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:::NEUE MANAGER BRAUCHT DIE WELT::: :::Götz W. Werner::: Der Gründer der Drogeriemarktkette dm gilt als Pionier einer sozialen Unternehmenskultur

Neue Manager braucht die Welt - Götz W. Werner

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:::NEUE MANAGER BRAUCHT DIE WELT:::

:::Götz W. Werner:::Der Gründer der Drogeriemarktkette dm gilt als

Pionier einer sozialen Unternehmenskultur

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Götz W. Werner, Jahrgang 1944, ist der Pionierdes sozialen Unternehmertums. Er eröffnete1973 seinen ersten dm-Markt – und hatinzwischen ein Imperium mit 2200 Filialen inelf europäischen Ländern geschaffen. 34 000Menschen arbeiten für den Drogerie-Discounter, der 5,2 Milliarden Umsatz macht.Götz W. Werner sieht sein Unternehmen als»soziale Skulptur« und seine Mitarbeiter alsKünstler. Die Auszubildenden heißen »Lern-linge«, jeder muss zwei achttägige Theater-Workshops absolvieren – die jungen Leutesollen lernen, sich besser auszudrücken.»Waldorf-Manager«, lästern manche über GötzW. Werner wegen seiner unkonventionellenArt, Menschen zu führen. Er lächelt darüber.Und geht mit Führungskräften auf Bildungs-reisen, damit sie das Wissen über Goethe undGotik in die Unternehmensphilosophie in-tegrieren. Der ehemalige Leistungsrudererlehrte sieben Jahre lang Entrepreneurship ander Universität Karlsruhe.

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Mitarbeiter sind keine Kostenfaktoren,sondern Kreativposten

Drei Mal die Woche, meist am Abend, fährt erzum Neckar und rudert. In einem sehrleichten und sehr schmalen Renn-Einer, derdrei Fähigkeiten voraussetzt: Balance, Aus-dauer und Lust daran, auf sich allein gestelltzu sein.

Ein Einzelgänger? Ein Egomane? Jedenfallseiner, über den viele über Jahre lästerten:»Waldorf-Manager«. Oder »Wanderpred-iger«. Weil er Hierarchie ablehnt. Und inseinem Unternehmen dynastische Verhält-nisse unterbindet. Und – weil er in Mit-arbeitern keine Kostenfaktoren, sondernKreativposten sieht. Götz W. Werner lächeltSpott über sich weg und sagt dann in seinemweichen badischen Tonfall: »Ich hatte stetsmeine Gewissheit.« Es ist ein Satz, mit demfür ihn alles dazu gesagt ist. Es liegt ihmnicht, die Kritiker von einst zu schmähen. Erist kein Rechthaber. Und keiner, der einemerzählen würde, dass er heute zu den 100

reichsten Deutschen gehört.

Wenn er einen Raum betritt, dann wirkt erbestimmt. So wie einer, der seinen Wegkennt. Er braucht keine Entourage, die ihmWichtigkeit verleiht. Keine Kofferträger oderBodyguards. Und wer die Philosophie vonGötz W. Werner verknappt erklärt haben will,kann sie auf einem meterlangen Banner vorseiner Firmen-zentrale in Karlsruhe lesen.»Der eine fragt: Was kommt danach? Derandere fragt nur: Ist es recht? Und alsounterscheidet sich der Freie von demKnecht.« Ein Aphorismus von Theodor Storm,der ein Grundprinzip des UnternehmersWerner ist: In seinem Drogeriemarktkonzerndm geht es nicht darum, es den Vorgesetztenrecht zu machen. Vielmehr ist Eigen-verantwortung gefragt. »Je mehr Mitarbeiterunternehmerisch denken, umso besser wirddas Unternehmen sein«, meint der frühereLeistungsruderer.

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Seine Philosophie: Kundenwünsche erahnen– »Soziales Hören« nennt er das

Götz W. Werner ist der Pionier unter densozialen Unternehmern. Oft wurde er alshoffnungsloser »Sozialromantiker« ver-spottet, inzwischen hat er Kultstatus – undgilt vielen als Vorkämpfer einer neuen,besseren Unternehmenskultur.

Er ist 29 Jahre alt, als er seinen erstenDrogeriemarkt in Karlsruhe eröffnet. Dreikleine Schaufenster hat der Laden und aufalten Fotos sieht es nicht danach aus, alswäre das die Keimzelle für ein Imperium.Götz W. Werner erzählt, dass er schon bei derGründung seiner Firma die »innere Ge-wissheit« gehabt habe, das Richtige zu tun.Obwohl dem Jungunternehmer seinerzeitalle Branchenkenner von seinem Konzeptabraten, lässt er sich nicht ab-bringen. Ernutzt den Wegfall der Preis-bindung fürDrogerieprodukte, er verfolgt strikt das

Discounter-Prinzip und praktiziert vor allem,was er »soziales Hören« nennt – einErspüren, was der Kunde haben will. »Ich binRealträumer«, sagt Werner. »Für mich warimmer schon real, was andere noch für einenTraum hielten.« Man könne es auchübersteigertes Selbstbewusstsein nennen,meint Werner. Er selbst empfindet sich alseinen, der immer seinen Weg gegangen ist.Und wenn es eine Genugtuung nach all denJahren gibt, dann diese: »Ich bin froh, dass ichmich damals nicht von den Warnrufen habeirritieren lassen.«

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