« www.volksbank-im-mk.de • Tel. 0 23 51 / 177 - 0 »
A u s g A b e
2015
<<Dierichtige
Diagnosestellen!>>
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Wir machen den Weg frei.
S.03 S.07 S.12GKV-VersorgungsstärkungsgesetzMVZ: neue Regeln – neue Chancen?
Homöopathie„Zurück zur Natur“ – Honorarchancen durch Homöopathie?
VolksbankForumPräsident der Bundesärztekammer Dr. Frank Ulrich Montgomery zu Besuch
S e R V i Ce M ag a Z i N F ü R ä R Z t e U N D a P ot H ek e R
DEZ
2 SeRViCeMagaZiN FüR äRZte UND aPotHekeR
VR-MED INFO vorwort freiberufler-betreuung
unser gesundheitswesen ist in bewegung. staatliche re-
gulierungen und die sich daraus ergebenden wirtschaftli-
chen Herausforderungen fordern zunehmend neue wege
diesen zu begegnen. so sind unter anderem Ärztenetze
und Hausarztverträge, bei denen es zu beginn große vor-
behalte und startschwierigkeiten gab, mittlerweile vielfach
probate lösungsoptionen. in der breite stellt sich nunmehr
die erkenntnis ein, dass uns die umbauprozesse im gesund-
heitswesen weiterhin begleiten, sich unter umständen so-
gar noch beschleunigen werden.
Die Heilberufler von heute befinden sich in einem span-
nungsfeld zwischen staatlicher regulierung, wettbewerbs-
und wirtschaftlichkeitsdruck sowie dem bestreben, die
Patienten optimal zu versorgen. Dies stellt auch erfahrene
Praxisinhaber vor das Problem, ihre Praxisnachfolge noch
früher vorzubereiten, denn viele nachfolger sind nicht be-
reit, die risiken alleine zu tragen.
„Die Medizin wird weiblich“ beschreibt den trend an den
universitäten, dass in vielen studiengängen mehr weibliche
studenten anzutreffen sind. weiterhin findet ein wandel
der erwartungen und Ziele vieler Heilberufler statt. fami-
lie und beruf in einklang zu bringen, eine ausgeglichene
work-life-balance zu erreichen, steht für viele noch vor
dem wirtschaftlichen Maximalerfolg.
im jüngst verabschiedeten gKv-versorgungsstärkungsge-
setz wurden einige neuerungen eingeführt, die direkte
Sehr geehrte Damen und Herren,
Auswirkung auf die nachfolgeregelungen haben. so sind
zum beispiel die gründung von fachgleichen Medizinischen
versorgungszentren (MvZ) möglich. weiterhin sind die Zu-
lassungsausschüsse angehalten, im Zuge der soll-regelung
zu prüfen, ob in gebieten ab einem versorgungsgrad von
140 % die nachbesetzungsanträge abgelehnt werden kön-
nen.
Dies alles erfordert große Anstrengungen, die es neben
der täglichen versorgung der Patienten zu meistern gilt.
ob sie selbst vor der Praxisabgabe, einer niederlassung
oder einer Kooperationsentscheidung stehen, wir von der
volksbank im Märkischen Kreis eg tragen gerne dazu bei,
die Komplexität ihrer entscheidung sowie ihr finanzielles
risiko zu minimieren.
unser Ziel ist es, sie zu beraten und zu unterstützen, damit
sie den Kopf frei haben für ihren beruf und ihre familie.
ihr
Jens ruland
aUSgaBe DeZeMBeR 2015 3
AUS DER PRAXIS VR-MED INFO
MvZ: neue regeln –
neue CHAnCen?
Das Wachstum bei den Medizinischen Versorgungszent-
ren hat sich in den vergangenen Jahren abgeschwächt.
Nun könnte eine Neuregelung in Zusammenhang mit
dem kürzlich in Kraft getretenen GKV-Versorgungsstär-
kungsgesetz (GKV-VSG) für eine Belebung des Marktes
sorgen.
Der neuesten statistik der Kassenärztlichen bundesverei-
nigung zufolge nimmt die Zahl der Medizinischen versor-
gungszentren (MvZ) weiter zu. ende 2014 gab es bundesweit
insgesamt 2.073 einrichtungen und damit 67 mehr als im vor-
jahr. im Zeitverlauf lässt sich jedoch erkennen, dass die Anzahl
der neugründungen deutlich rückläufig ist, wobei insbeson-
dere die gründungen im vertragsärztlichen und sonstigen
bereich betroffen sind. bei den MvZ mit Krankenhausbeteili-
gung sind im Zeitraum 2013/2014 wieder vermehrt gründun-
gen zu beobachten.
Auch wenn die Zahlen belegen, dass der große boom bei den
MvZ damit (vorerst) vorüber ist, nehmen diese besonderen
einrichtungen mittlerweile einen wichtigen Platz in der deut-
schen versorgungslandschaft ein und bieten einer zuneh-
menden Zahl an Ärzten einen Arbeitsplatz, meist in form der
immer stärker gefragten Angestelltentätigkeit.
Mit dem gKv-vsg traten nun einige wichtige neuregelun-
gen für MvZ in Kraft (vgl. infobox), die bald für eine neue
wachstumsdynamik sowie für eine umstrukturierung auf
dem ambulanten vertragsärztlichen und insbesondere zahn-
ärztlichen Markt sorgen könnten.
war in der vergangenheit eine fachgruppenübergreifende
Ausrichtung bzw. die tätigkeit von mindestens zwei Ärzten
mit unterschiedlichen facharzt- oder schwerpunktbezeich-
nungen zwingende voraussetzung, erlaubt nun das gesetz
auch die gründung arztgruppengleicher MvZ. ferner sind
ebenso Kommunen berechtigt, MvZ zu gründen. Da die
gründung eines MvZ insbesondere für die in der Materie
nicht fachkundigen gemeinden sehr aufwändig ist und zu-
dem ein relativ großes investitionsvolumen erfordert, ist je-
doch davon auszugehen, dass letztere keine große rolle auf
dem MvZ-Markt spielen werden. vielmehr wird sich das en-
gagement der Kommunen auf jene gebiete beschränken, in
denen spezielle örtliche versorgungsnotlagen ein eingreifen
erforderlich machen.
im gegensatz zu den kommunalen MvZ steht fachleuten
zufolge insbesondere bei den zahnärztlichen MvZ, den so-
genannten Z-MvZ, eine größere gründungswelle bevor. bis-
lang fiel das engagement der Zahnärzte im MvZ-bereich sehr
gering aus. Der statistik der Kassenzahnärztlichen bundesver-
einigung zufolge waren im Jahr 2013 in lediglich 23 der ins-
gesamt 2.006 MvZ auch vertragszahnärzte beschäftigt. Dies
lässt sich neben der bislang zwingend erforderlichen fach-
übergreifenden Kooperation auch dadurch erklären, dass
die gründung und Zulassung bei human- und zahnmedizin-
übergreifenden MvZ sehr komplex waren, da hier sowohl die
Kassenzahnärztlichen vereinigungen (KZv) als auch die Kas-
senärztlichen vereinigungen (Kv) involviert werden mussten.
Info | Die wichtigsten Neuregelungen des GKV-VSG zu den MVZ (§ 95 SGB V)
Möglichkeit der gründung arztgruppengleicher MvZ: Ab sofort sind auch reine Hausarzt- oder Zahnarzt-MvZ so-wie spezialisierte facharztgruppengleiche MvZ zulässig.
erleichterung der MvZ-gründung für Kommunen: er-laubt sind nun öffentlich-rechtliche rechtsformen, wie eigeneinrichtung oder regiebetrieb. es besteht keine Zustimmungspflicht der Kv; Kommunen sind jedoch bei nachbesetzungen gegenüber ärztlichen bewerbern nachrangig zu berücksichtigen.
schaffen gleicher Ausgangsbedingungen für MvZ und Praxen: bei den Plausibilitätsprüfungen wird künftig eine gleichbehandlung von niedergelassenen und – u. a. in MvZ – angestellten Ärzten erfolgen.
Möglichkeit der beschäftigung eines ärztlichen vertre-ters im fall einer Kündigung/freistellung eines angestell-ten Arztes (max. Dauer: sechs Monate).
Möglichkeit der verlegung einer Anstellungsgenehmi-gung von einem MvZ in ein anderes MvZ (in gleicher trägerschaft), sofern gründe der vertragsärztlichen ver-sorgung dem nicht entgegenstehen.
Abb. 1 | MVZ-Neugründungen – Entwicklung der Veränderungsraten
Quelle: Kbv (2015) grafik: rebMAnn reseArCH
2009/2010
2010/2011
2011/2012
2012/2013
2013/2014
18 %0 % 2 % 4 % 6 % 8 % 10 % 12 % 14 % 16 %
Krankenhaus-MVZ Vertragsärztliche und Sonstige MVZ
11,9 %16,8 %
8,9%10,8 %
7,1 %6,4 %
3,1 %4,2 %
1,6 %6,0 %
4 SeRViCeMagaZiN FüR äRZte UND aPotHekeR
VR-MED INFO AUS DER PRAXIS
für expansionswillige Ärzte und Zahnärzte bieten MvZ eine
vielzahl von vorteilen:
Größerer unternehmerischer Spielraum
vertrags(zahn)ärzte haben die Möglichkeit, mehrere fach-
richtungsgleiche MvZ mit angestellten Ärzten an verschie-
denen standorten zu gründen. im vergleich zur berufsaus-
übungsgemeinschaft (bAg) sind zudem größere strukturen
erlaubt. bislang bestehen bei einer einzelpraxis/bAg wegen
des grundsatzes der persönlichen leitung hinsichtlich der
Anstellung von Ärzten folgende einschränkungen:
– vertragsärzte: maximal drei vollzeitbeschäftigte (bzw.
dem vollzeit-umfang entsprechende teilzeitbeschäftigte)
Ärzte; voraussetzung: keine Zulassungsbeschränkung der
Arztgruppe des anzustellenden Arztes,
– vertragsärzte, die überwiegend medizinisch-technische
leistungen erbringen: maximal vier vollzeitbeschäftigte
(bzw. dem vollzeit-umfang entsprechende teilzeitbe-
schäftigte) Ärzte; voraussetzung: keine Zulassungsbe-
schränkung der Arztgruppe des anzustellenden Arztes,
– Zahnärzte: maximal zwei vollzeitbeschäftigte (bzw. dem
vollzeit-umfang entsprechende teilzeitbeschäftigte)
Zahnärzte.
Ärzte dürfen in MvZ in unbegrenzter Zahl angestellt wer-
den, sofern der Planungsbereich nicht gesperrt ist. für die
Zahnärzte gelten diesbezüglich keinerlei einschränkungen.
Beschränkung des unternehmerischen Risikos
im gegensatz zu einer bAg oder Personengesellschaft ist
mit der für MvZ zulässigen rechtsform der gmbH eine ein-
fache Möglichkeit zur Haftungsbeschränkung gegeben (zu-
mindest bei forderungen, die nicht von gesetzlichen Kran-
kenkassen stammen).
Attraktive Arbeitsplätze für die Generation Y und Ent-
lastung von administrativen, organisatorischen und be-
triebswirtschaftlichen Tätigkeiten
– MvZ bieten die Möglichkeit zur umsetzung flexibler Ar-
beitszeitmodelle, was dem trend einer „ausgeglichenen
work-life-balance“ entgegenkommt und die Chancen auf
die gewinnung von ärztlichen Mitarbeitern erhöht. für
die Mitarbeiter können besondere Angebote (z. b. ein in-
ternes fortbildungsprogramm) geschaffen werden.
– für MvZ-Ärzte, welche auf der suche nach einem Praxis-
nachfolger sind, können sich die Chancen auf eine erfolg-
reiche Praxisabgabe erhöhen, da der Abgeber die Mög-
lichkeit erhält, weiterhin als teilzeitangestellter im MvZ
mitzuarbeiten.
– Da insbesondere die größeren MvZ häufig einen professio-
nellen geschäftsführer beschäftigen oder in kleineren MvZ
ein vertragsarzt für Management und verwaltung abge-
stellt ist, können sich die dort arbeitenden Mediziner voll
auf die Aufgabe der Patientenversorgung konzentrieren.
Das können Sie nur mit Ihrer Bank:
sicher, einfach und direkt online mit dem
eigenen Konto bezahlen! Jetzt registrieren!
Wir machen den Weg frei.
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Online bezahlen?
Aber sicher.
Warum?
Weil wir’s können.
paydirekt und IhreBank sind eins: sicher.
aUSgaBe DeZeMBeR 2015 5
AUS DER PRAXIS VR-MED INFO
„gesunDHeitswesen 4.0“ –
soCiAl MeDiA Zur
PAtientengewinnung?
Auch das Gesundheitswesen muss sich zwangsläufig mit
der Generation der Digital Natives auseinandersetzen.
Insbesondere jüngere sowie beruflich stark eingespann-
te Patienten suchen sich ihren Arzt oder Zahnarzt immer
öfter über das Internet.
erste erfahrungen zeigen, dass social Media als bestandteil
des Marketing-Mix einer Praxis gut zur neugewinnung von
Patienten geeignet sind. Ärzte und Zahnärzte müssen hier-
bei jedoch einige wichtige grundregeln beachten. Mit dem
rasanten Aufstieg führender Plattformen wie twitter oder
face book wurde in der deutschen bevölkerung ein regelrech-
ter social-Media-Hype ausgelöst, den sich viele privatwirt-
schaftliche unternehmen längst zunutze gemacht haben, um
erfolgreich die neuen, mit dem web verbundenen Marketing-
möglichkeiten einzusetzen. Auch die Patienten wünschen sich
mehr interaktivität von seiten der Mediziner im netz. trotz-
dem freunden sich die Praxisinhaber nur zögerlich mit den
neuen Medien an und sind insbesondere in den sozialen netz-
werken wie facebook, twitter, Youtube etc. kaum aktiv. Der
aktuellen leseranalyse medizinischer fachmedien (lA-MeD)
APi 2015 zufolge, einer repräsentativen umfrage unter 1.007
APi (Allgemeinmedizinern, Praktikern und internisten), haben
nur gut 2 % der befragten Mediziner einen eigenen face-
book-eintrag für ihre Praxis erstellt. Dies hat gute gründe.
Zum einen vermag auch die beste Plattform den persönli-
chen Arzt-Patienten-Kontakt und die individuelle informati-
on durch den Mediziner niemals zu ersetzen. Zum anderen
birgt die Aktivität im netz eine reihe von fallstricken, deren
vermeidung im vorfeld der webaktivitäten eine umfangrei-
che beschäftigung mit der insbesondere aus datenschutz-
rechtlicher sicht sensiblen Materie erfordert.
sind die formalen voraussetzungen geschaffen, bieten die
social Media dank der interaktivität der Plattformen ein gro-
ßes Potenzial hinsichtlich einer verbesserten Patientenbin-
dung oder gar gewinnung neuer Patienten. gegenwärtig ist
keine andere Marketingform in der lage, so viele (potenziel-
le) Patienten bzw. unterschiedliche Zielgruppen gleichzeitig
Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit durch höhere Spe-
zialisierung bei umfangreichem Leistungsangebot und
durch bessere technische Ausstattung
in größeren Kooperationen amortisieren sich investitionen
dank des höheren Patientendurchlaufs und der besseren
Auslastung in der regel deutlich schneller. Dies erlaubt,
die medizinisch-technische Ausstattung auf dem neuesten
stand zu halten, was sowohl für die Patienten als auch für
die dort tätigen Ärzte attraktiv ist. ferner profitieren Patien-
ten (auch mit komplexeren Problemen) von den meist breit
aufgestellten fachbezogenen behandlungsmöglichkeiten
aus einer Hand. (so ist z. b. denkbar, dass in einem reinen
Hausarzt-MvZ ein Mediziner insbesondere die präventions-
medizinischen leistungen übernimmt und sich ein anderer
auf die palliativmedizinische versorgung konzentriert.)
Größenvorteile und Synergien
größere Kooperationen, wie MvZ, verfügen im vergleich
zur einzelpraxis über größenvorteile und synergien, etwa
in form einer höheren geräteauslastung oder besserer
einkaufskonditionen beim Material, was höhere Margen
erlaubt. Zudem kann zum beispiel bei Zahnärzten über
günstigere Angebote bei den selbstzahlerleistungen die
wettbewerbsposition verbessert werden. Darüber hinaus
lassen sich aufgrund der Arbeitsteilung gesetzliche vorga-
ben wie Qualitätsmanagementsysteme oder Hygienerichtli-
nien einfacher umsetzen.
insgesamt werden die geänderten vorgaben die bildung
größerer versorgungseinheiten auf dem vertrags-(zahn)
ärztlichen Markt beflügeln. Hierbei kann tendenziell eine
Zentralisierung der versorgung an wirtschaftlich besonders
günstigen standorten (z. b. in großstädten, ballungsräumen)
entstehen. solange hier jedoch Ärzte und Zahnärzte das „ru-
der führen“, besteht kein Anlass zur sorge. Zu Problemen
kann es dann kommen, wenn gewinnorientierte finanzinves-
toren den Markt für sich entdecken. fachleute erwarten trotz
allem kein „Aus“ für die traditionelle einzelpraxis, die nach wie
vor insbesondere durch den engen und persönlichen Arzt-Pa-
tienten-Kontakt punkten wird.
6 SeRViCeMagaZiN FüR äRZte UND aPotHekeR
VR-MED INFO AUS DER PRAXIS
zu erreichen. Hinzu kommt, dass in der regel keine größeren
investitionen erforderlich sind. Die Plattformen verfügen bei
hohen reichweiten über einfache beteiligungsmöglichkei-
ten zum sozialen Austausch im internet. so hat allein face-
book in Deutschland mehr als 28 Mio. aktive registrierte
Mitglieder und bietet sich damit in besonderem Maße für
social-Media-Marketingaktivitäten an. für Arztpraxen eröff-
net facebook mit dem führen einer sogenannten fanpage
eine reihe interessanter Möglichkeiten, die zu einer besseren
identifikation der bestehenden Patienten mit der Praxis, der
neugewinnung von Patienten und gleichzeitig zu einer stei-
gerung der Attraktivität als Arbeitgeber beitragen können
(vgl. infobox).
so verlockend einfach die Marketingmöglichkeiten über so-
cial Media zu sein scheinen, sie erfordern auf alle fälle eine
vorherige ausreichende Planung. voraussetzungen für ein er-
folgreiches Agieren auf den Plattformen sind unter anderem:
Ausreichende zeitliche bzw. personelle Ressourcen für die
laufende Pflege: Durch veraltete informationen entsteht
schnell ein negativer effekt. gerade interaktive systeme, die
den nutzer/Patienten einbeziehen, erfordern einen nicht zu
unterschätzenden laufenden zeitlichen Aufwand und eine
schnelle reaktionszeit (etwa bei der beantwortung von
Patientenfragen). Die Zuständigkeit für die facebook-Pfle-
ge (tägliche Kontrolle, redaktionsplan für das Posten von
beiträgen, formulierung der Posts, regelmäßiger, möglichst
monatlicher Austausch des titelbildes etc.) sollte im team
klar definiert sein.
Genaue Kenntnis der betreffenden Systeme und ihrer daten-
schutzrechtlichen Sicherheitslücken: bei der nutzung der
Plattformen gilt es, sowohl die ärztliche schweigepflicht
zu beachten als auch die ungewollte verbreitung vertrau-
licher Daten zu verhindern. Aus sicherheitsgründen sollte
der face book-Account nicht über den Praxisrechner ge-
führt werden. vor dem freischalten ist auf richtige Privat-
sphäre-einstellungen zu achten. Den Plattformen darf auf
keinen fall der Zugriff auf das Adressbuch gewährt werden
(verstoß gegen die schweigepflicht). Da sich die geschäfts-
bedingungen und standardeinstellungen der social-Me-
dia-Plattformen im Zeitverlauf ändern können, sollten Kon-
trollen der nutzungsbedingungen und einstellungen zum
schutz der Privatsphäre regelmäßig erfolgen. schließlich
sind auch die Patienten über die Datenschutzproblematik
aufzuklären (persönliche Daten gehören nicht auf die Platt-
form!), zum beispiel mittels regelmäßiger Posts und/oder
ausgelegter info-flyer in der Praxis. entsprechend kritische
Pinnwand-beiträge von Patienten sind sofort zu löschen.
Auch werbliche Pinnwand-einträge sollten sofort gelöscht
und die Absender gesperrt werden. Auch in Zusammen-
hang mit dem „gefällt mir“-button können Datenschutz-
probleme eintreten. grund ist, dass es über diesen button
bereits beim laden der seite zu einer Datenübertragung
kommt, ohne dass der nutzer hierüber informiert wird oder
eine widerspruchsmöglichkeit hat. Über die so übertragene
url der aktuellen seite und eine personenverknüpfte nut-
zerkennung können die Plattformen ein komplettes surf-
profil der nutzer erstellen.
Trennung der beruflichen und privaten Ebene: berufliche und
private interessen sind über die einrichtung getrennter sei-
ten/Profile klar zu trennen. Der umgang mit den Patienten
sollte sich auf die professionelle ebene beschränken, freund-
schaftsanfragen von Patienten auf der privaten facebook-
seite sollten mit der begründung abgelehnt werden, dass
grundsätzlich keine online-freundschaften mit Patienten
eingegangen werden.
Kenntnis der Rechtslage einschließlich der Aufklärung der
Mitarbeiter: Auch die Praxismitarbeiter müssen die daten-
schutzrechtlichen bestimmungen kennen (patientenbe-
zogene Daten sind auf den Plattformen ebenso tabu wie
diffamierende Äußerungen). Zu beachten ist auch, dass die
Info | Mögliche Features einer Facebook-Fanseite für Praxen
Anlegen einer kostenlosen Praxis-Facebookseite als sogenannte Fanseite eine fanseite bietet ähnliche funktionen wie die Profile privater facebook-nutzer und hat gegenüber einer klassischen website den vorteil einer besseren Auffind-barkeit bei google.
es besteht die Möglichkeit, die Praxis und das team (u. a. mit fotos) vorzustellen und auf Praxisbesonderheiten, spezielle behandlungsmethoden, igel, sprechzeiten, ur-laubsvertretung etc. hinzuweisen oder eine Anfahrtsbe-schreibung einschließlich Parkmöglichkeiten zu geben.
Zudem kann ein online-terminvereinbarungssystem mit eingebunden werden.
Regelmäßige Postings Möglich sind hier infos zu neuen Diagnose- oder be-handlungsmethoden, zu aktuellen erkrankungswellen (grippe, eHeC etc.) oder aktuelle Praxisinformationen (wie z. b. bezüglich eigener veranstaltungen, fortbildun-gen, zum notdienst oder den dienstbereiten Apotheken sowie stellenausschreibungen).
verweise und verlinkungen zu anderen/weiterführenden internetseiten (selbsthilfegruppen, Klinikwebsites etc.). Marketingexperten raten zu mindestens zwei neuen Pos-tings pro woche.
Arztbewertungen gute bewertungen durch die fangemeinde (rezensio-nen) haben eine hervorragende Außenwirkung. Hierbei empfiehlt es sich, Patienten direkt auf die bewertungs-möglichkeit anzusprechen.
aUSgaBe DeZeMBeR 2015 7
AUS DER PRAXIS VR-MED INFO
„ZurÜCK Zur nAtur“ –
HonorArCHAnCen
DurCH HoMöoPAtHie?
Die Naturmedizin – und insbesondere die Homöopathie -
ist bei den deutschen Patienten beliebt wie nie zuvor. Dies
schlägt sich auch in einem wachsenden Angebot nieder.
Umsätze für die Arztpraxis lassen sich dabei aus verschie-
denen Quellen erzielen.
bereits seit langem greifen deutsche Patienten neben der
klassischen schulmedizin auf alternative therapiekonzepte
wie unter anderem naturheilverfahren zurück. besonders
beliebt sind homöopathische therapien, deren nachfrage
innerhalb der letzten Jahre kontinuierlich zugenommen hat.
Dies belegt auch eine bevölkerungsrepräsentative studie des
instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des bun-
desverbands der Arzneimittel-Hersteller (bAH). während im
Jahr 2009 der Anteil der deutschen Anwender homöopathi-
scher Präparate noch bei 53 % lag, stieg er 2014 auf 60 %. Die
Hauptanwendungsgebiete der alternativen Arzneimittel wa-
ren mit großem Abstand erkältungskrankheiten und grippale
infekte (vgl. Abb. 2 auf seite 8).
Dabei sind die verwender von der ausgesprochen guten
verträglichkeit der homöopathischen Arzneimittel (53 %),
ihrer besonderen eignung auch für Kinder (58 %), ihrer ge-
ringen nebenwirkungen (78 %) und der einfachen Anwen-
dung (53 %) überzeugt. grundsätzlich sind Homöopathika
in westdeutschland (Anwenderanteil: 64 %) beliebter als in
ostdeutschland (44 %). Mit einem Anteil von 73 % greifen
insbesondere die frauen zu homöopathischen Medikamen-
ten. bei den Männern liegt der Anteil der Anwender mit 48 %
deutlich niedriger.
Die Homöopathie ist nicht bestandteil des regelleistungska-
talogs der gesetzlichen Krankenversicherung. Die einzelnen
Kassen haben aber die Möglichkeit, diese leistungen über
wahl- bzw. Zusatzverträge, verträge zur integrierten versor-
gung oder über die erweiterten satzungsleistungen anzubie-
ten. Mittlerweile folgen viele Krankenkassen dem bedürfnis
der Patienten nach alternativen Heilmethoden. nach Aus-
kunft des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte
(DZvhÄ) haben bereits zwei Drittel aller deutschen Kran-
kenkassen mit dem DZvhÄ selektivverträge zur homöopa-
thischen versorgung geschlossen. Darüber hinaus sind zwölf
Kassenärztliche vereinigungen spezielle vereinbarungen
über homöopathische leistungen mit verschiedenen Kran-
kenkassen eingegangen. Mittlerweile beteiligen sich bereits
impressumspflicht gilt und eventuelle urheberrechte bei vi-
deos und fotografien berücksichtigt werden müssen. ferner
ist eine gesonderte einwilligung der Mitarbeiter bezüglich
des einstellens ihrer fotos und ihres namens erforderlich.
nicht zuletzt haben Ärzte das fernbehandlungsverbot zu
respektieren und dürfen keine therapeutischen empfeh-
lungen über die Plattformen abgeben. Auch berufswidrige
werbung ist zu vermeiden.
Realistische Einschätzung des Risikos eventueller Imageschä-
digungen (z. B. durch Cyber-Mobbing) sowie der Gefahr der
Verbreitung von Malware: Auch in den sozialen netzwerken
sind spam und schadsoftware weit verbreitet. eine gute fi-
rewall ist somit unerlässlich. ferner sollten die Mitarbeiter
darauf hingewiesen werden, Klicks auf verdächtige links zu
unterlassen.
Haftpflichtversicherung: um eventuelle Haftungsrisiken ab-
zudecken, sollten Ärzte prüfen, ob ihre Haftpflichtversiche-
rung auch auf den bereich der social Media Anwendung
findet.
Die bundesärztekammer bietet in ihrem Downloadbereich
eine Handreichung zum thema „Ärzte in sozialen Medien“
mit weiterführenden tipps zur nutzung der sozialen Medi-
en (vgl. http://bit.ly/1Ks2yob). Der Austausch über soziale
Medien kann für Praxen viele Potenziale bieten. Ärzte und
Zahnärzte müssen sich jedoch darüber bewusst sein, dass
eine entsprechende nutzung (datenschutz-)rechtliche Prob-
leme nach sich ziehen kann. vor allem Mediziner mit geringer
social-Media-erfahrung sollten deshalb gerade beim Aufbau
einer „digitalen identität“ ihrer Praxis die Hilfe von professi-
onellen, auf den ärztlichen bereich spezialisierten Dienstleis-
tern in Anspruch nehmen.
8 SeRViCeMagaZiN FüR äRZte UND aPotHekeR
VR-MED INFO AUS DER PRAXIS
« www.volksbank-im-mk.de • Tel. 0 23 51 / 177 - 0 »<< Wir beraten Sie gerne. >>
www.apothekenrente.info
ApothekenRente_85x115_311014.indd 1 31.10.14 10:15
« www.volksbank-im-mk.de • Tel. 0 23 51 / 177 - 0 »<< Wir beraten Sie gerne. >>
www.apothekenrente.info
ApothekenRente_85x115_311014.indd 1 31.10.14 10:15
« www.volksbank-im-mk.de • Tel. 0 23 51 / 177 - 0 »<< Wir beraten Sie gerne. >>
www.apothekenrente.info
ApothekenRente_85x115_311014.indd 1 31.10.14 10:15
fast 1.500 vertragsärzte an den entsprechenden verträgen.
für die teilnehmenden Mediziner lohnt sich die teilnahme an
den verträgen. einem bericht von „Medscape“ zufolge erhal-
ten sie für die einstündige erstanamnese eine Pauschale in
Höhe von 90 € und für die repertorisation (einordnung der
individuellen symptome entsprechend ihrer wichtigkeit, um
auf dieser basis die geeignete homöopathische Medikation
zu finden) 30 €. Darüber hinaus werden zwei jeweils dreißig-
minütige folgeanamnesen und zusätzliche beratungen von
je 10 Minuten extra honoriert. Die Abrechnung der leistun-
gen erfolgt extrabudgetär zu festen Preisen über eine beauf-
tragte Abrechnungsgesellschaft. Die Kosten für die homöo-
pathischen Medikamente sind von den Patienten zu tragen.
Mittlerweile sind jedoch viele Krankenkassen auch hier zu
einer Kostenübernahme bereit. gegenwärtig erstatten laut
„Apotheken-umschau“ bereits rund 70 der 123 gesetzlichen
Krankenkassen die Kosten für pflanzliche, homöopathische
und anthroposophische Arzneimittel.
Als voraussetzung für eine teilnahme an den homöopathi-
schen selektivverträgen ist laut DZvhÄ eine eigene Praxis
mit Kassenzulassung (für angestellte Ärzte gibt es die Mög-
lichkeit einer sondergenehmigung) und ein entsprechender
Qualifikationsnachweis (Zusatzbezeichnung Homöopathie
oder Homöopathie-Diplom des DZvhÄ) erforderlich. Darü-
ber hinaus besteht die verpflichtung, ein fortbildungspen-
sum von 20 stunden je Kalenderjahr zu erfüllen.
bei Privatpatienten ist die Abrechnung der Kernleistungen
der homöopathischen behandlung über die Ziffern 30 und
31 goÄ abgedeckt. Die Ziffer 30 darf bei einer mindestens
einstündigen homöopathischen erstanamnese inklusive der
Ausarbeitung des falles abgerechnet werden und beträgt
52,46 € (bei 1-fachem satz), 120,65 € (bei 2,3-fachem satz),
beziehungsweise 183,61 € (bei 3,5-fachem satz). Die Ziffer 30
darf innerhalb eines Jahres (hier gilt nicht das Kalenderjahr!)
nur einmal zum Ansatz kommen.
folgekonsultationen mit einer Mindestdauer von 30 Minuten
werden über die Ziffer 31 vergütet. Diese beträgt je nach satz
zwischen 26,23 € (1-facher satz), 60,33 € (2,3-facher satz) und
91,81 € (3,5-facher satz). innerhalb von sechs Monaten dürfen
höchstens drei folgekonsultationen abgerechnet werden. bei
Kindern unter 14 Jahren ist die erstanamnese (mit dem hal-
ben gebührensatz) abrechenbar, sofern die Dauer zwischen
30 und 60 Minuten beträgt. voraussetzung für die Honorie-
rung ist – wie auch im selektivvertraglichen bereich – neben
der schriftlichen Dokumentation der erbrachten leistungen
ein Qualifikationsnachweis in form einer entsprechenden
weiter- oder fortbildung (z. b. Diplom des DZvhÄ).
Ärzte, die ihr leistungsspektrum um homöopathische leis-
tungen ergänzen möchten, sollten sich gut und ausreichend
vorbereiten und ihre Patienten frühzeitig informieren. Auch
wenn das Angebot bei vielen Patienten willkommen ist, darf
nicht vergessen werden, dass die homöopathische therapie
mit einem vergleichsweise hohen Zeitaufwand einhergeht,
was bei der terminvergabe und bei der belegung der Pra-
xisräume zu berücksichtigen ist. Auch bei der Auswahl der
Mitarbeiter sollte darauf geachtet werden, dass sie den spe-
ziellen Anforderungen einer homöopathisch ausgerichteten
Arztpraxis genügen und idealerwiese persönliches interesse
für die Homöopathie mitbringen.
Abb. 2 | Von Verwendern erfolgreiche Einnahme von Homöopathika nach Symptomen
Quelle: institut für Demoskopie Allensbach (2014) grafik: rebMAnn reseArCH
Magenbeschwerden
Schlaflosigkeit
Verdauungsbeschwerden
Kopfschmerzen
Insektenstiche/Sonnenbrand
Stärkung des Imunsystems
Erkältungen und gripale Infekte
60 %10 % 20 % 30 % 40 % 50 %
56 %
30 %
24 %
22 %
21 %
19 %
19 %
0 %
aUSgaBe DeZeMBeR 2015 9
AUS DER PRAXIS VR-MED INFO
AtlAs MeDiCus®
regionAlAnAlYse –
treffen sie Die riCHtige
stAnDortentsCHeiDung!
Die von der Volksbank im Märkischen Kreis eingesetzte
Informationsplattform ATLAS MEDICUS® gibt den Frei-
berufler-Betreuern sowie den Ärzten und Zahnärzten
umfangreiche onlinebasierte Werkzeuge für eine nach-
haltige gesundheitsökonomische Beratung mit gezieltem
regionalem Fokus an die Hand. Die jüngst aktualisierte
Regionalanalyse bietet eine Auswahlmöglichkeit unter
rund 3.000 Karten und umfasst die Bedarfsplanung sowie
eine Standortanalyse.
bei der niederlassung legen Ärzte und Zahnärzte oft zu we-
nig Augenmerk auf den künftigen standort. Doch neben
der Kompetenz und dem leistungsangebot des Mediziners
sowie dem Praxisimage ist gerade der standort ein wich-
tiger bestimmungsfaktor für den wirtschaftlichen erfolg.
Hinzu kommt, dass aufgrund der geänderten gesetzlichen
rahmenbedingungen standortentscheidungen immer kom-
plexer werden. An erster stelle sind hier die seit 2013 gel-
tende neue bedarfsplanung sowie die bestimmungen des
gKv-versorgungsstärkungsgesetzes (gKv-vsg) zum Abbau
der Überversorgung zu nennen. nicht nur im vorfeld einer
Praxisneugründung, sondern auch bei strategischen entschei-
dungen wie einer Praxisübernahme, der Überführung der
Praxis in eine Kooperation, der Ausgründung einer filialpra-
xis, der gründung einer überörtlichen gemeinschaftspraxis
oder der strategischen Ausrichtung etablierter Praxen soll-
te neben der berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen
standortkriterien nicht auf eine differenzierte umfeldanalyse
verzichtet werden. Auch für den Praxisabgeber können ge-
zielte und detaillierte informationen zum standort der Praxis
für die verhandlungen mit potenziellen Käufern hilfreich sein.
Die von den freiberufler-betreuern der volksbank im Mär-
kischen Kreis eingesetzte regionalanalyse erlaubt individuel-
le, auf den Kunden zugeschnittene Auswertungen. Das tool
untersucht dabei unter anderem Kriterien wie die Konkur-
renzsituation oder das Honorarpotenzial (einschließlich der
Privatumsätze) oder nimmt eine Überprüfung hinsichtlich der
vorgaben der neuen bedarfsplanungsrichtlinie vor.
im folgenden werden die einzelnen funktionen der neuen
regionalanalyse exemplarisch dargestellt.
1. Planungsbereiche
Die Karten weisen die Planungsbereiche der jeweiligen fach-
gruppe gemäß der aktuell geltenden bedarfsplanungsrichtli-
nie aus. Hierbei sind die noch offenen Planungsbezirke grün
markiert, rot steht für einen gesperrten Planungsbereich. Die
feststellung, ob ein Planungsbereich offen oder gesperrt ist,
obliegt dem zuständigen landesausschuss der Ärzte und
Krankenkassen.
vor allem bei den Hausärzten ist die Übersicht über bedarfs-
planung hilfreich, weil sie bei den hier geltenden kleinen
Planungsbereichen für einen schnellen Überblick über die
grundsätzlichen niederlassungsmöglichkeiten sorgt. Darüber
hinaus lässt sich anhand der Kartendarstellung auf einen blick
erkennen, wie die situation in den benachbarten Planungsbe-
reichen ist. sind beispielsweise die angrenzenden Planungs-
bereiche offen, ist von einer geringeren Konkurrenzstärke
auszugehen beziehungsweise ist eventuell mit Patientenzu-
strömen aus benachbarten bereichen zu rechnen.
2. Versorgungsgrad
Der versorgungsgrad liefert detaillierte informationen zur
versorgungssituation (vgl. Abb. 3). Die Karten weisen je nach
ausgewählter fachgruppe den tatsächlichen versorgungs-
grad in den jeweiligen Planungsbezirken aus. Dieser ergibt
sich aus der in der bedarfsplanungsrichtlinie festgeschriebe-
nen verhältniszahl. eine unterversorgung wird in der regel
angenommen, wenn die tatsächliche Anzahl an Hausärzten
Abb. 3 | Versorgungsgrad, KV-Region Westfalen-Lippe, Hautärzte
Quelle: rebMAnn reseArCH, AtlAs MeDiCus® (2015)
10 SeRViCeMagaZiN FüR äRZte UND aPotHekeR
VR-MED INFO AUS DER PRAXIS
mehr als 25 % – bei fachärzten mehr als 50 % – unter dem
ermittelten bedarf liegt. eine Überversorgung besteht ab ei-
nem versorgungsgrad von 110 %. ein hoher versorgungsgrad
beziehungsweise eine Überversorgung – insbesondere ab ei-
nem versorgungsgrad von 140 % – ist für Praxisabgeber kri-
tisch, weil die gefahr besteht, dass der Zulassungsausschuss
aufgrund der neuen bestimmungen des gKv-vsg einer
nachbesetzung nicht zustimmt.
3. Konkurrenzsituation
Die Karte zur Konkurrenzsituation stellt die einwohnerzahl in
relation zur Anzahl der vertragsarztsitze der jeweiligen fach-
gruppe in dem bedarfsplanungsbereich dar. gezählt werden
die an der ambulanten versorgung teilnehmenden Ärzte, in-
klusive der angestellten Ärzte. eine hohe Ärztedichte erzeugt
in der regel einen entsprechenden Konkurrenzdruck, sodass
diese regionen rot gekennzeichnet sind. regionen mit nied-
riger Arztdichte sind grün eingefärbt.
4. Umsatzpotenzial GKV
Diese Karten geben Aufschluss über das gKv-umsatzpoten-
zial, das je Arzt in der angegebenen region durchschnittlich
erreichbar ist. Ausgehend von den tatsächlichen umsätzen
in den Kv-regionen werden die gKv-umsatzpotenziale für
die regionen auf basis der pro Altersklasse anfallenden gKv-
Kosten errechnet. Je älter die bevölkerung eines Planungs-
bereiches ist, desto höher fallen hier in der regel die gKv-
Ausgaben bei den niedergelassenen Ärzten aus. Der ausge-
wiesene indikator gibt damit einen ersten Hinweis über die
Höhe des anzustrebenden Honorars. für Praxisgründer wäre
der ausgewiesene wert ein umsatzziel, das circa drei bis fünf
Jahre nach der gründung erreicht werden sollte. für beste-
hende Praxen erlaubt der wert einen vergleich des Honorars
mit dem Durchschnitt der fachgruppe des Planungsberei-
ches oder der Kv-region. bei Praxen, die deutlich unter dem
ausgewiesenen umsatz liegen, ergeben sich an dieser stelle
Ansatzpunkte für eine weitergehende „feindiagnostik“ und
beratung.
5. Privatärztliches Umsatzpotenzial
für das privatärztliche umsatzpotenzial wird ebenfalls je Pla-
nungsbezirk sowie nach ausgewählter fachgruppe ein Durch-
schnittswert ausgewiesen. Darin enthalten sind neben den
umsätzen mit privaten Krankenversicherungen (PKv-um-
sätzen) und mit individuellen gesundheitsleistungen (igel)
auch die sonstigen privaten umsätze, die etwa im rahmen
der gutachterlichen tätigkeit erzielt werden. Ausgehend von
den tatsächlichen umsätzen in den Kv-regionen werden die
privatärztlichen umsatzpotenziale für die regionen auf basis
der pro Altersklasse anfallenden privatärztlichen Ausgaben
errechnet. Auch seitens der privatärztlichen Ausgaben be-
steht ein Zusammenhang mit der Altersstruktur der bevöl-
kerung des jeweiligen Planungsbereiches. besonders wichtig
ist diese Auskunft, wenn es um die erstellung eines igel-Kon-
zeptes oder die gestaltung anderer zuzahlungspflichtiger
leistungen geht. Zudem dürfte diese information auch die
Zahnärzte besonders interessieren, bei denen die selbstzah-
lerleistungen eine deutlich wichtigere rolle spielen als bei
den Humanmedizinern.
6. Umsatzpotenzial gesamt
Diese Kartenfunktion bildet das gesamtpotenzial ab, das sich
aus den beiden bereichen gKv-umsatz und dem privatärzt-
lichen umsatz zusammensetzt (vgl. Abb. 4). Die farbgebung
gibt einen ersten Überblick. Dabei gilt: grün entspricht ei-
nem hohen gesamt-umsatzpotenzial und rot einem nied-
rigen (bei dem ausgewählten beispiel zeigt sich, dass das
gesamt-umsatzpotenzial der Hautärzte unter anderem in
recklinghausen, unna, Hagen und im ennepe-ruhr-Kreis
besonders hoch und in Paderborn und Münster unterdurch-
schnittlich niedrig ist).
7. Gesamtbeurteilung der Region
Die gesamtbeurteilung der jeweiligen region für eine fach-
gruppe ergibt sich aus der Zusammenführung folgender
standortkriterien:
gKv-umsatzpotenzial (hohes umsatzpotenzial
ist positiv für die gesamtbeurteilung)
Abb. 4 | Umsatzpotenzial gesamt, KV-Region Westfalen-Lippe, Hautärzte
Quelle: rebMAnn reseArCH, AtlAs MeDiCus® (2015)
Ihre Volksbank InformIert VR-MED INFO
aUSgaBe DeZeMBeR 2015 11
VR-MED Konto
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Wir machen den Weg frei.
VERBINDETVERBINDET
Das Konto für Heilberufl erBei der Volksbank sind Sie z.B. als Arzt, Zahnarzt und Apotheker genau richtig, denn unser Spezialist für Freiberufl er in Heilberufen weiß, worauf es Ihnen ankommt und was für Sie wichtig ist. Mit unserem VR-MEDKonto – exklusiv für alle Freiberufl er in Heilberufen – bieten wir Ihnen ein kostengünstiges Girokonto mit Guthabenverzinsung.
Weitere Infos erhalten Sie bei unseren Ansprechpartnern vor Ort.
<< Die richtige
Diagnose stellen! >>Monatlicher
Grundpreis
15,-€
« www.volksbank-im-mk.de • Tel. 0 23 51 / 177 - 0 »* variable Zinsanpassung erfolgt halbjährlich Anfang April und Anfang Oktober;Guthabenverzinsung setzt ab 5.000 € ein und umfasst dann das gesamte Guthaben
» Guthabenverzinsung* automatisch 40 % des 3-Monats-Euribor ab 5.000 € Guthaben
» Zehn beleghafte Buchungen inklusive, danach 1,45 €» Beleglose Buchungen inklusive
» Eine VR-BankCard maestro inklusive
VR-Medicus_Anzeige_180x95_quer_041114.indd 1 04.11.14 15:14
Privat-umsatzpotenzial (hohes umsatzpotenzial
ist positiv für die gesamtbeurteilung)
Konkurrenzsituation (niedrige Ärztedichte
ist positiv für die gesamtbeurteilung)
Die gewichtung erfolgt jeweils mit einem Drittel. Die farbstu-
fen stellen Abweichungen vom Durchschnittswert der jewei-
ligen Messgröße dar, wobei die farben rot grundsätzlich
Abb.5 | Gesamtbeurteilung, KV-Region Westfalen-Lippe, Hautärzte
Quelle: rebMAnn reseArCH, AtlAs MeDiCus® (2015)
ungünstige und grün günstige Ausprägungen implizieren. Je
höher die Punktzahl und je grüner der bereich in der Karte
ausgewiesen ist, desto besser ist die situation hinsichtlich der
Konkurrenz und der strategischen Positionierung der Praxis
in dieser region zu beurteilen.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass bei der bewertung
und wahl eines standortes viele weitere faktoren eine rolle
spielen (wie z. b. die jeweiligen (Miet-)Preise für immobilien,
die lokalisation der Praxis hinsichtlich der sie umgebenden
infrastruktur sowie die verkehrsanbindung etc.). ferner soll-
ten auch andere versorgungseinrichtungen nicht außer Acht
gelassen werden. in ballungsgebieten findet sich oft eine
Konzentration an stationären und ambulanten leistungser-
bringern, sodass sich vergleichsweise kleine Praxen am Markt
nur schwer durchsetzen können und gegebenenfalls unter
Patientenmangel leiden.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Gerne führen unsere erfahrenen und spezialisierten Mit-
arbeiter eine individuell auf Ihre Situation zugeschnittene
Regionalanalyse aus und unterstützen Sie beratend auch
bei allen weiteren Fragen rund um die Praxis sowie bei
allen finanziellen Themen einschließlich der (privaten)
Absicherung Ihrer Familie.
VR-MED INFO Ihre Volksbank InformIert
12 SeRViCeMagaZiN FüR äRZte UND aPotHekeR
PrÄsiDent Der bunDes-
ÄrZteKAMMer referiert
beiM volKsbAnKforuM
Mit dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Frank
Ulrich Montgomery, haben am 10. November gut 200 Mit-
glieder und Kunden der Volksbank im Märkischen Kreis
beim inzwischen vierten VolksbankForum in der Stadt-
halle Meinerzhagen einen begnadeten Redner kennen-
gelernt. Sein Vortrag „Medizinische Versorgung im
Spannungsfeld von Demografie und Wirtschaft-
lichkeit“ verdeutlichte anschaulich eine Reihe von Her-
ausforderungen des deutschen Gesundheitssystems, die
er im Anschluss mit einer fachlich versierten Runde aus
Vertretern der Wirtschaft, Gesundheitsbranche und von
der Volksbank auf dem Podium diskutierte.
nach theo waigel, Margot Käßmann und sascha lobo war
zum vierten volksbankforum mit Dr. frank ulrich Montgomery
erneut ein hochkarätiger wie prominenter referent der ein-
ladung der volksbank im Märkischen Kreis in die volmestadt
gefolgt, wie vorstandssprecher Karl-Michael Dommes bei der
begrüßung nicht ohne stolz betonte. Der Ärztekammer-Präsi-
dent, selbst promovierter Mediziner, befasste sich in Meinerz-
hagen intensiv mit den Chancen der nächsten generation auf
eine gute medizinische versorgung – sowohl auf seiten der
Ärzte als auch auf seiten der Patienten. Dabei veranschaulich-
te er gekonnt die brisanz der Problematik.
gelöst werde. Die Politik denke nur in legislaturperioden,
aber nicht langfristig. Außerdem schreibt er einer unange-
messenen Überregulierung im gesundheitssystem durch die
Politik eine erheblich negative wirkung zu. Das deutsche ge-
sundheitssystem sei qualitativ das beste der welt. Doch leider
habe eine jahrelange ideologische „schwarzmalerei“ der Po-
litik und vermeintlicher experten das system und seine Qua-
lität schlechtgeredet und so unangemessen unzufriedenheit
geschürt. Mit blick auf die entwicklung des bruttoinlands-
produktes (biP) und die Kosten des gesundheitssystems, die
übrigens weniger stark gestiegen sind als das biP, sagte er:
„Dieselben Probleme, die wir mit der finanzierung unseres
rentensystems bekommen, erwartet auch unser sozial-
system im gesundheitsbereich.“ es werde heute nur für Kos-
ten eingezahlt, die heute entstehen. bei einer rückläufigen
Zahl an einzahlern werde der beitrag zur Krankenversich-
erung zwangsläufig irgendwann steigen müssen. Die nach-
wachsende generation werde aber nicht bereit sein, diesen
Preis zu zahlen, sondern andere lösungen suchen.
Dr. frank ulrich Montgomery erinnerte daran, dass die bevöl-
kerungszahl sinkt und dabei gleichzeitig immer älter wird. im
Alter steigen gesundheitliche Probleme und damit die Kosten
der medizinischen versorgung. Dies könne bei den eckdaten
des heutigen sozialsystems nicht aufgehen. Hinzu komme,
dass jüngere generationen in bezug auf ihre Arbeitskraft
anders ticken. seit 1970 habe sich die Jahresarbeitszeit im
schnitt von 2.000 auf rund 1.300 stunden reduziert. Zudem
leide auch die gruppe der Mediziner unter der Demografie.
Der referent stellte klar, dass sich die finanzierung der sozi-
alsysteme nicht durch beliebige beitragsanpassungen gestal-
ten lasse. infrage gestellt werden müsse daher die leistung
der versorgung: was zählt zur medizinischen grundversor-
gung? wie ist ein system finanziell auszusteuern, ohne rei-
bungsverluste zu haben? wie lassen sich Patientenwege bes-
ser steuern, die heute aufgrund ihrer Art und weise, Ärzte in
Moderator Mirko Heintz (l) und vorstandssprecher Karl-Michael
Dommes freuten sich zur eröffnung sichtlich auf ein spannendes
thema mit spannenden gästen.
Dr. Montgomery zeigte die Probleme unseres gesundheitswesens
in seinem impulsvortrag unterhaltsam und rhetorisch ausgefeilt auf.
Zum Auftakt sagte er mit einem Augenzwinkern: „Das ei-
gentliche Problem unseres gesundheitssystems sind sie mit
ihrer sozial unverträglichen Zählebigkeit.“ Deutlich ernster
betonte Montgomery, dass alle Probleme des deutschen
gesundheitssystems hinlänglich bekannt seien, aber keines
Ihre Volksbank InformIert VR-MED INFO
aUSgaBe DeZeMBeR 2015 13
Die gäste des Podiums fanden zu den Herausforderungen und lö-
sungsansätzen eine individuelle sichtweise, die den Zuhörern die brei-
te des themas anschaulich vorstellte und zum nachdenken anregte.
Anspruch zu nehmen, selbst viel zur ressourcenverschwen-
dung im system beitragen?
Diese fragen müsse eine gesellschaft und insbesondere die
Politik beantworten. Das Problem dabei: Die jüngeren ge-
nerationen werden entweder nicht in der lage oder nicht
gewillt sein, die Kosten für das hohe Qualitätslevel zu tragen.
Dabei warf Dr. frank ulrich Montgomery provozierend fol-
genden Aspekt auf: in naher Zukunft werden mehr als die
Hälfte der wahlberechtigten in Deutschland älter als 60 Jah-
re sein, zahlen müssen aber die Jüngeren. wenn aber Politik
dem überwiegenden wählerinteresse folgt, jüngere genera-
tionen jedoch nicht mehr zahlen können oder wollen, könne
das nicht funktionieren. Abschließend verwies er darauf, dass
die aktuelle flüchtlingsproblematik einen möglichen Ausweg
positiv flankieren könne, da flüchtlinge bei richtiger integra-
tion dem demografischen wandel entgegenwirken und das
system damit auf breitere füße stellen könnten.
als Koordinator der versorgung sehr positiv wirken könn-
ten. Zudem sehen beide die nachfolgersuche für eine Praxis
als schwierig bis unmöglich an und deshalb müssten wege
gefunden werden, junge Menschen früh für den beruf zu
begeistern. Montgomery ergänzte dazu, dass die Ärzte-
schaft ebenfalls ihren teil zu dem Problem beitrage, dass im-
mer weniger junge Menschen Allgemeinmediziner werden
wollen, weil sie bereits in der Ausbildung suggeriert bekom-
men: zu viel Arbeit – zu wenig geld.
Das lennetz hat den Antritt, über Kooperationen eine struk-
turierte versorgung sicherzustellen – vom Hausarzt über den
facharzt bis hin zum Krankenhaus. idealerweise solle es zu-
künftig ein gemeinsames budget geben, um ressourcenopti-
miert zu arbeiten und Patientenströme richtig zu lenken. Dies
sei aber eine große Herausforderung, weil auch oft Ärzte nur
bedingt bereit seien, in einer solch engen Kooperation zu ar-
beiten. Deshalb habe das netzwerk noch viel Arbeit vor sich.
ingo Jakschies berichtete, dass das Modell gesundheitscam-
pus nach der Krankenhausschließung in balve zwar keine
rundumversorgung vor ort sicherstelle, es aber ein geeig-
netes Konzept sei, damit eine grundversorgung vor ort ver-
bleibt. Darüber hinaus werde nicht nur ein ärztliches Ange-
bot, sondern vermehrt auch andere Angebote rund um die
gesundheit – z. b. Pflegeangebote, Physiotherapie, rehabili-
tationssport – unter dem Dach des Campus bereitgestellt.
Michael Kaufmann betonte, dass das Krankenhaus Pletten-
berg zeige, dass Modelle der öffentlichen und der privaten
finanzierung funktionieren können. er nimmt aber vor allem
die kommunale Politik in die Pflicht, mehr für den öffentli-
chen Auftrag zur gesundheitsversorgung zu tun. er kritisier-
te dabei klar das Preissystem des gesundheitssystems, das
bei der anschließenden Podiumsdiskussion standen neben
dem Ärztekammer-Präsidenten zudem friedrich-ernst von
seidlitz von der lennetz gmbH – einem Zusammenschluss
von 57 in freien Praxen niedergelassenen Haus- und fachärz-
ten –, Michael Kaufmann, geschäftsführer der Krankenhaus
Plettenberg gmbH, ingo Jakschies, geschäftsführer des ge-
sundheitscampus sauerland in balve, Hans-georg Miserre,
Allgemeinmediziner aus Meinerzhagen-valbert, und volks-
bank-vorstand roland Krebs rede und Antwort. Moderator
Mirko Heintz lies dabei jeden teilnehmer aus seiner sicht die
Herausforderungen und die individuellen lösungsansätze
schildern.
Die Ärzte Hans-georg Miserre und friedrich-ernst von seid-
litz zeigten sich überzeugt, dass die bedeutung von Allge-
meinmedizinern nicht ausreichend honoriert wird, obwohl
sie insbesondere für die ressourcenverwendung im system
es diskutierten (v. l.) volksbank-vorstand roland Krebs, ingo Jak-
schies (gesundheitscampus sauerland), friedrich von seidlitz (len-
netz), referent Dr. Montgomery, Hans-georg Miserre (Allgemein-
mediziner, Meinerzhagen-valbert), Michael Kaufmann (Krankenhaus
Plettenberg) – moderiert von vorstandssprecher Karl-Michael Dom-
mes und Mirko Heintz.
VR-MED INFO Ihre Volksbank InformIert
14 SeRViCeMagaZiN FüR äRZte UND aPotHekeR
börse AKtuell
Der Terror in Paris sitzt uns sicherlich noch allen sehr tief
in den Knochen. Die Gefahr von Anschlägen ist aktueller
denn je. Trotz dieser schockierenden Nachrichten haben
sich die weltweiten Börsen sehr stabil gezeigt und wir
rechnen auch weiterhin mit moderat steigenden Kursen.
nach dem DAX rekordhoch bei 12.390 Punkten im April kon-
solidierte der Markt bis auf 9.325 Punkte im september. Das
alte sprichwort „sell in may and come back in september“ hat
sich in diesem Jahr wieder bewahrheitet, denn allein der ok-
tober brachte Dax-Anlegern wieder satte zwölf Prozent Plus
und hat damit die verluste der diesjährigen Konsolidierung
weitgehend egalisiert.
Warum erwarten wir weiterhin stabile Börsen?
Die europäische Zentralbank (eZb) möchte im Zuge der
Dezember-Zinssitzung ihre derzeitige geldpolitische Ausrich-
tung überprüfen. Den Ausführungen unseres europäischen
notenbankpräsidenten Mario Draghi zufolge ist die eZb be-
reit, alle im rahmen ihres Mandats zur verfügung stehen-
den Mittel einzusetzen, wenn dies notwendig werden sollte.
Die eZb wird also aller voraussicht nach das Anleihekauf-
programm ausweiten und damit die Aktienmärkte weiter
stützen. in den usA hingegen wird eine Zinserhöhung der
amerikanischen notenbank (feD) im Dezember immer wahr-
scheinlicher. Die Zinserhöhung wird jedoch in kleinen schrit-
ten erfolgen, sodass die globalen Kapitalmärkte weiterhin
vom niedrigzinsniveau geprägt sein werden. Mit einer erhö-
hung der Zinsen in den usA würde der us-Dollar nochmals
gestärkt und der euro weiter geschwächt werden, was sich
positiv auf unsere exporte auswirken dürfte.
Auch die schwachen ölpreise (geschuldet durch zu hohes
Angebot bei entsprechend geringerer nachfrage) wirken
wie ein kleines Konjunkturprogramm für unsere wirtschaft.
Kurzfristig wird keine prägnante gegenbewegung bei den
rohstoffpreisen erwartet. Auch der so wichtige chinesische
Markt scheint sich nach den starken Abwertungen in diesem
Jahr wieder zu stabilisieren, auch deshalb weil die geplanten
geld- und finanzpolitischen Maßnahmen der chinesischen re-
gierung erste erfolge zeigen.
All diese faktoren (niedrige Zinsen, schwacher euro und ro-
buste wirtschaftsdaten) werden auch weiterhin gelder in die
Aktienmärkte fließen lassen.
Aufgrund der attraktiven Dividendenrendite sollten Akti-
en weiter von investoren bevorzugt werden und gehören
in jedes gut strukturierte Depot. Die aktuellen Dividenden-
renditen im DAX liegen bei durchschnittlich circa 3,00 %, im
eurostoxx bei circa 3,30 %. im vergleich bieten sichere bun-
desanleihen mit zehnjähriger laufzeit aktuell nur noch eine
rendite von 0,61 % pro Jahr.
Die spezialisten unseres wertpapierhandels unterstützen
sie gerne bei ihrem individuellen wertpapiergeschäft. ent-
sprechend ihrer Ziele und risikobereitschaft erarbeiten wir
gemeinsam mit ihnen maßgeschneiderte lösungen und
strategien.
sprechen sie uns einfach an. sie erreichen uns täglich wäh-
rend der börsenöffnungszeiten zwischen 08:30 uhr und
17:30 uhr.
Oliver Maiwurm
Abteilungsdirektor wertpapierhandel
volksbank im Märkischen Kreis eg
telefon: 02351 / 177 - 1690
unabhängig von der Menge an behandlungen vor ort aufge-
stellt ist: so bekommt ein Krankenhaus mit 300 geburten pro
Jahr für eine entbindung dasselbe, wie ein Haus, das 2.000
entbindungen jährlich durchführt. Dies führt seiner Meinung
nach zu einer unverhältnismäßigen begünstigung von Mono-
polismus. Montgomery hielt dem entgegen, dass eine sinn-
volle Konzentration unter Aspekten der Qualitätssicherung,
aber auch aus volkswirtschaftlicher sicht erforderlich und
nicht aufzuhalten sei. seien die rahmenbedingungen vor ort
dafür nicht gegeben, könne zwar ein Krankenhaus aufrecht-
erhalten werden, die entstehende Kostendifferenz müsste
aber vor ort getragen werden.
gesundheitsprojekte nicht nur aus volkswirtschaftlicher sicht,
sondern als instrument der gestaltung regionaler Attraktivi-
tät zu sehen, ist ein Aspekt, der die volksbank im Märkischen
Kreis dazu bewegt, Projekte wie den gesundheitscampus
sauerland finanziell zu unterstützen, wie volksbank-vorstand
roland Krebs erläuterte. Darüber hinaus bietet das Kreditins-
titut Medizinern eine fachlich fundierte begleitung in finanz-
fragen und ist in der lage, nachfolgeprozesse sowohl bera-
tend als auch mit finanzkonzepten zu unterstützen.
Ihre Volksbank InformIert VR-MED INFO
aUSgaBe DeZeMBeR 2015 15
impressum
HerausgeberVolksbank im Märkischen Kreis eG Sauerfelder Straße 5, 58511 LüdenscheidAnsprechpartner: Jens RulandFirmenkundenbetreuer Heilberufe
Redaktion, Konzeption & GestaltungREBMANN RESEARCH GmbH & Co. KG, Mommsenstr. 46, 10629 Berlin
Bilder und Grafiken:Volksbank im Märkischen Kreis eGREBMANN RESEARCH GmbH & Co. KGSeite 5: Fotolia – Sondem, Seite 7: Fotolia – Björn Wylezich
Die Sonderthemen wurden mit freundlicher Unterstützung der genannten Unternehmen verwirklicht.
Diese Publikation beruht auf allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuver-lässig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird nicht übernommen. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle und unverbindliche Einschätzung der jeweiligen Verfasser zum Redaktionsschluss wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Volksbank im Märkischen Kreis eG dar. Die Volksbank im Märkischen Kreis übernimmt keine Haftung für die Verwendung der Publikationen oder deren Inhalt.
Copyright Volksbank im Märkischen Kreis eG. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe „VR-MED INFO“ Volksbank im Märkischen Kreis gebeten.
Unser Netzwerk für Sie:
Helge Janeck
Private banking Manager
oliver Maiwurm
Abteilungsdirektor Handel
wolfgang Keil
testamentsvollstrecker
wolfgang Maasch
Direktor immobilien
Jan Zanger
Abteilungsdirektor Zahlungsverkehr und Außenhandel
wir arbeiten gerne für sie mit ihrem
persönlichen steuerberater zusammen.
Volksbank im Märkischen Kreis eG
sauerfelder str. 5, 58511 lüdenscheid
telefon: 02351 / 177 - 0
fax: 02351 / 177 - 1429
e-Mail: [email protected]
internet: www.volksbank-im-mk.de
Ihr Ansprechpartner:
Jens ruland
Dipl.-betriebswirt (bA)
firmenkundenbetreuer Heilberufe
telefon: 02351 / 177-1154
e-Mail: [email protected]
VR-MED KonzeptDiagnose – Leistung – Vertrauen – Erfolg
Unsere VerbundPartner:
Volksbank im Märkischen Kreis eGSauerfelder Str. 5, 58511 Lüdenscheid
Telefon: 02351 / 177 - 0
Fax: 02351 / 177 - 1429
E-Mail: [email protected]
Internet: www.volksbank-im-mk.de