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Aus: Chronik der Pfarrgemeinde St. Ludwig (S. 85-86)Von Alfred Hovestadt (2002)
2. Kirchenmusik in St. Ludwig
Auf Anregung von Pfarrer Antonius Wessel wurde am 21. Mai 1953 fürdie aufstrebende Gemeinde St. Ludwig ein Chor gegründet, dem Reinhold
Schrameyer, der schon zu dieser Zeit als nebenamtlicher Organisttätig war, vorstand. In der Gaststätte Richter fanden die Übungsabendestatt, zu der sich schon bald über 80 sangesfreudige Damen und Herreneinfanden. Albert Neuhaus wurde zum Vorsitzenden gewählt.Aus bescheidenen Anfängen entfaltete der Chor schon bald eine Wirksamkeit,die über den Rahmen eines regionalen Gemeindechores hinausging.In Gottesdiensten in der St. Ludwigkirche, im FernsehgottesdienstPfingsten 1973 und auf den verschiedenen Katholikentagen zeigte derChor und das damit verbundene Orchester sein Können.Darüber hinaus fanden Konzerte mit Werken großer Meister statt. DasRequiem von Mozart, das Weihnachtsoratorium von Bach, der Messias
von Händel, die Carmina Burana von Orff, die Krönungsmesse und diec-moll-Messe von Mozart, die Paukenmesse und die Harmoniemessevon Haydn, um nur einige zu nennen.Es ist Reinhold Schrameyer gelungen, im Laufe der Jahre mit demwachsenden und reifenden Chor und dem allmählich entstehenden Orchestervielen musikalisch interessierten Gemeindemitgliedern und Freundenaus anderen Gemeinden die Musik näher gebracht zu haben. Erschaffte es, Freude und Begeisterung am Singen und Musizieren zuwecken.Im März 2001 übernahm Christina Meyer das Amt des Kirchenmusikers.Reinhold Schrameyer wird die Chorleitung weiterführen.
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Die CborQemeins'mait Sankt Ludwig 'feierte ihr zehnj'-ä,hri!les Bestehen
Eine fröhliche Gesellschaft hatte sich bei Brügge in Lehim eingefunden:
die Chorgemeinschaft Sankt Ludwig. Anlaß war die ,Tatsache, daß sie nunschon zehn Jahre lang in der' Sankt-Ludwig-Pfarrkirche in Ibbenbüren zurEhre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen singt. Im Juli 1952 wurde, dieKirche geweiht, und im November kam Pfarrer WesseIs, der im Mai 1953seine sangesfreudigen Pfarrkinder aufrief, sich nach der Maiandacht am21. Mai 1953 auf der Orgelbühne einzufinden, um eine Chorgemeinschaft zu
gründen. I
Damals stan;<! noch keine Orgel'dort, nur ein geliehenes Harmonium.
.A:ber die Chorgemeinsehaft machtemit. In der Osternacht 1958 >erklangzum ersten Male die neue Orgel unter den kundigen Handen des Organisten und Chorleiter,s ReinholdSchTameyer.
In der festlichen a'emeinschaftfehlten auch nicht die früheren Mitglieder, die dem Chor aus familiarenGründen oder wegen Ortswechsels
nicht mehr ständjg angehören können. Der Sprecher Franz-Josef Meyet>ing eröffnete das Fest mit der Begrüßung und Ehrung des Präses,~ f a r r e r W e s s e l s , d e r d e r C h o r g e m ~ n schaft nun schon 10 Jahre vorsteht.Außer ihm ' und dem Chorleiterwaren es noch 13 Mitglieder, die vonAnfang an dabei waren. Vier vonihnen ,gehören seit der ersten Generalversammlung dem Vorstand an.An dieser Stelle müssen die Geschwister Niemeyer genannt werden ,die seit 10 Jahren als Schriftführerinnen fungieren.
Der . Präses und der Chorleiterdankten den Sängerinnen Lind Sängern für ihre treue Mitarbeit.
Nach einem guten Abendbrot lud
die Musik zu einer launigen Polonäse. Der fröhliche Tanz wurde immer wieder unterbrochen durchlustige Darbietungen der Jugend.
Nun heißt es für die Chorgemeinschaft wieder hart arbeiten; dennauf .dem Programm steht, wie jedesJahr um diese Zeit , ein Konzert.Diesmal sind es die. "Carmina BUl'a-na", eine Auswahl der "Lieder der
Benediktbeurener Handschrift" , eine
Sammlung von Liedern und Gesängen aus dem Mittelalter, die erst An
rang des vorigen Jahrhunderts wie-der aufgefunden wurde.
Im Volksbildungswerk hält Studienrat" Sonne am 25. November darüber einen Einführungsvortrag. Balddanachwerden die "Carmina Burana"in der Besetzun.g Soli, Chor, zweiKlaviere und Schlagwerk erklingen.
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Z U ~ ! ! I ! . ~ ~ ~ ! . ~ ~ ~ ~ b ~ ! ! ! . e n I b ben b ü ren . Eine fröhlime Gesellschaft hatte sim bei Dröge ait der
Münsterstraße einge'unden; die Chorgemeinsdtaft ,St. Ludwig. AldaB war dieTatsame, daß sie )imon 10 Jahre' lang in ' der SI. Ludzig-Pfarrkirme in Ibben
bören zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen singt. Im Juli 1962wurde die Kirthe geweiht, pnd im ,November kam Pfarrer W es s e i s , der
im Mai 1953 seine sangesfreudigen Pfarrkinder aufrief, sith nath dem Maiandamt sm, 21. Mai 1953 auf der Orgelhöhne einzufinden, um eine Chorgemeinsmaft zu gründen. Damals stand nom keine Orgel dort, nut ein geliehenes Harmonium. Aber die ChorgemeinSdlaft mamte mit. In der Ostemamt 1958 , erklang .um ersten Mal fie neue 'Orgel, die sith unter den kundigen H ä n d e ~ des
Organisten und Chorleiters Reinhold S eh r a m e y e r immer wieder bewährt
hat Die Orgelweihe war eines der smönsten Erlebnisse, die die' Chorgemein
smaft St. Ludwig in ihl'el! Chronik aufgezeic:hnet hat.In der festlichen Gemeinschaft fehlten
auch nicht die früheren Mitglieder, diedem Chor aus familiären Gründen oderwegen Ortswechsels nicht mehr ständigangehören können. Oer Sprecher FranzJosef Me y e r i n g eröffnete das Fest mitder Begrüßung und Ehrung des Präses,Pfarrer Wesseis, der der Ghorgemeinschaft nun schon 10 Jahre vorsteht. Außer
ihm und dem Chorleiter waren es noch13 Mitglieder, die von Anfang an dabeiwaren. Vier von ihnen gehören seit derersten Generalv4'lrsammlung dem Vorstand an. An dieser Stelle müssen ganzbesonders die Geschwister N ie m e y e rgenannt werden, die in uneigennützigerWeise seit 10 Jahren als Schriftführerin- ,nen fungieren,\
Der Präses und der Chorwiter dankten
den Sängerinnen 'und 'Sängern ,für ihretreue Mitarbeit.
Nach einem guten Abendbrot beganndie Musik mit einer launigen Polo,n"lise.Der fröhliche Tanz wurde immer wiederunterbrochen mit lustigen Darbietungender Jugend.
Da am letzten Sonntag ,in der Pf.arreSt. Ludwig der Weltmissionssonntag wegen des Ewigen Gebetes vorverlegt
wurde, kam einer auf die Idee, für eme
Taufgabe von Heidenkindern zu sammeln,Dieser Einfall w\lrde begeistert aufgenommen, und 2 Heidenkinder konntenlosgekauft werden, die den Namen derPcrtronin !ier Kirchenchöre tragen sollen,nämlich Cäcilia.
Nun heißt es für die Chorgemeinschaftwieder hart arbeiten; 'denn auf dem Programm steht - wie jedes Jahr UI:\l diese
,Zeit - ein: Konzert. Diesmal ist es die" C arm i I i aB u r an a ", eine Auswahlder "Lieder der Benediktbeurener Handschrift",'einer Sammlung von Liedern undGesängen aus dem Mittelalter, die erstAnfang vorigen Jahrhunderts wieder aufgefunden wurde, Die Sprache ist das Mittellatein. Doch fehlt es auch-nidIt an Liedern im heimisdIen ,Mittelhodldeutsch sowie an welschen Einsprengseln. Lateinund Deutsch, Latein und Französisch vereinigen sich anmutig im !leIben Lied, CarlOrff hat es verstanden, auf der Grund-
' lage ,der Gregorianik und' des Jazz ineiner g ~ ü d d i c h e n Mischung die Lieder zuvertonen. ' ,
Im Volksbildungswers hält StudienratSonne am 25. November darüber einenEinführungsvortrag. Bald danach wird die"Carmina Burana" ,in der Besetzung, SClli.Chor, zwei Kla'Viere und Schlagwerk er
klingen.
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Reinhold Schrameyer: "60 Jahre - undkein bißehen leise"
Es ist wirklich wahr: Reinhold Schrameye5unser Organist, Chorleiter, Dirigent unoArrangeur, oder kürzer ~ e s a g t , - unser"Musikus" schlechthin, wird am 8. September 1991 60 Jahre jung!
Schon mit 22 Jahren war er in St. Ludwigtätig. Im Mai 1953 trafen sich nach einerMaiandacht sangesfreudige Damen undHerren mit ihm auf der Orgelbühne unsererKirche. Die Chorgemeinschaft St. Ludwigentstand.
Seit nunmehr 38 Jahren ist ReinholdSchrameyer für die St. Ludwig-Gemeinde
ein unschätzbares Musikalisches Juwel,denn was wäre wohl St. Ludwig ohne ihn?!
Reinhold Schrameyer ist es gelungen, imLaufe der Jahre mit dem wachsenden undreifenden Chor und dem allmählich entstehenden Orchester eine musikalisch geprägte Gottesdienstgestaltung zu entwikkein, die in dieser Ausdrucksstärke undVielfältigkeit sicher nicht in vielen Kirchengemeinden zu finden ist.
Die Ludwiggemeinde hatte zunächst nochkeine Orgel. Reinhold Schrameyer mußtesich mit einem Harmonium begnügen. Daserste öffentliche Konzert des Chores fand1955 im Apollo-Theater statt, und der Erlöswar für die neue Orgel bestimmt, die dannerstmals in der Ostern acht 1957 erklang.Nun fanden in jedem Jahr mehrmals kirchenmusikalische Andachten statt. Das jeweilige Programm wurde mit Bedacht vonReinhold Schrameyer ausgewählt und hatteseit jeher ein beachtliches Niveau. Bisheute hat sich die Tradition entwickelt undgehalten, jedes Jahr ein großes Konzert inder Ludwigkirche durchzuführen. Viele berühmte Werke der Kirchenmusik vom"Weihnachtsoratorium" von Bach bis zum"Requiem" von Mozart hat ReinholdSChrameyer mit seinem Chor und dem Or
chester einstudiert und zur erfolgreichen
Aufführung gebracht. Diese Konzerte lokken Jahr fü r Jahr viele Freunde der Kirchenmusik in unsere Kirche.
Andere wichtige und große musikalischeHerausforderungen waren für ReinholdSchrameyer sicherlich auch die Einladungen zu den Katholikentagen 1980 in Berlin,1982 in Düsseldorf, 1984 in München, 1986in Aachen und 1990 wieder in Berlin. Chorund Orchester übernahmen jeweils die musikalische Gestaltung eines großen Gottesdienstes. Für den KathOlikentag 1992 inKarlsruhe ist ebenfalls eine Einladung anReinhold Schrameyer ergangen, mit seinem
Chor und Orchester einen Gottesdienst musikalisch vorzubereiten und zu gestalten.
Ich denke, wir haben viele. viele Gründe,Reinhold Schrameyer am 8. September zuseinem runden Geburtstag zu gratulieren.Dann können wir ihm danken und nochweiterhin Freude am Musizieren wünschen,wir können ihm Gottes Hilfe und Segen erbitten für weitere gesunde und schaffensfreudige Jahre - auch zum Wohle einer lebendigen und musikliebenden St. Ludwig.Gemeinde.
Gelegenheit bietet sich am Sonntag, dem8.September 1991 im Pfarrzentrum St. Ludwig, nach dem Hochamt, das aus Anlaß des60. Geburtstages musikalisch besondersgestaltet und gefeiert wird.
In eigenmächtiger Abänderung seines komponierten Kanons "Steh auf und lebe ... " könnenwir dann alle singen: .
Reinhold soll leben,hoch soll er leben,er lebe hoch.Reinhold ist 60 Jahre jung,Musik die hält den Remhold in Schwung! - ja ...
(Wiederholung)
~ } ' # a 1 ( ~ ~ ~ (Brigitta Wiggers)
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Unser Chor feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Das bedeutet gleichzeitig:
50 Jahre Leitung des Chores durch Reinhold Schrameyer. Dieses Jubiläum sollte Anlass dafür
sein, einige Daten und Höhepunkte aus der langen Geschichte vorzustellen.
Im ersten Geschäftsbericht aus dem Jahre 1953 ist über die Gründung des Chores zu lesen:
"Mitte Mai 1953 forderte Pastor Wessels die sangeslustigen Pfarrkinder von St. Ludwig auf,
sich zu einer Chorgemeinschaft zusammen zu finden. Am 21. Mai 1953 erschienen nach der
Maiandacht etwa 50 Damen und Herren auf der Orgelbühne. Pastor Wesseis stellte ihnen
Herrn Reinhold Schrameyer, den Dirigenten, vor und sogleich begann die erste Probe."
Am 1. Weihnachtstag 1953 konnte der Chor zum ersten Mal auftreten mit der Messe in C von
Anton Bruckner.
Aus bescheidenen AnHingen entfaltete sich nun bald eine Wirksamkeit, die über den Rahmen
eines Kirchenchores hinausging. Reinhold Schrameyer verstand es immer sehr geschickt,
Neues mit Altem zu einer Einheit zu verbinden. Sein Chor folgte ihm bereitwillig auf diesem
Weg; er wurde dem alten Liedgut ebenso gerecht wie auch den modemen Meistem.
Nach einiger Zeit entstand zusätzlich eine kleine Instrumentalgruppe. Sie wurde im Laufe der
Jahre immer größer und entwickelte sich zu einem Streichorchester. Fast zur gleichen Zeit
kam auch eine Bläsergruppe aus Trompeten und Posaunen hinzu.
Als am Pfingstsonntag des Jahres 1973 ein Kamerateam des ZDF die festlich gestaltete Messe
aufzeichnete, entstand eine Übertragung, die ein lebhaftes Echo in allen Teilen der
Bundesrepublik und bis ins Ausland fand. In vielen Telefonanrufen und Zuschriften wurden
die Leistungen des Chores, der Instrumentalgruppe und der Tanzgruppe - bislang noch
einmalig in der Diözese - rühmend hervorgehoben.
Seitdem erreichten den Chor immer wieder Einladungen zur musikalischen Gestaltung von
Gottesdiensten in anderen Gemeinden: So z. B. von der kath. Studentengemeinde Münster
St. Petri allein dreimal, oder von dem ehemaligen Studentenpfarrer Waltermann aus der
Gemeinde St. Sebastian in Nienberge. Ein Höhepunkt war die musikalische Gestaltung des
Abschlussgottesdienstes einer Konferenz der niedersächsischen und nordelbischen Synode in
St. Michaelis in Hamburg.
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Der Chor fand neben der Fülle seiner Aufgaben im Gottesdienst noch Zeit für die alljährliche
Aufführung eines Werkes aus dem reichen Schatz der "großen Kirchenmusik", wie z. B.
Weihnachtsoratorium von Bach,
Messias von Händel,
Requiem von Mozart,
Krönungsmesse und c-moll-Messe von Mozart,
Paukenmesse und Harmoniemesse von Haydn,
Stab at Mater von Dvorak,
Messa di Gloria von Puccini,
Cäcilienmesse von Gounod.
Das Mozart-Requiem im Jahre 1985 war das 20. Konzert von Reinhold Schrameyer und
seinem Chor. Pfarrer Honsel hatte schon recht in seiner Begrüßung: "Ohne Reinhold
Schrameyer hätte es nicht angefangen, ohne ihn wäre es nicht zu diesem 20. Konzert
gekommen.
Erwähnt seien auch die mehrfachen Aufführungen des Oratoriums "Carmina Burana" von
Carl Orff. In Ibbenbüren wurde das Werk zur 250-Jahr-Feier der Stadt aufgeführt. Außerdem
im Kreisheimathaus Tecklenburg, ferner in der Partnerstadt Hellendoorn, zur 1000-Jahr-Feier
der Stadt Lingen, im Emsland-Gymnasium in Rheine und im September 1989 im Rahmen der
Woche "Erlebnis Mittelalter" im Bürgerhaus zusammen mit dem Kammerchor und dem Chor
des Goethe-Gymnasiums.
Auf den Katholikentagen in Berlin, Düsseldorf, München, Aachen und Karlsruhe haben Chor
und Orchester jeweils den großen Festgottesdienst der Katholischen Frauengemeinschaft
Deutschland musikalisch gestaltet.
Einer Einladung von Dr. Gietz, dem ehemaligen Stadtdirektor von Ibbenbüren, in den
Rheingau sind Chor und Orchester gern gefolgt. Ein abwechslungsreiches Wochenende mit
Gottesdienstgestaltung in der Pfarrkirche von Geisenheim und Besuche in den alten
Weinstädten Eltville und Kiedrich war für alle Beteiligten ein schönes Erlebnis.
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So weit der Rückblick mit einem Dank an die Vergangenheit; für die kommende Zeit erbitten
wir uns Gottes Segen und weiterhin viel Freude am Singen und Musizieren.
Den Festgottesdienst zum 50-jährigen Jubiläum feiern wir am Samstag, 12. Juli 2003, um
17 Uhr in der Ludwigkirche.
Maria Niemöller
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Reinhold Schrameyer
wird 65 Jahre.
Am 8. September f e i e r t unser Chor l e i t e r , Organis t und Dir igent
Reinhold Schrameyer se inen 65.Gebur ts tag .
Chor, Orches te r und d ie ganze Gemeinde S t. Ludwig möchten ihm in
großer Dankbarkei t dazu herz l ich gra t u l i e ren .
Und d ie gute Nachr icht gle ich vorweg:
Reinhold Schrameyer b l e i b t unserer Gemeinde erha l t en !Auf
ihntrifft in gewisser Weise der Ausspruch von Fidel Castro zu:
"Ein Revolut ionär kennt keinen Ruhestand."
Ein Revolut ionär ist m it Herz und Verstand bei der Sache;
Reinhold Schrameyer l eb t ganz in der Musik und für d ie Musik, und
e r hat ein neues Vers tändnis von Musik in unserer Gemeinde
entwickel t .
Für ihn i s t Musik nichts Abgehobenes und Exklus ives . Ihm i s t es
gelungen, immer wieder vie le Leute für d ie musikal ische Gestal tung
der Got tesdienste zu gewinnen, s e i es im Orches ter , im Jugendchor
und Ins t rumenta lkre is und im Gemeindechor.
Das wich t igs t e i s t fü r ihn neben dem großen Jahreskonzer t am Ende
des Kirchenjahres das Miteinander von Gemeinde, Orchster und
Chor: Wie o f t i s t schon Bewegung in d ie Gottesdiens tbesucher
gekommen, wie o f t i s t schon der Funke übergesprungen, wenn Chor
und Orches te r gemeinsam mi t der Gemeinde gesungen und gesp i e l t
haben! So können s ich d ie Menschen füre inander und fü r das
Geheimnis Got tes öffnen. Reinhold Schrameyer überleg t dabei ganz
genau, welche Lieder und Musikstücke zum Thema wirkl ich passen
so daß der Got tesdienst e ine Einhei t wird, e lne runde Sache.
Mehrere Lieder , d ie Reinhold Schrameyer se lbs t komponiert hat ,
s ind inzwischen f e s t e r Bes tand te i l des Liedgutes der Gemeinde; so
en t s t eh t immer wieder Neues und der Zei t und dem re l ig iösen
Empfinden Gemäßes.
Wir a l l e f reuen uns, daß Reinhold Schrameyer wei terh in m it se ine r
Schaf fenskra f t für unsere Gemeinde da sein w i l l ,
und wir wünschen ihm v i e l Freude und Erfül lung bei seinem schönen
musikal ischen Diens t .
Für den Chor: Michael Dudek
.,
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Aus der Chronik des Ludwigchores
Jahreskonzerte und besondere Ereignisse
24.11.1955:
18.03.1956:
25.11.1956:
16.04.1957:
09.1 0.1957:
Großes Konzert unter Mitwirkung des Dortmunder Kammerorchesters im Apollo-Theater
Der Reinerlös ist rur die neue Orgel bestimmt!
Passionsfeierstunde am Passionssonntag
Kirchenmusikalische Feierstunde aus Anlass des
Festes der heiligen Cäcilia
"Musik zur Passionszeit" im Saal Krusemeyer
"Chor und Kammermusik" im Saal Krusemeyer
In der Osternacht 1958 erklingt die neue Orgel zum ersten Mal.
Am 1. Ostertag 10.00 Uhr Festhochamt
Am 2. Feiertag 17.00 Uhr Weihe der neuen Orgel während der
kirchenmusikalischen Festandacht
08.05.1958:
27.07.1958:
25.09.1958:
30.11.1958:
18.12.1958:
04.03.1959:
30.08.1959:
10.11.1959:
04.12.1960:
Kirchenmusikalische Andacht
Kirchenmusikalische Andacht
"Musik am Herbstabend" im Saal Leugermann
Klavier und Chormusik aus dem 16. bis 20. Jahrhundert
Kirchenmusikalische Andacht am 1. Advent
Kirchenmusikalische Adventsandacht
Chor und Musikabend in der Aula der Kreisberufsschule
Der Reinerlös ist rur die, Aktion gegen Hunger und
Krankheit in der Welt' bestimmt.
Kirchenmusik zum Patronatsfest
Chor und Kammermusikabend in der Aula der Kreisberufs
schule in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Ibbenbüren
Adventsmusik in der Aula der Kreisberufsschule
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14.09.1961:
21.11.1962:
01.12.1963:
25.10.1964:
02.10.1966:
27.10.1968:
16.03.1969:
14.12.1969:
22.11.1970:
04.06.1971 :
17.11.1971:
19.11.1972:
Konzertabend in der Aula der Kreisberufsschule
Konzert im Musiksaal der Amtsrealschulezu Gunsten der Johannes-Bosco-Kirche
"Carmina Burana" von Carl Orffin der Aula der Kreisberufsschule
Chor und Orgelmusik am Christkönigsfest
Kirchenmusikalische Andacht
Geistliche Musik
Johann Sebastian BachKantate 56 - "Ich will den Kreuzstab gerne tragen"Kantate 104 - "Du Hirte Israel, höre"
Musik zum Advent
Geistliches Konzert
250 Jahre Stadtrechte Ibbenbüren"Carmina Burana" im Wichernhauszusammen mit den Chören der Michael- und Christuskirche
Geistliches Konzert mit Werken vonCharpentier "Te Deum" und Händel "Laudate pueriDominum" zusammen mit der Kantorei der Christuskirche
Telemann - Kantate "Du aber, Danie1, gehe hin"Bach - Kantate "Herr, gehe nicht ins Gericht"wieder zusammen mit der Kantorei der Christuskirche
Pfingstgottesdienst 1973/ Übertragung durch das ZDF
18.11.1973:
24.11.1974:
12.01.1975:
Bach - Kantate "Du Hirte Israel, höre"Mozart - "Krönungsmesse"
"Requiem" von Mozart
Erwachsenenchor, Jugendchor, Orchester und Tanzgruppesind eingeladen von der Kath. Studentengemeinde MünsterGottesdienst in der St.-Petri-Kirche
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30.05.l975:
16.l1.1975:
11.01.1976:
04.07.1976:
21.11.1976:
16.01.1977:
05.06.1977:
04.12.l977:
20.08.1978:
24.09.1978:
15.10.1978:
26.11.1978:
27.09.1979:
1000 Jahre Lingen/Ems
"Carmina Burana" von Carl Orff
in der Aula des Gymnasiums Georgianum
"Der Messias" von Georg Friedrich Händel
25jähriges Priestetjubiläum von Dr. Engelbert Beyer
Festhochamt in der Mauritiuskirche
Feierliche Altarweihe der Pfarrgemeinde St. Barbara
Musikalische Gestaltung
Antonin Dvorak "Stabat Mater"
Konzert in der Klosterkirche Gravenhorst
Pontifikalamt mit Bischof Heinrich Tenhumberg
auf der Freilichtbühne in Tecklenburg
Am selben Tag mit dem Chor der St.-Ludgeruskirche in
Rheine Auffiihrung des "Messias" von Händel in Rheine
im Schotthock.
"Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach
Eucharistiefeier anlässlich des 25-jährigen Priestetjubiläums
von Pfarrer Bemhard Honsel
An diesem Wochenende erklingt zum ersten Mal das
Orgelpositiv
Chor-Konzert "Carmina Burana"
im Emsland-Gymnasium in Rheinezusammen mit der Chorgemeinschaft St. Ludgerus Rheine
Eucharistiefeier anlässlich des 24-jährigen Jubiläums
der Chorgemeinschaft
"Requiem" von Mozart
Einladung zur Mitwirkung an einem Gottesdienst in der
St. Michaelis-Kirche in Hamburg
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18.11.1979: Gottesdienst in St. Sebastian in Nienberge
mit Chor, Orchester und Tanzgruppe
04.-08.06.l980: Katholikentag in Berlin
07.12.l980: "Weihnachtsoratorium" von Bach
14.06.l981: Chor- und Orchesterkonzert in der Klosterkirche Gravenhorst
Werke von Händel, Buxtehude und Mozart
Einladung der Volkshochschule Hörstel anlässlich der
725-Jahr-Feier des Klosters
29.07.1981: Mitgestaltung des Heimatabends anlässlich des
Kreisempfangs fur den ISA-Kongress (International SchoolAssociation) im Tecklenburger Kreisheimathaus
22.11.1981: "Messias" von Händel
04.09.1982: Katholikentag in Düsseldorf
Gottesdienst in der St.-Adolfus-Kirche
21.11.1982: "Geistliches Konzert" mit Werken von Händel,
Williams und Dvorak
23.04.1983: Chor und Orchester fahren zu Dr. Gietz in den Rheingau
12.06.1983: "Carmina Burana" im Johannes-Kepler-Gymnasium
04.12.1983: Konzertprogramm: Bach "Wachet auf, ruft uns die Stimme"
und Mozart "Krönungsmesse"
Juni 1984: Katholikentag in München
"Messfeier der Frauen" musikalisch gestaltet
25.11.1984: Konzert: Bach - Kantate Nr. 56 "Ich will den Kreuzstab
gerne tragen" und Haydn "Paukenmesse"
06.01.1985: Festgottesdienst anlässlich des 70. Geburtstages von
Pfarrer Heinrich Bollmann
24.11.1985: "Requiem" von Mozart
10.-14.09.1986: Katholikentag in Aachen
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23.11.1986:
Juni 1987:
22.11.1987:
06.03.1988:
20.11.1988:
13.09.1989:
26.11.1989:
26.05.1990:
03.06.1990:
25.11.1990:
07.09.1991:
08.09.1991:
24.11.1991:
20.06.1992:
22.11.1992:
Konzert: Felix Mendelssohn - Psalm 42"Wie der Hirsch
schreit" und Haydn "Harmoniemesse"
Gemeindeforum in Ibbenbüren
Konzert: Bach Kantate "Herr, gehe nicht ins Gericht"
und "Krönungsmesse" von Mozart
amnesty intemational- 10 Jahre Gruppe Ibbenbürenl
Lengerich
Konzert in der Ludwigkirche
Konzert: Bach-Kantate "Wachet aufruft uns die Stimme"
und Haydn "Paukenmesse"
Der Kammerchor der Musikschule, der Chor des Goethe
Gymnasiums und der Ludwigchor singen die"Carmina
Burana" im Bürgerhaus. Es spielt das Westfälische
Sinfonie-Orchester Recklinghausen. Eine Veranstaltung
der Stadt Ibbenbüren.
"Requiem'" von Mozart
Eucharistiefeier der Frauen auf dem Deutschen Katholikentag
in Berlin
Pfingsten: Eucharistiefeier anlässlich der Verabschiedung
von Pfarrer Bernhard Honsel
Anton Dvorak: "Stabat Mater"
Einführung von Pfarrer Martin Weber
60 Jahre Reinhold Schrameyer
Konzert: Werke von Mozart: Teile aus der Messe in c-moll,
Regina Coeli und Krönungsmesse
Frauengottesdienst beim Katholikentag in Karlsruhe
Konzert mit Werken von Mendelssohn aus Psalm 42 "Wie
der Hirsch schreit" und"Was betrübst du dich, meine Seele"und "Harmoniemesse" von Haydn
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15.08.1993:
2l.1l.1993:
14.08.1994:
20.1l.1994:
02.04.1995:
26.1l.1995:
24.1l.1996:
23.11.1997:
22.1l.1998:
2l.1l.1999 :
26.11.2000:
Festgottesdienst anl. des 40-jährigen PriesteIjubiläums von
Pfarrer Bemhard Honsel
Joseph Haydn: Paukenmesse und
Felix Mendelssohn: Lobgesang op. 52
40 Jahre Ludwigchor und 40 Jahre Reinhold Schrameyer
in St. Ludwig
"Der Messias" von Händel
Gottesdienst mit Bischof Reinhard Lettmann zur Einweihung
des Caritas-Altenwohnhauses
Konzert: "Requiem" von Mozart und von F a u n ~
Anton Dvorak "Stabat Mater"
Werke von W. A. Mozart: Kyrie, Gloria und Credo
Et incamatus est aus der Messe in c-moll,
Kirchensonate C-dur rur Orchester und Orgel und
Krönungsmesse
W. A. Mozart: Kyrie d-moll und Requiem
"Messa di Gloria" von Giacomo Puccini
John Rutter: Requiem
Meyerbeer: Gott und die Natur
Bizet: Te Deum
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40 Jahre Chor heißt auth .,'
40 Jahre Reinhold Schrameyer in St. Ludwig
Reinhold Schrameyer, unserOrganist, Chorleiter, Dirigent und Arrangeur, oder kürzer gesagt, - unser
"Musikus" schlechthin, ist über 40Jahren im Dienst der Gemeinde tätig. Er ist einunschätzbares musikalisches Juwel, denn was
wäre wohl St. Ludwig nnng.
ihn?
spür deutlich, mit dem er Texte undMusik in Einklang zu bringen vermag.Ihm ist nichts gleichgültig. Aktuelle
Themen und ffragen derZeit werden dOch seineMusikauswahl aufgegrif
fen, wollen d ~ n Menschen erreichen, ihn an-rühren und aufmerksamwerden lassen, ihn öffnen- auch für Gott öffnen.Eine tiefe, echte
Religiösität wird bei ReinholdSchrameyer im musikalischenTun deutlich und spürbar.
Es ist Reinhold Schrameyer gelungen, im Laufeder Jahre mit dem wachsenden und reifendenChor und dem allmählichentstehenden Orchestereine musikalisch geprägte
Gottesdienstgestaltung zuentwickeln, die in dieserAusdrucksstärke und Viel-
' ---... --
fältigkeit sicher nicht invielen Kirchengemeinden zu flOden
ist.
Vielen jungen Menschen hat Reinhold Schrameyer im Laufe dieser vier
Jahrzehnte die Musik nähergebracht.Ihm gelang es, Freude und Begeiste
rung am Singen und Musizieren zu
wecken, Talente zu entdecken und
zu fördern.
Ein besonderes Augenmerk legtReinhold Schrameyer auf die Auswahl der entsprechenden Gesangund Musikstücke für Chor und G e ~ meinde. Hier wird das sensible Ge
Wir alle sind froh und dankbar,daß wir Reinhold Schrameyer ha-ben, denn wie schon anfangs be-
merkt: Was wäre, und wie ·wäre esin St. Ludwig wohl ohne ihn?!
Für den Chor:Brigitta Wiggers
Alle, die Reinhold Schrameyerund den Chor am Festtag begleiten wollen, sind eingeladen zumFestgottesdienstam Sonntag,
14. August 1994,10.15 Uhr
in der Ludwigkirche.lm Anschluß, findet ein Empfang im Pfarrzen .
trum statt, zu dem alle herzlicheingeladen sind, die ReinholdSchrameyer uhd dem Chor persönlich gratulieren wollen.
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.40 Jahre Chor der LudwlGkirche
Im Jahre 1954 ~ r ü n d e t e Reinhold Schra-" i
meyer den Chor derL u d w i ~ k i r c h e .
Ausb e s c h e i d e ~
nen A n f ä n ~ e n entfaltete der Chor sehr bald eine
Wirksamkeit, die über den Rahmen e.ines r e ~ i o n a l e n Gemeindechores h i n a u s ~ i n g . In G o t t ~ d i e n s t e n in der L u d w i ~ k i r c h e l im
F e r n s e h ~ o t t e s d i e n s t und auf den K a t h o l i k e n t a ~ e n in Berlin, Düsseldorf,
München und Aachen wurden neue Formen entwickelt.
Im Stadtbereich pflegt der Chor neben der gottesdienstlichen Mu
sik das ~ e i s t l i c h e Oratorium.So wurden in den v e r ~ a n g e n e n Jahren neben Kantaten und Mes-
, , ! : : ": .. . " " ' :
sen von Johann Sebastian Bach, ·,Wolfgang: Arnad.eus Mozart, FelixMen-.' , \ ' , ' ........ '
defssohn und dem fiTe Deum 11 yen C h a r p e n t i e r J o l ~ e n d e große Oratorien
und Messen aufge führ t : . . ... . ..';, ~ ~ ~ . , .,. ' ( '. : : ~ : : : ' : : : < : ' : " : > ~ < . : : ; ~ : . .
Der M e s s f a s i v o n ~ O e Q r g friedrich Händel, das
W e i h n a c h t s . - O r a t ö d u m ~ O n ' J e h a n n Sebastian Bach,
das Requiem VOh Woffganfjs .Amadeus Mozart, dieChor Sinfoniekantate . fI L d b g e s a n ~ " von Ferix
_ Mendelssohn, d ~ s Stabat Mater von Antonin
Dvorak l die Car,mina Burana von Cart.Orft'die Krönungsmesse und die
c-moll-Messe vonWolfgang Amadeus M o ~ a r t / d i e Paukenmesse und die
Harmoniemesse von Joseph Haydn. .
Chor und Orchester der L u d w i ~ k i r ehe werden aus Anlaß dieses Jubiläums amSonntag, den l4. A u ~ u s t , den
Gottesdienst um 10 15 Uhr m u s i k ~ l i s c h Orchester "'.gestalten. Der F e s ~ o t t e s d i e n s t hat das
Thema: !!In deinen Toren werd ich stehen, du freie Stadt Jerusalem, in
deinen Toren kann ich atmen, erwacht mein Lied." Nach dem Got
tesdienst wird der Chor mit Orchester e i n i ~ e Lieder aus den Carmina
Burana singen. ":... , . ' ,:
Reinhold Schrameyer
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Konzert am Totensonntag
24. November 1991, 17. 00 Uhr in der Ludwigkirche
Gedanken zur Krönungsmesse von W. A. Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart , Hof- und Domorganist in Sa lzburg ,
war 23 Jahre a l t , a l s e r d ie sogenannte Krönungsmesse
komponier te . S ie wurde in Auft rag gegeben vom l e t z t en
regie renden ge i s t l i chen Landesfürs ten Sa lzburgs , dem
Erzbischof Graf Hieronimus Col loredo, der se l bs t he r r l i ch
d ie Verbindung von Thron und Al ta r ausnu tz te , gerade auch
in der mehrfachen Demütigun g se ines Hofkompositeurs Mozart .
Es hande l t s ich b e i d ie s e r Komposition um e ine ech te F e s t
messe fü r einen großen Kirchenraum, wofür auch d ie große
Besetzung m it St r e i c he rn , Hörnern, Trompeten, Oboen, Posaunen
und Pauken s p r i c h t . S ie wurde Ostern 1779 im Salzburger Dom
uraufgeführ t .
Das "Kyr ie e le i son - Herr , erbarme dich unser" , diese r ura l t e
Ruf der Chr i s t e nhe i t , o f t das e inz ige , was gequäl te Menschen
noch schreien können - in diese r Messe i s t er Ausdruck e ines
unverdrossenen Vert rauens auf Gottes Erbarmen.Im "Glor ia - Ehre s e i Gott" wird das Wort "Pax", Fr iede un te r
den Menschen, dre imal m it g rößtem Nachdruck angest immt.
Beachtenswert i s t auch d ie St e l l e , an der von der Vergebung der
Sünden, vom "miserere nobis" d ie Rede i s t : h ie r sch läg t d ie
Musik um in s moll ; h i e r wird e ine entsche idende Dimension
meines Menschseins , mein Versagen und Verschulden gegen a l l en
fa l schen Optimismus sehr persönl ich in Anschlag gebrach t .
"Glor ia" und "misere re" gehören zusammen.
Im "Credo", das m it e ine r Fuge ende t und a ls Rondo ange legt
i s t , f eh l t es n ic h t an dramat ischen Textdeutungen und Ton
malere ien , Moz a r t l äß t auch h ie r ke ine Gelegenhe i t aus, wicht ige
Textpassa gen m it g r ö ßtem küns t ler ischen Raff inement nachzu
ze ichnen.
Das "Sanc tus" , das Mozart ganz vom Chor s ingen l äß t , ist e in
Lobgesan g auf den dreimal-hei l igen Got t , der der a l l e i n i ge Herr
a l l e r Mächte und Gewalten ist.
- 2 -
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- Se i t e 2 - Gedanken zur Krönungsmesse
Unvergle ichl ich schön s ind das "Benediktus" und das "Agnus Dei
Lamm Got tes : Herr , erbarme dich unser" . Zweimal sch l i eß t s ich
das "misere re" an, das Mozart gegen d ie sons t üb l iche Musik
t r ad i t i on n i ch t abwechselnd von Sol i s t en und Chor, sondern
durch e ine Einzels t imme singen l ä ß t . Der einzelne Mensch s t eh t
zunächs t vor Got t und b i t t e t um Erbarmen, bevor dann der Chor
e i n f ä l l t .
Und noch e ine Bemerkung zum "Dona nobis pacem - gib uns den
Frieden" : d iese Musik kann uns neuen Lebensmut und Ste rbens t ros t
ve rmi t t e l n . Frieden also im Leben und Sterben, e in Fr iede , der
a l l e Vernunf t übe r s t e i g t .
Dann wissen w ir auch um d ie Wahrhei t der Aussage Schuber t s über
Mozarts Mus ik : S ie ze ig t uns in den Fins te rn i ssen dieses Lebens
eine l i ch t e , he l l e , schöne Ferne , worauf wir m it Zuvers i ch t
hof fen .
Außerdem werden Te i l e aus der c-moll-Messe und Regina Coel i l ae t a re
dargeboten .
Die Ausführenden:
Dorothee Fried - Sopran; Ruth Kronenburg - SopranMechthi ld Zacharias - Alt ; Jürgen Krone - Tenor
Ralf Erns t - Baß; Ludwig Schrameyer - Orgel
Chor und Orches t e r der Ludwigkirche
Lei tung: Reinhold Schrameyer
Pro g ramme, 6 , - - und 12 , - - DM, d ie zum E in t r i t t berech t igen , s ind
im Pfarrbüro , Musikhaus Weber, bei den Chormitgl iedern und an
der Abendkasse e rhä l t l i c h .
Reinhold Schrameyer
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Konzert am Totensonntag24. November 1991, 17.00 Uhr
in der Ludwigkirche
Gedanken zur Krönungsmesse
von W. A. Mozart
Die Krönungsmesse wurde Ostern 1779 im
SaJzburger Dom uraufgeführt.
Es handelt s.ich bei dieser Komposition um
eine echte Festmesse für einen großen Kir
chenmann, wofür auch die grof3e Besetzung
mit Streichern,Hörnern, Trompeten, Oboen,
Posaunen und Pauken spr icht.
Das "Kyde eleison - Herr, erbarme dich
unser li, dieser uraHe Ruf der Christenheit,
oft das e.inzige , was gequäl te Menschen
noch .schreien können - in dieser Messe is t
B,r Ausdruck e.ines unverdrossenen Vertrau
ensauf
Gottes Erbarmen.
Im /lGloda - Ehre sei Gott" wird das
~ Wort "Pax", Friede unter den fv/enschen.
~ dr ei ma,l. mi t größtem Nachdruck angestimmt .
i Beachtenswert is t auch die Stel le, an der
von del' Vergebung der Sünden, vom IImisere
re nobis 71 die Rede i s t : hier schlägt die
fv/usik um ins moll; hier wird eine ent ·
scheidende Dimension meines f\1enschseins,
mein Versagen und Verschulden gegen allen
falschen Optim.ismus sehr persönlich in
Anschlag gebracht. "Gloria" und I/misereren
gehören zusammen.
Im "Credo", das mit einer Fuge endet
i und als Rondo angeJegt i s t , .fehl t es nicht
l an dramatischen Textdeutungen und Tonma -
lereien. 'Mozart läßt auch hier keine Ge-
legenheit aus, wichtige Textpassagen mit
größtem künstlerischem Raffinement nach- '
zuzeichnen.
Unvergle.ichlJch schön sind das "Bene-
diktus" und das "Agnus Dei - Lamm Gottes:
I~ ~
I~
Herr, erbarme dich unser": zweimal schließt isich das "miserere" an,..das fv/ozart gegen
die sonst üb.uche fv/usiktradi t i on nicht
abwechselnd von Solisten und Chor, son
dem durch eine Einzelstirrme singen läßt.
Der eJnzelne fv/enschsteht zunächst vor
Gott und b i t te t um Erbarmen, bevor dann
der Chor ein fä l l t. .
iji f H;]
~ ~ t!'I
~ t,~ "~
Und noch eine Bemerkung zum "oona no - ~ : ~
bis pacem·- gib uns den Frieden": diese ~ Mus.ik kann uns neuen Lebensmut und ster- ~
i!benstrost vermitteln. Frfeden also im Le-:- ~ t
~ )en und Sterben, ein Friede, der alle Ver- ~
nunft übersteigt. \ ~ ~ ~ ~ Dann wissen wir auch ' um die Wahrhei t
r.;
der Aussage Schuberts über fv/ozarts fv/usik: ~ sie zeigt uns in den Finstemissen dieses ~ Leber:Js eine l ichte, helle" schöne Ferne,!
worauf wir mit Zuversicht hoffen.
Reinhold Schrameyer
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Mi,ttwoch,.11. September 1991
Ibbenbürener Volkszeitung
Reinhold Schrameyer wurde Sonntag 60 Jahre alt.
"Musik ist als wenn man
von ferne ein Licht sieht"-bee- Ibbenbiiren. "Ich bin sche Gemeindearbeit also -
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LOKALES Mittwoch, ,9. November 1988
Chorgemeinschaft der Pfarrgemeinde St. Ludwig besteht seit 35 Jahren
ach bescheidenen Anfängen eine.. ber egionale Popularität erreichtIbbenbüren.hnJllirnre
1953 gründete Reinhold
Schrameyer den Chor der
Ludwigkirche. Aus
bescheidenen Anfängen
entfaltete der Chor sehr
bald eine Wirksamkeit, die
über den Rahmen eines
regionalen Gemeindechores
hinausging.
Chöre und Orchester stampftman nicht aus dem Boden; siewollen wachsen. Jedenfallskonnte der Chor am 1. Weihnachtstag 1953 bereits auftreten;mit der Messe in C, von AntonBruckner. Das half dem Chorweiter. Vor allem erhielt er - dasist auch heute noch so - Zuwachs an vielen jungen Stimmen . Das zeichnete den Chorder Ludwigkirche besondersaus.
Nach einigen Jahren entstandauch eine kleine Instrumentalgruppe. Sie wurde im Laufe derJahre immer größer und entwikkelte sich zu einem Streichorchester, dem einzigen übrigensin der Diözese Münster. Fast zurgleichen Zeit entstand aucheine Bläsergruppe aus Trompeten und Posaunen, die wie dasOrchester bei vielen Anlässenim Kirchenjahr
Chor und Orchester entwikkelten sich so, daß größere Aufgaben vorbereitet werden konnten . Sie fanden - mit einer Ausnahme - immer am Totensonntag statt und gewannen schnellihr Publikum, das ihnen bisheute treu geblieben ist. Anfänglich war es notwendig, fürdie Konzerte eine Anzahl von
Mi tgliedern des OsnabrückerSinfonieorchesters zu verpflichten . Ihre Zahl konnte im Laufeder Jahre verkleinert werden.
Chor und Orchesterwuchsenan den immer größer werdenden Aufgaben;der Chor entwikkelte sich unter Reinhold Schrameyers kundiger Führung zu einem leistungsfähigen Oratorienchor. Beide konnten sichseit etwa 20 Jahren an immergrößeren Aufgaben bewähren.Genannt seien einige besondersproduktive Jahre.
1971 wurde das Te deum vonCharpentier aufgeführt, 1973die Krönungsmesse von Mozartund ein Jahr später das großeRequiem. Für 1975 wurde Händels Oratorium "Der Messias"vorbereitet. Ihm folgte 1976 das"Stabat mater" von AntoninDvorak. Das Weihnachtsoratorium von Joh. Seb.Bach war dasHauptwerk im Konzert des Jahms H177.
Bei fast allen Konzertenwurde neben dem Hauptwerkein im Umfang kleineres aberbedeutendes Werk vorangestellt. Dazu zählen vor allem dieKantaten von Joh. Seb. Bach.Mit der Vorbereitung eines modernen Werkes, der "CarminaBurana", von Carl Orff, übernahm der Chor eine besondersanspruchsvolle Aufgabe. In 1b-benbüren wurde das Werk ZW '
250-Jahrfeier der Stadt aufgeführt, außerdem im Kreisheimathaus Tecklenburg, ferner impartnerschaftlieh der Stadt Ib-benbüren verbundenen niederländischen Hellendoorn und
zur 1.0aO-Jahrfeier der StadtLingen,
Eine dankbare Aufgabe übernahmen Chor und Orchesterdurch die Mitwirkung auf denKatholikentagen in Berlin, DüsseI dorf, München und Aachen.
Auf den drei letzten Katholiken-
-tagen haben Chor und Orchester den großen Festgottesdienstder Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands musikalisch gestaltet. Eine besondere Aufgabe führte nach Hamburg. Chor und Orchester undTanzgruppe gestalteten einenFestgottesdienst im Rahmen derevangelischen nordeibisehen
Kirchenmusikwoche im HambUl'ger Michel.
Für das diesjährige Konzertwurden die Kantate "Wachetauf, ruft uns die Stimme", vonJoh. Seb.Bach und die "Paukenmesse" von Jo s. Haydn vorbereitet. Es findet statt am Sonntag, dem 20. November (Totensonntag) um 17 Uhr in der Ludwigkirche. Programme, die zumEintritt berechtigen, sind beiden Chormitgliedern, im Pfarrbüro s t. Ludwig und im Musik
haus Weber erhältlich.
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Ibbenbürener Volkszeitung L 0 KJ
~ a n k t · ~ q q V V i ~ . C ~ r ~ . r . d H .,' . I. . . I... / ~ ~ ~ . , ; , ' , \1
Dank·anBei I 1 h 9 1 § p , h t ~ m e y e r l V f o z a r t ~ , R ~ ~ ~ i e ~ ~ a r s e i ~ . 2 q ~ ~ 9 , J l ~ ~ r t ,,, g ~ i S , n . ~ t J . . U d w i 9 - K i r c h e .
VON HU,BEHI BRUC.qb ernpfmdllCljen und empflndsiJ,r brachten eine tadellose Lei
Ibbcnbüren, Wenn choi' un d men Tonspra,clte l'y,Iozartli ~ t w a a s t u n g , I, Nicht minder beeinOn:heliter der Luclwigslürc:he heißen) , (ltlq:h d ~ e si,c4ere i}uf,: qruclüe ' ,das · Orchetiter durch
zur.l )ähl.·lichen K ( ) n z r t einla- n u l ) ~ e l 1 e ~ e r ' l ' e ! 1 l ~ l Ufl.,q ~ p " U z i s e ~ un d rhythmisch litl'uf-den, 1st )hrwn großer Zuspruch S l n ! ! l ~ l . \ l t u t . . " .. fe s M ' : I ~ ~ ! e r e n . sielter. Ein geschmackvoll gc- .D1tferell?::lerter, ~ u t d U l : C J , ~ , . De r hinge Ludwig Schrastaltetes Plakat und die bisheri- horbal'el', nIcht forcIerter C ~ o r - ' meycr betreute zuverlässig dengen Leistungen auf eiern Gebiet klang besonders pe l der krqft.lg, Contmuo-Part um Orgelpositiv.der musica sacra hatt.en e in_gro . . Zupq:lqmclp,l) I n t e r p ' r e t a t l O ~ l der Kein Wunder also, daß das Pu ßes AuditOrium gebracht : 'DIe Kynefuge, di e a u f : g e ~ h l t ~ bhkJlrn sehr mItgenssen wurdeLudwig-KiJ'che WU I' bis auf den D a . l ' b l ( t u n g des, "pies':. l r a j f un d l a ß langanhultender Ap p.letzten Platz gefüllt . ' mogenals BeIspIele fu r d l ~ L e ~ - , '181-1s losbrach, kaum elaß der
Pfarrer . Honsel hatte schon st l,mgskraft dIeses Chores oer- Schlu.Qakkord verklungen war.recht: "Ohne Heinhold Schra- vorgehoben wen;)en, d e : i;Iuki), Gott sei Dank verzichtete Heinmeyer hätte es nicht angefan- g ~ g e ! l E ! n p ~ pes K ? n z e r ~ e ~ ~ ~ u m holcl Schrarneyel' auf eine Zugen. ohne ilm wäre es nicht zu stImmliche 'Ermuelung z e l g t ~ gabe, oowohl der Beifall sie gediesem 20. Konzert gekommen": ' u.n d d l ~ Schlußfuge " C l l n . S < H l 7 radezu herausforderte. 'Dureh j<lhl'elange gezielte prä- t18 h .\ls '.ehensp r . n l ~ r e l ( 3 e n q t,llld· Nach · eier pl'avourösen Lei zise Ar beit mi t Chor und Orehe- a k ~ ~ ! 1 t l , l l W . ' t P1lJ.S1Zle r te WW P)lj,l stung l'.\TfI vergangenen Sllnntagster hat der .rührige Kirchen!Ull- KYl'le. .:" . ' . : ,' f l . darf man sich jetzt seh,On auf dassllcer während eies Vierteljahr- Auclj elle Sphsten zeigten.Sl,ctt ' nächste .Jahr freuen, wenn ReinhUlldert.s seines Wirkens an St. von der besten SeIte. Mechthüq hold Schrameyer mit seinemLudwig einen Klangkörper auf- ~ { l e h , S?Pl::')I1, Mecl:tÜlilp Perpßh '. Chor und Orchester wieder zugebaut, der in Ibbellbüren !lei- ~ a c h a n a s , AJt., Jllrgen KrOlje, . ihrem I{onzert einlädt. Ein volnt'sgleichen sucht und fü r 1\.011- ' fenol' , lUlq .Erwm SPi1eth f . \ ß " les 1-1a\.\s is t ihnen sicher,zert.e auf hohem Niveau bürgt. . . ~ ' .
19 Konzerte /hat R. Schl'ameyer in dieseIj Zeit <lufgefülllt,ellw stolze B l ~ n z . Du:! Auffphrung von Moiartti Hequiern amvergangenen Sonntag wa r das
20. und Anlaß für PIalTer !Ionsd , !ieinem Kirchenmusiker cf-fentlieh ckf1 nötißeJ/ pank altsz U ! i p r e c h e p : ' blirdtö'" VQf dornKonzert. " n\ t , _, ·df l" I ; J
Das Konzeh begdrilfittit zweiTdlen aus der Messe c-Moll KV626 von W.A_ Mozal'l.· BeidoSätze, das .. Kyrie" unel del"Credoteil .. Et.' i n c \ l ' I 1 u t u s cst" lJereitet.cn dq s Publikum auf: Mozartstiefgründige und auselrucksstarke Tonsprache vor, M.;!cht-'hild Hieh, Sopran, beeindI'llcjüei j e ~ l l ' b e ~ i,hl'er I n \ ~ ~ ~ p l ' e t a t i ( ) p ~ e s ,,1.,1 lnedl ndtus e" t .
Der Ludw ig-Cho.l' ist eine auf
merksame, gut durchgebildete,in allen Stimmen gleichmäßigund au sge wogen besetzt.e Sing-
gemeinschaft, die auIhorr;hen Blumen für das 20, Konzert nt·e,: der le itun 9 des bewa·.·hrtenlieB dlu'ch ihre durchweg sau-ben: Intonation ( c l a ~ will bei per Dir igenter '1einhoiq SGhrarneYflr (r.) vpn ,Pastor H<?nsel. . '
..~ i%f ,: . ~ • \u ··,' · ; . ~ ' - ; . M i t · · f S W ~ . < M ~ » · . . t ; s . ; & l ' f f ' . . . t ~ l ~ . t ß ' ) i « . < r . ~ ' . 4 ... H .. . . . . . . . . . . . . . . .-_ ...-. .... ... ..
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Zum zwanzigsten Mal Konzert in der Ludwigskirche:
Ein lebendiger.Vortrag
bewies Niveau des'Chores. . . . . - '. . .
Mehrmonatige Probenarbeit z a h l t ~ sich 3US / Viel Beifall.' ~ Von F r a n z - J o e f ~ eh li ~ . ' f'.·· , .
I b ben b ü r en . In einer insgesamt spannungsdichlen tnle I<ünstlerltlgende: Ein gespenstischer Mann - Verbotewie musikalisch hochstchr.ndHn Auffi ihnmg bl'llchte Reit.- des Todlls.- habe bei J\'(oz<l'1 für einen unbekannten Auf-hold Schnlmllyer mit sflinl!ln Kirchenchor, eineIJI Orchll- lraggebllr eino Totenß1l1tise hef/tollt. Die wilnillllr dramllti-siO/' und vier' Solishm am Sonntag Musik \'1IJ1 W, A. Moz.art sche Wllhrheit hat don jungen Grnfen Walsegg IlIIi Authag-in der vollbIl611t:l.ltm I.udwigskirche zu Gehör. P ilS Pro- . geber entJurvl, der 4 flses Work später als eigenll Komllosigramm umfllßlIl zwoi dflln Totensonntag entsllrec)lendo tion nusgub. Früho Skizzen MO;lllrts für ein RequiemWerke. ruligiö!ler Musik. Am Anfang zwlli Siilze I\UIi dill'Itltzten lind b.,deutendslfln Messe dllH rllifen Moznrt, de r . gehon bis in das lallr 17114 zurück und zuigen ZuslIlIIllum-Miss" c-Moll (KV 427 , 17(12); dallilch dall IIls "Hohelied \'01\ hänge mit dur ebeJlfl111s wlVoliendot gebliebenen c-Moll-Tod untl Ewigkoil" bezeichn(ltlJ RequhlDl (KV fi26, 1791), illl Messe. Nllch Mo?:arts Todu vollendete und ergänzte sllinTodesjllhr MOZll!'ts geschridJCII. Gllrade um' die n t s l l " .Schüler Sül\mayr !ins als TOI'I!9 hinterlasstlno Werk, vonbungs'Jllllchichlo des }toquimn8 !'uhmt sich q,ine sentjnum- Mm:l1!'ts I l l n d sind r!ip Sqlzll b i ~ zum " L l l c r i m o ~ l I " Ilrhalten.
. \ . ,
Ibb,enbüren
N=
Westfälische Nachrichten4530 IbbenbürenMarktstraße 3 ·<ii:'05451/4040
Zu Beginn' im c-MolI-Kyrie · bllein- stark, das ßng mensuriert e Orgelposilivdruckte Reinhold Schl'Umoyera Chor sehr leise. Gelgllntlich wllw;cht e munintoplltionssicher und mit voluminösem Bieh innerhalb der ' geschlossen allsAusdrucksvermögtln, Für dus gesamte dl'uckssturken Aufführung Iltwas U1llhrKonzert blleh diese Iliingerische Gestah meditative Vi3rhp)!onhllit.tungskraft ohne Verschloißerscheinun - Im lit.urgischen Einleitungslied "Regon erhalten. Trotz . dllr geringefflll qt\imn aeternam", das der KompositionBesetzung in den Männerstimmen noch . den Namen gegeben hat, griff der Chor
Bin ziemlicha ~ l s g e w o g e n ( j r
Klang, .d a ~
von de n Instrumenten vorgetragenewenngleich die Stra hlkrul't der jungen düstere ' Eingangsmotiv auf und verinSoprane dominierend war. Mechthild norlichte den von dumpfer Trauer und
Rieh (Bremen) sang die Solosteile im frommer \)ernul geprägten Charakter.
Kyrie und dM große; von hellen Holz- . Nur das psalll10dillrend gehaltene Sobläsern umspielte un d an Koloraturon pransolo bohn ' "TB docel" htlllt diesewiche Solo des "Et inr.arnatus est". Rein Trßuerstimmung kurz auf. Makßlloliin alltm Lagen, mit ' überzeugender gelang dem Chor auch der Kyriesatz, inBestimmtheit und v Q U i n n e r ~ l r Spann- Sei\ler Anlage ·eine von Ba ch und Hänkraft.gest,!ltete die 'sQpranistin die V!H- \. d ~ l beeinflußtll Doppelfuge. Im kriiftigtonung des Wunders qlll' Menschwer- ?:upackenden Tempo erklang die vondung Christi. ' Angst und Grauen des jüngsten Gerich-
Für diese Einleitung\md das nun (0)- . tes erfüllte Sequenz "Dies irae", lautma.gonde Requiem hatte sich ein etwa lel'isc:h dabei die zittemdon Streicher
:.!oköpfiges Orchostor vereinigt, dem stimmen .Auch ·das kraftvoll geblaseneauch eine Reihe Musiker aus dem Posaunensolo im "Tuba mirum" (nichtOsnabl'ückel' Symphollieorchester an , i m m e ~ ganz intonationssicher) ist Ausgehörten, Mit sparsamer ' Gestik, doch druck des Textinhalts. Über einfachen
gezielt Schwerpunkte setzend, führte BegleitakkordßI1 des Orchesters wirdSchrameyer dieses nicht stündig zusam- dieser Satz fast ausschließlich von dem
menspielellde Instrumentalensemble Solislen-QlIlJ.rtet.l vorgetragen. Neben
konzentriert und stilsicher zu e iner der Sopranistin voll und modulationsfähomogenen Leistung. Die klangliche hig die Altstimme von Mechthild
Färbung verzichtet auf Flöten, Oboen Zacharias (Halle) . Daneben mit schIanund Hörnor. Streicher. lind Holzbläser keIn lind allch in ho hen LagllI1 kultivierwarß\1 ausgewogen, die r p s a ~ I I W I l recht tern T e f l ~ r IUrgen Krone (OslIabrück).
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ales Diepstag; 26. NpvelTlber 1985
11'" • :.. 1-
lozarts Requiem wurde zl!m m u s i k a l i s ~ ~ ~ ~ l ~ ! e i g n i , s .' " • • ~ ... , . . • l' .,
'2:~ ~ , .~ 1 t . ' ~ Viel Beifall für Chor und Ordwllter der l . u d w i g " K i r c h ~ ~ ..b o ~ . fluch d l l r A u ~ J ~ ~ P ~ .. v o ~ t r f ~ z a r t 8 RllquillID amSonnlngnnchmittag foto: -rlti-
Mit sympi;thi,chen Timbre und fülligerTiefe gefiel als Baß Erwin Spaett (HaIlIburg). Die Solisten hatten hier wie auch
im späteren ßenediktussatz Gelegenheit. ihr Ki)nnen bei der A u s g ~ s t a l t l l I l g der weilgesJ.lunnten kuntalJlen MeloelilJunter Beweis zu stelle:o. Solistisch unpauch im Z ~ l s a m m e n k l a n g i l u s g e w o ~ e f l . bel den fugierten Satzen um DurchSichtigkeit bemüht. gelang eine überzeugende Darbietung eies Mpzartschen Meisterwnrkes.Die punktierte Rhythmik im "Rex
trumendlle" vereinigte Chor und Orche- ,ster zum ergreifenden Ruf nach dllln"König schrecklicher Gewalten". ersldiu Schlußworte "Salve me" führen Zl\r
Verinnerlichung und leiten zu demSolislen-Quartett "Recordare" ül:)er . inverhnltener Gestalh.\ng i n t e r p r e t i e r l l l ~
:--- ' ! I1 ,.
die Solistqn die trÖstliche Innigkeit die- iubelnde ' Preü;lied ,des ..Sanctus". AuchSeS Satzes. Die Bitttm von E;rrettung vor der lebel1dig gestalMe Vortrag dei'den Höllonstrafen im .,Confutatis·' ,Schlußfuge ;,Quamo!im Abrahae" zum
(Wenn ,Empörung. Fluch q.nd ~ a c h e ) Abschluß der beidt)n Offertoriumssälzehrac;hte der Chor in der VPIl Mozart bewios c I l l ~ hohe Niveau'des Chores. dergewollten Gegensätzlichkeit 'schön h e r ~ sich i n m e h r m o n a t i g e r Probenarbeitalls: Den Männerstimmen. (Verdam!ll" bestens vprbereitet hatte, Das fnstein-
ten) traten die Frauenstimmen (Seligen) stündige Requiem ließ Im diesemgege/Jüber. erst danach im Gesarr)tchor Tl.ltensonntag bei den Zuhörern dasdas reuevollu Gebet. Die dynamiscl1e persönliche Beklmntnis Mozarts zuTodAusgewogenhoit. zwischen Chor l I n c ~ und Ewig)\eit neu lebendig werden. DasOrchester wal' in diesem E ; a t ~ nicht Publikum dankte mit reichem Beifallimmer a l \ ~ g e r e i f t . EindringliCh gelang den Solisten. dßrn Orchester und demdie Gestaltung eies .. L a c r i i n Q s . ~ ' . im TOll pirigenten. Bh,lmen und ein besondemsergreifender Klage vorgetragf.ln; Auch in Lob erhielt der ·Initiator von Pfnnerden übrigen pätzen entstl;lnd eirle wech- Flo,l1se1. Dank Reinhold Schrameyersselhafte Stimmung zwiscl1eq Ergriffen- . Ilnermüd\icher Arbpit ist es möglich,
heit. Flehen lind bekJemmßnder 'Angst. daß mm schon zum zwanzigsten MaleBesonders \leeindruckend Und imponie- ein K Q n z e r ~ in:der [.l.Idwigskirche stutt-rßnrt in der J(langsewnH des C h p r ~ s c1i1$ finden kOlnüe. ( I '
" ' . . . . . . v.. ; . : . ~ , ; •. . J . ~ ~ { · ' : ' ~ I I ! i 1 " - - , .
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DIAKONIA
Internationale Zeitschrift für praktische Theologie
Zehnter Jahrgang Januar 1979 Heft 1
Sonderdrudc.
Grünewald Herder
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Praxis
Bernhard Honsel -
Gemeinde Ibbenbüren-St. Ludwig
25 Jahre Chorgemeinschaft -
Grund zum Feiern
Der folgende Beitrag bietet die Texte eines
Sonntagsgottesdienstes, der aus Anlaß ei
nes Jubiläums besonders festlich begangen
wurde. Nach einer Einführung von Pfarrer
Honsel über die Vorbereitung des Festesund über die Tanzgruppe bringen w ir die
gesprochenen und gesungenen Texte mit
ganz wenigen Kürzungen. Als Teilnehmer
dieses Festes waren w ir von diesem Got-
tesdienst t ief beeindruckt und konnten
feststellen, wie wichtig jedes Detail war
und wie sehr auch disparat Erscheinendes
(wie z.B. die alten Choräle und die ein-
und mehrstimmigen rhythmischen Gesän-
ge) zu einem beispielhaften Festgottes-dienst verbunden werden kann, an dem
wirklich die gesamte Gemeinde aktiv teil-
n immt und den sie gemeinsam feiert. red
1. Vorbemerkungen
Feste und Feiern als Realisierung von Ge
meinde
Feste und Feiern sind wichtige Elemente
gemeindlichen Lebens; sie sind mehr: im"gewissen Sinne sind sie Realisierung von
Jbemeinde. Sie bringen Menschen mitein
ander in Kommunikation, Gemeinde wird
erfahrbar - erlebbar.
Daher suchen wir im Laufe des Jahres
Anlässe zum Feiern, die möglichst viele Ge
meindemitglieder betreffen, sodaß sie mo
tiviert sind, Vorbereitung und Mitwirkung
der Feier mit zu verantworten.
Ideal ist es, wenn liturgische Feier und
weltliche Feier im Zusammenhang stehen.
Dann kann in der liturgischen Feier das
Leben transparent werden, und die Dichte
der liturgischen Feier kann in der weltli
chen Feier ausschwingen und verleiht die-
seI" eine Atmosphäre, die sich sonst selten
so einstellt. - Ein solcher Anlaß war für
unsere Gemeinde das 25jährige Bestehen
des Chores am 15. Oktober 1978.
Die Vorbereitung
Im Pfarrgemeinderat wurde lange vorher
überlegt, wie dieses Fest ein Fest der gan
zen Gemeinde werden könne. Nach Ab
sprachen mit dem Chor und den anderen
Gruppen wurde beschlossen, nach der li
turgischen Feier die Gemeinde ins Pfarr
zentrum zu einem großen Frühschoppen
einzuladen. Die Frauengemeinschaft er
klärte sich bereit, ein kaltes Buffet herzu
richten. Jugendliche übernahmen den Aus
schank und den Kellnerdienst. Die Unko
sten sollten durch die sonntägliche Kollek
te gedeckt werden. Auf diese Weise waren
schon der Pfarrgemeinderat, die Frauen
gemeinschaft und die Jugendlichen in be
sonderer Weise an der Vorbereitung be
teiligt und motiviert mitzumachen.
Für die liturgische Gestaltung wurde -
wie sonst bei Festtagen und besonderen
Anlässen - der Liturgiekreis eingeladen.Es zeigte sich, daß die Mitglieder des
Liturgiekreises große Mühe hatten, dieses
Fest zu dem ihrigen zu machen, so sehr
sie den Chor und seine Arbeit schätzten.
Aus der Erfahrung dieses Abends wurden
interessierte Chormitglieder gebeten, zu
sammen mit einigen Mitgliedern des Li
turgiekreises die liturgische Gestaltung zu
erarbeiten. Acht Chormitglieder und vier
Mitglieder des Liturgiekreises haben dannnachstehende Feier entworfen.
Struktur des Vorbereitungsabends: 10 Mi
nuten Zweiergespräch, Thema: "Das Sin
gen und Musizieren im Chor - was be
deutet es mir?"
30 Minuten Austausch im Plenum
Danach wurde jeder gebeten aufzuschrei
ben, was er sagen würde, wenn er am Ju
biläumstag für sich und den Chor ein
Zeugnis geben könnte (ca. 20 Minuten).
Jeder la s sein Zeugnis vor. Zwei Sprecher
des Chores und zwei Sprecher des Litur
giekreises wurden ausgewählt, ihre etwas
überarbeiteten Zeugnisse in der Liturgie
vorzutragen.
41
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Die Tanzgruppe
Seit 1972 besteht in unserer Gemeinde
eine Tanzgruppe, die an den hohen Fest
tagen (Ostern, Pfingsten, Weihnachten)
und bei besonderen Anlässen (Pfarrfest
etc.) die Liturgie durch Ausdrucksmedita
tion mitgestaltet. Die Gruppe zählt 10 bis
16 junge Mädchen (14 bis 19 Jahre) und hat
sich im Laufe der 6 Jahre drei Mal er
neuert.
Wie is t die Gruppe entstanden? Ein wich
tiger Grundsatz des Gemeindelebens lau
tet: jeder soll entsprechend seiner Bega
bung in der Gemeinde mitwirken, mit ver
antworten, mit gestalten. Das gilt geradefür die Feier der Liturgie, die Mitte und
Höhepunkt des Gemeindelebens ist.
Vor 6 Jahren fragten junge Mädchen, ob sie
nicht auch beim Gottesdienst tanzen könn
ten. Der Pfarrgemeinderat entschied, die
Jugendlichen können Weihnachten eine
Andacht gestalten und in dieser Andacht
auch tanzen. Das erste Experiment fand
guten Anklang, und so erhielt die Tanz
gruppe die Erlaubnis, in der Osternachtmitzuwirken.
Seither ist der Tanz in unserer Gemeinde
ein fester Bestandteil der Liturgie der
Festtage. Als liturgischer Ort des Tanzes
haben sich bewährt: der Zwischengesang
und die Meditation nach der Kommunion,
an Weihnachten zu Beginn des nächtlichen
Gottesdienstes eine Pantomime.
Die Mädchen üben nahezu das ganze Jahr
hindurch an einem Abend in der Woche.
Hin und wieder haben Erwachsene Anre
gungen gegeben, doch die Gruppe arbeitet
am liebsten selbständig und hat inzwischen
für 9 liturgische Gesänge Gestaltungen er
arbeitet.
Das Hauptmotiv der Mädchen war und ist
die Freude am Tanz. Hin und wieder bin
ich als Pfarrer dabei und versuche, die
Gruppe zur Meditation zu führen, sodaß die
Mädchen ihren Tanz langsam mehr als Ge
bet begreifen. Die Mädchen sagen überein
stimmend, daß sie selbst und durch sie ihre
Familienangehörigen und Freunde eine
ganz andere Beziehung zur Liturgie ge
wonnen haben. Für die meisten ist zum
Beispiel die sonntägliche Teilnahme am
42
Gottesdienst selbstverständlich geworden.
Für die Gemeinde is t die Mitwirkung der
Tanzgruppe an den Festtagen eine wert
volle Bereicherung der Liturgie und für
viele eine kostbare Selbstverständlichkeit.
Das eucharistische Hochgebet als "Tischge
bet"
Von vielen Gemeindemitgliedern, beson
ders von Kindern und Jugendlichen, wird
der Mitvollzug des Hochgebetes als schwie
rig empfunden. ("Nach der Predigt wird die
Messe langweilig . . .") Es wiederholen sich
dieselben, den heutigen Menschen schwer
verständlichen Gebete. Eines Tages entdeckten wir in einem holländischen Ge
sangbuch einen Text und eine Melodie für
ein "Tischgebet". Wir übersetzten und er
weiterten den Text und führten dieses
"Tischgebet" ein als Wechselgesang (Ka
non) zwischen Chor und Gemeinde (bzw.
Kantor und Gemeinde). Es zeigte sich: die
ganze Gemeinde, vor allem die Kinder und
die Jugendlichen sangen sofort begeistert
mit. Seither singen wir dieses Tischgebet
an Festtagen und etwa einmal im Monat.
In der Mitte spricht der Priester die Epikle
se und den Einsetzungsbericht. Vor dem
Vater unser spricht der Priester ein Me
mento für die Kirche, den Papst, die Toten
und die Doxologie.
2. Die Eucharistiefeier
Orgel: Fuge Es-Dur (J.S. Bach)
Einleitung (Pfarrer):
Ganz herzlich begrüße ich Sie alle, die Sie,!!
heute hier zu dieser Eucharistiefeier geJ!i:",'
kommen sind. Ein besonderer Gruß gilt
den Damen und Herren des Chores, des
Instrumentalkreises, den Mitgliedern des
Kinder- und Jugendchores sowie der Tanz
gruppe.
Seit 25 Jahren singt der Chor in dieser
Kirche. Wir möchten Ihnen heute danken
für die vielen, schönen Gottesdienste und
Konzerte, die Sie in diesen 25 Jahren mit
gestaltet haben. Und wir möchten uns mit
Ihnen freuen. - Stellvertretend für alle
nenne ich die fünf Chormitglieder, die un
unterbrochen 25 Jahre gesungen haben . . .
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ZO Janre ;:,•. Luawlg-l,...nUr, aas nelJJL aUI':u.
25 Jahre Reinhold Schrameyer. Du, lie
ber Reinhold, bist der einzige, der seit
Bestehen der Gemeinde hauptamtlich in
dieser Kirche Dienst geleistet hast. Du
warst und bist Dirigent des Chores. Du
bist Organist in St . Ludwig. - Jahr fürJahr, Sonntag für Sonntag, Werktag für
Werktag, bei Hochzeiten und Beerdigun
gen hast Du die Gemeinde an der Orgel
mit Meditationen und Liedern begleitet.
Deine einfühlsame, ehrfurchtsvolle Art, die
Orgel zu spielen, die Lieder und Stücke
auszuwählen, schafft jeder Feier die ihrgemäße Atmosphäre. - Wenn ich hin und
·'l, wieder etwas gehetzt und unkonzentriertin die Kirche kam, hat Dein Orgelspiel mir
oft geholfen, mich zu sammeln - zu mir
zu kommen und so frei zu werden für das
Gebet. - Ich weiß, daß viele es ähnlich
erlebt haben. Dafür möchte ich Dir im Na
men der Gemeinde und vieler, die sich zu
ihr gehörig fühlen, recht herzlich dan
ken. - Ich hoffe, daß wir noch viele Jahre
gemeinsam hier in St . Ludwig zusammen
wirken und feiern können.
.~ j !
Heute kann ich auch einige liebe, persön
liche Freunde begrüßen. Es sind dies Pro
fessoren der Theologie aus Österreich, der
Schweiz und der Bundesrepublik, die ge
meinsam die Zeitschrift "Diakonia" her
ausgeben, eine Zeitschrift für praktische
Theologie. Sie reflektieren die Arbeit in
den Gemeinden und geben aus der Sicht
der Theologie Kritik und Anregungen. Seit
einigen Jahren haben sie mich eingeladen,in ihrem Team mitzuarbeiten. Dafür bin
ich dankbar, weil ich auch für unsere Ge-
meinde hier Kritik und Anregung erfahren
habe. - Die Mitglieder des Teams haben
an diesem Wochenende in Osnabrück ge
tagt und wollen heute hier mit uns feiern.
Herzlich willkommen!
Wir beginnen den Gottesdienst und sin
gen:
"Lobe den Herren, den mächtigen Königder Ehren" (mit Bläsern)
Liturgische Überleitung (Pfarrer)
Seit es auf der Erde Menschen gibt, haben
sie Feste gefeiert. Im Fest feiert der
besonderen Grund zum Feiern, weil uns
in J esus Christus eine neue Hoffnung ge
schenkt ist.
Der Alltag mit seinen Sorgen, das Ein
gespannt-sein in Pflicht und Arbeit nehmen uns oft so gefangen, daß wenig Raum
bleibt für die Freude, für Fest und Fei
ern. - Herr, erbarme dich!
Jeden Sonntag versammeln wir uns hier,
um Besinnung zu halten, und fragen: Wie
habe ich in dieser Woche gelebt? Was hatmich geleitet? Was möchte ich tun? -
Herr erbarme dich!
Wir wollen versuchen, still, offen zu wer
den für Gott, für Gott, der uns nahe ist. -Herr erbarme dich!
"Lobet den Herren, alle Völker, preiset den
Herren, alle Welt!" (für fünfstimmigen
Chor, Gemeinde und Combo-Besetzung;
von V. Blarr)
Lasset uns beten:
Gott, du unwandelbare Kraft und ewiges
Licht, schau gütig auf deine Kirche und
wirke das Heil der Menschen. So erfahre
die Welt: Was alt ist, wird neu, was gebeugt ist, aufgerichtet, was dunkel ist,
licht, was tot war, steht wieder auf zu
neuem Leben. Und alles wird wieder heil
in seinem Ursprung durch Christus, unse
ren Herrn. - Amen.
Überleitung zur Lesung
In vielen menschlichen Bildern sprechen
die Propheten - heute der Prophet Je
saja - von dem, was Gott an seinem Festfür uns tun wird: ein Mahl wird bereitet,
die Völker werden eins in der Gemein
schaft in Gott, und Gott schenkt den Men
schen jene Freude, die er allein zu schen
ken vermag: kein Tod mehr. Er selber
wischt die Träne vom Gesicht der Weinen
den. Seht, so ist unser Gott.
Lesung
Der Herr der Heerscharen wird aus diesem
Berg allen Völkern ein Mahl bereiten mitfeinsten Speisen, ein Gelage mit edelsten
Weinen, mit besten, feinsten Speisen, mit
besten, edelsten Weinen. Er vernichtet auf
diesem Berg die Hülle, die alle Nationen
43
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verhüllt, und die Decke, die alle Völker be
deckt. Er vernichtet den Tod für immer.
Gott der Herr wischt die Tränen aus jedem
Gesicht. Er nimmt hinweg die Schmach
seines Volkes von der ganzen Erde. So hatder Herr gesprochen. An jenem Tag wird
man sagen: Seht, unser Gott, auf den wir
hofften, daß er uns rette. Das ist der Herr,
auf den wir hofften; laßt uns jubeln und
uns freuen über seine Rettung! Denn die
Hand des Herrn ruht auf diesem Berg.
Große Litanei *(Schola, Gemeinde, Tanzgruppe)
Komm, se i uns nahe, Licht unseres Lebens!
Laß unsre Augen die Herrlichkeit schauen!
Zeig Deine Macht, komm, uns zu befreien!
Komm, sei uns nahe, gib uns neues Leben!
Gott, komm zu uns und gib uns den Frie
den . . .Wie lange soHn wir in Sehnsucht noch
warten?
Auf dich vertrauen wir, lebendiger Gott!
o Gott, kannst Du uns denn jemals ver
lassen?
Was bedeutet uns der Kirchenchor?
Sprecher der Gemeinde:
Wir haben mit einigen Mitgliedern unseres
Chores in dieser Woche überlegt, was Chor
und Gemeinde für uns bedeuten. Wir möch
ten einige unserer Gedanken vortragen:
1. (Studentin, 20 Jahre): Seit 5 Jahren sin
ge ich nun in unserem Chor. In dieser Zeit
ist die Bindung so stark geworden, daß
der Chor zu einem Teil meines Lebens geworden ist. - Für mich bedeutet die Ar
beit mit Musik, sei es im Gesang oder
Cellospiel, die oft Konzentration und auch
Anstrengung fordert, sehr viel.
Durch die Musik - ob in unseren Konzer
ten, in den Messen oder bei den Proben -
erlebe ich Gefühle, die vielleicht im nor
malen Alltagsleben nicht auftreten können
und auf die ich nicht verzichten möchte.
Besonders die Gottesdienste, die wir ge
stalten, sind für mich immer wieder ein
• vgl. Du bist der Atem meiner Lieder, Gesängevo n Huub Oosterhuis und Bernard Huijbers,Christophorus-Verlag Herder, Freiburg 1976. st.Nr. 2, S. 7-10 (Auswahl und Bearbeitung: Günther Grothe). - Dort sind auch die Rechte fürdas "Tischgebet" S. 47.
44
großes Erlebnis. Die bewußte Beziehung
zwischen Text, Musik und liturgischem
Anlaß, das Erleben einer großen Gemein
schaft wecken in mir Empfindungen, die
nachhaltig wirken. Ich bin glücklich undfreue mich jedesmal von neuem auf einen
hohen Festtag.
2. (Facharbeiter, 30 Jahre): Das Singen im
Kirchenchor is t für mich zuerst ein schönes
Hobby, welches mir sehr viel gibt und doch
eigentlich wenig kostet. Hier erlebe ich ei
ne frohe, harmonische Gemeinschaft. Im
mer, wenn ich für eine längere Zeit von
Ibbenbüren weg war, so war doch der Chor
eine Brücke zur Gemeinde und meinestärkste persönliche Bindung.
Ein zweites: Oft geht es mir so, daß, wenn
wir sonntags die Messe durch Tanz, Spiel
und Gesang begleitet haben, mich eine Me
lodie noch durch Stunden und Tage be
gleitet und ich sie immer wieder vor mich
hinsumme - im Auto, auf dem Weg zur
Arbeit und auch sonst.
Eine besondere Anforderung ist das Kon
zert, das wir alljährlich im Herbst hier in
der Kirche aufführen. Dafür sind zwar
harte Proben notwendig, doch die Anstren
gung ist schnell vergessen, wenn die Auf
führung Erfolg und Anerkennung findet.
Dieses Erfolgserlebnis ist für mich sehr
wichtig und motiviert mich, auch weiterhin
im Kirchenchor mitzusingen.
3. (Sekretärin, 24 Jahre): Ich spreche nicht
als Mitglied des Chores, sondern als Mit
glied des Liturgiekreises und habe an dem
Vorbereitungsabend teilgenommen.
Ich freue mich immer, wenn der Chor ,
singt. Dadurch bekommt die Liturgie einen 'li,
besonders festlichen und feierlichen Cha
rakter. Der Chor ermöglicht mir ein ver
tieftes Verständnis der Liturgie durch das
Zusammenspiel von Wort und Musik. Da
durch wird mir eine neue Tiefe, eine neue
Dimension eröffnet. Ich kann genießen -
zu mir kommen - mich überlassen - mit
einschwingen - Transparenz erfahren. ImVorbereitungsgespräch war für mich beein
druckend, wie viele Proben, d.h. wieviel
Investition von Freizeit hinter jedem Werk
des Chores steht. Wir haben festgestellt,
daß jemand, der von Anfang an Mitglied
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des Chores ist, Jahr für Jahr ca. 40 Abende
in den Dienst der Gemeinde stellt. Insge
samt ergibt das in 25 Jahren 1.000 Abende.
Für all das möchte ich den Mitgliedern des
Chores und dem Dirigenten als ein Spre
cher der Gemeinde ganz herzlich danken.
4. (Priester i. R., 64 Jahre): Immer singt
die Kirche. Sie singt bei fröhlichen und
be i traurigen Anlässen. Sie singt im Toten
amt und am Karfreitag wie auch an Weih
nachten und Ostern. Sie singt bei der Tau
fe eines Kindes und verstummt nicht beim
Tod eines lieben Menschen. Sie singt bei
der goldenen Hochzeit genau so wie bei
der grünen Hochzeit.
Gott is t ein Gott des Lichtes und der la
chenden Farben. Er ist ein Gott des Wor
tes und der tanzenden Töne. Er is t so reich
in seinem Wesen, daß das Licht der Liebe
in ihm singt und das Jauchzen des Lichtes
ihn überstrahlt.
Meine Mutter hat immer gern gesungen.
Sie sang in der Küche bei der Arbeit, aber
auch, wenn sie Kummer hatte. - Seinem
innersten Wesen nach is t der Mensch ein
Geschöpf, das nicht nur arbeitet und denkt,
sondern auch singt, tanzt, betet und feiert.Das wahre Alleluja - so sagte der verstor
bene Papst Johannes Paul I. - werden
wir im Paradies singen. Es wird das Alle
luja der erfüllten Liebe sein. Das Alleluja,
das wir jetzt singen, ist das Alleluja der
verlangenden Liebe, das heißt der Hoff
nung.
Als ich mit einer Jungengruppe unterwegs
war und abends bei einem Bauern um eine
Unterkunft bat, erfuhr ich eine harte Abfuhr. Als wir dann unsere Lieder sangen-
eins noch schöner als das andere -, wurde
das Herz der Bäuerin weich und öffnete
sich. Sie stimmte ihren Mann um, der für
ein warmes Strohlager sorgte, und sie lud
uns in ihre geräumige Küche zu einem
herrlichen Abendessen ein. Wenn wir nun
schon mit unseren Liedern das Herz einer
Bäuerin öffnen können, um wieviel mehr
das Herz unseres Vaters im Himmel, wennwir singen. Darum: Exultate deo!
Chor: Exultate deo (von A. Scarlatti)
Evangelium: Der Herr sei mit euch! . . .
Jesus erzählte dieses Gleichnis: Das Him
melreich ist mit einem König zu verglei
chen, der seinem Sohn die Hochzeit aus
richtete . . .
Ansprache
In vielen Gleichnissen und Bildern lädt
J esus die Menschen zur Freude ein - wie
in diesem Gleichnis vom königlichen Hoch
zeitsmahl.
Das Hochzeitsmahl ist das Bild großer, an
brechender Freude. Freude, Fest und Feier
gehören zum menschlichen Leben. Leben
ohne Freude, ohne Festlichkeit ist un
menschlich. In der Besinnung auf diesen
Tag ist mir bewußt geworden: am leich
testen, am häufigsten habe ich in der Zeit
nach dem Krieg gefeiert, als ich verwundet
aus russischer Gefangenschaft heimge
kehrt war. - Mir und uns allen, die wir
die Gefahren des Krieges überstanden hat
ten, wurde trotz der Not, in der wir lebten,
bewußt, wie kostbar das Leben ist.
Auch heute beobachte ich, daß viele Men
schen jeden Anlaß wahrnehmen, um zu
feiern. Vielleicht spüren sie, daß sinnvolles,
menschliches Leben gefährdet wird durchAlltäglichkeit und Trott, genauso wie
durch dauernden Streß, durch Einge
spanntsein in Pflicht und Leistung.
Harvey Cox, ein amerikanischer Religions
soziologe, hat beobachtet: Volksstämme in
Südamerika und Afrika, die den Gefahren
der Natur, der Krankheit, des Todes noch
unmittelbar ausgesetzt sind, haben eine be
sondere Fähigkeit, spontan und intensiv zu
feiern. Sie sind sich - angesichts derGefährdung - der Kostbarkeit ihres Le-
bens bewußter.
Fest und Feier haben religiösen Ursprung.
Der Mensch feiert sein Leben. Die Men
schen wußten immer: Leben ist nicht
selbstverständlich. Es ist geschenkt. Darum
bitten sie, darum danken sie, darum feiern
sie.
König David tanite vor der Bundeslade,
vor dem Allerheiligsten des jüdischen Volkes. Er tanzte, spielte auf der Harfe und
sang, was er seinem Gott sagen wollte.
Jesus, in der Tradition des jüdischen Vol
kes, verstand zu feiern. Immer wieder be-
45
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richtet die Bibel davon. Noch angesichts
seines Todes feierte er. Er feierte im Kreisseiner Freunde das Abendmahl und stimm-
te den Lobgesang an.
Und dann geschah das Unerhörte: er starb
am Kreuz, wurde begraben. Aber - erblieb nicht im Tode. Gott erweckte ihn zu
neuem Leben. Die Jünger haben es erfah-
ren: er lebt. Das war ihre Freude, ihre
Hoffnung. Darum feierten sie Ostern -
nicht einmal, Sonntag für Sonntag. Darum
sangen sie: Singet dem Herrn ein neues
Lied. Wunderbares hat er getan - an
i hm - an uns.
Seither feiern wir Christen nicht nur un-
ser vergängliches Leben. Wir feiern dieHoffnung auf unvergängliches Leben. Und
diese Hoffnung is t wie ein Licht, das unserLeben jetzt schon verändert.
Wir sind heute hier vom Herrn gerufen
zum Mahl der Freude - in der Gemein-
schaft unserer Gemeinde. Wir gedenken
seines Todes, seiner Auferstehung. Wir fei-
ern die Hoffnung, die uns daraus erwächst.
Wir sind hier heute versammelt in der Ge-
meinschaft dieser Gemeinde. Wir feiern
unser Leben. Der besondere Anlaß: wirdanken für die Musik, für dieses Geschenk
Gottes, durch das wir unseren Bitten, un-serer Freude vielfältigen Ausdruck geben
können.
Daß eine Feier zum wirklichen Fest wird,
kann der Mensch nicht machen, nicht er-
zwingen. Es ist wie bei der Liebe: der
Mensch kann sich um sie mühen, er kannsich nach ihr sehnen, für sie öffnen -
aber wenn sie sich einstellt, wird sie als
Geschenk erfahren, unverfügbar.
Ähnlich ist es mit der Freude, beim Fest
und überhaupt im Leben. Ein Fes't - soll
es gelingen, sodaß die Freude durchbricht,
hat Voraussetzungen. Der Mensch muß
sich darauf vorbereiten. Er bedarf dazu ei-
nes festlichen Gewandes, wie es im Evan-
gelium des Tages hieß.
Menschen, die verfeindet sind, Menschen,
die fremd nebeneinander her leben - ohneBeziehung - und so bleiben wollen: wie
sollen sie miteinander feiern können?
Menschen, die sich nicht einstellen auf das
Fest, die keine Zeit haben und nur ihre
46
eigenen Sachen im Kopf haben - wie die
zuerst Geladenen im Evangelium -: wie
sollen sie feiern können?
Wir hoffen, daß heute in dieser Stunde -
auch durch das Geschenk der Musik -
Verkrustungen aufbrechen können, daß wiroffen werden füreinander und für Gott -
für Gott, der ein Gott der Freude ist und
der uns immer neu ruft.
Fürbitten
Bevor wir Brot und Wein zum heiligen
Mahl bereiten, wollen wir Gott unsere Bit-
ten und unseren Dank vortragen. Als An-
tiphon singen wir: "Singet dem Herrn ein
neues Lied!" Ich lade ein zum Gebet:1. (Priester i. R., 64 Jahre): Ich denke an
die vielen jungen Menschen. Oft haben sie
mich gefragt: "Wann können wir wieder
eine Fete haben?" Und sie haben tausend-
mal recht damit. Sie wollen eine Kirche,
die vielleicht arm und machtlos ist, aber
bereit, mit allen zu teilen; einen Ort sicht-
barer Gemeinschaft mit allen Mensc..llen. -
Die Kardinäle sind im Konklave versam-
melt, um den neuen Papst zu wählen. Möge
Gottes Geist sie ergreifen und einen Papst
bestimmen, der die Kirche auf diesen Weg
führt. - "Singet dem Herrn . . ."
2. (Hausfrau, Chormitglied, 53 Jahre):
"Singt dem Herrn ein neues Lied" heißt
nicht, daß wir etwas anderes sagen wollen,
sondern die Botschaft J esu, die schon zwei-
tausend Jahre alt ist, in der Sprache un-serer Zeit den Menschen nahebringen. Und
wie könnte das eindringlicher geschehen
als durch die Musik, den Rhythmus unse-rer Zeit. Herr, wir bitten dich: laß alle, die
im Dienst der Verkündigung stehen, den
rechten Ton finden, um die Menschen ihrerZeit für deine Botschaft zu begeistern. -
"Singet dem Herrn . . .
3. (Lehrer, 35 Jahre): Feste und Feiern
sind Höhepunkte des Lebens, doch morgen
ist Montag, Alltag - für mich und viel-
leicht auch für Sie Streß, Härte, Monotonie,
Resignation und Schwierigkeiten. Doch indiesem, oft grauen Alltag gibt es auch die
singende Mutter in der Küche, von derHerr Bollmann gerade gesprochen hat, das
lachende Kind, das einfache "Danke" eines
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Menschen, dem ich helfe - oder auch nur
den schönen Herbstwald - alles Spuren
des Glücks, Gottes Spuren. Herr, mach uns
empfindsam für diese Spuren. - "Singet
dem Herrn . . ."
4. (Hausfrau, Chormitglied, 40 Jahre): Ich
habe in dieser Gemeinde erfahren, daß der
Mensch nicht für die Kirche da ist, sondern
die Kirche für den Menschen. Es macht mir
Freude, in dieser Gemeinde aktiv tätig zu
sein. Mir fällt gerade ein: früher sang der
Chor oben von der Orgelbühne herunter,
über die Köpfe der Leute hinweg. Heute
singt der Chor vorne, mit der Gemeinde
im Wechsel mit der Gemeind€, ein Teil der
Gemeinde. Ich wünsche, daß viele Men-
'. schen die Erfahrung machen, daß die Kir-j' che echte Lebenshilfe geben kann und daß
daraus Freude erwächst. - "Singet dem
Herrn . . ."
Die letzte Fürbitte sprach Dr. Erharter aus
Wien. Er sagte, er wohne in €iner Randge
meide von Wien. Seine Frau sei seit vielen
Jahren Dirigentin des Kirchenchores. Er
wüßte daher, wieviel Arbeit und Frustra
tion, aber auch Freude mit der Chorarbeit
verbunden sei. Er beglückwünschte diese
Gemeinde zu dies€m Chor und auch dazu,
daß hier in der Ludwigsgemeinde das Ele
ment des Tanzes seit Jahren sein€n Platz
in der Liturgie habe . . .
Gabenbereitung
Freude, Fest und Feier sie alle leben
von der Liebe. Während wir Brot und
Wein zum Mahl bereiten, laßt uns singen:
Einer hat uns angesteckt mit der Flamme
der Liebe, einer hat uns aufgeweckt, und
" das Feuer brennt hell.
:" "Einer hat uns angesteckt . . ."
Gabengebet
Dieses Brot war sonst über die Erde zer
streut, war in vielen Körnern. Es wurde
zusammengetragen zu €inem Brot. Dieser
Wein war sonst zerstreut in vielen Reben,
zusammengeflossen zu einem Wein.
So wollen wir, die Vielen, eins werden in
der Liebe, alle Menschen, Volk Gottes,
durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Eucharistisches Hochgebet
Der Herr sei mit €uch . . .
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir
Vater im Himmel zu danken und dich mit
der ganzen Schöpfung zu loben durch unse
ren Herrn Jesus Christus.
"Tischgebet" (Schola und Gemeinde):
Schola: Der nach menschlicher Sitte
mit einem eigenen Namen genannt wurd€,
als er in einer fernen Vergangenheit gebo
ren wurde, weit von hier;
Gemeinde: den die Seinen nannten Jesus,
Sohn des Josef, Sohn des David, Sohn
Jesse, Sohn des Juda, Sohn des Jakob,
Sohn des Abraham, Sohn des Adam, Sohn
des Menschen, der auch Sohn von Gott ge
nannt wird, Heiland, Vision des Friedens,
Licht der Welt, Weg zum Leben.
Chor: Von Jahrhundert zu Jahrhundert
wurde er uns überliefert in Sprache und
Zeichen, stets geliebt, oft unverstanden.
Ein Geheimnis wird er bleiben, eine ei
genartige Geschichte so wie ich ihn ken
nenlernte - heute nenne ich ihn Bruder.
Einsetzungsbericht
Gemeinde: Und wie er uns aufgetragen . . .
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G E ~ O ; ' i ~ ~ f 7 ; ~ i ~ i ; ; j ) ~ i ~ Todes, und wir preisen ih n als lebend. Denn er gab uns die Verheißung: lebend i s t
~ = t ~ g 7 F · = r ~ ~ ~ b h ~ ~ , ~ ~ . · ~ - - - ~ .= - ~ . m ~ ! 1 c _ . ~ _:t__ •• -1- -O - - # - - . . -t--&
er ständig bei uns. Und wir warten, daß er kommt und w ~ r d Jedem offenbar.
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5/7/2018 Reader Reinhold Schrameyer - slidepdf.com
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Chor: Der so starb für seine Freunde,
liegt im Acker wie ein Samen. Und er wartet einen Winter in der Stille seines Todes.
Er is t Korn und wird geerntet. Er ist Brot
und will verteilt sein, will zum Frieden
Gottes werden. Er geht auf - in der Nähe.Gemeinde: Sein gedenk ich hier und heute,
nenne ihn, und sieh, hier steht er, steht,
auf deine Liebe hoffend und lebend'ger
Liebe würdig. Und uns Menschen Mensch
geworden hat er sich im Kind verborgen,
in dem Freund, dem Gegenüber, in dem
Menschen neben dir.
Herr, wir bitten dich für deine Kirche:
hilf ihr. Lenke sie auf ihrem Weg durch die
Zeit. Laß sie die Einheit finden und denFrieden bewahren. Wir gedenken unserer
Toten, deren Glaube, deren Liebe niemand
so kennt wie du. Mit Maria, der Mutter des
Herrn, mit den Heiligen und mit allen, die
an dich glauben, wollen wir dich loben
und preisen.
Priester: Durch Christus und mit ihm und
in ihm ist dir Gott, allmächtiger Vater inder Einheit des heiligen Geistes alle Herr
lichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit.Amen.
Laßt uns gemeinsam das Gebet des Herrnsingen:
Vater unser, dein Reich komme . . .In jeder Meßfeier bitten wir um diesen
Frieden, wünschen wir uns den Frieden.
Ich lade Sie ein, einander das Zeichen des
Friedens zu geben.
Der Friede des Herrn . . .Wir brechen und teilen das Brot JesuChristi. Ein Zeichen soll es sein - ein
Sakrament der Liebe Christi, die wir ge
genwärtig glauben, die sich mitteilt - ein
Zeichen soll es sein für unsere Bereit
schaft, diese Liebe weiterzugeben.
Kommt und eßt von diesem heiligen Brot.
Hier is t Christus, der hinwegnimmt die
Schuld der Welt. - 0 Herr, ich bin nicht
würdig, . . .
Zur Kommunion
"Veni creator spiritus" (G. P. Palestrina)
"Ave Maria" (N. Gombert, 6-stimmig mit
Instrumen en)
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Wenn Gott uns heimholt . . . (Chor, Ge
meinde und Tanzgruppe; Musik: Huijbers)
"Wenn Gott uns heimholt aus der Verbannung, das wird ein Traum sein", so hat
das Volk Israel gesungen in der Gefan
genschaft, in der Verbannung, in der Sehnsucht nach der Heimkehr nach Jerusalem,
nach der Freiheit.
"Wenn Gott uns heimholt aus der Ver
bannung, das wird ein Traum sein", wenn
wir es heute singen, kann es bedeuten:
wenn Gott uns heimholt aus der Verfrem
dung, wenn er uns befreit zum Frieden,
zur Gemeinschaft, zur Liebe - das wird
ein Traum sein, ein Traum der Sehn
sucht, die in uns allen lebt.Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, du hast uns einen Ort zu
wohnen gegeben, eine Gemeinde, eine
Stadt, um daran zu bauen, Menschen, ummit ihnen zu leben. Öffne uns die Augen
füreinander. Mach uns klein genug, um
anderen zu helfen, sie zu trösten, damit etwas von deiner Liebe sichtbar werde in
dieser unserer Stadt, durch Christus, unse
ren Herrn. Amen.
Segen
Schlußlied: "Nun danket all und bringet
Ehr . . ." (GL Nr. 267)
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