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208 Bericht: Spezie]]e analytische Methoden

Emulsion wird mit 20 ml l%iger Pikrins~urelSsung gefgllt. Der Niederschlag wird gbfiltriert, nach dem Waschen (mit einer LSsung, die 2 m] l%iger Pikrinss im Liter enthglt) in 5 ml Eisessig gelSst und die LSsung nach nochmaligem Filtrieren und Verdiinnen mit W~sser polgrographiert. Znr Eichung versetzt man eine zweite Abnahme yon 1 ml Emulsion mit 1 ml 0,1%iger w~l~riger LSsung yon reinem Sanorin und verfghrt weiter wie im Hauptversueh. Z. STEJSK~L

Zur Bestimmung von Allylsenfiil (Allylisothiocyanat) empfehten A. BEI~K-~. und J. Z~:A 1 die direkte Titration mit Jodat oder Perjod~t n~ch Umwa.ndlung des SenfSls mit Ammoniak in Thiosinamin: C3K 5 - NCS + NH~ = C~H 5 �9 ~ H �9 CS. :NH 2. Aus dem Thiosinamin entsteht mit Jodat (Perjodat) das entsprechende Disulfid: 6 C~HsNpS ~ K J 0 3 : 3 (C~H~NpS)~ -~ 3 ItpO ~- KJ . Die Titration kann auch mit Bromat in heifer, stark saurer LSsung in Gegenw~rt yon Bromid durchgefiihrt werden, doeh hat das Verfahren gegeniiber den erstgenannten Methoden keine Vor- teile. Andere 0xydationsmittel [Cer(IV), [Fe(CI~)0]s- in alkaliseher L5sung, Brom in Eisessig, Natriumnitrit] erwiesen sich als ungeeignet. Thioharnsto]] kann ebenso wie Thiosin~min bestimmt werden. - - Aus/i~hrung. Zur Bestimmung yon Thiosinamin titriert man t0 ml ProbelSsung in einer 1 n salzsauren LSsung mit 0,01 m KJO3- LSsung potentiometriseh unter Verwendung eines Platindrahtes ~ls Indicator- elektrode nnd der ges~tt. K~lome]elektrode als Vergleichselektrode. Der Titrations- verl~uf ist &hnlieh wie bei der Dead stop-Methode, das Potential bleibt also bis in der unmittelbaren N~he des ~quivalenzpunktes fast unver&ndert, dann verursacht die Zugabe eines einzigen Tropfens Mal~lSsung ein plStzliehes Ansteigen des Poten- tials. Gleichzeitig tr i t t Jodfi~rbung auf. N~eh etwa 30 see sinkt das Potential wieder. Als ~quivalenzpunkt gilt der erste plStzliehe Potentialanstieg. 1 ml 0,01 m KJO3-LSsung entspricht 6,971 mg Thiosin~min. Drei mitgeteilte ]~eleganalysen zeigen Bestimmungsfehler yon ~-0,5 bis + 3 % bei Anwendung yon 11~23 mg Thiosinamin. - - Die Bestimmung yon Thioharnsto/] erfolgt unter den gleichen Be- dingungen. Das Endpotential ist stabiler als bei Thiosinamin, die Analysengenauig- keit ist ungef&hr die gleiche. - - Bestimmung yon Allylsen]S1 (Oleum sinapis). Man versetzt etwa 0,25 g Probe im 100 ml-MeBkolben mit 10 ml 96%igem ~th~nol und 2,5 m125%iger NHa-LSsung, erhitzt im Wasserbad zun~ehst 10 rain anf 50 ~ C, dann 10 rain anf 70 ~ C und ftillt nach dem Abkiihlen zur 1Karke auf. 10 ml der LSsung werden hierauf mit Salzsi~ure neutralisiert, dann mit konz. Salzs~ure bis zur Konzentration yon 1 n HC1 yersetzt nnd ansehliel~end wie besehrieben titriert. 1 ml 0,01 m KJOa-LSsung entspricht 5,9~9 mg Allylisothiocyan~t. - - Untersuchung yon Sen/samen. Etwa 5 g der zerkleinerten Probe l~l~t man zur Zerlegung des Glueosids in 100 ml Wasser yon 20--25 ~ C 2 Std unter zeitweiligem Umschiitteln stehen, fiigt dann 10 ml 96%iges ~thano] zu und destilliert etwa 60 ml in einen 100 ml-Mel~- kolben, der 10 ml 96%iges J~thanol und 15 ml 25%ige I~g~-LSsung enth~lt. Man ffi]lt mit Athanol bis fast zur Marke auf, erwarmt im Wasserbad und verf~hrt welter wie bei der Bestimmung yon AllylsenfS1. - - Sen/spiritus en~h~lt je n~eh Alter neben AllylsenfS1 grSBere oder kleinere Mengen ~N-Allyl-~thylthiourethan (~qA). Man bestimmt in einer Probe die Summe yon SenfS1 nnd ~ A naeh dem fiir SenfSl beschriebenen Verfahren und in einer zweiten Probe NA allein dutch Titration mit Jodat ohne vorhergehende Behandlung mit Ammoniak. A. I~D~I~TEI~ACKEI~

Reinheitspriifung des ~thylesters der 5T-Methyl-4-phenyl-piperidin-4-earbon- siiure (I). ~ach K. FU~K und H. U~Inf~ov~ 2 kommt als Verunreinigung yon I

1 ~eskoslov. Farmac. 4, 222--225 (1955) [Tsehechisch]. Univ. Prag. ~eskoslov. l%rmac. 4, 8--9 (1955) [Tscheehisch]. Forseh.-Inst. Pharm. u.

Biochem. Prag.

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 209

(Dolantin) der Athylester der N-Benzyl-4-phenylpiperidin-4-earbons~ure (II) in Betraeht. I und I I liegen in den Pr~paraten (Tabletten, Tropfen, Injektionen) als I-Iydrochloride vor. Die Trennung der Stoffe geschieht papierchromatographisch. - - Aus/i~hrung. Man tr~gt auf ~Vhatma.n-Papier Nr. i in 3 em Abstand Standard- 16sung I I (25 #g), StandardlSsung I (50/~g) und die zu priifende LSsung (500 #g) (alles w~grige L6sungen) auf und setzt das Papier naeh dem Troeknen NH a- Dgmpfen aus, um die freien Basen zu erhalten. Dann wird mit Wasser-Isopropanol (9:1) absteigend his zu einem Laufweg yon 42 em (6 Std) chromatographiert, ge- troeknet nnd mit I)~AGE~DORrFS Reagens bespriiht. Die l~-Werte sind fiir I 0,63, ffir I I 0,29, die Naehweisempfindliehkeiten far 1 20 #g, ftir I I 10 #g. Z. ST~XSK~

Bestimmung und Extraktion yon Barbiturs~iureflerivaten. Zur Bestimmung empfiehlt, T. KAW~kIIARA t die ZU untersuehende, mit dem Kupfer(I)-Pyridinreagens versetzte LSsung mit Chloroform auszusehiitteln und die Farbintensit~t der rot- violetten Chloroformsehieht zu messen. Die versehiedenen Barbiturate zeigen ge- wisse Untersehiede in der Lage der Extinktionsmaxima im siehtbaren Spektral- bereich. So besitzen L6sungen yon 0,04 g in 4 ml Chloroform Maxima bei folgenden Wellenlgngen: Luminal 500 m/~, Adorm 430 m/~, Veronal 580 m#, Dial 519 re,u, Amytal 520 m#. - - Bei der Abtrennung der Lipoide in saurem MSlieu nach der Methode yon STAs-OTTo ergeben sieh grebe Verluste an Barbitursaurederivaten; besser werden die Lipoide in alkalisehem Milieu entfernt (etwa 15~ Verlnst). Nach enzymatiseher Verdauung der Organe mit Pepsin, Pankreatin, Papain und Diastase werden 80~90~o der vorhandenen Barbiturate wiedergefunden. Die enzymatisehe Verdauung braueht allerdings 48 Std; sic erfordert abet keine teuren geagentien (Alkohol usw.) und die Resultate sind nicht niedriger als bei dem viel nmstgndliehe- ten Verfahren yon STAs-OTTo. Verf. empfietflt auch eine neu ausgearbeitete Extrak- tionsmethode der Barbiturs/~urederivate aus Leichenteflen mit Hilfe yon Anionen- austauseherharzen; das Verfahren ist rasch ausfiihrbar und mindestens so genau wie die Methode yon STAs-OTTo, A. KUI~TENACKER

ls die papierelektrophoretisehe Trennung der Sulfonamide haben A. OKA5 und V. JOKL 2 unabh/~ngig yon G. WAGNE~ 3 Versuche angesteilt, bei welehen be- senders der EinfluB des p~-Wertes auf die TrennungsmSgliehkeiten untersueht wurde. Die Versuchsergebnisse decken sieh im wesentlichen mit den Befunden yon G. WAGI'TEI~ 3. A. KUI:*TENACKEI~

Eine sclmelle und genaue Methode fiir die Rutinbestimmung hat G. DvgI~s t~ a ausgearbeitet. Die Methode beruht auf dem Messen der Liehtabsorption im sieht- baren Spektrum in einer gepufferten alkalischen LSsung bei 410 m/~. In der alka- lischen LSsung versehiebt sieh die sonst im UV-Gebiet liegende Absorption des Rutins in den siehtbaren Bereieh. 25--200 #g Rutin kSnnen auf diese Art aueh in Arzneigemisehen (Chemorutin-Drag~es, Rutophyllin-Drag~es, I~utophyllin-Injek- tionen) bestimmt werden, Im angegebenen Mengenbereieh ist das BEE~sche Gesetz auf 4- 1,5~o genau erfiillt. St/~rke, Saeeharose, Theophyllin, Theophyllin~thylen- diamin und Phenobarbital beeintrgchtigen die I~utinbestimmung nicht. - - Arbeits. vorschri/t. Die 2- -5 mg l~utin enthaltende Probe wird im 50 ml-MeBkolben in Methanol gelSst und die LSsung mit Methanol zur Marke aufgefiillt. Eine hSehstens 250 #g l~utin entspreehende Abnahme wird mit Methanol auf 5 ml verdtirmt, mit

1 Jap. J. Legal )~ed. 9, 116--130 (1955) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.fass.refer.) School of Medic., Univ. Kyushu (Japan).

~eskoslov. Farmac. 4, 219--220 (1955) [Tscheehiseh]. Univ. Brii~m (~SR). Pharmazie, 9, 385 (195r vgl. diese Z. 147, 447 (1955). ~eskoslov. Farmae. 4, 68--69 (1955) [SlowaMseh]. Staatl. Inst. f. Arzneimittel-

kontrolle, Bratislava (~SI~).

z. anal. Chem., Bd. 151 14


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