Qualitäts(mindest)standards zur Qualifizierung von
Sprachmittler_innen
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Arbeitsgruppe Psychosoziale Migrationsforschung (AGPM)
08.11.2018, Fachtagung „Mehr als Sprache“, Gleichberechtigung und Vernetzung e.V., Hannover
Mike Mösko, Jessica Theresa Mueller, Christoph Breitsprecher
Forschungsschwerpunkte • Zusammenhang von Migration/Flucht & Gesundheit/Resilienz• Multilingualität in der Gesundheitsversorgung• Interkulturelle Öffnung im Gesundheitssystem• Epidemiologie und Versorgungsforschung• Evaluation und Qualitätssicherung
www.uke.de/agpm
Arbeitsgruppe Psychosoziale Migrationsforschung (AGPM)
Psychosoziale Beratungs- & Koordinierungsstelle SEGEMI
Koordinierungs- & Vermittlungsstelle
Beratungsstelle
Psychosoziale Beratungsstelle
für Flüchtlinge /MigrantInnen
Beratungs-stelle
für Professionelle
HamburgerSprachmittlerpool
Psychotherapeuten-netzwerk
ProjekteFOBI-
Akademie
Prävention
www.refugeeum.eu
Fort-bildungen:• Sprachmittler• PP /KJP• Sozialarbeiter• Lehrer• Etc.
Barrieren & Ressourcen bei der Professionalisierungder Sprachmittlung in Deutschland
Keine Aus-, Fort- & Weiterbildungsstandards
Keine Tariflichen Eingruppierungen
Keine einheitliche Qualitätssicherung
Kein einheitliches Berufsbild
Mangelnde Akzeptanz / Sensibilität der Nutzer
Keine bundespolitische Regelungen
Viele engagierte SprachmittlerInnen
Mutige LandespolitikerInnen / BehördenvertreterInnen
Wunderbare Initativen
Vortragsziel
Herausforderungen und Möglichkeiten der Qualifizierung von
SprachmittlerInnen verdeutlichen
Kultur-dolmetscherInnen
Sprach- und IntegrationsmittlerInnen
InterkulturelleDolmetscherInnenIntegrations-
dolmetscherInnen
Sprach- und KulturmittlerInnen
D
Gemeinde-dolmetscherInnen
Interkulturelle VermittlerInnen SprachmittlerInnen
DolmetscherInnen
Kommunal-dolmetscherInnen
Sprach-begleiterInnen
Sprach- undKommunikations-
mittlerInnen
Phasen der Professionalisierung
Quelle: Sonja Pöllabauer, Universität Graz (2018)
Wozu dienen Qualitätsstandards?
Qualitätsstandards sind eine wichtige Orientierungshilfe für
� SprachmittlerInnen
� Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen
� Sprachmittler-Pools
� Nutzer von Sprachmittlern
� Politische Akteure & Geldgeber
� D
Qualitätsstandards dienen der Weiterentwicklung der beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen eines noch recht
heterogenen Feldes!
Hintergrund – Qualitätsstandards aus anderen Ländern
Qualitätssicherungsprojekt„ZwischenSprachen“
Projektverantwortlich: UKE, AG Psychosoziale Migrationsforschung
Projektpartner• BiKuP - Internationale Gesellschaft für Bildung-Kultur-Partizipation
gGmbH• Diakonisches Hilfswerk Hamburg
Laufzeit: 07/2016 – 06/2018
Finanzierung: Ko-finanziert mit 75% durch den Asyl-, Migrations- & Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union.
www.sprachmittler-qualifizierung.de
Beirat
Zusammenstellung
• Dr. Claudia Martini (Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge, Integration)
• Barbara Schmidt (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
• Natalia Bugaj-Wolfram/ Simone Haaf/ Stefan Kollasch (Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien
Wohlfahrtspflege)
• Gabriele Stark-Angermeier (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.)
• Monika Eingrieber (Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer)
• Inga Cordes/Burkhard Strunk (Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Hamburg)
• Sophia Sprenger/ Moana Thomas (Fördern & Wohnen, Flüchtlingsunterkünfte, Hamburg)
• Susanne Kremer-Buttkereit (Kommunales Integrationszentrum, Köln)
• Ralf Sick (Bundesverband der Johanniter)
Funktion
Kritisch konstruktive Begleitung des Projekts
Anzahl der Treffen
Kick-off, „Halbzeit“, vor dem Abschluss
Projektziel
Entwicklung und Dissemination von Qualitätsstandards für die Qualifizierung zu SprachmittlerInnen für die soziale Beratung
und Betreuung von Drittstaatsangehörigen
Projektmodule
Modul 1
Modul 2
Modul 3
Modul 4
Systematische Bedarfserhebung
Ist-Analyse
Dissemination
Konsensusverfahren
Übersicht
1. Einleitung & Projektdarstellung
2. Methoden
3. Ergebnisse
4. Ausblick
Projektmodule
Modul 1 Ist-Analyse
Modul 1: Ist-Analyse
Fragestellung: Welche Qualifizierungsmaßnahmen bestehen im In- und Ausland?
Internationale Programmrecherche
Nationale Programmrecherche
Internationale Programmrecherche Flowchart
Internationale Programmrecherche
Länderverteilung der gefundenen Qualifizierungsprogramme
Internationale ProgrammrechercheTeilergebnisse
• Unterschiedliche Qualifizierungsarten
• Dauer: 3 bis 2.500 Stunden (M=775; SD=182)
• Praktika: 6 bis 450 Stunden (M=89; SD=160)
• Wiederkehrende Inhalte: Dolmetschtechniken und ethische
Standards
Nationale Qualifizierungsangebote und -programme
Vielzahl an Qualifizierungsangeboten und -programmen für „SprachmittlerInnen in der sozialen Arbeit“. Diese unterscheiden sich unter anderem in:
� Berufsbezeichnung
� Qualifizierungsumfang und -dauer
� Qualifizierungsinhalte
� Qualitätsanforderungen
� Zugangsvoraussetzungen
� Rollenverständnis
� Tätigkeitsausübung
� Tätigkeitsfelder
Kategorisierung der Angebote
Allgemeine Angebote (u.a.)
� IntegrationslotsInnen
� Sprach- und KulturmittlerInnen
� GemeindedolmetscherInnen
Zertifizierte Programme (u.a.)
� SprachmittlerInnen mit IHK Zertifikat
� Fortbildung zum/r Sprach- und IntegrationsmittlerIn
� DolmetscherInnen mitHochschulabschluss
Projekte (u.a.)
� MiMi – Mit MigrantenInnenfür MigrantenInnen
� Stadtteilmütter und -väter
� Sprach- und SozialbetreuerInnen
Allgemeine Angebote
IntegrationslotsInnen Sprach- und
KulturmittlerInnenQualifizierungsumfang u.a.:mind. 2 Schulungen à 60 Std. pro Jahr (Mündliche Telefonauskunft -MT)64 bis 85 UE in 4 Wochen (MT)800 UE (600 UE Theorie und 200 UE Praxis) in 6 Monate
Träger u.a.: Ethno-Medizinisches Zentrum e.V., Bayerisches Zentrum fürTranskulturelle Medizin e.V., Gesundheit Berlin-Brandenburg eV.
Standorte u.a.:Hannover, Berlin, Brandenburg, München
Finanzierung u.a.:Senatsverwaltung,Landesprogramme, Stadt und Kommunen
Qualifizierungsumfang u.a.:14 UE in 2 Tagen48 UE in 6 Monate880 UE + 80 UE Ausbildereignungsschein + 3 Wochen Praktikum in 6 Monate (HZA Zertifizierung)
Träger u.a.: Diakonie Oberfranken/Allgäu, Diakonische Werk Augsburg,Hayatts Akademie Hamburg
Standorte u.a.:Coburg, Kempten, Augsburg, Hamburg, Gummersbach
Finanzierung u.a.:Projektgelder, Agentur für Arbeit, Jobcenter, Selbstzahler
GemeindedolmetscherInnen
Qualifizierungsumfang u.a.:zu über 90% keine Qualifizierung8 UE an zwei Abende12 bis 24 UE im Jahr432 UE Theorie und 432 Std. Praktikum in 8 Monate
Träger u.a.: Malteser Dortmund, Sozialamt der Stadt Neuss, GFBM gGmbH Berlin
Unzählige Standorte:z.B. Neuss, Dortmund, Berlin, Köln, Hannover, München, Freiburgüber 100,MünchenFinanzierung u.a.:Senatsverwaltung, Städte, Projektgelder (z.B. ESF), Senatsverwaltung Berlin
Projekte
MiMi-Projekt - Mit M. für M.
(GesundheitslotsInnen)
Sprach- und Sozialbetreu-
erInnen in der Flüchtlingsarb.
Qualifizierungsumfang:10 Themen á 190 UE in 6 Monateca. 1.083 UE in 12 Monate
Träger u.a.: Diakoniewerk Simeon gGmbHBerlin, Bremische EvangelischeKirche, Stadt Köln Amt fürWeiterbildung und VHS Köln
Standorte u.a.:
Berlin, Bremen, Köln, Hannover, Hamburg, Essen, Dortmund
Finanzierungu.a.:Bezirksamt, Projektgelder, städtische Mittel, Senatsverwaltungfür Stadtentwicklung, Jobcenter
Qualifizierungsumfang:mind. 65 UE + regelmäßigeSchulungen (sehr unterschiedlich)
Träger u.a.: Initiator Ethno-Medizinisches ZentrumHannover e.V.
Standorte u.a.: Insgesamt 72 Standorte, z.B. Hannover, Berlin, Hamburg, Bielefeld, Landshut
Finanzierung u.a.:Bundesmittel, Stadtverwaltung, Projektmittel
Qualifizierungsumfang:600 UE inkl. 40 Stunden Praxis
Träger: Bikup gGmbH
Standort:Köln
Finanzierung:ESF-Mittel (75%) und Eigenmittel (25%)
Stadtteilmütter und -väter
Zertifizierte Programme
Fortbildung zum/r Sprach-
und IntegrationsmittlerIn
SprachmittlerInnen mit IHK
Zertifikat
DolmetscherInnen mit
Hochschulabschluss
Qualifizierungsumfang:1.808 UE inklusive Praxis2.010 UE inklusive Praxis2.000 UE exklusive Praxis12 / 18 / 24 Monate
Träger u.a.: renatec GmbH, bikup gGmbH, SprInt gemeinnützige eGenossenschaft
Standorte:Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Berlin, Dortmund, Augsburg, Bochum, Mannheim, Hagen, Leipzig, Erfurt
Finanzierung:Jobcenter, Agentur für Arbeit, Rentenversicherung, Selbstzahler, Projektgelder
Qualifizierungsumfang: 172 UE, 5 - 6 Monate 188 UE, 6 Monate192 UE, Zeitraum variiert172 UE, 2 - 3 Wochen150 UE, 6 Monate
Träger u.a.:
IHK (bundesweit), Aqtivus gGmbH, VHS Mainz
Standorte:Mainz, Hamburg, Potsdam, Saarbrücken, Reutlingen, Halle (Saale)
Finanzierung:Trägerinterne Finanzierung, Jobcenter, Selbstzahler
Qualifizierungsumfang:Bachelor-Studium Übersetzen und Dolmetschen in der Regel 3 Jahre. Aufbauend möglich Masterstudium. (14 Hochschulen)
Träger u.a.: Johannes Gutenberg Universität Mainz, Universität Leipzig, Sprachen und Dolmetscher Institut München e.V.
Standorte u.a.:München, Germersheim, Leipzig, Köln, Heidelberg, Hildesheim, Flensburg
Finanzierung:Staat finanziert, Studiengebühren, Semesterbeitrag zwischen 150 -250 €
Modul 1: Ist-Analyse
Fragestellung: Welche wissenschaftlichen Evidenzen gibt es hinsichtlich der Wirksamkeit solcher Qualifizierungsmaßnahmen?
Internationale Programmrecherche
Nationale Programmrecherche
Internationale Literaturrecherche
Suchsprachen: Deutsch und Englisch
Festlegung der Parameter nach dem PICO-Modell
Datenbanken: • Psychologie (z.B. PsychINFO)
• Lebenswissenschaften (z.B. CINAHL, Medine, PubMed)
• Natur- und Sozialwissenschaften (z.B. Web of Science, International Bibliography of the Social Sciences, SocINDEX, Sociological Abstracts)
• Erziehungswissenschaften (z.B. Educational Resources Information Centre (ERIC))
• Sprachwissenschaften (z.B. Bibliography of Linguistic Literature, Linguistics and Language Behavior Abstracts, MLA International Bibliography)
Modul 1: Ist-AnalyseSystematische Literaturrecherche
Internationale LiteraturrechercheFlowchart
Systematische Literaturrecherche
Ergebnisse:
• Sehr geringe Anzahl evaluierter und veröffentlichter Studien
• Hohe Heterogenität der Qualifizierungen
• Ergebnisse schwer vergleichbar, da Arten der Evaluationen sehr unterschiedlich
Bortz & Döring (2015). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften, Springer-Verlag: Berlin.
Fazit:Notwendigkeit des Ausbaus der Evaluation vonQualifizierungsmaßnahmen, um auf der Basis systematischerempirischer Forschungsmethoden die Wirksamkeit vonMaßnahmen besser bewerten zu können (Bortz & Döring, 2015).
Projektmodule
Modul 1
Modul 2 Systematische Bedarfserhebung
Ist-Analyse
Modul 2: Systematische Bedarfserhebung
Fokusgruppen Einzelinterviews
Fokusgruppen
Insgesamt 86 TeilnehmerInnen
1. Fachkräfte aus der sozialen Arbeit
2. Ehrenamtliche HelferInnen
3. Sprach- und IntegrationsmittlerInnen
(Zertifiziert)
4. SprachmittlerInnen (bezahlt, aber
gering qualifiziert)
5. SprachmittlerInnen (Ehrenamtlich)
6. Geflüchtete (Arabisch sprachig)
1. Fachkräfte aus der sozialen Arbeit
2. Ehrenamtliche HelferInnen
3. SprachmittlerInnen (Bezahlt mit
unterschiedlicher Qualifikation)
4. SprachmittlerInnen (Ehrenamtlich)
5. Geflüchtete (Dari sprachig)
NRW Hamburg
Einzelinterviews
Insgesamt 26 TeilnehmerInnen
Zielgruppen N
Flüchtlinge (weitere Sprachgruppen) 12
Koordinationsfunktion bei Qualitätssicherung, Vermittlung und Qualifizierung von SprachmittlerInnen
4
Wissenschaftliche ExpertInnen 4
Leitungsfunktion bei Bedarfsträgern 4
DolmetscherInnen mit Master-Abschluss 2
„Keine Doppelrolle (BeraterIn/ SprachmittlerIn)!“
Thema: Rolle der SprachmittlerInnen
„Rollenverständnis klären!“
Fokusgruppen und Einzelinterviews: Teilergebnisse
„Wunsch nachBegleitung und
Sprachmittlung!“
Projektmodule
Modul 1
Modul 2
Modul 3
Systematische Bedarfserhebung
Ist-Analyse
Konsensusverfahren
Konsensusverfahren
Konsensusverfahren sind informelle oder formelle
Methoden, um innerhalb von Gruppen mit
unterschiedlichen Meinungen hinsichtlich eines Thema zu
versuchen, Einigkeit herzustellen.
36
Konsensusverfahren
Programm-analyse
Zusammenführung der Daten
Literatur-analyse
Fokus-gruppen
Interviews
Schrift. Befragung der KonsensusexpertInnen
Konsensustagung + Nachbefragungen
Mindestqualitätsstandards
37
Prämissen bei der Zusammenstellung der Konsensusgruppe
� Bundesweite Einladung relevanter Akteure
� Fachleute unterschiedlicher Bereiche
� Auch Stakeholder, zur Steigerung der Akzeptanz
Konsensusverfahren - Beteiligte Akteure
1. Bundesagentur für Arbeit2. bikup gGmbH, Köln3. Bayrisches Zentrum für Transkulturelle Medizin e.V.4. Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)5. Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.6. meco Akademie Berufskolleg GmbH, Berlin7. renatec - Gesellschaft für Rehabilitation und Neue Arbeit mbH, Düsseldorf8. Sprach- und Kommunikationsmittlung (SPuK), Osnabrück9. Katholische Hochschule Mainz – Fachbereich Soziale Arbeit10. Universität Hamburg, Institut für Interkulturelle Erziehungswissenschaft11. Universität Mainz – Fachbereich Translations-, Sprach- & Kulturwissenschaft12. TU Dortmund – Fakultät Erziehungswissenschaften, Psychologie & Soziologie13. TU Dortmund – Fachbereich Kulturwissenschaften14. Assoziierte Dolmetscher und Übersetzer in Norddeutschland e.V. (ADÜ-Nord)15. Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW)16. Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ)17. DaMigra – Dachverband Migrantinnenorganisationen18. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH)19. Deutscher Landkreistag20. Qualitätssicherungskommission SprInt
Konsensusverfahren – Angefragte Akteure
Folgende Organisationen wurden ebenso angefragt
• Bundesministerium für Arbeit und Soziales
• Bundesministerium für Bildung und Forschung
• Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
• Bundesinstitut für Berufsbildung
• Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
• Deutscher Volkshochschul-Verband
• Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Migration & Integration
• Deutscher Städtetag
• Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
• Bundesarbeitsgemeinschaft PRO ASYL
• Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
• Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen
Konsensustagung
Dmit neuer Kraft in den 2. Tag
KonsensusverfahrenMethode und Prozessergebnisse
Methode
• Zweistufiges Verfahren (1. Stufe: schriftliche Befragung; 2. Stufe: Diskussion)
• Wahloptionen: „obligatorisch“, „fakultativ“ oder „nicht relevant“
• Konsensus jeweils 75% Zustimmung
Prozessergebnisse
• Reduzierung der Item-Zahl von 229 auf 110
• Umstrukturierungen der Datentabelle
• Begriffliche Neufassungen
• Ergänzende Erläuterungen zu diversen Items
Übersicht
1. Einleitung & Projektdarstellung
2. Methoden
3. Ergebnisse
4. Ausblick
Konsensusverfahren - Ergebnisse
Mindeststandards
Definierte Bereiche: Inhalte, Strukturmerkmale, Qualitätssicherung und Begrifflichkeiten
Obligatorisch (n=58); Wahlpflicht (n=31); fakultativ (n=13)
Kein Konsens bei 8 Items
Konsensusverfahren – Ergebnisse II
• Dolmetschtechniken, der Dolmetscheinsatz und Herausforderungen
• Bereichspezifische Gesprächsarten (Wahlpflicht)
• Gesetzliche Rahmenbedingungen (Wahlpflicht)
• Institutionswissen in relevanten Einsatzfeldern (Wahlpflicht)
• Sprachkompetenzen (v.a. Fachsprache)
• Psychosoziale Kompetenzen
• Unterstützungsmaßnahmen für TeilnehmerInnen (Wahlpflicht)
Inhalte der Qualifizierungsmaßnahmen
Bereichsspezifische Gesprächsarten(mind. 1 dieser Items muss vermittelt werden)
• Bereichsspezifisches Sprachmitteln im Überblick• Bereich Sozialwesen• Bereich Asylangelegenheiten• Bereich Behörden• Bereich Bildung• Bereich Gesundheitswesen• Bereich Arbeit/Arbeitsmarkt
Konsensusverfahren – Ergebnisse III
Berufsethische Grundsätze
• Schweigepflicht
• Neutralität/ Allparteilichkeit/ Unparteilichkeit
• Datenschutz
• Transparenz gegenüber NutzerInnen und KlientInnen
Inhalte der Qualifizierungsmaßnahmen
Rollenverständnis
• Implikationen & Selbstreflexion der Rolle als SprachmittlerInnen
• KEINE begleitende Rolle
• KEINE betreuende Rolle
Konsensusverfahren – Ergebnisse IV
Zulassungsvoraussetzungen
• Sprachniveau B2 mit C1 als Lernziel für Arbeitssprache Deutsch sowie weitere Arbeitssprachen
• Aufnahmegespräch
• Bildungserfahrung auf mind. mittlerem Bildungsniveau
Strukturelle Merkmale der Qualifizierungsmaßnahmen
Abschlussprüfung: Mündliche Dolmetschprüfung (anhand von Simulationen) mit Prüfungsgespräch
Praxisbezug: Praktikum mit Dolmetscheinsätzen
Qualitätssicherung: Systematische Evaluation der Maßnahme durch Teilnehmende
DolmetscherInnen
in der sozialen Arbeit
Konsensusverfahren – Ergebnisse VBegrifflichkeiten
Bewertung des Projekts
Limitationen:
- Art der Qualifizierung nicht festgelegt
- Zeitlicher Umfang der Qualifizierung nicht definiert
Stärken:
- Breite und engagierte Mitwirkung
- Angelegt als Mindeststandards
Ambivalenz:
- Nicht festgelegt Arbeitsfelder & Zielgruppen
Resumée zum Projekt
� Empirischer Beitrag durch systematische Übersichtsarbeit und
Bedarfsanalyse
� Gemeinsamer Nenner unterschiedlicher Akteure
� Landespolitische und kommunalpolitische Unterstützung
� Fehlende bundespolitische Unterstützung
� Wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung des Berufsbildes
Ausblick
Projekt „ZwischenSprachen“
Veröffentlichungen der wissenschaftlichen Publikationen
• Systematische Übersichtsarbeit der Literatur – in Bearbeitung
• Systematische Übersichtsarbeit der Programmrecherche
• Qualitative Inhaltsanalyse – Fokusgruppen und Einzelinterviews
• Delphi-Verfahren (Konsensusverfahren)
Frei verfügbare Broschüre
Ausblick
„Lehrfilme zur Stärkung der kommunikativen Kompetenzen von Nutzern von Sprachmittlern“
(AMIF Förderung in Kooperation mit INTERPRET)
Ausblick
Zukunft der Sprachmittlung in Deutschland
• Weiterentwicklung der Qualitätsstandards
• Entwicklung, Durchführung und Evaluation von Curricula
orientiert an den entwickelten Standards
• Entwicklung von Leitlinien für die berufliche Tätigkeit der
SprachmittlerInnen
• Entwicklung von Leitlinien für die NutzerInnen von Sprachmittlern
• D.. ein / zwei / drei definierte Berufsbilder
• D.. Faire Bezahlung!
Dr. Mike Mösko
Leiter der Arbeitsgruppe Psychosoziale Migrationsforschung (AGPM)
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Telefon: +49 (0) 40 7410-59743
Telefax: +49 (0) 40 7410-54940
www.uke.de/agpm
www.sprachmittler-qualifizierung.de
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