Älplerfest in Frauenfeld,
dem bis heute grössten Schwingfest aller Zei-
ten. Vor allem im landwirtschaftlichen Umfeld
findet man viele Anhänger dieser urschweizeri-
schen Sportart, verkörpert das Schwingen doch
die traditionellen und charakteristischen Werte
der Schweiz. Zusammen mit Stadler Rail prä-
sentierte sich Aebi neben vier weiteren Firmen
als Hauptsponsor dieser Grossveranstaltung.
Gemeinsame Werbeaktionen der Hauptspon-
soren, die Präsenz zahlreicher Maschinen auf
dem Festgelände und die Teilnahme am tradi-
tionellen Festumzug sorgten für eine hohe öf-
fentliche Wahrnehmung. Fast 1'000 geladene
Gäste verfolgten die spannenden Wettkämpfe
direkt in der Arena und wurden zwei Tage lang
im eigens für diesen Anlass umgestalteten Res-
taurant "Kanönli" verwöhnt.
KUNDENANLÄSSE
11
Allgemeines
Trotz eines leichten wirtschaftlichen Auf-
schwungs im Jahr 2010 herrschte bei den
Kommunen und Landwirten immer noch eine
gewisse Unsicherheit. Zwar konnten die Ab-
satzzahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals
erhöht werden, das Budget hingegen wurde
knapp verfehlt. Insbesondere die Terratrac-Bau-
reihen erfreuten sich im abgelaufenen Ge-
schäftsjahr einer deutlich erhöhten Nachfrage
und setzten sich damit erfolgreich am Markt
durch. Sowohl bei den Einachsern als auch bei
den Terratracs bestätigte sich der Trend zu hy-
drostatisch angetriebenen Fahrwerken. Die
durch den starken Schweizer Franken verur-
sachten Mindereinnahmen konnten durch Pro-
duktivitätssteigerungen ausgeglichen werden.
Die personelle Neuformierung der Geschäfts-
leitung wurde zur Jahresmitte mit den Eintrit-
ten des neuen Leiters Entwicklung und
Konstruktion sowie des neuen Leiters Produk-
tion abgeschlossen. Auch sonst stand das Jahr
ganz im Zeichen von Prozess- und Organi -
sationsanpassungen, die durch das neue
Gebäude und die damit verbesserten Kommu -
nikations- und Transportwege ermöglicht wur-
den. Die Erhöhung der Ersatzteilverfügbarkeit
und die Optimierung von bereits im Markt eta-
blierter Maschinen wurden von den Kunden
wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Nach den letzten Abschlussarbeiten im und
rund um das neue Werksgebäude folgte ein
Highlight dem anderen. Im April wurde das
neue Werk eingeweiht. Während am 22. April
2010 die Mitarbeiter zusammen mit ihren Part-
nerinnen und Partnern in einem Festakt das
neue Werk einweihten, folgte am Tag darauf
der festliche Akt für die geladenen Gäste aus
dem Händlerkreis, der Politik und der Wirt-
schaft. Im Sommer war Aebi zusammen mit
Stadler Rail als einer von fünf Königspartnern
am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in
Frauenfeld vertreten. Mit einer gigantischen
Präsenz, unter anderem durch zahlreiche Ma-
schinen, welche für die Logistik der Veranstal-
tung im Einsatz waren, konnte Aebi diese
Plattform optimal nutzen. Im Herbst folgte die
Erstausstrahlung des Dokumentarfilms "Faktor
Traktor", der durch das Fernsehen der Neuen
Zürcher Zeitung bei Aebi gedreht und durch das
Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wurde. Der
krönende Abschluss folgte Ende November
mit der Landmaschinenausstellung Agrama in
Bern, an der gleich drei neue Maschinentypen
vorgestellt wurden. Das Jahr 2010 konnte voll-
umfänglich zur Imagepflege von Aebi genutzt
werden.
Produktsortiment
Der VT450 mit einem neuen Euro 5 Motor,
deckt die Anforderungen der Kommunalberei-
che nach schadstoffarmen Maschinen optimal
ab. Der TP450 wurde durch den TP460 ersetzt
und verfügt nun über einen auf die Landwirt-
schaft zugeschnittenen Motor, der schon bei
sehr tiefen Drehzahlen ein hohes Drehmoment
entfaltet. Durch die Erweiterung des Angebo-
tes mit einer Leistungshydraulik, die den An-
trieb von Front-Arbeitsgeräten erlaubt, einem
Front-Hubwerk und einem Kriechganggetriebe,
wurden die Einsatzmöglichkeiten nochmals
deutlich erhöht. Im Kommunalbereich können
nun Schneefräsen, Ausleger-Mähgeräte oder in
der Landwirtschaft ein Front-Mähwerk einge-
setzt werden. Mähen und Laden ist damit in
einem Arbeitsgang möglich.
Pünktlich zur Agrama wurde der neue Terratrac
Aebi TT275 lanciert. Der TT275 erweitert die
Topklasse der Terratracs nach oben und bietet
eine deutlich höhere Effizienz bei vereinfachter
DIVISION AEBI
12
Bedienerfreundlichkeit. Das Zusammenspiel
zwischen Motorleistung und Anwendung wird
elektronisch überwacht und entsprechend dem
Leistungsbedarf geregelt. Durch Anpassungen
am Design, in Anlehnung an den Transporter,
wurde das Erscheinungsbild aufgefrischt und
eine optische Verbindung zwischen den zwei
Produktlinien hergestellt.
Die Baureihe der hydrostatischen Einachser
wurde mit dem Combicut CC36 nach unten er-
weitert. Auf der Technologiebasis der tausend-
fach bewährten CC56 und CC66 ist der neue
Mäher das ideale Einsteigermodell unter den
Komforteinachsern mit Aktivlenkung.
Durch das im 2010 eingeführte Produktmana-
gement werden Trends und Marktbedürfnisse
nun früh erkannt und entsprechende Schritte
eingeleitet. Produktspezifische Dokumentatio-
nen und qualifizierte Schulungen erhöhen die
Fachkompetenz der Vertriebsmitarbeiter im Be-
reich der Aebi Produkte.
Einkauf
Die im vierten Quartal 2009 gestarteten «De-
sign to cost Projekte» zeigten in 2010 erste Er-
folge. Die erhofften Einsparungen konnten
auch ohne den Währungseffekt, der sich im
Einkauf positiv auswirkte, erzielt werden.
Unterstützend zum Erreichen der Kostenein-
sparungen wirkte sich das gemeinsame Auf-
treten der beiden Produktdivisionen Aebi und
Schmidt bei den Lieferanten aus. Die verbes-
serte Datenqualität im ERP-System wirkte sich
positiv auf die Reduzierung der Lieferantenviel-
falt und die Vereinheitlichung von Teilen ver-
schiedener Maschinen typen aus.
Aufgrund des leichten wirtschaftlichen Auf-
schwungs verschlechtere sich die zu Jahres-
beginn sehr gute Materialverfügbarkeit im
Laufe des Jahres zunehmend. Insbesondere
die Giessereien hatten ihre Kapazitäten derart
heruntergefahren, dass im Bereich Guss
die Wiederbeschaffungszeiten den kritischen
Punkt überschritten. Zusätzliche Verzögerun-
gen entstanden durch den Umzug des gröss-
ten Zulieferanten, der seine Produktion in ein
neues Gebäude verlegte. Durch detaillierte
Analysen und regelmässigen Kontakt mit
diesem Lieferanten konnten jedoch die am
dringendsten benötigten Teile in der Regel
innerhalb der Pufferfrist beschafft werden.
Um die Herstellkosten auch der zukünftigen
Maschinen möglichst tief zu halten, werden die
Entwicklungsprojekte zunehmend vom Einkauf
begleitet und die Zusammenarbeit zwischen
den Abteilungen verstärkt. Über die Kostenein-
sparungen hinaus bewirkte diese Zusammen-
arbeit einen früheren Einbezug der Lieferanten
und somit eine schnellere Verfügbarkeit der
Prototypenteile.
13
Produktion
Im Mittelpunkt stand die Feinabstimmung der
Montageprozesse auf die neue Fliessmontage.
Im Laufe des Jahres wurden aufgrund der
deutlich besseren Infrastruktur verschiedene
Einsparungspotentiale ermittelt und die Monta-
geschritte entsprechend angepasst. Insbeson-
dere die verkürzten Kommunikationswege und
der damit verbundene schnelle Informations-
fluss ermöglichten, wie erwartet, die erhofften
Qualitäts- und Effizienzverbesserungen. Die
Produktion hat sich innerhalb des Jahres zu
einer flexiblen und schlagkräftigen Truppe ent-
wickelt.
Dank der hohen Leistungsfähigkeit des neuen
Werkes und der beträchtlichen Einsatzbereit-
schaft der Mitarbeiter wurde der hohe Auf-
trags bestand, der durch den Umzug am
Jahresanfang entstanden war, schnell abgear-
beitet. Gleichermassen wurde der sehr hohe
Auftragsbestand zu Saisonbeginn, insbeson-
dere bei der Montagelinie der kleinen Terra-
tracs, innerhalb der angestrebten Lieferzeit
bewältigt.
Im Fokus der Produktion lag die Erhöhung der
Wertschöpfung und die damit breiter abge-
stützte Fixkostenabdeckung. Verschiedene, zu
diesem Zweck gestartete Projekte wurden im
Verlaufe des Jahres umgesetzt. Diese trugen
massgeblich zum Ausgleich der durch Wäh-
rungseffekte entstandenen Mindererlöse bei.
Um eine Optimierung des Materialflusses zu
erreichen wurde das SAP Modul ”Warehouse-
management” aktiviert. Die dadurch detailliert
verfügbaren Informationen wurden zur weite-
ren Reduktion der Losgrössen und somit zur
Reduktion des Warenlagers genutzt.
Investitionen waren, so kurz nach Inbetrieb-
nahme des neuen Werkes, nahezu keine not-
wendig. Anlässlich des Einzugs in den Neubau
wurden sämtliche Maschinen und Anlagen,
welche nicht mehr den modernsten Standard
erfüllten, ersetzt. Am Rande des Firmengelän-
des wurde eine Testrampe mit 70% Steigung
mit einem Wendeplatz installiert. Hier können
Neumaschinen vor dem Verlassen des Werkes
auf eine optimale Funktion des Antriebsstrangs
und der Feststellbremse geprüft werden. Die
an den Seiten der Testrampe angeordneten Ab-
schlussränder steigen deutlich steiler an als die
Testrampe selbst, so wird eine Prüfung der Ver-
drehdämpfung der Maschinen ermöglicht. Mit
diesen Tests erhöht sich die Sicherheit markant
und es wird sichergestellt, dass nur Maschinen
in einwandfreier Qualität das Werk verlassen.
Entwicklung/Projekte
Allgemeines
Die Reduktion der Entwicklungsprojekte, mit
dem Ziel, ausgewählte Projekte zu forcieren
und damit schneller auf den Markt bringen zu
können, hat sich bewährt. Die Konzentration
der Mitarbeiter auf einzelne Projekte ver rin-
gerte die Entwicklungszeit und führte gleich-
zeitig zu einer überdurchschnittlichen Ver bes-
serung der Qualität der Arbeitsergebnisse. Eine
weitere Qualitätsverbesserung wurde durch die
Aufspaltung der Kompetenzen in Neuentwick-
lungen und Produktpflege erreicht.
VT450/TP460
Nebst dem Einbau der beiden Motorenvarian-
ten Euro5 beim VT450 und der Euromot 3A
beim TP460 stand die Erweiterung der Einsatz-
gebiete der beiden Typen im Vordergrund.
Durch eine hohe Konzentration der Entwick-
lungskapazität konnten innerhalb kürzester Zeit
diverse Kundenanforderungen abgedeckt wer-
den. So wurde die Nutzlast erhöht und den
Kunden stehen nun eine Leistungshydraulik,
ein Kriechganggetriebe, ein Fronthubwerk und
ein Komfortsitz zur Verfügung. Die Erweiterun-
gen machen den VT450/TP460 zu einem ein-
zigartigen Alleskönner.
TT275
Von aussen nur erkennbar durch die neu im
Dach integrierten Arbeitsscheinwerfer, befin-
den sich die innovativen Veränderungen des
TT275 unter der Motorhaube. Der VM Turbo-
diesel leistet erstmals in der Terratrac Topklasse
über 100 PS. Der hydrostatische Fahrantrieb ist
elektronisch geregelt und verfügt über die
vier Fahrprogramme Strassenfahrt ECO-Drive,
Mähen, Schneefräsen und Proportional. Die
DIVISION AEBI
14
Fahrgeschwindigkeit passt sich automatisch
dem Leistungsbedarf der Anbaugeräte an.
Beim Mähen von viel Futter wird die Fahrge-
schwindigkeit reduziert, nimmt die Futter-
menge ab, wird die Geschwindigkeit auto-
matisch wieder erhöht, ohne dass der Fahrer
eingreifen muss. Die wichtigsten Funktionen
werden über denselben Multifunktionshebel
bedient, wie er auch im VT450/TP460 einge-
setzt wird. Mit der TipTronic-Funktion kann der
Fahrhebel in sechs Stufen aufgelöst werden
und die Geschwindigkeitsbereiche lassen sich
auf Knopfdruck aktivieren. Diese Vereinfachun-
gen ermöglichen dem Fahrer ein noch ent-
spannteres Arbeiten und er spart zusätzlich
auch noch Treibstoff. Der TT275 ist ein wahres
Spitzenprodukt und setzt komplett neue Mass-
stäbe.
CC36
Leicht, modern, verlässlich mit einem sehr
guten Preis-Leistungsverhältnis. So lautete
die Vorgabe. Diese Anforderung erfüllt der
Combicut CC36 hervorragend. Der stufenlose
hydrostatische Fahrantrieb, der sich mit dem
Daumen vorwärts (0-8km/h) und rückwärts
(0-4km/h) bedienen lässt, beruht auf der be-
währten Technik der grossen Combicut Typen.
Zudem verfügt auch der kleinste Komfortei-
nachser über drei verschiedene Lenkungsarten.
Zwei davon wirken aktiv und ermöglichen dem
Fahrer ein Lenken praktisch ohne Kraftauf-
wand. Der 10 PS Basco-Vanguard Motor lässt
den Anbau diverser Anbaugeräte zu. Dadurch
rechnet sich eine Investition in den CC36 auch
für kleine Betriebe innert kürzester Zeit.
Ausblick
Das Jahr 2011 wird zum Jahr der Bestätigung.
Es gilt nun, die positiven Impulse und die ge-
schaffene Basis der letzten zwei Jahre zu be-
stätigen und fortzuführen. Die neuen Typen
Combicut Aebi CC36, Terratrac Aebi TT275 und
Transporter Aebi TP460 decken die Bedürfnisse
der Kunden optimal ab, sie sind ein Abbild der
jahrelangen Innovationskraft, die Aebi aus-
zeichnet. Die Optimierung der Lieferzeiten im
Ersatzteil- als auch im Neumaschinenbereich
soll den Kundenansprüchen noch besser ge-
recht werden und die Beziehung zwischen Kun-
den und Aebi langfristig festigen.
Darüber hinaus konzentrieren sich unsere Be-
mühungen im kommenden Jahr auf die weitere
Reduktion der Warenbestände und der Materi-
alkosten. Von zentraler Bedeutung ist auch
die kontinuierliche Erhöhung der Wertschöp-
fung über die nächsten Jahre. Der aktuell starke
Schweizer Franken gegenüber dem Euro
schwächt die Ertragslage der Verkäufe in den
Euroraum zunehmend. Die Division ist gefor-
dert, diesen negativen Effekt mit entsprechen-
den Massnahmen zu kompensieren. Es muss
Aebi weiter gelingen, sich aufgrund des höhe-
ren Kundennutzens von den Mitbewerbern ab-
zuheben.
Mit dem Sonderangebot «Aebi VT450winter»
wird zum Jahresbeginn 2011 ein Aebi Schmidt
Gesamtpaket lanciert. Dieses Paket besteht
aus einem Aebi Grundfahrzeug sowie einem
Streugerät und einem Schneepflug von
Schmidt. Dieses Paket wird auch bei den zahl-
reichen überzeugten "Schmidt"-Kunden die Tür
für Aebi Produkte öffnen.
DIVISION AEBI
Allgemeines
Die Normalisierung auf den Märkten für
Kommunaltechnik führte insbesondere in der
zweiten Jahreshälfte zu einer erfreulichen Stei-
gerung des Absatzes. Dieser wurde neben
einer allgemeinen Aufhellung der Investitions-
bereitschaft von zahlreichen Produkteinführun-
gen getrieben.
Grosser Wert wurde auf eine Verbesserung der
Geschäftsprozesse gelegt. Im Rahmen zahlrei-
cher Workshops und Best Practice-Untersu-
chungen wurden den Mitarbeitern vereinheit-
lichte Arbeitsweisen, insbesondere im Bereich
Fulfillment vermittelt. Den Bereichen Qualitäts-
sicherung, Arbeitsvorbereitung und Serienbe-
treuung wurde 2010 eine grössere Bedeutung
beigemessen, und werden auch 2011 im Fokus
bleiben. Insgesamt führten die Massnahmen zu
einer deutlichen und nachhaltigen Verbesse-
rung der Kostensituation der drei Schmidt-
Standorte St. Blasien (Deutschland), Holten
(Niederlande) und Kielce (Polen).
Produktsortiment
Als Weiterführung der Konsolidierung des Pro-
duktsortiments über die letzten Jahre wurde
die Produktvielfalt weiter reduziert. Gleichzeitig
erfüllen neue Produkte immer besser die
marktspezifischen Bedürfnisse. Eines dieser
Produkte ist die Streumaschinenbaureihe
Galeox, die für den französischen Markt ent-
wickelt wurde. Die Generierung neuer Allein-
stellungsmerkmale führte zu einer besseren
Abgrenzung vom Wettbewerb und somit zu
besseren Marktchancen. An einer bedarfs-
weise individuellen Erstellung von Kundenlö-
sungen wurde und wird auch zukünftig
festgehalten.
Einkauf
Die in 2009 begonnene Zentralisierung von
Warengruppen im Rahmen des Lead Buyer-
Konzeptes wurde im abgelaufenen Geschäfts-
jahr weiter fortgesetzt. Dem Konzept folgend
wurden die Verantwortlichkeiten für die
jeweiligen Warengruppen zugeordnet und
ent sprechende Beschaffungsstrategien für die
zentralen Warengruppen erarbeitet. Die Um-
setzung dieser Strategien bildete die Basis der
Ein kaufs aktivitäten im Berichtszeitraum. Unter-
stützt von gruppenweit einheitlichen Einkaufs-
prozessen konnte der Einkauf weiter gestärkt
und das Unternehmensergebnis positiv beein-
flusst werden.
Aufbauend auf den positiven Ergebnissen der
letzten Geschäftsjahre standen auch in diesem
Jahr die weitere Reduzierung von Beschaf-
fungskosten sowie die Verbesserung der Lie-
ferantenstruktur im Fokus. Durch konsequente
Lieferantenentwicklung, frühzeitige Einbindung
des Einkaufs in Entwicklungs- und Key Ac-
count-Projekte sowie die ständige Suche nach
Einsparpotentialen bei Serienprodukten konn-
ten die Ziele erreicht werden. Die Lage an den
Beschaffungsmärkten hatte sich seit Beginn
des Jahres drastisch verschlechtert und stellte
somit eine besondere Herausforderung für den
Einkauf dar. Der spürbare Konjunkturauf-
schwung führte zu einer deutlichen Verbesse-
rung der Auftragslage fast aller Zulieferer. Stark
reduzierte Kapazitäten konnten nicht zeitgleich
wiederaufgebaut werden und führten bereits
ab dem 2. Quartal zur Verknappung von Res-
sourcen und entsprechenden Preiserhöhungen.
Insbesondere bei Blechen und Profilen aus
Stahl und Edelstahl reagierte der Markt im Ver-
DIVISION SCHMIDT
16
laufe des Jahres mit Preiserhöhungen von
mehr als 30%. Durch ein hohes Mass an Flexi-
bilität und intensive Einkaufsbemühungen
gelang es, Preiserhöhungen erfolgreich abzu -
wehren, die geplanten Einsparpotentiale umzu-
setzen sowie die Belieferung der Werke mit
Produktionsmaterial zu sichern. Das abgelau-
fene Geschäftsjahr stand einmal mehr
im Zeichen von Entwicklungsprojekten und
dem weiteren Ausbau der Fertigungstiefe an
den Standorten Kielce und Holten. So unter-
stützte der Einkauf aktiv die Einführung der
Motoren mit Abgasstufe Euro 5 sowie die
Innovationsprojekte für die Kompakt-Kehrma-
schinen Swingo und Cleango. Die Absicherung
der Kosten-, Qualitäts- und Terminziele stand
hierbei im Fokus und wird bis zum Abschluss
der Projekte im Zusammenwirken mit den Ent-
wicklungsteams gewährleistet. Der Ausbau der
Fertigungstiefe an den genannten Standorten
wurde erfolgreich fortgesetzt. In Zusammenar-
beit mit den Werken Kielce und Holten konnten
insgesamt ca. 45'000 Fertigungsstunden in
die Eigenfertigung übertragen werden. Die
Herausforderungen des kommenden Ge-
schäftsjahres liegen für den Einkauf in der
weiteren Verknappung der Rohstoffe an den
Beschaffungsmärkten. Der weltweite Konjunk-
turaufschwung wird den Bedarf an Ressourcen
und damit die Verfügbarkeit und Preisentwick-
lung massgeblich beeinflussen. Die begonne-
nen Standardisierungs- und “Design to Cost”-
Projekte werden fortgesetzt sowie die
Effizienz unserer Einkaufsprozesse weiter ver-
bessert.
Produktion
Die Produktionskapazitäten stiessen im Herbst
2010 erstmals seit der Fusion - dafür aber
deutlich - an ihre Grenzen. In Anbetracht der
Probleme hinsichtlich Materialverfügbarkeit
mussten Kapazitäten verfügbar gemacht wer-
den, die an manchen Standorten zu Jahresende
bis zu 50% über Budget lagen. Die Abarbeitung
der Auftragsspitzen der Monate September bis
Dezember verdanken wir dem ausserordentli-
chen Engagement unserer Mitarbeiter, die auch
bereit sind, andere Standorte zu unterstützen
und hohe Flexibilität zeigen.
Standort St. Blasien
Nicht erst seit der Finanzkrise stehen die star-
ken saisonalen Auslastungsschwankungen des
Werkes in St. Blasien im Fokus. Diesbezüglich
war der 2010 vollzogene Produktionsstart
der von Hochdorf nach St. Blasien verlagerten
MFH 2500 ein weiterer Schritt in die richtige
Richtung. Mit der Integration der MFH-Kehr-
maschinen wurde eine Layout-Anpassung der
Kompakt-Kehrmaschinen Montagehalle erfor-
17
Via Solutions Thüringen - BAB A4 - Germany
derlich, die seit der Betriebsruhe im Sommer
produktivitätserhöhend wirkt. Nach abge-
schlossener Zentralisierung des Lagers konnte
der überdurchschnittlich guten Projektlage bei
Grossgeräten durch Einrichtung zweier zusätz-
licher Produktionslinien Rechnung getragen
werden. Der Grossgerätedurchsatz erhöhte
sich dadurch von 3 auf 6 Maschinen pro
Woche.
Standort Holten
Die Aufnahme der normalen Produktionstätig-
keit bei den neu investierten Fertigungs -
verfahren Schweissen (Stahl und Edelstahl),
Roboterstrahlen und Pulverlackieren bildete
den Arbeitsschwerpunkt am Standort Holten.
Durch die intensiven Anstrengungen konnten
bis Ende Jahr ca. 35'000 zusätzliche Arbeits-
stunden geleistet werden, was nahezu einer
Verdoppelung der bisherigen Kapazität ent-
spricht. Die gesetzten Kapazitäts-, Kosten- und
Qualitätsziele wurden allesamt erreicht. Im No-
vember wurde die Projekt-Montage für Airport-
Sprayer und Road Repair Patcher in die Streuer-
Montagehalle verlagert, wovon man 2011 die
Hebung weiterer Produktivitätsreserven erwar-
ten darf.
Standort Kielce
Ebenso wie im Werk Holten standen die ersten
Monate des Jahres 2010 im Zeichen des An-
laufens der zum Ende des Jahres 2009 neu
investierten Blechfertigung. Hier lag neben Er-
werb und Training des notwendigen Know-
hows die grösste Herausforderung in der
organisatorischen Bewältigung der Umstellung
von über 1000 Einkaufsteilen auf Eigenferti-
gung. Die grösste, weitgehend termingerecht
gemeisterte Herausforderung lag in der durch
den europaweiten und unerwartet intensiven
Wintereinbruch begünstigten Bewältigung der
Schneepflug-Bestellungen.
Entwicklung
Swingo
Das Design der Swingo-Baureihe wurde einem
Facelift unterzogen, das für die kommenden
Jahre das Aussehen der Maschine prägen wird.
In Zusammenarbeit mit einem Design-Studio
wurden das äussere Erscheinungsbild sowie
die Innenausstattung der Fahrerkabine optisch
und ergonomisch überarbeitet. Technische
Optimierungen erfolgten an Kühl-, Klima-,
Hydraulik- und Bremsanlage. Ein optionaler drit-
ter Besen gestattet nun auch eine bessere Rei-
nigung von Gehwegen und Parkplätzen.
Flughafen-Spezialmaschinen
Die auf der Inter Airport im Oktober 2009
präsentierte TS 10 000 konnte ihre Leistungs-
fähigkeit in der Praxis auf dem Flughafen Stutt-
gart unter Beweis stellen. Nach zusätzlichen
internen Tests im Grenzleistungsbereich kam
es im Herbst zur Übernahme der ersten Kun-
denmaschine durch den Flughafen Leipzig.
Diese hat im schneereichen Dezember 2010
die in sie gesetzten Erwartungen deutlich über-
troffen.
Die Forderungen nach CO2-neutralen Schnee-
räumgeräten, speziell auf Flugplätzen, führte, in
DIVISION SCHMIDT
Verbindung mit dem Kunden Swedavia, zur Ent-
wicklung einer „Grünen TJS 560“. Diese Ma-
schine wird von einem sowohl mit Bio-Diesel
als auch mit Bio-Gas betreibbaren Euromot 3B
Dieselmotor angetrieben. Auf Kundenwunsch
wurde für die TJS-Familie eine Koppelgruppe
„Bugachse“ entwickelt. Diese ermöglicht den
herstellerunabhängigen Einsatz von Zugfahr-
zeugen, die mit einem Zugmaul ausgestattet
sind.
Der neue, abermals optimierte Saugwagen der
Flughafen-Kehrmaschine AS 990 zeigte bei
verschiedenen Kundentests seine Überlegen-
heit gegenüber Wettbewerbsmaschinen. Dies
führte zu einem Grossauftrag über 30 Maschi-
nen durch das britische Verteidigungsministe-
rium. Weiterhin wurde die AS 990 um
ausfahrbare Saugschächte erweitert, um die
Schmutzaufnahme im Rinnsteinbereich zu ver-
bessern.
Zur Betriebskostensenkung bei der Glättebe-
kämpfung auf Flughäfen wurde die Software
„Airportlogic“ entwickelt, die in Verbindung mit
GPS ein punktgenaues Ausbringen von Taumit-
teln gestattet. Über das System werden u. a.
Sprühdüsen am Sprayer ein- und ausgeschaltet
und damit eine Doppelausbringung vermieden.
Eine ebenfalls entwickelte Teilbreitenüberwa-
chung garantiert die volle Funktionssicherheit
der Sprühdüsen.
Streumaschinen
Mit der Ergänzung der Streuerbaureihe durch
Behältervolumen von 10 – 14 m³ wurde dem
Kundenwunsch nach noch längeren Einsatz-
strecken, speziell auf Autobahnen, Rechnung
getragen. Für spezielle Märkte wurde die Ga-
leox-Baureihe, ein Schneckenstreuer in Edel-
stahlausführung, entwickelt.
Als Ergänzung zu den bereits vorhandenen
Streuersteuerungen wurde das System „Auto-
logic guide“ entwickelt. Die flexibel nachrüst-
bare Lösung verbindet Streumanagement mit
Navigation.
Zur Aufbereitung von Sole für den Streu- oder
Sprüheinsatz dient die neue Salzlöse-Anlage
S 3000. Sie gestattet bei vollautomatischer
Konzentrationsregelung pro Minute die Aufbe-
reitung von bis zu 3000 Liter Sole.
Investitionen
Auch in 2010 wurde in St. Blasien weiter am
Projekt „Zug um Zug“ gearbeitet, was kleinere
Investitionen für Sanierungen und Layoutver-
änderungen erforderte. Des Weiteren wurde
zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in
Absauganlagen und verbesserte Hallenbe-
leuchtung investiert.
Am Standort Holten wurde eine Fläche von ca.
600 m² für eine neue Projektmontage allokiert.
Die bereits im Produktionssortiment enthalte-
nen Airport Sprayer sowie die nach Holten ver-
lagerten Road Repair Patcher wurden in diesen
Bereich verlegt, was kleinere Investitionen er-
forderte.
Ausblick
Zahlreiche Markteinführungen werden das Jahr
2011 bestimmen; ein Jahr, das bereits mit
einem guten Auftragspolster und einem kalten
und schneereichen Winter begonnen hat. Zahl-
reiche Verkehrsstörungen, bedingt durch den
dritten harten Winter in Folge, verheissen einen
erhöhten Investitionsbedarf bei Kommunen,
Strassen- und Flughafenbetreibern.
Die Beschaffungsmärkte zeigen sich 2011 ko-
sten- und terminseitig wenig erfreulich, und
auch die Umsetzung des erneut verschärften
Abgasstandards Euromot 3B wird die Produkt-
kosten wesentlich unter Druck bringen. Die in-
tensivierten Massnahmen zur Steigerung und
Kommunikation des Kundennutzens zeigen je-
doch erste positive Trends.
Insgesamt sieht sich die Division Schmidt auf
die kommenden Herausforderungen gut vorbe-
reitet und blickt somit zuversichtlich in das be-
reits begonnene Jahr.
DIVISION SCHMIDT
19
REFINANZIERUNG
Als einer der letzten verbleibenden offenen
Punkte aus der Zusammenführung der Firmen
Aebi und Schmidt zur Aebi Schmidt blieb das
Thema „Refinanzierung“ bis letztes Jahr uner-
ledigt.
Eine der Hauptfunktionen der Aebi Schmidt
Holding AG soll neben dem Halten aller wichti-
gen Beteiligungen die Finanzierungsfunktion
sein. Damit die Banken neue Kredite gewähren,
mussten ein paar Bedingungen erfüllt sein. Die
Voraussetzungen, das Thema aktiv anzugehen,
waren mit dem Jahresabschluss 2009 erfüllt.
Damit verfügte die Aebi Schmidt über drei te-
stierte Abschlüsse unter „true and fair“- Repor-
ting, die finanziellen Kennzahlen erreichten einen
akzeptablen Bereich und das neue Management
Team konnte eine (kurze) Historie ausweisen.
Der Verwaltungsrat gab an seiner Sitzung vom
19. März 2010 grünes Licht zum Refinanzie-
rungskonzept. Am 23. April 2010, am Tag der of-
fiziellen Eröffnung des neuen Standortes in
Burgdorf wurde parallel ein „Bankentag“ durch-
geführt, an dem der Abschluss 2009 und das
Budget 2010 präsentiert und die Refinanzierung
angekündigt wurden. In einer ersten Phase
musste bestimmt werden, mit welchen Banken
„im lead“ das Geschäft organisiert werden
sollte und zu welchen Bedingungen die Refi-
nanzierung gemacht werden soll.
Der Verwaltungsrat hat an seiner Sitzung vom
15. Juli 2010 das sogenannte „term sheet“ ge-
nehmigt, nachdem die Aebi Schmidt Holding AG
eine Kreditfazilität in der Höhe von Euro 80 Mil-
lionen mit einer Laufzeit von 5 Jahren erhalten
würde. Davon sind Euro 30 Millionen über die
Laufzeit zu amortisieren und die verbleibenden
Euro 50 Millionen sind so ausgestaltet, dass sie
auf der Basis einer sogenannten “borrowing
base” (Debitoren und Lager abzüglich Kunden-
anzahlungen) flexibel beansprucht werden kön-
Mit dem Abschluss des Konsortialkreditvertrages über Euro 80
Millionen ist die letzte grosse Arbeit zur Zusammenführung der
Aebi Schmidt abgeschlossen und die Aebi Schmidt kann mit
einer guten Finanzierungsstruktur die nächsten Entwicklungs-
schritte angehen.
REFINANZIERUNG
nen. Diese Variante wurde gewählt, um dem un-
terjährig sehr stark unterschiedlichen Kreditbe-
darf der Aebi Schmidt gerecht zu werden. Die
Finanzierungskosten bestehen aus dem EURI-
BOR respektive dem LIBOR für andere Wäh-
rungen plus der vereinbarten Zinsmarge, welche
abhängig von den erreichten finanziellen Kenn-
zahlen ist.
Nach dem VR-Beschluss wurden parallel
einerseits mit der federführenden Bank die
Kredit verträge und die Sicherheitsverträge aus-
gearbeitet und verhandelt. Andererseits wurden
die Konsortialbanken angesprochen, der Busi-
ness Case der Aebi Schmidt präsentiert und an-
schliessend eingeladen, an der Finanzierung
teilzunehmen. Wir konnten positiv zur Kenntnis
nehmen, dass unser Kredit sogar überzeichnet
wurde.
Am 28. September 2010 genehmigte der VR der
Aebi Schmidt Holding AG die neuen Kredit-Ver-
träge, die dann am 29. September 2010 unter-
zeichnet wurden. Bis zum Jahresende wurden
alle wesentlichen bestehenden Kreditverhält-
nisse aufgelöst und durch die neuen Bankkre-
dite ersetzt. Mit der Freigabe der Sicherheiten
der deutschen Poolbanken per 31. Dezember
2010 ist die Refinanzierung erfolgreich abge-
schlossen worden.
21
GESCHICHTE
Die Unternehmung
Die Aebi Schmidt entstand im Jahr 2007 aus
der Fusion der beiden Firmengruppen Aebi und
Schmidt. Beide Firmen blicken auf eine lange
und traditionsreiche Firmengeschichte zurück:
Aebi
Johann Ulrich Aebi legte 1883 mit der Eröff-
nung einer mechanischen Werkstätte in Burg-
dorf/Schweiz den Grundstein für eine unge-
wöhnlich erfolgreiche Firmengeschichte. In den
Anfängen konstruierte und baute Aebi Säma-
schinen, Pferdemähmaschinen, Feuerspritzen
und Turbinen und errang bereits damit interna-
tionale Auszeichnungen. Nach 1950 konzen-
trierte sich Aebi besonders auf die Mechani-
sierung der Landwirtschaft im Hügel- und Berg-
gebiet. Zu Beginn mit Motormähern und Ein-
achstraktoren später mit Transportern mit
verschiedenen Anbaugeräten wurde das Ma-
schinenprogramm 1975 mit dem Terratrac,
dem weltweit ersten Hanggeräteträger, erwei-
tert. Der Terratrac ist heute das absolute Spit-
zenprodukt aus dem Hause Aebi. „Swiss
Quality“, innovative Technik, kontinuierliche
Weiterentwicklung und Zuverlässigkeit stehen
für die Qualitätsprodukte der Marke Aebi.
Schmidt
Seit 90 Jahren steht der markante, blau umran-
dete Schriftzug international für Qualität, Lang-
lebigkeit, intelligente Technik und Innovation.
Die Geschichte des Traditionsunternehmens
beginnt 1920. Alfred Schmidt Senior eröffnete
in St. Blasien/Deutschland eine Autoreparatur-
werkstatt und spezialisierte sich erfolgreich auf
die Schneeräumung. Neben der Produktion von
Schneepflügen arbeitete Schmidt bereits kon-
sequent an dem Thema der rotierenden
Schneeräumung. Parallel dazu beschäftigte
man sich mit dem Thema Glättebekämpfung
und konstruiert erste Streumaschinen. Gleich-
zeitig ermöglichte die Entwicklung einer lei-
stungsstarken Schneeschleuder den Einstieg in
das Flughafengeschäft. Die neu hinzugekom-
menen Produktgruppen Kompaktkehrmaschi-
nen und Hochleistungskehrmaschinen für
Flughäfen wurden systematisch ausgebaut.
Hinzu kamen neue Räumsysteme, die Ent-
wicklung von Wechselkehrmaschinen, neue
Generationen von umweltfreundlichen Streu-
automaten, Steuerungssysteme und Spezial-
geräte für die Räumung von Start- und
Landebahnen. Heute sorgt Schmidt rund um
den Globus für saubere und sichere Verkehrs-
flächen.
NACHHALTIGKEITSBERICHT
Nachhaltigkeit - Interview mit Walter T. Vogel, CEO Seite 24
Nachhaltigkeit - Einleitung Seite 26
Nachhaltigkeit - Kunden Seite 27
Nachhaltigkeit - Mitarbeitende Seite 28
Nachhaltigkeit - Umwelt Seite 30
Nachhaltigkeit - Gemeinwesen Seite 33
Nachhaltigkeit - Statement GRI Application Check Seite 34
23
Interview mit Walter T. Vogel, CEO
Was heisst nachhaltige Unterneh-
mensführung für Aebi Schmidt?
Verlässlichkeit ist für mich ein Be-
griff, der Aebi Schmidt gut be-
schreibt: Unsere Kunden können
sich auf unsere Produkte verlassen;
wir sind ein verlässlicher Arbeitgeber
für unsere Mitarbeitenden und Partner für die
Regionen, in die wir investieren und in denen
wir produzieren. Daher ist unsere tagtägliche
Arbeit auch von langfristiger Verantwortung ge-
prägt. Wir sind in einer Branche tätig, in der
Nachhaltigkeit eine wesentliche Chance und
Herausforderung ist. Eine nachhaltige Beschaf-
fung liegt bei unseren Kunden, besonders bei
der öffentlichen Hand, hoch im Kurs. Wir bie-
ten möglichst umweltfreundliche und gleich-
zeitig bezahlbare technische Lösungen an und
sichern uns damit Wettbewerbsvorteile in un-
serer Branche.
Wo liegen die grössten Herausforderungen?
Die grösste Hebelwirkung für Nachhaltigkeit
haben unsere Produkte. Der Klimawandel führt
dazu, dass in Europa öffentliche Hand und Kom-
munen zunehmend konkrete Reduktionsziele
zu CO2-Emissionen haben. Deshalb müssen
wir modernste Motorentechnik in unsere Fahr-
zeuge integrieren. Gleichzeitig werden die An-
forderungen hinsichtlich einer Belastung durch
Feinstaub und Streumittel immer anspruchs-
voller. Unsere Kunden wollen Lösungen, die
sauber und effizient sind. Deshalb investieren
wir in Innovationen wie zum Beispiel spezielle
Filtertechnologien für Kehrmaschinen oder in-
telligente Leitsysteme für Benutzer von Fahr-
zeugen im Winterdienst. In 2010 haben wir eine
neue Technologie auf den Markt gebracht, wo-
durch eine Doppelbestreuung der Flächen mit
Salz vermieden wird. Einen weiteren Trend se-
hen wir beim Thema Lärm. Unsere Fahrzeuge
NACHHALTIGKEIT - INTERVIEW
sind oft auf den öffentlichen Strassen und in In-
nenstädten unterwegs und dürfen nicht zu laut
sein, um den Ansprüchen der Bewohner ge-
recht zu werden. Dies ist ein Thema, das ge-
nerell immer wichtiger wird und wahrscheinlich
noch zu wenig im Bewusstsein ist. Wir kon-
zentrieren uns auf alternative, leisere Systeme
zur Kehrgutaufnahme. Gleichzeitig wird der
elektrische Antrieb ein Thema, das auch un-
sere Partnerfirmen auf der Seite der Hersteller
von Antriebssystemen auf Jahre hinaus fordern
wird.
Gibt es weitere Bereiche, in denen Nachhal-
tigkeit eine besondere Rolle spielt?
Neben innovativen und umweltfreundlichen
Produkten legen wir auch grossen Wert dar-
auf, in unserer eigenen Produktion verantwort-
lich zu arbeiten. Mit dem Bezug des neuen Fa-
brikgebäudes in Burgdorf arbeiten wir dort auf
hohem Niveau, was Effizienz in Produktionsab-
läufen und Energie angeht. Auch der Einsatz
modernster Technologien in der neuen Sand-
strahl- und Farbbeschichtungsanlage in Holland
ermöglicht es uns, umweltfreundlich, schneller,
flexibler und kostensparend zu arbeiten. Dazu
passt auch das Monitoring der wichtigsten Ener-
gie- und Umweltkennzahlen unserer Produkti-
onsstandorte, deren Ergebnisse erstmals in die-
sem Bericht veröffentlicht werden. Im Bereich
Mitarbeitende wurde ein Meilenstein mit dem
Abschluss der ersten Phase des neuen Füh-
rungsprogramms „Lead the Change“ erreicht.
Die Entwicklung und Förderung von Kompe-
tenzen und die Bindung von Mitarbeitenden
stehen dabei im Vordergrund. Gegenüber un-
seren Kunden haben wir stark in die Optimie-
rung der Liefertermine investiert. Durch die Zu-
sammenfassung des Ersatzteillagers für die
Division Schmidt in Deutschland und durch die
Aufstockung der Verfügbarkeiten der Ersatz-
teile konnten wir unsere Prozesse in Bezug auf
Liefertermine verbessern.
Welche Ziele sehen Sie für die nächsten
Jahre?
Es ist unsere Vision, der europaweit führende
Anbieter für Lösungen zur Reinigung und Räu-
mung von Verkehrsflächen und das Mähen von
Grünflächen in anspruchsvollem Gelände zu
sein. Deshalb müssen wir weiter in bezahlbare
Umwelttechnik investieren. Hinsichtlich Mitar-
beitende wird der Wettbewerb um Talente här-
ter werden. Wir arbeiten konsequent daran,
Aus- und Weiterbildung für unsere Mitarbei-
tenden zu verbessern und junge Leute in den
Regionen unserer Produktionsstandorte für
Aebi Schmidt zu gewinnen. Wir werden auch
unsere Bemühungen zum Thema Nachhaltig-
keit ausbauen und unsere Leistungen weiter im
Rahmen einer transparenten Berichterstattung
offenlegen. Damit wollen wir unsere Stakehol-
der überzeugen, dass Aebi Schmidt nachhaltig
ausgerichtet ist.
NACHHALTIGKEIT - INTERVIEW
Dieser Geschäftsbericht enthält erstmals ein spezielles Kapitel zur
nachhaltigen Unternehmensführung. Es ist auf die Anspruchs-
gruppen von Aebi Schmidt ausgerichtet, die unseren Erfolg be-
stimmen und auf die unsere Geschäftstätigkeit einen wesentli-
chen Einfluss ausübt: Kunden, Mitarbeitende, Umwelt und
Gemeinwesen, welches die Regionen unserer Produktionsstät-
ten sowie die Lieferanten mit einschliesst. Dabei werden die frei-
willigen Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) umge-
setzt. Diese sind der weltweit führende Standard für
Nachhaltigkeitsberichterstattung. GRI hat die Unternehmens-
kommunikation Aebi Schmidt geprüft und festgestellt, dass der
Geschäftsbericht zusammen mit dem ausführlichen GRI-Inhalt-
sindex im Internet (www.aebi-schmidt.com) dieses Jahr erst-
mals die GRI-G3 Richtlinien auf Anwendungsebene C erfüllt.
25
Nachhaltige Unternehmensführung
Nachhaltigkeit heisst, Bedürfnisse der heutigen
Generation zu erfüllen, ohne kommende Gene-
rationen zu belasten und einzuschränken. Es
geht darum, bei der Definition von Zielen und
Massnahmen einen Ausgleich zwischen wirt-
schaftlichen, sozialen und ökologischen Krite-
rien zu finden. Dazu passt das Leitbild von Aebi
Schmidt, welches den Anspruch an hohe Kun-
den- und Mitarbeiterzufriedenheit mit dem Ziel
effizienter und profitabler Prozesse verknüpft.
Mit der Umsetzung ihrer Vision leistet Aebi
Schmidt einen Beitrag zur Umsetzung einer
nachhaltigeren öffentlichen Infrastruktur und
einer nachhaltigeren landwirtschaftlichen Be-
wirtschaftung mit positiven Auswirkungen auf
die Sicherheit von Menschen und einem Bei-
trag zum Umweltschutz.
Klare Prozesse mit Eigenverantwortung
Nachhaltige Geschäftspraktiken werden bei
Aebi Schmidt in das Managementsystem
eingebunden. Optimierte Produktkosten und
verbesserte Geschäftsprozesse spielen eine
zentrale Rolle für die weitere Erhöhung des
Kundennutzens durch innovative Lösungen und
Differenzierungsmerkmale gegenüber den Mit-
bewerbern. Die Realisierung der Matrixzertifi-
zierung des TÜV-Süd aller Standorte nach ISO
9001:2008 im Dezember 2009 bildete Auftakt
für standortübergreifende Initiativen zur weite-
ren Optimierung der Zusammenarbeit der ein-
zelnen Standorte. Zusätzlich sind das Werk und
die Vertriebsorganisation in Holten (Nieder-
lande) sowie die Vertriebsorganisationen in Pe-
terborough (England) und Fiume Veneto (Italien)
nach dem Umweltstandard ISO 14001 zertifi-
ziert.
Bei Aebi Schmidt hat die Eigenverantwortung
der Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert,
wobei die Rahmenbedingungen klar vorgege-
ben werden. Normen und Werte, nach denen
Aebi Schmidt arbeitet, sind im Verhaltenskodex
festgeschrieben.
Dieser regelt das Verhalten im geschäftlichen
Umfeld, den fairen Umgang mit Wettbewer-
bern und Geschäftspartnern, den korrekten
Umgang untereinander inklusive Vermeidung
von Diskriminierung sowie hohe Standards
beim Umweltschutz und Datenschutz. Grup-
penweit werden hierbei den Mitarbeitenden
klare Regeln zur Einhaltung von freiwilligen
und gesetzlich vorgeschrieben Massnahmen
vorgegeben. Dieser Verhaltungskodex (Global
Code of Conduct) wurde im August 2010 ein-
geführt und von 87 Prozent aller Mitarbeiter un-
terschrieben.
Anerkennung von innen und aussen
Im Berichtsjahr 2010 hat die erstmalige Befra-
gung der Mitarbeitenden gezeigt, dass das Leit-
bild auf hohem Niveau umgesetzt wird. Auch
die Anstrengungen unserer Entwicklungslei-
stungen wurden honoriert: Nachdem im Jahr
2009 der Aebi VT 450 den Design Preis
Schweiz gewonnen hat, gewann im Jahr 2010
die Schneeräummaschine TS 10000 der Divi-
sion Schmidt beim Internationalen Designpreis
Baden-Württemberg als einziges Produkt ihrer
Kategorie die Auszeichnung „Focus in Silber“.
NACHHALTIGKEIT - EINLEITUNG
Deutschland 20%
Andere 16%
Schweiz 12%
Niederlande 9%
England 8%
Frankreich 7%
Russland 7%
Spanien 6%
Italien 6%
Österreich 5%
Polen 4%
Umsatz 2010 nach Ländern
26
Kunden
Die Kunden der Aebi Schmidt decken ein brei-
tes Spektrum ab. Dazu zählen sowohl Kommu-
nen und die öffentliche Verwaltung, Flughäfen,
Dienstleistungsunternehmen und die Landwirt-
schaft. Diese werden ergänzt durch das Militär
und die Industrie. Aebi Schmidt hat langjährige
Erfahrungen mit diesen Kundengruppen und
zeichnet sich durch eine grosse Kundennähe
aus. Dabei werden hohe Massstäbe an die ei-
gene Leistung angelegt: bei der Produktquali-
tät, beim Know-How und Beratung sowie beim
Service will Aebi Schmidt führend sein und die
Kunden begleiten.
Kompetente Anwendung dank Schulungen
Für Aebi Schmidt ist eine gute Beziehung zu
den Anwendern der Fahrzeuge und Produkte
von zentraler Bedeutung. Als innovativer Sy-
stemanbieter wird es immer wichtiger, dass die
Kunden kompetent geschult werden, um so
den optimalen Einsatz der Produkte zu ermög-
lichen. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 400
Kunden in Deutschland und 800 Kunden in Hol-
land geschult. Ein Ausbau der Schulungskon-
zepte auch in den anderen Kernmärkten ist
geplant. Die wichtigsten Schulungsthemen im
Berichtsjahr waren vor allem der Umgang mit
Funktionen, Antriebsvarianten und spezifischen
Einstellungen der angebotenen Kehr- und
Streumaschinen sowie Themen im Bereich der
Fahrzeugtechniken.
Sicherheit für Kunden hat Priorität
Alle Produkte, die die Werke verlassen, müs-
sen einem hohen Standard hinsichtlich Sicher-
heit und Gesundheit für die Anwender
genügen. Entsprechende Sicherheitskriterien
werden von der Entwicklung bis hin zum Ein-
satz und Entsorgung der Produkte berücksich-
tigt. Die in unseren Produkten verwendeten
Bauteile werden systematisch überprüft. Zu-
sätzlich werden alle Produkte endgeprüft und
es werden regelmässig Produktaudits durch-
geführt. Für alle selbstfahrenden Geräte exi-
stiert entweder eine Einzelhomologation
(Schmidt Produkte) oder eine Typ-Homologa-
tion mit einer EU-Typenzulassung (Aebi Pro-
dukte). Im Rahmen der Homologationen wird
von staatlicher Seite geprüft, dass die rechtli-
chen Rahmenbedingungen und Normen einge-
halten werden.
Hohe Kundenzufriedenheit zu Produktquali-
tät
Die Zufriedenheit der Kunden wird seit 2010
auf einer jährlichen Basis gemessen. Die Kun-
denzufriedenheit wird hinsichtlich Produktqua-
lität, Service & Kundendienst, Vertrieb &
Marketing und Auftragsabwicklung erfasst. Im
Berichtsjahr wurden mehr als 500 Kunden kon-
taktiert, um an einer Umfrage von Aebi Schmidt
teilzunehmen. Die Auswertung der Umfrage
zeigt eine hohe Zufriedenheit mit dem Kunden-
service. Die Produktqualität und die Funktiona-
lität der Produkte werden ebenfalls als sehr
positiv bewertet. Verbesserungspotenzial wird
insbesondere bei den Lieferzeiten von Ersatz-
teilen gesehen, weshalb Aebi Schmidt auch im
kommenden Jahr ein besonderes Augenmerk
auf die kontinuierliche Verbesserung der Lie-
ferzeiten setzt.
Direkter Feedback dient Qualitätssicherung
Das Feedback der Kunden ist Aebi Schmidt
wichtig. Deshalb wurden im Berichtsjahr 2010
Saison-Abschluss Gespräche zwischen dem
Verkauf und der Entwicklung und dem Produkt
Management eingeführt. Das Ziel dieser Ge-
spräche ist, Verbesserungspotenziale in Bezug
auf die Produktentwicklung zu identifizieren.
Themen, die den Kunden besonders am Her-
zen liegen, können auf diese Weise mit in die
Produktentwicklung eingebracht werden. Im
Berichtsjahr 2010 wurden insbesondere Ser-
vicethemen von den Kunden aufgegriffen.
Gleichzeitig wurde das Qualitätsmanagement
mit einem neuen Garantieprozess gestärkt. Da-
durch wird sichergestellt, dass sämtliche Infor-
mationen aus Gewährleistungsansprüchen von
den Vertriebsorganisationen an die Produkti-
onswerke weitergegeben werden und die
Qualitätsverbesserungen direkt in den Produk-
tionsprozess einfliessen.
NACHHALTIGKEIT - KUNDEN
27
NACHHALTIGKEIT - MITARBEITENDE
Mitarbeitende
Für den unternehmerischen Erfolg der Aebi
Schmidt Holding AG sind engagierte und auch
qualifizierte Mitarbeitenden wichtig. Umgekehrt
trägt Aebi Schmidt als Arbeitgeber wesentliche
Verantwortung. 1315 (2009: 1300) Mitarbei-
tende beschäftigte Aebi Schmidt weltweit zum
Jahresende 2010, gemessen in Vollzeitstellen
(FTE).
In den Produktionsländern Schweiz, Deutsch-
land, Holland und Polen arbeiten insgesamt
1137 FTE, (2009: 1084 FTE), 167 FTE (2009:
93 FTE) davon in einem befristeten Arbeitsver-
hältnis, für Aebi Schmidt. 39 (2009: 42) Mitar-
beitende befanden sich in dieser Zeit in
Ausbildung. Der Anteil der Frauen belief sich
auf 12.5% (2009: 13%), wobei 0.9% (2009:
1.0%) der Frauen eine Position im Manage-
ment inne haben. Die durchschnittliche Fluk-
tuationsrate einschliesslich pensionsbedingten
Abgängen betrug im Jahr 2010 10.3% (2009:
9.06%).
Kompetenzen durch Aus- und Weiterbildung
Die wichtigsten Elemente der Personalstrate-
gie sind die Mitarbeiterkompetenzen, die auf
der Basis der Unternehmensstrategie, der Un-
ternehmensvision und des Unternehmensleit-
bildes entwickelt wurden. Diese Kompetenzen
stellen ein zentrales Innovationspotenzial des
Unternehmens dar und ein erarbeitetes Kom-
petenzmodell ist für die Realisierung strategi-
scher Aufgaben von Aebi Schmidt von hoher
Bedeutung. Auf dieser Basis hat Aebi Schmidt
für ihre Führungskräfte ein Managementtrai-
ning namens „Lead the Change“ entwickelt,
das die Führungskräfte in ihren strategischen
und operativen Führungsaufgaben unterstützt
und zu einem einheitlichen Führungsverständ-
nis innerhalb des Unternehmens beiträgt. Ins-
gesamt 170 Führungskräfte nahmen 2009 und
2010 an diesem Training teil. Auch in Zukunft
setzt Aebi Schmidt auf die Weiterbildung ihrer
Mitarbeitenden: Für das Jahr 2011 ist ein Ver-
kaufstraining für alle Mitarbeitenden im Innen-
und Aussendienst geplant.
Im Dialog mit den Mitarbeitenden
Damit die Kompetenzen und das Potenzial der
Mitarbeitenden weitgehend sichtbar gemacht
und genutzt werden können, führt Aebi
Schmidt seit August 2009 Mitarbeitergesprä-
che durch. Die Mitarbeitergespräche dienen
auf der einen Seite zur Kompetenzmessung
und auf der anderen Seite dienen sie der Ablei-
tung von Massnahmen zur Weiterentwicklung
der Mitarbeitenden auf allen Stufen und zu
einer systematischen Nachwuchsplanung. Aebi
Schmidt führt dabei zwei Arten von Mitarbei-
tergesprächen durch; das Potenzialbeurtei-
lungsgespräch (ICD) für Führungskräfte auf
allen Stufen und Mitarbeitenden mit Führungs-
potenzial und das Mitarbeitergespräch für alle
Mitarbeitenden auf den übrigen Stufen. Zu Be-
ginn jeden Jahres werden Ziele definiert und
vereinbart und gegen Jahresende die Zielerrei-
chung beurteilt, die den allfälligen variablen Ge-
haltsanteil bestimmt. Insgesamt 81.6% (2009:
75.0%) aller Mitarbeitenden nahmen im Be-
richtsjahr an den Führungs- oder Mitarbeiterge-
sprächen teil.
Mitarbeiter per Ende 2010 nach Ländern
Schweiz
14%
16%
21% 18%
31%
Andere
Niederlande
Polen
Deutschland
Mitarbeiter per Ende 2010 nach Funktionen
12%
10%
25%42%
Produktion
Verkauf
Entwicklung
Service
Administration
8%Auszubildende
3%
28
Sicherheit und Schutz mit Priorität
Die Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden wird
bei Aebi Schmidt gross geschrieben. Die
Mit arbeitenden erhalten vor Aufnahme der
Tätigkeit eine Erstunterweisung über das
sicherheitsgerechte Verhalten im Betrieb.
Sicherheitsbeauftragte werden intern und ex-
tern geschult, wobei regelmässig Begehungen
hinsichtlich der Arbeitssicherheit stattfinden.
Sollte es doch einmal zu einem Arbeitsunfall
kommen, so wird eine Unfalluntersuchung
durchgeführt und Massnahmen zur zukünftigen
Unfallverhütung getroffen. Im Berichtsjahr
2010 wurden insgesamt 61 Arbeitsunfälle ge-
meldet, die zum Teil eine Arztkonsultation zur
Folge hatten (14 Deutschland, 22 Holland, 15
Polen, 10 Schweiz). Gemessen in Tagen kam
es zu einem Arbeitsausfall von insgesamt 502
Tagen. Neben der Arbeitssicherheit spielt auch
die Gesundheitsvorsorge eine wichtige Rolle.
Aebi Schmidt bietet ihren Mitarbeitenden
betriebsmedizinische Untersuchungen an wie
z.B. eine jährliche Grippeschutzimpfung. Zu -
dem sind für das Jahr 2011 beim Standort St.
Blasien (Deutschland) diverse Gesundheitsak-
tionen in Kooperation mit der Krankenkasse ge-
plant wie z.B. Gesundheitstage, Rückenschule
etc.
Der Umgang miteinander wird durch Arbeits-
verträge und den Verhaltenskodex geregelt, der
u.a. Diskriminierung bezüglich Alter, Herkunft,
Religion oder Geschlechtes untersagt. Vorfälle
können vertraulich der Compliance-Beauftrag-
ten von Aebi Schmidt gemeldet werden. Im Be-
richtsjahr wurden jedoch keine Beschwerden
oder Vorfälle bekannt.
Mitarbeiterzufriedenheit
Erstmalig wurde im Berichtsjahr 2010 eine Mit-
arbeiterumfrage gestartet, die an den vier
Produktionsstandorten Deutschland, Holland,
Polen und der Schweiz stattfand. Das Hauptziel
dieser Umfrage war die Messung der Zufrie-
denheit der Mitarbeitenden. Hierzu wurden
verschiedene Themen aus den Rubriken Un-
ternehmenskultur, Führungskultur, Arbeitsplatz,
Betriebsklima und Sonstiges abgefragt, das vor
allem auf die Attraktivität als Arbeitgeber, die
Weiterempfehlungsrate und auf das empfun-
dene Image von Aebi Schmidt einging. Insge-
samt erhielten mehr als 1100 Mitarbeitenden
einen Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit.
Die überaus positiven Ergebnisse dieser Um-
frage zeigen, dass sich Aebi Schmidt auf gutem
Weg befindet. Dies nicht zuletzt durch die
schon zahlreichen lancierten Projekte wie zum
Beispiel das Führungskräftetraining „Lead the
Change“ und die Einführung der Mitarbeiterge-
spräche. Besonders zufrieden waren die Mitar-
beitenden in Deutschland wie auch in der
Schweiz mit der guten Zusammenarbeit mit
ihren Kollegen und bewerteten die Arbeit als
abwechslungsreich und interessant. Verbesse-
rungspotential wird insbesondere bei dem
Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten ge-
sehen.
NACHHALTIGKEIT - MITARBEITENDE
NACHHALTIGKEIT - UMWELT
Umweltleistungen der Aebi Schmidt Pro-
dukte
Umweltthemen gewinnen bei Aebi Schmidt zu-
nehmend an Bedeutung und fliessen direkt in
die Produktentwicklung ein. Umweltfreundli-
che Produkte haben zudem einen klaren Markt-
vorteil, besonders bei Kunden im kommunalen
Sektor, wo strenge Umweltvorgaben bei der
Beschaffung immer häufiger sind. Aebi Schmidt
arbeitet daran, den Energieverbrauch der ver-
wendeten Motoren durch effiziente Antriebs-
systeme kontinuierlich zu senken und ein teil-
weiser Ersatz von fossilen Energieträgern wird
geprüft. Die Einhaltung der Abgasvorschriften
Euro5 und Euromot 3B, sowie der Einsatz von
Feinstaub-Partikelfiltern sind wichtige Elemente
zur Verbesserung der Umweltleistung. Weiter
ist Aebi Schmidt bestrebt, die benötigte Salz-
menge bei Winterdienstgeräten durch effiziente
Streuer und die Staubbelastung bei den Kehr-
maschinen so gering wie möglich zu halten.
Um die Umwelt nicht durch schädliches Moto-
renöl zu gefährden, werden die Getriebe und
Motoren der Aebi Maschinen nach Möglichkeit
mit Bio-Öl befüllt, so dass im Fall einer Leckage
die Umwelt nur gering belastet wird. Für ge-
wisse Konstruktionselemente, wie beispiels-
weise beim Streuer, werden bis zu 96% Recy-
clingmaterialien verwendet.
Folgende Umweltleistungen kann Aebi Schmidt
in den vier Geschäftsfeldern vorweisen:
Winterdienst
Beim Winterdienst steht vor allem der gezielte
Salzeinsatz im Vordergrund, um die dadurch
entstehende Umweltbelastung möglichst ge-
ring zu halten. Mit dem System Thermo-Logic
werden die Umgebungseinflüsse beim Stras-
sendienst berücksichtigt und der Salzverbrauch
um bis zu 15% minimiert. Zudem laufen Pilot-
projekte zu den Themen Kombinationsmaschi-
nen und Flüssig-Taustoffe sowie Projekte zur
Feinstaubreduktion. Die Winterdienst-Produkte
weisen ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis auf
und verfügen über ein hohes Qualitätsimage
im Markt. Die Adaption der einzelnen Maschi-
nenkomponenten an verschiedene Trägerfahr-
zeuge bietet einen hohen Kundennutzen.
Sommerdienst
Die Feinstaubthematik und die Einführung der
neuen Emissionsrichtlinie Euro 5 haben star-
ken Einfluss auf das Nachfrageverhalten bei
den Sommerdienst-Produkten. Die neueste Ge-
neration der Kehrmaschinen weist klare Um-
weltvorteile und Qualitätsmerkmale auf: Im
hochpreisigen Segment der multifunktionellen,
leistungsstarken Maschinen wird die Staubauf-
wirbelung nach dem Koanda-Prinzip reduziert.
Alle Kompakt-Kehrmaschinen besitzen Euro 5-
Motoren mit sehr niedrigen Abgaswerten und
ein Feinstaubzertifikat PM10. Durch den strö-
mungsoptimierten Saugschacht und Geräusch-
dämmpakete sind sie sehr effizient und leise.
Landwirtschaft
Bei den Maschinen für Einsätze in schwieri-
gem Gelände orientiert sich Aebi am aktuellen
Stand der Traktorentechnik. Die neusten Ma-
schinen sind mit intelligenter Fahrelektronik aus-
gestattet, womit das Zusammenspiel zwischen
der Motorleistung und der Anwendung optimal
geregelt wird. Zudem besitzt der Terratrac
TT275 einen ECO-Drive-Modus, wodurch der
Kraftstoffverbrauch sinkt, der Motor sehr ruhig
läuft und nur geringere Motorgeräusche in der
Kabine entstehen. Der Einsatz immer grösserer
und schwererer Landwirtschaftsfahrzeuge führt
zu einer hohen Bodenverdichtung, die die Was-
seraufnahmefähigkeit und Bodenqualität insge-
samt vermindert. Aebi-Fahrzeuge sind durch
die Leichtbaukonstruktion und ihrem geringen
Gewicht hinsichtlich Bodenschonung optimiert.
Flughäfen
Beim Flughafendienst sind Zuverlässigkeit, Ef-
fizienz und Geschwindigkeit wichtig. Die Ma-
schinen zum Ausbringen von festen Streumit-
teln sorgen durch Dosiergenauigkeit und hoher
Leistung für schnelle Sicherheit bei Glatteis.
Mit den Sprühmaschinen von Schmidt können
flüssige Bodenenteisungsmittel exakt flächen-
deckend, genau dosiert angebracht werden.
Das System Airport-Logic vermeidet die Mehr-
fachbenutzung von Flächen beim Sprayen und
ermöglicht einen effizienten Einsatz der Tau-
mittel. Mit dem Modell Green TJS, das Ende
2010 an den Arlanda Airport (Schweden) über-30
geben wurde, hat Schmidt ein besonders um-
weltfreundliches Fahrzeug in den Markt einge-
führt. Der „Dual fuel“ Volvo D9-Motor erlaubt,
durch den Einsatz von Agro-Diesel und Biogas
sogar CO2-neutrales Arbeiten.
Betriebliche Umweltleistung der Aebi
Schmidt Holding
Ein umfassendes Sicherheits- und Ressour-
cenmanagement bilden die Kernelemente im
Produktionsablauf der Aebi Schmidt-Werke.
Erstmalig publiziert die Aebi Schmidt Zahlen zu
den wichtigsten Umweltkennzahlen für die
Werksstandorte Burgdorf (Schweiz), St. Blasien
(Deutschland), Holten (Niederlande) und Kielce
(Polen):
Der Gesamt-Energieverbrauch, sowie die Ab-
fallmenge stiegen im 2010 gegenüber dem
Vorjahr um rund 6%. Die Gründe dafür sind Pro-
duktionssteigerungen, sowie verschiedene Pro-
duktionsprozesse, die früher extern und seit
2010 im eigenen Betrieb ausgeführt werden.
NACHHALTIGKEIT - UMWELT
Umweltkennzahlen von Aebi Schmidt
Einheit 2010 2009
Energie Energieverbrauch total MWh 21'998 20'687
Direkte Energie:
Heizöl 1) MWh 4'814 6'741
Erdgas (stationär) MWh 4'781 2'754
Diesel (stationär) 2) MWh 8 33
Diesel (Fahrzeuge) MWh 4'627 4'253
Benzin (Fahrzeuge) MWh 2'496 2'543
Autogas (LPG) MWh 104 67
Indirekte Energie:
Strom MWh 5'168 4'295
Wasser Frischwasser m³ 9'457 10'666
Brauch-/Prozesswasser 3) m³ 25 156'265
Abwasser m³ 9'005 10'666
Abfall Abfall total 4) t 705 666
in Verbrennung t 106 180
in Sonderabfallrecycling t 95 84
in Reststoffdeponie t 39 8
in externes Recycling t 465 394
anderes 5) t 0.1 0.2
1) Der lange und kalte Winter führte zu einem Mehrverbrauch bei der Heizenergie. Das neue Werk in Burgdorf wird mit Erdgas, anstatt wie früher mit Heizöl geheizt.2) Für Notstrom Aggregate3) Im Werk in Holten wurde eine Pulverbeschichtungsanlage mit einem eigenen Ofen, eine Schweisserei, sowie eine Sandstrahlanlage in Betrieb genommen. Dadurch hatsich der Verbrauch von Erdgas / Autogas und Strom erhöht.4) Brauchwasser für Tests von Flughafen-Sprühmaschinen. Die beträchtliche Reduktion des Prozesswasserverbrauchs ist auf die Schliessung der Härterei am Standort Burg-dorf, sowie auf die Behebung einer Leckage in Holten zurückzuführen.5) Aufsaug-, Filtermaterialien, Wischtücher, Schutzkleidung
31
NACHHALTIGKEIT - UMWELT
Optimierte Prozess schonen Ressourcen
Optimierte Produktionsprozesse sind beson-
ders wichtig, um kurze Produktionszeiten und
tiefe Material- und Lagerkosten zu erreichen
und Energie sowie andere Ressourcen effizient
einzusetzen. Im neuen Werk in Burgdorf wurde
der Montage-Produktionsablauf neu organisiert
und auf einem Geschoss zentralisiert. Innerbe-
triebliche Transportwege wurden so verkürzt
und mehrfach vorhandene Prozesselemente
reduziert. Zum Beispiel wurden mehrere de-
zentrale Druckluftkompressoren durch einen
einzigen grossen, energieeffizienten Kompres-
sor ersetzt.
Die Vermeidung von Verpackungsmaterial und
von Transportkosten sind weitere Massnahmen
zur Verbesserung der Umweltperformance der
Produktion. CO2-Emissionen werden mittels
„Insourcing“ vermieden und dadurch, dass
Gase hauptsächlich flaschenlos bezogen wer-
den. Zudem werden wenn möglich Umlaufge-
binde verwendet. In Komponentenlieferungen
enthaltene Füll- und Polstermaterialien werden
gesammelt und wenn möglich in die eigene
Spedition überführt, wo sie wieder verwendet
werden.
32
Faire und verantwortungsvolle Partner in
der Region
Aebi Schmidt leistet als Arbeitgeber und Wirt-
schaftsfaktor einen Beitrag in den Standortre-
gionen. Die Division Aebi ist in Burgdorf,
Kanton Bern (Schweiz), angesiedelt und wird
mit insgesamt über 200 Mitarbeitenden sowohl
in Burgdorf als auch im Gebiet Emmental als
wichtiger Arbeitgeber in der Region angesehen.
Die Lieferanten befinden sich fast alle in un-
mittelbarer Nähe, wodurch eine höhere Flexibi-
lität und Handlungsfähigkeit des Unternehmens
gewährleistet ist. Regelmässige Besuche der
regionalen Partner sowie die Mitwirkung im
Handels- und Industrieverein Emmental als Vor-
standsmitglied stellen eine gute Partnerschaft
sicher. Hinsichtlich der Belegschaft achtet Aebi
Schmidt darauf, dass die Mitarbeitenden über
gute Kenntnisse des lokalen Marktes verfügen.
Über 75% der gesamten Belegschaft der Divi-
sion Aebi stammt deshalb aus der unmittelba-
ren Region im Emmental. Die Wichtigkeit von
Aebi als regionaler Arbeitgeber wird ebenfalls
durch die Bemühungen der Stadt Burgdorf be-
kräftigt, die unternommen wurden, um den
Aebi Werkneubau in Burgdorf sicherzustellen.
Die Division Schmidt ist an den drei Standorten
St. Blasien (Deutschland), Holten (Niederlande)
und Kielce (Polen) lokal gut verankert. In den
Regionen profitiert ein Netzwerk kleinerer Lie-
feranten, die zum Teil Veredlungsarbeiten aus-
führen. Kontakte zu den Gemeindevertretern
und Lieferanten werden intensiv gepflegt.
Weitere gesellschaftliche Beiträge werden
durch Sponsoring geleistet. Aebi unterstützte
als "Königspartner" zusammen mit Stadler Rail
das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest
2010. Kleinere Geld- wie Materialspenden
gehen zudem an das SAZ Schulungs- und Ar-
beitszentrum für Behinderte in Burgdorf, wel-
ches auch immer wieder Kleinaufträge erhält.
Auch am Standort Holten (Niederlande) werden
regionale Sponsoringaktivitäten wahrgenom-
men, die einen Bezug zu den Mitarbeitenden
haben. Der Fokus liegt hier bei Sportaktivitäten,
so wurde beispielsweise 2009 die Holten Tri-
athlon Organisation für die Europameister-
schaften im Triathlon unterstützt, im Jahr 2010
das Speedskatingteam des KNSB, das auch bei
Kundenaktivitäten für Unterhaltung sorgt.
Fairplay ein wichtiges Prinzip
Aebi Schmidt legt Wert auf einen fairen Um-
gang mit gesellschaftlichen Akteuren wie In-
teressensverbänden oder Mitbewerbern. Der
Verhaltenskodex gibt entsprechende Verhal-
tensregeln vor, die im Rahmen des Risikoma-
nagements überprüft werden.
Bis einschliesslich dem Berichtsjahr 2010 sind
bei Aebi Schmidt keine Vorfälle hinsichtlich Kor-
ruption aufgetreten. Im Berichtsjahr war Aebi
Schmidt weder in Rechtsverfahren zu wettbe-
werbswidrigem Verhalten verwickelt noch gab
es Bussen oder nichtfinanzielle Strafen für Ver-
stösse gegen andere Gesetze und Vorschriften.
Gute Lieferantenbeziehungen als Grundlage
Für Aebi Schmidt ist die gute Zusammenarbeit
mit rund 2000 Lieferanten ein wichtiger Er-
folgsfaktor. Die Spannbreite der Lieferanten
umfasst in allen Werken kleine, mittlere und
grössere Unternehmen unterschiedlicher Bran-
chen. Ein Schwergewicht liegt dabei in den
Warengruppen Stahl, Edelstahl, Schweissbau-
gruppen, Motoren und Hydraulikkomponenten.
Neben den Rohmaterialien Stahl und Edelstahl
werden Komponenten sowie DIN- und Norm-
teile zugekauft. Im Berichtsjahr betrug die Ein-
kaufssumme rund 120 Mio. Euro. Ab 2011 soll
eine Einstufung aller Lieferanten nach Ausfallri-
siko sowie dem Einkaufsvolumen ausgebaut
werden. Die Schulung der Mitarbeitenden in
Bezug auf den Auswahlprozess der Lieferanten
und der frühzeitigen Einbindung des Einkaufs
in die Entwicklungsprojekte reduziert das Risiko
für Aebi Schmidt und fördert die gute Zusam-
menarbeit mit wichtigen Lieferanten. Das
Risiko hinsichtlich Verletzungen der Umwelt-
und Sozialstandards durch die Lieferanten von
Aebi Schmidt ist eher gering. Wo möglich, wer-
den aber entsprechende Kriterien wie zum Bei-
spiel die Möglichkeit zur Verwendung von
Mehrwegverpackungen und der Einsatz von
ökologischem Verpackungsmaterial in der Lie-
ferantenevaluation mit berücksichtigt.
NACHHALTIGKEIT - GEMEINWESEN
33
Impressum:
Herausgeber:
Aebi Schmidt Holding AG
Thurgauerstrasse 40
CH - 8050 Zürich
Telefon: +41 44 308 58 00
Telefax: +41 44 308 58 30
Internet: www.aebi-schmidt.com
Beratung Nachhaltigkeitsbericht:
sustainserv GmbH,
Zürich (CH) und Boston (US)
Urheberrecht:
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