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Page 1: Tagesschule und Caritas-Gastrokurs spannen zusammen

Bote der Urschweiz | Donnerstag, 4. September 2014REGION 3

Seminarhotelsmit guten NotenKANTON nic. Das Seminar- undWellnesshotel auf dem Stoos (Rang3) und das Seehotel Waldstätterhofin Brunnen (Rang 5) gehören zu denfünf beliebtesten Seminarhotels«Business 2014». Den ersten Platzmachte das Seminarhotel Sempa-chersee in Nottwil. Zu den Top 20der Seminarhotels «Comfort 2014»gehören das Hotel FloraAlpina inVitznau, das Paradieshotel Rotschuoin Gersau und das Hotel Marina,Lachen. Die Wahl von Spektramedialässt Fachleute jedes Jahr ihre favo-risierten Häuser wählen.

Stumble CrumbleCrew an ContestBRUNNEN nic. Die Break-Dance-Gruppe Stumble Crumble Crew mitMitgliedern aus Schwyz hat sich fürden Swiss Dance Contest im TheaterCasino Zug qualifiziert. Der Anlassfindet am 18. Oktober zum erstenMal statt. Vier Juroren bewerten ander Live-Show die Auftritte der siebenTanzgruppen und erküren zusam-men mit den Zuschauern die besteGruppe. Die Jury besteht aus AndrewResurreccion, Gründer der «Ameri-can School of Dance», CarolineLiechti, Dozentin, Oliver Malicdem,Tänzer, und Yen Han, Tänzerin.

Zwischen Salat und Hauptgang erzählt Phurbu Drinkun den Schülerinnen und Schülernetwas von seiner Heimat Tibet und weshalb er

in die Schweiz kommen musste.

Kursleiterin Antje von Euw erklärt den Kursteilnehmernganz genau die Abläufe in der Küche.

Bilder Nadine Annen

Asylsuchende bieten Mittagstisch anSCHWYZ Der Gastrokurs fürAsylsuchende bietet neuer-dings dreimal wöchentlich ei-nen Mittagstisch an.

NADINE ANNEN

Die Caritas führt seit Längerem einenGastrokurs im Auftrag des Amts fürMigration durch. Im sechsmonatigenKurs mit Abschlussprüfung können sichjeweils acht bis zehn AsylsuchendeFähigkeiten aneignen, um ihre Berufs-chancen zu verbessern. Im Juli wurdeder Kurs vomGrünenwald inMuotathalins Gebäude des Baudepartements inRickenbach verlegt.Daraus resultiert eine neue Zusam-

menarbeit mit der Tagesschule Schwyz:Von Montag bis Mittwoch essen diezirka 40 Schülerinnen und Schüler mitihren Lehrpersonen amMittagstisch desGastro-Kurses.

Gastronomie von A bis ZDie Kursteilnehmer treffen um 08.30

Uhr ein. Der Tag beginnt mit theoreti-

schen Grundlagen zu Themen wie Hy-giene, Lebensmittelkunde und Koch-technik sowie der Tagesplanung. Da-nach bleiben ungefähr zwei Stunden,um in Zweierteams die Mahlzeitenzuzubereiten. Gekocht wird nach demMenüplan von Kursleiterin Antje vonEuw. Ein- bis zweimal pro Monat lässtsich die Köchin und Hotelfachfrau je-doch etwas beibringen, indem sie die

Asylsuchenden Spezialitäten aus ihrenHerkunftsländern zubereiten lässt.Von Euw legt besonders Wert darauf,

dass die Teilnehmer die komplettenAbläufe der Gastronomie lernen: «ZumZeitpunkt der Abschlussprüfung kennendie Asylsuchenden alle Grundlagen vonder Menüplanung über das Kochen, dieReinigung bis hin zur Gästebetreuung.»

Dies sei nicht immer ganz einfach, dennfür die meisten ist das alles Neuland,hinzu komme die Sprachbarriere.Trotzdem verlangt von Euw viel von

den Kursteilnehmern: «Es geht oft hek-tisch zu und her, schliesslich sollen dieAsylsuchenden perfekt auf den Arbeits-alltag in der Gastronomie vorbereitetwerden», erklärt die engagierte Küss-nachterin.

«Man profitiert gegenseitig»Nicht nur die Asylsuchenden lernen

etwas, auch die Kinder profitieren.Wenn kein Mittagstisch stattfindet, ha-ben die meisten nur ein Sandwichdabei, «dann ist das Mittagessen hierschon besser», erklärt Schülerin Mirjam.Auch Fiona Elze vom Amt für Migrationist ganz begeistert: Es freue sie, zu se-hen, dass sich die Kinder an einenschön gedeckten Mittagstisch setzenkönnen. Ausserdem «werden sie be-dient, und sie lernen gleich, wie mansich in einem Restaurant verhält»,schwärmt Elze weiter.

HINWEISGäste sind jederzeit willkommen. Gerne gibt Antjevon Euw unter [email protected] Auskunft.

Die Schüler werden von den Asylsuchenden wie in einemRestaurant bedient.

«Schön, wenn dieKinder am gedeckten

Tisch sitzen.»FIONA ELZE,

AMT FÜR MIGRATION

Schmidig: «Wer hat denn die eingeladen?»BEZIRKSGERICHT Die Vor-würfe sind happig, gegen diesich gestern Markus Schmi-dig verteidigen musste. Ge-walt, Drohung, Tierquälereiwaren nur einige davon.

ERHARD GICK

Es war gestern ein kleines öffentlichesund auch tragisches Schauspiel, das sichvor der Einzelrichterin des BezirksSchwyz abspielte. Auf der «Anklagebank»sass Markus Schmidig aus Sattel. Ihmwurde Sachbeschädigung, Gewalt undDrohung gegen Behörde und Beamte,Drohung, mehrfache vorsätzliche Tier-quälerei sowie vorsätzliche Widerhand-lung gegen das Tierschutzgesetz vorge-worfen. Dafür sollte er eine Geldstrafevon 120 Tagessätzen zu 30 Franken (3600Franken) und eine Busse von 1000 Fran-ken kassieren, bei einer Probezeit vonneu viereinhalb statt drei Jahren. Nochist nicht entschieden, ob die Vertreterinder Staatsanwaltschaft Innerschwyz mitihrem Antrag durchkommt. Das Urteilsteht noch aus. Es wird den Parteienschriftlich zugestellt.

Medien unerwünschtBei einer Gerichtsverhandlung ist es

üblich, dass zu Beginn der Verhandlungdie Vorsitzende die vertretenen Partei-en vorstellt. Korrekt vermeldete sieauch, dass Vertreter der Presse zugegenwaren. «Wer hat denn die eingeladen?»,

meinte der Beschuldigte Markus Schmi-dig etwas einfältig. Irgendwie komisch.Während der ganzen Verhandlung be-schuldigte er Vertreter des Gesetzes undZeugen als Lügner, währenddem erversuchte, sich als Opfer, rechtschaffe-ner Bürger und Unschuldiger darzu-stellen. So gesehen, hat, wer nichts aufdem Kerbholz hat, auch die Mediennicht zu fürchten.Die Müsterchen Schmidigs waren

indessen vielseitig. So soll er dem Be-sitzer des Wohnhauses mit einer Geste

geballter Fäuste und einer Bewegung,ihm die Kehle durchzuschneiden, ge-droht haben. «Ich habe niemandemgedroht, schon gar nicht, dass ich ihmden Grind abhaue», sagte Schmidig. EinNachbar hatte am 31. Januar 2012 dasWohnhaus der Schmidigs rechtmässigersteigert. Trotz mehrfacher Aufforde-rung, das Haus zu verlassen, beriefensich die Schmidigs (Markus und Guido)darauf, dass mit dem Kauf der Mietver-trag nicht erloschen war, und bliebenstur im Haus. Als der Besitzer das

Schloss auswechselte, schlug der Be-schuldigte ein Fenster ein, um ins Hauszu gelangen. «Ich wohnte ja da», mein-te er. Und das sei eine Nötigung desBesitzers gewesen, beteuerte der An-walt. Als Kantonsarzt Josef Risi auf demHof auffuhr, um gegen das illegaleHalten der Tiere vorzugehen, setzte eseinen Chlapf an den Grind des Beam-ten ab. «Der hatte doch das ganzeRösslispiel der Polizei dabei, die hättenihn ja beschützen können. Mir ist blossdie Hand ausgerutscht.»

Markus Schmidig (links) verliess die Gerichtsverhandlungmit seinem Anwalt Armin Stöckli.

Bild Erhard Gick

Schweren Vorwurfausgeräumt

BEZIRKSGERICHT eg. Gestern, imRahmen der Gerichtsverhandlungüber Markus Schmidig, wurde einschwerer Tatbestand ausgeräumt.Bisher waren Guido und MarkusSchmidig als «Schächter-Brüder»verrufen. Von diesem Vorwurf sindsie befreit. Vor rund zwei Monatenwurde in einem Gerichtsentscheidfestgestellt, dass dieser Vorwurfnicht zutrifft. Die Gebrüder Guidound Markus Schmidig haben keineTiere geschächtet. Noch offen ist,ob das unbefristete Tierhalteverbotgegen die beiden in Sattel wohn-haften Brüder wieder aufgehobenwird; hier sollen offensichtlich Ver-handlungen mit dem Kantonstier-arzt weitere Aufschlüsse geben, wieMarkus Schmidig gestern mitteilte.

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