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Keynote im Rahmen der Hersttagung 2013 des Instituts für Religionspädagogische Bildung (IRPB) der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule - Edith Stein. Veranstaltungsdatum: 6.11.2013.
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CC (By-NC-SA) by Flyzipper
Johannes Maurek, MA Msc Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung
KPH - Edith Stein
Religion und Social Media - zwischen Subjektkonstruktion und Identitätsverlust
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Digital Change?
© by news.com.au
Konklave - Petersplatz 2005 und 2013
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
...oder Digital Divide
CC (By-NC-SA) by Oliver Lavery
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
„...was machst Du da eigentlich dauernd?“
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Varianten der Mediennutzung
„Digital Natives“ und „Digital Immigrants“ nutzen Medien unterschiedlich:
- Erwachsene nutzen Internet kommunikations- und informationsorientiert; Jugendliche nutzen mediale und interaktive Angebote zusätzlich „unterhaltungsorientiert“ (Audio- und Videoangebote zum Gefühlsmanagement) !- Große Bedeutung von „sozialen“ Motiven bei der Internetnutzung (Community-Angebote) !- Identitätsorientierte Nutzung des Internets; Positionierung als Mitglieder einer Szene, Clique etc. !- Manifestierung von Zugehörigkeit und suche nach Anerkennung durch andere (Ego-Clips; Musikkritiken, literarische Experimente etc.)
Quelle: Matthias Rohrer (2013): Generation Digital. Institut für Jugendkulturforschung
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Varianten der MediennutzungÜberforderungsgesellschaft fördert kompensatorische Mediennutzung:
- Internet: „Allround-Medium“ - wird zunehmend zum Tagesbegleiter (Lean forward - Medium) - „inhaltsreduzierte Nutzung“
- Radio/MP3: „Ambientmedium“ - sorgt bei verschiedenen Tätigkeiten für eine stetige Geräuschkulisse („Horror vacui“)
- Fernsehen: „Lean-back-Medium“ - entspannen, sinnfreie Freizeitbeschäftigung, chillen, aus Alltag ausklinken, Informationsdistanz (verliert als Info-Medium an Bedeutung) (US Fernsehserien stehen an der Spitze der Beliebtheitsskala)
Quelle: Matthias Rohrer (2013): Generation Digital. Institut für Jugendkulturforschung
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Kultur- und Sprachverlust?Mail back H.D.L./H.D.GD.L.:
T.M.H.A. : I Love you 4E:
4U: 8UNG:
BIDUNOWA?: COLA:
CU: DN:
DUBIDO: PTMM:
T+: ZL:
hab dich lieb / hab dich ganz doll lieb Treff mich heute Abend forever- für immer for you- für dich Achtung bist du noch wach? come later - komme später see you- wir sehen uns du nervst du bist doof please tell me more think positive- denk positiv zieh Leine
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Kultur- und Sprachverlust?
Ein Verlust von Sprachkompetenz ist zwar feststellbar, lässt sich aber nicht auf den veränderten Sprachgebrauch in sozialen Medien zurück führen.
Unterschiedliche Kommunikationszusammenhänge verlangen nach unterschiedlichen Textsorten. Die Gefahr liegt nicht im Verfall der deutschen Sprache, sondern in der Vermischung von Kommunikationssituationen.
Klagen über den Verfall von Kultur und Sprache sind älter als das Internet. Medien waren aber immer schon Repräsentationen von gesellschaftlichen Entwicklungen und damit Projektionsfläche von damit verbundenen Ängsten
Quelle: Ortner, H. (2011): Sprachverfall im Internet? Universität Innsbruck. Online verfügbar unter: http://bit.ly/17ja08J
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Die „Aussensicht“
dummDigitale Medien machen...
krank
gewalttätig
einsam
fett
dement
Spitzer, M. (2013): Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen. München: Droemer. CC by eveos
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Pathologisierung des Medienkonsums
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Gefahren im Netz und in den sozialen Medien
Kriminalität: Cyberkriminalität, Phishing, Happy Slapping Viren- und Hackerattacken/Sicherheitsverletzungen !Sexualität: Pornographie, Cyber-Grooming, Missbrauch !Gesellschaftl. Tabu-Brüche: Cyber-Mobbing, Neo-Nazi-Foren, Selbstmord-Anorexie-Foren, extreme Games !Flucht in Parallelwelten: Online-Spielsucht, Konsumverlockung, Rachefantasien, Amoklauf !Physische und psychische Gesundheit: Belastung durch EM-Energie, Bewegungsmangel, Adipositas, geistige Regression,Vereinsamung, Soziopathie
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Gesellschaftliche Veränderungsprozesse erzeugen Ängste...nicht erst heute!
„Schule des Lasters und Verbrechens“: 1912 berichtet ein Wiener Bezirksrichter von einer „erschreckend große(n) Anzahl von Straffällen beim Jugendgericht“, die durch Konsum des Kinematografen verursacht sei (zit. nach Flandera, 2000)
„Die sexualisierte Atmosphäre durch Kino, Plakate und Comics, so ein Primararzt, sei besonders für frühreife Jugendliche gefährlich, sie könne zu leerer, unpersönlicher sexueller Triebbefriedigung, Sexualdelikten und Geschlechtskrankheiten oder auch zu Frühehe und Frühscheidung führen.“ (Bamberger, 1955)
„Welcher Jüngling kann eine solche verfluchungswürdige Schrift lesen, ohne ein Pestgeschwür davon in seiner Seele zurückzubehalten, welches gewiß zu seiner Zeit aufbrechen wird.“ (Goeze, 1775)
„Ein einziger schlechter Film kann Erziehungswerte umstoßen, die die Schule in wochenlanger Arbeit mühselig aufgebaut hat.“ (ÖJID, 1953)
Flickr CC-BY-NC-SA voteprime
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Bücher lesen / täglich o. mehrmals pro Woche
Bücher lesen / täglich o. mehrmals pro Woche
Bücher lesen / täglich o. mehrmals pro Woche
Bücher lesen / täglich o. mehrmals pro Woche
0% 13% 25% 38% 50%
42%
33%
25%
10%
Jugendliche 12-19
Und wie ist es wirklich? (2003 gaben 38% der Jugendlichen an, täglich oder mehrmals
in der Woche Bücher zu lesen. Wie viele sind es heute?)
Quelle: Die JIM-Charts 2012. 10 Tops im Bereich der Medien. MPFS - Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest.
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Im Sportverein aktiv
Im Sportverein aktiv
Im Sportverein aktiv
Im Sportverein aktiv
0% 25% 50% 75% 100%
99%
67%
30%
10%
Jugendliche 12-19
Und wie ist es wirklich? (Wie viel Prozent der Jugendlichen geben an, in einem
Sportverein aktiv zu sein?)
Quelle: Die JIM-Charts 2012. 10 Tops im Bereich der Medien. MPFS - Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest.
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
fernsehen
fernsehen
fernsehen
fernsehen
0 Min. 60 Min. 120 Min.
24 Min.
120 Min.
85 Min.
65 Min.
Jugendliche (11-18)
Und wie ist es wirklich? (Wie viele Minuten verbingen Kinder und Jugendliche von 11-18
durchschnittlich mit dem Konsum von Fernsehprogrammen)
Quelle: Oberösterreichische Jugend-Medien-Studie 2013. Das Medienverhalten der 11- 18-jährigen. Education Group.
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Und wie ist es wirklich? (Liebste Freizeitaktivitäten 2010)
KIM: Mediennutzung der 6-13jährigen - JIM: Mediennutzung der 12-19jährigen
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Und wie ist es wirklich? (Wichtigkeit der Medien im Tagesablauf)
KIM: Mediennutzung der 6-13jährigen - JIM: Mediennutzung der 12-19jährigen
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Und wie ist es wirklich? (Internet Nutzungsfrequenz bei den Jugendlichen)
KIM: Mediennutzung der 6-13jährigen - JIM: Mediennutzung der 12-19jährigen
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Und wie ist es wirklich? (Bedeutung sozialer Netzwerke Kinder (KIM)/
Jugendliche (JIM))
KIM: Mediennutzung der 6-13jährigen - JIM: Mediennutzung der 12-19jährigen
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Weitere Daten Bei Kindern im Alter von 6-13 steht Facebook im Ranking der beliebtesten Websites an erster Stelle
62% der 6-13-jährigen nutzen zumindest selten das Internet
Bei den 12-13-jährigen zählen mit 93% schon fast alle zur Gruppe der Internetnutzer
Nur ein Viertel aller PädagogInnen hat nach eigener Auskunft ein Profil in einer Online-Community. Online-Communities werden demnach entsprechend selten im Unterricht thematisiert
Quelle: Die JIM-Charts 2012. 10 Tops im Bereich der Medien. MPFS - Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest.
Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung Hochschulstandort Salzburg
Kennen Sie ihre digitale Identität?
Was weiß das Netz über sie?
Welches Bild kann können sich andere von ihnen machen?
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CC BY-NC-SA inju
Du sollst Dir ein Bild von mir machen!
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CC-BY-SA wikipaedia
CC BY-NC-SA inju
Funktionen sozialer Netzwerke
Identitätsmanagement (Wer bin ich?)
Beziehungsmanagement
(Wo stehe ich?)Informatio
nsmanagement
(Wie orientiere ich
mich?)
Subjekt- konstruktion
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Subjektkonstruktion
Identität in der PostmoderneIdentität in der Vormoderne
als Funktion: • festgelegter Rollen • Traditionen • Mythen • religiöser Sanktionen
Identität ist unproblematisch, unhinterfragt, unveränderbar und nicht Gegenstand von Reflexion oder Diskussion
Flickr CC BY-NC-SA bxho
als Prozess: • gesellschaftlicher Aushandlungsvorgänge • sozialer Durchdringung (Wagner, 1995) • freier Wahl (gedacht oder praktiziert) • von relativer (zeitlich begrenzter) Stabilität
(Partnerschaft, Berufswahl)
Der stetige Konstruktionsprozess der Identität verbindet Befreiung und Entwurzelung und ist Chance und Bürde in einem
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Demarkationslinie der Privatheit
öffe
ntlic
hpr
ivat
Die Demarkationslinie der Privatheit
Flickr CC BY-NC-SA bxho
Soziale Reputation
Peergroup
Liebe /Sexualität
Beziehungen
Freunde
Lebenskrisen
Beruf
Trauer
Leid / Tod
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Religionsgemeinschaften und soziale Medien
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Themen des Lebens
http://www.wolfgang-herrndorf.de/archiv/
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#aufschrei
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Religion…oder: Wie man wieder runter kommt…
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Religion, Glaube, Identität
Lebenskrisen, Leid Tod Werte, Normen
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Sexismus #aufschreiRichard Dawkins Foundation http://on.fb.me/1bXvqLu
Über Religion http://on.fb.me/1cDD9mW
Wolfgang Herrndorf Blog Arbeit und Struktur http://bit.ly/16F9dC8
Scott Simon Twitter Timeline
http://bit.ly/1ar28Ch
The Thinking Atheist
http://bit.ly/1b7NZfR