Teil III
ANGEBOT UND NACHFRAGE II: MÄRKTE UND WOHLSTAND
77Konsumenten,
Produzenten und die Effizienz von
Märkten
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MARKTGLEICHGEWICHTE
• Maximieren Gleichgewichtsmenge und Gleichgewichtpreis die Gesamtwohlfahrt von Konsumenten und Produzenten?
• Am Markt werden knappe Ressourcen zugeteilt.
• Ob eine Allokation durch den Markt wünschenswert ist, betrachtet die Wohlfahrtsökonomik.
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Wohlfahrtsökonomik (Welfare Economics)
• Wohlfahrtsökonomie ist die Lehre davon, wie die Allokation der Ressourcen die wirtschaftliche Wohlfahrt beeinflusst.
• Käufer und Verkäufer ziehen einen Nutzen aus der Teilnahme an Marktprozessen.
• Das Marktgleichgewicht maximiert den Gesamtnutzen und damit die Gesamtwohlfahrt von Käufern und Verkäufern der gehandelten Güter.
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Wohlfahrtsökonomik
• Die Konsumentenrente misst die ökonomische Wohlfahrt der Käufer.
• Die Produzentenrente misst die ökonomische Wohlfahrt der Verkäufer.
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KONSUMENTENRENTE
• Die Zahlungsbereitschaft ist der Höchstbetrag, den ein Käufer für ein Gut zu zahlen bereit ist.
• Sie misst, welchen Wert ein Käufer einem Gut beimisst.
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Konsumentenrente
• Die Konsumentenrente ist gleich der Zahlungsbereitschaft des Käufers (dem persönlichen Höchstpreis) minus dem tatsächlich bezahlten Preis.
Tabelle 1: Zahlungsbereitschaft von vier möglichen Käufern für ein Album
Käufer Zahlungsbereitschaft
JohnPaulGeorgeRingo
€ 100 80 70 50
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Konsumentenrente
• Die Nachfragekurve zeigt die verschiedenen Quantitäten, welche die Käufer bereit wären, bei unterschiedlichen Preisen zu kaufen.
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Die Nachfragekurve
Preis Käufer Nachfragemenge (Stück)
100 Niemand 0
80-100 John 1
70-80 John, Paul 2
50-70 John, Paul, George 3
50John, Paul, George,
Ringo4
Käufer Zahlungsbereitschaft
JohnPaulGeorgeRingo
€ 100 80 70 50
Abbildung1: Die Nachfragekurve
Preis desAlbums (€)
0 Menge der Alben
Nachfrage
1 2 3 4
Zahlungsbereitschaft John’
80 Zahlungsbereitschaft Paul
70 Zahlungsbereitschaft George’
50 Zahlungsbereitschaft Ringo’
100
Abbildung 2: Messung der Konsumentenrente mit der Nachfragekurve
(a) Preis = € 80Preis desAlbums (€)
50
70
80
0
100
Nachfrage
1 2 3 4 Menge der Alben
Konsumentenrente John(€ 20)
’
Abbildung 2 Messung der Konsumentenrente mit der Nachfragekurve
(b) Preis = € 70Preis desAlbums (€)
50
70
80
0
100
Nachfrage
1 2 3 4
GesamteKonsumenten-rente (€ 40)
Menge der Alben
Konsumentenrente John(€ 30)
’
KonsumentenrentePaul (€ 10)
’
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Messung der Konsumentenrente mit der Nachfragekurve
• Die Fläche unter der Nachfragekurve und über dem Preis ist gleich der Konsumentenrente, die in einem Markt entsteht.
Abbildung 3: Wie der Preis die Konsumentenrente beeinflusst
Konsumen-tenrente
Menge
(a) Konsumentenrente beim Preis P1
Preis
0
Nachfrage
P1
Q1
B
A
C
Abbildung 3: Wie der Preis die Konsumentenrente beeinflusst
Menge
(b) Konsumentenrente beim Preis P2
Preis
0
Nachfrage
A
BCP1
Q1
P2
Q2
Konsumentenrenteder neuenKonsumenten
Zusätzliche Konsu-mentenrente der ur-sprüngl. Konsumenten
UrsprünglicheKonsumentenrente
D EF
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Was misst die Konsumentenrente?
• Der Konsumentenüberschuss entspricht dem Betrag, den Käufer zu zahlen gewillt gewesen wären, abzüglich dem Betrag, den sie bezahlt haben. Er misst den Nutzen, den Käufer nach ihrer eigenen Einschätzung erhalten.
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PRODUZENTENRENTE
• Die Produzentenrente entspricht dem Verkaufpreis minus den Produktionskosten.
• Die Produzentenrente misst den Nutzen eines Verkäufers aus seiner Teilnahme am Marktgeschehen.
Tabelle 2: Produktionskosten von vier Herstellern
Verkäufer Kosten (€)
Maria 900
Luise 800
Georgine 600
Großmutter 500
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Messung der Produzentenrente mit der Angebotskurve
• Ebenso wie die Konsumentenrente in enger Beziehung zur Nachfragekurve steht, ist die Produzentenrente eng mit der Angebotskurve verknüpft.
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Die Angebotskurve
Preis (€) VerkäuferAngebotene Menge
900Maria, Luise,
Georgine, Großmutter4
800-900Luise, Georgine,
Großmutter3
600-800 Georgine, Großmutter 2
500-600 Großmutter 1
500 Niemand 0
Verkäufer Kosten (€)
Maria 900
Luise 800
Georgine 600
Großmutter 500
Abbildung 4: Die Angebotskurve
Menge
Preis (€)
500
800
900
0
600
1 2 3 4
Angebot
Kosten Großmutter
Kosten Georgine
Kosten Luise
Kosten Maria
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Berechnung der Produzentenrente mit Hilfe der Angebotskurve
• Die Fläche unter dem Preis und über der Angebotskurve entspricht dem Produzentenüberschuss.
Abbildung 5: Messung der Produzentenrente mit Hilfe der Angebotskurve
Menge
Preis (€)
500
800
900
0
600
1 2 3 4
(a) Preis = € 600
Angebot
’ProduzentenrenteGroßmutter (€ 100)
Abbildung 5: Messung der Produzentenrente mit Hilfe der Angebotskurve
Menge
Preis
500
800
900
0
600
1 2 3 4
(b) Preis = € 800
ProduzentenrenteGeorgine (€ 200)
’
Produzenten-rente insgesamt(€ 500)
ProduzentenrenteGroßmutter (€ 300)
’
Angebot
Abbildung 6: Wie der Preis die Produzentenrente verändert
Produzen-tenrente
Menge
(a) Produzentenrente beim Preis P1
Preis
0
Angebot
B
A
C
Q1
P1
Abbildung 6: Wie der Preis die Produzentenrente verändert
Menge
(b) Produzentenrente beim Preis P2
Preis
0
P1B
C
Angebot
A
UrsprünglicheProduzentenrente
Q1
P2
Q2
Produzentenrenteder Newcomer
Zusätzliche Produzenten-rente der ursprünglichenProduzenten
D EF
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MARKTEFFIZIENZ
• Mit Hilfe von Konsumenten- und Produzentenüberschuss kann die folgende Frage beantwortet werden:• Ist die Allokation von Ressourcen durch Märkte in
irgendeiner Weise wünschenswert?
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Markteffizienz
Konsumentenüberschuss
= Güterwert für Käufer – Kosten der Käufer
und
Produzentenüberschuss
= Empfangene Bezahlung der Verkäufer – Kosten der Verkäufer
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Markteffizienz
Gesamtrente
= Konsumentenrente + Produzentenrente
oder
Gesamtrente
= Güterwert für die Käufer – Kosten der Verkäufer
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Markteffizienz
• Die Ressourcenallokation ist effizient, wenn die größtmögliche Gesamtrente aller Mitglieder erzielt wird.
Abbildung 7: Konsumentenrente und Produzentenrente im Marktgleichgewicht
Produzenten-rente
Konsumen-tenrente
Preis
0 Menge
Gleichgewichts-preis
Gleichgewichts-menge
Angebot
Nachfrage
A
C
B
D
E
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Markteffizienz
• Es ergeben sich drei Einsichten über Marktergebnisse:• Freie Märkte teilen das Güterangebot jenen Käufern zu, die
es – gemessen an der Zahlungsbereitschaft – am höchsten bewerten.
• Freie Märkte teilen die Güternachfrage jenen Verkäufern zu, welche die Güter zu den geringsten Kosten produzieren können.
• Freie Märkte führen zur Produktion jener Gütermenge mit einem Maximum an Produzenten- und Konsumentenrente.
• Marktgleichgewichte entsprechen einer effizienten Allokation von Ressourcen.
Abbildung 8: Die Effizienz der Gleichgewichtsmenge
Menge
Preis
0
Angebot
Kosten fürVerkäufer
WertfürKäufer
Wert für Käufer ist kleinerals Kosten für Verkäufer
Gleichgewichts-menge
NachfrageKostenfür Ver-käufer
Wert für Käufer ist größerals Kosten für Verkäufer
Wert fürKäufer
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Bewertung des Marktgleichgewichts
• Ein Markt führt nur dann zu einer optimalen Allokation von Ressourcen, wenn kein Marktversagen vorliegt.
• Marktmacht• Käufer und Verkäufer sind in der Lage, Preise zu
beeinflussen.
• Externalitäten• Die Aktivitäten der Marktteilnehmer beeinflussen
das Wohlbefinden Dritter (Luftverschmutzung).
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Bewertung des Marktgleichgewichts
• Marktmacht• Bei unvollständigem Wettbewerb entsteht
Marktmacht. • Als Marktmacht bezeichnet man die Fähigkeit, Preise zu
beeinflussen.
• Marktmacht kann zu Marktineffizienzen führen: Preise und Mengen entfernen sich vom Marktgleichgewicht, das durch Angebot und Nachfrage definiert ist.
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Zusammenfassung
• Die Konsumentenrente ist gleich der Zahlungsbereitschaft der Käufer minus der Summe der Kaufpreiszahlungen.
• Die Konsumentenrente entspricht dem Nutzen, den Konsumenten aus der Teilnahme am Marktgeschehen ziehen.
• Die Konsumentenrente ist die Fläche unter der Nachfragekurve und über dem Preis.
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Zusammenfassung
• Die Produzentenrente ist gleich der Summe der eingenommenen Zahlungen für die Güter minus der Produktionskosten.
• Sie misst den Nutzen der Verkäufer aus der Marktteilnahme.
• Die Produzentenrente ist gleich der Fläche über der Angebotskurve und unter dem Preis.
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Zusammenfassung
• Diejenige Allokation von Ressourcen ist effizient, die die Konsumenten- und Produzentenrente maximiert.
• Das Marktgleichgewicht von Nachfrage und Angebot maximiert diese Gesamtrente.
• Soziale Kooperation führt zu einem sozial optimalen Resultat (Adam Smiths „unsichtbare Hand“).
• Eine perfekte optimale Allokation wird jedoch nur dann erreicht, wenn kein Marktversagen vorliegt.