So vermeide ich den Herzinfarkt!
Wirksame Strategien gegen die Volkskrankheit Nr. 1
Prim.Univ.Prof.Dr. Robert Schmoliner
Ärztlicher Leiter der HerzReha
Herz-Kreislauf-Zentrum
Bad Ischl
Herzinfarkt = tiefgreifendes Erlebnis
• Angst und Ungewißheit
• Oft unangebrachte Schonung
• Gefühle der Minderwertigkeit
• Depressionen
Gesicherte Massnahmen zur Reduktion des Arteriosklerose-
Risikos
• Nikotinabstinenz
• Reduktion des LDL-Cholesterins
• Blutdrucksenkende Behandlung
• Körperliche Aktivität
• Ernährungsumstellung
• Stressvermeidung
Zigarettenrauchen
• 29% aller Österreicher rauchen
-32% Männer
-29% Frauen
• 2.3 Milionen Raucher
-1.2 Millionen Männer
-1.1 Millionen Frauen
Zigarettenrauchen
• 1 von 2 Langzeitrauchern stirbt direkt an den Folgen des Rauchens
• Ein Raucher verliert durchschnittlich 12
Jahre seines Lebens
• In Österreich sterben 14000 Menschen an den Folgen des Rauchens
• Jedes Jahr sterben 1 Million Menschen an Lungenkrebs
Die letzte Zigarette
• Jede gerauchte Zigarette verkürzt das Leben um 11 Minuten.
• Ein Zigarettenpackerl kostet 3 Stunden und 40 Minuten Lebenszeit.
• Rauchen ist schrittweiser Selbstmord.
Die letzte Zigarette
Nach 20 Minuten:
• Blutdruck sinkt auf normale Werte
• Pulsschlag normalisiert sich
• Temperatur von Händen und Füßen steigt auf normale Werte
Die letzte Zigarette
Nach 24 Stunden:
• Die Gefahr eines Herzinfarktes sinkt!
Die letzte Zigarette
Nach einem Jahr:
• Das Risiko einer Erkrankung der Herzkranzgefäße halbiert sich.
Passivrauchen
• Es besteht ein erhöhtes Risiko für koronare Herzerkrankugen in fast allen Untersuchugen!
• Risikoerhöhung bei 25-35%!
Passivrauchen
• Nebenstromrauch einer Zigarette
• Mehr als 4000 Inhaltsstoffe
• Über 50 davon potenziell kanzerogen (also krebserregend)
CHOLESTERIN
• FAKTEN
• MYTHEN
Was ist Cholesterin?
• Steroide (=wachsähnliche) Substanz
• Lebensnotwendig
• Bestandteil der Zellen (Membran, Mitochondrien)
• Vorstufe der Gallensäuren
• Vorstufe von Hormonen
• Vorstufe von Vitamin D
Zielwerte
Primärprävention Sekundärprävention
Cholesterin <200 <160
HDL-Chol >50 >50
LDL-Chol <130 <100
Chol/HDL <5 <3
Triglyzeride <150 <150
LDL-Cholesterin steigt, wenn
• die Nahrung große Fettmengen enthält
• die Nahrung zu viel Zucker enthält
• zu viel Alkohol getrunken wird
• man zu wenig Bewegung macht
HDL-Cholesterin steigt, wenn
• man Gewicht abnimmt
• man das Rauchen aufgibt
• man regelmäßig gezielte Bewegung macht
Bauchumfangmessung kannLeben retten!
• Frauen <90cm
• Männer <100cm
• Reduktion des BU um 1cm• reduziert Risiko um 3%!• Verlängert das Leben um 1 Jahr!
Blutdruck
• Hypertonie: >140 >90 mm Hg
• Normal: <130 <85 mm Hg
• Optimal: <120 <80 mm Hg
1.5 Millionen Österreicher haben Hypertonie und wissen es nicht!
Nichtmedikamentöse Massnahmenbei Hypertonie
• Gewichtsreduktion
• Kochsalzreduktion
• Alkoholkonsum reduzieren
• Körperliche Betätigung
• Gesunde Ernährung
• Beendigung des Rauchens
Bewegung
Wir bewegen uns zu wenig!
Daher:
• regelmäßiges Training
• Ausdauertraining
• Kein Wettbewerbsdruck!
Nordic Walking
• Idealer Ausdauersport
• Keine Altersgrenze
• Für Ungeübte und Übergewichtige
• 90% aller Muskeln werden betätigt
Nordic Walking
• Ausdauer
• Kraft
• Koordination
• Gleichgewicht
Bewegung
• Zumindest 30 Minuten Bewegung an den meisten Tagen der Woche
Kenneth Cooper
• „Ein Gramm Prävention ist mehr als ein Kilogramm
Therapie!“
Bewegungstherapie
• 2 Metaanalysen an über 50 großen Studien
• Über 400 000 Probanden
• KHK-Letalität und Gesamtmortalität wurden meßbar reduziert
• Um 30 – 50%! bei Männern und Frauen
Stress und Herzinfarkt
• Herzinfarkt führt zum Nachdenken über den eigenen Lebensstil
• Radikale Änderung der Persönlichkeit ist kaum möglich und nicht sinnvoll
• Nicht alle Stressfaktoren sind vermeidbar
• Lernen, wie Stress besser gehandhabt werden kann
Tipps zur Stressbewältigung
• Bewußtwerden über Lebensführung und Lebensstil
• Abwägen zwischen Gesundheitsgewissen und Leistungsgewissen
• Entspannende Freizeitbeschäftigung
• Erleben von Ruhe und Stille
• Körperliche Betätigung
Psyche und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Klare und überzeugende Beweise in 4 spezifischen Bereichen:
1. Depressivität und Angst
2. Persönlichkeitsfaktoren und Charaktereigenschaften
3. Soziale Isolation
4. Chronische Belastungen im Arbeitsleben
DepressionHäufigkeit:
• Allgemeinbevölkerung 10%
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen 20%
Das Herz ist die Schwachstelle des Diabetikers!
ESC Kongress München 2004
Diabetes und Herzerkrankungen
• 80% aller Diabetiker versterben an Herzerkrankungen!
• Für Diabetiker gelten die Cholesterin-Zielwerte der Sekundärprävention!
INTERHEART-Studie
• 9 Risikofaktoren
• 90% des Infarktrisikos!
Fast alles vermeidbar!
• Schlechte Cholesterin-Werte 54.1%• Rauchen 36.4%• viszerale Adipositas 33.7%• psychosozialer Stress 28.8%• Hypertonie 23.4%• zu wenig Bewegung 25.5%• Alkohol 13.9%• zu wenig Früchte/Gemüse 12.9%• Diabetes 12.3%
Mittelmeerdiät
Kann kardiovaskuläres Risiko
deutlich senken!
Mehr als 50%