UdZUnternehmen der Zukunft
3/2014
Zeitschrift für Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung
Forschung nutzen. Mehrwert schaffen.
ISSN 1439-2585
2 Unternehmen der Zukunft 3/2014
UdZ
Impressum
UdZ – Unternehmen der ZukunftFIR-Zeitschrift für Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung, 15. Jg., Heft 3/2014, ISSN 1439-2585„UdZ – Unternehmen der Zukunft“ informiert mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen drei Mal im Jahr über die wissenschaftlichen Aktivitäten des FIR.
HerausgeberFIR e. V. an der RWTH AachenCampus-Boulevard 55 · 52074 AachenTel.: +49 241 47705-0 · Fax: +49 241 47705-199E-Mail: [email protected] Internet: www.fir.rwth-aachen.de
Direktor Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh
Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Volker Stich
Leiter Geschäftsbereich ForschungDr.-Ing. Gerhard Gudergan
Leiter Geschäftsbereich IndustrieDr.-Ing. Carsten Schmidt
BereichsleiterDienstleistungsmanagement: Dr.-Ing. Christian Fabry (inhaltlich verantwortlich für dieses Heft)Informationsmanagement: Dr.-Ing. Matthias Deindl Business-Transformation: Dr.-Ing. Gerhard GuderganProduktionsmanagement: Dr.-Ing. Niklas Hering
Redaktionelle MitarbeitJulia Quack van Wersch, M. A. Simone Suchan M.A.
Korrektorat/LektoratSimone Suchan M.A.Taissia Gareina B.A.
Satz und BildbearbeitungJulia Quack van Wersch, M. A.
Druck AWD Druck + Verlag GmbH
CopyrightKein Teil dieser Publikation darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgend einer Formreproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
BildnachweisTitelbild (rechts): © Siemens AG – www.siemens.com/press; Titelbild (links): © Fotolia; Soweit nicht anders angegeben: © FIR e. V. an der RWTH Aachen
Einfach diesen QR-Code mit Ihrem Smartphone
einscannen und die aktuelle UdZ online lesen!
Das FIR-Businessmodell spiegelt den für unser Haus typischen Kreislauf aus Leistungen der Forschung und Erfolgen aus der Praxis wider. In Forschungsprojekten werden Problemstellungen bearbeitet und gelöst, die im Rahmen der industriellen Auftragsforschung als wiederkehrende, strukturbasierte Probleme identifiziert wurden. Die erarbeiteten Forschungsergebnisse kommen anschließend wieder unseren Kunden zugute. Das in diesem Wechselspiel generierte Wissen wird der Öffentlichkeit in Form von Veranstaltungen, Weiterbildungsangeboten, praktischen Hilfsmitteln und Standards zur Verfügung gestellt. Diese Struktur findet sich auch wieder in den Rubriken der UdZ.
Ihr Wegweiser durch die UdZ
4 Unternehmen der Zukunft 3/2014
UdZ
Inhaltsverzeichnis
15
20
18
Dienstleistungsmanagement im Unternehmen der ZukunftMehrwertdienstleistungen – Wie aus Kunden zufriedene Partner werden
6
12
FIR-Forschungsprojekte
ServSync: Servicesynchronisation mittels TaktEntwicklung eines Konzepts zur Synchronisation der Erstellungsprozesse vontechnischen Dienstleistungen
ServMo: ServicemodularisierungEntwicklung einer Methodik zur multi- kriteriellen Analyse und Modularisierung industrieller Dienstleistungen
LePASS: Lean-Performance-Assessment für industrielle ServicesEntwicklung eines Lean-Performance- Assessment-Tools
KiZO: Konzept zur intelligenten Zustands-überwachung von Offshore-WindparksIntelligente Steuerung und Überwachung von Offshore-Windparks
SESI: Sensorbasierte Echtzeitsimulation zur bauteilspezifischen Analyse und BewertungPlanung und Steuerung von Instandhaltungs-maßnahmen auf Basis des Taktungsprinzips, unterstützt durch Condition-Monitoring
DELFIN: Dienstleistungen für Elektromobili-tät – Förderung von Innovation und Nutzer- orientierungEntwicklung von Strategien und Konzepten für innovative Dienstleistungen im Wertschöpfungssystem Elektromobilität
TiCo: Technologiemanagement in Communitys Ergebnispräsentation einer Onlinebefragung mit dem Ziel der Identifikation von KMU-spezifischen Präferenzen bezüglich Communitys
RhePort21: Neue Chancen für eine bessereRheumaversorgung im 21. Jahrhundert Aufbau und Betrieb einer medizinischen Community für Ärztinnen/Ärzte, Patientinnen/ Patienten und Angehörige
WinServ: Szenariobasierte Planung und Entwicklung des Dienstleistungsprogramms in der Windenergiebranche Verfügbarkeitsgarantien für die unternehmerische Praxis ex ante bewerten
iNec: Management von Business-CommunitysErfolgreicher Aufbau und Betrieb von Business-Communitys
SerVa: Beschreibung und Bewertung vonServicevariantenFIR und noltewerk erarbeiten praxisgerechte Lösungen für das Varianten- und Komplexitäts-management industrieller Dienstleistungen
ELIAS: Engineering und Mainstreaming lern- förderlicher industrieller Arbeitssysteme für die Industrie 4.0Smart Learning für industrielle Dienstleistungen
BIRUZEM: Nachhaltige Bildung von Arbeits-kräften der Zementindustrie in RusslandKonzept zur systematischen Entwicklung von Bildungsdienstleistungen für den Export
CKDCHAIN: Completely-knocked-down(CKD)-Produktion im Maschinen- und AnlagenbauGestaltung von CKD-Supply-Chains in der Serien-fertigung des Maschinenbaus
ProjektankündigungNeubewilligte Forschungsprojekte des FIR e. V. an der RWTH Aachen
SustainValue: Forschungsprojekt erfolgreich beendetLebenszyklusorientierte Produkt- und Service- entwicklung für nachhaltige Lösungen
EUMONIS: Erfolgreiches Ende des ForschungsprojektsProzesspotenziale beim Betrieb von erneuerbaren Energieanlagen mittels einer Kommunikations-plattform realisieren
Cluster Logistik auf dem RWTH Aachen Campus
Neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie und das Enterprise-Integration-Center Aachen (EICe)
Tagebuch des Clusters LogistikWas bisher geschah...
Neue Partner im Cluster Logistik stellen sich vor
54
50
55
22
10
24
26
28
31
33
35
38
40
43
45
47
5Unternehmen der Zukunft 3/2014
UdZ
73
Weiterbildung und Veranstaltungen
Ankündigung: Zertifikatkurs „Instandhaltung für Entscheider“ 2015Zertifikatkurs von FIR und FVI geht in die nächste Runde
Competence-Center ServicesIhr Kompetenzpartner für Fragen rund um das Servicegeschäft
Competence-Center InstandhaltungIhr Kompetenzpartner für Fragen rund um die Instandhaltung
Service-Innovation – Unternehmen lernen vonUnternehmenFIR startet Konsortial-Benchmarking zum Thema „Service-Innovation“
Konsortial-Benchmarking „Lean Services 2014“ erfolgreich abgeschlossenFünf Serviceunternehmen als Successful-Practice-Unternehmen ausgezeichnet
Instandhaltungsmanagement im Offshore-WindparkIPS-System-Auswahl bei der WindMW GmbH
Geschäftsmodellentwicklung industriellerDienstleistungenEntwicklung innovativer Geschäftsmodelle mit der GEA Westfalia Separator Group
Anwendung des Aachener 3PhasenKonzepts im VerbandswesenERP-Auswahl beim Güteschutz Kanalbau
Potenziale durch den Einsatz mobiler Endgeräte in der InstandhaltungErarbeitung von Konzepten mit der CURRENTA GmbH & Co. OHG
ERP-Auswahl im technischen Service derErneuerbare-Energien-BrancheERP-Auswahl bei der psm Nature Power Service und Management GmbH und Co. KG
Projekt „ENGpass" – Effiziente Auftragspla-nung und -steuerung im Aircraft-EngineeringLufthansa Technik (LHT) AG setzt moderne Takt-konzepte der Arbeitsorganisation in der Praxis um
Industrieprojekte – Analysieren und optimieren
57
59
61
64
66
66
Studien, Standards und Publikationen
KVD-Servicestudie 2014Fakten und Trends im Service
Neu in der FIR-Edition: „Smart Watts“ erschienenGestaltung des Energiesystems der Zukunft in der Modellregion Aachen
FIR-Editionsband „iNec“ erscheint in KürzeZukunft gestalten: Soziale Technologien in Organi-sationen in Zeiten des demografischen Wandels
Jubiläumsband zum 60-jährigen Bestehen des Instituts unter dem Titel „Enterprise-Integration“ erschienen
Veröffentlichung: Nachhaltige Effizienzstei-gerung im Service Verschwendung vermeiden – Prozesse optimieren
CRM-Praxis 2014/15: CRM-Systeme in Unter-nehmen Ziele, Nutzen und Herausforderungen
Literatur aus dem FIR
76
78
78
68
68
69
70
79
80
81
83
45Unternehmen der Zukunft 3/2014
UdZ
Im von der EU geförderten Forschungsprojekt „SustainValue“ wurden die Herausforderungen und Möglichkeiten nachhaltiger Lösungen für Produzenten und Serviceanbieter untersucht. Neben der Gestaltung von innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen wurde auch die Vorgehensweise bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen beleuchtet. Für die Gestaltung von nachhaltigeren Lösungen und Geschäftsmodellen bedarf es einer großen Transparenz hinsichtlich prozessualer Wechselwirkungen während des gesamten Lebenszyklus einer Lösung. Um die komplexe Entwicklung von nachhaltigen Lösungen systematisch zu unter-stützen, wurden Methoden und Tools entwickelt, in einer Tool-Box zusammengefasst und in eine Entwicklungsumgebung integriert. Im März 2014 endete das Projekt nach einer Laufzeit von zwei Jahren.
Am 13. März 2014 fand in Aachen am FIR die Abschlussveranstaltung des europäischen Forschungsprojekts „SustainValue“ statt. Ziel des Projekts war es, anwendungsorientierte Methoden und Werkzeuge zu entwickeln, um Kundenlösungen nachhaltiger gestal-ten zu können. Das FIR hat zusammen mit internationalen Forschungspartnern, u. a. der Universität Cambridge und dem VTT aus Finnland sowie einem Industriekonsortium, praxisorientierte Ansätze entwickelt und einem internationalen Fachpublikum aus Industrie und Forschung vorgestellt. Zu den im Projekt erreichten Hauptergebnissen zählen insbeson-dere innovative Geschäftsmodellansätze sowie Verfahren, die die Zusammenarbeit von verschie-denen Unternehmen bei der Entwicklung von Kundenlösungen (bestehend aus Produkten und Dienstleistungen) optimieren. Diese Ergebnisse beruhen auf der Erkenntnis, dass die umfas-sende Nachhaltigkeit (mit den drei Dimensionen der ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit) oftmals nur gesteigert werden kann, wenn Unternehmensnetzwerke (Value-
Chains) auf neuartige Art und Weise zusam-menarbeiten.
Hierzu bieten die entwickelten Geschäftsmodelle Anreize, die neuen Formen der Zusammenarbeit zu initiieren. Durch Methoden, die das FIR in seinem Innovationslabor „Service-Science-Innovation-Lab“ angewendet und zusam-men mit Industriepartnern wie CLAAS und Riversimple erprobt hat, wurden Potenziale frei, die jetzt in neue Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden. Hierzu bemerkt Christian Schäperkötter von CLAAS, der Entwicklungen für innovative Systeme und Dienstleistungen bei dem Landwirtschaftsunternehmen vor-antreibt, dass sie „durch die in dem Projekt entwickelten Methoden und Werkzeuge in der Lage sind, notwendige Geschäftsprozesse mit den Partnern des Unternehmens nachhal-tiger zu gestalten.“ CLAAS hat im Projekt eine App entwickelt, die eine Informations- und Arbeitsplattform darstellt, auf der verschiedene Betriebsprozesse intelligent vernetzt werden, sodass die Nachhaltigkeit der Prozesse zunimmt.
SustainValue: Forschungsprojekt erfolgreich beendetLebenszyklusorientierte Produkt- und Serviceentwicklung für nachhaltige Lösungen
Bild 1: Matrixstruktur des Development-Frameworks
FIR-Forschungsprojekte
ProjekttitelSustainValue
AnsprechpartnerDipl.-Ing. Dirk Wagner
Internetwww.sustainvalue.eu
46 Unternehmen der Zukunft 3/2014
UdZ
Ebenso hebt Herr Schäperkötter hervor, dass „die enge Zusammenarbeit mit unserem RWTH-Aachen-Campus-Partner FIR durch die Entwicklung und Anwendung praxisrelevanter Methoden geprägt war.“
Das FIR forscht seit Jahren eng an der Entwicklung und Optimierung von industriellen Dienstleistungen und dienstleistungsorientierten Geschäftsmodellen. Im Projekt SustainValue konnten durch das FIR Ansätze entwickelt werden, die insbesondere dazu beitragen, die „klassischen“ unterneh-mensinternen Barrieren bei der Produkt- und Serviceentwicklung zu überwinden. Hierzu wur-de ein „Development-Framework“ entwickelt, das den Bezug zwischen den verschiedenen funktionalen Aufgaben eines Unternehmens mit den Entwicklungszyklen einer nachhaltigen Lösung in Form einer Matrix herstellt (siehe Bild 1, S. 45). Des Weiteren wurden die wichtigsten Schnittstellen zwischen diesen Funktionen und externen Stakeholdern identifiziert. Um die kom-plexe Entwicklung von nachhaltigen Lösungen effizient durchzuführen, wurde das „Development-Framework“ mit verschiedenen Methoden und Tools ergänzt. Auf diese Weise konnte das klas-sische funktionale Denken aus der Produkt- und Serviceentwicklung überwunden werden, um
neue nachhaltige und kooperative Lösungen zu entwickeln.
Die Abschlussveranstaltung bot auch die Möglich- keit, sich, wie beispielsweise bei einer Podiums-diskussion, intensiv über die Ergebnisse des Pro-jekts und zukünftige Entwicklungen zum Thema Nachhaltigkeit auszutauschen.
Dipl.-Ing. Christian Grefrath (li.) FIR, Bereich DienstleistungsmanagementFachgruppe Service-Engineering Tel.: +49 241 47705-234E-Mail: [email protected]
Dipl.-Wirt.-Ing. Dirk Wagner (re.)FIR, Bereich DienstleistungsmanagementFachgruppe Service EngineeringTel.: +49 241 47705-241E-Mail: [email protected]
FIR-Forschungsprojekte
FIR-Solution-Group – Kompetenznetzwerk aus Forschung und Praxis
Das Kompetenznetzwerk Getragen durch zahlreiche herausragende Forschungs- und Projektergebnisse sowie Dissertationen, haben sich wiederholt Mitarbeiter des FIR erfolgreich selbständig gemacht. Das FIR unterstützt diese Aktivitäten auf mannigfal tige Weise. Sie firmieren unter dem Titel „FIR-Solution-Group“ (FSG) und einige der Spin-offs sind sogar in direkter räumlicher Nähe des FIR angesiedelt.
Der ZweckDie Spin-offs betreiben aus der Forschung und Entwicklung heraus unter dem Dach der FSG vernetzt partnerschaftlich und an-wenderorientiert Produktentwicklung, besetzen nachhaltig komplexe und heterogene Themenfelder und werden durch den Interessenverbund noch besser wahrgenommen. Ziel ist die gemeinsame Erschließung und Weiterentwicklung praxisrelevanter Themen, das gemeinsame nachhaltige Besetzen relevanter Felder und die Entwicklung vermarktungsfähiger Produkte (Methoden, Tools und Vorgehensweisen) aus FuE-Aktivitäten heraus.
Die PartnerIm Kompetenznetzwerk der FSG kooperieren neben dem FIR elf Partner miteinander: Abels & Kemmner Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH, Herzogenrath; code4business Software GmbH, Aachen; Dr. Sander & Associates Software GmbH, Gladbeck; Ebcot GmbH, Aachen; GEBRA mbH, Aachen; Ingenieurbüro Richard Schieferdecker, Aachen; knapp:consult, Aachen; MUL Systems GmbH, Aachen; myOpenFactory eG, Aachen; OBS – Ingenieurgesellschaft für Betriebsorganisation und Systementwicklung mbH, Aachen; Trovarit AG, Aachen.
Mehr Informationen unter: www.fir.rwth-aachen.de/ueber-uns/unser-netzwerk/fir-solution-group
Anzeige
Foto
: © F
otol
ia