© GDG-HG I Einführung in die Rechtsordnung Grundkurs II Hauptgruppe I

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Einführung in die Rechtsordnung

Grundkurs II

Hauptgruppe I

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Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr

Recht geht vom Volk aus

(Artikel 1 des österreichischen Bundesverfassungsgesetzes)

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Einführung in die Rechtsordnung

Gruppenarbeit (2-Gruppen)• Was ist Recht ?• Warum benötigen wir Recht ?• Welcher Mittel bedient sich der Staat ?• Was und wer ist die Regierung ?• Was ist ein Gesetz und wann tritt es in Kraft ?• Was sind Behörden und was sind ihre Aufgaben ?

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Was ist Recht ?

• Nach dem allgemeinen Verständnis ist Recht etwas notwendiges, um die Ordnung aufrecht zu erhalten.

• Eine verbindliche Vorschrift für menschliches Verhalten

• Eine Ordnung mit Zwangscharakter• Man unterscheidet jedoch auch: „Das ist nicht

recht“ bzw. Das ist mein gutes Recht“ (allgemeiner Sprachgebrauch)

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Was ist ein Staat ?

• Staatsbürger, Bevölkerung

• Staatsgebiet

• Eigene Rechtsordnung

• Regelung des Verhältnisses des Einzelnen zum Staat (Rechte und Pflichten, Grund- und Freiheitsrechte, ...)

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Die Staatsfunktionen

V e rw a ltu ng(V o llzie h u ng d er G e se tze)

w e isu ng sge b un d en e O rga ne

G e rich tsb a rke it (V o llzie h un g d er G e se tze)

w e isu ng s fre ie R ich te r

G e se tzg e bu ng

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Grundprinzipien der Bundesverfassung

Demokratisches Prinzip Republikanisches Prinzip Bundesstaatliches Prinzip Rechtsstaatliches Prinzip Gewaltentrennendes

Prinzip Liberales Prinzip

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Demokratisches Prinzip

• direkte Mitwirkung

• Volksabstimmung (Bund, z.B. Zwentendorf, EU-Beitritt)

• Volkbegehren (Bund, z.B. Abfangjäger, Temelin, ...)

• Volksbefragung (z.B. Wien: 1980 Vorrang für den öffentlichen Verkehr)

• indirekte Demokratie

Gewählte VertreterInnen im: Nationalrat – Bundesrat Landtage (9) Gemeinderat (jede

Gemeinde)

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Bundesstaatliches Prinzip I

Maßnahmen• Aufteilung der Staatsfunktionen zwischen Bund

und Ländern• Mitwirkungsrechte der Bundesländer an der

Gesetzgebung des Bundes• Selbstständige Landesgesetzgebung und

Landesverwaltung• Mittelbare Bundesverwaltung

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Bundesstaatliches Prinzip II

• Aufteilung der Staatsfunktionen zwischen Bund und Ländern:

• Geregelt in den Kompetenzartikeln (10-15 B-VG)• Ausnahme:

„Gerichtsbarkeit ist ausschließlich Bundessache“

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Rechtsstaatliches Prinzip

• Nicht ausdrücklich im B-VG geregelt• Gerichtsbarkeit und Verwaltung dürfen nur

aufgrund der Gesetze erfolgen (Art. 18 B-VG)• Rechtsschutzeinrichtungen (VwGH, VfGH, OGH)

sichern die Einhaltung von Verfassung und Gesetz

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Beispiele für Gesetze

Bundesgesetze

§ Verfassung

§ Verwaltungsverfahren

§ Wahlrecht (NRWO)

§ Gewerbeordnung

§ Arbeitsrecht

§ Gesundheitswesen, ...

Landesgesetze

§ Baurecht

§ Naturschutz

§ Jagd- und Fischereirecht

§ Veranstaltungsrecht, ...

§ Kundmachungen (z.B. Verbot des Abschießens von Tauben im Gemeindegebiet von Wien, ...)

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Volkvertretungen auf Bundesebene I

Nationalrat

• 183 Abgeordnete

• grundsätzlich gewählt auf 4 Jahre

• Hauptaufgabe Gesetzgebung des Bundes

• Zusammensetzung = Verhältnis der Stimmen auf Bundesebene

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Volkvertretungen auf Bundesebene II

Bundesrat

• Mitglieder werden nicht direkt gewählt, sondern von den Landtagen entsandt.

• Hauptaufgabe: Vertretung der Länderinteressen, Mitwirkung bei der Bundesgesetzgebung

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Volkvertretungen auf Bundesebene III

Bundesversammlung

• Gemeinsame Sitzung von Nationalrat und Bundesrat

• Tritt nur in wichtigen Angelegenheiten zusammen: z.B. Angelobung des Bundespräsidenten

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Volkvertretungen auf Landesebene

Landtage• Allgemeine

Vertretungskörper in jedem Bundesland

• Hauptaufgabe: Gesetzgebung in den Ländern

• Funktionsperiode und Anzahl der Mitglieder in einzelnen Landesverfassungen geregelt. (4-6 Jahre)

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Gesetzgebung des Bundes I• Antragstellung (Bundesregierung, Bundesrat,

Nationalratsabgeordnete, Volksbegehren)• Ablauf im Parlament:

1. Lesung (Ausschuss, Bericht)

2. Lesung (General-, Spezialdebatte)

3. Lesung (Abstimmung abhängig vom Gesetz)• Gesetzesbeschluss wird Bundesrat vorgelegt:

Vetorecht, Zustimmung, 8-Wochenfrist

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Gesetzgebung des Bundes II

• Bei Ablehnung des Bundesrates, Beharrungsbeschluss des Nationalrates möglich

• Beurkundung: Bundespräsident, Bundeskanzler• Gegenzeichnung: Bundeskanzler, Minister• Kundmachung: Bundesgesetzblatt• Inkrafttreten: mit dem der Kundmachung

folgenden Tag bzw. wenn dezidiert im Gesetz ein anderes Datum bestimmt ist.

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Oberste Organe der Verwaltung

Bundesebene

• Bundespräsident (gewählt vom Volk auf 6 Jahre)

• Bundeskanzler

• Vizekanzler

• Sonstige Minister

Staatssekretäre (keine Mitglieder, sondern Hilfsorgane der Minister)

Landesebene

• Landeshauptmann (in Wien auch Bürgermeister)

• Landesregierung (in Wien auch Stadtsenat)

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Verwaltungsverfahren

Gruppenarbeit

• Was ist ein Bescheid und wie setzt er sich zusammen ?

• Was ist ein Rechtsmittel und welche gibt es ?

• Was ist ein Instanzenzug ?

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Was ist ein Bescheid ?

• Hoheitlicher Akt • Man unterscheidet folgende Arten

1. Rechtsgestaltungsbescheid (Rechte werden verliehen, aufgehoben oder abgeändert)

2. Leistungsbescheide (Auftrag einen bestimmten Zustand herzustellen)

3. Feststellungsbescheide (Rechte oder Rechtsverhältnisse werden festgestellt)

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Bescheidinhalte

Zusammensetzung:• Behörde • Bezeichnung als Bescheid• Datum• Adressat• Spruch• Begründung• Rechtsmittelbelehrung• Hinweis, Mitteilung• Unterschrift

wesentliche Bestandteile:

• Adressat

• Spruch

• Unterschrift

• Andere Mängel, z.B. fehlende Rechtsmittelbelehrung können zur Aufhebung des Bescheides führen

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Rechtsmittel

• ordentliche (innerhalb der bestimmten Rechtsmittelfrist)

• Berufung (aufsteigend = nächsthöhere Instanz entscheidet)

• Vorstellung (Mandatsverfahren = ohne vorausgegangenes Ermittlungsverfahren)

• Einspruch (im Verwaltungsstrafverfahren = gleiche Instanz)

• außerordentliche (grundsätzlich nach Ablauf der Rechtsmittelfrist)

• Wiederaufnahme des Verfahrens

• Wiedereinsetzung in den vorigen Stand

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Zustellgesetz• Zustellung zu eigenen

Handen (RSa)• Zweimaliger

Zustellversuch mit Ankündigung (gelber Zettel) notwendig

• Keine Ersatzzustellung• Darf nur vom Adressaten

übernommen werden• Frist beginnt mit 1.Tag der

Hinterlegung

• Nachweisliche Zustellung (RSb)

• Einmaliger Zustellversuch

• Ankündigung der Hinterlegung (gelber Zettel)

• Ersatzzustellung möglich

• Kann von Angehörigen oder Personen der Abgabestelle übernommen werden

• Frist beginnt ebenfalls mit 1.Tag der Hinterlegung

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