B4 4 Methoden Den Gentechnologie 2010

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Biologolgie

Citation preview

  • 1. Methoden der Gentechnologie im berblick:Inhaltsverzeichnis 1.Stempeltechnik (Replica-Plating).................................................................................2 2.Genom-Bibliotheken...................................................................................................3 3.cDNA-Bibliotheken......................................................................................................4 4.Auffinden von DNA-Fragmenten durch Gelelektrophorese.............................................6 5.Sequenzieren von DNA mit der didesoxy-Methode nach Sanger....................................7 6.In-situ-Hybridisierung.................................................................................................9 7.Blot-Techniken.........................................................................................................10 8.ELISA......................................................................................................................11 9.Vervielfltigung von DNA-Sequenzen durch PCR.........................................................12 10.Synthese knstlicher DNA(-Sonden).........................................................................13 11.Genetischer Fingerabdruck......................................................................................14 12.Gendiagnostik........................................................................................................15 13.Gentherapie...........................................................................................................16 14.Grne Gentechnik...................................................................................................18

2. 1. Stempeltechnik (Replica-Plating) Die Stempeltechnik (replica plating) dient dazu, die Mangelmutanten eines Bakterienstammes zu identifizieren und anschlieend isolieren zu knnen. Auerdem kann man so auch transfizierte Bakterien isolieren. Will man die Mangelmutanten einer Bakterienkolonie isolieren, so gibt man zu einem Flssigmedium mit Bakterien ein Mutagen hinzu, wie zum Beispiel Histidin. Nun gibt man dieses Flssigmedium auf einen Nhrboden, auf die replica plate und lsst die Kolonien dort wachsen. Mit einem Samtstempel kopiert man die master plate auf die replica plate, auf der kein Histidin vorhanden ist. Die Kolonien, die auf der master plate, jedoch nicht auf der replica plate wachsen sind Mangelmutanten. Bei der Selektion von transfizierten Bakterien nutzt man das gleiche Verfahren. Man hat ein Flssigmedium mit transfizierten Bakterien, ohne Plasmid und Bakterien mit Plasmid. Dieses gibt man anschlieend auf die master plate mit Tetracyclin, auf welcher die Bakterien ohne Plasmid nicht wachsen. Nun bertrgt man die Kolonien mit Hilfe der Stempeltechnik auf ein Medium mit Ampicilin, die replica plate. Im Rckschluverfahren kann man somit die transfizierten Bakterien herausfinden. Denn an den Stellen, an denen zuvor auf der master plate Kolonien gewachsen sind, wachsen nun auf Grund der fehlenden Amp- Resistenz, auf der replica plate nicht mehr. 3. 2. Genom-Bibliotheken Genbibliotheken Genbibliotheken sind ein unverzichtbares Werkzeug in der Molekularbiologie. Firmen sind entstanden, die eine Vielzahl von speziellen Genbibliotheken anbieten von Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere, also von Organismen und bestimmten Organen (z.B. Leber, Gehirn). Somit entfllt die oftmals schwierige Selbstherstellung. Genbibliotheken lassen sich auf zwei verschiedenen Arten herstellen (siehe auch Genombibliothek und cDNA-Bibliothek). Genom-Bibliothek Um eine Genom-Bibliothek zu erhalten, muss man zunchst chromosomale DNA aus dem Gewebe z.B. eines Organes isolieren. Die DNA wird dann mit einem Restriktionsenzym (ECoRI) zerlegt. Die daraus resultierenden Fragmente reprsentieren das gesamte Genom, also mit Exons und Introns. Da die Fragmente beim bertragen in Bakterien zu schnell von diesen abgebaut und somit verloren gehen wrden, mssen die DNA-Fragmente zuerst in Vektoren eingebaut werden. Die DNA eines Vektors, z.B. eines Plasmids, wird ebenfalls mit Restriktionsendonuclease 'verdaut' (wiederum ECoRI): Es kommt zu einer Extraktion und einer Spaltung der DNA. Jetzt passen die DNA-Fragmente in die DNA des Vektors und durch DNA-Ligase wird das Zucker-Phosphat-Rckgrat wieder kovalent geschlossen. Diese rekombinanten Vektoren werden nun in die Wirtszelle, Bakterien, eingeschleust (Transformation). Durch Selektion der transfizierten Bakterien werden die DNA-Fragmente in den rekombinaten Vektoren in einzelnen Komponente aufgeteilt: Die Bakterien einer Kolonie beinhalten jeweils ein bestimmtes Genombruchstck, wie ein Buchtitel einer Bibliothek kann man 'nachschlagen'. Nachteil dieser Methode ist, dass die Bibliothek smtliche nichtcodierende DNA-Abschnitte wie die Introns des Genoms oder repetitive Sequenzen beinhaltet. Somit ist es schwierig, ein bestimmtes Gen zu finden, hnlich wie die berhmte Nadel im Heuhaufen. 4. 3. cDNA-Bibliotheken Um eine cDNA-Bibliothek zu erhalten, muss man zunchst die mRNA aus einem Organ oder bestimmten Gewebe isolieren. Dieser Vorgang ist technisch wesentlich anspruchsvoller als die Gewinnung genomischer DNA. Die so gewonnene mRNA kannjedochnicht sofort mit Restriktionsenzymen verdaut werden. Ein Primer wird mit dem Poly-A'-Schwanz hybridisiert und stellt ein freies 3'-OH-Ende bereit. Die reverse Transkriptase, ein Enzym, welches in Retroviren wie z.B. HIV enthalten ist, benutzt dieses Ende, um die Synthese einer einzelstrngigen DNA anhand dieser mRNA zu katalysieren. Charakteristisch fr die reverse Transkriptase ist nmlich, dass sie "rcktranskribiert". So erhlt man eine komplementre DNA, auch cDNA (complementary DNA/copy DNA) genannt. Nun wird die mRNA mit Ribonucleasen oder Natronlauge zerstrt, bzw. abgebaut. Nun ist die cDNA-Kette frei. Die DNA- Polymerase ergnzt nun den DNA-Einzelstrang mithilfe von kurzen Zufallssequenzen, die als Primer dienen, zu einemDoppelstrang.Da die Schnittstellen fr die Restriktionsendonuclease nicht zwingend enthalten sind, werden nun kurze Linker (Verbindungsstcke), diedie Restriktionsschnittstellen enthalten, durch die DNA- Ligase angefgt. Die cDNA wird hydrolysiert (gespaltet), cDNA und Plasmidvektoren werden enzymatisch zusammengefgt (durch gleiche Restriktionsschnittstellen). Wie bei der Genom- Bibliothek werden cDNA und Plasmide nach der Hybridisierung durch DNA-Ligase geschlossen. So erhlt man rekombinante DNA-Molekle. Jetzt werden die Plasmide in Bakterien (E.coli) eingeschleust, was man auch als Transformation bezeichnen kann. Nun wird E.coli auf Nhrbden vermehrt und anschlieend werden die Bakterien selektiert, die Fremd-DNA-Stcke enthalten. Ein Vorteil der cDNA-Bibliothek ist, dass sie eine Sammlung von den Genen ist, die tatschlich zur Expression kommen, das heit, dass z.B. keine Introns enthalten sind (bei mRNA-Spleien schon entfernt). Damit kommt es zu einer Verringerung der klonierenden DNA-Menge. Wenn man ein spezielles Gen sucht, bevorzugt man daher die cDNA-Bibliothek gegenber der Genom-Bibliothek. Fr Genidentifizierung und -charakterisierung unentbehrlich, da RNA allein zu instabil fr die meisten Analysemethoden ist. Ein Nachteil dieser Bibliothek ist jedoch, dass es schwierig ist, sie in ausreichender Gte herzustellen. Jedoch kann die Polymerasekettenreaktion (PCR) dieses Problem bereits berwinden. 5. Allgemeine Anwendung/Perspektive Erhaltung und Schutz der genetischen Vielfalt Medizin (Herstellung Antikrper, Impfstoff) Untersuchung des Genaufbaus gezielte Mutation des Gens Untersuchung der Funktion des Proteins Eigenschaften von Proteinen verbessern (Screening) Herstellung gentechnisch vernderter Mikroorganismen, Tiere, Pflanzen mit vielfltigen Anwendungen (Mllbeseitigung, krankheitsresistente Nutzpflanzen und Tiere) Diagnose Erbkrankheiten --> Heilung Erbkrankheiten? 6. 4. Auffinden von DNA-Fragmenten durch Gelelektrophorese Die Gelelektrophorese ist eine Technik zur Trennung von Markomoleklen nach ihrer Gre, bzw. Lnge. In der Regel wird sie fr DNA aber auch fr Proteine angewendet.Das Prinzip beruht darauf, dass sich geladene Molekle entlang eines elektrischen Feldes durch ein Gel bewegen mssen. Vereinfacht kann man sich das Gel als schwammartige Struktur oder dreidimensionales Geflecht vorstellen, das die Molekle bei ihrer Wanderung behindert. Je kleiner ein Abbildung 1 Molekl, um so leichter kann es durch die Poren des Gels wandern, um so schneller bewegt es sich vorwrts. Je nachdem, wie klein die Poren sind, brauchen die Molekle lnger, dafr ist auch die Autrennung feiner. So kann man mit Agarosegelen (grere Poren) DNA Fragmente grob trennen, mit Acrylamid Gelen DNA Fragmente bis auf eine Base Lngenunterschied.Abbildung 1 zeigt den Aufbau einer typischen (horizontalen) Gelkammer mit der Spannungsquelle links. Das Gel liegt in einer Pufferlsung, die den Widerstand herabsetzt und das Gel vor Austrocknung schtzt. Am Minuspol liegen die Taschen, in die die Proben pipettiert werden.Abbildung zwei zeigt ein Agarosegel mit eingearbeitetem Fluoreszensfarbstoff, nachdem die Proben 90 Minuten gelaufen sind. Nach der Auftrennung werden die Proben aus dem Gel geschnitten (Picking) oder per Abklatsch (Blotting) fixiert. S.Blattmann 7. 5. Sequenzieren von DNA mit der didesoxy-Methode nach Sanger In vierVersuchsanstzen wird die DNA-Doppelhelix zunchst durch Hitzedenaturiert und somit entstehenEinzelstrnge, die zur weiterenVorgehensweise bentigt werden. DieEinzelstrnge werden am 3' Ende miteinem Primer markiert. Durch dieZugabe von DNA-Polymerase wird derkomplementre Strang synthetisiert. Danach werden parallel vierReaktionen durchgefhrt, bei denenjeweils eines der vierKettenabbruchnukleotide(Didesoxynukleosidtriphosphat, ddATP,ddCTP, ddGTP, ddTTP) hinzugefgtwird.Diesen Nucleotiden fehlt die OH-Gruppe am 3' Ende wodurch eineVerbindung des Phosphats und derDesoxyribose nicht mglich ist.Dadurch kann keineKettenverlngerung deskomplementren Stranges stattindenund es kommt zufllig zum Abbruch,wodurch unterschiedlich lange DNA-Fragmente entstehen, die jeweils mitdem zugegebenenDidesoxynucleosidtriphosphat enden. 8. Um die DNA-Fragmente zu analysierenwerden sie mit Hilfe derGelelektrophorese getrennt.Hierbei werden die 4 Versuchsanstzejeweils auf ein Polyacrylamidgelgegeben und Spannung angelegt. Diekurzen DNA-Abschnitte wandern imGel schneller und weiter RichtungAnode (+) als die langen Abschnitte.Durch diese Methode erhlt man denkomplementren DNA-Strang(ausgehend von der Anode abgelesen)und somit die gesuchte Basenabfolgedes Einzelstranges. Anwendungsgebiet: Die DNA-Sequenzanalyse dient zur Untersuchung von genetischem Material. Perspektiven: Heute werden nicht mehr vier Anstze, sondern nur noch einer bentigt. Die Kettenabbruch-Nukleotide werden mit unterschiedlichen Fluoreszenz- Farbstoffen markiert, so knnen sie in einem Durchlauf von einem Detektor erkannt werden. Die Abfolge der Farbsignale, die am Detektor erscheinen (Chromatogramm) geben dann die Sequenzabfolge der Basen des sequenzierten DNA-Stranges wieder. Whrend frher der Primer radioaktiv markiert wurde, wir auch er seit Anfang der 90er Jahre mit Fluoreszenz-Farbstoffen gekennzeichnet. Erika Hilbold, Maike Schrader, Simone Lehmann 9. 6. In-situ-HybridisierungAnwendungsbereich allgemein: Die In-Situ-Hybritisierung (ISH) ermglicht das Auffinden spezifischer DNA Sequenzen in einem Prparat. So wird die ISH beispielsweise fr die Diagnose verwende, wie zB den Nachweis vom Epstein Barr Virus. Funktionsweise Zuerst brauchen wir eine Sonde aus einer DNA Probe oder knstlicher DNA, die komplementr zu dem DNA Abschnitt ist, den wir suchen. Ein Fluoreszensfarbstoff (zB mit Haptenen wie Digoxigenin, Biotin, Dinitrophenol) wird dann an die Sonde gekoppelt, oder sie wird radioaktiv markiert mithilfe Radioaktiver Nukleotide (zB Trizium oder Schwefel) Die DNA (oder RNA) wird dann bei 95C denaturiert. Die Sonde wird hinzugegeben und die Hybritisierungstemperatur wird runter gesetzt. Die Sonde koppelt sich an die komplementre Stelle, das Zielgen Zielgen ist sichtbar Svenja Uhrig 10. 7. Blot-Techniken Southern-Blotting wird dazu verwendet, um in einem Gemisch von DNA- Fragmenten das Vorhandensein einer bestimmten Sequenz nachzuweisen. Entsprechendes gilt fr das Northern-Blotting fr RNA-Sequenzen und das Western-Blotting fr Proteine. Fr den Transfer vom Gel auf eine Membran (z.B. Nitrocellulose), das Blotting, stehen mehrere Verfahren zur Verfgung: Kapillar-Blot: Eine Flssigkeit zieht die DNA mit, meist eine Salzlsung. Diese luftvon unten ber das Gel auf die Membran, da sich darber saugfhiges Materialbefindet. Die DNA bleibt dabei in den Maschen der Membran hngen. Wie der Nameschon sagt, funktioniert der Kapillar-Blot durch die Kapillarkrfte. Es darf allerdingskeine Luft eindringen, da an diesen Stellen kein Transfer der DNA stattfinden kann.Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass die Flssigkeit 10 bis 12 Stunden laufen mussund ein hoher Verbrauch der Salzlsung einhergeht. Vakuum-Blot: Die Flssigkeit wird, hnlich dem Kapillar-Blot durch die Membrangezogen, nur dass die Flssigkeit von einem Vakuum durch Gel und Membrangezogen wird. Der Vorteil hier gegenber dem Kapillar-Blot besteht darin, dass ersparsamer und schneller ist. Elektro-Blot: Hierbei wird die negative Ladung der DNA ausgenutzt. Das Gel liegtnahe der negativ geladenen Kathodenplatte, ber der Membran befindet sich diepositiv geladene Anodenplatte. Am besten man verwendet eine Salzlsung, denndurch sie kann der Strom flieen. Wird nun eine Sannung angelegt, bewegt sich dieDNA Richtung Anode und bleibt in der Membran hngen.Ramona 11. 8. ELISA = (enzyme-linked immunosorbent assay, dt. Enzym gekoppelter Immunbindungs) ELISA gehrt im engeren Sinne eigentlich nicht zu den gentechnologischen Verfahrenm, ist aber ein inzwischen verbreitetes Verfahren, um einzelne Proteine nachweisen zu knnen. Dabei nutzt man die Mechanismen des Immunsystems: Wird eine Substanz vom Immunsystem als fremd erkannt, bildet es "Antikrper", die an das fremde Molekl andocken und es so markieren. Diese so genannte Antikrper-Antigen-Reaktion wird fr den ELISA-Test genutzt. Soll ein bestimmtes Protein nachgewiesen werden, mssen die dazu passenden Antikrper bekannt sein und zuvor mit verschiedenen gentechnischen oder zellbiologischen Verfahren hergestellt worden sein. Ist dann in einer Probe das gesuchte Protein vorhanden, fischen es die auf ein Trgermedium aufgebrachten Antikrper heraus. Dabei wird eine von Enzymen gesteuerte Reaktion ausgelst, die zu einem sichtbaren Farbniederschlag fhrt. Umgekehrt kann man, z.B. beim AIDS-Test, die Platte auch mit dem Antigen (HIV- Oberflchenmolekle) beschichten und dann im Serum Antikper nachweisen. ELISA-Tests sind heute in der medizinischen Diagnostik weit verbreitet. Speziell Doping- Kontrollen verwenden sie. Sie werden aber auch in vielen anderen Bereichen genutzt, wenn einzelne Proteine nachzuweisen sind. Davon zu unterscheiden sind Verfahren, mit denen DNA oder DNA-Sequenzen nachgewiesen werden knnen. (Quelle: http://www.biosicherheit.de/de/lexikon/33.elisa.html) (Quelle: http://www.doping.chuv.ch/en/lad_home/lad-recherche-developpement/lad-recherche- developpement-projets-actuels/lad-recherche-developpement-projets-actuels-cera.htm) 12. 9. Vervielfltigung von DNA-Sequenzen durch PCR Definition: PCR (Polymerase Chain Reaction)Die Polymerase-Ketten-Reaktion ermglicht es, Nukleotidsequenzen im Reagenzglas zu verfielfltigen. Dies ist vor allem dann notwendig, wenn zu geringe Mengen fr eine ausfhrliche Untersuchung zur Verfgung stehen. Es werden in stndiger Wiederholung 3 Schritte durchgefhrt.1.Schritt: (Denaturierung) Erhitzen auf 95 C und damit Auftrennung des DNA -Doppelstrangs in zwei Einzelstrnge2.Schritt:(Primerhybridisierung) Abkhlen des Versuchsansatzes auf 50 C und Anlagerung der Primer an den Anfngen beider DNA-Einzelstrnge.3.Schritt: (Elongation) Erwrmung auf 72 C und Einleitung der DNA-Replikation der beiden Einzelstrnge durch eine hitzestabile Taq-Polymerase1 (Enzym)Diese drei Schritte werden zigfach wiederholt, bis Milliarden von identischen Kopien der Nukleotidsequenz vorliegen.Anwendungsbereiche: -Untersuchungen an Tatorten -Vaterschaftstest -Erkennung von Krankheiten -Klonierung von Genen -Mutagenese -Analyse alter (fossiler) DNA -Geschlechtsbestimmung -genetischer Fingerabdruck -Nachweis von genetisch vernderten Bestandteilen in Lebensmitteln 1 DNA-Polymerase des hitzeliebenden Bakteriums Tthermophilus aquaticus, das in heien Quellen vorkommt. 13. 10. Synthese knstlicher DNA(-Sonden)Knstliche DNA: Dabei handelt es sich weder um menschliches noch um tierisches Erbmaterial, sondern um eine synthetische Moleklkette aus den gleichen Bausteinen Die knstliche DNA wird heute durch sogenannte DNA-Syntheseautomaten hergestellt. Diese Maschinen, die durch Mikroprozessoren gesteuert weden, knnen automatisch und sehr schnell Sequenzen einzelstrngiger DNA synthetisieren. 1. Gewnschte Sequenz wird in denAutomaten eingegeben2. Mikroprozessoren sorgen dafr, dassNucleotide, Reagenzien und Lsungsmittel frjeden einzelnen Schritt durch dieSynthesizersule gepumpt werden3. In der Syntesizersule befindet sichKieselerde, in Form von feinem Sand;jedes Kgelchen gibt der an ihr entstehendenDNA-Kette einen festen Halt.Beispiel: Sequenz TACG man geht von einer Sule aus, an deren Kgelchen bereits das erste Nucleotid(hier Thymin) fixiert ist und zwar mit dem 3 Ende durch Mikroprozessoren gesteuert werden Millionen von Moleklen vom nchsten Nucleotid (hier Adenin) durch die Sule gepumpt um eine Bindung zwischen Thymin und Adenin zu erreichen, muss sich das 5Ende von Adenin mit dem 3Ende von Thymin verkpfen sobald die Schutzgruppe entfernt wird, kann sich das Cytosin anlagern der Vorgang wird bei Guanin wiederholt ----> Durch diese neue moderne Technik knnen kurze Ketten bis zu etwa 50 Nucleotiden hergestellt werden. Die fertigen Ketten werden dann aus der Sule gewaschen.Verwendung knstlicher DNA: 1. Oligonucleotide knnen zu greren vollstndig synthetischen Genen zusammengebaut werden(beispielsweise wie beim Insulin). 2. Sie knnen als DNA-Sonden benutzt werden. 3. Sie werden als Primer fr die Polymerase-Kettenreaktion(PCR) und Sequenzierung bentigt. 4. Die knstlich hergestellte DNA wird in der Kriminologie verwendet, um Verbrecher besser zu identifizieren und gestohlene Gegenstnde knnen leichter ihren Besitzern zugeordnet werden 14. 11. Genetischer Fingerabdruck 15. 12. GendiagnostikDie Gendiagnostik ist ein jngerer Zweig der medizinischen Diagnostik. Man versucht dabei, genetisch bedingte Ursachen oder Veranlagungen zu Krankheiten bereits lange vor Ausbruch der eigentlichen Krankheit zu bestimmen. Hierbei wird zwischen diagnostischen Tests (zur Feststellung einer konkreten Erkrankung) und prdiktiven Tests (zur Prognose eines Krankheitsrisikos) unterschieden. Die Gendiagnostik gehrt zur genetischen Beratung, die es schon lnger gibt. Unter Gendiagnostik i.e.S. sind die unter c) genannten Methoden zu verstehen: Karyogramm eines Menschena) Familienanamnese Stammbaumanalyse b) Lichtmikroskopische Untersuchung der Chromosomen auf Aneuploidien (Gesamtkaryogramm) oder Chromosomenaberrationen c) biochemische/ molekulargenetische Methoden: RFLP (wenn Mutationen des Gens Restriktionsschnittstellen betreffen verndert sich das Fragmentmuster) Gensonden (In situ Hybridisierung in Gewebe- oder Zellproben) Nachweis mit PCR (Da betroffene Gene i.d.R. Bekannt sind, lassen sich Primer synthetisieren, die jeweils die Enden der Gene markieren. Mittels PCR kann man dann aus einer Speichel- oder Haarwurzelprobe die Sequenz vervielfltigen. Die amplifizierte Sequenz wird dann in einem Sequenzierautomaten analysiert. Das Ergebnis wird dann interpretiert, d.h. mit Sequenzen verglichen, von denen bekannt ist, dass sie z.B. mit einer Neigung zu Dickdarmkrebs oder Multipler Sklerose in Verbindung stehen.) Eingesetzt wird sie vor allem in der PID (Primplantationsdiagnostik), der Prnataldiagnostik und bei der genetischen Beratung von Eltern mit Kinderwunsch, in deren Familien jedoch bekanntermaen genetische Krankheiten auftreten. Generell besteht dabei eine Diskrepanz zwischen der Fhigkeit, Gene oder Genvarianten innerhalb des Erbguts zu finden und zu identifizieren und der Fhigkeit zu therapieren. Zudem ist die PID in Deutschland verboten, so dass auch dieser Anwendungsbereich wegfllt. 16. 13. Gentherapie Definition: Unter Gentherapie versteht man die gezielte Einfhrung von Genen mit Hilfe geeigneter bertragungsmethoden in Zellen von Kranken mit dem Ziel der Heilung oder therapeutischen Besserung engster Begriff = Genkorrektur ( Reparatur eines defekten Genabschnittes in der Zelle ) oder = Ersatz defekter Gene durch funktionell intakte Kopien ("Genaddition") oder = die Inaktivierung pathogener Genprodukte ("Anti-Gen-Therapie", "Antisense-Therapie") oder = die indirekte Heilung von Krankheiten durch therapeutische Gene. Keimbahntherapie = Vernderungen der menschlichen Keimbahn Somatische Gentherapie = Korrektur von Gendefekten in Krperzellen invivo = Therapie der Zelle im Krper ex vivo = Therapie durch Zellen, die auerhalb des Krpers verndert wurden (z.B. Blutstammzellen)Prinzip der somatischen Gentherapie: Damit die Gentherapie dauerhaften Erfolg hat, nimmt man Knochenmarkzellen, da die sich das ganze Leben lang teilen und das neue Allel an all ihre mitotischen Nachkommen weitergeben. = Problem: kein Genersatz sondern nur Genaddition, mit begrenzter Genexpression mglichEx vivo: 1.Das gesunde/fehlende Allel in RNA-Form wird in einen Vektor Retrovirus eingebaut 2. Knochenmarkzellen (knnten aber auch Lymphocyten, etc. sein), die wir zuvor dePatienten entnommen haben, werden mit dem Retrovirus infiziert 3. Ziel ist es, dass der Retrovirus eine Kopie seines Genoms, in DNA-Form, in dasGenom der Wirtszelle einbaut 4. Daraufhin werden die genetisch-vernderten Zellen dem Patienten wieder insKnochenmark injiziert 5. Bei erfolgreicher Gentherapie, wrden sich die Zellen ein Leben lang vermehren unddas neue Gen exprimieren In vivo: VIRALE VEKTOREN Einem zuvor abgeschwchtem Virus, wird das gewnschte Genmaterial eingepflanzt. Sie dienen als Genfhren und werden dem Patienten direkt injiziert. (Transduktion) Vorteil: Hohe Rate von Transduktionsereignissen Nachteile: Immunreaktion, hufig nicht stabil, zu geringe Expressionsrate, Krebsrisiko 17. LIPOSOMEN: DNA wird in kleine Lipidtrpfchen verpackt, die dann auf Schleimhute (z.B. als Aerosol-Spray) aufgebracht werden. Vorteil: Keine Immunantwort, kein bekanntes Krebsrisiko Nachteil: sehr geringe Transduktionsrate, erreicht nur SchleimhauszellenRisiken von Gentherapie: Erhhtes Krebsrisiko Ungewollte Aktivierung oder Vernderung anderer Gene mglich Unabsehbare Risiken Ethische Problematik (Eugenie, Evolution) Wrde des Menschen noch unantastbar ? Welche spteren Folgen knnte der Verlust von genetischer Variabilitt haben?Anwendungsbereiche monogene Krankheiten (CF, Bluterkrankheit, ADA[Adenosin-Desaminase]-Syndrom, septische Granulomatose) Krebsbekmpfung Bekmpfung viraler Infekte Vektorenproblem: gute Erfolge nur exvivo, invivo zu geringe Transfektionsrate, bzw. zu hohe Risiken bei Versuch der Erreichung einer hohen Rate in Vivo v.a. Virale Vektoren, knstliche V und physikalische Methoden Virale Vektoren knne a) eine Immunantwort hervorrufen und b) ist es nicht sicher, wo im Genom sie inserieren. Hufig sind es Stellen, die stark exprimiert werden. Neu: mit homologer Rekombination oder Zinkfinger-Nukleasen 18. 14. Grne Gentechnik Ziele: Ertragssteigerung, Verringerung der Produktionskosten durch Resistenz gegen Insekten/ Wrmer/ Pilze/ Viren, Vernderung des Stoffwechsels (Zusammensetzung der sekundren Pflanzenstoffe, Produktions bestimmter Molekle, Erhhung der Produktion einzelner Stoffe) Werkzeuge: bei Dikotylen (Zweikeimblttrigen, Gemseplfanzen, Tabak, Obstbume):Plasmide des Agrobakteriums tumefaciens als Vektoren (steuert den Zellzyklusund Zellstoffwechsel der infizierten Zelle um)Mikroinjektion von DNA bei Monokotylen (Einkeimblttrige, alle Getreide):Partikel-Beschuss spontane Aufnahme von DNA nach Behandlung der Zellwand und membran mitEnzymen Transgene Zellen knnen dann ber Kalluskulturen wieder zu vollstndigen Pflanzen herangezogen werden. Probleme: VerndertesVerhalten der Pflanzen im Freiland Freisetzunggentechnisch vernderten Erbguts, die nicht rckgngig gemacht werden kann. Nachweisder Gesundheitsvertrglichkeit schwierig, Kontrollen erfolgen teilweise nach Magaben der Konzerne (USA) ffentlicher Widerstand