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Page 1: Notiz über die Senföl-Darstellung aus nicht-aromatischen primären Basen

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186. Julius v. Braun: Notiz iiber die Senf6l-Darstellung aus nicht-aromatischen primiLren Basen.

[Aus dem Chemisehen lnstitut der Landw irtsehaftlichen Hochscltule Berlin.) (Eingegangen am 13. Juli 1920.)

Die Mitteilung von S k i t a und R o l I e s im Heft 7 der diesjahrigen SBerichtecc iiber Cyclohexylsenfol ') gibt mir Veranlassuog, darauf hin- zuweiseD, daI3 in der vor einer Reihe von Jahren von mir ausgearbei- teten, aber in einer ganzen Anzahl von Lehrbuchern (z: B. auch in den .Methoden der organisohen Chemiecc von W e y l ) noch nicht auf- genommenen Thinramdisulfid-Methode a) wohl der glatteste Weg er- blickt werden kann, der ein primares Bmin mit n i c h t - a r o m n t i s c h ge- bundener NH2-Gruppe in das zugehorige Senfol iiberzufiihren gestattet. Insbesondere leistet die M-ethode gegenuber allen andern wertvolle Dienste fur die Gewinnung fettaromatischer, hydroaromatischer und endlich auch komplizierter gebauter abphntischer Senfiile, wie dies aufier meinen eigepen Angaben z. B. aucL die i n der letzten Zeit von

W. S c h n e i d e r 3 ) mitgeteilten Beobachtungen zeigen. Auch das von S k i t a und R o l f e s beschriebene C y c l o h e x y l -

s e n f o l 18Bt sicb, wie ich gelegentlich schon vor Jahren festgestellt habe, in wenigen Minuten mit fast theoretischer Ausbeute ails Hexa- hydro-anikn gewinnen '), und ich miichte diese Tatsache in dieser kurzen Notiz deshalb besonders hervorheben, weil durch die Ent- wicklung der kataljtischen Reduktionsmethoden die Zahl der hydro- aromatischen primaren Basen in nachster Zeit voraussichtlich sehr stark anwachsen durfte und in dem einen oder andern Fall das Be- diirfnis nach einer Charakterisierung durch das zugehiirige Senfiil sich vielleicht fuhlbar machen wird.

l) B. 53, 1247 [1920]. a) B. 35, 817, 830 119021, 45, 2188 [1912]. 3) A. 298, 4 [1912]; B. 47, 1255 [1914]. 4) Die Eigenschaften entsprechen ganz den von S k i t a und K o I f es ange-

fiihrten. Unverstandlich erscheint mir aber die von den beiden Forschern angegebene Ausbeute; dcnn 10 g Cyclohexylamin und 3,s g CS:, konnen nach der Destillntion mit Sublimat hiictistens 7 g, nicmals sber 9 g, Senfiil ergeben.

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