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l i t e r a t u r

hdioaktive Isotope. Ihre Hrrstelluug und Anwendung, VOII li. Schmeiser. Springer-Verlag, Berlin-Giittingen-Heidelberg 1957. 1. Aufl., XI, 246 S., 193 Abb., gcb. DM 48.60. Das Buch ist als Neuerscheinung zu begriiBen, denn es hilft

die fiihlbare Liicke der deutscheu Literatur auf dem Gebiete der Radioaktivitat zu schliel3en.

Es gibt einen guten Ifberblick ubcr die Mcssung von radioakti- ven Praparaten verschiedeucr Aggregatzustande. Aufbau und Wirkungsweise von Ionisationskammern, Geiger-Muller-Zahl- rohren, Proportional- und Sziutillationszahlern werden erlautert, die Vorteile bestimmter Meoanordnungen und verschiedene Feh- lerquellen diskutiert. Wertvoll fur das Verstandnis erweisen sich die eingeschobenen Abhandlungen uber die Wechselwirkung von a-, p- bzw. y-Strahlen rnit Materie. Eine reich bebilderte Beschrei- bung der Autoradiographie, ein kurzer Abschnitt iiber Strahlen- schutzmahahmen und einige Anwendungsbeispiele fur die Ver- wendung von radioaktiven Isotopen bilden den Abschlull. Diese Kapitel vermitteln dem Anfanger das fur die Messung von rsdio- aktiven Isotopen notige Wissen, besondcrs, wenn er sich fur me- dizinisch-biologische Probleme interessiert. Der Fachmann hin- gegen findet in den vielen Tabellen und Kurven wertvolle Hinweise. Wahrend man beim Lesen des Buohes den Eindruck erhalt, es wird vom Verfasser erworbenes Wissen weitergegeben, so mindern dagegen die ersten Kapitel dcssen Wert. Die Kurzfassung von ,,Atomaufbau und Isotopie" nnd ,,Radioaktivitat" geht auf Ko- sten des Verstandnisses eines Anfangers, und der Portgeschrittene vermi5t einige wesentliche Begriffe, andere sind nur aufgefuhrt und nicht definiert. Die ,,Herstellung von Isotopen" beschrankt sieh nur auf eine allgemeiue Aufzihlung der Herstellungsarten und wird daher dem letzten Untertitel nicht ganz gerecht.

Es ist bedauerlich, da5 gerade diese Kapitel den ersten Eindruck des Buches vermitteln. Nach einer cntsprechenden Ifberarbeitung des ersten Teiles muate das Werk keiuen Vergleich mit solchen der anglo-amerikanischen Literatur scheuen.

H . Sorantin [NB 5211

Cholesterol. Chemistry, Biochemistry and Pathology, herausgeg. von P. Cook. Academic Press Inc., New York 1958. 1. Aufl., XII, 542 S., geb. $15.-. Das Interesse am Cholesterin, seiner Biogenese sowie des Stoff-

wechsels ist nicht nur durch den postulierten Zusammenhang mit der Atiologie der Atheriosklerose in den letzten Jahren stan- dig gewachsen. Die Fortschritte in der Erkenntnis seiner Biosyn- these mit Hilfe der Tracer-Teehnik und die Entdeckung der Me- valonslure, des Squalens und des Lanosterins als Zwischenstufen sind kennzeichnend fur diese Entwicklung. Damit parallel wurde das Cholesterin als die Muttersubstanz fur die Steroidhormone und die Gallensauren gesichert und ein Teil der fur die Umwandlung verantwortlichen Fermente geklart. So ist die Zeit reif geworden fur eine eingehendere Untersuchung der pathologischen Erschei- nungen des abnormalen Cholesterin-Stoffwechsels und fur Ver- suche ihn medikamentos zu beeinflussen. Das Buch von R . P. Cook stellt eine weitgehend vollstandige und bis in die letzte Zeit reiehende Darstellung des vielschichtigen Problems Cholesterin dar, das von 15 verschiedenen, meist sehr bekannten Autoren gegeben wird und ebenso die Chemie umfa0t. Da im Anhang auch eine Zusammenstellung der praktisehen Nethoden (Chromato- graphie, Isolierung, Bestimmung) aufgefuhrt ist, erweist sich das Bueh fur jeden auf diesem Gebiet tiitigen oder interessierten Leser von besonderem Wert. Es kann wirklich den Ansprueh erheben, ein Fuhrer auf diesem weiten Gebiet zu sein. R. Tschesche [NB 5231

Laboratory Tests in common Use, von S. Garb. Springer Publishing Comp., he . , New York 1957. 4. Aufl., 160 S., geh. $ 2.-. Die kleine Sohrift wurde fur Schwestern geschrieben, um ihnen

in der Ausbildung, aber auch im Beruf eine Unterlage zu geben, an Hand deren sie sich iiber Sinn und Bedeutung der wichtigsten Laboratoriumsuntersuchungen informieren kiinnen. Auch wird erlautert, wie das Untersuchungsmaterial zu gewinnen ist, d. h. wie Blut zu entnehmen und Harn zu sammeln ist, wie es zu kon- servieren und wie es schlie5lich dem Laboratorium einzuscnden ist. Die wichtigsten Labormethoden werden kurz geschildert, vor allem wird aber gesagt, was von jeder Methode prinzipiell zu erwar- ten ist und was nicht. Es ist erstaunlich, da5 diese iiu5erst gefallige Brosehure fur das Schwesternpersonal in USA gedacht ist. In Deutschland wiinsehte man sich die gleiche Schrift in die Hand von ausgebildeten Arzten, denn gerade sie konnten aus diesem

Buch in miiheloscr Weise uber Siuu und Unsinn ihrer Forderungen an Laboratoriumsuntersuchungen aufgeklart werden. In den1 Buch findet man hingegen nicht beschrieben, wie die einzelnen Methoden ausgefuhrt werden. In der Hand des Chemikers ist es also nur so weit von Nutzen, als es die lzlinische Bedeutung der

Labormethoden andeutet. H.-J. Staudinger [NB 5251

Advances in Petroleum Chemistry and Refining, Vol. 1, herausgeg. von I<. A. Kobe und J. J. McKetta i r . Interseience Publishers, New York-London 1958. 1. Aufl., XV, 641 S., geb. $ 13.50. Die Herausgeber wollen cin ifbersichts-Sammelwerk schaffen,

in dom in (etwa jtihrlich) erscheinenden Biinden Fortschrittsge- biele der Erdolindustrie behandelt werden. Als auDere Form wurde die Aneinauderreihung von Monographien gewahlt. Die Mono- graphien umrei5en kurz den vorherigen Stand des Wissens und folgen dann der Entwicklung.

Es liegt im Zuge dieser Entwicklung, daD alle Themen in eng- stem Zusammenhange mit der Petrolchemie sowie der Entwick- lung und Verbesserung von Kraftstoffen stehen. Da5 dabei iiber- wiegend amerikanische Verhaltnisse und Entwieklungen zugrunde gclegt werden, ist bei dem dort vorhandenen Vorsprunge nicht ver- wunderlich.

Die 12 Einzelabhandlungen sind in 5 Gruppen zusammenge- Ial3t. Drei Abhandlungen befassen sich rnit allgemeinen wirt- schaftsstatistischen Fragen und Zukunftsaussichten. Drei weiterc beschaftigen sich rnit physikalischen Prozessen, besonders der Trennung und Reinigung durch Kristallisation, speziell jene von m- und p-Xylol. Feinstfraktionieren und azeotrope und extrak- tive Destillation werden geschildert. Der dritte Beitrag dieser Gruppe vermittelt die neuesten Entwicklungen bei Fraktionier- einrichtungen. Die Gruppe 3 (chemische Verfahren, drei Abhand- lungeu) befaat sich rnit dem Alkylieren von Paraffinkohlenwasser- stoffen, mit dem katalytischen Reformieren - beides zur Gewin- nung hochwertiger Kraftstoffkomponenten - nnd rnit der Lbse- mittelraffination. Auch bei letzterem Thema stehen niedrigmole- kulare Gemische im Mittelpunkt, zumal die grolle Entwicklung auf dem Sektor hohermolekularer Gemische (Schmierole), die ur- spriiuglich dominierte, zu einer - vielleicht vorlaufigen - Ruhe- periode gekommen ist. Die beiden Abhandlungen der 4. Gruppe (Pctroleumchemie) behandeln sehr eingehend den 0x0-Prozess (katalytische Addition von CO und H an ungesattigte Kohlen- wasserstoffe) zur direkten Gewinnung von Alkoholen, Ketonen usw. und die Polymerisation ungesattigter Kohlenwasserstoffe zu festen Polymeren (synthetische Kautschukprodukte und Kunst- stoffe) im Gegensatz zu friiheren Verfahren, die fliissige Produkte (synthetische Schmierole und Kraftstoffkomponenten) anstrebte. Das Sohwergewioht liegt auf den Forsohritten durch neue Kata- lysatoren von besonderer OberAilchenaktivitLt.

Die letzte Gruppc ist eine Abhandlung uber die neuesten Ent- wicklungen bei Verbrennungs-Kraftmaschinen, den Zusammen- hangen znr Kraftstoffseite und den Zukunftsaussichten.

Von deutscher Warte gesehen, mag sich Lesern - in Anbe- tracht der Flut einschlagiger Publikationen - die Frage aufdran- gen, ob nicht des Guten zuviel geschieht. Die genaue Betrachtung zeigt doch, da5 die Entwicklung auf einigen der ,,Nachkriegs- gebiete" noch immer so rasch ist, daD rnanche Verbffentlichungen bei ihrem Erscheinen schon teilweise iiberholt sind, insbesondere, wenn es sich um umfangreiche Werke handelt. Es ist deshalb zu begrullen, daO solche Lucken vermieden werden und gerade fur uns, deren wissensehaftlicher ,,Nachholbedarf" noch nicht ge- deckt ist, sind Werke, wie das refenerte, sehr niitrlieh.

G. Cibula [NB 5331

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288 Angew. Chern. 71. Jahrg. 1959 1 N r . 8

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