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11. Botanik.

Der botanische earten in Adelaide

ist nach S c h o m b u r g k ’ s Bericht eine fur die Kolonie sehr wohlthatige Einrichtung, da in demselben, wie auch in den Garten zu Melbourne und Sydney, Versuchsculturen betrie- ben werden. 8ich bewahrende Pflanzen finden schnell wei- tere Verbreitung im Lande. Das G u i n e a g r a s giebt hier drei bis vier Schnitte, ebenso gedeihen A1 o p e c ur u s p r a - t e n s i s , B r o m u s m o l l i s , C y n o d o n D a c t y l o n neben den Grasern der warmen Zone. Die in China wegen ihres Faserstoffs vie1 gebaute B o e h m e r i a n i v e a ( R a m B e ) gedeiht in dem trocknen Xlima nicht. Der Bnbau des M a u l - b e e r b a u m s wird exnpfohlen, ebenso die Cultur der S u l - t a n a - T r a u b e , da ja Siidaustralien bekanntlich ein guter; Weinland ist. Neuseelandische Pflanzen kommen bei dem trockenen Continentalklima nicht gut fort, ausser wo sie besondere specielle Pflege finden. Die Bevolkerung von Adelaide weiss ihren botanischen Garten zu schatzen ; an Sonn- und Feiertagen wurden nie unter 2500, wohl aber bis 7600 Besucher gezahlt. (Aus allen Welttheilen. 1870. Nr. 51. 408.). R.

Znckerrohr - Krankheit.

Die Insel Mauritius producirt jahrlich 2,500,000 Ctnr. Itohzucker, 1856 arbeiteten bereits 281 Zuckerfabriken, darun- ter 245 mit Dampf. Ungefahr gleichzeitig mit dem Oidium der Traubenkrankheit trat hier eine Zuckerkrankheit auf, welche die Ernten bedrohte: die frischen Triebe des Rohrs fingen an, von innen zu faulen, ’und die Pflanzen gingen ein. Man holte von auswiirts frische Pflanzen, die Krankheit

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Eine unterirdische Blnme. 281

horte auf, aber man hatte einen B o h r k a f e r mit eingeschleppt, der seit 1854 grosse Verwiistungen anrichtet. Die Acker- baukammer der Insel setzte einen Preis von 50,000 Frcs. fur die Vernichtung dieses Insects aus!

Nach etwa ~ 1 2 Jahren tauchten neue Feinde fur die Zuckercultur auf: e i n e a n d e r e K r a n k h e i t , bei welcher zuerst die Blatter welken, dann die Pflanzen sbsterben, u n d e i n a n d e r e s I n s e c t , die w e i s s e L a u s . (Aus allen Welt- theilen. 1. Jahrg. 1. H&t. S. 24.). R.

Eine unterirdische Blume. Ein gewisser T a y l o r i n N e u s e e l a n d hat, nach dem

S c i e n t i f i c R e v i e w , eine vegetabilische Curiositat, eine u n t e r i r d i s c h e B l u m e , in den Gebirgen bei H y k u - r a n g i entdeckt und die Pflanze unter dem Namen D a c - t y 1 a n t h u s T a y 1 o r i beschrieben. Sie lebt als Parasit auf der Wurzel von Pit o s p o r urn t a t a k a , bildet einen grossen, schuppenforrnigen blattlosen Auswuschs , au8 dem die Blumen mit schmutzig weissen oder braun und roth gefarb- ten Petalen, die einen wenig angenehmen Geruch verbreiten, hervorgehen. Auch an anderen Orten der Insel hat man dieses sonderbare Gewachs gefunden, doch sind die Mitthei- lungen dariiber noch ziemlich verworren. (Flora, Regerw- burg, 1872.). H. L.


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