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Smartphones: Die Geldbörse von morgen
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 2
KOMPAKT
Umsätze durch Proximity Mobile Payment
wachsen mit über 50% pro Jahr
SMARTPHONES – DIE GELDBÖRSE VON MORGEN
Der Mobile-Payment-Markt schlägt hohe Wellen. Zahlreiche Firmen drängen mit Kreditkarten-Swipe-Systemen auf den Markt. Diese Systeme verwandeln ein Smartphone in ein mobiles Kreditkarten-Bezahlterminal. Dies ist jedoch nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum vollumfassenden Mobile Payment, da die Kreditkarte zentraler Bestandteil bleibt. Zudem drückt die Verlängerung der Be-zahlkette die Margen – auf die Dauer ist dieses Geschäftsmodell unprofi tabel.
Wirklich interessant ist deshalb der hierauf folgende Evolutionsschritt im Mobile-Payment-Markt: Proximity Mobile Payment. Es wird Bargeld und Kreditkarte zu einem spürbaren Teil substituieren und Smartphones zur digitalen Geldbörse machen. SCHICKLER prognostiziert, dass die mit Pro-ximity Mobile Payment generierten Umsätze in den nächsten fünf Jahren mit über 50% pro Jahr wachsen. Die Anzahl der Nutzer, die mit ihrem eigenen Smartphone via Proximity Mobile Payment am Point-of-Sale bezahlen, steigt zwischen 2012 und 2017 auf das Achtfache an. Somit bezahlen 2017 weltweit knapp 70 Millionen Nutzer Waren und Dienstleistungen im Wert von über 40 Mrd. EUR, so die Prognose.
STRUKTUR UND ENTWICKLUNG DES MOBILE-PAYMENT-MARKTS
Der Mobile-Payment-Markt lässt sich anhand der zwei Dimensionen „Lokalität“ und „Teilnehmer“ strukturieren. „Lokalität“ unterscheidet Remote und Local Payment, also das Bezahlen aus der Ent-fernung und vor Ort am Point-of-Sale. In der Dimension „Teilnehmer“ unterscheidet man zwischen Person-to-Person- und Person-to-Business-Bezahlsystemen (Abb. 1).
Abb. 1: Der Mobile-Payment-Markt gliedert sich in vier Segmente
Remote Payments konnten sich vor allem im asiatischen und afrikanischen Raum etablieren. Die häufi gsten Anwendungsfälle sind SMS-basiertes Bezahlen und Geldtransfers. Gerade in Afrika sind SMS-basierte Geldtransfers oft die einzige Möglichkeit, über große Distanzen anderen Personen Geld zukommen zu lassen.
Auf Grund der unterschiedlichen technischen Situation im Netzausbau und dem technischen Stand von Smartphones schätzt SCHICKLER das Potenzial von Remote Payments für die USA und Europa
LOKA
LITÄ
T LOCA
L PA
YMEN
T
PERSON-TO-PERSON
Direkter Geldtransfer
zwischen Personen
Entfernter Geldtransfer
zwischen Personen
Mobiles Bezahlen
für Waren und Dienstleistungen
am Point-of-Sale
M-Commerce
PERSON-TO-BUSINESS
REM
OTE
PAYM
ENT
TEILNEHMER
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 3
KOMPAKT
Die technische Entwicklung hat sich
zunehmend beschleunigt
dagegen als gering ein. In diesen Regionen sind vielmehr zahlreiche Startups und Kooperationen im Segment Local Payment aktiv – vor allem für Person-to-Business-Bezahlvorgänge, also für das Bezahlen am Point-of-Sale. SCHICKLER prognostiziert für dieses Segment in den nächsten Jahren die größten Potenziale. Auf Grund der Vielzahl und Diversität der Geschäftsmodelle in diesem auf-strebenden Segment differenziert SCHICKLER die Unterbereiche Kreditkarten-Swipe, die Annahme von Kreditkartenzahlungen per Smartphone, und Proximity Mobile Payment, das Bezahlen per Smartphone am Point of Sale (Abb. 2).
Abb. 2: Das vielschichtige Local-Payment-Segment lässt sich nochmals untergliedern (Quelle: SCHICKLER)
Die Trends im Mobile Payment folgen einer logischen Entwicklung. Diese begann mit der Einführung von Geld als Zahlungsmittel, setzte sich fort mit Karten-basiertem Bezahlen und geht nun über zum NFC*- und Cloud-basierten Bezahlen. Die bereits 2010 entwickelten und heute stark in Umsetzung befi ndlichen Geschäftsmodelle für Kreditkarten-Swipe-Systeme stellen lediglich einen Evolutionsschritt auf dem Weg zum Proximity Mobile Payment dar (Abb. 3).
Die technische Entwicklung der Bezahlsysteme hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend beschleunigt. Daher ist mit weiteren Innovationen in den kommenden Jahren zu rechnen. Da die Eintrittsbarrieren in den Mobile-Payment-Markt vergleichsweise gering sind, wird der Markt noch an Dynamik zulegen. Zahlreiche neue Player werden in den nächsten 3 bis 5 Jahren in den Markt eintreten. Anschließend ist eine Konsolidierungsphase von 2 bis 3 Jahren zu erwarten. In dieser Zeit werden viele Player den Markt wieder verlassen. Erst dann wird sich die zukünftige Struktur des Mobile-Payment-Markts etablieren.
KREDITKARTEN-SWIPE PROXIMITY MOBILE PAYMENT
*NFC: Near Field Communication
Übertragungsstandard zum kontaktlosen Aus-
tausch von Daten über kurze Distanzen.
ENTW
ICKL
UNG
ZEIT7 Jhrd. v. Chr. 1950 1972 2010 Aktuelle Trends
Cloud-basiertesBezahlen mit Smartphones
BerührungslosesBezahlen mit Smartphones
PhysischeAbstraktion
von mehrerenKreditkarten
BerührungslosesBezahlen mit
Karte
Mobile Annahme von Kreditkarten-
zahlungen
Vollständig bargeldlose
Transaktion überPOS-Terminals
Abstraktion vonGeldmünzen/
-scheinen
Abstraktion von konkreter
Ware/Dienstleistung
Smartphone-basierteKreditkartenterminals
Kreditkarten-terminals
ErsteKreditkarten
Geld als Zahlungsmittel
NFC-/Barcode-basiertes Bezahlen
All-in-one-Kartemit Smartphone
Karten mitNFC-Chip
Cloud-basiertesBezahlen
Abb. 3: Bezahlsysteme werden technisch immer ausgefeilter (Quelle: SCHICKLER)
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 4
KOMPAKT
Immer mehr Lösungen werden in Kooperationen
entwickelt
STRATEGISCHE POSITIONIERUNG VON MOBILE-PAYMENT-ANBIETERN
Während frühe Mobile-Payment-Lösungen in erster Linie umsatzorientiert waren, legen aktuelle Ent-wicklungen den Schwerpunkt auf die strategische Positionierung. Große Player bringen nun integrierte Lösungen wie „Google Wallet“, „Apple Passbook“ oder „Microsoft Wallet“ auf den Markt. Bei diesen Produkten geht es nicht um direkte Umsatztreiber, sondern um die strategische Positionierung als zentraler Anlaufpunkt für das Bezahlen und die Verwaltung von Finanzen – beispielsweise auch für die Verwaltung von Tickets, Bonus- und Punkteprogrammen. Diese Anstrengungen zeigen deutlich das langfristige strategische Gewicht von Mobile Payment (Abb. 4).
Neben der strategischen Positionierung von Anbietern ist zu erkennen, dass Mobile-Payment-Lösungen verstärkt in Kooperation entwickelt und an den Markt gebracht werden. Speziell die Kooperation mit Mobilfunkprovidern und Kreditkarteninstituten wird hier forciert. Mobilfunkprovider betreiben zum einen eine existierende Infrastruktur für die Kommunikation und haben zum anderen existierenden Kontakt und Vertrauen zum Kunden. Kreditkarteninstitute verfügen über die notwendigen Prozesse, Lizenzen und Verträge für den Geldtransfer.
Abb. 4: Nach und nach treten strategisch orientierte Anbieter auf den Markt (Quelle: SCHICKLER)
WARUM PROXIMITY MOBILE PAYMENT SO WICHTIG IST
Mehr als 1 Milliarde Menschen besitzen ein Smartphone. Proximity Mobile Payment ermöglicht die Verwendung dieser Smartphones für das bargeldlose Bezahlen am Point-of-Sale. SCHICKLER schätzt, dass 2017 weltweit 70 Millionen Nutzer Proximity Mobile Payment verwenden, um Waren und Dienstleitungen mit ihrem Smartphone am Point-of-Sale zu bezahlen. Der Wert von weltweit mit Proximity Mobile Payment bezahlten Waren und Dienstleistungen steigt bis 2017 auf über 40 Mrd. EUR im Jahr. (Abb. 5).
Abb. 5: Die Nutzung von Proximity Mobile Payment wird rasant zunehmen (Quelle: SCHICKLER)
STRATEGISCH ORIENTIERT
UMSATZ- ORIENTIERT
ZEIT2010 2011 2012 Aktuelle Entwicklung
50 Mrd. EUR
2012 2013 2014 2015 2016 2017
40 Mrd. EUR
30 Mrd. EUR
20 Mrd. EUR
10 Mrd. EUR
0 Mrd. EUR
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 5
KOMPAKT
1,1 Milliarden Euro Umsatz in
Deutschland 2017
Hiervon entfallen knapp 10. Mrd. EUR auf Umsätze in Europa und über 10,5 Mrd. EUR auf Umsätze in den USA (Abb. 6).
Abb. 6: USA und Europa sind wichtige Märkte für Proximity Mobile Payment (Quelle: SCHICKLER)
In Europa entfallen 15% des mit Proximity Mobile Payment generierten Umsatzes auf die DACH-Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz). Innerhalb der DACH-Länder entstehen 77% der Umsätze in Deutschland. Dieser Umsatz von 1,1 Mrd. EUR, so die Schätzung, wird in Deutschland im Jahr 2017 mit über 87 Millionen Mobile-Payment-Transaktionen generiert. In der Schweiz und Österreich beträgt der Umsatz im Jahr 2017 225 Mio. EUR bzw. 118 Mio. EUR. Dieser wird mit 11 Millionen Mobile-Payment-Transaktionen in der Schweiz und knapp 9 Millionen Transaktionen in Österreich erzeugt (Abb. 7).
Abb. 7: Rund 1,4 Mrd. Euro der europäischen Umsätze entfallen auf die DACH-Region (Quelle: SCHICKLER)
CHANCEN UND RISIKEN
Mobile Payment bietet deutlich mehr Chancen als Risiken:
Chancen + Neue Umsatztreiber und Erhöhung der Kundenausgaben + Kostenreduzierung im Handel durch vereinfachte Abwicklung von Bezahlungen und Handling
von Bargeld + Neue Ansatzpunkte für Kundenbindung, Marketing und zielgerichtete Werbung + Mehrwert für Kunden durch integrierte Verwaltung von Finanzen
Risiken - Zersplitterung des Markts in Insellösungen und fehlende Kundenakzeptanz - Sicherheitsprobleme und fehlendes Kundenvertrauen
12 Mrd. EUR
2012 2013 2014 2015 2016 2017
10 Mrd. EUR
6 Mrd. EUR
4 Mrd. EUR
2 Mrd. EUR
0 Mrd. EUR
EUROPA OHNE DACH:
8,3 MRD. EUR
DACH: 1,4 MRD. EUR
D: 1,1 MRD. EUR
CH: 225 MIO. EURA: 118 MIO. EUR
USA
EUROPA
SCHICKLER KOMPAKT: PROXIMITY MOBILE PAYMENT 6
KOMPAKTChancen für Medien-
und andere Unternehmen
GEWINNER UND VERLIERER
Print – Äußerst Empfehlenswert + Neue Möglichkeiten für den Vor-Ort-Verkauf von Print-Artikeln.
Digital Publishing – Äußerst Empfehlenswert + Erhöhung des Vertrauens in digitales Bezahlen und somit Erhöhung der Akzeptanz
für kostenpfl ichtige digitale Inhalte.
Brands – Äußerst Empfehlenswert+ Möglichkeiten für Image-Positionierung und Marketing.
Handel – Äußerst Empfehlenswert+ Umsatztreiber durch Nutzung von Proximity Mobile Payment. + Reduzierung von Kosten im Bezahlvorgang. + Image-Positionierung bei Technik-affi ner Zielgruppe.
Radio – Bedingt Empfehlenswert+/- Geringer Vor-Ort-Kontakt zu Konsumenten, daher wenige Möglichkeiten
zur Nutzung von Mobile Payment.
E-Commerce-Anbieter – Bedingt Empfehlenswert +/- Unklar, ob vermehrt Käufe in physischer Welt stattfi nden und somit
E-Commerce-Umsätze substituieren.
TV – Nicht Empfehlenswert - Geringer Vor-Ort-Kontakt zu Konsumenten, daher wenige Möglichkeiten
zur Nutzung von Mobile Payment.
Fazit Proximity Mobile Payment hat das Potenzial, den Markt des persönlichen Bezahlens zu revolutionieren. Kooperationen zwischen Hardware-/Softwareherstellern, Mobilfunkprovidern, Kreditkarteninstituten und Banken sind grundlegend für den Erfolg. Bisher hat sich kein Player in diesem wachsenden Markt durchgesetzt. Speziell die großen Player positionieren sich jedoch aktuell strategisch. Unabhängig von der genauen Marktstruktur steht jedoch heute schon fest: Proximity Mobile Payment wird in naher Zukunft Bargeld und Kreditkarten zu einem spürbaren Teil substituieren.
Wir freuen uns über Ihre Fragen und Anregungen.Kontakt: Alexander KahlmannSchickler Unternehmensberatung GmbHTel. +49 40 [email protected]
VERLIERERGEWINNER UNENTSCHIEDEN
VERLIERERGEWINNER UNENTSCHIEDEN
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VERLIERERGEWINNER UNENTSCHIEDEN
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