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Page 1: Zur Bestimmung von Chlorid neben Hypochlorit und Chlorat

80 Rosenbaum: Bestimmung von Chlorid. r Zeitschrift für[.angewandte Chemie.

Zur Bestimmung von Chlorid neben Hypo-chlorit und Chlorat.

Von

M. Rosenbaum.

L. M. Norton gibt in den Chem. N. 66eine Anleitung, um Chlorid neben Hypo-chlorit und Chlorat zu bestimmen. In derPraxis sind die Bestimmungen an allen Fa-briken, die sich mit der Chloratfabrikationbefassen nothwendig, werden jedoch nichtdurch Differenzmethoden, wie sie Nortonangibt, sondern auf directe, viel kürzere undsehr genaue Weise folgend bestimmt. Umdeutlicher zu sein, nehmen wir folgendenhäufigsten Fall: Ca CJ2, Ca (Cl O3)2, Ca (C1O)2

ev, auch noch freies Chlor. (S. 23 d. Z.)

Bestimmung von Ca (Cl O3)2. Ein be-stimmtes Volumen der Lösung wird zunächstgekocht, um das freie Chlor zu entfernenund das Hypochlorit zu zerstören:

3 012 0, Ca = 2 Ca Cl, + Ca (Cl O3)2.

Nun wird eine völlig oxydfreie Eisenoxydul-salzlösung — selbstverständlich nach vor-heriger vollständiger Abkühlung — im Über-schuss zugesetzt, mit Schwefelsäure stark an-gesäuert und gekocht:12Fe0 + Ca Cl2O6+ 18SO3=6Fe2 03(SO3)3+CaC)2.

Am besten wählt man Eisendoppelsalz,wovon man sich eine Lösung herstellt, inder 10 cc l g Doppelsalz entsprechen.

Würde man ohne Abkühlung nach demVertreiben des freien Chlors und Zerstörendes Hypochlorits sofort Doppelsalz undSchwefelsäure zusetzen, so würden die Re-sultate zu niedrig ausfallen durch raschfrei werdendes Chlor, das statt zu oxydirenweggekocht würde. Nun wird mit einergenau gestellten, etwa 1jl0 N.-Permanganat-lösung der Überschuss an Oxydul zurück-titrirt:

10 Fe 0 S03 + 2 KMn 04 + 8 S03 =5 Fe2 03 (S0s)3 + K, 0 S0:! + 2 Mn 0 S03

Dann wird die zum Zurücktitriren ver-wendete Menge Chamäleon auf Doppelsalzumgerechnet, von der ursprünglichen MengeDoppelsalz in Abzug gebracht, worauf manleicht die Menge Chlorat berechnen kann.Hat man 1 cc Chloratlösung zur Analysegenommen, so braucht man nur die zur Re-duction nothwendige Menge Doppelsalz inGrammen mit 44,005 zu multipliciren. um gCaCl2 O6 im Liter zu erhalten.

Bestimmung von Ca Cl3. Ein be-stimmtes Volumen der ursprünglichen Lösungwird abermals gekocht und hierauf mit1 io N.-Silbernitrat unter An wendung von chrom-saurem Kalium als Indicator titrirt. Multi-plicirt man die verbrauchten cc '/10 N.-Silber-

lösung, welche man zur Titration von 1 ccder ursprünglichen Lösung verwendet hat,mit 5,55, so erhält man das Ca Cl3 g imLiter.

Bestimmung von Ca Cl2 O2. Die Be-stimmung desselben erfolgt nach derPennot1-schen Probe:

As2 03 + Ca Cl2 02 = As2 0ä + Ca Cl2Man setzt zu einem bestimmten Volumen

der ursprünglichen Lösung eine Y« N.-As2 O3-Lösung in Na3 C03 hinzu und titrirt denÜberschuss von As2 O3 mit Yio N.-Jodlösungunter Benutzung von Stärkelösung als Indi-cator zurück, oder endlich man set2t nurso lange 1jm N.-Arsenlösung hinzu, alsein trockenes Jodkaliumstärkekleisterpapierdurch die Lösung eben noch blau gefärbtwird. Multiplicirt man die Anzahl der ver-brauchten cc As2 O3-Lösung —• vorausgesetzt,dass man 10 cc der ursprünglichen Lösungzur Analyse genommen hat — mit 0,3575,so erhält man das Ca Cl2 O2 g in Liter.

Allerdings titrirt man bei der Probeauch das freie Chlor mit, allein dessen Mengeist so gering, dass man technisch keinenWerth auf die Differenz legt, um so mehr,als es sich bei den Analysen mehr oderweniger um den Bleichwerth handelt, und4 Cl dieselbe Wirkung erzielen als 1 CaCl2O2)

und 4 . 35,5 = 142, beinahe=143 Molecular-gewicht des Ca Cl2 O2 ist, oder es sich haupt-sächlich, wie in der Chloratfabrikation, umdas Ca (Cl O3)2 handelt, und das freie Clnebst dem Ca Cl2 O2 eine sehr untergeord-nete Rolle spielt.

Brennstoffe, Feuerungen.Der schraubenförmige Br ike t tküh -

ler von P. Schmidt (D.R.P. No. 66324)besteht aus dem schraubenförmig gewunde-nen Laufring a (Fig. 43 u. 44), der gleich-falls schraubenförmig gewundenen Brikett-rinne b und dem Gestell c. Laufring undBrikettrinne sind durch Winkeleisen d undFlacheisen f zu einem Ganzen verbunden.Der Laufring ist auf mehreren, am fest-stehenden Gestell c angebrachten Rollen rdrehbar aufgelagert.

Um den Kühler in Thätigkeit zu setzen,wird derselbe durch die feststehende Rinneh mit einer im Betrieb befindlichen Brikett-presse in Verbindung gebracht. Die in denKühler eintretenden Briketts stossen an dasdie Rinne b verschliessende Flacheisen qund drehen den Kühler in der Richtung desPfeiles Fx. Durch den Laufring a wird

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