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Kurze Mitteilungen

Z. Anal. Chem. 281,303-304 (1976) - �9 by Springer-Verlag 1976

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Zur Einwirkung von Natriumhydroxid auf einige Insecticide (chlorierte Kohlenwasserstoffe) im Hinblick auf die semiquantitative dfinnschicht-chromatographische Bestimmung von Gesamt-DDT (DDT + DDE) in der Milch

H. Thielemann

Wasserturmstr. 10, DDR-36 Halberstadt

Eingegangen am 22. August 1975

Effect o f Sodium Hydroxide on some Insecticides (Chlorinated Hydrocarbons) with regardto the Sere�9 TLC Determination of Total DDT (DDT + DDE) in Milk

Best. von Insecticiden, Kohlenwasserstoffe, chlorierte, DDT, DDE in Milch; Chromatograph�9 Dfinnschicht; alkalische Verseifung

In vielen Lfindern durchgeffihrte Untersuchungen von Milch (Humanmilch) haben best/itigt, dab diese regel- mfiBig mit p ,p ' -DDT und p ,p ' -DDE kontaminiert �9 st. Als weitere Rtickstfinde sind in geringen Konzen- trationen noch o,p ' -DDT, o,p '-DDE, p,p-DDD, HCH-Isomere, Dieldrin, Heptachlorepoxid und Me- thoxychlor (DMDT) gefunden worden. Die angeftihr- ten Substanzen, die be�9 der alkalischen Verseifung eventuell eine chemische Veriinderung auf Grund festgelegter Bedingungen erfahren k6nnen, wurden mit der entsprechenden Menge Natriumhydroxid unter RtickfluB behandelt (vgl. Vorschrift, Experi- menteller Teil).

Aus den experiment�9 Daten sollte abgeleitet werden, inwieweit die aufgetragenen chlorierten Koh- lenwasserstoffe die dfinnschicht-chromatographische semiquantitative Bestimmung von DDT in Frage stellen bzw. mit welchen Reaktionsprodukten man unter den vorgegebenen analytischen Bedingungen rechnen muB (hRf-Werte).

Experimentel les

Zur DDT-Bestimmung in der Milch wird eine alka- lische Verseifung empfohlen :

20 ml Milch werden mit 40-60 ml Athanol (96~) und 10-15 g KOH versetzt und in einem 100-ml-Kolben 30 min unter RtickfluB gekocht. Die dunkelbraun geF~irbte L6sung �9 st in einen Schtitteltrichter zu fiberffihren und dreimal mit je 15 ml Hexan auszuschtitteln. Die vereinigten Extrakte sind im Schtitteltrichter zweimal mit je 40 ml 50~igem Athanol zu waschen und anschlieBend fiber Natriumsulfat zu trocknen. Das L6sungsmittel wird abdestilliert und der Riickstand mit 1 1111 Hexan aufgenommen.

Die Rtickstfinde werden fiir Milch in mg/kg an- gegeben, obwohl man nach der Vorschrift zun/ichst

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A B C D E F G

Abb. 1. Einwirkung von Natriumhydroxid unterschiedlicher Konzentration auf Insecticide. A DDT; A I 5 g (52, 60); A2 12 g (60); A3 Vergleichsl6sung (42, 52); B DDE; B1 5 g (62); B2 12 g (65); B3 Vergteichsl6sung (63); C Aldrin; C1 5 g (77); C2 12 g (77, 69, 48, 15); C3 Vergleichsl6sung (77); D Endrin; D 1 5 g (7); D2 12 g (2,7); D3 Vergleichsl6sung (7); E Dieldrin; E1 5 g (6, 55, 78); E2 12 g (6, 16, 55, 78); E3 Vergleichs16sung (6); F HCH; F1 5 g; F2 12 g; F3 Vergleichsl6sung (10); G DMDT; GI 5 g (3, 25, 54, 61); G2 12 g (3, 25, 54, 61); G3 Vergleichs16sung (3). Die in Klammern angeftihrten Zahlen bedeuten die betreffenden hRf-Werte

Tabelle 1. Internationale und chemische Bezeichnung der verwendeten chlorierten Kohlenwasserstoffe

Internationale Bezeichnung Comman - Name

Chemische Bezeichnung

DDT

DDE (Abbau- produkt des DDT)

Aldrin (HHDN)

Endrin

Dieldrin (HEOD)

HCH (BHC)

Methoxychlor (DMDT)

1,1,1-Trichlor-2,2-bis-(p-chlorphenyl)-fithan

1, l-Dichlor-2,2-bis-(p-chlorphenyl)-~ithan

1,2,3,4,10,10-Hexachlor-l,4,4 a,5,8,8 a- hexahydro-[1,4,5,8-bis-(endo-exo)- methylen]-naphthalin

1,2,3,4,10,10-Hexachlor-6,7-epoxy- 1,4,4a,5,6,7,8,8 a-octahydro- [1,4,5,8-bis- (endo-endo)-methylen]-naphthatin

1,2,3,4,10,10-Hexachlor-6,7-epoxy- 1,4,4a,5,6,7,8 a-octahydro-[1,4,5,8-bis- (endo-endo)-methylen]-naphthalin

techn. 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan

1,1,1-Trichlor-2,2-bis-(p-methoxyphenyl)- fithan

304 Z. Anal. Chem., Band 281 (1976)

rag/1 bestimmt. Die Umrechnung auf mg/kg durch Division mit 1,03 ist im allgemeinen zu vernachlfis- sigen. Die semiquantitative Bestimmung yon D D T in der Milch ist bei der angegebenen Vorschrift im Bereich von 0 , 1 -3 ,0 mg/kg m6glich; Mengen unter 0,1 mg/kg bis herab zu 0,05 mg/kg in Butter und 0,02 mg/kg in Milch k6nnen noch nachgewiesen wer- den. Das bedeutet, dab DDT-Spuren von etwa 0,03 bis 0,04 gg auf der Dfinnschichtplatte noch erkennbar sind. Oberprtift wurde die Zugabe von Natriumhydro- xid (5 und 12 g) auf die in Abbildung 1 angef/ihrten chlorierten Kohlenwasserstoffe (vgl. auch Tab. l), wobei die entstandenen Reaktionsprodukte diinn- schicht-chromatographisch ermittelt wurden (Lauf-

mittel: n-Hexan). Als Sprfihreagens diente eine ammo- niakalische Silbernitratl6sung.

Herstellung. 1,7 g Silbernitrat werden in 10 ml Wasser gel6st, 5 ml konz. Ammoniakl6sung hinzugeftigt und mit Aceton auf 200 ml verd/innt (Reagens nach Morley u. Chiba). Nach dem Einsprfihen ist es erforderlich, die Platten bzw. Folien 1 ca. 10-15 min unter UV-Licht zu entwickeln, wobei eine UV-Lampe Elmed Lumina U vom VEB Elmed Hohen- neuendorf Anwendung fand.

1 Verwendet wurden Silufol Fertigfolien UV 254 der Fa. Sklfirny Kavalier (CSSR) mit folgender Zusammensetzung: Sorptionsmittel, Silpearl, weitporiges Silicagel nach Pitra mit Leuchtstoff ftir UV 254; Unterlage, Aluminiumfolie; Bindemittel, Stfirke.


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