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TK-CampusKompass Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

TK-CampusKompass: Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

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TK-CampusKompassUmfrage zur Gesundheit von

Studierenden

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Vorwort

Wir wissen bisher nicht viel über die Gesund- genossen. Aber: Bereits zum zweiten Mal heit der 2,7 Millionen Studierenden in Deutsch- zeigt der Report, dass Hochschüler mehr Psy-land. Woran liegt das? Die Lebenswelten der chopharmaka verordnet bekommen. Hochschüler sind heute so vielseitig wie ihre Studienfächer und -abschlüsse. Woran liegt es, dass jeder fünfte Studierende

bereits in jungen Jahren belastet ist und thera-Noch vor wenigen Jahren war das Studium peutische Unterstützung braucht? Um dieser einem kleinen Teil der Bevölkerung vorbehal- Frage jenseits von Arzneimittelrezepten und ten. 1960 begannen gerade einmal sechs Pro- ambulanten Daten nachzugehen, haben wir das zent eines Jahrgangs ein Studium, 1980 ging Meinungsforschungsinstitut Forsa beauftragt, immerhin schon fast jeder Fünfte an die Uni. Lebensstil und Gesundheitsstatus der Studie-Die Studierenden wohnten meist zu Hause, in renden zu ermitteln. Im März 2015 wurden Wohnheimen oder Wohngemeinschaften. Ge- repräsentativ 1.000 Hochschüler nach gesund-lernt wurde in der Bibliothek – ohne Internet. heitlichen Beschwerden, nach ihrem Ernäh-Was dort an Wissen nicht verfügbar war, wurde rungs- und Bewegungsverhalten sowie ihrem teuer und langwierig per Fernleihe bestellt. Stresslevel befragt. Wir wollten wissen, wel-

chen Stellenwert digitale Medien in ihrem Le-Heute beginnt fast die Hälfte eines Jahrgangs ben haben. 2014 haben wir uns mit der Studie ein Studium – direkt nach der Schule oder nach „Jugend 3.0 – abgetaucht nach Digitalien?“ der Ausbildung. Einige gründen während des bereits mit der Mediennutzung der 12-17-Jähri-Studiums eine Familie oder ein Unternehmen. gen befasst. Die Untersuchung zeigte, dass Fast jeder Vierte wohnt allein. Durch den Bolo- übermäßiger Konsum das Risiko gesundheitli-gna-Prozess ist das Studium verschulter, die cher Beschwerden erhöht. Diesmal wollten Semesterferien sind tatsächlich nur noch vor- wir wissen, wie es um die Generation Smart-lesungsfreie Zeit und nicht selten für Praktika phone steht.verplant. Die Jobaussichten sind je nach Studien-fach sehr unterschiedlich, die meisten werden Wir nutzen die Ergebnisse, um unsere Angebote mit befristeten Verträgen in die Arbeitswelt ge- zur Gesundheitsförderung auf die Bedürfnisse hen. Und wie geht es ihnen damit? unserer Kunden zuzuschneiden. Digitale Medien

haben einen großen Stellenwert im Alltag jun-Wir haben uns in den letzten Jahren im Ge- ger Menschen. Deshalb setzen wir uns für ein sundheitsmanagement an Hochschulen ver- neues Handlungsfeld Medienkompetenz in der stärkt den Studierenden zugewandt. Anders Prävention ein. Wie sie sich ernähren, bewegen, als bei Beschäftigten bekommen wir von Stu- Stress bewältigen und wie sie zu einem gesun-dierenden keine Krankschreibungen, die uns den Medienkonsum fi nden, sind vier wichtige Aufschluss über ihre gesundheitliche Situation Säulen für die Gesundheit junger Menschen.geben. Aus dieser Arbeit gewinnen wir wichti-ge Einblicke. Als Krankenkasse können wir die IhrArzneimittelverschreibungen sowie ihre Arztbe-suche auswerten. Mit dem TK-Gesundheitsre-port 2015 haben wir dies bereits zum zweiten Mal gemacht. Wieder haben uns die Ergebnis-se überrascht: Um die Gesundheit der Studie-renden ist es erfreulicherweise gut bestellt. In Dr. Jens Baasfast allen Bereichen bekommen sie weniger Vorstandsvorsitzender der Medikamente als ihre erwerbstätigen Alters- Techniker Krankenkasse

TK-CampusKompass – TK-Studie zur Gesundheit und Mediennutzung von Studierenden, herausgegeben von der Techniker Krankenkasse, Bereich Markt und Kunde, Fachreferat Gesundheitsmanagement, Thomas Holm (verantwortlich), Bramfelder Straße 140, 22305 Hamburg, In-ternet: www.presse.tk.de. E-Mail: [email protected]. Fachliche Beratung: Gudrun Ahlers. Redaktion: Michaela Hombrecher, Natalie Quadbeck, Nicole Harfenmeister. Infografiken: Gabriele Baron. Gestaltung: The Ad Store GmbH, Hamburg. Produktion: Tanja Klopsch. Druck: TK-Hausdruckerei.

© Techniker Krankenkasse 2015

TK-CampusKompassUmfrage zur Gesundheit von

Studierenden

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Inhalt

1. So geht studieren heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2. Ist das Studium ein Knochenjob? So geht’s Deutschlands Studierenden . . . . . . . . 4Sage mir, was du studierst, und ich sage dir, wie es dir geht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Geld spielt keine Rolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Mit dem Alter nehmen die Beschwerden zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Woran krankt es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Wie gesund ist ein Soziologie-Studium? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Ausgeschlafene Studenten bewegen sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

3. Campus unter Strom – so gestresst sind die Studierenden . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Prüfungsstress: Einstellungssache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Weniger gestresst dank Hotel Mama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Der Stress mit Formeln und Paragrafen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Spagat zwischen Job und Studium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Kummer cum laude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

4. So chillt der Campus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Antistressprogramm: Sport, Freunde, Frischluft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Kiffen und Konsolen: Männer entspannen anders . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Wenn der Stress krank macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

5. Die perfekte Welle? Hier surfen Deutschlands Studierende . . . . . . . . . . . . . . . . 16Chatten ist wichtiger als posten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Netzwerke machen weder einsam noch krank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Virtuelle Markt- und Spielplätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

6. Netz ohne Boden – ist das noch gesund? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Netzcaper sind weiblich und gesundheitsinteressiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Wie viel Medienkonsum ist gesund? Wann wird es krank? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Sitzen ist das neue Rauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Medienkompetenz ist auch bei der Generation Smartphone nicht selbstverständlich . . 21Stressfaktor Cybermobbing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

7. Studierende sind immer in Bewegung – oder nicht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Das faule Viertel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Der Campus ist fitter als der Rest der Republik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Studieren geht über trainieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Wer krank ist, kann sich nicht bewegen oder wer sich nicht bewegt, wird krank? . . . . . 26For Fun, Figur und Fitness – das treibt die Hochschüler an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

8. Im Studium Zeit für Genuss? So essen Deutschlands Studierende . . . . . . . . . 28Männer wollen es lecker, schnell und billig – Frauen gesund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Jede Fakultät is(s)t anders . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Generation „to go“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Wie veggie ist der Campus? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Gutbürgerlich im Hotel Mama oder eine Veggie-WG? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Paarverhalten begünstigt das Essverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Billigessen kann teuer werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

9. Quo vadis, Generation Y? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

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1. So geht studieren heute

2,7 Millionen Frauen und Männer studieren der- Nach Angaben der Forsa-Umfrage im Auftrag zeit an Deutschlands Hochschulen. Nach der der TK leben 38 Prozent der Hochschüler bei letzten Erhebung des Deutschen Studenten- ihren Eltern, 23 Prozent wohnen in einer WG werks sind sie im Durchschnitt 24,4 Jahre alt. oder im Wohnheim. Das Wohnheim spielt laut Allerdings gibt es aufgrund der vielfältigen Stu- Studentenwerk vor allem für Studienanfänger dienabschlüsse und Lebenssituationen eine und ausländische Studierende eine große Rolle. große Varianz. So sind Diplom-Studierende Fast jeder Vierte hat eine eigene Wohnung und durchschnittlich 26,2 Jahre alt, Studierende, die 17 Prozent leben in einer Partnerschaft. Sieben den Magister beziehungsweise Master anstre- Prozent der Studierenden haben mindestens ben, 28,4 Jahre. Studierende mit Kind sind im ein Kind. Schnitt 31,2 Jahre alt und damit fast acht Jahre älter als ihre kinderlosen Kommilitonen. Neben der Wohn- und Einkommenssituation

wurden die Studierenden für die vorliegende Laut Studentenwerk leben die angehenden Studie auch nach ihrem Studienfach gefragt. Akademiker im Durchschnitt von 864 Euro im Damit die Ergebnisse aussagekräftig sind, ha-Monat. Laut der vorliegenden Studie im Auftrag ben wir die Vielzahl der Studiengänge zu folgen-der Techniker Krankenkasse verfügt ein Drittel den Fachrichtungen zusammengefasst: der Studierenden über weniger als 500 Euro, gleichzeitig haben aber 15 Prozent auch mehr Ingenieurswissenschaften als 1.000 Euro zur Verfügung. Wirtschaftswissenschaften und Jura

Die TK-Umfrage zeigt: Sechs von zehn Studie- Geisteswissenschaften renden arbeiten neben ihrem Studium. Nach (zum Beispiel Soziologie und Politologie) Angaben des Studentenwerks handelt es sich Gesellschaftswissenschaften bei fast jedem Vierten aufgrund des Jobs oder

(Pädagogik und Erziehungswissenschaften) einer Selbstständigkeit eigentlich nur um ein Teilzeitstudium. MIN-Fächer (Mathematik, Informatik und

Naturwissenschaften) Laut TK-CampusKompass fi nanzieren 66 Pro- Medizin und Psychologiezent der Studierenden ihre Ausbildung über Eltern oder Großeltern und jeder Vierte be-kommt BAföG oder ein Stipendium.

2. Ist das Studium ein Knochenjob? So geht’s Deutschlands Studierenden

Den Studierenden in Deutschland geht es gut – In einer früheren Studie der TK zum Thema zumindest wenn man die Routinedaten der Stress, für die im Jahr 2013 1.000 Erwachsene Techniker Krankenkasse betrachtet. Danach in Deutschland zur ihrem Gesundheitszustand bekommen Studierende weniger Arzneimittel befragt wurden, gaben bei den jungen Erwach-verschrieben als ihre erwerbstätigen Altersge- senen nur zwei Drittel der 18- bis 25-Jährigen nossen (gut zehn Prozent). Auffällig ist jedoch, und drei Viertel der 26- bis 35-Jährigen an, dass dass sie mehr Psychopharmaka bekommen sie sich gut oder sehr gut fühlen. Offenbar und häufi ger in psychotherapeutischer Behand- fühlen sich die Studierenden also gesünder als lung sind. Wie geht es den Studierenden also junge Erwachsene in Deutschland insgesamt. wirklich? Um Informationen zur Gesundheit und zum Lebensstil Studierender in Deutschland zu Sage mir, was du studierst, und ich sage bekommen, hat das Meinungsforschungsinstitut dir, wie es dir geht Forsa im Auftrag der TK im März 2015 1.000 Stu-dierende zu ihrer Gesundheit, ihren Ernährungs- Allerdings beurteilen die Hochschüler ihre Ge-und Bewegungsgewohnheiten sowie zu ihrem sundheit je nach Studienfach sehr unterschied-digitalen Medienkonsum befragt. lich. Mediziner und Psychologen, die sich

hauptamtlich mit dem Thema Gesundheit be-Die gute Nachricht vorweg: 84 Prozent der Stu- schäftigen, fühlen sich ebenso wie die Studie-dierenden beurteilen ihren Gesundheitszustand renden der MIN-Fächer überdurchschnittlich als gut oder sogar sehr gut. Weitere 13 Prozent gut. In beiden Fachrichtungen bewerten neun geben zumindest ein „Zufriedenstellend“ an. von zehn Befragten ihren Gesundheitszustand Nur drei Prozent beklagen eine weniger gute als gut oder sehr gut. Bei den angehenden oder schlechte Gesundheit. Ingenieuren sagen das nur 83 Prozent und bei

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den Geisteswissenschaftlern nicht einmal drei seine Gesundheit also als höchstens zufrie-Viertel der Befragten (73 Prozent). Jeder Vierte denstellend.angehende Geisteswissenschaftler beurteilt

So gesund sind Deutschlands Studierende

Mein Gesundheitszustand ist …

sehr gut/gut zufriedenstellend weniger gut/schlecht

Ingenieurs-wissenschaften

83 14 3

Wirtschaftswis-senschaften/Jura

85 11 4

Geistes-wissenschaften

73 21 7

Gesellschafts-wissenschaften

82 14 4

MIN-Fächer 90 8 2

Medizin/Psychologie

90 7 2

Angaben in ProzentRundungsdifferenzen sind möglich

Geld spielt keine Rolle

Die Befragung zeigt zudem, dass der Gesund-heitsstatus angehender Akademiker völlig un-abhängig von ihrem Einkommen ist.

Die TK-Stress-Studie „Bleib locker, Deutsch-land“ zeigte 2013 noch signifi kante Unterschie-de zwischen den Einkommensgruppen. In der Gesamtbevölkerung beurteilten nur 56 Prozent der Befragten mit einem Einkommen unter 1.500 Euro ihre Gesundheit als gut oder sehr gut, bei den gut situierten Umfrageteilnehmern mit einem Haushaltseinkommen über 4.000 Euro waren es drei Viertel.

Die TK hatte den Faktor „fi nanzielle Unsicher-heit“ bereits in mehreren früheren Gesund-heitsberichten als Belastungsfaktor identifi ziert (zum Beispiel bei Zeitarbeitern, Personen mit befristeten Arbeitsverhältnissen und teilzeitbe-schäftigten Männern).

Hier liegt die Vermutung nahe, dass ein gerin-geres Einkommen in der Lebensphase Studium als weniger belastend empfunden wird. Zum einen gibt es oftmals im Hintergrund noch eine fi nanzielle Absicherung durch die Familie oder den Partner. Zum anderen empfi nden viele ih-ren Studierendenstatus als gesellschaftliches

Privileg. Das Bewusstsein, dass dies nur eine vorübergehende Lebensphase mit geringem Einkommen ist und dass es den meisten ihrer Kommilitonen ähnlich geht, führt dazu, dass dies für Hochschüler weniger belastend ist als zum Beispiel für einen Familienvater, der die fi nanziel-le Verantwortung für mehrere Menschen trägt.

Mit dem Alter nehmen die Beschwerden zu

Die Umfrage zeigt zudem, dass der Anteil der sehr Gesunden bei den älteren Studierenden geringer ist. Nur drei von zehn Hochschülern über 28 gaben sich ein „Sehr gut“, in den jünge-ren Altersgruppen sind es 42 Prozent bei den bis 23-Jährigen und 40 Prozent bei den 24- bis 27-Jährigen.

Auch hier könnte zum Tragen kommen, dass mit steigendem Alter die Belastungen zuneh-men. Je älter die Studierenden, umso größer ist der Anteil derer, die Studium, Familie und eventuell auch eine berufl iche Tätigkeit in Ein-klang bringen müssen. Mit der Semesterzahl steigt vermutlich auch die Sorge, das Studium nicht zu Ende zu bringen und entsprechend schlechtere Zukunftsperspektiven zu haben. Bei vielen Studierenden wird die Situation verschärft, wenn sie den Anspruch auf BAföG oder die Familienversicherung verlieren.

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Die Studie zeigt vor allem, dass sich Stress negativ auf den allgemeinen Gesundheitszu-stand der Hochschüler auswirkt: Betrachtet man die Antworten der Studierenden zum The-ma Stress (siehe Kapitel 3), zeigt sich, dass von denen, die besonders unter Druck stehen, nur zwei Drittel bei guter oder sehr guter Gesund-heit sind, also 20 Prozentpunkte weniger als im Durchschnitt der Studierenden.

Woran krankt es?

Im nächsten Schritt wurden die Studierenden nach ihren gesundheitlichen Beschwerden befragt.

Wie auch schon der TK-Gesundheitsreport zeigt, der jährlich die Krankschreibungsdaten der gut

vier Millionen bei der TK versicherten Erwerbs-personen, sind Frauen von fast allen gesundheit-lichen Beschwerden mehr betroffen als Männer. Dies bestätigt die vorliegende Studie.

Die Diskrepanz ist bei zwei Themen besonders eklatant: Jeweils über 60 Prozent der Studen-tinnen geben an, dass sie aktuell oder in der letzten Zeit mit Kopfschmerzen zu tun haben, und etwas mehr als die Hälfte ist durch Stress erschöpft. Bei den Männern ist jeweils nur gut ein Drittel betroffen.

Ebenfalls deutliche Unterschiede zeigen sich bei Rückenschmerzen, die fast jede zweite Studen-tin plagen, aber nur jeden dritten Studenten. Ein Viertel der Hochschülerinnen haben Konzentra-tionsstörungen, aber nur jeder fünfte Student.

Studentinnen haben mehr Beschwerden als ihre Kommilitonen

Daran hat es bei den Studierenden in den letzten zwölf Monaten gekrankt

Frauen Männer

Kopfschmerzen62 %

34 %

54 %35 %

durch Stress erschöpft

48 %33 %

Rückenschmerzen

33 %22 %

Schlafprobleme

29 %21 %

Allergien

28 %20 %

Magenbeschwerden oder Übelkeit

18 %24 %

Konzentrations störungen

20 %14 %

häufige Erkältungskrankheiten

11 %10 %

Tinnitus beziehungsweise Ohrgeräusche

9 %10 %

Übergewicht

4 %3 %

Untergewicht

20 40 60 800

Mehrfachnennungen möglich

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Ebenfalls auffällig: Fast jeder fünfte Hochschü- Der Anteil übergewichtiger Studierender steigt ler hat überhaupt keine körperlichen Beschwer- mit jeder Altersgruppe um fünf Prozentpunkte. den. Die Aussage machten aber nur neun Bei den älteren Hochschülern ab 28 trägt mehr Prozent der Studentinnen. als jeder Siebte zu viel Gewicht mit sich. Dass

die älteren Studierenden auch diejenigen mit Und auch hier zeigt sich: Die Beschwerden dem höchsten Stresslevel sind, bestätigt die der angehenden Akademiker nehmen mit bereits erwähnte Vermutung, dass mit zuneh-dem Alter zu. Während bei den jüngeren mender Semesterzahl Druck und Mehrfach-Hochschülern immerhin schon 36 Prozent belastungen zunehmen.Rückenschmerzen haben, sind bei den über 28-Jährigen sogar 45 Prozent betroffen.

Ab 28 nehmen die gesundheitlichen Probleme zu

Studierende nach Alter und Beschwerden in den letzten zwölf Monaten

49 %

44 %41 %

28 Jahre und älterbis 23 Jahre 24-27 Jahre

durch Stress erschöpft

36 %41 %

45 %Rückenschmerzen

18 %21 %

27 %

Konzentrations-störungen

14 %16 %

21 %

häufige Erkältungs-krankheiten

7 %12 %13 %

Tinnitus beziehungs-weise Ohrgeräusche

5 %10 %

15 %Übergewicht

20 40 600

Auch der TK-Gesundheitsreport bestätigt, dass das Psychopharmakavolumen bei Studierenden mit dem Alter steigt.

Wie gesund ist ein Soziologie-Studium?

Deutliche Unterschiede zeigen sich, wenn man die einzelnen Fachrichtungen betrachtet. Am besten geht es den Studierenden der MIN-Fächer. Hier geben 17 Prozent an, keine Be-schwerden zu haben. Am schlechtesten geht es den Geisteswissenschaftlern: Von ihnen sind

nicht einmal zehn Prozent beschwerdefrei. Dies liegt sicherlich auch an dem deutlich niedrigeren Frauenanteil in der ersten Gruppe.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der angehenden Soziologen, Politologen und so weiter leiden an Kopfschmerzen, 52 Prozent an stressbedingter Erschöpfung, und an keiner anderen Fakultät gibt es so viele Allergien (36 Prozent). Sechs Prozent der Geisteswissenschaftler attestieren sich eine Essstörung.

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Unauffällig sind die Studierenden der philoso-phischen Fakultät dagegen bei Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Bluthochdruck. Mit vier Pro-zent liegen sie im Uni-Durchschnitt. Hier sind Wirtschaftswissenschaftler, Juristen, Medizi-ner und Psychologen mit jeweils sieben Pro-zent am meisten betroffen.

Ausgeschlafene Studenten bewegen sich

Betrachtet man statt des Studienfachs den Lebensstil der Studierenden, fällt vor allem ins Auge, dass die Aussagen zur Gesundheit offen-bar in direktem Zusammenhang mit dem Be-wegungsverhalten der Befragten stehen. Die

Studie zeigt, dass die Sportmuffel von allen gesundheitlichen Problemen stärker betroffen sind als ihre aktiven Kommilitonen.

Drei von zehn Sportmuffeln haben Konzentrati-onsstörungen, bei den Aktiven sind es dagegen nur 14 Prozent. Und während ein Drittel der Be-wegungslosen Schlafprobleme hat, ist es bei den Sportlern nicht einmal jeder Vierte.

Auch Übergewicht, Rückenschmerzen und Atembeschwerden betreffen die Sportvermei-der deutlich mehr als Studierende mit einem aktiven Alltag.

„No Motion“ geht auf die Gesundheit

Prozent

0

10

20

30

40

50

durch Stress erschöpft

Rücken-schmerzen

Schlaf-probleme

Konzentra-tionsstö-rungen

Über-gewicht

Atembe-schwerden

Herz-Kreis-lauf-Erkran-

kungen

38

23

4

35

14

4 3

49

33

17

42

30

95

sportlich Aktive Sportvermeider

Gesundheitliche Belastungen von Studierenden nach Sportlertyp

Mehrfachnennungen möglichAngaben in Prozent

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3. Campus unter Strom – so gestresst sind die Studierenden

44 Prozent der Studierenden in Deutschland fühlen sich durch Stress erschöpft. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern – während bei den Männern nur gut jeder Dritte stressbedingte Erschöpfung beklagte, ist bei den Studentinnen mit 54 Pro-zent deutlich mehr als die Hälfte betroffen.

Die TK-Stress-Studie „Bleib locker, Deutschland“ zeigte 2013 ebenfalls, dass Frauen mehr unter stressbedingten Erkrankungen leiden als Män-ner. Allerdings war hier die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einer der Hauptstressoren. Betrachtet man die Erwerbsbevölkerung in Deutschland, zeigt sich noch eine eher traditio-nelle Rollenverteilung, bei der die Familienarbeit größtenteils noch bei den Frauen liegt. Bei den Studierenden lässt sich dagegen keine zusätzli-che Belastung durch Kinder erkennen. Studieren-de mit Kindern sind nicht signifi kant erschöpfter als ihre Kommilitonen ohne Nachwuchs.

Weniger gestresst dank Hotel Mama

Offenbar spielt es aber auch bei Hochschülern eine Rolle, was neben ihrem Studium noch ansteht und zu organisieren ist. Bei den Studie-renden, die im eigenen Haushalt leben, fühlt sich jeder Zweite erschöpft, die Nesthocker im Hotel Mama sind mit 38 Prozent deutlich selte-ner belastet.

Befragt nach ihrem persönlichen Stresslevel, gibt fast ein Viertel der angehenden Akademiker an, häufi g gestresst zu sein, bei den Geisteswissen-schaftlern ist sogar jeder Dritte betroffen. Ein Grund dafür ist sicherlich auch der größere Anteil weiblicher Studierender in diesen Studienfä-chern, die erfahrungsgemäß überdurchschnitt-lich häufi g unter Stress leiden.

Drei von vier Studierenden unter Druck – Stresslevel auf dem Campus höher als im Rest der Republik

Ich bin gestresst …

nie niehäufig

manchmal

3 %23 %

55 %

19 % 13 % 20 %1 %

37 %29 %

Studierende Gesamtbevölkerung*

häufig

manchmal

selten

selten

* Stand: 2013 (TK-Stress-Studie)weiß nicht/keine Angabe

Prüfungsstress: Einstellungssache

Befragt nach ihren Hauptstressfaktoren, ist mehr als die Hälfte der Studierenden vor al-lem von den Hochschulprüfungen gestresst. Dies könnte man durchaus als gute Nachricht interpretieren. Denn der Hauptstressfaktor ist zwar nicht vermeidbar, aber immerhin zeitlich begrenzt.

Tritt Stress vorübergehend auf, kann er sogar positiv wirken: Denn er macht uns leistungs-fähiger. Bleibt es also bei Stressphasen, für die die Hochschüler auch regelmäßig Ausgleich schaffen – zum Beispiel mit Sport oder Ent-spannung – ist das Risiko, durch Stress zu erkranken, deutlich geringer.

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Stressfaktor Nr. 1: Prüfungen

58 %

30 %

26 %

46 %

StudentenStudentinnen

Studentinnen stärker unter Druck als ihre Kommilitonen

Ich fühle mich unter Druck/stark unter Druck durch …

Prüfungen

schwerer/umfang-reicher Lernstoff

20 40 600

34 %

33 %

29 %

24 %

18 %

15 %

19 %

19 %

18 %

17 %

12 %

8 %

die Mehrfach-belastung durch Studium und jobben

die Mehrfach-belastung durch Studium und Familie

Angst vor schlechten Noten

die Sorge, keinen Job zu finden

finanzielle Sorgen

private Konflikte

Mehrfachnennungen möglich

Erst wenn der Stress zum Dauerzustand wird, rechtzeitig Bewältigungsstrategien erlernen, steigt auch die Gefahr, dass die Belastung die sie befähigen, diese Situationen gesund zu krank macht. Die Folge können dann psychi- meistern. Universitäten und Krankenkassen sche Erkrankungen wie Depressionen oder halten hierzu vielfältige Angebote vor, wie zum Belastungsstörungen, aber auch Herz-Kreis- Beispiel Seminare gegen Prüfungsstress oder lauf-Beschwerden, Stoffwechselstörungen Entspannungstrainings. Experten sprechen und Rückenbeschwerden sein. hier von sogenannten Gesundheitsressour-

cen, die so bei den Betroffenen aufgebaut Lassen sich bestimmte Stresssituationen nicht oder weiterentwickelt werden und die in Be-vermeiden, wie zum Beispiel Prüfungsphasen, lastungssituationen gegen den Stress in die ist es umso wichtiger, dass die Betroffenen Waagschale gelegt werden.

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Ob Stress krank macht oder nicht, hängt vor allem davon ab, wie die Studierenden die Situ-ation bewerten. Das bedeutet, dass sie nicht die Menge an Prüfungsstoff belastet, sondern die Frage, ob die Studierenden das Gefühl ha-ben, diese bewältigen zu können.

Der Stress mit Formeln und Paragrafen

An den Universitäten ist der Prüfungsstress je nach Studienfach sehr unterschiedlich ausge-prägt. Am stressigsten sind die Prüfungen für angehende Ingenieure: Sechs von zehn fühlen sich davon gestresst. Auch bei den Juristen und Wirtschaftswissenschaftlern geben 56 Prozent der Studierenden an, dass sie Klausuren und Examen unter Druck setzen. Geringere Proble-me haben hier die ansonsten überdurchschnitt-lich gestressten Geisteswissenschaftler, von denen „nur“ die Hälfte unter Prüfungsstress leidet.

Neben dem Druck vor den Prüfungen bereitet auch der schwierige oder umfangreiche Lern-stoff zwischen den Prüfungszeiten Stress. Fast 30 Prozent der Hochschüler bestätigen, dass sie auch während des Semesters mit den fach-lichen Anforderungen kämpfen. Auch hier sind diejenigen, die für Jura, Wirtschafts- oder Inge-nieurswissenschaften, Medizin und Psycholo-gie eingeschrieben sind, überdurchschnittlich betroffen. Dass der Stoff zu viel oder zu schwer sein könnte, ist allerdings einer der wenigen Belastungsfaktoren, von denen Geisteswis-senschaftler unterdurchschnittlich betroffen sind. Nur jeder Fünfte an der philosophischen Fakultät tut sich mit dem Pensum schwer.

Spagat zwischen Job und Studium

Neben den Unterschieden zwischen den Fakul-täten fällt auf, dass die gut situierten Hochschü-ler mit einem Einkommen von über 1.000 Euro im Monat mit 38 Prozent weniger von ihren Prüfungen gestresst sind als ihre Kommilito-nen im niedrigen Einkommensbereich (unter 500 Euro). Die Vermutung liegt nahe, dass bei den sozial schwächer gestellten Studierenden die Doppelbelastung durch Lernen und Geldver-

dienen gerade in den Prüfungsphasen zunimmt. Allerdings steht dem entgegen, dass der Anteil derer, die die Doppelbelastung von Job und Stu-dium als Stressfaktor benennen, bei den fi nan-ziell Bessergestellten größer ist. Gut ein Drittel fühlt sich davon gestresst, Studium und Jobben unter einen Hut bringen zu müssen, bei der unteren Einkommensklasse ist es nur knapp jeder Vierte.

Neben dem Studium Geld verdienen zu müssen, ist in fast allen Studiengängen ein Problem. Jeder vierte Studierende hat den Spagat zwi-schen Job und Studium als Stressfaktor benannt und ihn damit – gleichbedeutend mit der Angst vor schlechten Noten – auf den dritten Platz der wichtigsten Stressauslöser gebracht.

Die Ausnahme sind hier die Studierenden der MIN-Fächer, von denen sich nur jeder Fünfte davon gestresst fühlt, bei den Medizinern und Psychologen sogar nur gut jeder Achte.

Kummer cum laude

Die Sorge, nach dem Studium keinen Job zu fi nden, treibt insgesamt ein Viertel der Hoch-schüler um und ist damit auf Platz vier der rele-vantesten Stressauslöser.

Am größten sind die Zukunftsängste bei den Geisteswissenschaftlern. Hier blickt mit 47 Pro-zent fast jeder Zweite eher pessimistisch in die Zukunft. Nach dem Prüfungsstress ist das der Faktor, der sie am meisten unter Druck setzt. Bei den Gesellschaftswissenschaftlern bedrückt auch noch jeden Dritten die ungewisse Jobper-spektive. Nahezu unbekannt ist das Thema bei den angehenden Ärzten und Psychologen – hier lassen sich nur fünf Prozent von Gedanken an den Arbeitsmarkt stressen.

Weitere relevante Stressfaktoren bei den Aka-demikern von morgen sind fi nanzielle Sorgen, die immerhin jeden Fünften unter Stress set-zen, private Konfl ikte belasten 15 Prozent, und gut jeder Zehnte hat Probleme, eine gesunde Balance zwischen Studium und Familie zu fi nden.

Page 12: TK-CampusKompass: Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

12 | TK-CampusKompass

4. So chillt der Campus

Die Balance zwischen Anspannung und Entspan- verschrieben bekommen und mehr als jeder nung zu fi nden, ist für Studierende besonders Fünfte 2013 eine psychische Diagnose gestellt wichtig. Um im Studium erfolgreich zu sein und bekam. dabei gesund zu bleiben, müssen sie lernen, in Stresssituationen Höchstleistungen abzurufen, Für die Generation Smartphone ist entspannen aber auch für Ruhephasen zu sorgen. heute schwieriger denn je. Informationen pras-

seln ununterbrochen auf sie ein, selbst beim Sie brauchen Zeit, zur Ruhe zu kommen, Ener- Lernen in der Bibliothek ist die Welt mit allen gie zu tanken und die eigenen Akkus aufzula- ihren Einfl üssen via Notebook allgegenwärtig. den. Zu wissen, wie der eigene Körper am Endete das Semester früher mit den Klausu-besten entspannt und regeneriert, kann des- ren, stehen heute Praktika in der vorlesungs-halb eine ebenso wichtige Voraussetzung für freien Zeit an, die längst keine Semesterferien die Hochschulreife sein wie das Abiturzeugnis. mehr sind. Das Bachelor-Studium ist deutlich

verschulter als früher, so dass wenig Gelegen-Was vielleicht provokant klingt, zeigt sich aber heit bleibt, im BWL-Studium eine Vorlesung in bei einem Blick auf die Daten des aktuellen Kunstgeschichte oder einen Italienischkurs zu TK-Gesundheitsreports, wonach fast vier Pro- besuchen, der nur der persönlichen Erbauung zent der Studierenden bereits Antidepressiva dient.

So chillt der Campus

StudentenStudentinnen

Wie Studierende Stress abbauen

77 %

67 %

selbst kochen oder essen gehen

80 %

69 %

spazieren gehen/raus gehen

34 %

43 %

ein Glas Wein oder Bier trinken

56 %

81 %

online surfen oder Videospiele spielen

78 %

79 %Sport treiben

69 %

56 %fernsehen

20 40 100800

Mehrfachnennungen möglich

93 %

92 %

Freunde oder Familie treffen

60

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TK-CampusKompass | 13

Wann und wie entspannen Studierende also heute? Wir haben die Akademiker von morgen gefragt, wie sie am besten vom Alltagsstress abschalten können und sich entspannen.

Antistressprogramm: Sport, Freunde, Frischluft

Auf den ersten Blick unterscheiden sich ihre Relax-Methoden gar nicht so sehr von denen anderer junger Leute. Ganz oben auf der Liste steht bei nahezu allen Studierenden (93 Pro-zent) das Zusammensein mit Freunden und Familie. Die Sorge, die Generation Smartphone würde nur noch virtuelle Sozialkontakte pfl e-gen, scheint also unbegründet zu sein.

Auf den weiteren Rängen folgt das süße Nichts -tun (84 Prozent) und Musikmachen oder -hören (79 Prozent). Immerhin: 78 Prozent der Studie-renden – Männer wie Frauen – wissen, dass Sport eine der effektivsten Methoden zum Stressabbau ist.

Auf den weiteren Plätzen der wichtigsten Ausgleichsstrategien zeigen sich dann jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Ge-schlechtern.

Kiffen und Konsolen: Männer entspannen anders

Bei acht von zehn Frauen auf dem Campus stehen kochen, spazieren oder essen gehen zum Ausgleich gegen den Stress hoch im Kurs, 70 Prozent lenken sich mit Fernsehen oder Lesen ab und immerhin fast 52 Prozent entspannen beim Shoppen. Fast jede Vierte setzt auf Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training. Bei den Männern kann sich nur jeder Zehnte dafür begeistern und auch ansonsten stehen bei den männli-chen Studenten ganz andere Relax-Methoden auf der Liste.

Vier von zehn trinken den Stress weg

Ungesunde Entspannungsmethoden von Studierenden

Wein/Bier trinken (gesamt: 39 %)

34 % 43 %

Rauchen (17 %)15 % 20 %

Cannabis konsumieren (6 %)

4 % 8 %

ein Beruhigungs-mittel nehmen (4 %)

5 % 3 %

Frauen Männer

verschreibungsfreie Mittel nehmen (3 %)4 % 2 %

Aufputschmittel nehmen (1 %)

0 % 2 %

20 40040 20 0

Mehrfachnennungen möglich

Page 14: TK-CampusKompass: Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

14 | TK-CampusKompass

Zu ihren Favoriten gehören Computer- und Vi- Prozent räumten sogar ein, zu Aufputschmitteln deospiele. Vier von fünf Studenten entspannen zu greifen, um mit dem Stress zurechtzukom-am liebsten in virtuellen Welten. Auch Alkohol men. Man könnte also provokant sagen, dass ist eher eine männliche Lösung: 43 Prozent der Männer eher zu ungesünderen Entspannungs-männlichen Hochschüler, aber nur ein Drittel strategien neigen. Bei den Themen Beruhigungs-der Frauen gibt an, mit einem Glas Wein oder mittel und verschreibungsfreie Medikamente Bier entspannen zu können, und jeder Fünfte wie zum Beispiel Vitaminpräparate liegen da-raucht. Mit acht Prozent liegt der Anteil der Can- gegen die Zahlen von Frauen leicht über denen nabis-Konsumenten bei den Studenten doppelt ihrer Kommilitonen.so hoch wie bei den Studentinnen. Und zwei

Studentinnen shoppen, Studenten zocken

Frauen entspannen anders

spazieren gehen (gesamt: 75 %)

80 % 69 %

im Internet surfen oder Videospiele spielen (69 %)

56 % 81 %

fernsehen (62 %)69 % 56 %

Wein/Bier trinken (39 %)

34 % 43 %

Frauen Männer

Einkaufsbummel machen (34 %)

52 % 19 %

Yoga/autogenes Training (16 %)

23 % 10 %

Rauchen (17 %)15 % 20 %

20 40 60 80080 20 04060

Mehrfachnennungen möglich

Page 15: TK-CampusKompass: Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

TK-CampusKompass | 15

Wenn der Stress krank macht

Wie bereits eingangs erwähnt, ist Stress grund-sätzlich nichts Schlechtes. Er kann den mensch-lichen Körper kurzfristig in Alarmbereitschaft versetzen und ihn so zu Höchstleistungen brin-gen. Erst wenn der Stress ein Dauerzustand ist, wird es ungesund.

In der Befragung gab mehr als jeder vierte Studierende an, dass der Stress während des Studiums auch schon Ausmaße annahm, die nicht mehr mit gewohnten Ausgleichsstrategi-en zu bewältigen waren. Dieser krank machen-de Stress nimmt offenbar mit dem Alter zu. Bei den über 27-Jährigen waren sogar knapp 40 Prozent betroffen.

Stressalarm: Jeder Vierte brauchte schon einmal Hilfe vom Profi – und von denen hatte die Hälfte keine

janein

27 %73 %

Ist der Druck schon einmal so belastend gewesen, dass Sie ihn mit Ihren üblichen Entspannungsstrategien nicht bewälti-gen konnten?

Und wie sind Sie damit umgegangen?

Ich habe professionelle Hilfe in Anspruch genommen.

Ich habe keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen.

12 %15 %

Ebenfalls überdurchschnittlich oft trifft es Stu- Fast jeder Achte gibt an, schon einmal profes-dierende mit Kind (38 Prozent) und diejenigen, sionelle Hilfe in Anspruch genommen zu ha-die neben dem Studium mit privaten Konfl ikten ben. Frauen suchen mit 14 Prozent etwas (45 Prozent) belastet sind. Nachdem das private häufi ger Unterstützung als Männer. Und bei Umfeld, Freunde und Familie zuvor bereits als den älteren Studierenden ab 28 hat mehr als wichtigster Ausgleich zum Unistress benannt jeder Fünfte schon Hilfe gesucht. wurden, zeigt sich hier also noch einmal, dass die stressbedingten Beschwerden zunehmen, In den meisten Fällen lassen sich die ange-wenn diese Ausgleichsstrategie nicht zur Verfü- henden Akademiker psychologisch betreuen gung steht oder sogar als weiterer Stressfaktor (61 Prozent), für jeden Dritten ist der Haus-hinzukommt. arzt die erste Anlaufstelle, gut 30 Prozent

nehmen ein Hilfsangebot der Hochschule in Die Ergebnisse zeigen zudem, dass das Risiko Anspruch. für ungesunden Stress bei Studierenden, die nebenher arbeiten, und denen, die fi nanzielle Auffällig: Sechs Prozent der jungen Erwachse-Probleme haben (42 Prozent), größer ist. nen wurden aufgrund psychischer Beschwer-

den sogar schon stationär behandelt.Wie gehen Studierende damit um, wenn sie mit Druck allein nicht mehr zurechtkommen?

Page 16: TK-CampusKompass: Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

16 | TK-CampusKompass

Wer hilft, wenn nichts mehr hilft

ambulant von einem Psychologen oder Psychotherapeuten

ambulant von ihrem Hausarzt

61 %

33 %

31 %

6 %

5 %

eine Beratung an der Hochschule

stationär in einer Klinik oder einem Krankenhaus

sonstiges

Basis: Studierende, die bei Dauerdruck schon einmal professionelle Hilfe in Anspruch genommen haben

Unterstützungs- und Betreuungsangebote, die Studierende bei extremem Druck genutzt haben

20 40 600

Mehrfachnennungen möglich

5. Die perfekte Welle? Hier surfen Deutschlands Studierende

Im Jahr 2007 begann hierzulande der Sieges-zug der Smartphones. Laut der aktuellen JIM-Studie besitzen mittlerweile knapp 90 Prozent der 12- bis 19-Jährigen ein Mobiltelefon mit Internetzugang. Damit hat der Großteil der Jugendlichen heute fast uneingeschränkten Zugang zum Netz. In der Studie „Jugend 3.0 – abgetaucht nach Digitalien?“ hat die TK 2014 bereits in einer Elternumfrage untersucht, wie sich die Digitalisierung des Jugendalltags auf Medienkonsum und Gesundheit der Jugendli-chen auswirkt.

Die Generation Smartphone ist inzwischen auch an den Universitäten angekommen. In der vorlie-genden Studie geht es also nicht darum, ob sie im Netz sind, sondern wie die sogenannten Digital Natives das Netz nutzen.

An oberster Stelle steht bei den Studierenden natürlich ihr Studium. 95 Prozent der Hochschü-ler recherchieren online für die Uni. Bei den Geis-teswissenschaftlern liegt der Anteil derer, die das Netz für ihr Studium nutzen, am höchsten

(97 Prozent). Erstaunlicherweise gibt fast jeder zehnte angehende Ingenieur an, das Netz sel-ten oder nie für das Studium zu nutzen.

Chatten ist wichtiger als posten

Auf den zweiten Platz kommen Messenger-dienste wie WhatsApp. 87 Prozent der Studen-tinnen und 81 Prozent der Studenten nutzen die Kurzmitteilungsanwendungen regelmäßig, um sich mit anderen auszutauschen. Diese sind damit für die jungen Erwachsenen mittlerweile relevanter als soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram oder Twitter, die nur noch von drei Vierteln der angehenden Akademiker genutzt werden.

Wie bereits in der TK-Studie zum Medienkon-sum von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jah-ren zeigt sich auch bei den Studierenden, dass Frauen das Internet deutlich mehr zum sozialen Netzwerken nutzen als ihre männlichen Kommi-litonen.

Page 17: TK-CampusKompass: Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

TK-CampusKompass | 17

So nutzen Studierende das Netz

Studentinnen Studenten

etwas fürs Studium recherchieren

96 %

94 %

87 %

81 %

Messenger wie WhatsApp

74 %

80 %Musik hören

81 %

70 %

soziale Netzwerke wie Facebook

65 %

83 %

Videos anschauen, zum Beispiel auf Youtube

51 %

42 %

Freizeitorganisation wie Kartenreservierung

54 %

38 %Shoppen

12 %

41 %Spiele spielen

20 40 60 800

Mehrfachnennungen möglich

Bloggen

Flirtportale

5 %

4 %

4 %

5 %

100

Neben den bereits erwähnten Messengerdiens- Bei den jüngeren Studierenden bis 23 Jahre ten sind sie auch auf den klassischen Plattfor- stehen die Kurznachrichtendienste mit 89 Pro-men wie Facebook und Co. mehr unterwegs. zent und die Netzwerke mit 82 Prozent deutlich Über 80 Prozent der Frauen, aber nur sieben von höher im Kurs als bei den über 28-Jährigen, bei zehn Männern geben an, das Internet regelmä- denen der Anteil der regelmäßigen Nutzer die-ßig zum Austausch mit anderen zu nutzen. ser Angebote nur bei 76 beziehungsweise so-

gar nur 61 Prozent liegt. Am wenigsten Interesse zeigen hier Studie-rende der MIN-Fächer, von denen nur 65 Pro- Einen relativ geringen Stellenwert haben Blogs zent öfter auf Facebook und Co. unterwegs bei den Studierenden. Nur einer von 20 Hoch-sind, am stärksten vertreten sind die Medizi- schülern (vier Prozent der Männer, fünf Pro-ner und Psychologen mit 83 Prozent. Sie nut- zent der Frauen) bloggt regelmäßig. zen auch die Messenger mit 91 Prozent am häufi gsten.

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18 | TK-CampusKompass

Immerhin schon vier Prozent der Studierenden nutzen die noch relativ neuen Flirtportale wie Tinder, weitere sieben Prozent gaben an, sel-ten dort unterwegs zu sein. Auch wenn neun von zehn Studierenden die Online-Partnersu-che noch nie genutzt haben, scheint der noch sehr neue Trend, virtuelle Kontakte in reale Be-gegnungen zu verwandeln, bei Studierenden bereits zählbar zu sein.

Aber: 15 Prozent der immatrikulierten Männer und ein Zehntel der Frauen beteiligen sich gar nicht an Communitys wie Facebook und Co. Dies betrifft vor allem die älteren Studierenden ab 28. Hier gibt jeder Vierte an, in keinem der Netzwerke angemeldet zu sein. Bei den Jünge-ren sind nur acht Prozent bei den unter 23-Jähri-gen, beziehungsweise zehn Prozent bei den 24- bis 27-Jährigen ohne Onlineprofi l unterwegs.

Netzwerke machen weder einsam noch krank

Nicht belegen lässt sich die These, dass die Netzwerke als Sozialkontaktersatz für einsame Menschen dienen. Laut der Studie nutzen dieje-nigen, die mit Freunden oder in der WG leben, die Online-Communitys am meisten (81 Pro-zent), während die allein lebenden Studierenden dort deutlich weniger unterwegs sind (73 Pro-zent). Die geringste Relevanz messen ihnen Studierende bei, die mit ihrem Partner zusam-menleben (66 Prozent).

Die Studie konnte auch nicht belegen, dass so-ziale Netzwerke ungesund wären. Die Ergeb-nisse zeigen, dass diejenigen, die bei guter Gesundheit sind, deutlich mehr sozial netzwer-ken (76 Prozent) als diejenigen, die ihren Ge-sundheitszustand als weniger gut oder sogar schlecht bezeichnen (61 Prozent).

Auffällig ist, dass Studierende mit Kindern deut-lich weniger in den sozialen Netzwerken unter-wegs sind. Nur gut die Hälfte der studierenden Eltern gab an, häufi g oder manchmal in den Online-Communitys unterwegs zu sein. Ein Drittel nutzt die Angebote überhaupt nicht. Hier spielt sicherlich auch eine Rolle, dass Studieren-

de mit Kind (wie Daten des Studentenwerks zeigen) im Durchschnitt älter sind, und die Studie zeigt ebenfalls, dass die Begeisterung für Social Media bei den älteren Studierenden-gruppen weniger ausgeprägt ist.

Virtuelle Markt- und Spielplätze

Auf den vorderen Plätzen der Lieblings-Online-aktivitäten der angehenden Akademiker bei-derlei Geschlechts fi nden sich zudem Musik hören und Videos zum Beispiel via YouTube an-gucken. Beide sind bei Studenten mit 80 bezie-hungsweise 83 Prozent regelmäßiger Nutzung etwas beliebter als bei Studentinnen mit 74 beziehungsweise 65 Prozent.

Danach trennen sich die Interessen: Während mehr als die Hälfte der Frauen an der Uni (54 Prozent) im Netz einkauft, haben nur 38 Pro -zent der Männer Spaß am Onlineshopping. Einkaufen via Internet ist auch bei Studieren-den mit Kindern überdurchschnittlich beliebt. 56 Prozent geben an, regelmäßig auf virtuel-len Einkaufsbummel zu gehen. Das zeit- und ortsunabhängige Shoppen ist vermutlich für studierende Eltern, die Studium und Familie unter einen Hut bringen müssen, besonders attraktiv. Ein weiterer Hinweis für diese These zeigt sich, wenn man zudem die Antwort bei den Stressfaktoren der Befragten heranzieht: Vor allem die Studierenden, die zuvor bereits angaben, dass sie unter der Mehrfachbelastung von Studium und Jobben oder Studium und Familie leiden, favorisieren jeweils zu 54 Prozent das Einkaufen im Netz.

Je nach Studiengang begeistern sich Studentin-nen und Studenten sehr unterschiedlich für die Online-Marktplätze. Am liebsten geben ange-hende Wirtschaftswissenschaftler und Juristen (56 Prozent) sowie Mediziner und Psychologen (53 Prozent) Geld im Netz aus. Bei den Studen-ten in den MIN-Fächern sowie den angehenden Ingenieuren geht allerdings nur gut ein Drittel gern online einkaufen. Dies mag aber daran liegen, dass diese Studiengänge überdurch-schnittlich häufi g von Männern belegt sind, die generell weniger shopping-affi n sind.

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TK-CampusKompass | 19

Onliner und bewusste Offliner – schafft das Netz Beschwerden?

Prozent

0

20

40

60

80

Rücken-schmerzen*

Kopf-schmerzen*

durch Stress erschöpft*

Schlaf-probleme*

80 %

42 %

79 %

40 %

76 %

42 %

81 %

36 %

Onliner bewusste Offliner

* Beschwerden in den letzten zwölf Monaten

Wer Digitales in der Freizeit gezielt abschaltet, ist gesünder

Wenig überraschen mag deshalb, dass die Män- den Lieblingsnetzaktivitäten zählen. Das gilt ner dafür gern auf virtuellen Spielplätzen unter- ganz besonders für Studierende der MIN-Fä-wegs sind. Computerspiele stehen bei mehr als cher (40 Prozent) und der Ingenieurswissen-vier von zehn Männern hoch im Kurs. Bei den schaften (34 Prozent). Am geringsten ist das Frauen können sich gerade einmal zwölf Prozent Interesse bei den Medizinern und Psycholo-dafür begeistern. Auch bei der bereits zitierten gen (15 Prozent).TK-Studie Jugend 3.0 waren es vor allem die Jungen, auf die Online-Rollenspiele, Ego-Shooter Auffällig ist, dass nur 30 Prozent der Gamer und Simulatoren eine Sogwirkung haben. der Meinung sind, das Internet hätte Suchtpo-

tenzial, während in der Gesamtheit der Studie-Im Durchschnitt ist es daher gut ein Viertel der renden drei Viertel dem Netz eine ungesunde Studierenden, bei denen Computerspiele zu Sogwirkung zuschreiben.

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20 | TK-CampusKompass

6. Netz ohne Boden – ist das noch gesund?

Nachdem die Studierenden Rede und Antwort nutzen wollen, sehr schnell von anderen Din-standen, wo sie im Netz unterwegs sind, frag- gen abgelenkt werden. Vier Prozent der Studie-ten die Forsa-Interviewer die Hochschüler im renden haben sogar einige Webseiten gesperrt, nächsten Schritt nach der Intensität ihres digi- damit ihnen genau das nicht mehr passiert. talen Medienkonsums. Bei den Studierenden, die ihren Gesundheits-

zustand als weniger gut oder schlecht bezeich-Unabhängig von Geschlecht, Alter oder Studi- nen, hat sogar jeder Achte den Online-Zugang enfach bewerten vier von fünf Studierenden technisch begrenzt, so dass bestimmte Seiten die Zeit, die sie online sind, als völlig in Ord- zu bestimmten Zeiten nicht aufrufbar sind. nung. Das bedeutet aber natürlich im Gegen-zug auch, dass jeder Fünfte sein Nutzungsver- Drei von vier Hochschülern sind der Meinung, halten als kritisch betrachtet. dass das Internet durchaus Suchtpotenzial hat,

und sieben Prozent geben zu, dass sie selbst 85 Prozent geben an, dass sie sich mit ihren zu viel Zeit im Internet verbringen und deshalb Kommilitonen lieber persönlich als virtuell aus- Familie, Freunde und Hobbys vernachlässigen. tauschen. Gleichzeitig räumt aber jeder Zweite Hier zeigen sich also erste Anhaltspunkte, dass ein, dass er oder sie beim Surfen schnell die Zeit digitaler Medienkonsum zum Stressfaktor wer-vergisst. Und ebenso viele geben an, dass sie, den kann.wenn sie das Netz eigentlich für Studienzwecke

Das Netz lenkt jeden Zweiten vom Studium ab

Von den Studierenden sagen:

Wenn ich das Internet für Studienzwecke nutze, lasse ich mich dort schnell von anderen Dingen ablenken.

51 %

Ich verbringe zu viel Zeit im Internet und vernach-lässige Familie, Freunde oder Hobbys.

7 %

Ich habe im Internet einige Seiten gesperrt, die mich zu sehr vom Studium ablenken würden.

4 %

20 40 80600

Netzcaper sind weiblich und gesundheits-interessiert

Aber es gibt auch den Gegentrend: Vier von zehn Studierenden geben an, dass sie versuchen, in ihrer Freizeit so viel wie möglich offl ine zu sein.

Das Bedürfnis nach „Netzcaping“, also das bewusste Meiden der digitalen Welt in der Freizeit, ist bei Frauen mit 47 Prozent deutlich stärker ausgeprägt.

Vor allem bei Studierenden der Geistes- und der Gesellschaftswissenschaften ist der Anteil der Netzfl üchtigen mit 47 beziehungsweise 45 Pro-zent überdurchschnittlich groß, bei den Studie-renden der MIN-Fächer geben nur drei von

zehn Befragten an, in ihrer Freizeit bewusst offl ine zu gehen.

Auch bei den Studierenden mit Kind gibt die Hälfte an, neben dem Studium weitestgehend offl ine zu bleiben.

Wie viel Medienkonsum ist gesund? Wann wird es krank?

Ob sich eine bewusstere oder reduzierte digi-tale Mediennutzung positiv auf die Gesundheit auswirkt, lässt sich aus den Zahlen nicht direkt ableiten. Aber es zeigt sich, dass die, die sich bemühen, ihren digitalen Konsum zu begren-zen, ein hohes Interesse am Thema Gesundheit haben. Studierende, die viel Sport treiben und

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TK-CampusKompass | 21

bei ihrer Ernährung Wert auf gesundes Essen legen, halten auch digital Maß.

Im Gegenzug zeigt sich, dass diejenigen, die einräumen, zu viel Zeit im Netz zu verbringen und bereits Freunde, Familie und so weiter vernachlässigen, auch in anderen Kategorien weniger Wert auf ihre Gesundheit legen. Jeder Fünfte gibt zum Beispiel an, dass er beim Thema Ernährung vor allem Wert auf günstiges Essen legt. Der Anteil der Intensivsportler ist bei den Extremsurfern – vermutlich auch aus zeitlichen Gründen – mit zwei Prozent sehr niedrig.

Sitzen ist das neue Rauchen

Digitaler Medienkonsum ist also vor allem auch deshalb ein Thema für die Prävention, weil jede Stunde, die unbewegt vor dem Bildschirm ver-bracht wird, das Risiko für Krankheiten infolge von Bewegungsmangel wie Rückenbeschwer-den, Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden erhöht. Amerikanische Forscher bezeichnen das Sitzen bereits als das neue Rauchen. Sie führen dafür Studien an, wonach die Lebenserwartung derer, die täglich mehr als sechs Stunden sitzen, um 20 Prozent niedriger liegt als bei denen, die weniger als drei Stunden sitzend verbringen.

Die TK-Studie Jugend 3.0, die sich mit der Ge-sundheit von 12- bis 19-Jährigen beschäftigte, zeigte bereits 2014, dass die Jugendlichen mit

intensivem Onlinekonsum von sämtlichen ge-sundheitlichen Beschwerden sowie von Kon-zentrationsstörungen und Schlafproblemen mehr betroffen sind als Jugendliche, deren Medienkonsum von ihren Eltern als unkritisch betrachtet wurde.

Auch der TK-CampusKompass zeigt einen ähnli-chen Trend. Bei den Studierenden, die ihre digi-tale Mediennutzung im grünen Bereich sehen, gaben 42 Prozent an, stressbedingt erschöpft zu sein, jeder Fünfte leidet unter Konzentrati-onsstörungen. Bei denen, die zugeben, bereits soziale Kontakte aufgrund ihres intensiven Onlinekonsums zu vernachlässigen, fühlt sich mehr als die Hälfte erschöpft und jeder Dritte hat Konzentrationsstörungen.

Medienkompetenz ist auch bei der Generation Smartphone nicht selbstverständlich

Neben den Beschwerden, die eine übermäßi-ge quantitative Nutzung digitaler Medien her-vorrufen kann, können auch die Inhalte des World Wide Web zur Belastung werden. Vielen Studierenden ist das bewusst. Neun von zehn Studierenden geben an, dass sie sich genau überlegen, welche persönlichen Daten sie im Netz preisgeben. Eine gewisse Medienkom-petenz scheint bei der Generation Smartphone also vorhanden zu sein.

Digitales Mobbing und Stalking: Jedem Elften ist es schon passiert

Wie das Netz Lebensbereiche von Studierenden berührt

Ich mache mir Gedanken darüber, ob und welche persönlichen Daten ich im Internet preisgebe.

92 %

Das Internet bietet mir einen schnellen und einfachen Zugang zu Gesundheitsinformationen.

76 %

20 40 80

24 %

Es ist für mich schwierig, im Internet seriöse von unseriösen Informationen zu unterscheiden.

Im Internet bin ich schon gemobbt beziehungsweise gestalkt worden.

9 %

600

Das Internet hat Suchtpotenzial.

74 %

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22 | TK-CampusKompass

Drei von vier Befragten bietet das Internet einen schnellen und einfachen Zugang zu Gesund-heitsinformationen und 40 Prozent schätzen, dass sie über Selbsthilfe- und Beratungsforen auch zu schwierigen Themen Hilfe bekommen.

Allerdings fi ndet es jeder Vierte schwierig, seri-öse von unseriösen Online-Informationen zu unterscheiden. Bei den Gesellschaftswissen-schaftlern, also dem Fachbereich, zu dem auch Lehramtsstudierende gehören, die Kindern und Jugendlichen künftig Wissen und Medienkom-petenz vermitteln sollen, liegt der Anteil derer, die Probleme haben, seriöse Quellen zu identi-fi zieren, mit 30 Prozent besonders hoch. Geis-teswissenschaftler sowie Juristen und Wirt-schaftswissenschaftler haben hier mit 17 beziehungsweise 20 Prozent am wenigsten Schwierigkeiten.

Stressfaktor Cybermobbing

Deshalb stellt sich die Frage, ob die Generation der Digital Natives, der es grundsätzlich leichter fällt als den vorherigen, digitale Medien tech-nisch zu bedienen, auch über die nötige Medi-enkompetenz verfügt, um die Inhalte aus dem Netz richtig einzuordnen.

Dazu gehört auch das Thema Cybermobbing, bei dem die Betroffenen vornehmlich über sozi-ale Netzwerke gemobbt oder gestalkt werden. Der Campus-Kompass zeigt, dass fast jeder

zehnte Studierende bereits Erfahrung mit die-sen Formen der Belästigung im Internet hat. Studierende, die sich selbst einen hohen Stress-level attestieren, sind mit zwölf Prozent häufi ger betroffen als Studierende, die kaum gestresst sind (sieben Prozent).

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Nutzen digitaler Medien für die Studieren-den heute selbstverständlich zu ihrem Alltag gehört. Die allermeisten wissen um die poten-zielle Sogwirkung der Onlineangebote und sind auch sensibilisiert, wenn es um ihre Privatsphä-re im Netz geht. Viele haben aber Probleme, den digitalen Medien nicht zu viel Raum in ihrem Alltag zu geben und sich während des Studiums nicht ablenken zu lassen. Der hohe Stresslevel der Studierenden zeigt, dass es oft schwerfällt, die richtige Balance zwischen Studium, Job, Freizeit und digitaler Medien-nutzung zu fi nden.

Zudem besteht Handlungsbedarf, was das Ein-ordnen digitaler Medieninhalte und den Umgang mit Belästigung im Netz angeht. Das Wissen, wie digitale Medien bedient werden, macht allein noch keine Medienkompetenz aus.

Die vorliegende Studie kann deshalb ein An-stoß sein, wie das Thema Medienkompetenz in den Alltag der Hochschüler implementiert werden kann.

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TK-CampusKompass | 23

7. Studierende sind immer in Bewegung – oder nicht?

Hochschüler sitzen im Hörsaal, sie sitzen in der Bibliothek und verbringen ihre Freizeit womög-lich noch sitzend vor dem PC oder Fernseher. Führen Studierende also gar kein so bewegtes Leben? Sind sie mehr oder vielleicht sogar we-niger aktiv als der Rest von Deutschland?

Die TK-Studie „Beweg dich, Deutschland!“ von 2013 zeigte: Fast jeder weiß, dass ein bewegter Alltag und Sport wichtig sind. Wer sich bewegt, ist weniger stressanfällig, kann sich besser konzentrieren und verringert sein Risiko für nahezu alle Krankheiten. Trotzdem schaffen es viele Menschen nicht, Bewegung in ihren Alltag zu bringen.

33 Prozent der Menschen in Deutschland ga-ben in der Bewegungsumfrage an, dass ihr Tag so anstrengend ist, dass sie abends nur noch auf dem Sofa entspannen möchten. Von den Anti-Sportlern haben nach eigenen Angaben etwa 30 Prozent schlichtweg keine Zeit, da sie berufl ich oder privat zu sehr eingespannt sind.

Die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studen-tenwerks weist darauf hin, dass Studierende etwa 42 Stunden in der Woche mit Lehrveran-staltungen, dem Selbststudium oder Jobben, beschäftigt sind. Nehmen sich die Hochschüler da noch wirklich Zeit für Sport in der Freizeit?

Das faule Viertel

15 Prozent der Hochschüler bezeichnen sich selbst als Intensivsportler. Das bedeutet, sie treiben mehr als fünf Stunden Sport in der Woche und nehmen regelmäßig an Sportwett-kämpfen teil. Damit liegen sie weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt hierzulande, denn in der TK-Bewegungsstudie gaben nur sechs Pro-zent an, intensiv und regelmäßig zu trainieren.

Ein Viertel der Studierenden trainiert drei bis fünf Stunden die Woche und fällt damit in die Kategorie Freizeitsportler, 36 Prozent von ihnen sind Gelegenheitssportler, die zwar nur gele-gentlich, aber regelmäßig ein bis drei Stunden die Woche aktiv sind.

Insgesamt treiben also gut drei Viertel der Hochschüler regelmäßig Sport, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Das sieht in den TK-Umfrageergebnissen von „Beweg dich, Deutschland!“ ganz anders aus: Hier sind die Sportler in der Unterzahl. 52 Prozent der Be-fragten machen selten oder nie Sport. Bei den Hochschülern sind es mit 24 Prozent also deut-lich weniger. 19 Prozent bezeichnen sich als Sportmuffel, fünf Prozent sogar als Antisportler.

Das faule Viertel

Studierende nach Sportlertyp im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (Anteile in Prozent)

32 %6 %2 %

27 %13 %

20 %

Studierende Gesamtbevölkerung*

Freizeitsportler

Intensivsportler Sportmuffel

Gelegenheitssportler

Antisportler

selten Sport 3-5 Stunden pro Woche

mehr als 5 Stunden pro Woche und Wettkämpfe

weiß nicht / keine Angabe

kein Sport 1-3 Stunden pro Woche

* Stand: 2013 (TK-Bewegungs-Studie)

AntisportlerSportmuffel

GelegenheitssportlerFreizeitsportler

Intensivsportler

5 % 19 %

36 %25 %

15 %

Page 24: TK-CampusKompass: Umfrage zur Gesundheit von Studierenden

24 | TK-CampusKompass

Der Campus ist fi tter als der Rest der Republik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) emp-fi ehlt pro Woche 150 Minuten moderate Aktivi-tät oder 75 Minuten sportliche Betätigung, um positive Effekte für die eigene Gesundheit zu erreichen. Gelegenheitssportler erfüllen diese Vorgaben also schon und tun etwas für die eigene Gesundheit. Auch die Mehrheit der Stu-dierenden (76 Prozent) liegt gut im Schnitt. Doch warum liegt der Wert bei ihnen so viel höher als im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (46 Prozent)?

Eine Ursache könnte sein, dass verschiedene Studien bereits einen Zusammenhang zwi-schen Bildung und Gesundheit festgestellt ha-ben. Und auch die TK-Bewegungsstudie stellte 2013 fest, dass mit dem Bildungsabschluss auch der Aktivitätslevel steigt.

Ein weiterer Grund ist vermutlich, dass die Studierenden zu einer Altersgruppe gehören, in der Erwachsene in Deutschland noch über-durchschnittlich sportlich aktiv sind. In der Al-tersgruppe der 18- bis 25-Jährigen bezeichnen sich 14 Prozent als Intensivsportler, in der Al-tersgruppe der 26- bis 35-Jährigen sind es nur noch sieben Prozent und in der sogenannten Rushhour des Lebens zwischen 36 und 45, wenn bei vielen Familie, Beruf, Hausbau und Elternpfl ege zu einem Vernachlässigen persön-licher Interessen führen, sind es sogar nur noch drei Prozent.

Bei den Studierenden muss man sich in sportli-cher Hinsicht also nur um das sogenannte faule Viertel Sorgen machen, das sich bereits im Stu-dentenalter nicht motivieren kann. Doch gerade vor dem Hintergrund, dass Bewegung eines der wichtigsten Mittel gegen den Stress ist (siehe Kapitel 3), scheint dies umso wichtiger.

In der Gruppe der Studierenden über 27 gab mehr als jeder Dritte an, nie oder selten Sport zu treiben. Dabei ist der Stresslevel gerade in diesem Alter besonders hoch. 83 Prozent ga-ben an, öfter unter Stress zu stehen, drei von

zehn älteren Studierenden stehen sogar unter Dauerdruck.

Ebenfalls auffällig: Bei den Studierenden, die ihren eigenen Gesundheitszustand als weniger gut oder schlecht bezeichnen, sind 35 Prozent Sportmuffel, bei denen, die sich ein „Zufrieden-stellend“ attestieren, 27 Prozent und bei den Gesunden nur 18 Prozent. Bewegung ist also gesund und hilft beim Stressabbau – was hält die angehenden Akademiker also davon ab?

Studieren geht über trainieren

Ein Viertel der Hochschüler bezeichnet sich als Antisportler oder Sportmuffel. Die Zahl ist zwar deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt der Erwachsenen in Deutschland (52 Prozent), da Bewegung aber gerade in stressigen Zeiten wichtig für die Gesundheit ist und in jungen Jahren auch die Verhaltensmuster für das spä-tere Leben einstudiert werden, lohnt sich ein genauerer Blick, was die Gründe für das träge Viertel sind, sich nicht zu bewegen.

Der innere Schweinehund stellt sich mehr als drei Vierteln von ihnen in den Weg: 77 Prozent beantworten die Frage, was sie vom Sport ab-hält, mit „Kann mich nicht aufraffen“. Die man-gelnde Motivation ist bei beiden Geschlechtern und in allen Regionen, in allen Studienfächern gleichermaßen ausgeprägt. Lediglich den Bay-ern mangelt es mit 87 Prozent noch häufi ger an Motivation als beispielsweise den Nord-deutschen, von denen dies nur 68 Prozent als Entschuldigung angeben.

Mehr als die Hälfte der Studierenden ist im Studium zu sehr eingespannt. Laut einer Erhe-bung des Deutschen Studentenwerks verbrin-gen Studierende durchschnittlich 42 Stunden in der Woche mit Lehrveranstaltungen, Selbststu-dium oder Jobben. Vor allem Studierende, die sich einen hohen Stresslevel attestieren, geben in sechs von zehn Fällen das Studium als Hinde-rungsgrund für mehr Aktivität an. Hier stellt sich die Frage, ob diese Rechnung langfristig aufgeht. Oder ob es vielleicht ratsamer wäre, sich täglich eine halbe Stunde Bewegung an der frischen

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TK-CampusKompass | 25

Luft freizuschieben, so dass das Lernen dann Gut jeder Fünfte meint, seine Freizeit aus Kos-vielleicht auch leichter von der Hand geht. Ge- tengründen aussitzen zu müssen. Dabei hat die sundheitsstudien belegen, dass Sport auch die Bewegungsstudie der TK gezeigt, dass bei jun-Durchblutung des Gehirns und damit die Kon- gen Erwachsenen vor allem Radfahren (48 Pro-zentration fördert. zent) und Joggen (40 Prozent) zu den beliebtes-

ten Sportarten gehören – für beides wird weder Auf dem dritten Platz der Hauptverhinderungs- teures Equipment gebraucht noch fallen hohe gründe steht der fehlende Trainingspartner. Fast Mitgliedschaftsbeiträge an. Zudem führen Stu-30 Prozent der Studierenden meinen, dass sie dierende aller Einkommensgruppen dieses Ar-deshalb nicht in Bewegung kommen. Verblüf- gument gleichermaßen an. Eventuell lohnt es fenderweise geben das die Hochschüler in sich hier, mehr für die kostengünstigen Ange-WGs oder Wohnheimen genauso oft an wie die bote der Krankenkassen und des Hochschul-Allein Lebenden. sports zu werben.

Abhängen statt aufraffen: Den Sportabstinenzlern fehlt die Motivation

Das hält Studierende, die selten oder nie sportlich aktiv sind, vom Sport ab

fehlende Motivation, „kann mich nicht aufraffen“

77 %

20 40 80600

52 %

28 %

21 %

19 %

17 %

13 %

6 %

im Studium zu sehr eingespannt

fehlende Trainingspartner

ist mir zu teuer

bewege mich schon genug

familiär zu sehr eingespannt

Krankheiten oder körperliche Einschränkungen

Übergewicht

Mehrfachnennungen möglich

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26 | TK-CampusKompass

Vor allem Studenten, die neben dem Studium jobben oder berufl ich selbstständig (27 Pro-zent) sind, geben überdurchschnittlich oft „be-wege mich schon genug“ als Grund für ihre sportliche Abstinenz an.

Wer krank ist, kann sich nicht bewegen oder wer sich nicht bewegt, wird krank?

25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland meinen aufgrund von Krankheit oder körperli-cher Einschränkung keinen Sport treiben zu können. Bei den Hochschülern liegt dieser Wert zwar deutlich niedriger. Aber auch hier glaubt immerhin jeder Achte, sich krankheitsbedingt nicht bewegen zu können, sechs Prozent blei-ben wegen Übergewicht unbewegt. Dabei gibt es kaum eine Krankheit, bei der ein individu-elles Trainingspensum, das auf die jeweiligen Beschwerden angepasst ist, den Krankheits-verlauf nicht positiv beeinfl ussen würde. Studien zeigen, dass Bewegung gerade bei Übergewicht einen positiven Effekt hat. Menschen mit Über-gewicht haben ein geringeres Diabetes-Risiko als unbewegte schlanke Menschen.

Daher ist kaum verwunderlich, dass die Anti-sportler und Sportmuffel auf dem Campus durchweg höhere Beschwerdewerte als der Durchschnitt aufweisen, insbesondere bei Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen und stressbedingter Erschöpfung. Beim Thema Über-gewicht sind Antisportler mit 18 Prozent deut-lich mehr betroffen als der Durchschnitt der Studierendenschaft mit fünf Prozent.

Im Umkehrschluss sagen 25 Prozent der In-tensivsportler, dass sie in den letzten zwölf Monaten unter keinerlei Beschwerden litten.

Vielleicht ließen sich aber mehr Studierende in Bewegung versetzen, wenn man weiß, was die Aktiven antreibt.

For Fun, Figur und Fitness – das treibt die Hochschüler an

84 Prozent der „Pro Sports“-Gemeinde (Män-ner 87 Prozent, Frauen 81 Prozent) auf dem Campus haben schlicht Spaß an der Bewe-gung. Der Schlüssel zu einem bewegten Stu-dentenalltag scheint also einfach darin zu liegen, etwas zu fi nden, das Spaß macht. Für ebenso viele ist der Gesundheitsfaktor wich-tig, dicht gefolgt vom Wunsch, attraktiv und fi t auszusehen (81 Prozent). Die Optik ist als Mo-tivation bei Wirtschaftswissenschaftlern (86 Pro -zent) und Geisteswissenschaftlern etwas deut-licher ausgeprägt als bei den MIN-Fächern (78 Prozent) und den Gesellschaftswissen-schaftlern, von denen sich nur drei Viertel beim Sport Gedanken über ihr Aussehen machen.

Wer schon aktiv ist, kennt offenbar die stress-lösende Wirkung von Sport: Fast acht von zehn Hochschülern schätzen, dass sie beim Trainieren Stress und Aggressionen abbauen können, fast 60 Prozent polieren mit Sport ihr Selbstvertrauen auf und etwa die Hälfte der Befragten freut sich auf das Zusammensein mit anderen und das Austesten der eigenen Leistungsgrenzen.

Jeweils acht Prozent sind aus Vernunftgründen dabei – entweder weil sie sich anderen gegen-über verpfl ichtet fühlen oder ihr Arzt ihnen dazu geraten hat. Auffällig ist, dass bei den studie-renden Eltern der Anteil derer, die auf ärztlichen Rat hin Sport treiben, mit 17 Prozent mehr als doppelt so hoch ist wie beim Durchschnitt der angehenden Akademiker.

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Spaß haben, fit und gesund sein: Darum geht‘s beim Sport

Warum Studierende, die mindestens eine Stunde pro Woche sportlich aktiv sind, Sport treiben

macht einfach Spaß 84 %

20 40 80600

84 %

81 %

78 %

59 %

51 %

51 %

50 %

8 %

8 %

etwas für die Gesundheit tun

möchte fit sein und gut aussehen

hilft mir, Stress und Aggression abzubauen

gibt mir Selbstvertrauen

mit anderen zusammen sein

gehe gerne an meine Leistungsgrenzen

abnehmen beziehungsweise das Gewicht halten

weil das in meinem Umfeld alle tun

weil mein Arzt es mir geraten hat

Mehrfachnennungen möglich

Auch die Ergebnisse der TK-Bewegungsstudie Der Schlüssel zur Sportmotivation scheint aus 2013 zeigen: Wer mit anderen trainiert, also neben der richtigen Sportart die Unter-trainiert mehr und öfter. Von denen, die nur stützung durch einen Trainingspartner zu sein. selten Sport treiben, geben 65 Prozent an, dies Und der kann, wie die Studierendenumfrage allein zu tun. Knapp ein Viertel aller Befragten zeigt, auch ein digitaler Begleiter sein. Fast hat einen Trainingspartner und ein weiteres jeder fünfte Studierende gibt an, dass ihm Viertel trainiert in einer Mannschaft oder festen Online-Anwendungen wie Fitness-Apps oder Gruppe. Vor allem die Intensivsportler setzen E-Coaches helfen, fi t zu bleiben. Auch hier auf Training mit anderen. Zwei Drittel von ihnen liegen die Intensivsportler vorn, ein Viertel haben Trainings- oder Teampartner. trainiert bereits mit digitaler Unterstützung.

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8. Im Studium Zeit für Genuss? So essen Deutschlands Studierende

Verschiedene Studien haben sich schon damit und Südkorea. Wenig bekannt ist bisher, ob beschäftigt, wie sich die Menschen in Deutsch- sich die Essgewohnheiten der Studierenden land ernähren. Analog zu ihrer Bewegungsstu- von der Gesamtbevölkerung unterscheiden. die hat die TK 2013 die Studie „Iss was, Deutsch- Nehmen sich die angehenden Akademiker aus-land?“ veröffentlicht, nach der nur gut ein Drittel reichend Zeit für ein gesundes Essen? Leben der Erwachsenen in Deutschland Wert auf ge- sie auch in einer To-go-Welt, in der nur der Ge-sundes Essen legt. Für 45 Prozent heißt es vor schmack zählt? Oder sind alternative Ernäh-allem „Hauptsache lecker“. Auch die Deutsche rungsformen auf dem Vormarsch? Gesellschaft für Ernährung nimmt die Ernäh-rungssituation hierzulande alle vier Jahre unter Der TK-CampusKompass zeigt: Auch bei den die Lupe. Danach kommt in Deutschland zwar Studierenden steht der Genuss im Vorder-wieder mehr Gemüse, aber leider nicht weniger grund. Dass es schmeckt, ist für die Hälfte das Fleisch auf den Teller. Eine weitere Umfrage wichtigste Kriterium bei der Essensauswahl. des Marktforschungsunternehmens GfK zeigt, Mit 35 Prozent liegt der gesundheitliche As-dass die deutschen Verbraucher im Durch- pekt beim Essen auf Platz zwei und hat damit schnitt knapp fünfeinhalb Stunden pro Woche den gleichen Stellenwert wie bei der Gesamt-mit Kochen verbringen. Damit belegen sie bevölkerung in den Ergebnissen der Umfrage den viertletzten Platz vor Brasilien, der Türkei „Iss was, Deutschland?“.

Lieber lecker

Gesund essen ist nur jedem dritten Studierenden wichtig

35 %

51 %

7 % 4 %

Hauptsache gesund

Hauptsache lecker

Hauptsache kalorienarm

2 %

Hauptsache schnell

Hauptsache günstig

Ein Gefühl für den Zusammenhang zwischen gesundem Essen und körperlichem Wohlbe-fi nden ist also vorhanden. Vor allem, da der Zeitfaktor mit sieben Prozent, das Thema Preis mit vier Prozent sowie der Kaloriengehalt einen wesentlich geringeren Stellenwert haben.

Männer wollen es lecker, schnell und billig – Frauen gesund

Im Vergleich von Studentinnen und Studenten zeigt sich eins deutlich: Für die meisten Männer zählt der Gedanke „Hauptsache lecker“. Der Gedanke, sich gesund zu ernähren, kommt ihnen deutlich seltener, während die Schnellig-keit und der Preis wichtiger sind als für Studen-

tinnen. Während sich fast die Hälfte aller Frauen vor allem gesund ernährt, fallen alle anderen Kriterien deutlich weniger ins Gewicht als bei Männern.

Bestätigt sich damit die Vermutung, dass Frau-en generell gesundheitsbewusster sind als Männer und sich dies auch auf ihre Ernährung auswirkt? Zwar nicht überraschend, aber den-noch auffällig ist, dass die Genussesser häufi -ger mit Übergewicht kämpfen. Fast sechs von zehn gaben an, zu viele Kilos auf die Waage zu bringen, bei den Gesundessern sagt das nur jeder Vierte. Übergewicht erhöht das Risiko für Rücken- und Gelenkbeschwerden, Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus.

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Auffällig ist zudem, dass bei den Gesundes-sern der Anteil der Befragten, die in den letz-ten zwölf Monaten keinerlei gesundheitliche Beschwerden hatten, mit 41 Prozent überdurch-schnittlich hoch liegt.

Die einfache Gleichung gesundes Essen = ge-sunder Student geht dennoch nicht auf. Denn die, die sich gesund ernähren, gaben häufi ger an, unter stressbedingten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Tinnitus zu leiden.

Jede Fakultät is(s)t anders

Doch welche Faktoren sind bei der Ernährung von Studierenden ausschlaggebend – das mo-natliche Einkommen, der Bildungsabschluss, das Geschlecht? In der Hochschule liegt ein Faktor natürlich nah: das Studienfach. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Studierende in technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen, beispielswei-se in den Ingenieurswissenschaften (56 Prozent) oder den MIN-Fächern (59 Prozent), legen mehr Wert auf den Geschmack. Geisteswissenschaft-ler oder Mediziner achten verstärkt auf gesun-des Essen. Fast jeder Zweite von ihnen setzt hier den Schwerpunkt.

Die Unterschiede zwischen den Fakultäten set-zen sich im allgemeinen Essverhalten fort. Die gute Nachricht vorweg: Trotz Lernstress und Doppelbelastung: 87 Prozent der Studierenden essen mindestens einmal am Tag in Ruhe. Doch was auch schon die TK-Studie Jugend 3.0 für Kinder nachwies, gilt auch für die Hochschü-ler: Die Hälfte schaut neben dem Essen oft fern oder surft nebenbei im Internet. Hierbei ist auf-fällig: Studierende aus den MIN-Fächern surfen mit 58 Prozent überdurchschnittlich häufi g ne-benbei.

Das lokale Angebot an der Universität, der Cafe-teria oder Mensa, nutzen mit ebenfalls 58 Pro-zent MIN-Studenten sowie angehende Ingeni-eure deutlich häufi ger als der Durchschnitt mit 45 Prozent. Sie achten dabei auch weniger auf gesunde Ernährung, der Anteil der Fast Food-Fans ist in den MIN-Fächern mit 23 Prozent am höchsten.

Ganz anders geht es in den Geistes- und Gesell-schaftswissenschaften zu. Hier geht nur etwa jeder Dritte öfter in Cafeteria oder Mensa, nur 15 Prozent können sich für Fertiggerichte er-wärmen. Dafür sind sie die Naschkatzen der Umfrage. Knapp die Hälfte der Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler gibt an, oft ne-benbei zu naschen, insbesondere neben dem Fernsehen oder beim Surfen im Internet. Da-bei scheint sich das häufi ge Naschen neben-bei auch als ein Problem für die Gesundheit darzustellen. Wer häufi g neben dem Fernse-hen oder dem Surfen im Internet zu Chips, Gummibärchen und Schokolade greift, zeigt

höhere gesundheitliche Beschwerdewerte als der Durchschnitt. Die Zuckerfreunde leiden häu-fi ger an Übergewicht, Rückenschmerzen, Erkäl-tungskrankheiten oder Schlafproblemen. Wenig erstaunlich: Die Medizinstudenten haben den gesündesten Essensablauf. Über 90 Prozent geben an, einmal am Tag in Ruhe zu essen, und nur zehn Prozent essen häufi ger mal Fast Food oder Fertiggerichte.

Generation „to go“

Schon die TK-Studie „Iss was, Deutschland?“ zeigte, dass der Verzehr außer Haus auf dem Vormarsch ist. Hierbei zeigte sich: Je jünger die Befragten, desto eher wird außer Haus geges-sen. Lediglich sechs Prozent der 56- bis 65-Jäh-rigen essen „to go“, doch fast 30 Prozent der 18- bis 25-Jährigen. Das bestätigt auch der TK-CampusKompass: Jeder vierte Studierende isst häufi g unterwegs. Und dabei spielt es keine Rol-le, ob es sich um Studenten oder Studentinnen, Geisteswissenschaftler, Sportler oder Antisport-ler handelt. Zwangsläufi g muss es ja auch nicht heißen, dass man sich schlecht ernährt. Wer nicht nur bei Dönerbude oder Currywurst-Stand Halt macht, sondern zur Gemüsepfanne beim Asia-Imbiss oder zum Vollkornbrötchen greift, kann sich auch unterwegs gesund ernähren. Die häufi gen To go-Esser zeigten in der Umfrage zumindest keine stärkeren Ausschläge bei Krank-heiten oder gesundheitlichen Beschwerden. „To go“ geht also auch gesund und ist manch-mal für Studierende, die von Seminar zu Vorle-sung hetzen, die einzige Alternative.

Wie veggie ist der Campus?

Alternative Ernährungsformen liegen hierzulan-de im Trend. Regelmäßig erscheinen derzeit neue Magazine für Vegetarier und Veganer. Es gibt Restaurants, die Gerichte ohne tierische Produkte anbieten, und Kochbücher von Profi -köchen, die auf vegane Ernährung setzen. Der Buchmarkt spiegelt diese Entwicklung: Im Jahr 2011 erschienen zwölf vegane Kochbü-cher, 2013 waren es 50 und im letzten Jahr lag die Zahl bei 77 Neuveröffentlichungen in Deutschland. Veganer, Pescetarier, Vegetarier oder Flexitarier – die Zahl der Menschen, die bewusst das eine oder andere tierische Produkt meiden, scheint stetig zuzunehmen. Ob Soja-milch oder vegane Frikadellen, kaum eine Men-sa oder Cafeteria ohne vegetarisches Angebot. Spezielle Formen der Ernährung begegnen uns überall im Alltag. Auch an der Uni? Während eine Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ergab, dass sich etwa zwei Prozent der Menschen in Deutsch-land vegetarisch ernähren, geht der Vegeta-rierbund Deutschland von rund 7,8 Millionen Vegetariern (etwa zehn Prozent der Bevölke-rung) aus. Die Zahl der Veganer liege aber deut-lich niedriger, bei unter einem Prozent.

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Fleischkonsum: eine Frage der Fakultät?

Die meisten Vegetarier gibt es bei den Medizinern und Geisteswissenschaftlern – Studierende nach Verzehrgewohnheiten und Fachrichtung

8 %

0 %

Wirtschaftswis-senschaften/Jura

6 %

2 %

Ingenieurs-wissenschaften

22 %

0 %

Medizin/Psychologie

12 %

2 %

Studierende insgesamt

18 %

2 %

Geistes-wissenschaften

14 %

2 %

Gesellschafts-wissenschaften

10 %

4 %MIN-Fächer

esse veganesse vegetarisch

200

Die vorliegende Studie zeichnet unter den Stu- sen achten, gibt es keine Unterschiede in den dierenden ein etwas anderes Bild. Jeder achte Altersgruppen der Studierenden bei der Ernäh-Hochschüler ernährt sich vegetarisch und zwei rungsform. Der Anteil der Vegetarier und Vega-Prozent der Befragten verzichten nicht nur auf ner liegt in allen studentischen Altersgruppen Fleisch und Wurst, sondern auch auf andere gleichermaßen bei etwa einem Siebtel. Das Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, also bei- Bedürfnis, sich gesund zu ernähren, ist bei ih-spielsweise Eier, Milch oder Honig. Dabei ist nen besonders ausgeprägt. Die Hälfte von ih-der Anteil weiblicher Vegetarier an den Unis nen gibt an, dass dies der wichtigste Aspekt für mit 17 Prozent mehr als doppelt so hoch wie ihre Ernährung ist. Der Geschmack ist für sie der der männlichen Kommilitonen, von denen weniger relevant (36 Prozent) als beim Durch-nur acht Prozent fl eischlos unterwegs sind. schnitt (51 Prozent).

Das Alter spielt hingegen keine Rolle für die Doch ist eine fl eischlose Ernährung oder sogar Wahl der Ernährungsform. Zeigte die Studie ein kompletter Verzicht auf tierische Produkte „Iss was, Deutschland?“, dass sich ältere Men- wirklich gesünder? Sich fl eischlos zu ernähren, schen mehr Zeit und Muße für ihre Ernährung bedeutet nicht zwangsläufi g, sich auch gesund nehmen und generell stärker auf gesundes Es- zu ernähren. Ernährungswissenschaftler spre-

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chen beispielsweise von sogenannten Pudding-Vegetariern, die zwar fl eischlos essen, aber sehr viele Süßigkeiten und damit viel Zucker zu sich nehmen. Die Umfrage bestätigt die These, Ve-getarier seien auch gesünder, nicht. Sie schät-zen ihren Gesundheitszustand nicht besser ein als andere Studierende. Befragt nach den gän-gigsten Beschwerden, sind die Vegetarier unter den angehenden Akademikern nicht mehr oder weniger krank. Auffällig und nicht erklärbar ist allerdings, dass vegetarische oder vegan-essen-de Studierende häufi ger unter Rückenschmer-zen leiden als der Durchschnitt. Und das, obwohl sie seltener von Übergewicht betroffen sind. Sta-tistisch gesehen, leidet jeder zehnte Studierende an Übergewicht, dreimal mehr als Vegetarier.

Ein Vorteil der Vegetarier: Sie nehmen in der Regel maximal 30 Prozent ihrer täglich aufge-nommenen Nahrungsenergie aus Fetten auf. Damit entsprechen sie dem Sollwert der Emp-fehlung des Bundesinstituts für Risikobewer-tung. In der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil aufgrund des Fleischkonsums deutlich darüber bei rund 50 Prozent. Langfristig führt eine hohe Zufuhr an Fetten zu Übergewicht und damit einhergehenden gesundheitlichen Problemen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen. Darüber hinaus senkt der geringe Anteil an Cholesterin in pfl anzlichen Fetten das Risiko für diese Zivilisationserkran-kungen. Trotzdem kann eine rein vegetarische Kost auch zu Problemen führen, wenn sie nicht ausgewogen ist. Ein Beispiel dafür: Eisenman-gel wirkt sich negativ auf die Leistungsfähigkeit aus. Mangelt es an Vitamin B12 ist ebenfalls das Bilden von Blut gefährdet. Sowohl Eisen als auch Vitamin B12 nehmen Menschen am besten mit tierischen Lebensmitteln auf. Vegetarier und Ve-ganer sollten daher besonders auf eine ausge-wogen zusammengestellte Ernährung achten.

Gutbürgerlich im Hotel Mama oder eine Veggie-WG?

Einen entscheidenden Einfl uss auf das Essver-halten der Studierenden hat ihre Wohnsituation. Wie schon erwähnt, mögen es die Nesthocker besonders lecker. 60 Prozent möchten, dass es gut schmeckt. Wer als Student noch zu Hause wohnt, tendiert auch häufi ger zu Fertiggerich-ten und Fast Food. Jeder Fünfte greift hier zu und 28 Prozent essen oft unterwegs.

Hochschüler, die mit Freunden, in einer WG oder im Wohnheim leben, achten häufi ger auf ein gesundes gemeinschaftliches Essen in Ruhe. 43 Prozent der WG-Bewohner wollen es gesund und 88 Prozent nehmen sich ein-mal am Tag Zeit, in Ruhe zu essen.

Außerdem ist es doppelt so wahrscheinlich, in einer Wohngemeinschaft oder im Studenten-wohnheim auf Vegetarier zu treffen, als wenn die Studierenden noch zu Hause wohnen, mit einem Partner oder im eigenen Haushalt. Es

lässt sich vermuten, dass die Hochschüler sich in einer neuen Wohnumgebung und mit neuen Mitbewohnern auch eher auf neue Essgewohn-heiten einlassen. Zudem wird häufi g bereits gezielt nach einer WG für Vegetarier oder Vega-ner gesucht.

Hochschüler in der eigenen Wohnung schauen doch verstärkt auf Schnelligkeit (10 Prozent) oder Preis (7 Prozent). Bei zwei Dritteln läuft während der Mahlzeit der Fernseher oder der Computer, im Hotel Mama trauen sich das nur 40 Prozent. Alleinlebende haben auch leicht er-kennbar mehr Stress als Mitstudenten und nehmen sich wahrscheinlich daher etwas weni-ger Zeit zum Essen. Während 28 Prozent von ihnen angeben, häufi g gestresst zu sein, sind Kommilitonen in Wohngemeinschaften nur bei 18 Prozent. Gut die Hälfte der Bewohner von Singlehaushalten nutzt die Mensa, also deutlich mehr als der Durchschnitt der Studierenden mit 45 Prozent.

Paarverhalten begünstigt das Essverhalten

Wenn Studierende mit einer Partnerin oder ei-nem Partner zusammenleben, essen sie ge-sünder. Sie nehmen sich mehr Zeit zum Essen und die Gesundheit steht mehr im Mittelpunkt. Fast 90 Prozent essen einmal am Tag in Ruhe, Fast Food wie Pizza, Döner und Burger kom-men nur halb so häufi g auf den Speiseplan wie bei allen anderen. Während bei Kommili-tonen in der eigenen Wohnung jeder Fünfte zu Fast Food greift, sind es bei den Verpartner-ten nur acht Prozent. Dies zeigt sich auch im allgemeinen Gesundheitszustand. Studierende in einer Zweierbeziehung schätzen ihre Ge-sundheit besser ein als Singles.

Wer bereits mit eigenem Nachwuchs ein Stu-dium beginnt oder während des Studiums ein Kind bekommt, legt mehr Wert auf gesundes Essen und entspannte Mahlzeiten. So schaut nur ein Drittel von ihnen nebenbei fern oder surft im Internet, während unter Studierenden ohne Kind mehr als die Hälfte (53 Prozent) „Ne-benbei-Esser sind“. Auch Fast Food und Fertig-gerichte kommen bei studierenden Eltern nicht einmal halb so oft auf den Tisch wie bei den Kinderlosen (acht Prozent zu 17 Prozent).

Billigessen kann teuer werden

In der TK-Ernährungsstudie gaben sechs von zehn unter 25-Jährigen an, mindestens einmal die Woche bis zu täglich Fast Food zu essen. Bei den 26- bis 35-Jährigen waren es 39 Pro-zent. Bei den Studierenden ist Fast Food nur bei 17 Prozent regelmäßig auf dem Speise-plan. Dabei kommen Fast Food und Fertigge-richte vor allem bei männlichen Studenten auf den Tisch. Mit 23 Prozent liegen sie deutlich vor den Frauen (zehn Prozent). Dies passt auch zu den zuvor genannten Prioritäten. Lecker, schnell und billig ist das Credo der Männer. Oder liegt

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es daran, dass Männer nicht gerne kochen und Eine mögliche Erklärung: Den Gang zum Schnell-Fertigessen so schön praktisch ist? Nicht immer imbiss sehen Menschen mit niedrigem Einkom-möchte man wissen, was in Fertiggerichten an men als persönlich erschwinglichen Luxus an. Zusatzstoffen steckt – oder an Nährstoffen fehlt. Und wie wir schon festgestellt haben, kann Fast Für die Gesundheit ist der Verzehr von Fast Food Food auch in der jungen Generation einen nega- und Fertiggerichten ein Risikofaktor. Studieren-tiven Einfl uss auf die Gesundheit haben. de, die häufi g zu Burger, Pommes und Co. grei-

fen, schätzen ihren persönlichen Gesundheitszu-Auch im TK-CampusKompass bestätigten sich stand eher zufriedenstellend oder weniger gut die Ergebnisse aus „Iss was, Deutschland“: ein. Doch nicht nur bei der Ernährung zeigen sie Wer monatlich weniger Einkommen hat als ein ungesundes Verhalten. Wer ein ungesundes der Durchschnitt, greift häufi ger zu Fast Food. Essverhalten aufweist, baut auch Stress eher Dabei ist Fast Food nicht wirklich die günstige- auf ungesunde Weise ab. Jeder fünfte Fast Food re Form der Ernährung. Bei den Studierenden Liebhaber greift zu Alkohol oder spielt Compu-greift gut jeder Fünfte mit einem Monatsein- ter, um mit Stress umzugehen. 24 Prozent von kommen unter 500 Euro oft zu den fettigen ihnen rauchen, doch nur 15 Prozent treiben Gerichten. Mit steigendem Einkommen sinkt Sport oder gehen spazieren, um stressigen der Anteil derer, die regelmäßig Junkfood kon- Situationen zu begegnen. sumieren.

9. Quo vadis, Generation Y?

Wie sind die Zukunftsaussichten der Generation Und die Ergebnisse zeigen auch eine Korrelati-Y? Stimmt es, dass die jungen Erwachsenen on zum Ernährungsverhalten: Für zwei Drittel heute eine Spaßgeneration sind, denen Karrie- der Studierenden, die sich vegetarisch oder reaussichten und Gehalt weniger wichtig sind vegan ernähren, ist eine sinnvolle Tätigkeit der als früheren Jobeinsteigern? Wird Familie we- wichtigste Faktor. Hier lässt sich vermuten, niger wichtig, wenn Arbeitsverträge immer dass Menschen, die sich bewusst Gedanken häufi ger befristet sind und von jungen Leuten über ihre Lebensweise machen, sich auch bei immer mehr Mobilität und Flexibilität gefordert der Zukunftsplanung mehr wünschen als Geld werden? Im letzten Teil des TK-CampusKom- und Sicherheit. pass wurden die Studierenden in Deutschland gefragt, was ihnen beim ersten Job nach dem Auffallend viel Wert legen die Baden-Württem-Universitätsabschluss am wichtigsten ist. berger auf Spaß und Sinn bei ihrer Arbeit: Fast

zwei Drittel geben dies als wichtigstes Aus-Für mehr als die Hälfte der Befragten stehen wahlkriterium an. Bei den Nord- und Nordost-Sinnhaftigkeit und Spaß bei der Arbeit im Mit- deutschen sowie Studierenden in Nordrhein-telpunkt. Das gilt für Männer und Frauen glei- Westfalen ist es nur knapp die Hälfte. chermaßen. Allerdings verliert der Faktor mit dem Alter an Relevanz. Während die jüngeren Auf dem zweiten Platz der wichtigsten Kriteri-Studierenden bis 27 mit 55 Prozent noch über- en für die Jobwahl steht mit 24 Prozent die durchschnittlich großen Wert darauf legen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit zu-eine Beschäftigung zu fi nden, die ihnen Spaß nehmendem Alter scheinen sich die Prioritäten macht, sind es bei den ab 28-Jährigen nur bei der Berufswahl zu verschieben. Bei den noch 43 Prozent. älteren Studierenden ab 28 gaben 36 Prozent

an, dass ihnen vor allem die Vereinbarkeit von Eine sinnvolle Aufgabe, die Spaß macht, steht Familie und Beruf wichtig ist. In den unteren auch bei den Studierenden der Geisteswissen- Altersgruppen steht dies nur bei jedem Fünf-schaften im Mittelpunkt. Für fast 60 Prozent ist ten im Vordergrund.das das wichtigste Kriterium bei der Jobaus-wahl, bei den Juristen und Wirtschaftswissen-schaftlern sagten das nur 46 Prozent.

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Sinn und Balance gehen vor

Das ist den Absolventen von morgen beim ersten Job nach dem Studium wichtig

52 %

24 %

13 %10 %

* nichts davon

Sinnhaftigkeit und Spaß an der Arbeitgute Vereinbarkeit von Job und Privatleben

1 %

*

ein gutes Gehalt

ein sicherer Job

Job und Familie unter einen Hut zu bringen, ker vor allem einen sicheren Job wünschen. hat bei Studierenden mit Kindern wenig über- Ein Viertel derer, die ihren Gesundheitszustand raschend allerhöchste Priorität: Fast zwei von als weniger gut oder schlecht bezeichnen, ach-drei geben an, bei der Jobwahl in erster Linie ten bei der Jobsuche auf ein sicheres Arbeits-darauf zu achten. Und vier von zehn Studieren- verhältnis, bei den besonders Gesunden ist den, die auch schon angaben, beim Studium dies nur einem von acht Befragten wichtig. durch die Mehrfachbelastung von Lernen und Familie gestresst zu sein, wünschen sich eine Das Sicherheitsbedürfnis ist auch regional sehr Arbeit, die mit der Familie vereinbar ist. unterschiedlich ausgeprägt. In Nordrhein-West-

falen wünschen sich 17 Prozent, jeder sechste Frauen legen etwas mehr Wert darauf als Män- Studierende, einen sicheren Job, in Sachsen, ner, und der Blick in die Fakultäten zeigt, dass Sachsen-Anhalt und Thüringen gaben dies vor allem die angehenden Mediziner und Psy- gerade einmal vier Prozent als Hauptauswahl-chologen (30 Prozent) sowie Studierende der kriterium an. Gesellschaftswissenschaften (28 Prozent) hier-auf besonderen Wert legen. Bei den Geisteswis- Jeder Zehnte achtet beim Abschluss seines senschaftlern sind es gerade einmal 16 Prozent. ersten Arbeitsvertrags vor allem auf das Finan-Regional betrachtet legen die Norddeutschen zielle. Männer nennen das Gehalt als wichtigs-(29 Prozent) am meisten Wert auf eine ausge- tes Argument bei der Jobwahl mit 13 Prozent glichene Work-Life-Balance, während das Kri- doppelt so häufi g wie Frauen (7 Prozent). terium bei den Schwaben mit 18 Prozent am wenigsten gilt. Deutliche, wenn auch wenig überraschende

Unterschiede gibt es auch zwischen den Studi-An dritter Stelle steht bei 13 Prozent der Studie- engängen. Bei den Wirtschaftswissenschaft-renden das Thema Sicherheit. Besonders wich- lern und Juristen guckt fast jeder Fünfte zuerst tig ist dies für Studierende aus der niedrigsten auf das Gehalt, bei den Gesellschaftswissen-Einkommensgruppe, von denen sogar 18 Pro- schaftlern sind es gerade einmal vier Prozent, zent sagen, dass ein sicherer Job für sie das bei den Geisteswissenschaftlern sind es nur ausschlaggebende Kriterium ist. Das Sicher- sieben Prozent. heitsbedürfnis ist bei Geisteswissenschaftlern mit 19 Prozent am stärksten ausgeprägt, bei Am wenigsten Wert auf Geld und Sicherheit den Medizinern und Psychologen mit nur vier legen Studierende, die in einer Wohngemein-Prozent am schwächsten. schaft oder im Wohnheim wohnen, bei ihnen

stehen Spaß und Sinnhaftigkeit mit 66 Prozent Auch gesundheitliche Gründe können dazu deutlich im Vordergrund.beitragen, dass sich die angehenden Akademi-

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Bundesministerium für Ernährung und Land- Statistisches Bundesamt 2015: Studierende. wirtschaft 2015: Pressemitteilung Nr. 101 Online verfügbar: https://www.destatis.de/DE/vom 29.04.2015: Zahl der Woche: 2. Online ZahlenFakten/GesellschaftStaat/BildungFor-verfügbar: http://www.bmel.de/SharedDocs/ schungKultur/Hochsc hulen/Tabellen/Studie-Pressemitteilungen/2014/101-Zahl-der-Woche. rendeInsgesamtBundeslaender.html. Zuletzt html. Zuletzt abgerufen am: 19.05.2015. abgerufen am: 15.05.2015.

GfK Marktforschungsunternehmen: Pressemit- Techniker Krankenkasse 2014: Jugend 3.0 – ab-teilung vom 30. März 2015: Deutsche verbrin- getaucht nach Digitalien? – TK-Studie zur gen wenig Zeit mit Kochen. Online verfügbar: Gesundheit und Mediennutzung von Jugend-https://www.gfk.com/de/news-undevents/ lichen. Hamburg: Techniker Krankenkasse. presse/pressemitteilungen/seiten/deutsche-verbringen-wenig-zeit-mit-kochen.aspx. Zuletzt Techniker Krankenkasse 2013: Bleib locker, abgerufen am: 27.05.2015. Deutschland – TK-Studie zur Stresslage der

Nation. Hamburg: Techniker Krankenkasse. Grobe, Dr. Thomas; Steinmann, Susanne 2013: Depressionsatlas – Auswertungen zu Arbeits- Techniker Krankenkasse 2013: Iss was, unfähigkeit und Arzneiverordnungen. Hamburg: Deutschland? – TK-Studie zum Ernährungs-Techniker Krankenkasse. verhalten der Menschen in Deutschland.

Hamburg: Techniker Krankenkasse. Grobe, Dr. Thomas 2014: Gesundheitsreport 2014 – Risiko Rücken. Veröffentlichungen zum Techniker Krankenkasse 2013: Beweg dich Betrieblichen Gesundheitsmanagement der TK. Deutschland! – TK-Studie zum Bewegungsver-Band 29. Hamburg: Techniker Krankenkasse. halten der Menschen in Deutschland. Hamburg:

Techniker Krankenkasse. Feierabend, Sabine; Plankenhorn, Theresa; Rathgeb, Thomas 2014: JIM-Studie 2014. Vegetarierbund Deutschland 2015: Anzahl der Jugend, Information, (Multi-) Media – Basis- Vegetarier in Deutschland. Online verfügbar: studie zum Medienumgang 12-19-Jähriger in https://vebu.de/themen/lifestyle/anzahl-der-Deutschland. Stuttgart: Medienpädagogischer vegetarierinnen. Zuletzt abgerufen am: Forschungsverbund Südwest. 19.05.2015.

Katzmarzyk, Peter T.; Church, Timothy S.; Craig, Vegetarierbund Deutschland 2015: Jung, Cora L.; Bouchard, Claude 2009: Sitting Time weiblich, vegan: Rund 1 Million Menschen and Mortality from All Causes, Cardiovascular in Deutschland leben vegan. Online verfügbar Disease, and Cancer. In Medicine & science in unter: https://vebu.de/presse/pressemitteilungen/sport & exercise 41 (5). S. 998-1005. 2244-jung-weiblich-vegan-rund-1-millionmen-

schen-in-deutschland-leben-vegan. Zuletzt Middendorf, Elke; Apolinarski, Beate; Poskowsky, abgerufen am: 19.05.2015. Jonas; Kandulla, Maren; Netz, Nicolai 2013: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studieren- Kerschke-Riesch, Dr. Pamela 2014: Studie Wer den in Deutschland 2012. 20. Sozialerhebung will‘s schon vegan? Onlinebefragung Universi-des Deutschen Studentenwerks durchgeführt tät Hamburg. Geschlechtsspezifi sche Aspekte durch das HIS-Hochschul-Informations-System. bei der Lebensmittelwahl. Hamburg: YouGov Bonn: Bundesministerium für Bildung und Deutschland AGForschung.

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Übersicht über die TK Angebo e

Gesundheitsreport 2015Gesundheit von Studierenden

Der Gesundheitsreport Psychopharmaka, um ihre Belastungen in den zeigt, dass die gesund- Griff zu bekommen. Weitere Informationen fi n-heitlichen Belastungen den Sie unter www.tk.de, Webcode 718618.unter den Hochschüle-rinnen und Hochschü-lern seit der letzten TK-Studie 2011 weiter zugenommen haben. Besonders besorgnis-erregend: Immer mehr Studierende greifen zu

TK-MentalStrategien Stressfrei durch das Studium

Die TK unterstützt Studierende Die Studierenden setzen sich mit ihren indivi-frühzeitig dabei, die persönliche duellen Stressfaktoren auseinander. Stressbewältigungskompetenz Experten vermitteln ihnen hilfreiche Strategi-zu erhalten und auszubauen:

en für einen gesunden und produktiven Um-gang mit Stress. Das Training verbindet hohe

Praxisorientierung mit wissen-schaftlichen Erkenntnissen. Weitere Informationen fi nden Sie unter

www.tk.de, Webcode 702258. Das Seminar ist speziell auf die Lebenssituation im Studi-um zugeschnitten.

Gesunde Hochschule

Die TK berät und unterstützt Hochschulen da- Weitere Informationen zum Thema Gesunde bei, gesundheitsförderliche Veränderungen in Hochschule fi nden Sie unter www.tk.de Web-der Lebenswelt Hochschule zu ermöglichen. code 275936

Gesundheitsreport 2015

Gesundheit von Studierenden

TK-MentalStrategienStressfrei durch das Studium

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Hier erfahren Sie mehr:Betriebliche Gesundheitsförderung der TK

Fragen zum Angebot der TK zur Gesundheits-förderung im Betrieb beantworten Ihnen gern die kompetenten TK-Berater für das Betriebli-che Gesundheitsmanagement in Ihrer Regi-on. Senden Sie einfach eine E-Mail an das TK-Team Betriebliches Gesundheitsmanagement: [email protected].

Ihr regionaler Ansprechpartner wird sich schnellstmöglich bei Ihnen melden.

Firmenkundenservice

Ausführliche und aktuelle Informationen zu unseren Leistungen und Services für Firmenkunden finden Sie auch unter www.firmenkunden.tk.de.

Unter dem Webcode 9600 können Sie sich über weitere Angebote des Betriebli-chen Gesundheitsmanagements der TK informieren.

TK-ServiceTeam

Sie sind TK-versichert und haben Fragen rund um Gesundheit und Krankenversiche-rung? Das TK-ServiceTeam ist 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr für Sie erreich-bar: Tel. 0800 - 285 85 85 (gebührenfrei innerhalb Deutschlands).

Selbstverständlich können Sie sich auch per E-Mail an uns wenden: [email protected].

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