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288 Bericht" Spezielle analytische Methoden.

nehmen. Verf. arbeitete bei ciner Temperatur yon - - 4 ~ C, als L6sungsmittel kam Petrolather zur Anwendung (Kp 30--50 ~ C). - - Arbeitsvorschri]t. 1--2 g Fett , das dutch Extraktion mit Petrolather im Soxhlet isoliert wurde (6 Std), werden verseift (30 ml alkoholische 0,5 n Kalilauge, ~ Std am RfickfluB), die H~lfte des Alkohols wird abdestilliert, die SeffenlSsung mit 50 ml Wasser in einen 250 ml-Scheidetrichter fibergespiilt und nach dem Abtrennen des Unverseifbaren mit 20 ml n Salzs~ure und 50 ml ges~ttigter KochsalzlSsung versetzt. Man schfittelt mit 20 ml Petrol~ther aus, reinigt 3real mit jeweils 5 ml ges~ttigter KochsalzlSsung und gibt die Petrol- ~therl6sung, naehdem sie mit Natriumsulfat getroeknet wurde, in einen gcwogenen ERLE~MEYER-Kolben. Ftir die weiteren Untersuchungen verwendet man Petrol- ~ther, der an Tetrabromstearins~ure ges~ttigt ist. Naeh Abtrennen des Petrol~thers und W~gen der Fetts~uren 15st man wieder in 10 ml Petrol~ther, kiihlt auf - - 4 ~ C ~b und gibt tropfenweise bis zur F~rbung eine 5%ige LSsung yon Brom in Petrol- ~ther zu. Nachdem das K61bchen noch 30 min bei - - 4 ~ C und anschlieBend fiber Nacht auf Eis belassen wurde, wird der auf Zimmertemperatur erw~rmte Nieder- schlag in einem Glasfiltertiegel G 3 abfiltriert, 2real mit je 3 ml Petrol~ther ge- wasehen und d~ml getrocknet ( ~ Std im Vakuumsexsiccator, n~ch LSsen mit 5 ml Petrol~ther abermals ~ Std im Vakuumexsiccator, anschliel~end 1 Std bei 80 ~ C). Als Fehlergrenze wird ~: 45% angegeben. Bei Pferdefett wurden je Gramm Fett- s~ure 105,8 und 103,7 mg Polybromide gewogen, w~hrend bei t~inder- bzw. Schweine- fett nur 4,1, 3,5, 5,9 und 2,7 mg Polybromide zur W~gung kamen. Verfi beschreibt aul]erdem den Nachweis yon Pferdefett mit tIilfe eines UV-spektralphotometrisehen Verfahrens, das auf der Bestimmung der Extinktion der ~lkaliisomerisierten LinoL und Linolens~ure bei 234 m# beruhtL Do~Is I~EILIG~ANN.

Zur Priifung der Haltbarkeit yon pflanzlichen ~len mittels des SwIF~:-Testes ~ (Anstieg der Peroxydzahl w~hrend der Beliiftung bei 100 ~ C) bestimmten E. BECKER, H. P~a~DUN und H. yon PEZOLD '~ die Incubationszeit yon 45 01proben bei 98,3 ~ C bis zur Erreichung einer Peroxydzahl 200 und ermittelten daneben andere Kenn- zahlen sowie die Haltbarkeit derselben Proben in Lagerungsversuchen bei 20 ~ C. Dabei wurde festgestellt, dal~ Jodzahl und Incubationszeit sowie Incubationszeit und Haltbarkeit in einem gewissen Zusammenhang miteinander stehen, dab aber keine Proportionalit~t zwischen diesen Kennzahlen besteht. Innerha]b derselben Olsorte ist zwar die Incubationszeit der t tal tbarkeit nahezu proportional, der Proportionalit~tsf~ktor ist abet fiir jede 01sorte verschieden. Die mathematische Auswertung der Versuchsergebnisse brachte folgende Beziehungen zwischen Incu- bationszeit, Fetts~urezusammensetzung und Haltbarkeit: 1. Der Logarithmus des reziproken Werts der Incubationszeit~ ist ann~hernd eine Funktion der Summe: %01s~ure + 2 . %Linols~ure ~- 4" %Linolens~ure, ausgenommen bei relativ stark ges~%igten Fetten, wie Cocos- und PalmkernS1. Die Ineubationszeit l ~ t sich aus der Fettsgurezusammensetzung eines Oles mit etw~ 90%iger Wahrscheinlichkeit voraussagen. 2. Zwischen der Incubationszeit und der Haltbarkeit einer Olsorte besteht eine im logarithmischen YIa~stabe linear werdende Korrelation, die eine Voraussage der tIaltbarkeit mit etwa 70% Wahrscheinliehkeit erlaubt. 3. Auf Grund der Fe%s~urezusammensetzung l~l]t sich die Haltbarkeit mit etwa 70~o Wahrseheinlichkeit voraussagen, da bei Olen einer Sorte zwischen beiden Gr6t]en eine lineare logarithmisehe Beziehung besteht. Verf. kommen zu dem Ergebnis, dal~ ffir

Vgl. F ~ Z K E , C., Fet te und Seifen 5~, 837 (1953); vgl. diese Z. 143, 384 (1954). ~' KING, A. E., H. L. Rosc]~E~andW. H. I~WlN, Oil and Soap 10, 105 (1933);

RIEME~SCm~E~DER, R. W., J. Tu~v,~ andR. M. SPECK, Oil and Soap ~0,169 (1943); Committee on analysis of commercial fats and oils: Oil and Soap. ~ , 101 (1945).

Fet te u. Seifen 55, 880--886 (1953). Margarine-Union, ttumburg-Bahrenfeld.

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1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 289

die Beurteilung der tfaltbarkeiL pflanzlicher 01e der SwifT-Test die normalen Lage- rungspriifungen wohl ergi~nzen, nieht aber ersetzen kann. Die Arbeit enthi~lt eine ausffihrliehe Besehreibung der MeLhodik des SwifT-Testes, H. S~Em,Ic~.

Zur Bestimmung der Peroxydzahl (POZ) haben H. HADO~N und R. JUNG- KVNZ 1 das Verfahren yon LEA-IsELI~ 2 zweeks Einsparung yon Kaliumjodid modi- fiziert. Die Bestimmung wird yon Anfang bis zu Ende im gleichen Gef&B ausgefiihrt, um den Luftsauerstoff naeh M5gliehkeit fernzuhalten. Arbeitsweise: 1 g 01 oder Fe t t ( ~ 1,09 ml) wird in einem StehkSlbchen yon etwa 100 ml Inhalt mit eingeschliffenem Steigrohr (40 • 1 cm) mit 0,1 g feinpulverisiertem Kaliumjodid versetzt und mit 20 ml Chloroform-Eisessigmischung (1 ~ 1 Vol) iibergossen. Nach dem Aufsetzen des SLeigrohrs ffihrt man dutch dieses ein Glasrohr und leitet etwa 2 rain Kohlen- saute ein, um die Luft vollstandig zu verdrangen. Dann erhitzt man auf dem Wasser- bad unter hi~ufigem Umsehwenken bis zum kraftigen Sieden. Man kiihlt raseh ab, setzt nach Entfernen des Steigrohrs 40 ml 0,2%ige KaliumjodidlSsung und 0,5 ml l%ige StarkelSsung zu und titrierL das ausgesehiedene Jod mit 0,01 n Natrinmthio- sulfatlSsung zuriick. In gleieher Weise wird ein B]indversuch mit den verwendeten Reagenzien ausgefiihrt. Die Differenz beider Bestimmungen multiplizier~ mit 5 ergibt die Peroxydzahl. Alle Operationen sind im diffusen Licht auszufiihren. Beurteilung: POZ 0--3: friseh, unverdorben, kann auf Lager behalten werden. P 0 Z 3--6 : bedingt haltbar, sollte bald verbraucht werden. POZ 7--10: meistens talgig, mull raffiniert werden. (Ausgenommen Oliven5l, bei dem POZ yon 8--12 als normal anzusehen sind.) - - Zur Bestimmung der Oxydationsbereitscha/t werden nach W. RITTER und T, ~USSBAUMER 3 10 ml 01 in eine saubere Lrockene P~T~-Schale yon 9--10 cm Durchmesser gegeben und 48 Std im Dunkehl in einem ThermostaLen bei 50 ~ C gehalten. Dann wfl'd nach gutem Darehmischen sofort die POZ besLimmt. Beurtei- lung: POZ 4--6: haltbar. POZ 10--12: bedingt haltbar (3--4 Monate).

Als Marl fiir die Beurteilung des Frischezustandes und fiir die Erkennung der Verderbsbereitschaft yon Fetten und ()len hatA. P u ~ ~ zwei Grenzwerte der Peroxyd- zahl (POZ) angegeben: Die POZ 3 grit als Grenze des Frischezustandes eines Fettes, als , ,Wamgrenze", w~hrend die POZ 10 als Genul]tauglichkeiLsgrenze oder Ranzidi- t~tsgrenze bezeichnet wird. Sie zeigt nach den Erfallrungen des Verf. das Ende der Induktionsperiode an. Die Zeit, bis zu der ein FetL oder 01 unLer genormten Ver: suchsbedingungen die POZ 10 erreichL, stellt ein Mall fiir die Verderbsbereitschaft des betreffenden Produkts dar. - - Fi~r die Bestimmung der Peroxydzahl hal A. PURR 5 in Anlehnung an K. TXUFEL 6, H, ROTttE 7 sowie C. H. LEA s ein ttalbmikroverfahren entwickelt, das besonders ffir Reihenversuche geeignet ist. Dazu bringt man in ein WA~BURG-Gef~I] ohne Einbau und Seitenarm etwa 50 mg FeLL und dazu 2 ml einer Mischung Eisessig-Chloroform (3 : 2). Nach gutem Umriihren werden die Versuehs-

z Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg. (Bern) 44, 495--500 (1953). Lab. V. S. K., Basel.

2 LEA, C~ H., Proc. Roy. Soc. (London) 108, 175 (1931). ISELIN, E., 1V[itt. Gebiete Lebensmittehnters. Hyg. (Bern) 85, 113 (1944).

a Sehweiz. Mileh-Ztg. 64, 465, 525 (1938). Fet te u. Seifen 55, 239--240 (1953). Inst. f. Lebensmitteltechnoh u. Verpaekung,

Mtinchen. s Fet te u. seifen 55, 241--244 (1953). s FetLchem. Umschau 41, 107, 131 (1934). 7 Dipl. Arheig TH Dresden 1943. s j . Soc. chem. Ind. 65, 286 (1946).

Z. anal. Chemic, Bd. 144. 1!9


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