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Verdichtung der Gase an der Ober/luche fester Korper. 37

(Es stimmt dieses ganz iiberein mit der vor Kurzem wie- der von uns erneuerten Warnung vor Anwendung irsend

ger Papiere in den Conditorladen). S t 6 ck ha r d t ffti espricht endlich die Anwendung der Farben bei den Zeugen und Garnen, zum Farben der Haare und der h u t , das Anstreichen, Ausmalen und Austapezieren der Zimmer, und schliessl rnit einer Hinweisung auf die Gefahr der giftigen Farben in den FarbenkEsten der Kinder uod des Arseniks in Sieyellack und Zundholzchen und in den Peuer- werken, die in geschlossenen Raumen abgebrannt werden sollen. I . . Ct'r.

Ueber die Verdiehtung der Gase an der Obei*fliiche fester Kiirper.

J. J a m i n und A . B e r t r a n d habcn fcste Substnnzen gepulvert in Glaskolben, deren lnhalt genau be:itiinmt war, gebracht, das spec. Gewichi der Pulver, so wie deren Gewicht bestimmt, und niittelst solclier Daten den in den Gefassen frei bleibonden Raurn bcrechnet.

Alan setzte nun die Kolben mit einer guten Luftpumpe und einem zweischenkeligen Manometer in Verbindung ; der cine Schenkel reichte frci in die Btmosphiire und gestattele den Druck zu messen; der andere Schenkel war peschlossen, stand mit dem Kolben durch einen Ilahn in Verbindung rind diente dam, unter dew Druclie der Atmo- sphi1i.c cin constantes Volum CRS abzumessen, diis man in den Kolbcn treten liess, wobei cias Quccksilber steigen musste. Nach jedestnaligem Hinzulasscn von Gas mussle der Druck dessclben uni cine Quant i tdt steigen, die man nach dem Mariotte'schen Cesetze bcrcchnete.

Die Verf. unterwarfcn n u n verschiedenc feste zer- theilte Korper ciner Behandlun3, so gestossenes Glas in verschiedenern Zustande der P einhcit, bletalloxydc und Metalll'eile. In allen Fallen blieb der beobachtete Druck des Gases geringer als der berechncte, es muss daber durchaus Gas absorbirt worden sein.

Die Absorptionen verhielten sich den a n porijsen Kijrpern beobachteten sehr ahnlich. Sio treten sogleich ein, darlern einise Stunden fort urid erreichen erst nach langerer Zeit ihre Grenze; sie sind j e nach der Ealur der Case verschieden, schwnch bei Wasserstolr, gros- ser bei Luft, sehr betrachtlich bei Iiohlcnsaurc. Gestos- senes, gewaschenes und wieder getrocknetes W a s , z. B. in einem Kolben, worin 590 Cub.-Cetim. Raum frei blie- hen, absorbirte, nachdem der Kolben leer gepumpt und

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38 Verdichtung der Gase an der Oderflache fester Korper.

mit dem zum Versuche dienenden Gase gefullt war, von Kohlensaure Luft Wasserstoff

645 60 1 595. Die absorbirten Mengen der Gase sind jedenfalls etwas

geringer, als die der Absorptionsfahigkeit der Substanzen enisprechenden Mengen, so dass sie die absoluten Mengen der Absorption nicht genau ausdrucken. Denn wenn man die Kolben mit der Luftpumpe entleerle, so steilte sich das Glcichgewichb am Manometer sehr langsam ein, man musste die Luftpumpe mehrere Stunden lang in Thatigkeit setzen, und wenn Inan die Leerc bis auf ein Millimeter erreicht hatte, so nahm dieser Druck nach und nach wie- der zu, man musste von h’euem auspumpen und konnte das Maximum der Entleerung nicht erreichen.

Bei der Kohlensaure liesscn sich diese Erscheinungen am besten beobachten ; die gepulverten Substanzen, wenn sic zum ersten Male damit in Ileriihrung gebracht wurden, absorhirten dieselbe sehr cnergisch, hatten aber cine be- triichtlich geringere Absorption fur dieses Gas, wenn man sie zum zweiten Male damit zusammen brachte. Der Kol- ben, worin dcr Versuch angeslellt wurde. bekam nach und nach gleiche Ladungen Gas; die Vermehrung des Druckes, der dadurch bedingt wurde, ist gemessen, und indem man nach dem Llariotte’schen Gesetze das Volum des Kolhcns berechnclc, fand man:

721 C . C , 636 C.C. , 629 C.C., 627 C.C. , 622 C.C. Nach diescn Yersuchen machte man den Kolben zum

zweilen Male leer, fiihrte nach und nach dieselhen Ladun- sen Gas ein und bekam:

64.4 C.C., 630 C . C , G21 C.C. , 620 C.C., GI6 C.C. Hiernach muss man also schliessen: I ) dass Absorp-

tion mil um so grosserer Energie eintritt, j e geringer an- fan s der Druck ist; 2) dass die einmal mit einem Gase in %eruhrung gewesene Suhstanz cine Quantitat davon behalt, die man ihr nicht wieder entziehcn kann, in Folge desscn sinkt dann das Absorptionsvermogen.

Durch folgenden j‘ersuch kann man sich leichter von der Richtigkeit der von den Verff. erhallenen Resultate iiberzeugen.

Ein feines Pulver, Glas oder Zinkweiss, mischc man in cinem Morser mit luftfreiem Wasser und fulle mit die- sem Brei einen langhalsigen Kolben zu z/3 an. Nach eini- ger Zeit liegt das Pulver am Hoden, dariiber schwimmt eine Schicht reinen Wassers. Man umpt nun aus. Nacll den ersten Z u p n der Luftpumpe R ebt sich das Wasser

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Tenaperalur in den tieferen Erdschichten. 39

im Kolbcn bis an den Hals, oftmals steigt es aus dem Kolben heraus, wahrend trotz der Volumvergrosserung keine Gasblase sich entwickek. Oeffnet man nun den Hahn der Maschine, so dass der ursprungliche Druck irn Kolhen sich wieder herstellt, so nimmt die Flussigkeit auch ihr Volum wicder an, und zwar mil einer solchen IIeftigkeit, dass der Kolben dadurch erzittert. Pumpt man bis zu vollstindiger Leere aus, so entweichen betriicht- liche Mengen Gas. (Compt. rend. T. 36. - Chem.-pharm. Centrbl. 1853. No. 31.) B.

Temperatur in den tieferen Erdscbichten. W a l f c r d in hat Vcrsuche uber die Tcmperatur in

der Tiefc am arlesischen Brunnen zu Mansilorf angestellt. Derselbe ist 730 Meter = 2247 Par. Fuss tief. Bei einer Tiefe von 7-20 Meter crgab sich eine Ternperatur von 27,G3O C; bei einer Tiefe von SO2 Nctcr, an der Stelle, wo das Wasser, welches der Brunnen lieferl, hervorquillt, zeigtc sein Ausflussthcrmomcter 25,(iB0 C. Ein nrunnen in hfansdorf, welches 205 Met uber dcm Mecrc lie@, der 7 Met. tier ist, wovon B,Ei Met. mil Wasser angcfullt sind, crgab im Rfittel cine Temperatur von 9,7O C. Hieraus er- giebt sich fur 31,04 Met. Tiefe einc Zunahme von d o C. der Temperatur. (Po'oggd. A m a l . 1853. h'o. 6. p . 319-50.)

Mr.

Elelitro-chemische Eigenschaften des Wasserstoff- gases.

Versuche, welche E d m u n d n e c q u e r c 1 iiher die Einwirkung des Wasserstoffgases auf Losungen von Dletall- salzen anstellte, fuhrtcn zu folgendcn Hesultaten:

4) Ein Platindraht, welcher fiir sich allein aus einer so vie1 als rniiglich neutralen Chlorgoldliisung kein metal- lischcs Gold abscheiden kann, erlangt die Eigenschaft, die Chlorgoldlosung zu reducircn, wenn er gleichzeitig mit dieser Liisung und mit Wasserstoffgas in Bcruhrung ist,

welches sich ubcr dcr Chlorgoldlosung befindel. (In der nebcnst. Fig. ist g die Goldlosung, welche sowohl das Gefass, als auch einen Theil der Glasrohre erfullt; der Raum b c ist mit Wasserstoffgas er- fullt, a 6 ist der Platindraht Das Gold schlagt sich rnetallisch mi) d e n j e n i r Theil des Platindrahts nieder, welc er


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