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248 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stof~.

und einem Tropfen Guajakharzl6sung versetzt. Aueh bier wurde bei Verdiinnung D~ das Auftreten der Reaktion (blauer Niederschlag) beobachtet.

Da die Reaktion mit Strychnin nur in konzentrierter Schwefels~ure eintritt, gingen die Verfasser hier so vor, dal~ sie ]e einen Tropfen der Verdiinnungen D 1 bis D10 mi~ einem Tropfen der konzentriert schwefelsauren Strychninl6sung in einem besonderen N~pfchen zusammenbraehten. Die Nachweisbarkeitsgrenze wurde bei Verdiinnung D 5 festgestellt. Die Nachweisbarkeitsgrenze soll iibrigens innerhalb der Verdiinnungen 5 bis 10 liegen, da die erhaltenen Resultate bei den h6heren Konzen- trationen zu ungenau sind.

Arbeitsvorschri/t zur ]~estimmung des Chromes in einer Legierung mit 0,20/0 Chrom, 0,3% Kohlenstoff, 0,4% Sflieium, 1,1% Mangan; Rest: Eisen. 0,1 g der Probe wird, auf etwa 1% genau abgewogen, in mSgliehst wenig KSnigswasser geltist; die L6sung ~ r d zur Troekene verdampft und mit verdfinnter Salpeters~ure auf- genommen. Man neutr~lisiert die salpetersaure LSsung mit Natronlauge, oxydiert mit etwas festem Natriumperoxyd und kocht bis zur vollst/~ndigen ZerstSrung des Peroxydfiberschusses. Dann filt~%rt man und bringt das Filtr~t mit destilliertem Wasser ~uf 1000 ml. In einer nach den ungegebenen t~ichtlinien durehgefiihrten Versuchsreihe mit Diphenylearbazid stellt man z. ]3. lest, dal~ Verdfinnung B~ noeh keine Farbreaktion gibt, wohl abet Verdiinnung Ba. Der Chromgehult liegt also zwisehen 0,21 und 0,31%. Aus einer mit einer 10mal konzentrierteren LSsung mittels der Guajakharzreaktion aufgestellten T~belle ergibt sieh, dal~ bei 0,16~ noch keine, bei 0,21% abet eine Reaktion siehtbar ist. Der Gehalt liegt also auf Grund der beiden Bestimmungen zwischen 0,16 und 0,31%, im Mittel bei 0,23%.

A. EIC~L~

Zur halb quan t i t a t iven Unte r suehung yon Chromnickels t i ihlen beni i tzen A. CLAEYS und J . GILLIS 1 die auch y o n ~nderer Seite ~ beschr iebene

M e t h o d e , die Verdi~nnungsgrenze/estzustellen, bei welcher ein bes t imm- t e s E l e m e n t noch nachweisba r ist . A n H a n d yon S t anda rds t~h l en wi rd eine E i c h k u r v e aufgeste] l t , die es ge s t a t t e t , ~us dem MaD der Verd i innung, angegeben in nega t iven E x p o n e n t e n , auf den Gehal t an d e m be t re f fenden Leg ie rungsbes t and te i l zu schliel~en. Die e inzelnen Naehwe i s reak t ionen s ind aus dem 2. Bericht der , I n t e r n a t i o n a ] e n K o m - mission ffir neue ~naly t i sche Re~k t ionen und Reagen t i en ' ' s ausgew~hl t . F f i r Chrom wird die B lauf~rbung m i t Sa]zs~ure und Wasse r s to f fpe roxyd empfohlen , und zwar in der mi t te ]s N a t r i u m p e r o x y d z u g a b e e rha l t enen Chromat lSsung . Nickel wird m i t D i m e t h y l g l y o x i m p a p i e r nachgewiesen, Molybddn mi t K a l i u m x a n t h o g e n a t , Mangan als P e r m a n g a n a t m i t K a l i u m p e r s u l f a t u n d S i lbern i t ra t , und Titan endl ich durch die mi t Chrom0trops~ure au f t r e t ende v io le t t e F~rbung . Zur Durchf i ih rung der 1)robert wi rd die mi t Sandpap i e r gere inigte Oberfl~che des Pr i i fs t i ickes m i t KSnigswasse r bene tz t , un4 zwar so, dal~ au f 1 cm ~ Oberf l~che 0,05 m l S~ure k o m m e n ; die so e rha l t ene LSsung e n t n i m m t m a n mi t t e l s e iner I ) ipe t te und s te l l t d a m i t eine l~eihe b e k a n n t e r VerdfinnungsgTade

1 Analytica Chimica Acta 1,364 (1947). Wv.~ER, P. E., ]). 5~O~I~R, u. Y. t~vsco~I: Analytica Chimica Acts

1, 190 (1947); vgl. das vorhergehende I~.eferat . . . . . a Deuxi~me Rapport, Reactifs pour l'analyse qualitative min~rale. Wepf u.

Cie., BMe, 1945.

]~ericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 249

her. Fiir die TitanbeStimmung wird die Umgebung um das angei~tzte Oberfl~chenstfiek mit einem Mikrobrenner erhitzt, bis die L6sung ein- getrocknet ist. Naehdem Erka l t ende r Pr i i f s te l le t r~gtman0,5n Salpeter- s~ure auf und tupf t die Si~ure naeh einigen Minuten mit Filtrierpapier wieder ab. Dann gibt man auf die Ste]le 2- -3 Tropfen konzentrierte Schwefels~ure, l~6t 10 min einwirken und entnimmt 1 Tropfen der LSsung. Auf einer Tfipfelplatte versctzt man ihn mit etwas fester Chromotrops~ure; bei Gegenwart yon Titan erscheint eine mehr oder weniger starke Violettf~rbung. A. EICHLE]t.

Bei der qnantitativen Bestimmung yon Metallen mit Tannin erhi~lt man h~ufig etwas zu hohe Re~ultate. Dies ist nach H. HOL~ESS und G. MATTOCK 1 auf einen w/~gbaren Aschengehalt des Tannins zurfick- zuffihren, der aus schweren Meta]]en besteht. Der Fehler t r i t t besonders bei Fi~]lungen aus schwach ammoniakalischer LSsung auf. Er kann durch Vorbehandlung des Tannins mi t Ammoniak beseitigt werden.

5 g Tannin in 25 In] Wass er werden mit 5 g Ntt4C] und 50 m] n-NH~ versetzt und auf 250 ml aufgefiillt. Am n~chsten Tage wird yon ausgeschiedenem SiO 2, Fe, A1, Mn, Ca, K, Na usw. abfiltriert. Man verwendet je 50 ml des neutralisierten Reagenses ffir jede Bestimmung.

H. ZELLNE~.

Die Anwendbarkeit von Tannin als Reagens in der qualitativen Analyse wird von H. HOLNESS 1 in For t f f ihrung frfiherer Arbeiten untersucht. Das Reagens besteht aus l~ w/~13riger TanninlSsung, der man zur Hal tbarmachung 1 Tropfen verdiinnter Salzs~ure und einige Tropfen Chloroform zusetzt. Die zu prtffenden Stoffe bringt man in LSsung und maeht mit S/~ure (meist Salzs/~ure) etwa normal sauer. Eine Probe dieser LSsung versetzt man in der Siedehitze mit 1--2 g festem Ammo- niumchlorid und mit 10 ml t~eagens und gibt unter andauerndem ruhigen Sieden tropfenweise Ammoniak bis zur neutralen oder ganz schwaeh sauren Reaktion gegen Methylorange zu. Ta, Zr, Sn, Ge, Nb, Ti, Bi, Th, Sb, Mo (VI), Ce (IV) fallen unter diesen Umst/~nden in Form ihrer Komplexsa~ze aus. Weitere Metalle [Fe (III) , V (IV), U (VI), Cu, Ce (III) , W (VI)] seheiden sich erst beim Ubergang in das alkalische Gebiet ab. Bei weiterer Zugabe yon Ammoniak 15sen sieh einige Nieder- schli~ge (z. B. Cu, Zn) teilweise, andere (W, Mo, Si) vollsti~ndig. Beim Koehen mit n Salzs~ure bei entspreehendem p~ 15sen sieh die Nieder- sehlgge wieder, nur W bleibt mit Salzs~ure ungetSst, 15st sich aber mit Oxalsi~ure.

Folgende F~tllungen eignen sich zum spezifischen Nachweis der Meta]le : Zirkon fallt aus schwach saurer Chlorid- oder Nitra~16sung als weiBer Nieder-

schlag, 15s]ich in kochender AmmoninmoxalatlSsung. Wismut gibt aus salz- oder sa]petersaurer LSsung einen ge]ben Niederschlag. Die folgenden Niederschl~ge treten erst beim ~bergang in das alka]ische Gebiet

DAlf:

1 Analy~ica Chimica Acta 3, 290 (1949).

Z. anal. Chem. Bd. 130. 17


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