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Grundlagen Layout Layout Arbeitsheft Erarbeitet vom Arbeitskreis Kunsterziehung 2010 Leitung des Arbeitskreises Elisabeth Mehrl, ISB Mitglieder des Arbeitskreises: Jens Knaudt, Renate Stieber, Otmar Wagner verantwortlich für den Inhalt: Renate Stieber Bildrechte: Renate Stieber

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GRUNDWISSEN LAYOUT

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Grundlagen Layout

Layout Arbeitsheft

Erarbeitet vom Arbeitskreis Kunsterziehung 2010

Leitung des ArbeitskreisesElisabeth Mehrl, ISB

Mitglieder des Arbeitskreises:Jens Knaudt, Renate Stieber, Otmar Wagner

verantwortlich für den Inhalt: Renate Stieber

Bildrechte:Renate Stieber

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GRUNDWISSEN LAYOUT

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to lay (engl.) legen, layout (engl.) ausbreitenLayout = Seitengestaltung = Planung und Anordnung aller Elemente einer Seite

1 optimale Lesbarkeit ( Aufnahme der Information durch Bild und Text )2 ästhetische Gestaltung3 auf das Erreichen der corporate identity angelegt, d. h. einem bestimmten Thema, Produkt, einer Firma, Schule usw. zugeordnet und leicht wieder erkennbar4 Werbewirksamkeit: Bei einer Werbeseite wird in erster Linie auf Auffälligkeit geachtet, andere Regeln können demgegenüber zurück stehen.

Definition

Ziel:

Format

Satzspiegel

Schrift

Text

Grafik

Farbe

Bei der Wahl des Formats ist zu bedenken, wie viele Elemente untergebracht werden müssen,wie viel Information lesbar dargestellt sein muss, wie das Druckerzeugnis behandelt wird (Wirdes später in die Tasche gesteckt? Ist es an einer Infowand befestigt und eher zur Fernansichtbestimmt? Wird es in einer Präsentation eingesetzt, so dass bestimmte Formate und eine sehrgute Auflösung Bedingungen sind?) und ob es feste technische Vorgaben gibt. Oft ist das Formatvorgegeben, die anderen Entscheidungen müssen sich danach richten.

Die mit dem Haupttext bedruckte Fläche einer Seite wird als Satzspiegel bezeichnet. Innerhalbdes Satzspiegels werden alle Texte, Grafiken, Bilder positioniert. Außerhalb des Satzspiegels(auf den Randbereichen = Stegen) liegen Fußnoten und Seitenzahlen. Die gesamte Fläche sollspannungsreich gegliedert werden, das wird in Skizzen erprobt, die schließlich zu einemGestaltungsraster führen. In das Gestaltungsraster werden alle Elemente eingepasst.Bei der Anordnung der Seitenelemente kann der Goldene Schnitt benutzt werden. Das Verhältnis1:1,4 (a:b = b:(a+b)) bei Seitenunterteilungen, Flächen u.a. wird als natürlich und schön empfunden.Ein bewusstes Verlassen dieses Schönheitsideals kann Aufmerksamkeit wecken und eine reizvolleSpannung erzeugen.

Ein wesentliches Element ist die Schrift: Die verwendete Schriftfamilie muss in ihrer Form zumInhalt passen. Die Schrift muss in jedem Fall auf die Lesbarkeit des Produkts abgestimmt sein.Grundsätzlich unterscheidet man serifen- und serifenlose Schriften, die Vorliebe für bestimmteSchrifttypen ist der Mode bzw. dem Zeitgeschmack unterworfen.Eine wichtige Rolle spielt der richtige Buchstabenabstand, die sog. Laufweite einer Schrift.

Man unterscheidet zwischen Lesetext (fortlaufenden Text) und Schautext (z. B. auf Plakaten).Im Mengentext (Fließtext) soll die Schrift gut lesbar sein, die Laufweite soll ein Schriftbild miteinem gleichmäßigen Grauwert ergeben. Als Schriftgröße wählt man im Druck in der Regelzwischen 9 und 12 Punkt, der optimale Zeilenabstand ist automatisch vorgegeben. Die üblicheSchriftgröße bei einem Brief von 11 Punkt ist keine Standardgröße für jedes Druckwerk.Absätze und Spalten gliedern einen Text. Typische Fehler sind einzelne Zeilen eines Absatzesauf einer neuen Seite bzw. Spalte (im Druckerhandwerk nannte man das „Hurenkind“) oder inder untersten Zeile einer Seite/Spalte („Schusterjunge“).Hauptziel ist bei einem Text die Lesbarkeit: Die Zeilenlänge sollte etwa 60 Buchstaben nichtüberschreiten, sonst werden Spalten gebildet. Der Mensch liest - und lernt - leichter, was aufeiner leicht überschaubaren, angemessen kurzen Zeile geschrieben ist. Das Auge soll dabei inder Zeile gehalten und damit der Textzusammenhang gesichert sein.Hervorhebungen im Text werden mit Variationen einer Schrift (Schriftfamilie) gestaltet, dabeisollte der Leser nicht verwirrt werden durch ein Übermaß unterschiedlicher Hervorhebungen.Der Mengentext kann als Block- oder Flattersatz, links-, rechtsbündig oder mittig gesetzt werden.

Grafiken wie Bilder, Logos, Illustrationen, Tabellen usw. werden dem Satzspiegel eingepasst.Das bewusste Verlassen des Satzspiegels ist ein hervorstechendes Gestaltungsmittel und musssorgfältig überdacht und gestaltet werden.Bilder sollen in der Regel eine Unterschrift, Tabellen eine Überschrift haben.

Farbe ist ein auffälliges Element, ihre Wirkung muss sorgfältig beachtet werden. Farben erregenAufmerksamkeit, stellen Zusammenhänge her und haben als Erkennungsmerkmal (corporateidentity) besondere Bedeutung. Innerhalb einer Publikation sollen Farben einheitlich benutztwerden. Eine sinnvoll reduzierte Farbigkeit bzw. eine beschränkte Farbpalette erhöht die Wirkung.

LayoutTitelblatt, Buchseite, Broschüre,Flyer, Zeitung, Werbeanzeige,

Plakat ... Im gesamten Bereich derMedien geht es um das Layout,

kurz: um die Anordnung von Textund Bild auf einer Fläche.

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Die auf der vorangegangenen Seite genannten Fachbegriffe kannst du bei diesem Beispiel gutzuordnen. Suche eine Doppelseite in einer Zeitschrift deiner Wahl und erstelle eine ähnlicheÜbersicht zu den genannten Begriffen. Sofern die Zeitschrift farbig ist, kommt dieser Stichpunktentsprechend der Ausführungen dazu. Versuche auch die Schriftarten herauszufinden.

Format Aus der Abbildung ist nicht zu erkennen, dass der Jahresbericht der Johannes-Kepler-Realschule imFormat Din A5 gedruckt ist. Die Abmessungen der einzelnen Seite sind also 148 x 210.

Satzspiegel Es wurde ein Gestaltungsraster erstellt, das im Wesentlichen auf zwei Spalten basiert, eine schmalejeweils außen, die frei bleibt oder den Vorspann des Artikels enthält, auf anderen Seiten auch Fotos.Die breite Spalte innen enthält den Fließtext. So entsteht viel Freiraum, was zum kleinen Format passt.

Schrift Hier wurden verschiedene Schriften gewählt, die allerdings im gesamten Jahresbericht so denTextelementen zugeordnet sind. Der Bilduntertitel zum Beispiel ist in Arial Narrow, die Überschrift inFutura Lt BT. Der Fließtext ist eine Swiss-Schrift. Als Vorbild für genau diese Zusammenstellungdiente eine Fachzeitschrift. Alle Schriften sind serifenlos und wirken modern.

Text Der Fließtext ist hier im Blocksatz gesetzt. Das erzeugt ein ruhiges Gesamtbild, z. T. müssen aberallzu auffällige Lücken ausgeglichen werden bzw. Trennungsstriche eingefügt werden.

Der Fließtext ist einspaltig, denn die Seitengröße ist gering; außerdem wird eine weitere Spaltegebildet durch den Vorspann. Diese Fläche bleibt häufig frei, so dass der Text herausgehoben wird.

Grafik Die Fotos wurden in einer Reihe angeordnet. Das Bild rechts ragt über den Satzspiegel hinaus undüber den Rand (für die Druckerei, damit das Foto im Druck auch wirklich bis zum Rand geht). DerLeser wird damit auf die nächste Seite „geführt“, die in diesem Fall inhaltlich mit dieser Doppelseiteverknüpft ist. Dazu trägt auch bei, dass die Person nach rechts, also aus der Seite hinaus schaut.Dagegen zeigt das linke Bild Personen, die nach rechts - in diesem Fall in die Seite hinein - gerichtetsind. Bei dem Foto, das über die Mitte reicht, wurde darauf geachtet, dass keine wichtigen Bildteileim Falz verschwinden.

Doppelseite aus dem Jahresbericht 2008/2009 der Johannes-Kepler-Realschule Bayreuth, Layout Renate Stieber

Die Überlegungen zur Gestaltung dieser Doppelseite - stellvertretend für den gesamten Jahresbericht -lassen sich bei so darlegen:

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Der Satzspiegel wird durch Bundsteg, Kopf- und Fußsteg sowie Außensteg begrenzt und evtl.durch Spalten gegliedert. Für die Wirkung einer Seite ist das Verhältnis der bedruckten (Satzspiegel)zur unbedruckten Fläche sehr wichtig. Auch leere Bereiche innerhalb des Satzspiegels sind einwesentliches Gestaltungselement, sie können die Bedeutung der bedruckten Teile bzw. dieAufmerksamkeit des Lesers deutlich erhöhen. Nur in Romanen u. ä. Produktionen ist es üblich,fortlaufende Textmengen zu setzen. Hier ist jedoch ein ausreichend breiter Seitenrand wohltuendfür das Auge, während bis nahe an den Rand bedruckte Seiten „unschön“ wirken, die Freudeam Lesen mindern und den Wert des Druckwerks herabsetzen.

Der Satzspiegel ist abhängig von der Größe eine Seite und der verwendeten Grundschrift.

Ein Layout-Raster hilft beim Anordnen von Texten und Grafiken. In einem Computerprogrammwird es in der Regel auf einer Musterseite erstellt und enthält die Spalten, Gitternetzlinien undHilfslinien. Die Musterseite ist das „Stammlayout“ einer Seite, hier wird der „Stil“ eingestellt.

Die Seite wird zusätzlich gegliedert durch Orientierungspunkte, z. B. Spalte, Seitenzahl, Zwischentitel,Rand- und Fußleisten.

Der Fachbegriff Satz oder Setzen stammt aus der Vergangenheit des Buchdrucks: Frühermusste jeder Buchstabe, d. h. jede einzelne Letter und jeder Zwischenraum einzeln tatsächlichin einen Holzrahmen gesetzt werden und zwar spiegelbildlich. Der Beruf des Setzers ist aufGrund der rasanten technischen Entwicklung seit etwa 20 Jahren schlicht ausgestorben unddurch die Arbeit am Computer ersetzt worden.

Satz

setzenBeim sog. Setzen wird zwischenLesetext und Überschriften,

Untertiteln und anderen Elementenunterschieden. Wichtig ist das

Verhältnis von bedruckter zuunbedruckter Fläche.

Bun

dste

g

Kopfsteg

Fußsteg

Auß

enst

eg

Spalte

Ermittle den Satzspiegel sowie die Einstellung der Stege auf der typischen Doppelseiteeines beliebigen Druckwerks.Stelle den Satz mit einem geeigneten Programm schematisch dar. Dazu kannst du einemMengentext, einer Überschrift o.ä. eine entsprechend große graue Fläche zuordnen.

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Bilder ziehen immer den Blick auf sich und erreichen daher mehr Aufmerksamkeit als ein Text.

In Bezug auf den Einsatz, die Häufigkeit oder Größe von Bildern innerhalb einer Publikation(mehrseitig) kommt es auf einen spannungsvollen Rhythmus an. Hilfreich ist hier eine Skizze zurAbfolge der Seiten und ihrem Layout. Wenn in einer Seitenübersicht alle Seiten auf einen Blickzu sehen sind, wird schnell deutlich, ob die Abfolge interessant ist und dabei die Wieder-erkennbarkeit des gesamten Druckwerks gegeben ist.

Bilder dürfen den Satzspiegel bewusst sprengen. Sinnvoll kann es sein, sie randlos zu setzen,was allerdings nur für eine professionell gedruckte Publikation möglich ist. Große Bilder lasseneine Seite großzügiger wirken, kleine Bilder können durch die Anordnung als Reihe optischaufgewertet werden. Entscheidend ist dabei auch das Bildmotiv, es kann Gewicht und Richtungbestimmen; das gilt für bestimmte Motive wie auch für die Blickrichtung bei Porträtfotos. Sosollen in der Regel Personen nicht „aus der Seite heraus“ blicken.

Beim Setzen ist zu bedenken, dass Bilder wie auch andere Elemente einer Seite auf keinen Fallüber den Bundsteg hinaus ragen dürfen, das Programm kann sie sonst nicht mehr eindeutig derSeite zuzuordnen. Bilder, die ohne weißen Rand gedruckt werden sollen, müssen mit mindestens3 mm Überstand gesetzt werden. Beim Setzen sollte man darauf achten, dass die Bildkanten imGitterraster exakt den Textzeilen zugeordnet werden.

Die Qualität der Bilder entscheidet wesentlich über den Gesamteindruck eines Produkts. Zuflaue oder unscharfe Bilder werden ebenso minderwertig empfunden wie allzu kontrastreicheAbbildungen, auf denen keine Details zu erkennen sind (Ausnahme sind natürlich bewusst sogestaltete Bilder). Die Bildbearbeitung muss sehr sorgfältig erfolgen und im Ausdruck überprüftwerden.Als Dateiformat wird das TIFF (Pixelgrafik) bevorzugt. JPEG (Pixelgrafik) bietet kleine, qualitativaber schlechtere Dateien. Ein geeignetes programm- und geräteunabhängiges Bildformat istEPS (Pixel/Vektorgrafik), es kann nur von postscriptfähigen Geräten interpretiert werden. EineVektorgrafik kann im Vergleich zur Pixelgrafik verlustfrei skaliert und damit in jeder beliebigenGröße scharf wiedergegeben werden.Mit Hilfe von Beschneidungspfaden kann ein fotografiertes Objekt freigestellt und ohne eigenenHintergrund gedruckt werden.

Eine „Wissenschaft“ für sich ist die Farbe. Der Druck erfolgt nach dem subtraktiven Farbsystemmit CMYK-Farbwerten. Geräte wie Kamera, Scanner und Monitore arbeiten bis zur Druckausgabemit dem speichersparenden additiven Farbsystem RGB („Licht-Farbe“ des Monitors). Fachleutearbeiten mit kalibrierten Monitoren, so dass die Farbwerte am Bildschirm mit dem späterenAusdruck übereinstimmen.Farbbilder, die als Graustufenbilder wiedergegeben werden sollen, müssen entsprechendbearbeitet werden; meist sind die Tonwerte zu korrigieren, damit das Ergebnis nicht flau ist.Diese Korrektur kann über die Einstellung der Gradationskurve vorgenommen werden.

Regel 1

Einsatz

Anordnung

technischeGrundsätze

Bildqualität

Farbbilder

BilderBilder illustrieren, weckenAufmerksamkeit, informieren

anschaulich, lockern auf, füllenLeerstellen, prägen sich ein. Ein Bild

sagt mehr als viele Worte.

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Jedes Produkt, auf dem Schrift/Text und Bild bzw. Grafik zu sehen ist, wurde „layoutet“, auch dieseWeihnachtskarte. Erstelle eine Skizze, die die Anordnung von Schrift und Bild in diesem Beispielklärt. Untersuche im Einzelnen: Welche und wie viele Schriftarten wurden verwendet? Wie ist derTextblock gestaltet? Warum wurden diese Bilder gewählt? Wie sind die Bilder auf der Seiteangeordnet? Wie wird der Blick des Betrachters gelenkt? Was fällt noch auf?

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Cornelia Kolb-Knauer Konradin - Realschule Friedberg Rothenbergstr.4 – 86316 FriedbergTel. 0821-603095 – Fax. 0821-603096 www.fsr.lagds-bayern.de

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Bay

ern

e.V.

Schultheater ist mehr.

Theater ist Spiel.Theater schult.

Ein Plakat enthält fastausschließlich Schautext,zum Lesen von weiterenInformationen bleibt keineZeit, die Aufmerksamkeitmuss auf den ersten Blickgefesselt werden.

Wie wird dies in diesemBeispiel erreicht?Untersuche dazu dieWirkung von Bild und Text.

Welche Elemente werdenhier verwendet?

Werbeplakat der Fördergemeinschaft fürSchultheater an Realschulen/ FSR,

Plakatgestaltung Renate Stieber, 2008

Weihnachtskarte der Johannes-Kepler-Realschule, Gestaltung Renate Stieber, 2007

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Ausgangspunkt für ein Layout ist meist eine Skizze, das „Scribble“ (engl. für Gekritzel).Früher wurde das gesamte Bild- und Textmaterial für eine Seite auf dem Tisch ausgebreitetund hin- und hergeschoben, bis die Anordnung innerhalb des Satzspiegels fest stand, dannwurden die Elemente aufgeklebt. Dabei halfen Leuchttische mit Rasteraufdruck. Heutearbeitet man mit entsprechenden Programmen am Bildschirm. Bilder sind eingescannt oderliegen bereits digital vor, sie werden am Computer bearbeitet und zugeschnitten. Auch dieArbeit mit Texten ist am Computer problemlos. Die Vielzahl von Möglichkeiten bedeutetjedoch, dass der Grafiker ständig schwierige Entscheidungen treffen muss. Dazu muss erdie Grundregeln des Layout beherrschen, das heißt auch die Grundregeln der Wahrnehmungkennen. Denn sein Produkt ist dazu gedacht, von anderen wahrgenommen, gelesen undbeachtet zu werden.

Die Seiten einer Publikation werden immer als Doppelseiten geplant, die rechteSeite dominiert. Das ist durch das Blättern bzw. Aufschlagen einer Seite bedingt.

Der Satzspiegel bleibt innerhalb einer Publikation gleich. Wiederkehrende Elemente wie Seitenzahl, Kopf- und Fußzeile u. a. sollten immer

an der gleichen Stelle auftauchen, bei Doppelseiten spiegelbildlich. Neue Themen beginnen auf einer neuen Seite. Der Blickfang einer Seite sollte außen und in der oberen Hälfte stehen. Überschriften sollen in der oberen Hälfte einer Seite stehen. Der Blick springt auf einer Einzelseite von links oben nach rechts nach links unten und

zurück nach oben. Dieser Ablauf soll beachtet werden. Bei mehrspaltigem Text sollen alle oben und unten abschließenden Zeilen auf

einer gedachten Linie sitzen. Hilfslinien bestimmen den Stand von Illustrationen und grafischen Elementen. Der Schrifttyp muss zum Inhalt passen, dies gilt vor allem für die Wahl einer

Serifenschrift (traditionell) oder einer serifenlosen Schrift (modern). Das Schriftbild soll das Lesen unterstützen.

Grundlage der Gestaltung einer Seite sind die Kontrastwirkungen: Formen, Größen, Mengen,Strukturen und Richtungen können Kontraste bilden und damit Spannung erzeugen. So wirddie Bereitschaft des Betrachters geweckt, die Seite anzusehen bzw. zu lesen.

Die interessante Komposition einer Seite wird u. a. bestimmt durch die Form von Bild bzw.Bildmotiv, durch die verwendeten Buchstaben oder Zeichen, das Empfinden für die Mitte einerSeite und ihr Gleichgewicht, durch Richtung, Lage und Verteilung des Grauwerts. VieleElemente müssen nahezu gleichzeitig beachtet und in eine stimmige Gestaltungsideeumgesetzt werden.

Mit der Seitengestaltung wird ein eigener Typ oder Stil festgelegt, der sich im Satz, in derSchriftart und der Wahl von Abbildungen zeigt. Veröffentlichungen sollten durch ihr LayoutWiedererkennenungswert gewinnen - wie bei einer Firma oder Institution (corporate identity).

Kreativ sein ist gut - Theorie isttrotzdem nötig. Es sind die beiden

Seiten einer Münze, mit der derGrafiker spielt. Was er braucht:

Talent, einen sicheren Blick undeine große Portion Wissen.Regeln

Vorgehensweise

Grundregeln fürdas Layout einerPublikation

Untersuche die Anwendung der Regeln am Beispiel einer Doppelseite einer professionellgestalteten Publikation, z. B. einer Werbebroschüre. Ob die von dir verwendete Präsentation„etwas taugt“, merkst du daran, wie die oben genannten Regeln angewendet wurden.... Sieh nach,welcher Grafiker bzw. welcher Betrieb für das Layout verantwortlich ist.

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Wenn eine einseitige Publikation zu erstellen ist, gelten dieselben Regeln wie bereits fürPublikationen genannt. Leichter ist es nicht, eine einzelne Seite zu erstellen, denn hier heißtdie Regel: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

O Satzspiegel festlegenO Schrifttyp festlegen - dem Inhalt angemessen;O Auszeichnungen (Fett, Schriftgröße) wählen und bestimmten Inhalten wie

Überschrift, Bilduntertitel usw. zuordnenO zusätzlich zur Grundschrift nicht mehr als eine weitere Schriftart verwenden,

evtl. für Überschriften (Schautexte) bei einem PlakatO geeignete Grafiken und Bild auswählen und bearbeitenO in einer Entwurfszeichnung das Layout anlegen (Textblöcke, Zeilen, Bilder )

Für mehrere einseitige, aber zusammenhängend präsentierte Seiten (Wandzeitung,Ausstellung usw., häufig auch eine Werbung für verschiedene Abteilungen einer Einrichtung)schafft man ein durchgängiges Prinzip: gleicher Schrift-Typ + gleiche Art von Überschriften,Bilduntertitel und Illustrationen + ein auf allen Seiten wiederkehrendes Element, das dieZusammengehörigkeit verdeutlicht. Alle Seiten werden nach dem gleichen Grundprinzip undnebeneinanderliegend geplant, so dass Linien weitergeführt werden bzw. Raster im Satzspiegeleingehalten werden.

Dies gilt natürlich auch für den Inhalt der Seiten: Die sprachliche Formulierung von Überschriftensoll ebenso übereinstimmen (z. B. als Schlagwort, als Frage o. a.) wie die Gestaltung (Schriftart,Hervorhebung, Farbe). Die Kernbotschaft soll erfasst werden, auch wenn nicht alle Texte imDetail gelesen werden.

Bei der Verwendung von Bildern gilt als Grundregel, dass zwischen Text und Bild „auf denersten Blick“ ein Bezug hergestellt werden wird. Ein Bild sitzt also nie „zufällig“ oder willkürlichan einer bestimmten Stelle, ein unbeabsichtigter Bezug sollte unmöglich sein.Die übereinstimmende Art Bilder zu verwenden, wird bei zusammenhängend präsentiertenSeiten (Wandzeitung o.ä.) deutlich, wenn alle Seiten auf einen Blick zu sehen sind.

Wichtig ist die Überlegung zur Schriftgröße: Wenn die Seiten als Wandzeitung gehängt werden,soll Lesetext leicht erfasst werden. Vorübergehende Betrachter sollen auf die Seiten aufmerksamwerden, so dass evtl.auch große Überschriften und Schautext erforderlich sind.

eine gute Seite

Checkliste

viele guteEinzelseitengehören zueinem Ganzen...

1-seitigDie einzelne Seite wirdkonzentriert betrachtet,

das Weiterblättern fälltweg. Alles ist gleichzeitig,

auf einen einzigen Blicksichtbar.

Überlege, wie nachdieser Vorlage eineSerie von Plakatengestaltet seinkönnte: ähnlicheMotive alsAbbildung, ein Titel,ein kurzer Text,Informationen....Gestalte zweiweitere Variantenmit den Titeln „AllesLiebe“ und „Einfachschön“.

Theaterplakat, GestaltungRenate Stieber, 2008