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3. Auf Pharraazie bezfigliche. 289

und schiittelt man das Geraisch, bis eine klarc L5sung entstanden ist. Der zweck- ra~ig gewogene Cylinder wird in ein Wasserbad in Form eines reeh~eekigen Glas-/ Grogs mit Rfihrer gestellt und kaltes Wasser aus einera Tropf~riehter zutropfen ge]assen, worait der gewiinschte Temperaturfall reguliert wird. Der X~herpunkt wird bestimmt, indem man den Cylinderinhalt gegen einen sehwarzen ttintergrund; rait einera horizon~alen 0,5 cm brciten weii]en Streffen beobach~et. Is~ bei Dureh- sicht der weiBe St~reifen nieht raehr un~erscheidbar, so wird die Teraperatur ab- gelesen. Vergleiche zwischen gereinigtera und mit Wasser, Xthylen-, Dipropylen- glykol und Xthanol verunreinigtem Propylenglykot zeigten EinfluB auf den X~her- punkt in linearer Abh~ngigkeit vora Prozentgehalt dieser Verunreinigungen. Wasser kann durch Destillation yon 5% des Propyleng]ykols en~fernt werden. Die zuriickb]eibende L6sung dient zur Bestiramung der anderen Verunreinigungen. Die Methode erlaubt die Fes~stellung yon 0,1% X~hylen- oder Dipropylenglykol in Fropylenglykol. H. FgJ~YTAG.

Yiir die Bestimmmig yon Urotropin in Arzneimittelgemischen schlagt Ju. F. KITAEV 1 die jodomeT~rische Bestimraung auf Grund folgender Reak~ion v o r : C6ttl~N ~ + 2J 2 ~ CsH12~4J 4. Zur vollst~ndigen und schnellen F~Ilung yon Uro- tropin ist ein Jodfibersehul3 erforderlich, der nach Trennung yore Niederschlag rait Thiosulfat zurficktitriert wird. Der Titer der JodlSsung wird rait Urotropin eingeste]lt, 1 ral 0,1 n JodlSsung entspricht 0,003543 g Urotropin. Zur Analyse yon Calcex, Urostreptin und Streptourocoffein werden e~wa 0,120 g Substanz in geringen Mengen Wasser gel5st und rait 20 ral 0,1 n JodlSsung versetz~. Der ge- bildete Niederschlag wird zentrifugiert oder abgesaug~ und der Jodfiberschul3 ira Filtrd~ mit 0,05 n ThiosulfatlSsung bestimmt. Zur AnMyse yon Urosalol werden 0,150 g rait 8--10 ral Wasser verrtihrt, der unlSsliche Riiekstand getrennL das Filtrat mi~ 20 ml JodlSsung versetzt~ und die Bcstiraraung wic oben durchgefiihrt. Die Titration erfolgt in Gegenwart yon St~rke bis zur ersten Entf~rbung der L5sung. A. T~oFI~ow.

Zum Nachweis des Aeetaldehyds und einiger in Aeetaldehyd iiberfiihrbarer Arzneimittel erapfehlen W Aw~ und F. DE~LlgS ~ die Reaktion rait Piperazin (Piperidin)-Nitroprussidnatrium a. Die Re~k~ion ist nicht absolut spezifisch, da sic auch yon homologen Aldehyden (z. B. Propiona]dehyd) und yon Aerolein gegeben wird, Mlerdings weniger scharf. Der Naehweis dient u. a. zur Identifizierung yon Paraldehyd, ChlorMalkoholat, Urethan; ffir die Nachweise yon Milehs~ure, Lae- taken, Lactophenetidin, Rivanol, Glycerin geben die Autoren genaue Ausffih- rungsvorsehriften, die zur Aufnahme im DAB. bestimm~ sind. Ira wesentlichen verf~hrt man ~olgenderraal~en: Von Milchs~iure oder milchsauren Salzen (Acidum lacticum, Calcium laeticura, Ferrum laeticum) erhitz~ man 5 ml mit 2 ml verdiinn- ~er Schwefels~ure und einem ~bersehuB (3--10 ral) 0,1~oiger KA'~nOt- oder 0,1 n KeCreO~-LSsung im Fraktionierk51bchen nnd versetzt die ersten Tropfen des Des~illates rait 1 ml einer l~oigen w~i~rigen PiperazinlSsung und 1 ral l~oiger Nitro- prussidnatrinml5sung. ~Vach 1 rain langem Schiitteln ents~eh~ Blauviolettf~rbung. Von Lactyl-phenetidin erhitzt man 0,I g rait 2 ml verdfi~ra~er Sehwes einige Zeit, um zun~chst die Milchs~ure abzuspM~en und verfi~hrt dann wie angegeben. Von ~ivanol 15st raan 0,1~0,2 g in wenig Wasser, scheide~ durch Zusatz einiger Tropfen Natronlauge die gelbe Rivanolbase ab, fil~rierL siiuert das farblose Filtrat im FraktionierkSlbchen rait Schwefels~ure an und verf~hrt welter wie oben; Zum

Z. anal. Chira. 6, 127 (1951) (Russiseh). Pharmaz. Zentralhalle Dtschld. 90, 73 (1951). Vgl. S~o~, M. L.: J. pharm, ehim. 7, 136 (1898); vgl. diese Z. 38, 457 (1899);

I-I~:(L, G.: Apoth.-Ztg 28, 165 (1913); vgl. diese Z. 57, 584 (1918). z. anal. Chem. Bd. 134. 19

290 t]ericht: Speziclle analytische Methoden.

~achweis yon Glycerin und A'thylaIlcohol nebeneinander priift man in einem klcinen Reagensglas in der angegebenen Weise auf den aus Xthanol entstandenen Acetal- dehyd und nach dem vS]ligen Abdampfen der Flfissigkeit und Erhitzen des Rtick- standes mit Xaliumbisulfat auf das aus Glycerin entstandene Acrolein. - - Die Nachweise kSnnen auch mit vorbereitetem ~eagenspapier im Reagensglas durch- geffihrt werden, indem man den Streifen in den Dampf halt. Itierbci muI~ abet die basische Xomponente ant frisch getrgnktcs Filtrierpapier in 50%iger LSsung aufgebrachs werden. W. H E ~ G .

Ftir den 5Taehweis und die quantitative Bestimmung yon Tiirkischrotiil un~ yon Pflanzenextrakten in pharmazeutischen Pri~paraten gibt W. AwE 1 zu den ,,Einheitsmethoden ''~ weitere nfitzliche Hinweise und Erg~nzungen. Die bl~uliche Fluorescenz yon TfirkischrotSlen unter der Quarzlampe gibt einen guten Anhalt, ist abet nicht spezifi~sch; alkoholische Chlorophyllextraktc fluorescieren rStlich. Am Beispiel eines Thymianbad-Pri~parates wird ein zweckm~l~iges analytisches Vorgehen gezeigt.

Bei der Ermittlung des Trockenrfiekstandes wird die Einwaage, um ein Sch~u- men yon TfirkischrotS1 zu vermeiden, tropfenweise auf eine gewogene ~enge Sand verteilt, nieht l~nger als 2real je 1 Std ant 90--100 ~ erhitzt und fiber P205 nach- getrocknet. Der Rest yon 100% ergibt die flfichtigcn Stoffe, darun~er gtherische (~le, die nach den fiblichen Methoden bestimmt werden. Im Glfihrfickst~nd wir4 qualitativ auf Na, Fe, SO~ und C1 geprfift. Zur Iso]ierung der freien Sulfonsgure wird am bcsten eine gewogcne )Ienge Untersuchungsiifissigkeit mit Wasser ver- diinnt, falls ~5tig, wi~l~rige und 51ige Phase im Scheidetrichter getrennt, mit Salz- sgure ausgeschiittelt und die sich ausscheidende Sulfons~ure mit J~ther aus- geschfittelt. Nach Abdunsten des ~thers, wobei sich anch ~therische Ole ver- flfichfigen, nnd Trocknen fiber P~O 5 im Vakuumexsiccator ergeben sich genfigend genaue Werte. ]~'ette 0]e mfisscn noch vor dem Ans~iuern mit Petro]iither aus- gczogen werden. Zur Charakferisierung des TfirkischrotSles wird man die Sulfon- sgure titrieren, Schwefcl bestimmen, den Schwefels~ureester mit Salzs~urc ver- seifen und die freigewordene Schwefelsgure als Bariumsalz bestimmen. In der nach Aussehfittelung der Sulfons~ure hintcrbleibenden wgl~rig-sa]zsauren L5sung sind die wasserlSslichen Pflanzenextraktstoffe, Farbstoffe, sonstige organische Stoffe und anorganische Baize enthalten. Man dampft e~wa die H~lfte der LSsung ant dem Wasserbade oder im Vakuum ein un4 untersucht den l~fickstand ant Krystalle sowie durch Ausziehcn mit ~_ther auf ~arbstoffe (Fluorescein) und dutch Ausziehen mit hochprozentigem ~thyl- oder Isopropyl-, aber nich~ Methylalkohol ant Pflanzenextrakte (Chlorophyll), wobei spezifische Reaktionen (~cduktions- verm5gcn, Quarzlampe usw.) zur Anwcndung kommen. Von den alkoholunl5s- lichen amorganischen, ursprfinglich vorhandenen oder durch Verseifung frei- gelegtcn Salzen bestimmt man das Gewieht, bcnfitzt yon etwa 100 ml wal~riger AuflSsung ein Viertel zu qualitativcn t~eaktionen und bestimmt in je 25 ml quan- titativ Chlorid und Sulfat. Durch Vergleich mit den Ergcbnissen des Gliihriick- stands ]assen sich l~fickschlfisse fiber die Herkunf~ der Chloride und Sulfate, ob ursprfinglich vorhanden oder aus Salzs~ure bzw. Snlfonsgure entstanden, ziehen.

It. Z r n ~ .

~J-ber den ~Naehwels des Nagetiergiftes ~-57aphthylthioharnstoff (5~th) (.Musal, .Muritan, Alraton, Antu) berichten E. ]~n~-~ns~s nnd X. G. B~nr a. Aus Xthanol

x Fette und Seifen 52, 474 (1950). Licfl-Bedingungen L Tfirkischrot51e I~AL ~r. 839 A, Anhang, Wiss. Verlags-

ges. Stuttgart u. Beuth-Verl. ]~erlin. August 1933. a Pharmazeut. Zentralhalle Dtschld. 89, 115 (1950).


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