45
Altersarmut Konzepte, Fakten und mögliche Lösungen Dr. Anja Langness Olsberg, 2. Februar 2014

Altersarmut – Konzepte, Fakten und mögliche Lösungen

Embed Size (px)

Citation preview

Altersarmut – Konzepte, Fakten und mögliche

Lösungen

Dr. Anja Langness

Olsberg, 2. Februar 2014

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 2

Altersarmut – Konzepte, Fakten und Lösungen

1. die demographische Entwicklung in Deutschland

2. Bevölkerungsprognose für NRW, den Hochsauerlandkreis und Olsberg

3. Altersarmut: Konzepte und Fakten

4. Altersarmut in Deutschland, dem HSK und Olsberg

5. Maßnahmen zur Vermeidung von Altersarmut

6. Umgang mit den Folgen von Altersarmut auf kommunaler Ebene

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 3

Eckpunkte des demographischen Wandels

Bevölkerungs-

entwicklung

Steigende Lebenserwartung

und mehr ältere Menschen

2

„Älter“

Wanderungs-

bewegungen

„Bunter“3

Sinkende Geburtenzahlen

und weniger junge

Menschen

„Weniger“1

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 4

Bevölkerungsentwicklung in Landkreisen und kreisfreien

Städten 2009 bis 2030 in Deutschland (in %)

Rückgang der Bevölkerung um 3,7 %

Jeder Zweite wird 2030 älter als

49 Jahre sein

Kinder unter 3 Jahren: - 11,4%

Junge Menschen in Ausbildung

und Studium: - 25,2 %

Jüngere potenziell Erwerbstätige: -15,1 %

Ältere potenziell Erwerbstätige: -7,2%

Jüngere Rentner: + 23,6 %

Hochbetagte mit erhöhtem Pflegebedarf:

+ 59,1 %

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 5

Rückgang der Bevölkerung um 5,3 %

Jeder Zweite wird 2030 älter als

48,4 Jahre sein

Kinder unter 3 Jahre: - 9,7 %

Junge Menschen in Ausbildung

und Studium: - 24,5 %

Jüngere potenziell Erwerbstätige: - 14,5 %

Ältere potenziell Erwerbstätige: - 8,3%

Jüngere Rentner: + 21,6 %

Hochbetagte mit erhöhtem

Pflegebedarf: + 48,7 %

Bevölkerungsentwicklung 2009 bis 2030 in Landkreisen

und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen (in %)

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 6

Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 2009 bis 2030

in Nordrhein-Westfalen

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 7

Entwicklung der potenziellen Erwerbstätigen 2009 bis 2030

in Nordrhein-Westfalen (in Tausend)

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 8

Anteil der über 65-Jährigen in Landkreisen und kreisfreien

Städten in Nordrhein-Westfalen 2030 (in %)

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 9

Anteil der über 80-Jährigen in Landkreisen und kreisfreien

Städten in Nordrhein-Westfalen 2009 und 2030 (in %)

Anstieg in NRW: 48,7 %

regional sehr unterschiedlich: z. B. Gelsenkirchen + 18,5 % und Rhein-Erft-Kreis + 91 %

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 10

Bevölkerungsprognose Olsberg, Hochsauerlandkreis und

NRW (Gesamtbevölkerungsentwicklung in %)

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 11

Wie viele über 65-Jährige werden im Jahr 2030

voraussichtlich in Olsberg leben?

A: 18,7 %

B: 23,2 %

C: 28,1 %

D: 32,8 %

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 12

Antwort:

C: 28,1 %

Im Jahr 2012 waren es noch 20,8 %.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 13

Der Einfluss des demographischen Wandels auf die

Alterssicherung

Der demographische Wandel hat unmittelbare Effekte für die System der

sozialen Sicherung: insbesondere für Alter, Krankheit und Pflegebedürftigkeit

„Babyboomer setzen Rentenversicherung unter Druck“

Wenn die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1970 demnächst aus dem

Berufsleben ausscheiden, wird das Niveau der Renten in Deutschland weiter

sinken und der Beitragssatz steigen müssen.

Einzelne Veränderungen reichen nicht aus, sondern nur ein Paket an

Maßnahmen:

1. entlastende Effekte durch die Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen

in die gesetzliche Rentenversicherung

2. steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Menschen

3. eine tiefgreifende Verbesserung der Bildungsstruktur

4. und eine nochmalige Verlängerung der Lebensarbeitszeit.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 14

3-Säulen-Modell der deutschen Alterssicherung

gesetzliche Rentenversicherung

betriebliche Altersvorsorge

private Altersvorsorge

Besonders jene Menschen, die nur eine geringe Rente bekommen, schneiden

auch bei der betrieblichen und privaten Altersvorsorge schlecht ab.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 15

Vermögen/Einkommen der über 65-Jährigen in

Deutschland

Renten/Pensionen

Grundsicherung im Alter

Kapitalerträge

Unterhalt durch den Partner

Sparvermögen

Wohneigentum

Mieteinnahmen

Wichtig ist auch nicht nur das eigene Einkommen/Vermögen, sondern das aller

Personen im Haushalt.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 16

Ausgaben älterer Menschen

Doch nicht nur Einkommen und Vermögen sind wichtig, auch die Ausgaben.

Bestimmte Ausgaben sinken im Alter:

- Unterhalt für Kinder

- Aufwendungen, die mit dem Erwerbsleben in Verbindung stehen (Fahrtkosten,

Kleidung usw.)

- Anschaffungen für Hausrat usw., da schon vorhanden

Andere Ausgaben steigen:

- Ausgaben für Gesundheit/Pflege

- Aufwendungen für altersgerechtes Wohnen und Leben

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 17

Die ewige Mär von der Altersarmut?

Armutsrisiko ist bei den unter 18-Jährigen, besonders aber unter den 18- bis 25-

Jährigen (34 %) wesentlich höher als bei den über 65-Jährigen (12,5 %)!

Besonders armutsgefährdet sind Alleinerziehende (49 %) und Paare mit 3 oder

mehr Kindern (31 %).

Kinder sind also unverändert das höchste Armutsrisiko.

Das wird sich in den nächsten Jahren ändern!

- Zahl der Ruheständler steigt, gleichzeitig sinkt die Zahl der Berufstätigen

- Rentenniveau wird bis zum Jahr 2030 auf 43 % des Netto-Durchschnittslohns

sinken.

- Dies werden erst die zukünftigen Rentner spüren.

Datenquelle: Mikrozensus 2013

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 18

Beitragssatz und Rentenniveau

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 19

Armut und soziale Ausgrenzung in Deutschland

Jeder Fünfte in Deutschland ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung

betroffen. Im Jahr 2013: 16,2 Millionen. Entspricht 20,3 % der Bevölkerung.

Der Wert ist seit dem Jahr 2008 relativ konstant geblieben, heißt es zur neuen

Erhebung „Leben in Europa“ (EU-SILC). Der Anteil armer oder sozial

ausgegrenzter Menschen in der gesamten EU ist mit 24,5 % deutlich höher als in

Deutschland.

Indikator setzt sich zusammen aus

1. den Anteilen der armutsgefährdeten Bevölkerung (16,1 %)

2. der von erheblicher materieller Entbehrung betroffenen Bevölkerung (5,4 %)

3. der Bevölkerung in Haushalten mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung (9,9 %)

zusammen.

Als arm oder sozial ausgegrenzt gilt eine Person dann, wenn eines oder mehrere

der drei genannten Kriterien auf sie zutreffen.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 20

Was ist Altersarmut ?

Um Altersarmut zu messen, gibt es viele verschiedene Konzepte. Zwei

davon:

1. Relative Einkommensarmut

Empirisch gemessene Einkommensverteilung: Einkommen unterschreitet 60 %

des Durchschnittseinkommens (gemessen am Median). Hierbei werden auch

Haushaltsgröße und -zusammensetzung berücksichtigt. Wert zurzeit: 892 Euro.

2. Bezug von Grundsicherung im Alter (SGB XII)

Sozialleistung für Menschen, deren Einkommen und Vermögen nicht ausreichen,

um ihren Lebensunterhalt im Alter bestreiten zu können.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 21

Relative Einkommensarmut

Bei der relativen Einkommensarmut ist zu berücksichtigen, dass nicht nur das

Einkommen darüber entscheidet, wie wohlhabend jemand ist.

Bei diesem Konzept wird z. B. Folgendes nicht berücksichtigt:

- Vermögen

- Wertgegenstände

- Wohneigentum

- PKW

Das relative Einkommen sagt nur etwas darüber aus, über wie viel Einkommen

jemand im Vergleich zu den anderen Gesellschaftsmitgliedern verfügt.

Armut kann nicht nur materiell sein, sondern auch die Aspekte Lebenschancen,

Bildung, Kultur, medizinische Versorgung und soziale Kontakte und sonstige

Teilhabemöglichkeiten betreffen.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 22

Grundsicherung im Alter: Wer bekommt sie und wieviel

gibt es?

Seit dem 1.1.2013 (vorher Sozialhilfe).

Finanziert aus Bundesmitteln

Die Höhe entspricht dem ALG II: 399 € für Alleinstehende, 720 € für Paare.

Hinzu kommen weitere Leistungen z. B. für Wohnung, Heizung, Kranken- und

Pflegeversicherung.

Antragsvoraussetzung:

- Erreichung der Altersgrenze für die Regelaltersrente

- Das eigene Vermögen und das Vermögen des Partners/der Partnerin dürfen

bestimmte Höchstwerte nicht überschreiten. Dazu gehören z. B. Bargeld,

Wertpapiere, Sparguthaben (bis 2600 €), Immobilien und PKWs. Zum

Einkommen gehören nicht nur Erwerbseinkommen, sondern auch Rente,

Kindergeld und Zinsen.

- Das Einkommen von Eltern oder Kindern wird nicht miteinbezogen, sofern es

unter 100.000 Euro/Jahr bleibt.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 23

Derzeitige Altersarmut nach beiden Konzepten:

von relativer Einkommensarmut Gefährdete ab 65 Jahren 2013:

- Männer: 10,9 % (neue Bundesländer, Berlin)/12,3 % (alte Bundesländer)

- Frauen: 13,8 % (neue Bundesländer, Berlin)/16,9 % (alte Bundesländer)

Achtung: Ein geringes Einkommen bedeutet nicht automatisch, dass eine Person

arm ist.

Empfänger von Grundsicherung im Alter Ende 2013:

- 3 % aller Menschen ab 65 Jahren (2,6 % der Männer, 3,3 % der Frauen)

- ca. 499.000 Personen ab 65 Jahren

Achtung: Viele Menschen beziehen keine Grundsicherung, obwohl sie Anspruch

darauf hätten.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 24

Fallbeispiel Gertrud SchneiderBedarf an Grundsicherung im Alter Euro/Monat

Regelbedarfsstufe 1 für Frau

Schneider (alleinstehend)

399,00

Mehrbedarf von 17 % wegen

Gehbehinderung

67,83

Kosten der Unterkunft 300,00

Heizkosten 70,00

Summe Bedarf 836,83

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 25

Einkommen Euro/Monat

eigene Rente 96,00

Witwenrente 310,00

Summe Einkommen 406,00

Bedarf an Grundsicherung im Alter und bei

Erwerbsminderung

836,83

einzusetzendes Einkommen 406,00

monatlich auszuzahlende

Leistung

430,83

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 26

Altersarmut 2012 (in %)Kreise und kreisfreie Städte

in Deutschland

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 27

Wie viel Prozent der Olsberger über 65 Jahren lebten

2013 von Grundsicherung im Alter?

A: 0,5 %

B: 2 %

C: 5 %

D: 10 %

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 28

Richtige Antwort

B: 2 %

Finden Sie das überraschend?

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 29

Altersarmut 2012 (in %)Hochsauerlandkreis

2,0

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 30

Arbeitslosenanteil 2012 (in %)Hochsauerlandkreis

4,8

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 31

Bevölkerungsgruppen, die besonders von Altersarmut

betroffen sind

Frauen

Alleinerziehende

Menschen mit vielen Kindern

Geringqualifizierte

Menschen mit Migrationshintergrund

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 32

Gründe:

unterbrochene Erwerbsbiografien (z. B. durch Arbeitslosigkeit, Haushaltsführung,

Kindererziehung, Pflege)

Teilzeitbeschäftigung/Minijobs

niedrige Löhne

Davon sind vor allem Frauen betroffen! Ihre Rentenhöhe sinkt mit der Zahl der

Kinder (vor allem in den alten Bundesländern), bei den Männern ist dies nicht so.

Es gibt zahlreiche Anreize für Frauen, nur dazuzuverdienen:

Ehegattensplitting

kostenfreie Mitversicherung in der Krankenversicherung

Beitrags- und Steuerfreiheit der Minijobs

Betreuungsgeld

traditionelle Rollenbilder

fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 33

Wird Altersarmut in Zukunft zunehmen?

Prognosen zu zukünftiger Altersarmut sind höchst unsicher.

Altersarmut wird durch ökonomische, sozialstrukturelle und politische Faktoren

bestimmt.

Männer haben inzwischen häufiger Brüche in der Erwerbsbiografie als früher.

Rentenanwärterschaften der Frauen steigen durch steigende

Frauenerwerbsbeteiligung und kürzere Erziehungszeiten. Allerdings arbeiten sie

häufig nur Teilzeit.

Einkommensrisiken steigen durch mehr Alleinlebende (z. B. nach Scheidung),

doch erhöht die Individualisierung gleichzeitig die Erwerbsbeteiligung.

Durch Erhöhung der Regelaltersgrenze kann es künftig verstärkt zu Abschlägen

bei der Rente durch Frühverrentung kommen, gleichzeitig sinkt das

Rentenniveau.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 34

Ursachen wachsender Altersarmut

Rentenreformen

längere Zeiten von Arbeitslosigkeit oder geringfügiger Beschäftigung

Expansion des Niedriglohnsektors

längere Ausbildungszeiten

neue Erwerbsformen (z. B. Soloselbstständigkeit)

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 35

Kurative Maßnahmen zur Altersarmut

Innerhalb des Rentensystems:

- Trotz eines langen Erwerbslebens im Niedriglohsektor erhält eine Person u.U.

nur eine Rente in Höhe der Grundsicherung. Also so viel wie eine Person, die

nie ins Rentensystem eingezahlt hat.

- Vorschlag: niedrige Renten aufwerten, so dass sie über dem

Grundsicherungsniveau liegen.

- Aber Achtung: Durchbrechung des „Äquivalenzsystems“= Höhe der im

Erwerbsleben gezahlten Beiträge bestimmt die Rentenhöhe.

- Weniger Anreiz zu arbeiten?

Außerhalb des Rentensystems:

- Bei Grundsicherung Freibeträge z.B. für Riester-Rente einführen

- Versicherungspflicht für Selbstständige

- Leistungsverbesserung für Erwerbsminderungsrentner

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 36

Maßnahmen zur Vermeidung von Altersarmut(präventive Maßnahmen)

höheres Einkommen im Erwerbsleben

möglichst langes Erwerbsleben (Vermeidung von unterbrochenen

Erwerbsbiographien, besonders Erwerbsquote von Frauen/Müttern erhöhen,

Erhöhung der Lebensarbeitszeit)

→ wirkt mittelfristig

Bildung spielt eine entscheidende Rolle:

- Bildungsniveau v. a. bei unteren Einkommensgruppen steigern

- Integration und Bildung von Migranten steigern (hohes Risiko für Schulabbruch

und Arbeitslosigkeit)

→ mittel- und langfristige Wirkungen

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 37

Wie viel Prozent der Menschen möchten erst mit 67

Jahren oder später in Rente gehen?

A: 11 %

B: 18 %

C: 25 %

D: 40 %

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 38

Richtige Antwort:

B: 18 %

Im Durchschnitt möchten die Deutschen mit 63 Jahren in Rente gehen.

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 39

Umgang mit den Folgen von Altersarmut auf kommunaler

Ebene

Da die Kommune nicht die Höhe der Rente bestimmen, sind die

Handlungsmöglichkeiten begrenzt.

Maßnahmen können z. B. sein:

Vergünstigungen (z. B. für Kultur-, Sport- und Freizeitangebote, ÖPNV)

Bereitstellung von barrierefreiem und hochwertigen Wohnraum auch für ärmere

Menschen, Mehrgenerationenhäuser

Schaffung einer lebenswerten Wohnumgebung auch in Vierteln, in denen viele

ärmere Menschen leben

Isolation der älteren Menschen durchbrechen: Unterstützung von

Selbsthilfestrukturen (Nachbarschaftstreffs, Ehrenamt, Vereine)

Gesundheitliche Versorgung verbessern (Pflege!)

Beratung zu Ansprüchen auf Grundsicherung

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 40

Besondere Herausforderungen in schrumpfenden

Regionen

Altersarme haben es v.a. dort schwer, wo gesellschaftliche Infrastruktur und

Institutionen schrumpfungsbedingt zurückgebaut werden oder aufgegeben

werden!

→ Schulen, Arztpraxen, Krankenhäuser und der ÖPNV

„Die prekären Gruppen […] haben also weniger, wo sie mehr bräuchten, in

einer leerer werdenden Gesellschaft. Und ausgerechnet in diesen

Situationen wird immer wieder der Ruf nach Selbsthilfe laut. Wenn die

Gesellschaft weniger Unterstützung und weniger Sicherheit zu leisten

imstande ist, sollen die Leute selbst Hand anlegen, sich die fehlenden

Mittel selbst besorgen, sich um ihre Bildung selbst kümmern und

Bürgerbusse fahren.“

(Eckert & Willisch 2014. IN: Frech & Groh-Samberg. Armut in

Wohlstandsgesellschaften).

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 41

Blick in die Zukunft

Wie viel Altersarmut wird es wohl 2030 in Olsberg geben? Was kann

schon heute gegen zukünftige Altersarmut in Olsberg getan werden?

Wegweiser Kommune

2. Februar 2015 Seite 42

Back-up