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dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
Einen kühlen Kopf bewahren,
wenn es im Depot brennt 3
Wetten, dass die Schweiz
Europameister wird! 7
The Convenient Truth of «GOR» –
oder die verzerrte Relation zwischen
Gold- und Ölpreis! 11
Refinanzierung mittels Strukturier-
ter Produkte – problematische
Entwicklung 42
dp payoff all about derivative investments Nr. 6 | Juni 2008 | 5. Jahrgang | www.payoff.ch
CHF 12.50 | EUR 8.–
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
2 OPINION INHALT SEITE
OPINIONEin Kamel für alle Fälle 2
FOCUSEinen kühlen Kopf bewahren, wenn es im Depot brennt 3
Wetten, dass die Schweiz Europameister wird! 7
The Convenient Truth of «GOR» – oder die verzerrte Relation
zwischen Gold- und Ölpreis! 11
Dubai – Mehr als Aladin und die Wunderlampe 14
Discount-Zertifi kate – erstaunliche Rendite bei
kalkulierbarem Risiko 18
Energy Basket – Brennstoff fürs Depot 23
INTERVIEW
Interview mit Dr. Roger Fasnacht 25
PRODUCT NEWS
Schnäppchenjagd mit Discount-Zertifi katen 27
Besser als der Schweizer Pensionkassenindex 28
Gewinne in Haussen und Baissen 29
Gegen den Trend 30
MUSTERPORTFOLIOS
Trotz Börsenschwäche ein Plus von 5,4 Prozent in 15 Monaten 31
PRODUCT NEWS REVIEW
Produktvorstellungen und was daraus wurde 33
DERIVEStabiler Seitwärtstrend 35
Das Ende der Erholung naht 36
Erfolgversprechende Mean-Reversion-Spekulation? 37
LEARNING CURVE
Rainbow-Mechanismus 38
INVESTMENT IDEAS
Optimiert in Agrarrohstoffe investieren 40
Die ideale Alternative zum Geldmarkt – Cash Generator
Zertifi kate in CHF, EUR oder USD 41
RATING WATCHRefi nanzierung mittels Strukturierter Produkte –
problematische Entwicklung 42
MARKET MONITOR
Attraktive Neuemissionen 46
Meistgehandelte derivative Hebelprodukte 47
Meistgehandelte derivative Anlageprodukte 48
STYLE & PEOPLE
Rund um Lifestyle 49
READER’S SERVICE
Reader’s Voice 51
Ticker News 52
Impressum 52
Ein Kamel für alle FälleDie Energiepreise steigen seit Monaten. Ein Fass
Rohöl kostet heute doppelt soviel wie noch vor
einem Jahr, respektive fünfmal soviel wie vor fünf
Jahren. In der Schweiz werden die steigenden
Kraftstoffpreise mit Unmut zu Kenntnis genom-
men, doch die Option, weniger Auto zu fahren,
haben bisher die wenigsten in Betracht gezogen.
Ganz anders in Indien – dort können sich viele
Landwirte den Diesel für ihre Traktoren schlicht
nicht mehr leisten. Die fi ndigen Asiaten lassen
deswegen aber nicht etwa die Köpfe hängen
oder appellieren, wie einige Politiker hierzulande,
für Steuererlasse. Die Inder hielten einfach nach
günstigeren Produktionsmitteln Ausschau um ihre
Äcker zu bestellen. Und sie wurden bei den Kame-
len fündig. Die Wiederentdeckung des fast ausge-
storbenen indischen Kamels führte nun dazu, dass
sich die Preise für ein Kamel innert zwei Jahren auf
CHF 1’000 verdreifachten. Trotzdem ist ein Kamel
immer noch viermal billiger zu haben als ein ein-
facher Traktor. Dieses Beispiel zeigt, was für infl a-
tionäre Tendenzen die steigenden Energiepreise
hervorrufen können. Doch keine Sorge, wie der
zu erwartenden Infl ation paroli geboten werden
kann, lesen Sie in unserem spannenden Fokusar-
tikel zum Thema «Gold».
«Geld verdienen in der Krise»; mit Strukturierten
Produkten ist dies durchaus möglich. Wie genau
das funktionieren kann, können Sie im Leadartikel
dieses payoff magazines nachlesen.
Für die ganz Vorsichtigen hier noch ein persön-
licher Absicherungstipp: Für CHF 3’000 ist im
Zürcher Zoo (www.zoo.ch) eine Patenschaft für ein
Kamel zu haben – man weiss ja nie…
Daniel Manser
Chefredaktor payoff
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
3 FOCUS
Einen kühlen Kopf bewahren, wenn es im Depot brenntNicht nur für Hedge-Fonds ergeben sich trotz turbulenten Börsenzeiten attraktive Investment-
Strategien, auch Privatanleger und Vermögensverwalter können dank Strukturierter Produkte
professionell auf schwache Börsen reagieren.
Martin Raab| Trotz milliardenschwerer
Anfeuerungen durch führende Notenban ken
und drastischen Zinssenkungen in den USA
präsentiert sich die erste Halbzeit des Bör-
senjahres 2008 sehr durchwachsen. Enttäu-
schung überwiegt bei den Spielern auf dem
Aktienmarkt, die relevanten Leit indizes wie
SMI und Dow Jones sind seit dem Start der
Saison im roten Bereich. Zwar schien zwi-
schendurch etwas Hoffnung auf Besserung
zu keimen, doch die exorbitant verteuerten
Energiepreise sorgten wieder für einen kräf-
tigen Kursrutsch. Die Mehrheit der Privatin-
vestoren hat nach einer Studie von JPMor-
gan nach wie vor ein neutrales bis negatives
Stimmungsbild für die globalen Aktienmärkte.
Doch trotz anhaltender Skepsis setzten bisher
nur wenige Investoren und Vermögensverwal-
ter auf fallende Aktienkurse – vielerorts war
man mehr dazu geneigt, die Einstandskurse
zu verbilligen, als Short-Strategien gewinn-
bringend umzusetzen. So macht sich nur
in Portfolios, in denen rechtzeitig die men-
tale Einstellung von kaufen auf verkau-
fen geändert wurde, Jubelstimmung breit.
Bedingt durch die wechselhaft gewor-
dene Marktsituation stellt sich für Anleger
nun die Frage, wie auch bzw. gerade in der
zweiten Börsenhalbzeit Gewinne erwirtschaf-
tet werden können.
Champions der Hedge-Fonds-Szene verdie-
nen Milliarden trotz Krise
Das grösste Talent, in der Krise Geld zu ver-
dienen, hat bisher John Paulson unter Beweis
gestellt. Während namhafte Investment-
banken milliardenschwere Abschreibungen
auf Wertpapierbestände durchführen muss-
ten, glänzte Paulsons Hedge-Fonds-Boutique
mit einer Performance von 590 Prozent per
Ultimo 2007. Sein konträres Erfolgsrezept: Er
setzte zum einen mit Leerverkäufen auf den
Abschwung des «ABX-Index», welcher der
Wertentwicklung mit Hypotheken besicherter
Anleihen folgt. Zum anderen erwarb Paulson
sog. «Credit Default Swaps» auf im US-Markt
engagierte Banken, deren Wert explodierte,
als die Märkte einbrachen. Gemäß den bei
Hedge-Fonds üblichen Verwaltungsgebühren
(2 Prozent Fixgebühr / 20 Prozent Gewinn-
beteiligung) kassierte der in New York ansäs-
sige Hedge-Fonds-Manager kürzlich seine
Performance-Fee für das abgelaufene Jahr
2007 in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar
und wurde zum leibhaftigen Beispiel eines
Krisengewinners.
Doch die Goldgräberstimmung im Kreditmarkt
hat die Bewertungsniveaus bereits merk-
lich verteuert. Das Marktbarometer «iTraxx
Crossover Index», welches gleichgewichtet
50 europäische Referenzschuldner im >
Bild
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Mit den bröckelnden Börsenkursen wurde auch mancher Anleger verunsichert.
Trotzdem lässt sich auch in Krisenzeiten gutes Geld verdienen.
«Nur wer einen langen Atem hat,
sollte jetzt im Obligationen- und
Kreditmarkt eine Buy-and-Hold-
Strategie verfolgen.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
4 FOCUS
sich allerdings zwischen BWSML oder BWS-
MH entscheiden: Das erste Zertifi kat setzt auf
eine «at-the-money-Strategie», welche Opti-
onen zum gleichen Preis verkauft, wie der Ba-
siswert (Aktie) gekauft wurde. Diese Strategie
brachte im Vergleich zum SMI im 10-Jahres-
Vergleich eine um 4 Prozent üppigere Rendite –
bei rund 5 Prozent weniger Risiko. Das zweit-
genannte Zertifi kat verkauft die Call-Optionen
5 Prozent «out-of-the-money» und bescherte
rund 2 Prozent mehr Rendite als der SMI selbst
(siehe payoff magazine 03/08). Neben Zertifi -
katen sind auch erste ETFs (börsengehandelte
Fonds) für «Buy-Write»-Strategien verfügbar.
In der Rückrechnung haben «Buy-Write»-Stra-
tegien nahezu immer deutlich mehr Rendite
erzielt als reine Index-Investments.
Erträge dank «Reversen» und
«Inversen» Derivaten
Ebenfalls eine Optionsstrategie steckt hinter
Reverse-Bonus-Zertifi katen und sog. «Inverse
Reverse Convertibles» (vgl. Tabelle und Pro-
duct News Seite 30). Diese Varianten setzen
darauf, dass der Kurs des Underlyings ein
bestimmtes Kursziel nicht erreicht oder über-
schreitet. Das Unterschreiten des unteren
Schwellenwertes kann hingegen die Rendite
des Anlegers steigern, da er nicht nur den fest-
gelegten Bonusbetrag, sondern die komplette
Die Entwicklung des Itraxx Crossover im Vergleich zum Euro Stoxx 50
Bereich mittlerer bis schwächerer Bonitäten
bündelt, hat sich in den letzten Wochen ent-
sprechend erholt. Viele Marktbeobachter hal-
ten die «Morgenstimmung» jedoch für noch
etwas verfrüht. Nur wer einen wirklich langen
Atem hat sollte jetzt im Obligationen- oder
Kreditmarkt eine Buy-and-Hold-Strategie von
«gefallenen Stars» verfolgen. Im Falle neuer
Hiobsbotschaften könnte so mancher Obligati-
on bzw. manchem Kreditindex schnell die rote
Karte drohen.
Optionsprämien als alternative
Cashfl ows für den Investor
Interessanter sind nach Ansicht vieler Markt-
beobachter derzeit Investment-Strategien, bei
denen der Anleger trotz Kursgewitter stetige
Erträge erwirtschaften kann. So fi nden «Cove-
red-Call» oder «Buy-Write»-Strategien bereits
im Lager der institutionellen Spieler rege An-
wendung. Hier wird der Basiswert (z.B. Roche)
erworben und gleichzeitig eine Call-Option auf
diesen Wert verkauft («geschrieben») – oder
der Investor schreibt nur Optionen, ohne den
Basiswert im Depot zu besitzen. Die aus dem
Verkauf erzielte Optionsprämie sorgt für zusätz-
liche Einkünfte bzw. verringert den Kaufpreis
des Basiswerts. Basierend auf dieser Strategie
bietet beispielsweise die Valartis Bank zwei
Produkte auf den SMI an. Der Anleger muss
negative Marktentwicklung als positive Rendite
erzielen kann. Ausschlaggebend für die Ermitt-
lung des Auszahlungsbetrages und somit der
tatsächlichen Rendite ist in der Regel der Kurs
des Basiswertes am Tag der Fälligkeit. Spe-
ziell all jene Investoren, die Aktienbestände
halten und diese auch in der zweiten Halbzeit
des Börsenjahres nicht verkaufen möchten,
können beispielsweise über den Zukauf von
Reverse-Bonus-Zertifi katen – bezogen auf die
jeweilige Aktie oder einen Index – eine relativ
unkomplizierte Absicherung ihrer Bestände
herbeiführen. Neben «Bestandsaktionären»
sind für alle Investoren, die in der aktuellen
Kursentwicklung eine Bärenmarkt Rallye se-
hen, Reverse bzw. Inverse Derivate ideale In-
strumente, um bei fortgesetztem Abschwung
Kasse zu machen.
Mentale Überwindung für Hedge-
Strategien notwendig
Mit Blick auf das Verhalten der heimischen
Anleger werden Hedge- bzw. Short-Strategien
bisher nur in sehr geringem Umfang gefahren.
Eine exklusive Auswertung des payoff ma-
gazine über die Börsenumsätze von Januar
bis April 2008 in Long bzw. Short-Produkten
(Warrants und Mini-Futures) ergab, dass die
überwiegende Mehrheit der Warrant-Käufer
in allen vier Monaten auf Calls setzte. Selbst
im Krisenmonat Januar war nur jede dritte Or-
der ein Short-Produkt, die Masse der Anleger
sah den Kurseinbruch eher als verlockende
Kaufgelegenheit, was sich bekanntlich wenig
später rächen sollte. Deutlich emanzipierter in
Sachen Hedging zeigten sich die Mini-Futures-
Investoren. Diese setzten im Januar und März
mehrheitlich auf Kursabschwünge und profi -
tierten entsprechend üppig.
Nach Ansicht von Experten ist die zögerliche
Reaktion vieler Anleger auf massive Kursab-
schwünge eng mit mentaler Überwindung und
Psychologie verbunden. Wenig verwunderlich
daher, dass Anleger, die Kursdellen zum Verbil-
ligen von Einstandskursen genutzt haben und
damit letztlich auf einen Wiederaufschwung
hoffen, nur selten darüber hinaus noch Put
Warrants oder Mini Shorts in ihr Portfolio auf-
nehmen. Doch auch bei der Entwicklung von
persönlichen Hedging-Strategien gilt wie so
oft: Übung macht den Meister. Anleger sollten
versuchen, ihre individuelle Markteinschätzung
stets für positive Szenarien und auch die Um-
kehrseite zu perfektionieren – denn so kann
auch in Krisenzeiten Geld verdient werden.
Quelle: Bloomberg
4’600
4’400
4’200
4’000
3’800
3’600
3’400
in Punkten
600
650
in Basispunkten
550
500
450
400
350
300
2509.07 10.07 11.07 12.07 1.08 2.08 3.08 4.08
Itraxx Crossover - Non Investment Grade
Euro Stoxx 50 - rechte Skala
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
5 FOCUS
Krisensichere Strukturierte Produkte
Bezeichnung Symbol Verfall Kurs Währung Handel
Valartis SMI Buy Write ATM Zertifi kat BWSML Open-end 79.15 CHF Scoach CH
Valartis SMI Buy Write OTM Zertifi kat BWSMH Open-end 78.80 CHF Scoach CH
GS Inverse Multi Barrier Rev. Conv. Swiss Stocks IVRBA 16.01.2009 104.60 CHF Scoach CH
Bearish Certifi cate Plus auf DAX Index JPBER 21.04.2011 - EUR Scoach CH
Reverse-Bonus-Zertifi kat auf den DAX UBAAA 12.06.2009 9350.00 EUR Scoach CH
Lyxor ETF DAXplusR Covered Call LYX0AE Open-end 55.66 EUR Frankfurt
Lyxor ETF DAXplus Protected Put LYX0BU Open-end 43.47 EUR Frankfurt
DB X-Tracker Euro Stoxx Short XSSX Open-end 55.55 CHF SWX
Open-End-Short-Zertifi kat auf CAC40 GS0QQ8 Open-end 62.54 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf AEX Index GS0QQA Open-end 54.52 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf AMEX Gold Bugs Index GS0QQ6 Open-end 14.75 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf DAX GS0QQK Open-end 79.79 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf DJ EURO STOXX 50 Index GS0QQL Open-end 47.32 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf DJ Industrial Average Index GS0QQM Open-end 88.05 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf FTSE 100 Index GS0QQB Open-end 80.11 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf Hang Seng Index GS0QQC Open-end 14.88 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf Nasdaq-100 Index GS0QQN Open-end 11.82 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf Nikkei 225 GS0QQJ Open-end 11.91 EUR Scoach Eur.
Open-End-Short-Zertifi kat auf S&P 500 GS0QQP Open-end 95.48 EUR Scoach Eur.
Quelle: Derivative Partners AG (Stand 27.5.08)
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Im Derivat-Markt gibt es viel Bewegung.Und eine Zürcher Konstante.
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
7 FOCUS
Wetten, dass die Schweiz Europameister wird!Das Fussballfi eber hat die Schweiz erfasst. Die Europameisterschaft 2008 steht vor der Tür
und somit erfahren auch die vielfältigen Wettangebote einen Boom. Das Geld, welches Fuss-
ballfans am Kiosk für Paninibilder ausgegeben haben, können sie mit dem richtigen Tipp
gleich wieder mit nach Hause nehmen.
Tobias Walter| Mit der anstehenden Euro-
pameisterschaft wird das Fussballexperten-
tum in Europa neue Höhepunkte erreichen.
Kaum ein Fussballfreund glaubt nicht, zu
wissen, welche Mannschaft um den Titel
mitspielen wird und welches Team unter
den Erwartungen bleibt. Wer genug Ver-
trauen in das eigene Fachwissen setzt, der
riskiert vielleicht die eine oder andere Wet-
te auf ein Spiel. Dabei sind dem Fan durch
die in den letzten Jahren stetig wachsende
Angebotsvielfalt im Wettbereich kaum Gren-
zen gesetzt. In der Schweiz bietet Swisslos
über das Wettformat Sporttip als einziger
konzessionierter Anbieter die Möglichkeit,
Geld auf Sportereignisse zu setzen (siehe
Interview auf Seite 25). Daneben bestehen
aber noch diverse Onlineplattformen, wel-
che in einer legalen Grauzone operieren,
sprich ihren Sitz in anderen Staaten haben,
via Internet aber trotzdem auch für Schwei-
zer Spieler zugänglich sind.
2004 – Griechenland, 2008 – die
Schweiz?
Wettangebote können in Bezug auf die
Stärke eines Teams durchaus interessante
Informationen liefern und viele Fussball-
fans in der Schweiz werden sich kurz vor
Beginn der EM dieselben Fragen stellen.
Wird die Schweiz, wie es Köbi Kuhn schon
nach der WM 2006 als Ziel gesetzt hat,
den Heimvorteil nutzen können und Eu-
ropameister werden? Oder werden sich
Tranquillo Barnetta und Co. schon nach
der Rückrunde einen Platz vor dem Fern-
seher einrichten müssen? Wenn man den
Wettquoten auf sporttip.ch folgt, so be-
stehen keine rosigen Aussichten für das
helvetische Fussballherz. Ein Scheitern in
der Vorrunde wird mit einer Quote von 1,40
für die wahrscheinlichste Variante gehal-
ten – der EM-Titel (Quote 20,00) scheint
schier unerreichbar. Dies muss aber für die
Schweizer Fussballfans nicht völlige Kon-
sternation zur Folge haben. Dass sich auch
die Buchmacher durchaus einmal irren
können, zeigte der Erfolg Griechenlands
vor vier Jahren eindrücklich. Das Team von
Trainer Otto Rehhagel war mit einer Quote
von 60,00 als Underdog ins Turnier gestar-
tet, liess seine Landsleute schlussendlich
aber nicht nur über einen unerwarteten
Europameistertitel, sondern einige von ih-
nen bestimmt auch noch über einen satten
Gewinn jubeln. Die Chancen der Schweiz,
einen ebensolchen Exploit zu landen, wer-
Anpfi ff zur EM! Mit dem Beginn der Europameisterschaft bricht auch das Wettfi eber wieder aus.
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«Ein Scheitern des Schweizer-
Teams in der Vorrunde wird
mit einer Quote von 1,40 für
die wahrscheinlichste Variante
gehalten.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
8 FOCUS
den dreimal höher eingeschätzt als bei
den Griechen vor der letzten EM. Aber
ein Aussenseitersieg stellt selbstver-
ständlich die Ausnahme der Regel dar.
Schon am darauffolgenden Grossereignis –
der Weltmeisterschaft 2006 in Deutsch-
land – setzte sich mit Italien wieder ein
Favorit durch.
Die Bank gewinnt immer!
Die Berechnungen der Buchmacher basie-
ren hauptsächlich auf der Wahrscheinlich-
keit des Eintritts eines Resultates – je hö-
her die Wahrscheinlichkeit, desto tiefer die
Quote. Damit verhält sich das «Pricing» ei-
ner Wette ähnlich demjenigen einer Option.
Ist eine Option «in-the-money», so ist sie ei-
niges teurer, als wenn noch eine grosse und
damit unwahrscheinliche Kursänderung bis
zum Break Even erfolgen muss. Analog ist
der Erfolg einer starken Mannschaft gegen
eine schwächere mit einer tiefen Quote
verbunden. Die Quote errechnet sich an
Hand der Formel:
(1/Eintrittswahrscheinlichkeit) x 100
= Quote
Die Chance, dass die Schweiz Europameis-
ter wird, beläuft sich demnach gemäss
Swisslos auf 5 Prozent, was sich in der
Quote von 20,00 niederschlägt. In dieser
Quote ist jedoch auch noch eine Marge des
Buchmachers enthalten. Diese wird da-
durch erzielt, dass bei der gesamten Anzahl
der Ergebnisvarianten auf ein Ereignis mit
einem erhöhten Wahrscheinlichkeitswert
gerechnet wird. Im folgenden Beispiel wird
dies verdeutlicht:
Für das Eröffnungsspiel am 7. Juli zwischen
der Schweiz gegen Tschechien sind auf
bwin.de folgende Quoten gegeben.
Sieg Schweiz 2,90
= Wahrscheinlichkeit von 34,48 Prozent
Unentschieden 3,10
= Wahrscheinlichkeit von 32,26 Prozent
Sieg Tschechien 2,40
= Wahrscheinlichkeit von 41,67 Prozent
Addiert man die Wahrscheinlichkeit, so
kommt man auf ein Ergebnis von 108,41
Prozent. Rechnet man nun 1/1,0841, so
ergibt sich ein Wert von 0,922. Zieht man
dies nochmals von 1 ab, so ergibt sich eine
Gewinnmarge des Buchmachers von (1 -
0,922 = 0,078) 7,8 Prozent.
Verteilen sich also die Einsätze exakt ge-
mäss den Wahrscheinlichkeiten, so wird
für den Buchmacher ein Gewinn von 7,8
Prozent resultieren. Da dies aber in der Re-
alität kaum der Fall sein wird, kann der An-
bieter die Quoten dahingehend verändern,
dass unbeliebte Aussenseitertipps durch
höhere Gewinnchancen attraktiver werden.
Schlussendlich gilt derselbe Grundsatz wie
bei jedem Glückspiel: Insgesamt gewinnt
die Bank!
Hoher Gewinn oder kleines Risiko?
Neben den klassischen Wetten auf Sieg
der einen Mannschaft, Unentschieden oder
Sieg des zweiten Teams, sind eine Vielzahl
von weiteren Möglichkeiten gegeben, die
eigene Erwartung eventuell in Geld umzu-
münzen. Schon erwähnt wurde der Tipp auf
den Europameister oder auf den Zeitpunkt
des Ausscheidens einer Mannschaft. Weiter
kann aber auf eine Vielzahl von Ereignissen
getippt werden.
So sind dies zum Beispiel die Anzahl der
während des gesamten Turniers oder der
nur an einem Austragungsort geschossenen
Tore, der Torschützenkönig und die Final-
paarung, aber auch die Anzahl Tore, welche
in den jeweils ersten zwanzig Spielminuten
erzielt werden oder die Anzahl Eckbälle,
Karten, Eigentore und Einwürfe während des
Turniers. Die Möglichkeiten sind fast gren-
zenlos. Durch die Kombination von verschie-
denen Wetten kann zudem die Gewinnquote
erhöht werden, indem die Quoten aller kom-
binierten Wetten miteinander multipliziert
werden. Dies bringt aber gleichzeitig auch
ein grösseres Verlustrisiko mit sich, da bei
Nichteintreffen einer Wettprognose die ge-
samte Wette als verloren gilt. Ein gewisses
Hedging ermöglichen die so genannten Sy-
stemwetten, bei denen in einer Kombination
von mehreren Wetten einige Fehltipps er-
laubt sind. Hier können Beispielsweise fünf
Wetten miteinander kombiniert werden, wo-
bei auch dann ein Gewinn erzielt wird, wenn
nur zwei oder drei der Tipps zutreffen.
Bei aller Freude…
Angesichts der Vielfalt an Wettmöglich-
keiten und mit einer Prise EURO-Begeiste-
rung verfällt der risikobereite Spieler leicht
in ein Wettfi eber. Doch dabei soll eines
stets im Auge behalten werden: Wer auf
dem Weg zum Stadion noch eine kleine
Wette am Kiosk platziert, der verschafft
sich zumindest einen extra Adrenalinkick,
besonders wenn der Tipp noch richtig war,
doch letztendlich gilt das Sprichwort: «Wo
zwei wetten, muss einer verlieren.»
«Durch die Kombination kann
die Gewinnquote erhöht werden.
Dies bringt aber gleichzeitig
auch ein grösseres Verlustrisiko
mit sich.»
Zeitpunkt des Ausscheidens
der Schweiz
Vorrunde 1.40
Viertelfinale 2.10
Halbfinale 5.00
Finale 12.00
Europameister 20.00
Wer wird Europameister?
Die Quoten.
Deutschland 4.50
Italien 6.00
Spanien 6.00
Frankreich 7.00
Portugal 7.50
Niederlande 8.00
Kroatien 10.00
Tschechien 12.00
Schweiz 20.00
Schweden 22.00
Griechenland 22.00
Russland 25.00
Türkei 30.00
Rumänien 35.00
Polen 35.00
Österreich 60.00
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
9 EUROTOTO
Comic
Schon bald rollt er wieder, der Ball um den
sich alles dreht!
Nur noch zwei Tage müssen wir uns gedul-
den, bevor am 7. Juni 2008 der Schieds-
richter die Fussball-Europameisterschaft
anpfeift. Für gut drei Wochen wird sich das
kleine Helvetien im Ballfi eber befi nden.
Doch bereits jetzt ist die Vorfreude spürbar.
In Strassen und Shops gewinnt die Farbe
rot nach und nach an Terrain, die Medien
berichten schon umfassend vom bevorste-
henden Spektakel und die Kids (und einige
Erwachsene) sammeln schon eifrig Panini-
Bildchen. Stimmen Sie sich auf das bevor-
stehende Grossereignis ein und verkürzen
Sie sich die Wartezeit, denn auch Sie als
payoff-Leserin oder –Leser können «part of
the game» sein!
X-markets der Deutschen Bank lanciert in
Zusammenarbeit mit der Finanz & Wirt-
schaft und dem payoff magazine ein Toto-
spiel zum fussballerischen Highlight. Auf
www.toto08.ch/toto kann der eifrige Ball-
Interessierte seine Einschätzungen zu den
Spielergebnissen abgeben. Zu gewinnen
gibt es attraktive Preise mit einem Gesamt-
wert von über CHF 7’000.–. Doch auch
wenn Sie kein Fussballkenner sind haben
Sie gute Chancen auf einen Gewinn, denn
dank einer Prognose-Funktion, der alle be-
reits abgegebenen Tipps zu Grunde liegen,
können auch Fussball-Laien einfach erken-
nen, wer jeweils der Favorit des Spiels ist.
Doch schauen Sie sich’s doch am besten
gleich selber an.
Viel Glück und Spass in den kommenden
aufregenden Fussball-Wochen!
Die Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich rückt näher und der Fussball-Virus greift im-
mer mehr um sich. Mit dem EURO TOTO von X-markets können auch Sie zu den Gewinnern zählen.
EURO TOTO – Das Gewinnspiel zur Fussball-EM
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Die Preise im Überblick
1. Preis:
Zertifi kate von X-markets/Deutsche
Bank im Wert von CHF 3000.–
2. Preis
Zertifi kate von X-markets/Deutsche
Bank im Wert von CHF 2000.–
3.–5. Preis
jeweils ein Fussballtrikot der Schweizer
Mannschaft, bedruckt mit dem Namen
des Gewinners
6.–25. Preis
jeweils ein Jahresabonnement der Finanz
& Wirtschaft oder vom payoff magazine
Nutzen Sie Ihre Chance und geben Sie
Ihren Tipp noch heute ab. Mit Fachwis-
sen und ein bisschen Glück gehören Sie
vielleicht schon bald zu den Gewinnern.
Die Teilnahme am EURO TOTO ist für alle
kostenlos. www.toto08.ch/toto
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Zeichnungsschluss 20.6.2008
Actelion / Clariant / Lonza / Novartis / Roche CHF 14.00% 3997536
Barry Callebaut / Kühne & Nagel / Lindt & Sprüngli / Nestlé / Panalpina CHF 12.80% 3997537
Credit Suisse / Holcim / Nestlé / Swiss Re. / Zurich Fin. CHF 12.50% 3997538
BNP Paribas / Commerzbank / Deutsche Bank / Fortis / Santander EUR 15.10% 3997539
Air Liquide / BASF / Bayer / Linde / Sanofi -Aventis EUR 12.00% 3997540
Zeichnungsschluss 27.6.2008
ABB / Clariant / Richemont / Julius Bär / Roche CHF 15.60% 3997543
ABB / Actelion / Credit Suisse / Nestlé / Nobel Biocare CHF 15.20% 3997541
Bâloise / Holcim / Nestlé / Novartis / Zurich Fin. CHF 10.30% 3997542
Aegon / Allianz / Axa / Assicurazioni Generali / Münchener Rück EUR 15.50% 3997544
BMW / Daimler Benz / Fiat / Porsche / Volkswagen EUR 14.90% 3997545
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Financial Engineering & Distribution, Tel. +41 58 800 1111. www.efgfp.com
Jan Schoch, Michael Hölzle, Christophe Spanier, Alex Pou-Cuturi, Sofi ane Zaiem, Christoph Baumann, Patricia Benz, Laura
Deneke, Florian Streiff, Silvan Lang.
Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten noch eine Offerte oder Einladung zur Offertstellung dar. Alle Angaben sind
ohne Gewähr. Die in diesem Dokument erwähnten Finanzprodukte sind derivative Finanzinstrumente. Sie qualifi zieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des schwei-
zerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher weder registriert noch überwacht von der Eidgenössischen Bankenkommission. Die Anleger sind dem Kreditrisiko
der Emittentin resp. der Garantiegeberin ausgesetzt. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar.
Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei EFG Financial Products AG unter Tel. +41 (0)58 800 1111, Fax +41 (0)58 800 1110 oder über E-Mail: termsheet@efgfp.com bezogen werden.
Verkaufsbeschränkungen für Europa, Hong Kong, Singapur, die USA, US-Personen und Vereinigtes Königreich (die Emission unterliegt schweizerischem Recht).
* Quelle: The Banker, Financial Times, nach BIZ-Kernkapital (CHF 6.3bn Tier 1) & Assets on Balance Sheet (CHF 83.4bn CHF)
© EFG Financial Products AG. Alle Rechte vorbehalten. Mitglied bei
10 Worst of Barrier Reverse Convertibles auf schweizer und euro-
päische Aktien mit 75% Barrier Level, einem Jahr Laufzeit, Cou-
pons von 11.00% bis 21.50% und Barrier Beobachtung nur in der
zweiten Hälfte der Laufzeit.1,2
AKTUELL ÜBER 45 PRODUKTE IN ZEICHNUNG
15 Kapitalschutz Produkte auf GSCI- und Dow Jones AIG Rohstoff
Indizes mit 100% Kapitalschutz, Partizipationsraten von 48% bis
81%, Auszahlungswährung in USD oder EUR, Währungsschutz in
EUR, vier Jahre Laufzeit.1,2
1 Zeichnungsschluss am 20.6.20082 Zeichnungsschluss am 27.6.2008
ProduktbeschreibungDie Investition in einen Multi Chance Barrier Reverse Convertible ermöglicht
Ihnen in den Genuss von garantierten Couponzahlungen zu kommen und von
einem bedingten Kapitalschutz profi tieren zu können.
Wird das Barrier Level während der Barrier Beobachtungsperiode von nicht
mehr als zwei der Basiswerte berührt oder unterschritten oder handeln sämt-
liche Basiswerte per Verfall oberhalb deren Anfangslevel, erhält der Anleger
am Rückzahlungsdatum die Denomination ausbezahlt.
Andernfalls wird dem Anleger am Rückzahlungsdatum derjenige Basiswert
mit der Schlechtesten Kursentwicklung per Verfall unter Berücksichtigung des
entsprechenden Ausübungsverhältnisses geliefert.
Ihre Markterwartung Sie erwarten einen moderaten Anstieg oder Seitwärtstrend
der Basiswerte bis zum Laufzeitende des Produktes.
Sie möchten eine attraktive Rendite erzielen.
Konditionen Ein Jahr Laufzeit
79% Barrier Level
40’000’000 CHF/EUR Emissionsvolumen pro Struktur
Denomination CHF/EUR 1’000 je Zertifi kat
Alle Produkte werden an der SWX Swiss Exchange kotiert
1. Platz
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
11 FOCUS
Goldige Aussichten für Goldanleger - Die weltweite Nachfrage übersteigt die Produktion in
grossem Masse.
beträgt nicht einmal die Hälfte des langfri-
stigen Durchschnittskurses von 15 (siehe
Grafi k).
Hat das Gold-Öl-Ratio immer noch sei-
ne Gültigkeit?
Wie aus der GOR-Kursgrafi k leicht zu ent-
nehmen ist, tendiert das GOR seit ein paar
Jahren leicht nach unten. Eine Erklärung
dafür könnte sein, dass das GOR in Verges-
senheit geraten ist, oder Investoren diesem
Ratio gar keine Beachtung mehr schenken.
Das erinnert an die Zeiten des «dot.com-
Booms» vor knapp 10 Jahren. Damals wa-
ren P/E-Ratios (Kurs-Gewinn-Verhältnisse
bei Aktien) von über 200 nichts Besorgnis-
erregendes, schliesslich hatte ja die «New
Economy» begonnen und damit sollte alles
anders und besser werden!
Aber wie sieht das heute aus? Wenn man
sich ein Gespräch mit FED Chairman Ben
Bernanke vorstellt, so würde dieser wohl
erzählen, dass die exorbitante Geldmen-
genausweitung lediglich das Finanzsystem
vor seinem Untergang bewahren soll und
auf keinen Fall zu einer höheren Infl ation
oder gar Hyperinfl ation führen könnte.
Aber leider ist auch das ein Irrtum und das
aktuelle Geldpapiersystem kann in arge
Schiefl age geraten. Solange Zentralbanken
(nicht nur das FED) mit einem Freipass zum
«Papier»-Geld drucken existieren, wird ein
steigendes Geldangebot alle greifbaren
Rohstoffe inklusive Gold und Rohöl nach
oben treiben. Das ist somit schon fast eine
Garantie, dass über kurz oder lang das
Oliver Disler| Ganz genau sagt das Gold/
Öl-Ratio (GOR) aus, welche Anzahl Fässer
Erdöl mit einer Unze Gold erworben wer-
den können. Warum ist das GOR aktuell
mindestens so interessant wie der hohe
Rohöl-Preis oder die bevorstehende Fuss-
ball-EM? Aktuell befi ndet sich das GOR bei
rekordverdächtig tiefen 7 oder mit anderen
Worten können für eine Unze Gold lediglich
7 Fässer Rohöl erworben werden. Der lang-
fristige Durchschnitts-Kurs des GOR liegt
bei rund 15 und die Höchstkurse wurden
zu Beginn der siebziger Jahre mit über 30
erreicht. Aktuell liegt das GOR ungefähr
bei 7 und bewegt sich damit nicht nur in
der Nähe seines Allzeit-Tiefs, sondern es
Der Titel ist natürlich eine kleine Anspielung auf «An Inconvenient Truth» von Al GORe, steht
aber nicht in direktem Zusammenhang damit. Wie der Titel verrät, geht es hierbei auch nicht um
eine unangenehme, sondern um eine angenehme Wahrheit. «GOR» steht nämlich für das Gold/
Oil-Ratio oder das Verhältnis zwischen Gold und Erdöl.
The Convenient Truth of «GOR» – oder die verzerrte Relation zwischen Gold- und Ölpreis!
Bild
: w
ww
.sxc
.hu
>
«Aktuell befi ndet sich das GOR
bei rekordverdächtig tiefen 7 oder
mit anderen Worten können für
eine Unze Gold lediglich 7 Fässer
Rohöl erworben werden.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
12 FOCUS
GOR wieder deutlich ansteigt, oder noch
besser: das GOR könnte in den kommen-
den zwei bis drei Jahren neue Höchstkurse
verzeichnen!
Verzerrtes Verhältnis zwischen Gold-
und Rohölpreis
Diese unglaubliche Flut von neu gedruck-
tem Geld fl iesst bekanntermassen auch aus
zusätzlich geopolitischen Gründen ins Roh-
öl. Die Investmentbank Goldman Sachs ist
für akkurate Voraussagen des Rohölpreises
bekannt und prognostizierte erst neulich,
dass der Rohölpreis schon in den nächsten
zwei Jahren bis auf etwa 200 US-Dollar an-
steigen könnte. «Peak-Oil» ist mittlerweile
Realität. Es wird also künftig jedes Jahr ein
bisschen weniger Rohöl gefördert werden,
und das bei steigender Nachfrage. Der Roh-
öl-Markt ist im wahrsten Sinne des Wortes
auch um ein Vielfaches liquider als der zu-
dem sehr intransparente und vor allem von
Zentralbanken manipulierte Gold-Markt.
Das ist der Hauptgrund, warum das GOR
seit einigen Jahren nach unten tendiert. Die
meisten westlichen Zentralbanken haben
keine Freude an einem zu schnell und zu
stark ansteigenden Goldpreis. Das könnte
die bereits verunsicherten Investoren noch
mehr verängstigen und einen Vertrauens-
verlust gegenüber dem aktuellen Papier-
geld-System akzentuieren. Zentralbanken
verkaufen immer noch Gold und bewirken
damit, wenn auch nur temporär, dass der
Goldpreis phasenweise leicht unter Druck
gerät. Sollte in den nächsten Monaten der
US-Dollar tatsächlich weiter an Wert und
«Solange Zentralbanken (nicht
nur das FED) mit einem Freipass
zum «Papier»-Geld drucken exi-
stieren, wird ein steigendes Geld-
angebot alle greifbaren Rohstoffe
inklusive Gold und Rohöl nach
oben treiben.»
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Entwicklung des Gold-Öl Ratios seit 1986 bis heute
Quelle: Bloomberg
35
30
25
20
15
10
57.86 7.89 7.92 7.95 7.98 7.01 7.04 7.07
Gold-Öl Ratio
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
13 FOCUS
Kaufkraft einbüssen und der Erdölpreis tat-
sächlich auf USD 200 ansteigen, dann ist
es nur eine Frage der Zeit, bis der Goldpreis
kräftig nach oben schiesst. Über längere
Zeiträume betrachtet, vermochte Gold nicht
nur die Infl ation wettzumachen, sondern
überlebte mühelos sämtliche Papiergeld-
Experimente der letzten 300 Jahre. Gold
war, ist und bleibt Geld! Die Menge des
verfügbaren Goldes ist um ein Vielfaches
kleiner als diejenige von Rohöl. Die Zen-
tralbanken verfügen möglicherweise noch
über zirka 20’000 Tonnen Reserven. In der
Erdkruste vermuten US Geologen nochmals
rund 40’000 Tonnen Gold. 20’000 Tonnen
geteilt durch die aktuelle Weltbevölkerung
von rund 7 Milliarden Menschen ergibt pro
Kopf gerade einmal 3 Gramm Gold. Dem be-
schränkt verfügbaren Gold, steht unterdes-
sen ein Papiergeldberg gegenüber, welcher
bei aktuellen Goldpreisen gerechnet die
gesamte Menge einige Tausend Mal kaufen
könnte! Mit anderen Worten gibt es entwe-
der viel zu viel Papiergeld oder der Gold-
preis ist viel zu tief. Die jährliche Nachfrage
nach Gold beträgt rund 4’000 Tonnen. Pro
Jahr werden aber nur etwas mehr als 2‘500
Tonnen gefördert. Das Defi zit wird (noch)
durch Verkäufe der Zentralbanken und
durch Recycling gedeckt. Trotzdem gibt es
defi nitiv viel zu wenig Gold für viel zu viele
Investoren, die das eines Tages gerne –
und zwar in physischer Form – noch kaufen
möchten. Obwohl die Gold-Nachfrage von
verunsicherten Anlegern nach Ausbruch
der Finanzkrise deutlich zugenommen hat,
macht diese immer noch erst einen sehr
kleinen Teil der Gesamtnachfrage aus. Die
Finanzkrise ist aber noch nicht ausgestan-
den, die Anleger haben sich lediglich an die
täglich schlechten Nachrichten gewöhnt.
Die USA ist de facto bankrott, der Appetit
nach US-Staatsanleihen wird immer kleiner,
das Säbelrasseln im nahen Osten nimmt zu,
ebenso die Spannungen zwischen dem Iran
und den USA. All diese Faktoren dürften
die US-Valuta in der zweiten Jahreshälfte
weiter belasten und Gold nicht nur in US-
Dollar gerechnet verteuern. Ein sinkender
US-Dollar ist zusätzlicher Treibstoff für ei-
nen weiter stark ansteigenden Goldpreis.
Das GOR hat also immer noch seine «Gül-
tigkeit» und Aussagekraft und es dürfte
lediglich eine Frage der Zeit sein, bis es
wieder in den Bereich von 10 bis 15 zurück-
pendelt.
Die angenehme Wahrheit von GOR ist, dass
dank steigender Goldpreise auch das GOR
wieder ansteigen wird. Leider gibt es bis
heute (noch) keine Zertifi kate, welche das
GOR in einem Produkt zusammengefasst
verbriefen. Emittenten von Finanzpro-
dukten, könnten gar Hebel-Produkte auf das
GOR emittieren. Die Auswahl an Produkten
auf Gold und Rohöl dagegen ist schier un-
begrenzt. Anleger, die einen Wiederanstieg
des GOR auf 10 oder mehr erwarten, ge-
hen grundsätzlich davon aus, dass der
Goldpreis stärker ansteigen wird, als der
Rohölpreis. Wer davon profi tieren will, hat
neben der Möglichkeit, Gold physisch zu
erwerben eine Reihe von Finanzprodukte
mit unterschiedlichem Risikoprofi l zur Ver-
fügung, welche von einem steigenden Gold-
preis profi tieren. Eine kleine Auswahl fi ndet
sich in obenstehender Tabelle.
«Die Menge des verfügbaren
Goldes ist um ein Vielfaches klei-
ner als diejenige von Rohöl.»
«Diese unglaubliche Flut von
neu gedrucktem Geld fl iesst
bekanntermassen auch aus zu-
sätzlich geopolitischen Gründen
ins Rohöl.»
Die Entwicklung der Gold-Öl-Korrelation
Quelle: Bloomberg
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0
-0.2
-0.4
Korrelation
-0.686 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
20-Tage Moving Average Gold-Öl-Korrelation
Attraktive Produkte mit Gold als Basiswert
Symbol Basiswert Produkttyyp Verfall Börse Kurs Währung
ZGLD 100 Gramm Gold ETF Open-end SWX 2990 CHF
VZOGO Gold Spot Tracker-Zertifi kate Open-end Scoach CH 91.6 USD
GOLDQ Gold Spot Tracker-Zertifi kate Open-end Scoach CH 8.09 CHF
(Quanto)
XAUOZ Gold Spot Call Warrant 18.12.2009 Scoach CH 1.05 CHF
Quelle: Derivative Partners AG (Stand 27.5.08)
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
14 FOCUS
Am aufstrebenden Finanzplatz Dubai ist wahrlich alles Gold was glänzt.
services», sagte er in einem Interview im
vergangenen Jahr. Insbesondere das Wachs-
tum im Bereich der Finanzdienstleistungen
ist bemerkenswert und dessen Anteil am
BIP soll sich nach offi ziellen Angaben bis
zum Jahre 2015 vervierfachen. Überall wer-
den neue Ideen in die Tat umgesetzt, an al-
len Ecken und Enden werden neue Rekorde
aufgestellt. Der Eindruck entsteht, als wolle
sich Dubai jeden Tag neu erfi nden und im-
mer wieder selbst übertrumpfen. So über-
rascht es auch nicht, dass Dubai, bezogen
auf die Bevölkerungszahl,weltweit die mei-
sten Millionäre aufzuweisen hat.
Alexander Heftrich| Dubai wächst, boomt
und sprüht geradezu vor Elan. Den Plänen
von Scheich Mohammed Bin Rashid Al
Maktoum zufolge, soll sich das BIP bis zum
Jahre 2015 verdreifachen. «We will focus on
the strong sectors in our economy including
tourism, trade, transportation and fi nancial
Die (Erfolgs-) Geschichte Dubais reicht in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück – die
wirtschaftliche Blüte dieses Emirates ist uns Europäern aber erst in den letzten Jahren bewusst
geworden. Heute ist das Land, in dem das Schwarze Gold fl iesst, reich. Reich an Geld, sprudelnd
an Ideen und Visionären. Die Boommetropole in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat den
Schritt aus der Vergangenheit heraus in die Moderne hinein geschafft.
Dubai – Mehr als Aladin und die Wunderlampe
Bild
: w
ww
.sxc
.hu
Quelle: www.gulfbase.ch
Aktienmarkt – Dubai Financial Market Index (Stand am 25.5.08: 5’696 Punkte)
6’500
6’000
5’500
5’000
4’500
4’000
3’5001.7.07 1.10.07 1.1.08 1.4.08
«Den Plänen von Scheich Mo-
hammed Bin Rashid Al Maktoum
zufolge, soll sich das BIP der
Arabischen Emirate bis zum Jahre
2015 verdreifachen.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
15 FOCUS
Neuer Finanzplatz mit viel Glamour
Mit der Gründung des Dubai International
Financial Centre (DIFC) ist dem Emirat ein
grosser Wurf gelungen. Heutzutage bie-
tet der Onshore-Finanzplatz weit über 200
Banken und Finanzdienstleistern ein inter-
national kompatibles Rechtsumfeld, das
sich an Best-Practice-Standards orientiert.
Hinzu kommt, dass in Dubai auch die ein-
zige internationale Rohstoffderivatebörse
im Mittleren Osten, die DGCX und die Ölde-
rivatebörse DME ansässig sind. Sicherlich
gehört dies alles mit zu den Gründen, wa-
rum die Bank Vontobel seit April 2008 das
komplette Derivat-Emissionsgeschäft von
den Cayman Islands nach Dubai verlagert
hat (vgl. Interview Georg von Wattenwyl).
Beispiele, welche die Bedeutung Dubais
hervorheben, gibt es genügend. So un-
termauerte das Emirat unlängst mit der
Gründung einer neuen islamischen Invest-
mentfi rma und dem weltgrössten korankon-
formen Rückversicherer seinen Führungs-
anspruch in der Islamic Finance. Mit dem
anvisierten Khor Dubai Cultural Project soll
in kurzer Zeit ein internationales Kulturzen-
«Dubai hat bereits vor Jahren
begonnen, seine Wirtschaft vom
Öl abzukoppeln und auf
ein breiteres Fundament zu
stellen.»
Financial Wealth Forecast, 2004-2011E (by Region, USD Trillions)
Quelle: World Wealth Report 2007
North America 7.0%Global 6.8
2004
USD
30.7 Mrd.
USD
33.4 Mrd.
USD
37.2 Mrd.
USD
51.6 Mrd.
2005 2006 2011E
Europe 4.3% Asia-Pacific 8.5 %
Latin America 7.2% Middle East 9.5% Africa 6.1%
9.3
8.9
7.1
3.7
10.1
8.4
5.11.40.9
1.30.8
1.00.7
12.5
12.7
7.2
2.21.2
10.2
9.4
7.6
4.2
11.3 15.8
At 6.8 %
Global Growth
trum entstehen und aktuell werden sieben
weitere Supertower mit jeweils mehr als
100 bewohnbaren Stockwerken gebaut. Da
könnte einem der Atem stocken und so gibt
es denn auch warnende Stimmen, die mit
einer Konsolidierungsphase rechnen und
ein verlangsamtes Wachstum erwarten. Die
galoppierende Infl ation in dieser Region
könnte ein Anzeichen dafür sein. Dennoch
bleibt eine Tatsache: Dubai hat bereits vor
Jahren begonnen, seine Wirtschaft vom Öl
abzukoppeln und auf ein breiteres Funda-
ment zu stellen. Das Emirat hat sich als Fi-
nanzzentrum und Logistikzentrale profi liert
und Touristenströme angelockt. Der Ölsek-
tor macht heute nur noch fünf Prozent der
Wirtschaft aus – Ende der 1980er-Jahre
waren es noch knapp 30 Prozent.
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dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
16 FOCUS
Georg von Wattenwyl ist bei der Bank
Vontobel Leiter Advisory & Distribution
Financial Products. Er begann seine beruf-
liche Karriere 1989 bei der Credit Suisse
in Basel wo er über die Jahre als Devisen-
händler, Fixed Income- und Derivatspezia-
list im Bereich „Short Term Interest Rates“
arbeitete. 1998 wechselte er zu der Bank
Vontobel. Seit 2007 obliegt ihm die globale
Beratungs- und Vertriebsverantwortung für
sämtliche Finanzprodukte. Von Wattenwyl
absolvierte 2002 das Executive Program
der Swiss Banking School und 2007 das
international Executive Program IEP an der
Insead in Fontainebleau und Singapur.
Interview mit Georg von Wattenwylpayoff sprach mit Georg von Wattenwyl, Head of Advisory &
Distribution Financial Products bei Bank Vontobel Investment
Banking, über den Finanzplatz Dubai.
Sehr geehrter Herr von Wattenwyl, seit
kurzem emittiert Ihr Haus Strukturierte
Produkte nicht mehr von den Cayman
Islands, sondern aus Dubai. Was hat Sie
dazu bewogen, sich von der so genann-
ten «Schweiz der Karibik» zu verab-
schieden und die Reise in den Mittleren
Osten anzutreten?
Es ist einfacher, gutes Personal für Dubai zur
rekrutieren als für Cayman. Zudem bietet die
Regulationsbehörde in Dubai gute Rahmen-
bedingungen. Dubai ist kein Offshore-Stand-
ort im klassischen Sinn. Hinzu kommen die
Zeitverschiebung, die für Europa günstiger
ist, sowie das enorme Kapital, das in der Re-
gion vorhanden ist.
Seit der Eröffnung des Dubai Internati-
onal Financial Centre (DIFC) im Septem-
ber 2004 haben sich dort zahlreiche
international tätige Unternehmen und
Finanzdienstleister angesiedelt. Was
macht den besonderen Reiz Dubais
nach Ihrer Meinung aus?
In der Region werden die Vermögen ver-
mehrt von Dubai aus verwaltet. Daraus wird
schon bald eine Industrie entstehen. Für uns
ist dort vorerst das institutionelle Segment
interessant.
Erläutern Sie bitte kurz die Vorteile der
neuen Emissionsplattform in Dubai. Wo
liegen die strategischen Vorteile?
Mit unserer Präsenz in Dubai optimieren wir
die Rahmenbedingungen für das Geschäft
mit Derivaten und Strukturierten Produkten
weiter, vereinfachen das operative Tages-
geschäft und schaffen eine hervorragende
Plattform für das weitere internationale
Wachstum in diesem Bereich.
Die Wachstumsregionen im Mittleren
Osten stehen im Fokus vieler fi nanzpo-
litischer Überlegungen. Wird diese Ent-
wicklung vor Ort zu stetiger und nach-
haltiger Prosperität führen oder könnte
es auch manch „dunkles Wölkchen“ am
Horizont geben?
Dubai zeichnet sich aufgrund zahlreicher Ei-
genschaften als attraktiver Standort aus:
– Es bietet sich als interessante Drehschei-
be zwischen dem europäischen und dem
asiatischen Markt und Wirtschaftsraum
an.
– Es zeichnet sich durch ein ausserordent-
liches Wirtschaftswachstum aus, das sich
auf eine liberale Wirtschaftspolitik und
neben dem Ölreichtum auf eine Diversifi -
kation in weitere Industriezweige stützt.
– Der lokale Kapitalmarkt bietet aussichts-
reiche Möglichkeiten für weiteres Ent-
wicklungspotenzial vor Ort.
– Durch seine überzeugende Attraktivität
als Wirtschaftsstandort zieht Dubai viele
international tätige Unternehmen und Fi-
nanzdienstleister an.
Kann Dubai, als Schnittstelle des Mitt-
leren Ostens, dauerhaft zu den bedeu-
tendsten Finanzplätzen aufschliessen?
Das Land verfügt über grosse politische und
ökonomische Stabilität und setzt seinen
Ölreichtum für eine anhaltende Diversifi -
zierung und Modernisierung der Wirtschaft
ein, was seine Attraktivität für ausländische
Investoren auch über die nächsten Jahre
hinaus anhalten lassen sollte. Die Aus-
sichten stehen also gut, dass Dubai zu den
bedeutendsten internationalen Finanzplät-
zen aufschliessen kann.
Herzlichen Dank für dieses Interview.
«Durch seine überzeugende
Attraktivität als Wirtschafts-
standort zieht Dubai viele
international tätige
Unternehmen und
Finanzdienstleister an.»
«Mit unserer Präsenz in Dubai
optimieren wir die Rahmenbe-
dingungen für das Geschäft mit
Derivaten und Strukturierten
Produkten weiter.»
17 FOCUS
Zertifikate auf Schweizer Aktien:
Das X-markets Team der Deutschen Bank stellt eine Selektion an Zertifikaten aufSchweizer Aktien vor. Dabei handelt es sich sowohl um Klassiker wie Worst of BarrierReverse Convertibles (d.h. Barrier Reverse Convertibles auf einen Aktienkorb), als auchum Worst of Bonus Zertifikate. Worst of Bonus Zertifikate beziehen sich ebenfalls aufeinen Aktienkorb und bieten die Zahlung eines Bonusbetrages, solange die Barrierenicht berührt worden ist. Zusätzlich partizipiert der Anleger bei Bonus Zertifikatenunbegrenzt an der Performance der Basiswerte.
Worst of Barrier Reverse Convertibles (Multi Underlying) auf eine breitePalette von Schweizer Basiswerten mit Coupons zwischen 11.25% p.a. und15.50% p.a. und Barrieren zwischen 59.00% und 74.00%. Zum Beispiel auf:
Coupon Barriere Valor ISIN
Nestlé, Novartis und Roche 11.25% p.a. 74.00% 4211884 DE000DB3QAC9
Swiss Re, Zürich und Baloise 13.75% p.a. 64.00% 4211885 DE000DB3QAD7
ABB, UBS und Zürich 13.00% p.a. 59.00% 4211890 DE000DB3QAJ4
Die Notes sind bis zum 05.06.2008 in der Zeichnung, werden am 12.06.2008 an der SWX gelistetund haben eine Laufzeit bis 05.06.2009
Worst of Bonus Zertifikate (Multi Underlying) auf eine breite Palette vonSchweizer Basiswerten mit Boni bis zu 138% und Barrieren zwischen 59.00%und 69.00%. Zum Beispiel auf:
Bonus Barriere Valor ISIN
Nestlé, Novartis und Roche 119% 69.00% 4211878 DE000DB3PZW6
Swiss Re, Zürich und Baloise 129% 69.00% 4211880 DE000DB3PZY2
ABB, UBS und Zürich 126% 69.00% 4211883 DE000DB3QAB1
Die Notes sind bis zum 05.06.2008 in der Zeichnung, werden am 12.06.2008 an der SWX gelistetund haben eine Laufzeit bis 04.12.2009
Barrier Reverse Convertibles und Bonus Zertifikate auf Schweizer Basiswerte könnenüber die SWX zu attraktiven Konditionen erworben werden.
Kontakt X-markets:
X-markets, Ihr Zugang zur weltweitenInvestment-Kompetenz der Deutschen Bank.www.x-markets.chHotline: +41 44 227 34 20E-mail: x-markets.ch@db.com
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Emittentin Deutsche Bank AG,Frankfurt
Kotierung SWX Swiss Exchange
Handelsstart SWX 12. Juni 2008
Verkaufsein- USA, US Personen, UK,schränkungen Europäischer Wirtschafts-
raum, Kanada, Japan
Steuerhinweis:Die Deutsche Bank AG übernimmt keine Haftung für Steuerfolgen. Sie empfiehlt potentiellen Anlegern, sich vor einer Anlage in diese Wertpapiere von einem Steuerberater im Zusammenhang mit den steuerlichen Folgen beraten zu lassen.
Disclaimer:Diese strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage gemäss Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen („KAG“) dar und unterstehen somit nicht einer Bewilligungspflicht der EidgenössischenBankenkommission. Für den Anleger besteht deshalb kein Anlegerschutz nach dem „KAG“. Dieses Inserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungs-reglements dar. Der Prospekt in englischer Sprache kann bei der X-markets bezogen werden (Adresse siehe oben).
Der Anleger ist dem Emittentenrisiko ausgesetzt; die Werthaltigkeit seiner Anlage hängt somit nicht nur von der Entwicklung und Bonität der dem Produkt zugrundeliegenden Basiswerte ab, sondern auch von der Bonität des Emittenten.Das Verlustpotenzial entspricht der prozentualen Verringerung des Wertes des Basiswertes zwischen dem Emissionstag und dem Verfalltag. Dies kann zu einem vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen.
MiFID: Weitere Informationen zu Risiken gemäss MiFID können Sie im Internet unter folgender Adresse erhalten: http://globalmarkets.db.com/riskdisclosures
Allgemeine Informationen:
X-markets: Der Spezialist für strukturierte Produkteauf Schweizer Basiswerte
Leistung aus Leidenschaft.
DB_CH-Basiswerte-CH_payoff_210x297_05.qxd 28.05.2008 9:55 Uhr Seite 1
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
18 FOCUS
7’376 Discount-Zertifi kate, deren Emission
nach dem 4. November 1999 erfolgte und
die spätestens am 22. Dezember 2007
ausgelaufen sind. Das Gros, nämlich 5’912
entfi el dabei auf Aktien, 1’446 auf Indizes
und 18 auf Edelmetalle. Der geographische
Schwerpunkt der Basiswerte lag mit 58,2
Prozent bei deutschen Aktien und Indizes.
Die Beobachtungsperiode umfasste sowohl
gute wie schlechte Börsenphasen (vgl.
Grafi k). Das letzte Jahr war eines mit stark
erhöhten Volatilitäten, was zu einer verstär-
kten Attraktivität der Discount-Zertifi kate
geführt hat.
Für die Untersuchung wurde die Rendite
des Zertifi kates mit der Rendite des Basis-
wertes verglichen. Bei ausländischen, nicht
in Euro notierenden Basiswerten erfolgte
eine Wechselkursbereinigung, dabei blieben
allfällige Dividendenzahlungen vornehmlich
wegen unterschiedlicher steuerlicher Hand-
habung ausser Betracht. Keine Berücksichti-
gung fanden ferner Ausgabeaufschläge und
Transaktionskosten.
Verblüffende Ergebnisse
Wer gedacht hat, ausser Spesen sei mit
Discount-Zertifi katen nichts gewesen, der
irrt. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit
von 460 Tagen erzielten fast 50 Prozent der
Renditeoptimierungs-Produkte im Beobach-
tungszeitraum eine höhere Performance
als eine Direktinvestition. Zudem wiesen
insgesamt 83 Prozent der Discounter eine
positive Wertentwicklung auf. Bei den Basis-
werten lag diese Zahl lediglich bei 70,4 Pro-
zent. Massgeblichen Anteil an diesem Re-
nern des grossen Kantons wohl mehr im
Blut, zumal es sich dabei durchaus nicht um
das Sammeln von Ladenhütern handelt, wie
eine umfassende Studie der Deutschen Bank
jüngst nachgewiesen hat. Obwohl Gewinne
erzielen in leicht steigenden, seitwärts lau-
fenden oder leicht fallenden Märkten wenig
spektakulär scheint, dürften die Resultate
manchen Anleger verblüffen. Sie offenbaren
nämlich erstaunliche Qualitäten der als eher
langweilig verschrieenen Kategorie.
Grundlagen der Untersuchung
Die jährlich durchgeführte Studie basiert
auf einem Gesamtvolumen von 12,5 Milli-
arden Euro. Untersucht wurden insgesamt
Mit Discount-Zertifi katen kann der Anleger manches Schnäppchen erjagen .
Dieter Haas| Discount-Zertifi kate haben in
unserem Land einen schweren Stand. Statt
eine Abschlagszahlung zum Basiswert zu
bekommen, setzen die risikoscheuen Eidge-
nossen bei Renditeoptimierungs-Produkten
viel lieber auf Reverse Convertibles. Im
Endeffekt spielt es zwar keine Rolle, ob ein
Discount oder ein Coupon offeriert wird,
aber offenbar scheinen hiesige Anleger eine
garantierte Auszahlung einer Rabattzahlung
vorzuziehen. Ganz anders sieht dies der
deutsche Anleger. Hier fristen Aktienanlei-
hen, wie die Reverse Convertibles genannt
werden, ein Schattendasein und sind die
Discount-Zertifi kate äusserst beliebt. Die
Jagd nach Schnäppchen liegt den Bewoh-
Das Anlegen mit Rabatt bringt mehr Erfolg als viele glauben. Gemäss einer Studie der Deutschen
Bank haben sich fast 50 Prozent der insgesamt 7376 untersuchten Discount-Zertifi kate über die
Produktlaufzeit besser entwickelt als der Basiswert.
Discount-Zertifi kate – erstaunliche Rendite bei kalkulierbarem Risiko
Bild
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dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
19 FOCUS
Attraktive Discount-Zertifi kate auf Schweizer Titel (Kurse vom 26.05.08 in CHF)
Basiswert Name Emittent Verfall Kurs Kurs Cap Discount Maximale Maximale
Aktie (%) Rendite Rendite
(%) p.a. (%)
ABB TOABB CS 18.12.08 29.30 33.30 32.90 12.0 12.3 21.9
Actelion ATLCC ZKB 12.01.09 49.95 55.35 58.00 9.8 16.1 25.8
Burckhardt JTBCH Bär 06.08.08 316.25 339.75 340.00 6.9 7.5 38.6
Ciba CIBCB ZKB 12.01.09 28.85 32.84 32.50 12.1 12.7 20.3
Clariant VCCLN Vontobel 18.02.09 8.58 11.23 9.50 23.6 10.7 14.8
Georg Fischer JTGFD Bär 14.04.09 462.00 539.5 550.00 14.4 19.0 21.7
Gurit GURXI Valartis 19.12.08 766.00 919.00 850.00 16.6 11.0 19.7
Helvetia HELBO Cleu 05.05.09 351.25 408.75 400.00 14.1 13.9 14.8
Holcim HOLAJ Sal.Opp. 20.03.09 89.65 98.00 99.50 8.5 11.0 13.8
Julius Bär BAEAA Sal.Opp. 20.03.09 64.75 79.40 70.50 18.5 8.9 11.2
Kühne und Nagel VCKNI Vontobel 06.11.08 100.20 110.00 108.75 8.9 8.5 23.0
Logitech LOGAC Sal.Opp. 23.01.09 27.30 32.56 30.00 16.2 9.9 16.0
Nestlé NESTI Sal.Opp. 05.05.09 456.50 500.50 505.00 8.8 10.6 11.5
Novartis NOVDK Sal.Opp. 05.05.09 48.60 53.70 54.00 9.5 11.1 12.2
Petroplus PPHCA ZKB 12.01.09 55.70 64.00 62.79 13.0 12.7 20.3
Richemont CFRAA Sal.Opp. 23.01.09 55.00 63.50 61.00 13.4 10.9 16.9
Richemont CFRAH Sal.Opp. 20.03.09 49.25 63.50 53.00 22.4 7.6 9.7
Roche GS JTROD Bär 14.04.09 153.10 173.70 170.00 11.9 11.0 12.9
Sonova SOOCA ZKB 12.01.09 84.95 95.35 93.00 10.9 9.5 15.6
Swiss Re RUKAU Sal.Opp. 23.01.09 71.30 77.55 80.00 8.1 12.2 18.9
Syngenta VCSYN Vontobel 18.02.09 273.00 312.25 305.00 12.6 11.7 16.3
Zurich TOZUR CS 06.05.09 265.75 303.25 310.00 12.4 16.7 17.9
SMI BSDAB Sarasin 14.01.09 65.15 7400 6881 12.0 5.6 9.0
SMI BSDAC Sarasin 19.06.09 62.90 7400 6881 15.0 9.4 9.1
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dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
20 FOCUS
fristiges Handeln mit möglichst riskanten
Hebel-Produkten Erfolg verspricht, wird mit
dieser Studie klar widerlegt. Oftmals ist eine
Politik der ruhigen Hand ertragsreicher als
ein hektisch hin und her.
sultat hatten die Deep-Discount-Zertifi kate,
deren Cap weit unter Kurs des Basiswertes
bei Emission liegt. In 16,1 Prozent der Fälle
erreichte der Anleger mit Discount-Zertifi -
katen eine positive Rendite, obwohl sich der
zugrunde liegende Basiswert negativ entwi-
ckelt hat. Die maximale Rendite, quasi den
Jackpot, erreichten fast 60 Prozent. Negativ
zu Buche schlug die lange Zeit sehr nied-
rige Volatilität. So betrug etwa die Durch-
schnittsrendite von Discount-Zertifi katen
auf den DAX 6,8 Prozent, während das
deutsche Blue-Chip Barometer im Schnitt
über die jeweiligen Laufzeiten der einzelnen
Zertifi kate um 20,7 Prozent zulegen konnte.
Allgemein gilt: Je länger die Laufzeit und je
höher die Volatilität, desto grösser fällt der
Discount aus.
Das ausstehende Volumen der Discount-
Zertifi kate in Deutschland ist bis Ende 2006
stetig auf rund 6 Milliarden Euro angestie-
gen. Einzig 2005, während der Phase sehr
niedriger Volatilitäten, war eine länger an-
dauernde Stagnation festzustellen. Im ver-
gangenen Jahr explodierten die Umsätze
dank der erhöhten Marktturbulenzen richtig-
gehend und erreichten Ende November den
bisherigen Höchststand von 14,1 Milliarden
Euro. Da im Dezember viele Produkte fällig
wurden, verminderte sich das Open Interest
zu Jahresende auf den eingangs erwähnten
Wert von 12,5 Milliarden Euro.
Geringe Renditeschwankungen bei
Discount-Zertifi katen
Die grafi sche Auswertung zeigt das typische
Performancebild. Bei den Discount-Zerti-
fi katen verläuft die Renditekurve sehr viel
steiler und ist an den beiden Enden wesent-
lich schlanker als im Falle der Basiswerte.
Rund zwei Drittel der Renditen bewegen
sich zwischen minus zehn und plus 20 Pro-
zent, während die Underlyings nur in gut 40
Prozent der Fälle in diesem Intervall lagen.
Eindeutig am schlechtesten schneiden Dis-
count-Zertifi kate ab, wenn das Kurspoten-
zial des Basiswertes unterschätzt wird. So
verzeichneten lediglich rund 23 Prozent der
untersuchten Discounter eine Rendite von
mindestens 20 Prozent auf, während über
40 Prozent der Basiswerte diese Schwelle
überschritten. Klar ersichtlich ist auf der
negativen Seite der Grafi k, dass Discounter
selbst im ungünstigsten Falle immer besser
abschneiden als die Underlyings. Gerade
in schwierigen Zeiten, wie wir sie zuletzt
erlebten, ist es oft besser auf den Spatz in
der Hand zu setzen, als auf die Taube auf
dem Dach zu hoffen. Die weit verbreitete
Ansicht, wonach in Dürreperioden nur kurz-
Dow Jones Euro Stoxx (SX5E) versus VSTOXX
Verteilung Performance Basiswerte versus Discount-Zertifi kate
Quelle: Bloomberg
Quelle: Deutsche Bank
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5’600
6’000
5’200
4’800
4’400
4’000
3’600
3’200
2’800
2’400
2’000
1’6001.11.99 8.11.00 15.11.01 25.11.02 4.12.03 14.12.04 19.12.05 22.12.06 7.1.08
SX5E – linke Skala CSTOXX – rechte Skala
20%
15%
10%
5%
0%
-10
0%
-90
%
-80
%
-70
%
-60
%
-50
%
-40
%
-30
%
-20
%
-10
%
0%
10%
20
%
30
%
40
%
50
%
60
%
70
%
80
%
90
%
100
%
110
%
120
%
Rendite
Diskont-Zertifikat Basiswert
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
21 FOCUS
Stefan Armbruster ist seit 14 Jahren im
Bereich Derivate tätig. Er begann seine
Laufbahn als Optionshändler und ist aktuell
bei der Deutschen Bank zuständig für das
Marketing von Optionsscheinen und Struk-
turierten Produkten in Deutschland, Öster-
reich und der Schweiz.
Interview mit Stefan Armbrusterpayoff sprach mit Stefan Armbruster, Director von X-Markets,
den Derivatspezialisten der Deutschen Bank, über ihre kürz-
lich veröffentlichte Discount-Zertifi kate-Studie.
Hohe Volatilitäten begünstigen die
Emission von Discount-Zertifi katen, ein
negatives Marktumfeld ist eher hem-
mend. Wie hat sich das Geschäft in die-
sem Spannungsfeld in den ersten Mo-
naten dieses Jahres entwickelt?
Wir konnten in dem schwierigen Marktum-
feld einen Rückgang des Umsatzes in Struk-
tuierten Produkten feststellen. Allerdings
war insbesondere bei Discount-Zertifi katen
ein positiver Trend feststellbar. Meiner An-
sicht nach liegt dies daran, dass Discount-
Zertifi kate etablierte und bekannte Struk-
turen sind, welche von den Investoren gut
eingeschätzt werden können und daher re-
gen Zuspruch fi nden.
Welche Tendenzen innerhalb der Grup-
pe der Discount-Zertifi kate haben sich
in den vergangenen Wochen herauskri-
stallisiert in Bezug auf die Restlaufzeit
sowie die Discounthöhe?
Unsere Studie bezieht sich ja auf Deutsch-
land und dort sehen wir die Besonderheit
der Änderung der Besteuerung per Juni
2009 und damit eine Fokussierung auf den
Verfallstermin Juni 2009. Ansonsten kann
man beobachten, dass Anleger Produkte
mit einer Laufzeit von 12 bis 15 Monaten be-
vorzugen, bei denen der Cap ungefähr dem
aktuellen Niveau der Aktie oder des Index
entspricht.
Planen Sie die Emission von neuartigen
Subtypen? Wenn ja welche?
Nein, aktuell werden bekannte, transparente
Strukturen von den Investoren nachgefragt.
Deshalb sind zurzeit keine neuartigen Sub-
typen in Planung.
Sind die in Deutschland noch wenig po-
pulären Barrier Reverse Convertibles
eine Gefahr für die Umsatzentwicklung
bei den Discount-Zertifi katen?
Die Gefahr sehe ich nicht. Barrier Reverse
Convertibles sind in Deutschland einfach
keine populären Produkte. Ich kann mir hin-
gegen sogar vorstellen, dass in der Schweiz
ein Teil des Volumens von Barrier Reverse
Convertibles nach der Marktentwicklung im
ersten Quartal nun in Discount-Zertifi kate
abwandert.
Wie fl iesst eine Veränderung des Cre-
dit Spreads der Deutschen Bank in die
Bewertung der hauseigenen Discount-
Zertifi kate ein?
Der Credit Spread hat aufgrund der typi-
scherweise kurzen Laufzeit der Produkte
keinen wesentlichen Einfl uss auf die Preis-
bildung. Der zentrale Parameter ist die Vo-
latilität des Basiswertes. Wegen der in den
letzten Monaten gestiegenen Volatilität an
den Märkten sind Discount-Zertifi kate wie-
der eine interessante Alternative zur Aktien-
anlage.
Was sind Ihre Erwartungen für die Vo-
latilität und das Marktgeschehen bis
Ende Jahr?
Die zentrale Frage ist, wie sich die Unsi-
cherheit durch die amerikanische Subprime-
Krise entwickelt. Dadurch wird dieses Jahr
wahrscheinlich die Volatilität an den Märk-
ten bestimmt. Allgemein denke ich, dass wir
dieses Jahr, was die Umsätze angeht, nicht
an das Vorjahr anknüpfen können.
«Discount-Zertifi kate sind eta-
blierte und bekannte Strukturen,
welche von den Investoren gut
eingeschätzt werden können und
daher regen Zuspruch fi nden.»
«Anleger bevorzugen Discount-
Zertifi kate mit einer Laufzeit von
12 bis 15 Monaten, bei denen
der Cap ungefähr dem aktuellen
Niveau der Aktie oder des Index
entspricht.»
«Wegen der in den letzten Mona-
ten gestiegenen Volatilität an den
Märkten sind Discount-Zertifi kate
wieder eine interessante Alterna-
tive zur Aktienanlage.»
100% Kapitalgeschützte Zertifikate von Lehman Brothers auf einen Rohstoffkorb
100% Kapitalgarantie bei Laufzeitende119% des Nominalbetrags, wenn der Basiswert am Lauf -zeitende zwischen 100% und 119% des Fixingstandes notiert100% Partizipation an der Rohstoffperformance, wennder Basiswert am Laufzeitende auf oder über 119% desFixingstandes notiertBasiswert Korb mit 7 Rohstoffen: Aluminium, Kupfer,Nickel, Rohöl, Erdgas, Mais, SojabohnenLaufzeit von 3 JahrenKotierung wird an der SWX Swiss Exchange beantragtValor 3930867 / ISIN CH0039308678
Die 100% Kapitalgeschützten Zertifikate von Lehman Brothersauf einen Rohstoffkorb bieten Investoren die Chance auf höhereRenditen sowie die Möglichkeit, an einer positiven Entwicklungder Rohstoffpreise dieses Korbs insgesamt zu partizipieren.Notiert der Rohstoffkorb am Laufzeitende zwischen 100% und119% des initialen Fixingstandes, erhält der Investor bei Lauf-zeitende 119% des Nominalbetrags. Notiert der Rohstoffkorbam Laufzeitende auf oder über 119% des Fixingstandes, partizi-pieren Sie zu 100% an der Rohstoffperformance. Ihr Investmentist aufgrund der Kapitalgarantie am Laufzeitende zu 100% gegenfallende Preise abgesichert.
Lehman Brothers: 8x in Folge ausgezeichnet: Bestes US Research Fixed Income. 5x in Folge ausgezeichnet: Bestes US Research Equities.*Die Nummer 1 beim Aktienhandelsvolumen in London, die Nummer 1 beim Aktienhandelsvolumen auf XETRA, die Nummer 1 beim Aktienhandelsvolumen an der Euronext.**
* Quelle: Institutional Investor, US ** Quelle: LSE, XETRA und Euronext; Januar bis Dezember 2007.
Die in diesem Dokument erwähnten strukturierten Produkte («Produkte») sind derivative Finanzinstrumente. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher wederregis triert bei noch überwacht von der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK). Anleger sind dem Kreditrisiko der Emittentin bzw. der Garantiegeberin ausgesetzt. Die gemachten Angaben ersetzen nicht die vor dem Eingehen von Derivatgeschäften in jedem Fall unerlässliche undan der Kundensituation ausgerichtete Beratung durch einen Finanzberater. Dieses Dokument stellt kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglements der SWX Swiss Exchange sowie keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Die Angaben in diesemDokument dienen lediglich der Information und stellen weder eine Empfehlung zum Erwerb von Produkten noch eine Offerte oder eine Einladung zur Offertestellung dar. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Der Kotierungsprospekt mit den allein massgeblichen Bedingungen sowieausführlichen Risikohinweisen in englischer Sprache und weitere Informationen können beim Lead Manager, c/o Lehman Brothers International (Europe), Zurich Branch, Talstrasse 82, 8021 Zürich, oder per E-Mail unter solution@lehman.com bezogen werden. Die Produkte dürfennicht in den U.S.A. oder an eine U.S.-Person im Sinne der Regulation S des U.S. Securities Act 1933 verkauft werden. Die Performance der den Produkten zugrunde liegenden Basiswerte in der Vergangenheit stellt keine Gewähr auf die zukünftige Wertentwicklung dar. Der Wert derProdukte unterliegt den Schwankungen des Marktes, welche zum ganzen oder teilweisen Verlust des Investments in die Produkte führen können. Der Erwerb von Produkten ist mit Kosten/Gebühren verbunden. Lehman Brothers und/oder ein verbundenes Unternehmen können inBezug auf die Produkte als Market Maker auftreten, Eigenhandel betreiben sowie Hedging-Transaktionen vornehmen. Dies könnte den Marktkurs, die Liquidität oder den Wert der Produkte beeinträchtigen. Marktpreise, Daten und andere in diesem Dokument enthaltene Informationenkönnen Änderungen unterliegen, ohne dass ein Hinweis erfolgt. Lehman Brothers agiert weder als Berater noch als Treuhänder für Käufer der Produkte. © 2008 Lehman Brothers Inc. Alle Rechte vorbehalten. Mitglied der Securities Investor Protection Corporation (SIPC). LehmanBrothers International (Europe) ist durch die Financial Services Authority autorisiert und reguliert.
Nachfrage-Dynamik.Es ist Zeit für mehr Portfolio-Power mit Rohstoffen.
Basiswert Korb mit 7 Rohstoffen Erster Handelstag 06.06.2008
Emittentin Lehman Brothers Treasury Co. B.V. Schlussfixierung 19.05.2011
Nominalbetrag USD 1’000 Rückzahlungsdatum 30.05.2011
Lehman Brothers International (Europe), Zurich Branch Talstrasse 82, 8001 Zürich, Tel: 044 287 88 88
E-Mail: solution@lehman.com, www.lehman.com/structuredinvestments Member of
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
23 FOCUS
Bestand haben wird. Der Zyklus begann im
Jahr 2001 nach einer fast 20-jährigen Phase
sinkender Preise. Weil in diesen 20 Jahren
Investitionen in Förder- und Produktions-
anlagen weit zurückgefahren wurden, wird
es noch einige Jahre dauern, bis diese Ka-
pazitäten der steigenden Nachfrage wieder
angepasst sind, sich der Zyklus schliesst
und damit die Preise für Energierohstoffe
wieder sinken könnten. Damit bleiben die
Aussichten glänzend für die Grundstoffe der
weltweiten Energieversorgung: Rohöl, Heiz-
öl, Erdgas, Elektrizität und Kohle.
Bei WTI-Rohöl können mehrere Preistreiber
identifi ziert werden. Neben dem steigenden
Hunger der Nicht-OECD-Länder nach dem
schwarzen Gold treibt auch das so genann-
te Delta-Hedging etwa der Fluglinien die Ko-
sten nach oben. Damit sichern sich die Air-
lines gegen steigende Kerosinpreise durch
Call-Optionen auf Öl ab, wobei die Optionen
immer mehr «in-the-money“ getrieben wer-
den. Hierauf wiederum reagieren die Opti-
onsverkäufer mit dem Kauf von Öl-Futures,
um das Risiko zu neutralisieren. Der Effekt:
Die Preise steigen weiter. Nicht umsonst se-
hen einige Marktreporte den Ölpreis künftig
sogar bei schwindelerregenden 200 USD
pro Barrel, was aber sehr umstritten ist.
kosten absichern (hedging) oder einfach
an der Wertentwicklung dieser Rohstoffe
teilhaben möchte, kann über Derivate mit
überschaubarem Risiko an diesem Markt
partizipieren.
Bereits in den vergangen drei Jahren konn-
ten Anleger mit Rohstoff-Investments gute
Renditen erzielen und die Nachfrage nach
Energierohstoffen steigt weiter. Angeheizt
wird der Hunger nach Öl, Gas und Co durch
das anhaltende Wirtschaftswachstum auf
der Welt, insbesondere durch die enorme
Nachfrage in Ländern wie China, Südafrika
oder Indien. Unterschiedliche Analysten ge-
hen davon aus, dass der Anstieg im Rohstoff-
zyklus noch wenigstens fünf weitere Jahre
Die starke Nachfrage bei den Energierohstoffen wird den Ölpreis auch noch in den
kommenden Jahren Richtung Norden treiben.
Von Mario Schlup, Lehman Brothers|
Der Schreck kommt beim Tanken: Ganz
gleich ob Diesel oder Benzin, die Spritpreise
steigen in extreme Höhen. Weil der Preis für
Rohöl eine Rekordmarke nach der anderen
erklimmt, klettern für die Autofahrer auch
die Kosten an der Zapfsäule. Weiter verdü-
stert wird die Stimmung der Verbraucher
durch den Blick auf die Rechnung ihrer Gas-
versorger oder Heizöllieferanten. Denn der
Gaspreis ist ans Öl gekoppelt und verteuert
sich wie Heizöl ständig. Kein Ausweg also
aus der Preisspirale? Was den Autofahrer,
Hausbesitzer oder Mieter als Verbraucher
ärgert, kann für ihn als Anleger ein Segen
sein. Wer sich gegen steigende Energie-
Steigende Energiepreise liessen in den vergangenen Monaten die Bevölkerung aufhorchen.
Trotz bereits rekordhohen Preisnotierungen kann weiter davon ausgegangen werden, dass die
Energiepreise in Zukunft noch weiter ansteigen werden. Ein diversifi ziertes Investment in
Energierohstoffe ist deswegen betrachtenswert.
Energy Basket – Brennstoff fürs Depot
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«Was den Autofahrer, Hausbesit-
zer oder Mieter als Verbraucher
ärgert, kann für ihn als Anleger
ein Segen sein.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
24 FOCUS
Häufi gkeit und Schwere der Unwetter in den
Fördergründen des Golfs von Mexiko zu und
erschweren die Exploration des Gases.
Die Energieträger Kohle und Elektrizität
dagegen spüren das gestiegene Umweltbe-
wusstsein. Neue Standorte für Kohlekraft-
werke sind politisch immer schwerer durch-
zusetzen. Gleichzeitig ist es nicht möglich,
den preiswerten aber gesellschaftlich um-
strittenen Atomstrom vollständig und kos-
tenneutral durch erneuerbare Energien zu
ersetzen. Während also neue Produktions-
kapazitäten gerade bei Kohle nicht geschaf-
fen werden, bleibt die Nachfrage aus China
und Indien hoch – als Folge ziehen die Prei-
se weiter an.
Das Fazit: Energie ist ein knappes und be-
gehrtes Gut, das auf absehbare Zeit stei-
gende Preise sehen kann.
Für Anleger, die auf diesen Trend set-
zen möchten, bietet Lehman Brothers ei-
nen so genannten Energy Basket (Valor
3’689’124). Der Energy Basket ist eine An-
leihe, die zu jeweils 20 Prozent in die En-
ergieträger Erdöl, Heizöl, Erdgas, Elektrizität
und Kohle investiert. Das Produkt hat eine
Laufzeit von noch drei Jahren und vier Mo-
naten bis zum 21.09.2011 und bietet dem
Anleger zusätzlich einen Kapitalschutz. Der
Anleger investiert zu Beginn 100 Prozent in
die Anleihe. Notieren die enthaltenen Roh-
Die Kosten für Heizöl haben im vergangenen
Jahr um 50 Prozent angezogen. Mit einem
halben Jahr Verzögerung spüren das die
Verbraucher in ihren Portemonnaies, was
eine Absicherung gegen diese Verteuerung
sinnvoll macht. Bei den Preisen für Erdgas
schlägt die Entwicklung des Rohölpreises
durch, denn Erdgas ist stark an die Marktent-
wicklung des Öls gekoppelt. Zudem verteu-
ert sich das Gas, weil dessen Produzenten
mit höheren Transportkosten und den Aus-
wirkungen des Klimawandels zu kämpfen
haben. Wegen des Klimawandels nehmen
Lehman Brothers ist ein innovativer
Anbieter von Finanzdienstleistungen
für Unternehmen und den öffentlichen
Sektor sowie für institutionelle und ver-
mögende Privatkunden auf der ganzen
Welt. Im Jahr 1850 gegründet, nimmt
Lehman Brothers heute führende Positi-
onen in folgenden Geschäftsfeldern ein:
Sales, Handel und Analyse von Aktien
und festverzinslichen Wertpapieren,
Investmentbanking, Investment Ma-
nagement und Vermögensverwaltung
sowie Private Equity. Hauptsitz des
Unternehmens ist New York; darüber
hinaus unterhält Lehman Brothers ein
weltweites Netz von Niederlassungen
mit regionalen Schwerpunkten in Lon-
don und Tokio.Quelle: History: Energy Information Administration (EIA), International Energy Annual 2004 (May-July 2006), Projections: EIA,
System for the Analysis of Global Energy Markets (2007). www.eia.doe.gov/iea
Quelle: Lehman BrothersQuelle: Lehman Brothers
Figure 8. World Marketed Energy Consumption, 1980 bis 2030
Die Zusammensetzung des Energy BasketsMit dem Energy Basket profi tiert der Anleger
1:1 an der Entwicklung der Basiswerte inklu-
sive einem 100-prozentigen Kapitalschutz
800
Quadrillion Btu
283309
347366
400
447
511
559607
654
702
600
History Projections
400
200
1980 1985 1990 1995 2000 2004 2010 2015 2020 2025 20300
stoffe an einem Stichtag zum Ende der Lauf-
zeit zwischen 100 und 125 Prozent, erhält
der Anleger eine Rendite von 25 Prozent.
Ist der Energy Basket gar noch stärker etwa
auf 130 oder 135 Prozent seines Ursprungs-
wertes gestiegen, partizipiert der Anleger
linear, das heisst, er erhält 30 beziehungs-
weise 35 Prozent Rendite. Sollte der Wert
der Rohstoffi nvestments in der Laufzeit da-
gegen sinken, dann greift der Kapitalschutz
und der Anleger erhält zumindest sein ein-
gesetztes Kapital zurück. In diesem Fall
macht ihm aber zumindest die Fahrt an die
Tankstelle wieder mehr Freude.
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
25 INTERVIEW
Interview mit Dr. Roger Fasnachtpayoff Sprach mit Dr. Roger Fasnacht, Direktor bei der Swisslos über die kommende Fuss-
ball-Europameisterschaft und über Fussballwetten.
Tobias Walter|
Sehr geehrter Herr Fasnacht, Wettange-
bote sind in den letzten Jahren wie Pilze
aus dem Boden geschossen. Sind On-
line-Wettbüros eher ungeliebte Konkur-
renz oder eine willkommene Anregung,
sich selbst weiter zu entwickeln?
Diese Frage muss aus zwei Blickwinkeln
beantwortet werden. Einerseits sind diese
Angebote illegal und schmälern die Einnah-
men, die wir für den Schweizer Sport er-
zielen. Zusammen mit der Loterie Romande
konnten wir im Jahr 2007 rund CHF 130 Mio.
aus Lotterie- und Sportwettengewinnen zur
Finanzierung des Schweizer Sports erwirt-
schaften. Auf der anderen Seite möchte
ich aber nicht abstreiten, dass die illegalen
Online-Angebote für uns ein Ansporn sind,
uns immer weiter zu verbessern. Störend
ist dabei allerdings, dass wir mit ungleich
langen Spiessen operieren; so halten sich
diese Online-Anbieter z.B. nicht an die
schweizerische Steuergesetzgebung wie
beispielsweise die Verrechnungssteuer.
Das Fussballfi eber steigt gewöhnlich
zur Fussball-EM stark an. Wie sieht es
mit dem Wettfi eber aus? Wie entwi-
ckelten sich die Wetteinsätze in den
vergangenen Wochen/Monaten, wenn
man sie mit einer normalen Saison ohne
sportliche Highlights vergleicht?
Fussball-Grossanlässe wie die letztjährige
WM oder die diesjährige EM sind für uns
eine zwiespältige Sache: Aus diesen Turnie-
ren resultieren zwar sehr attraktive Wettan-
gebote. Andererseits schmälert die EM die
Menge der für Wetten zur Verfügung ste-
henden Partien, indem die obersten natio-
nalen Spielligen unmittelbar vor, während
und unmittelbar nach diesem Grossanlass
ihren Spielbetrieb einstellen. Es entstehen
Zeiten mit einer sehr begrenzten Zahl von
attraktiven Wettangeboten.
Anlässe wie die EM oder die WM werden
aber auch dafür genutzt, neue Zielgruppen
fürs Wetten zu begeistern. Die Marketing-
budgets der Anbieter sind in den entspre-
chenden Jahren erhöht.
Unter dem Strich werden mehr Umsätze er-
zielt; die verstärkten Marketingkommunika-
tionsanstrengungen führen aber dazu, dass
die Rendite nicht mitzuhalten vermag.
Glücksspiel und Sportwetten sind in
der Schweiz streng reguliert. Wie gehen
Sie mit diesen rechtlichen Problemstel-
lungen bei Swisslos um?
Wir halten uns strikt an die regulatorischen
Rahmenbedingungen. Wenn der Glücks-
spielsektor nicht reguliert ist, verursacht
er hohe externe Kosten, welche die Steu-
erzahler und nicht die Anbieter bezahlen
würden.
Kämpfen mehrere Anbieter um Kunden
und Marktanteile, hat dies ein grösseres,
billigeres und aggressiveres Angebot zur
Folge, verbunden mit kleineren Gewinn-
margen aufgrund von verstärktem Marke-
ting und höheren Ausschüttungsquoten.
Höhere Gewinne und verstärkte Marketing-
aktivitäten führen aber zu einem grösseren
Spielsuchtpotenzial und zum Risiko von
Insolvenzen auf Seiten der Anbieter und
damit zu geprellten Konsumenten. Weiter
erhöhen hohe Gewinnausschüttungsquo-
ten die Attraktivität für Geldwäscherei und
(Wett-)Betrug. Dies alles fand zu Beginn des
20. Jahrhunderts statt und führte europa-
weit zu einer Regulierung des Glücksspiel-
sektors. Die aktuelle Regelung im Lotte-
rie- und Wettsektor garantiert, dass die für
gute Zwecke in den Bereichen Kultur, Sport,
Natur und Soziales erwirtschafteten Mittel
maximiert werden. Dass dies auf Kosten
höherer Preise geschieht, für die Spieler
also geringere Gewinnausschüttungsquo-
ten zur Folge hat, wäre in einem «norma-
len» Markt ökonomisch unerwünscht, ist
aber im Glücksspielmarkt durchaus im
Sinne der Gesamtvolkswirtschaft.
Wie wichtig sind sportliche Grossanläs-
se wie die Europameisterschaft für Ihre
Branche?
In Bezug auf die Erträge sind solche An-
lässe – wie vorangehend bereits erklärt –
zwiespältig zu beurteilen. Wichtiger ist
es, dass die EM viele Schweizerinnen und
Schweizer mit Fussball bekannt macht, die
sich sonst kaum oder nicht damit auseinan-
der setzen. Durch diese Vergrösserung der
«Fussball-Gemeinde» steigt auch die Zahl
der potenziellen Wettkunden. Zudem sind
Fussball-Turniere grundsätzlich Anlässe,
welche zu Spekulationen über Favoriten
und Sieger führen. Und dass man dann
den eigenen Experten-Tipp auch mit einem
Wetteinsatz untermauert, ist ein Phänomen
mit Tradition.
Laut den Wettquoten auf swisslos.ch
ist Deutschland klarer Favorit auf den
EM-Titel und der Schweiz wird ein Aus-
scheiden in der Vorrunde vorausgesagt.
Wie kommen diese Quoten zustande?
Welches sind die wichtigsten Faktoren?
Basis der Quoten sind zunächst einmal
eine umfassende Informationssammlung
und -analyse. Die Information über die Ver-
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
26 INTERVIEW
letzung eines wichtigen Spielers oder der
Ausgang der letzten Direktbegegnungen
zwischen zwei Teams stellen Beispiele für
Informationen mit erheblicher Bedeutung
für die Bestimmung der Quote dar. Auf der
Grundlage solcher Information gelangen
anschliessend ausgeklügelte statistische
Berechnungen zum Einsatz, bei welchen
natürlich auch der Ausschluss von Risiken
eine wichtige Rolle spielt. Sowohl bei den
Quoten als auch bei den entgegengenom-
menen Umsätzen bestehen Grenzwerte,
die nicht überschritten werden.
Bei Swisslos kümmert sich ein Team von
sechs Sportwetten-Experten um die Erstel-
lung der Quoten und die Überwachung des
Spielbetriebs.
Wie sieht die Treffsicherheit der Quo-
ten aus, wenn man die Wettquoten al-
ler Fussball- Europameisterschaften
bzw. Weltmeisterschaften der letzten
Jahrzehnte anschaut. Wie genau trafen
die Quoten der Vorrunde auf den End-
sieger zu?
Eine jahrzehntelange Tradition mit Quo-
tenwetten auf Fussballspiele existiert vor-
nehmlich in England, wo primär via Wett-
shops und Telefon gewettet wurde und
wird. Sowohl die Quotenleger als auch die
Wettenden halten sich an die Favoriten.
Als Italien Fussball-Weltmeister wurde,
stimmten entsprechend sowohl die Vor-
hersagen der Quotenleger als auch diejeni-
gen der Wettenden besser mit der Realität
überein als bei der letzten Fussball-Euro-
pameisterschaft, als Griechenland überra-
schend triumphierte. Wer an der EM 2004
nach der Vorrunde auf Griechenland setzte,
erhielt bei unserem Sportwettenprodukt
Sporttip für 1 Franken Einsatz 10 Franken
Gewinn ausbezahlt (Quote 10.00). Wer be-
reits zu Beginn des Turniers auf Griechen-
land setzte, profi tierte noch von einer Quo-
te von 60.00. Bei der WM 2006 wies Italien
nach der Vorrunde bei Sporttip eine Quote
von 7.00 auf.
Sportwetten könnte man durchaus mit
einer Geldanlage vergleichen. Gibt es
auch bei den Wetten besondere Stra-
tegien, durch welche der Spieler Risiko
und Gewinnmöglichkeit bewusst steu-
ern kann?
Es gibt durchaus Strategien beim Wetten,
mit welchen Risiko und Gewinnmöglichkeit
gesteuert werden können. Die Analogie
zur Geldanlage muss indessen aber ehrli-
cherweise auch fortgesetzt werden: Einer-
seits ist eine erhöhte Gewinnmöglichkeit
immer auch mit einem höheren Risiko
verbunden – man setzt auf einen Aussen-
seiter, der naturgemäss höhere Quoten
aufweist. Auf der anderen Seite bleibt im-
mer ein Risiko bestehen; Gewinngarantien
existieren keine. Schliesslich gilt es zu
beachten, dass der Wettanbieter Geld ver-
dient – die Gesamtheit der Spieler verliert
entsprechend.
Wie viel des Gesamtgewinns der Swiss-
los wird an wohltätige Zwecke gespen-
det?
Swisslos erzielte im Jahr 2007 einen Ge-
winn von CHF 347 Mio. Der grösste Teil
stammt indessen aus Swiss Lotto und Euro
Millions. Der gesamte Gewinn wird für die
Finanzierung gemeinnütziger Zwecke und
des Schweizer Sports überwiesen. Es han-
delt sich nicht um eine Spende. Der Gewinn
Dr. Roger Fasnacht war wissenschaft-
licher Assistent an der Universität Bern, wo
er 1991 in Wirtschaftswissenschaften pro-
movierte. Ab 1992 war er Mitarbeiter und
später geschäftsführender Partner eines
Beratungsunternehmens. Seit 2006 ist er
Direktor der Swisslos, der interkantonalen
Landeslotterie.
wird den Kantonen als Besitzer von Swiss-
los und dem nationalen Sport aufgrund
entsprechender Verträge überwiesen.
Was denken Sie, wie weit kommt die
Schweiz an der EM und wer wird Euro-
pameister?
Ich habe das Vorbereitungsspiel Schweiz-
Deutschland in Basel mitverfolgt. Die Deut-
sche Mannschaft – vor allem ihre Mög-
lichkeiten in der Offensive – haben mich
beeindruckt. Ich tippe auf Deutschland.
Die Schweizer Mannschaft kann ich nur
schwer einschätzen. Ich denke, dass Sie
das Potenzial hat, die Vorrunde zu überste-
hen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie
dieses Potenzial abrufen kann. Lassen wir
uns positiv überraschen!
Herzlichen Dank für dieses Interview.
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
27 PRODUCT NEWS
Risk-Return-Diagramm
Attraktive Rendite mit vertretbarem Risiko. Autocallable Discount-Zertifi kate der EFG Financial
Products bieten eine gute Investitionsmöglichkeit in Zeiten erhöhter Unsicherheit.
der Laufzeit, wie dreijährige Discount-Zertifi kate verhalten, obwohl
die Rückzahlung schon nach einem Jahr möglich ist. Das bedeu-
tet, dass der Discount nur langsam abgebaut wird und selbst bei
jenen Papieren verhältnismässig hoch ist, deren Basiswerte schon
deutlich über dem Ausübungspreis notieren.
Seit der Emission der Zertifi kate im April haben sich die Basis-
werte unterschiedlich entwickelt. Dadurch stehen nun Papiere
mit unterschiedlichen Risiken zur Verfügung, von defensiv (Akti-
enkurs deutlich über Ausübungspreis, Barriere unter 50 Prozent
des aktuellen Kurses, kleine maximale Rendite) wie bei EFAVI auf
ABB und EFAVG auf Clariant, über ausgewogen (Aktienkurs in der
Nähe des Ausübungspreises, z.B. EFAVM auf Roche oder EFAVK
auf Rieter), bis zu aggressiv (aktueller Aktienkurs unterhalb des
Ausübungspreises, hohe Maximalrendite) wie bei EFAVD auf
UBS oder EFAVO auf Nokia. Weitere attraktive Discount-Zertifi kate
fi nden sie auf Seite 18.
Die Ausgabe zu einem Discount und der bedingte Kapitalschutz
verleihen diesen Papieren einen defensiven Charakter, was in
der momentanen Situation sicherlich Sinn macht. Die fl exible
Auszahlung durch den Autocall-Mechanismus bei überschreiten
des Trigger Levels bietet eine gute Chance auf Realisation des
Gewinns.
payoff-Einschätzung: Die neuen Zertifi kate der EFG sind interes-
sant für Anleger, welche mit einer Seitwärtsbewegung von starken
Aktien einen attraktiven Gewinn erzielen wollen. Bedingter Kapi-
talschutz und Discount bieten eine zusätzliche Sicherheit. Wer auf
den richtigen Basiswert zielt, der springt auf den Siegeszug auf.
Autocallable Discount-Zertifi kate von EFG Financial Products
Schnäppchenjagd mit Discount-Zertifi katen
Risk
Ret
urn
Kapitalschutz
Rendite-optimierung
Partizipation
Hebel
Tobias Walter| Im bis anhin durch Unsicherheit und schwindende
Kurse geprägten Börsenjahr 2008 ist es für Anleger ratsam, sich
nach attraktiven Produkten mit massvollem Risiko umzusehen.
Gemäss dieser Überlegung scheinen die Autocallable Discount-
Zertifi kate der EFG Financial Products eine interessante Alter-
native zu sein. Die 15 emittierten Zertifi kate bedienen sich ver-
schiedener Schweizer und europäischer Aktien als Basiswert.
Mehr Informationen sind zu fi nden unter http://www.efgfp.ch/
Suche/Auto callableDiscountZertifi kate. Unter den Basiswerten
tummeln sich sowohl bewährte Player als auch die in letzter
Zeit arg gebeutelten Banken. Die Produkte verfügen über einen
bedingten Kapitalschutz. Sofern der Basiswert die vordefi nierte
Barriere nie berührt oder unterschreitet, erhält der Anleger den
Betrag von 100 Prozent der Denomination ausbezahlt. Andern-
falls erfolgt eine Rückzahlung, welche dem Wert der zu Grunde
liegenden Aktie entspricht. In allen Fällen wird im Unterschied
zum gewöhnlichen Discount-Zertifi kat eine Barauszahlung vor-
genommen.
Das besondere an diesen Produkten ist, dass sie mit einem früh-
zeitigen Rückzahlungsmechanismus ausgestattet sind, sodass ein
Gewinn nicht erst zum Ende der dreijährigen Laufzeit, sondern
schon bei überschreiten des Triggerlevels (bei allen 100 Prozent
des Basiswerts bei Emission) an einem der vordefi nierten Beobach-
tungstage realisiert werden kann. Die Beobachtung erfolgt einmal
jährlich, jeweils am 11. April, wobei der letzte Beobachtungstag
dem Verfalltag, dem 11.04.2011, entspricht.
Bei steigenden Kursen kann so relativ rasch eine attraktive Rendite
erzielt werden. Der Anleger hat durch den Discount – im Vergleich
zur Direktinvestition – von Beginn weg die Nase vorn.
Zu beachten ist, dass sich die Produkte, zumindest am Anfang
Autocallable-
Discount-Zertifikate
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
28 PRODUCT NEWS
Risk
Ret
urn
Kapitalschutz
Rendite-optimierung
Partizipation
Hebel
Risk-Return-Diagramm
Quelle: Derivative Partners AGQuelle: Bloomberg
WKN: 392’901
Das Anlageklassen übergreifende Rainbow-Zertifi kat erzielte im Backtesting solide Resultate und
vermag im praktischen Härtetest zu gefallen.
Ehrenrettung der einheimischen Vermögensverwalter muss allerdings
gesagt werden, dass diese wegen unsäglicher Beschränkungen bei den
Anlageklassen (speziell Rohstoffe) einen gesetzlich bedingten Nachteil
in Kauf nehmen müssen.
payoff-Einschätzung: Ein solides Zertifi kat, welches dem Anleger die
schwierige Gewichtungsentscheidung abnimmt, und dies notabene
ohne ständige Transaktionskosten für laufende Adjustierungen. Zu gros-
se Renditesprünge können bei diesem eher für konservative Investoren
konstruierten Produktetyp allerdings nicht erwartet werden.
WKN: 392’901 – Rainbow-Zertifi kat mit Kapitalschutz von Goldman Sachs
Besser als der Schweizer Pensionkassenindex
Martin Egli | Im Spannungsfeld zwischen Rendite und Risiko bietet der
Rainbow-Mechanismus (siehe Learning Curve) höhere Sicherheiten und
wartet, sofern geschickt zusammengesetzt, mit anständigen Renditen
auf. Das kapitalgeschützte Zertifi kat, welches am 11. Februar 2004 das
Tageslicht erblickte, kombiniert die drei Anlageklassen europäische Ak-
tien (DJ Euro Stoxx 50), deutsche Staatsanleihen (German Rex Perf. In-
dex) und Rohstoffe (S&P GSCI ER). Die Renditeberechnung erfolgt durch
eine performanceabhängige Gewichtung der einzelnen Komponenten,
entsprechend ihrer Rangfolge am Ende der Laufzeit. Dabei wird die
beste Asset-Klasse über- und die schlechteste untergewichtet. Bei der
Gesamtperformance fl iesst nicht der Indexendstand per Fälligkeit in die
Berechnung ein, sondern die Durchschnittsperformance von insgesamt
24 Stichtagen (asiatische Ausübung). Trotz der 100-prozentigen Kapital-
garantie, welche als Schutz gegen grosse dauerhafte Rückschläge wirkt,
und der Währungsabsicherung in Euro partizipiert der Anleger im Ver-
hältnis 1:1 an der Wertsteigerung des Baskets.
Ob die automatisierte Asset-Allokation der drei niedrig korrelierten Anla-
geklassen Aktien, Obligationen und Rohstoffe einer aktiven Bewirtschaf-
tung überlegen ist, wird wohl erst das Endresultat zeigen. Im Backte-
sting lag der errechnete Mittelwert bei respektablen 43,6 Prozent, was
einem Ertrag von 6,2 Prozent per annum entsprach. Die bisherige Kurs-
entwicklung des Zertifi kates verläuft bislang über dem im Backtesting
errechneten Mittelwert. So lag am letzten Bewertungstag (06.05.08) die
Durchschnittsperformance des DJ Euro Stoxx 50 bei knapp 27 Prozent,
des REX-Index bei gut neun Prozent und des S&P GSCI bei 34 Prozent.
Wäre dies das Ende der Laufzeit gewesen, hätte die Performance knapp
27 Prozent betragen (0.5*34+0.3*27+0.2*9=26.9), was leicht über der
aktuellen Kursnotierung liegt. Das Resultat ist beachtlich und liegt über
demjenigen des Schweizer Pensionskassenindex der Credit Suisse! Zur
Korbwerte versus Rainbow-Zertifi kate Garant (WKN: 392’901)
190
180
170
160
150
140
130
120
110
100
906.2.04 6.2.05 6.2.06 6.2.07 6.2.08
SX5E REXP SPGSCIP DE003929014
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Valor: 3826366
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
29 PRODUCT NEWS
Quelle: Bloomberg
Risk-Return-Diagramm
Risk
Ret
urn
Kapitalschutz
Rendite-optimierung
Partizipation
HebelWKN: UB0PAL
Starpoint, MSCI und Starpoint minus MSCI (indexiert in EUR ab
31.7.00) und UBOPAL (indexiert ab 6.11.06)
225
200
175
150
125
100
75
25
50
31.7.00 31.7.01 31.7.02 31.7.03 31.7.04 31.7.05 31.7.06 31.7.07
Starpoint UB0PAL MSCI Startpoint-MSCI
Quelle: Derivative Partners AG
Mit Alpha-Zertifi katen können Anleger eine marktneutrale Rendite erzielen. Im Optimalfall gelingt
dies unabhängig von der jeweiligen Börsenphase. Zu dieser seltenen Spezies zählt das in Deutsch-
land kotierte Zertifi kat mit der WK-Nummer UB0PAL.
einen Anteil an Bonus-Zertifi katen von beinahe 20 Prozent. Seit
der Aufl egung gelang es in jedem Jahr, die Benchmark zu schlagen,
wodurch sich die Outperformance mittlerweile auf über 100 Pro-
zent vergrösserte. Von der Ratingagentur Morning Star wird der im
Konkurrenzvergleich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielende
Fonds mit fünf Sternen, der höchsten Einstufung, bedacht.
Die vergangene Wertentwicklung ist zwar keine Garantie dafür,
dass der Fonds auch künftig hohe Renditen einfährt. Gemäss Aus-
sagen des Portfolio Managers besteht allerdings nicht die Absicht,
den erfolgreichen Anlagestil zu ändern. Dieser basiert auf einer
konsequenten Suche des Anlageuniversums nach günstigen und
liquiden Aktien (Schwerpunkt Blue Chips). Zur Vermeidung von
Klumpenrisiken weist der Fonds einen hohen Diversifi kationsgrad
auf, indem Einzelpositionen auf maximal 2,5 Prozent des Depotan-
teils begrenzt werden.
payoff-Einschätzung: UB0PAL zählt zu den besten Alpha-Konzep-
ten, die derzeit im Markt erhältlich sind. Gerade in der aktuell sehr
schwierigen Zeit bieten marktneutrale Lösungen erhöhte Sicher-
heit. Das muss keineswegs auf Kosten geringerer Renditechancen
erfolgen, wie ein Backtesting (vgl. Grafi k) zeigt. Seit der Aufl egung
des Fonds hätte der Anleger mit der Zertifi katelösung sogar ei-
nen grösseren Gewinn eingestrichen als mit dem Kauf des Fonds
selbst, und dies mit einer wesentlich geringeren Volatilität.
WKN: UB0PAL – Open-end-Portable-Alpha-Zertifi kat von UBS
Gewinne in Haussen und Baissen
Dieter Haas| UB0PAL setzt auf die relative Performance des Star-
Plus Starpoint-Fonds gegenüber dem MSCI Weltaktienindex. Der
Anleger partizipiert 1:1 an der erzielten Überrendite. Dies kann bei
steigendem, seitwärts laufendem oder auch sinkendem Börsenum-
feld gelingen. Der einbezahlte Nominalwert wird jährlich verzinst
(Einjahres-Euribor abzüglich 1,25 Prozent). Sollte der Wert des
Zertifi kates unter die Marke von EUR 50 fallen, kommt es zu einer
vorzeitigen Rückzahlung. Dies erscheint mit Blick auf die Vergan-
genheit eher unwahrscheinlich.
Das Konzept ist leicht verständlich. Der Erfolg hängt jedoch voll-
ständig von der Qualität des Basiswertes ab. Beim StarCap Star-
point handelt es sich um einen globalen Aktienfonds, der am 2. Au-
gust 2000 lanciert wurde und an der Börse Luxemburg kotiert ist
(www.starcapital.de/fonds/starcap-sicav-starpoint). Das Fondsver-
mögen lag am 31.03. 2008 bei EUR 521,6 Mio. Die Fondsstruktur
weist einen Europa Bias auf und enthielt als Besonderheit zuletzt
«Seit der Aufl egung gelang es in jedem Jahr,
die Benchmark zu schlagen, wodurch sich
die Outperformance mittlerweile auf über
100 Prozent vergrösserte.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
30 PRODUCT NEWS
Quelle: Bloomberg
Risk-Return-Diagramm
Risk
Ret
urn
Kapitalschutz
Rendite-optimierung
Partizipation
HebelJPBER
DAX
9’000
8’000
7’000
6’000
5’000
4’000
3’000
2’000
29.12.95 29.12.97 29.12.99 29.12.01 29.12.03 29.12.05 29.12.07
DAX
Quelle: Derivative Partners AG
Börsen sind keine Einbahnstrassen. Trotz dieser Binsenweisheit setzt nur ein Prozent aller
an der Scoach Schweiz kotierten Bonus-Zertifi kate auf seitwärts tendierende bis leicht sinkende
Basiswerte.
letzt, dann erhält der Anleger mindestens den Strike, der bei 62,5
Prozent des Ausgabekurses liegt. Dies entspricht einem Kursstand
des DAX von 4’234,375 Punkten. Sinkt der Basiswert darunter,
steigt die Partizipation im Verhältnis 1:1.
Bereits laufende Reverse-Bonus-Zertifi kate wie UBAAA und der
demnächst fällig werdende VZBDX haben sich prächtig entwickelt.
VZDAX hockt noch in den Startlöchern und lediglich der schon im
Mai 2006 emittierte VZBDA wurde am 31. Mai 2007 knapp vor
dem Ende der Aufwärtsphase ausgeknockt. Gemessen an der Seit-
wärtsrendite führt UBAAA die Rangliste an, gefolgt von VZDAX und
JPBER. In Bezug auf das Risiko einer möglichen Barriereverletzung
haben UBAAA (Barriere 10’212.09) und JPBER die Nase vorn, wäh-
rend der Grenzwert bei VZDAX (Barriere 8’222.10) nur minimal über
dem Allzeithöchst des DAX liegt. Dafür schneidet VZDAX mit der
offerierten Geld/Brief-Spanne im Sekundärhandel von durchschnitt-
lich 0,50 Prozent am besten ab.
payoff-Einschätzung: Wer gegenüber dem notorischen Optimismus
der Emittenten skeptisch ist, aber auch nicht zu den Schwarzmalern
zählt, der fi ndet in den Reverse-Bonus-Zertifi katen attraktive, Erfolg
versprechende Produkte. Es wäre zu wünschen, dass inskünftig die
Zahl deutlich ansteigt, damit die Investoren über mehr Anlagemög-
lichkeiten verfügen, zumal diese Kategorie auch in den kommenden
Monaten gute Ertragschancen verspricht.
JPBER – Reverse-Bonus-Zertifi kat auf den DAX von JP Morgan
Gegen den Trend
Dieter Haas| Mit JPBER wird das Angebot an Reverse-Bonus-Zertifi -
katen um ein neues Exemplar erweitert. Erneut fungiert der DAX als
Underlying, welcher mehr als die Hälfte aller ausstehenden Anlage-
produkte dieses Typs auf sich vereinigt.
Obwohl sich die Börsen derzeit vom Schock des schlechten Starts
ins neue Jahr erholen, sind die Aussichten für die kommenden Mo-
nate wenig berauschend. Ob es dem DAX vor diesem Hintergrund
gelingen kann, aus seiner mehr als zwölf Jahren gültigen Handels-
spanne zwischen 2’200 und 8’000 Punkten auszubrechen, darf
bezweifelt werden (vgl. Grafi k). Die Chancen für ein Verharren sind
weitaus grösser. Selbst im Falle eines Ausbruchs verfügen die An-
leger beim JPBER über eine ausreichende Reserve und brauchen
nicht gleich in Panik zu verfallen. Das deutsche Blue-Chip-Barometer
müsste bis zur Fälligkeit des Zertifi kates am 21. April 2011 die Marke
von 10’162.50 Punkten überschreiten, damit die Barriere gebrochen
wird und die Bonuszahlung entfällt. Wird diese Schwelle nicht ver-
«Das deutsche Blue-Chip-Barometer müsste
bis zur Fälligkeit des Zertifi kates am 21. April 2011
die Marke von 10'162.50 Punkten überschreiten,
damit die Barriere gebrochen wird und die Bonus-
zahlung entfällt.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
31 MUSTERPORTFOLIOS
Die Schweizer Börse tendierte in den letzten Monaten seitwärts. Die
Hoffnung auf eine dauerhafte Bodenbildung könnte sich im weiteren
Verlauf aber als trügerisch erweisen. Spätestens ab Mitte Jahr dürf-
te das sich eintrübende Umfeld (Zinsen, Öl und Konjunktur) der Zwi-
schenerholung ein Ende bereiten und zu neuen Rückschlägen an den
Börsen führen. Die Devise heisst unverändert:«Vorsicht ist die Mutter
der Porzellankiste.»
Die Depotabsicherung erfolgt mit Hilfe von Mini Shorts auf den SMI.
Mit MSMIY besteht nur eine geringe Gefahr, ausgestoppt zu werden,
zumal der kurzfristige, kostengünstige Call Warrant SMUMB auf den
SMI (Strike: 8’100 – Verfall 20.06.08) allfällige Risiken begrenzt. Der
jüngst gekaufte Mini Short CNFMC auf den CONF-Future dient als
Schutzschild gegen allfällig steigende Zinsen. Hohe Rohstoffpreise
und ein angeschlagener Bankensektor könnten zu unliebsamen Über-
raschungen führen.
Die Long-Seite wird gegenwärtig durch zwei ETFs und ein Bonus-Zer-
tifi kat abgedeckt. FRESMI bezieht sich auf den SMI, während XMSLI
1:1 am etwas breiter gefassten SLI partizipiert. Das Bonus-Zertifi kat
SMIXL mit einer sehr niedrigen Barriere von 4’210.49 SMI-Indexpunk-
ten bietet für den Fall eines erneuten Rückschlages eine willkommene
Seitwärtsrendite. Die Chance, dass die Barriere bis zum Verfall hält, ist
aus heutiger Sicht sehr hoch.
Da mit einer geschickten Sektor- oder Titelauswahl momentan wenig
Mehrwert generiert werden kann, bleibt das Depot auf die Indextracker
konzentriert. Die Auswahl wurde auf das absolute Minimum reduziert.
Sobald sich ein längerfristiger und vor allem dauerhafter Aufwärtst-
rend abzeichnet, wird das Portfolio wieder breiter ausgerichtet. Dies
dürfte allerdings frühestens gegen Jahresende der Fall sein.
Aufgrund der zu vorsichtigen Haltung sowie dem verunglückten, zu
früh erfolgten Kauf eines Mini Shorts auf den Wechselkurs EUR/CHF
hat das Depot zwischenzeitlich gegenüber der Benchmark etwas an
Terrain eingebüsst. Mittlerweile nimmt es aber erneut Fahrt auf und
konnte die relative Outperformance zum SPI wieder ausbauen. Sie be-
trägt per 26.05.2008 (10.00 Uhr) 16 Prozent.
Seit der Aufl egung des Depots am 02.03.2007 bis zum 26.05.2008
(10.00 Uhr) erreichte das Portfolio nach Transaktionskosten eine Per-
formance von plus 5,4 Prozent. Der SPI verlor in derselben Zeitspanne
10,6 Prozent, der SMIC 11,7 Prozent und der SPIEX 4,2 Prozent.
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dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
32 MUSTERPORTFOLIOS
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14
12
10
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
-10
-12
-14
-16
-18
-20
%
2.3.07 2.5.07 2.7.07 2.9.07 2.11.07 2.1.08 2.3.08 2.5.08
SPI Musterportfolio
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
33 PRODUCT NEWS REVIEW
In der Product News Review analysieren wir den Erfolg oder Misserfolg der vor einem Jahr im
payoff express oder payoff magazine präsentierten Strukturierten Produkte.
Produktvorstellungen und was daraus wurde
Das von Merrill Lynch im Mai 2007 lancierte Outperformance-Zertifi kat
OPUSD (Partizipation 225 Prozent) auf die Differenz der beiden Rohst-
offi ndizes MLCX01 minus GSCI mit 100 Prozent Kapitalschutz (payoff
05/07) ist ein Versuch zur Erzielung von Alpha. Der Merrill Lynch Com-
modity Excess Return Index (MLCX01) und der S&P Goldman Sachs
Commodity Excess Return Index GSCI sind in ihrer Zusammensetzung
Outperformance des MCLX01 ER gegenüber dem SPGSCI ER
(indexiert auf den 04.05.2007)
Quelle: Bloomberg (USD – indexiert per 10.5.07 – Start von OPUSD) Quelle: Derivative Partners AG (* Seit payoff 07/2007 (2.7.07–23.5.08))
60
40
20
0
-20
-40
-60
-80
99,6
%-USD
98,8
98,0
97,2
96,4
95,6
94,0
94,8
%
31.12.98 31.1.01 4.3.03 4.4.05 4.5.07 21.5.08
MCLX-Performance
OPUSD – rechte Skala
GSCI-Performance Outperformance (MLCX01-GSCI)
im Wesentlichen deckungsgleich. Wegen bedeutender Unterschiede hin-
sichtlich des Rollzeitraums und Rollmechanismus konnte im Backtesting
durch eine Long-Position im MLCX01 und einer gleichzeitigen Short-Po-
sition im GSCI ER eine konstante Outperformance erzielt werden. Was
auf den ersten Blick als eierlegende Wollmilchsau erschien, vermochte
im praktischen Härtetest bislang nicht zu überzeugen. Die in der Pro-
duktevorstellung gehegte Hoffnung einer ansprechenden Rendite bleibt
vorderhand Wunschdenken. Seit dem Start verlaufen die beiden Indi-
zes praktisch synchron, weshalb OPUSD noch immer leicht unter dem
Startkurs von USD 100 notiert.
Symbol: OPUSD ISIN: XS0296146441 Fazit
Produkttyp Kapitalschutz ohne Cap
Basiswert MLCX01 minus GSCIER
Emittent Merrill Lynch Ausblick
Verfall 24.05.2010
Kapitalschutz 100 Prozent
Performance
seit Vorstellung* -1,4 Prozent
Im payoff 06/07 wurde unter dem Titel «Riskante Wette» der Digi-
tal Put Warrant YUANS auf das Wechselkursverhältnis USD/CNY
vorgestellt. Bei einer Digital-Konstruktion müssen die fi xierten Be-
dingungen im Zeitpunkt des Verfalls erfüllt sein, damit das Ganze
ein Volltreffer wird. Im Falle von YUANS erforderten die Bedin-
gungen eine Aufwertung der chinesischen Valuta innert Jahresfrist
um mindestens 7,5 Prozent und eine Schlussfi xierung am 8. Mai
USD/CNY – YUANS
Quelle: Bloomberg Quelle: Derivative Partners AG (* Seit payoff 07/2007 (2.7.07-23.5.08))
7.8
USD/CNY USD
7.6
7.4
7.2
7.0
6.8
6.6
3’500
3’000
2’500
2’000
1’500
1’000
500
4.5.07 2.7.07 28.8.07 23.10.07 19.12.07 19.2.08 15.4.08
USD/CNY – linke Spalte Strike – linke Spalte YUANS – rechte Spalte
Auszahlungen, wenn USD/CNY < 7.125
2008 unter CNY 7.125. Die Spekulation glückte (vgl. Grafi k). Der
Dollar verlor gegenüber dem YUAN beinahe zehn Prozent seines
Wertes. Die mutigen Anleger, welche an das Auszahlungsprofi l
von YUANS glaubten, erhielten am Rückzahlungsdatum am 15.
Mai 2008 eine Auszahlung von USD 3000, was dem dreifachen
Einsatz im Vergleich zum Ausgabekurs entsprach.
Die Chancen bei der Besprechung von YUANS wurden mit 50:50
beziffert oder so hoch wie das Setzen auf Kopf oder Zahl beim
Werfen einer Münze. Rückblickend betrachtet, haben sich die Ri-
siken gelohnt und der damalige Schlusssatz: «Wer nichts wagt,
der nichts gewinnt», erwies sich zutreffend.
Symbol: Yuans ISIN: GB00B1X3L430 Fazit
Produkttyp Digital Put Warrant
Basiswert USD/CNY
Emittent Lehman Brothres
Verfall 05.05.2008
Performance
seit Vorstellung* +200 Prozent
YUANS – China lässt die Muskeln spielen
OPUSD – Alpha, wo bist du geblieben?
➚
➘
➙
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
34 PRODUCT NEWS REVIEW
Infrastruktur zählt zu den zukunftsträchtigsten Anlagethemen.
Viele Emittenten setzen dabei auf eigens kreierte Indexlösungen,
so etwa Goldman-Sachs, die in Zusammenarbeit mit der Deut-
schen Börse den INFRAX-Index entwickelten, oder die UBS mit
ihrem UBS Global Infrastructure Net TR Index. Einen anderen Weg
wählte die Bank Julius Bär. Sie offerierte den Anlegern im Früh-
sommer 2007 (payoff express 06/07) eine dreijährige Basketlö-
sung, die mit insgesamt 40 Titeln sehr umfangreich ausgefallen
JBGBE, INFRX, UB2STR versus NMX-Global (Performance in EUR –
indexiert ab 11.5.2007)
Quelle: Bloomberg Quelle: Derivative Partners AG (* Seit payoff 07/2007 (2.7.07-23.5.08))
110
%
105
100
95
90
85
80
75
11.5.07 11.7.07 11.9.07 11.11.07 11.1.07 11.3.08 11.5.08
NMX-Global JBGBE INFRX UB2STR
ist. Es schien damals eine offene Frage, welches Konzept am Ende
die Nase vorne haben wird. Lange Zeit gab es ein Kopf-an-Kopf-
Rennen. Erst in den letzten Wochen gerät JBGBE etwas ins Hinter-
treffen, nachdem es zu Beginn der Konkurrenz kurzfristig enteilt
war. Allen gemeinsam ist hingegen die Minderperformance im
Vergleich zum NMX Composite Infrastructure Global Index. Die-
ser richtet den Fokus auf Basis-Infrastrukturunternehmen, welche
durch eine natürliche Monopolstellung gekennzeichnet sind.
Symbol: JBGBE ISIN: CH0030325127 Fazit
Produkttyp Tracker-Zertifi kate
Basiswert Infrastruktur Growth Basket
Emittent Julius Bär Ausblick
Verfall 03.05.2010
Performance
seit Vorstellung* -14 Prozent
JBGBE – Auf der Strasse nach Nirgendwo?
Der Generikamarkt zählt zweifellos zu den attraktiveren Sektoren.
So schnitt der ABN AMRO Generic Pharmaceutical Index (AB-
NZGPHA) in den vergangenen Monaten deutlich besser ab als der
MSCI Weltindex. In USD liegt die Performance seit dem 30. Mai
trotz der allgemeinen Börsenschwäche leicht im Plus. Nicht von
dieser Entwicklung profi tieren konnte der im payoff 06/07 vor-
gestellte Generika Basket der ZKB. Die Rendite von GENER bleibt
bis dato deutlich hinter derjenigen des Generikaindex von ABN
GENER, VZGEN, ABN AMRO Generic Pharmaceutical TR Index und
MSCI-Welt TR-Index (USD-Performance – indexiert ab 30.5.2007)
Quelle: Bloomberg Quelle: Derivative Partners AG (* Seit payoff 07/2007 (2.7.07-23.5.08))
110
%
105
100
95
90
85
6.6.07 6.8.07 6.10.07 6.12.07 6.2.07 6.4.08 6.6.08
GENER VZGEN ABNZGPHA MSCI-Welt
AMRO wie auch dem nur sechs Aktien enthaltenen Konkurrenz-
Zertifi kat VZGEN zurück. Selbst der Weltaktienindex entwickelte
sich besser als GENER. Die getroffene Auswahl von insgesamt
14 Titeln sowie die vorgenommene Gewichtung der einzelnen Kom-
ponenten brachten bisher nicht den gewünschten Erfolg. Ob sich
dieser in der verbleibenden Restlaufzeit noch einstellen wird, darf
in Anbetracht des verunglückten ersten Jahres bezweifelt werden.
Wer auf Pharma-Nachahmerprodukte setzen möchte, dürfte mit
dem sich an ABNZGPHA orientierenden open-end Global Generika
Index Zertifi kat mit der WKN-Nummer ABN9PP besser fahren.
Symbol: GENER ISIN: CH0030900762 Fazit
Produkttyp Tracker-Zertifi kate
Basiswert Generika Basket
Emittent ZKB Ausblick
Verfall 18.05.2010
Performance
seit Vorstellung* -11,4 Prozent
GENER – Nachahmerpillen auf der Kriechspur
➘
➘
➘
➙
➙
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
35 DERIVE
Stabiler SeitwärtstrendDiese Analyse wird Ihnen präsentiert von the Screener:
Der Standard für unabhängige Aktienratings, www.thescreener.com
ADIDAS AG EUR 45.38
DE0005003404 | Analyse vom 24. Mai 2008
ADS | Deutschland Schlusskurs vom 23. Mai 2008
ADIDAS AG gehört zur Branche «Privat- & Haushaltswaren» und dort
zum Sektor «Schuhe». Mit einer Marktkaptalisierung von 14.57 Milli-
arden US Dollar zählt sie zu den «large-cap» Gesellschaften. Während
der letzten 12 Monate lag der Kurs zwischen EUR 51.26 und EUR
38.44. Der aktuelle Preis liegt 11.5 Prozent unter dem höchsten und
18.1 Prozent über dem tiefsten Wert in dieser Periode. Ergebnis seit
23. Mai 2007: ADIDAS AG: -9.2 Prozent, DJ Stoxx 600: -11.4 Prozent
Preis
– Fundamentales Kurspotenzial bei EUR 45: Über 15 Prozent.
– Branchenpotenzial: Sehr gut
Gewinnprognosen
– Leicht positive Gewinnrevisionen
Technische Tendenz
– Positives Momentum
Risiko
– Adidas weist ein Beta von 0.92 und bei steigender Volatilität
ein gesamthaft durchschnittliches Risiko auf.
– Mittelstarke Korrelation von 0.63 mit dem DJ Stoxx 600.
Ertragsoptimierung mit ADSAC
Die adidas Gruppe ist einer der führenden Anbieter in der Sportartikelin-
dustrie. Nach Jahren eindrücklichen Umsatz- und Gewinnwachstums hat
sich der Konzern auch in der schwierigen Marktphase gut behauptet. Für
2009 rechnet Adidas mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum
im hohen einstelligen Bereich, einer Rohertragsmarge zwischen 46 und
48 Prozent und einer Gewinnsteigerung im zweistelligen Bereich. Ge-
lingt das Unterfangen, liegen weitere kleine Kursfortschritte drin, auch
wenn es nach der diesjährigen Konzentration wichtiger Sportanlässe
(Fussball-EM, Olympiade) schwierig sein dürfte, die Dynamik aufrecht zu
halten. Eine Option für vorsichtig optimistische Anleger ist ADSCV ein
zu 100 Prozent kapitalgeschütztes Exchangeable Zertifi kat von Goldman
20 %
0%
10%
-10%
-20 %
-30%Jun-07 Aug-07 Dez-07Okt-07 Feb-07 Apr-08
ADS DJ Stoxx 600 PHG@EP
Vergleich (23. Mai 2007 – 23. Mai 2008)
Quelle: thescreener.com
Sachs. Seine Laufzeit endet am 20. Juli 2011. Durch die jüngste Avance
der Aktie hat sich die Wandelprämie auf rund zehn Prozent reduziert.
Weitere Details können unserer Webseite www.payoff.ch entnommen
werden. Für die nächsten Monate scheint ein klassisches Discount-
Zertifi kat wie ADSAC allerdings über ein ausreichendes Potenzial zu
verfügen, zumal nach den beiden sportlichen Höhepunkten wohl eine
Konsolidierungsphase ansteht und es nicht zu einem Durchstarten des
Kurses kommen dürfte. Die Aktie von Adidas weist in den drei letzten
Jahren eine geradezu idealtypische Kursentwicklung für Renditeoptimie-
rungs-Produkte auf. Bei einer leicht aufwärtsgerichteten Kurstendenz
kam es nie zu grossen Richtungsänderungen. Die Chancen stehen gut,
dass dies in den kommenden Monaten so bleibt.
Symbol: ADSAC Valor: 3’619’023
Produktkategorie Anlageprodukte
Produkttyp Discount-Zertifikate
Basiswert adidas – EUR 46.03
Emittent Sal. Oppenheim
Handelsplatz Scoach CH
Verfall 12.01.09
Briefkurs (29.5.08 – 17.30 Uhr) EUR 41.30
Ausübungskurs EUR 45.00
Discount 10,20 Prozent
Maximale Rendite 8,99 Prozent
payoff Rating * * *Risikoklasse mittel
Daten, Kurse, Termsheets www.payoff.ch
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
36 DERIVE
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
Das Ende der Erholung nahtWeitere Technische Analysen erhalten Sie kostenlos im täglichen Newsletter Daily Trading
auf www.hsbc-zertifi kate.ch
Absichern mit STOXQ oder abwärts nach oben mit VZSSX
Die seit Wochen anhaltende Erholungsphase an den Börsen dürfte
demnächst auslaufen. Trotz hoher Abschreibungen im Finanzsektor
scheint noch kein Ende in Sicht, auch wenn einige notorische Op-
timisten Licht am Ende des Tunnels sehen. Es bleibt lediglich eine
Frage der Zeit, bis die Krise am US-Hypothekarmarkt auf die Konsu-
menten durchschlägt und die nächste Runde im Korrekturprozess
einläutet. Für Europas grosse Konzerne, die im Dow Jones Euro Stoxx
vereinigt sind, bedeutet das eine weitere Verlangsamung der Gewin-
nentwicklungen. Dies dürfte der Börse wenig schmecken und zu ei-
ner Fortsetzung der Talfahrt führen. Dagegen kann sich der Anleger
durch den Kauf eines Mini-Shorts wappnen. Da es in jedem Trend
nicht nur eine Richtung gibt, empfi ehlt es sich, solche Exemplare zu
wählen, die auch Bärenmarktrallies unbeschadet überstehen kön-
nen. Mit einem Niveau von 4’660 wie bei STOXQ dürfte der Investor
auf der sicheren Seite sein. Eine Korrektur des europäischen Blue
Chips Index in die Region um 3’200, was 50 Prozent der zwischen
2003 und 2007 erzielten Gewinne bedeuten würde, erachten wir als
wahrscheinlicher als das Vorstossen in Richtung der alten Höchst-
werte um knapp 4’600. Mit STOXQ ist es möglich, die Abwärtswelle
voll auszureiten.
Wer es vorsichtiger mag, für den ist VZSSX eine valable Alternati-
ve. Der Open-end Short Tracker nimmt invers an den Bewegungen
des Dow Jones Euro Stoxx 50 teil, getreu dem Motto «abwärts nach
oben».
Symbol: STOXQ Valor: 3’301’146
Produktkategorie Hebel-Produkte
Produkttyp Short Mini-Futures
Basiswert SX5E – 3’752.24
Emittent ABN AMRO
Verfall Open-end
Handelsplatz Scoach CH
Briefkurs (29.5.08 – 17.30 Uhr) EUR 9.53
Leverage 3,97
Finanzierungslevel EUR 4’716.00
Stop Loss EUR 4’726.00
Ratio 1:100
payoff Rating * * * * *Risikoklasse hoch
Daten, Kurse, Termsheets www.payoff.ch
DJ EuroStoxx50 (daily)
Quelle: tradesignal.com
DJ EuroStoxx50 (daily) 3’900 Punkte – make or break
Beim DJ EuroStoxx50 kristallisiert sich immer mehr der Widerstands-
bereich bei 3’897/906 Punkten als ultimative Schlüsselzone heraus.
Hier fallen das Hoch vom Mai 2006 sowie das Tief vom März 2007 mit
mehreren Hochpunkten dieses Jahres zusammen. Letztere bilden zu-
dem die Nackenlinie einer unteren Umkehrformation. Verstärkt werden
die beschriebenen Hürden zusätzlich noch durch das 38,2%-Fibonac-
ci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses seit Juni 2007 (3’859
Punkte). Um den europäischen Standardaktien wieder eine «bullishe»
Perspektive zu eröffnen, ist ein Sprung über die o.g. Hürden vonnöten.
Im Erfolgsfall ergibt sich aus technischer Sicht ein Anschlusspotenzial
von knapp 500 Punkten, so dass dann fast bereits wieder die Rekord-
stände des Jahres 2007 zwischen 4’503 und 4’573 Punkten auf die
Agenda rücken würden. Als Zwischenziel dient vorher noch die Kom-
bination aus dem Korrekturtief vom August 2007 bei 4’029 Punkten
und der 200-Tages-Linie. Mit Blick auf die quantitativen Indikatoren
ist aber der charttechnische Befreiungsschlag in naher Zukunft nicht
unbedingt zu erwarten. So haben die Trendfolger MACD und Aroon
zuletzt synchron neue Ausstiegssignale geliefert, und im Verlauf des
RSI ist ein Bruch des seit Januar 2008 gültigen Haussetrends zu bekla-
gen. Die Markttechnik sensibilisiert also eher für die Unterseite. Wird
das jüngste Verlaufstief bei 3’695 Punkten unterschritten, droht ein
Test der Haltemarke aus dem Januartief bei 3’529. In diesem Umfeld
sollten Aktienbullen ihr Pulver bis zu einem defi nitiven Bruch der o.g.
Widerstände bei 3’900 Punkten trocken halten.
Jörg SchererTechnischer Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
37 DERIVE
Erfolgversprechende Mean-Reversion-Spekulation?Derivative Partners – Empfehlung für Juni 2008
Kommentar Derivative Partners AG
Rund 60 Prozent der Kosten für die Aufzucht von Rindern entfal-
len auf den Einsatz von Futtermittel wie Soja oder Mais. Steigen
deren Preise, hat das unmittelbare Folgen für die Fleischproduk-
tion. Diese wird zurückgefahren, da die Margen sinken. Der so
genannte Cattle-Zyklus weist eine durchschnittliche Dauer von
8 bis 12 Jahren auf. Solange braucht es zur Anpassung der Her-
dengrösse an die veränderten Rahmenbedingungen. Das letzte
zyklische Hoch in den USA, dem nach Indien, Brasilien und China
viertgrössten Produzenten, war im Jahre 1996 zu verzeichnen.
Wegen des jüngst starken Preisanstiegs bei Soja und anderen
Futtermitteln dürfte der Tiefpunkt inzwischen erreicht oder be-
reits durchschritten sein. In den USA liegt die gegenwärtige Popu-
lation mittlerweile rund 10 Prozent unter dem Stande von 1996.
Das Überschiessen der Sojapreise im Vergleich zu Lebendrind
wird somit auf Dauer nicht haltbar sein. Gemäss den aktuellen
Futures werden die Kurse von Lebendrind in den kommenden
Monaten deutlich anziehen und verlorenes Terrain wettmachen.
Mit Long-Short-Strategien lassen sich solche temporären Preis-
diskrepanzen ausnützen. SIGMA ein Long-Short Put Warrant
auf die Relation Weizen/Mais, welcher bei der diesjährigen Ver-
leihung der Swiss Derivative Awards den zweiten Platz bei den
Hebel-Produkten belegte, war der erste seiner Art. Obwohl etwas
zu früh lanciert, hat es inzwischen eine atemberaubende Perfor-
mance an den Tag gelegt und den Anleger für seine Geduld reich
entschädigt (vgl. Product News payoff special 04/08).
DERIVATIVE PARTNERS AG
Ausnutzen einer Marktanomalie mit SOYLC
Der von der UBS emittierte Put Warrant auf eine Long Sojabohnen/
Short Lebendrind-Strategie setzt auf einen Rückgang der Diver-
genzen auf ein normales Niveau. Im Falle eines Eintretens könnte
SOYLC auf Kursniveaus zwischen 30 bis 40 USD steigen, wie ein
Backtesting mit den fi xierten Ausgabebedingungen zeigt (vgl. Gra-
fi k). Die Chancen sind intakt, auch wenn die Emission wohl zu früh
erfolgte.
Eine starke Abweichung allein ist noch kein Hinweis auf eine unmit-
telbar bevorstehende Trendumkehr. Mittlerweile scheint aber eine
Bodenbildung eingesetzt zu haben, welche SOYLC nach Abschluss
der Konsolidierung in der zweiten Jahreshälfte zu voller Blüte bringen
sollte. Im Optimalfall gelingt bis zum Ende der Laufzeit die Rück-
kehr der Relation auf übliche Niveaus der Vergangenheit. Für SOYLC
verspricht das ein Kursgewinnpotenzial von gegen 300 Prozent bis
zum Verfall anfangs 2009. Ein grosser Malus ist allerdings der viel zu
hohe Spread von durchschnittlich fünf bis sieben Prozent (!!) sowie
die zu geringe Stückzahl im Sekundärhandel von lediglich 300. Das
Potenzial dieses attraktiven Produktes wird durch das unvorteilhafte
Market Making leider nicht voll ausgeschöpft. Schade eigentlich,
denn fairere Bedingungen könnten das Interesse an diesem einzig-
artigen Produkt beleben. Wer sich davon nicht abhalten lässt, was
angesichts der enormen Kurschancen durchaus verständlich ist,
sollte einen Kauf im Sekundärhandel nur unter längerfristigen Ge-
sichtspunkten vornehmen.
Symbol: SOYLC Valor: 3’693’494
Produktkategorie Hebel-Produkte
Produkttyp Put Warrant
Basiswert Long Soybeans/Short Live Cattle
Emittent UBS
Verfall 23.01.2009
Handelsplatz Scoach CH
Briefkurs (29.5.08 – 17.30 Uhr) USD 11.50
Ratio 1:1
payoff Rating * * * * *Risikoklasse hoch
Daten, Kurse, Termsheets www.payoff.ch
60
USD
50
40
30
20
10
0
-10
-20
31.3.00 31.3.01 31.3.02 31.3.03 31.3.04 31.3.05 31.3.06 31.3.07 31.3.08
SOYLC Ø-200-TageBacktesting SOYLC (innere Werte)
Long Sojabohnen/Short Lebendrind
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
38 LEARNING CURVE
Schön wie ein Regenbogen - Das Rainbow-Zertifi kat kann dem Anleger den Blick
ins Depot versüssen.
Verhältnisgewichtung oder Best-of-
Prinzip
Die meisten Rainbow-Zertifi kate lassen sich
zwei Typen zuteilen. Bei der Verhältnisge-
wichtung wird der beste Basiswert am Ende
der Laufzeit über- und der schlechteste unter-
gewichtet. Vom Renditestandpunkt betrach-
tet, erhöhen starke Unterschiede in der Ge-
wichtung die Ertragschancen. Am häufi gsten
wird die Relation 50/30/20 angewandt, aber
es fi nden sich auch andere Abstufungen wie
60/30/10 oder 55/25/20. Die Zahl der Ba-
siswerte schwankt normalerweise zwischen
drei und fünf. In seltenen Fällen (WKN: A0G-
M3U) werden bei Multikonzepten mehr als
drei in der Endabrechnung berücksichtigt.
Dies verwässert allerdings das Schlussre-
sultat, da es bei steigender Anzahl zu einer
Nivellierung der Rendite kommt.
Die am Ende der Laufzeit massgebende
Performance wird in der Regel auf Basis
einer Durchschnittsbildung (asiatische
Ausübung) berechnet. So wird während der
Laufzeit an zum voraus fi xierten Stichtagen
die Rendite berechnet. Alle gemessenen
Werte werden zum Schluss gemittelt. Die-
se Prozedur hat den Vorteil, dass das Risiko
eines just am Verfalltage eintretenden Son-
derereignisses eliminiert werden kann. Ne-
Dieter Haas| Wer nicht alle Eier in einen Korb
legt, was vom Risikostandpunkt aus wenig
sinnvoll ist, dem stellt sich die Frage nach der
richtigen Vermögensaufteilung. Zertifi kate mit
einem Rainbow-Mechanismus helfen dabei.
Sie gewichten die in einem Warenkorb zusam-
mengefassten Basiswerte erst nachträglich.
Dadurch gelingt es, über die angebotene Zeit-
spanne einen Mehrwert zu erzielen gegenü-
ber einer Gleichgewichtung. Das Vorgehen
bietet sich für verschiedene Varianten an.
So ermöglicht dieser Typ eine Optimierung
innerhalb einzelner Themen wie Wasser oder
ganzer Anlageklassen. Meistens werden da-
bei Aktienindizes einer Region (Europa, Welt)
zusammengepackt. Den grössten Nutzen
bringt der Rainbow-Mechanismus, wenn er
sich über mehrere, wenig korrelierende An-
lageklassen (Aktien, Obligationen, Rohstoffe,
Immobilien, Hedge Fund Indizes) erstreckt. In
diesem Falle wird dem Anleger die schwierige
Frage nach der günstigsten Vermögensauf-
teilung abgenommen. Es spart zudem die oft
hoch zu Buche schlagenden Transaktionsko-
sten, die bei einer dynamischen Asset Alloka-
tion anfallen.
Regenbogen-Zertifi kate ermöglichen eine rückwirkende Optimierung der ausgewählten
Basket-Komponenten. Dies verhindert einen Blick zurück im Zorn und bietet mässig erfolg-
reichen Portfoliomanagern erfolgreich die Stirn.
Rainbow-Mechanismus
Bild
: w
ww
.sxc
.hu
«Den grössten Nutzen bringt der
Rainbow-Mechanismus, wenn
er sich über mehrere, wenig
korrelierende Anlageklassen
erstreckt.»
«Der themenbezogene oder An-
lageklassen umfassende Rain-
bow-Mechanismus kann in allen
Marktphasen punkten.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
39 LEARNING CURVE
ben der Verhältnisgewichtung basiert der
überwiegende Rest der Rainbow-Zertifi kate
auf dem Best-Mechanismus. Hier wird nur
der Basiswert mit der besten Performance
berücksichtigt. Dabei schwankt die ange-
botene Partizipationsrate. Meistens liegt
sie unter 100 Prozent. Das an der Scoach
Deutschland kotierte Regenbogen-Zertifi -
kat der Credit Suisse (WKN: CSFB2W) fällt
mit 150 Prozent etwas aus dem Rahmen.
Diese Relation wird aber nur ausbezahlt,
wenn die drei Basiswerte (DJ Euro Stoxx
50, iBoxx Index und DJ AIG Commodity In-
dex) nie unter eine zu Beginn bei 50 Pro-
zent festgelegte Barriere fallen, was bislang
nicht der Fall war.
Der Mechanismus
Das Grundprinzip ist leicht verständlich und
schnell erläutert. Im Falle einer Vergleichsge-
wichtung fährt ein Anleger ohne Berücksichti-
gung von Transaktionsspesen oder allfälliger
Dividenden bei der klassischen Variante aus
drei Basiswerten immer besser als bei einer
gleich gewichteten Lösung (Fall 1 und Fall 2).
Einzig im wenig wahrscheinlichen Fall 3, bei
dem alle Basiswerte die gleiche Durchschnitts -
performance aufweisen, sind die Resultate
identisch. Aus den beiden Fällen 1 und 2 wird
aber eine der Schwächen des Mechanismus
ersichtlich. Je stärker die Streuung, desto
weiter entfernt liegt das Endergebnis von
derjenigen des Spitzenperformers.
Kapitalschutz häufi ges Zusatzfeature
Der themenbezogene oder Anlageklassen
umfassende Rainbow-Mechanismus kann in
allen Marktphasen punkten. In trendlosen,
eher schwierigen Zeiten kommt er häufi ger
zur Anwendung. Dazu hilft auch die Tatsa-
che, dass viele dieser Produkte mit einem
Kapitalschutz versehen werden. Dieses Zu-
satzelement wäre nicht immer notwendig, da
dieser Produkttyp meistens mit langen Lauf-
zeiten versehen ist und somit auch schwä-
chere Zeiten gut bewältigen kann. Das gilt
insbesondere wenn mehrere, untereinander
niedrig korrelierte Anlageklassen zusammen-
gefasst werden wie im Falle der WKN-Num-
mer 392901 (vgl. Product News). Bei Best of
Rainbow-Zertifi katen vermindert eine Beimi-
schung eines Kapitalschutzes die Partizipati-
onsrate. Sicherheit hat eben ihren Preis.
Erst begrenze Praxiserfahrungen
Die von den Emittenten durchgeführten
Backtestings zeigen durchaus respektable
Resultate. Ob diese auch in der Praxis er-
reicht werden, wird sich in zwei, drei Jahren
zeigen, wenn einige der Produkte die Fällig-
keit erreicht haben. Die bisherige Kursent-
wicklung vieler, vorwiegend in Deutschland
kotierter Exemplare verläuft im Rahmen der
Erwartungen. Speziell im Falle klassenüber-
greifender, wenig korrelierender Basiswerte
zeigen sich stetige, wenig schwankende Bil-
der. Der Rainbow-Mechanismus eignet sich
vor allem für vorsichtige Anleger, die wenig
Mut zur eigenen Entscheidung haben. Bezüg-
lich der Rendite sollten die Erwartungen aber
nicht zu hoch angesetzt werden.
Vergleiche per Fälligkeit zwischen Rainbow-Mechanismus und einer Anlage
zu jeweils gleichen Teilen
Beispiel 1
Basiswert A B C
Durchschnittsperformance der Basiswerte 10 50 40
Gesamtperformance Rainbow-Basket bei 50/30/20 39
Gesamtperformance bei Gleichgewichtung 33
Beispiel 2
Basiswert A B C
Durchschnittsperformance der Basiswerte -10 -30 40
Gesamtperformance Rainbow-Basket bei 50/30/20 11
Gesamtperformance bei Gleichgewichtung 0
Beispiel 3
Basiswert A B C
Durchschnittsperformance der Basiswerte 20 20 20
Gesamtperformance Rainbow-Basket bei 50/30/20 20
Gesamtperformance bei Gleichgewichtung 20
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dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
40 INVESTMENT IDEA
Optimiert in Agrarrohstoffe investierenRohstoff-Investments haben in den letzten Jahren bei Privatanlegern spürbar an Bedeu-
tung gewonnen. Goldman Sachs bietet nun Open-end-Zertifi kate an, die mit einem opti-
mierten Rollmechanismus ausgestattet sind.
Präsentiert von Goldman Sachs
Von dem jüngsten Aufschwung vieler Land-
wirtschaftsprodukte konnten Anleger mit ver-
schiedenen Zertifi katetypen bereits profi tie-
ren. Da gerade die Getreidearten aber meist
im Contango notierten, mussten unter ande-
rem Käufer von Open-end-Zertifi katen Rollver-
luste hinnehmen.
Goldman Sachs hat daher eine Strategie ent-
wickelt, die den Rollprozess optimiert. Sie
fi ndet ihren Niederschlag im S&P GSCI Agri-
culture Total Return E28 Strategy Index. Der
Index verfolgt das Ziel, die Risiken negativer
Rollrenditen zu senken, aber gleichzeitig die
Vorteile eines Investments in einen Rohstoff-
Symbol* Valor Basiswert Währungsschutz Ratio anfängliche Briefkurs
Hedginggebühr
EHAGC 3882564 S&P GSCI Agriculture Total ja 0.1 0.95% p.a. CHF 17.25
Return E28 Strategy Index
EHAGE 3882562 S&P GSCI Agriculture Total ja 0.1 0.95% p.a. EUR 17.25
Return E28 Strategy Index
EHAGU 3882563 S&P GSCI Agriculture Total nein 0.1 0.95% p.a. USD 17.25
Return E28 Strategy Index
* Die Produkte sind bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar.
Quelle: Goldman Sachs (Stand: 2.6.2008)
index zu wahren. Anleger profi tieren somit
weiterhin von einer breiten Diversifi kation,
niedrigen Kosten, hoher Liquidität und voller
Produkttransparenz.
Im S&P GSCI Agriculture Total Return E28
Strategy Index werden die Rollprozesse auf
zweierlei Weise optimiert: Zum einen werden
frühere, statische Rolltermine festgelegt. Bei
einigen Agrargütern wird zudem anhand sai-
sonaler Besonderheiten weniger gerollt. Histo-
risch betrachtet hätte sich die Kombination
aus statischer und saisonaler Rolloptimierung
ausgezahlt. So hätte der S&P GSCI Agricu-
lture Total Return E28 Strategy Index in den
vergangenen fünf Jahren um 110 Prozent zuge-
legt, während der S&P GSCI Agriculture Total
Return Index im gleichen Zeitraum um etwa
60 Prozent gestiegen ist.
Über die neuen Open-end-Zertifi kate in Quan-
to CHF, Quanto EUR und USD bietet Goldman
Sachs Anlegern die Möglichkeit, an der Ent-
wicklung des S&P GSCI Agriculture Total Re-
turn E28 Strategy Index zu partizipieren.
Weitere Informationen erhalten Sie auf un-
serer Webseite www.goldman-sachs.ch, wo
Sie auch die kostenlose Produktbroschüre fi n-
den, sowie direkt unter 044 224 11 44.
Der S&P GSCI Agriculture TR E28 Strategy Index im Vergleich
Quelle: Goldman Sachs
230
210
190
170
150
130
110
90
indexiert ab dem 22.4.03
70
4.03 10.03 4.04 10.04 4.05 10.05 4.06 10.06 4.07 10.07
S&P GSCI Agriculture Total Return Index
S&P GSCI Agriculture Total Return E28 Strategy Index
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
41 INVESTMENT IDEA
Die ideale Alternative zum Geldmarkt – Cash Generator Zertifi kate in CHF, EUR oder USDInvestoren sind derzeit in einer schwierigen Lage: An den volatilen Aktienmärkten geht es auf und ab.
Auch auf den Bond- und Geldmärkten sieht die Situation nicht viel besser aus – relativ tiefe Zinsen
verleiten ebenfalls nicht zu Investitionen. Die neuen Cash Generator Zertifi kate von Merrill Lynch bieten
hingegen eine attraktive Möglichkeit, diese tiefen Zinsen zu umgehen. Die Verzinsung liegt etwa 2 Pro-
zent über derjenigen von Staatsanleihen mit vergleichbarer Laufzeit.
Highlights:
– Äusserst attraktive Verzinsung von 6,25
Prozent (EUR)
– Sehr tiefe Barriere bei ca. 32 Prozent
des aktuellen Index-Standes (EURO-
STOXX 50)
– Kurze Laufzeit von nur 2 Jahren
– Kotierung an der Scoach
– Das Produkt ist ebenfalls in CHF auf
Präsentiert von Merrill Lynch
den SMI und in USD auf den S&P 500
erhältlich. Die Coupons betragen 4,55
Prozent in CHF und 5 Prozent in USD.
Die Barrieren sind ebenfalls bei 32 Pro-
zent.
– In den letzten 10 Jahren ist keiner der
3 Indizes jemals auf den Index-Stand
der entsprechenden Barriere gesunken.
Produktbeschreibung
Der fi xe Coupon wird im ersten Jahr aus-
bezahlt, solange am Bewertungstag nach
einem Jahr die Barriere nicht berührt oder
unterschritten wurde. Falls der Index am
Laufzeitende unter der Barriere liegt, so
wird der Coupon des zweiten Jahres nicht
ausbezahlt und der Investor partizipiert
an der Performance des Index, statt 100
Prozent des Kapitals zu erhalten. Ein Unter-
schreiten der Barriere ausserhalb dieser 2
Bewertungstage mindert den Coupon und
die Rückzahlung nicht.
ML Cash Generator Zertifi kate – Der
Turbo für jedes Anleihenportfolio
Die US-Notenbank versucht, die ange-
spannte wirtschaftliche Lage durch Zins-
senkungen zu entlasten. Eine Politik, die
- im historischen Vergleich - vor allem bei
kurzen Laufzeiten niedrige Zinsen zur Folge
hat. Auch in der Schweiz und Europa sieht
die Lage kaum besser aus. Die neuen Mer-
rill Lynch Cash Generator Zertifi kate eröff-
nen daher die Möglichkeit, einen Ausweg
aus diesem Dilemma zu fi nden und schon
bei einer relativ kurzen Laufzeit von nur 2
Jahren, die Aussicht auf eine attraktive Ver-
zinsung zu erhalten. Die Barrieren dieser
Produktreihe wurden so tief gewählt, dass
selbst ein Rückgang der Indizes auf ihre
tiefsten Indexstände im letzten grossen
Bärenmarkt der Jahre 2000 bis 2003 die
Barrieren unberührt lassen würden.
Weitere Informationen sowie Produktbro-
schüren fi nden Sie auf unserer Webseite
www.merrillinvest.ch sowie direkt unter
Tel. +41 44 297 77 77.
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
42 RATING WATCH
Emittent A kann mit den 15 % des Kapitals,
dass für den Kauf einer Option zur Verfügung
steht, ein weitaus attraktiveres Produkt ge-
stalten, als dies Schuldner B mit 7,5 % des
Kapitals tun kann. In der Praxis könnten die
entsprechenden Kapitalschutz-Produkte auf
den SMI bei jeweils 100 % Partizipation fol-
gende Caps aufweisen:
Produkt Emittent A: Cap bei 155 %
Produkt Emittent B: Cap bei 120 %
Das Produkt von Emittent A ist vom Auszah-
lungsprofi l (Payoff) her weitaus attraktiver
als dasjenige von Emittent B. Dieses vorteil-
haftere Payoff entschädigt für das grössere
Schuldnerrisiko, das der Anleger beim Pro-
dukt des Emittenten A trägt. Es kann nun
aber der Fall sein, dass sich der Emittent A
ungerechtfertigterweise zu Lasten des An-
legers bereichert, wie folgende Berechnung
verdeutlicht.
Emittent A
5 Jahre x 3,5 % (2 % risikoloser
Zinssatz und 1,5 % Credit Spread) = 17,5 %
abzüglich Erstellungskosten und Marge 5 %
Zur Verfügung stehendes Kapital für
den Erwerb der Option 12,5 %
Emittent A berechnet in diesem Beispiel
lediglich einen Credit Spread von 150 Ba-
sispunkten, also 50 Basispunkte zu wenig.
Das daraus entstehende Produkt könnte
einen Cap von rund 140 % aufweisen.
Der Anleger verliert in diesem Beispiel ge-
genüber dem ursprünglichen Produkt des
Daniel Manser| Kredite haben wie jedes Gut
und jede Dienstleistung einen Preis, beim
Kredit ist dies der Zins. Dieser setzt sich aus
zwei Teilen zusammen. Zum einen ist dies
der risikofreie Zins, also der Zinssatz, den ein
erstklassiger Schuldner wie beispielsweise
die Eidgenossenschaft für sein Fremdkapital
zahlen muss. Dieser Zinssatz widerspiegelt
das allgemeine Zinsniveau einer Währung.
Hinzu kommt noch der Risikoaufschlag,
der sogenannte «Credit Spread» (siehe
hierzu payoff magazine 05/08). Der Credit
Spread gibt Aufschluss darüber, wie stark
das Vertrauen der Fremdkapitalgeber in den
Schuldner ist. Je kritischer dieser beurteilt
wird, um so höher fällt der Risikozuschlag
aus. Die Finanzierung mittels Fremdkapital
wird so für einen risikobehafteteren Schuld-
ner teurer. Wie viel teurer, das bestimmt der
Markt durch Angebot und Nachfrage.
Spezialsituation bei Strukturierten
Produkten
Strukturierte Produkte sind im rechtlichen
Sinne Schuldverschreibungen, genau gleich
wie eine Anleihe. Im Gegensatz zu einer
Anleihe sind aber bei einem Strukturierten
Produkt zusätzliche Produktkomponente ein-
gebaut, beispielsweise eine Partizipation an
einem Basiswert. Durch diese zusätzlichen
Produkteigenschaften können die angebote-
nen Produkte kaum mehr miteinander verg-
lichen werden, da jedes Produkt ein wenig
anders funktioniert. Der Marktpreis, der bei
Anleihen einfach nachvollziehbar ist, kann bei
derivativen Produkten von einem Privatanle-
ger somit kaum genau bestimmt werden.
Dies kann von den Emittenten dazu genutzt
werden, sich mit Strukturierten Produkten
günstiger mit Fremdkapital einzudecken, als
das über den ordentlichen Anleihemarkt der
Fall wäre, wie folgendes Beispiel zeigt.
Produktbeispiel
5-jähriges kapitalgeschütztes Produkt
mit 100%iger Partizipation am SMI
aktueller 5-Jahres-SWAP: 2 %
Emittent A: Credit Spread 200
Basispunkte (2 %)
Emittent B: Credit Spread 50
Basispunkte (0,5 %)
Stark vereinfacht dargestellt stehen die Zins -
erträge während der Laufzeit dieses Pro-
dukts nach Abzug der Erstellungskosten für
die Finanzierung der Optionsstrategie zur
Verfügung. Bei den Emittenten A und B er-
gibt dies folgende Berechnung.
Emittent A
5 Jahre x 4,0 % (2 % risikoloser
Zinssatz und 2 % Credit Spread)= 20 %
abzüglich Erstellungskosten und Marge 5 %
Zur Verfügung stehendes Kapital für
den Erwerb der Option 15 %
Emittent B
5 Jahre x 2,5 % (2 % risikoloser
Zinssatz und 0,5 % Credit Spread)= 12,5 %
abzüglich Erstellungskosten und Marge 5 %
Zur Verfügung stehendes Kapital für
den Erwerb der Option 7,5 %
Mit der Finanzkrise und dem damit einhergehenden Vertrauensschwund gegenüber fast allen
Schuldnern sind die Preise für Kredite deutlich angestiegen. Schuldner aus der Finanzbranche
versuchen nun zum Teil, durch Strukturierte Produkte an günstigeres Fremdkapital zu kommen.
Die Vergleichbarkeit der Angebote ist für Privatanleger sehr schwierig.
Refi nanzierung mittels Strukturierter Produkte – problematische Entwicklung!
Ausführlichere Angaben zu der Bedeutung der einzelnen Ratings fi nden Sie im payoff
magazine 04/08 auf der Seite 38. www.payoff.ch (Rubrik payoff magazine)
«Der Credit Spread gibt
Aufschluss darüber, wie stark das
Vertrauen der Fremdkapitalgeber
in den Schuldner ist.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
43 RATING WATCH
Emittenten A aufgrund des tieferen Caps
eine Renditechance von 15 % (155 % – 140
%). Der Emittent dagegen erhält sein Fremd-
kapital 0,5 % p.a. günstiger, als wenn er das
Geld am Kapitalmarkt beschaffen müsste.
Schlechtere Bonität erlaubt «attrak-
tivere» Produkte
Wie die Beispielberechnungen zeigen, er-
scheint selbst das mit einem tieferen Cre-
dit Spread berechnete Produkt des Emit-
tenten A (Cap 140 %) deutlich attraktiver
als dasjenige des Emittenten B (Cap 120 %).
Dies sind die direkten Auswirkungen der
unterschiedlichen Bonitäten. Professio-
nelle Investoren ziehen diesen Faktor in
ihren Kaufentscheid mit ein, bei Privatan-
legern ist dies oftmals zu wenig der Fall.
Andreas Breiter, Equity Derivatives Institu-
tional Sales von der Rabobank in London
bestätigt denn auch, dass es für die mei-
sten Anleger bei Bonds selbstverständlich
ist, dass ein ausgezeichnetes Emittenten-
Rating seinen Preis hat, diese Sensibilität
bei Strukturierten Produkten momentan
vor allem bei Privatanlegern aber noch
nicht allzu stark verbreitet sei. «Hier wird in
die Überlegung häufi g nur der Preis einbe-
zogen, ohne das Rating der verschiedenen
Emittenten zu betrachten.» Kurzum, viele
Anleger lassen sich von optisch günstigen
Konditionen blenden und vergessen da-
bei die Ausfallrisiken. Anders sieht es bei
den professionellen Anlegern aus: «Im in-
stitutionellen Bereich sehen wir in der au-
genblicklichen Marktlage den Trend, dass
verstärkt ein ausgezeichnetes Emittenten –
Rating nachgefragt wird», so der Derivat-
experte der holländischen Bankengruppe.
Auch bei der global tätigen HSBC, welche
ebenfalls ein sehr gutes Rating aufweist,
werden ähnliche Feststellungen gemacht.
«Professionelle Anleger suchen bei uns vor
allem Sicherheit in erstklassigem Rating
und Funding», führt Heiko Weyand, Markt-
verantwortlicher Schweiz bei der HSBC in
Düsseldorf aus.
Risiken nur bewusst eingehen
Da am Markt kaum zwei genau identische
Produkte ausgegeben werden, ist es für
Privatanleger fast unmöglich, den effek-
tiv berechneten Credit Spread bei der Fi-
nanzierung eines Strukturierten Produkts
zu errechnen. Hinzu kommt, dass die am
Markt gehandelten Credit Spreads für In-
vestoren nur sehr schwer in Erfahrung zu
bringen sind. Die im payoff magazine mo-
natlich veröffentlichen Zahlen bieten hier
Hilfestellung und bringen Licht ins Dunkel.
Für Privatanleger gilt es zu beachten, dass
Emittentenrisiken immer nur bewusst ein-
gegangen und diversifi ziert werden sollten.
Analog der Titel-Diversifi kation im Portfolio
sollte auch das Emittentenrisiko auf ver-
schiedene Banken verteilt werden. Um un-
erfreuliche Überraschungen zu vermeiden,
empfi ehlt es sich zudem, in regelmässigen
Abständen die Credit Spreads, und damit
das implizite Ausfall-Risiko zu überprüfen.
Denn nicht nur bei der Gesundheit gilt: Vor-
beugen ist besser als heilen.
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«Viele Anleger
lassen sich von optisch
günstigen Konditionen blenden
und vergessen dabei die
Ausfallrisiken.»
«Für Privatanleger gilt es
zu beachten, dass Emittentenri-
siken immer nur bewusst
eingegangen und diversifi ziert
werden sollten.»
«Strukturierte Produkte sind im
rechtlichen Sinne Schuldver-
schreibungen, genau gleich wie
eine Anleihe.»
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
44 RATING WATCH
Ratings im Überblick Ratings und Credit Spreads von in der Schweiz tätigen Derivat-Emittenten
S&P,
Fitch, ZKB
Moody's Beschrei-
bung
AAA Aaa Beste
Quali-
tät von
Schuld-
titeln
AA+ Aa1 Hohe
Quali-
tät von
Schuld-
titeln
AA Aa2
AA– Aa3
A+ A1 Gute bis
angemes-
sene Quali-
tät von
Schuldti-
teln
A A2
A– A3
BBB+ Baa1 Befriedi-
gende
Qualität
von
Schuld-
titeln
BBB Baa2
BBB– Baa3
BB+ Ba1 Spekulativ
BB Ba2
BB– Ba3
B+ B1 Deutlich
spekulativ
B B2
B– B3
CCC+ Caa Sehr
spekulativ
CCC
CCC–
CC Ca Hoch-
spekulativ
C C Extrem
spekulativ
D Emittent
ist zah-
lungsunfä-
hig bzw. in
Zahlungs-
verzug
Emittent Kredit-Rating Credit
Spreads*
in Basis-
punkten,
Stand
26.5.08
Verän-
derung
zum
Vormo-
nat
Trend
Moody’s S&P Fitch ZKB
ABN AMRO Aa2 AA- AA- - 48 +4 ➚Aargauische Kantonalbank - AAA - AAA - -
Banca del Gottardo - - - - - -
Bank am Bellevue - - - - - -
Bank Julius Bär - - Aa3 AA- - -
Bank Sal. Oppenheim - - A - - -
Bank Sarasin - - - - - -
Bank Vontobel - - - A+ - -
Banque Cantonale Vaudoise A1 A+ - A - -
Banque Pasche SA - - - - - -
BNP Paribas Aa1 AA+ AA - 37 +7 ➚Basler Kantonalbank - AA+ - AA - -
Bayerische Hypovereinsbank A1 A+ A - 41 +3 ➚Citigroup Aa3 AA- AA- - 78 -27 ➘Clariden Leu - - - - - -
Credit Suisse Aa1 AA- AA- A+ 49 +4 ➚Deutsche Bank Aa1 AA AA- - 37 +2 ➚Dresdner Kleinwort Aa2 A A+ - 42 -2 ➘DWS GO - - - - - -
EFG Finanical Products A2 - A - - -
Goldman Sachs Aa3 AA- AA- - 86 -33 ➘HSBC - - AA - 29 +/- 0 ➙JP Morgan Aaa AA AA- - 32 -28 ➘Lehman Brothers A1 A+ AA- - 265 -23 ➘Merrill Lynch A1 A+ A+ - 225 +5 ➚Rabobank Aaa AAA AA+ - 30 +/- 0 ➙Société Générale Aa2 AA- AA- - 37 -3 ➘UBS Aa1 AA- AA- AA 62 +2 ➚Valartis Bank - - - - - -
Zürcher Kantonalbank Aaa AAA - AAA - -
* Die Credit Spreads beziehen sich auf das jeweilige Mutterhaus, 1-jährige Laufzeit
Quelle: S&P, Moody’s, Fitch, ZKB
Quelle: S&P, Moody’s, Fitch, ZKB, Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
Grosse payoff-LeserumfrageNehmen Sie sich 3 Minuten Zeit für die payoff-Leserumfrage und gewinnen Sie eines
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45 VORSCHAU
Im nächsten payoff
Im nächsten payoff magazine berichten wir unter anderem
über…
Die aufstrebenden Schwellenländer legen ein enormes Wachs-
tumstempo vor. Aus diesem Grund wird dort in den kommen-
den Jahrzehnten ein riesiger Investitionsbedarf in Infrastruktur
entstehen. Aber auch die mittlerweile in die Jahre gekommene
Infrastruktur in der westlichen Welt dürfte einen guten Bei-
trag dazu leisten, dass die Unternehmen dieser Branche in Zu-
kunft volle Auftragsbücher haben werden. In der kommenden
payoff-Ausgabe vom Monat Juli befassen wir uns deshalb mit
dem Thema Infrastruktur.
Die payoff-Musterportfolios entwickeln sich besser als die
zugehörigen Indizes. In unserer nächsten Ausgabe stellen wir
das Musterportfolio Schweiz Optimierung detailliert vor und
erklären, was die Beweggründe für die getätigten Transakti-
onen waren, respektive, was wir für die Zukunft planen.
All dies und vieles mehr im nächsten payoff magazine.
Veranstaltungen 2008
18.6.2008 Strukturierte Zürich www.academy-
Produkte 08 execution.ch
3.–5.9.08 SFOA Montreux www.sfoa.org
Bürgenstock Meetings
23.–24.10.08 Messe für Zürich www.stp-messe.ch
Strukturierte Produkte
29.–30.10.08 Salon Romand Genf www.salonfi nance.ch
de la Finance
04.-06.02.09 Fonds 2009 Zürich www.fondsmesse.ch
Link zur Umfrage
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dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
46 MARKET MONITOR
Attraktive Neuemissionen
Achten Sie nicht nur beim Frühstück auf eine gesunde
Mischung aus Getreide:www.scoach.ch
Scoach, die europäische Börse für strukturierte Produkte, bietet Ihnen eine grosse Auswahl an Rohstoff-Investments. Ob Weizen, Gold oder Öl – hier finden Sie mit Sicherheit die passende Rohstoff-Anlage für Ihr Portfolio.
Partizipations-Produkte
Symbol Valor Basiswert Emittent Produkt-Typ Subtyp Barriere Bonus Level 1. Handelstag Verfall Währung
MULQI 3861052 ABN Money Market ABN Tracker-Zertifikate Bull (Quanto) 6.6.2008 Open-end CHF
Super Yield II Index
JAFRI 4258126 JB Afrika Basket JB Tracker-Zertifikate Bull 9.6.2008 9.6.2010 CHF
BKNOV 4266081 Novartis BKB Bonus-Zertifikate Bull 80% 117% 30.5.2008 22.3.2010 CHF
BNRDB 4211878 Nestlé/Novartis/Roche DB Bonus-Zertifikate Bull 69% 119% 12.6.2008 4.12.2009 CHF
Renditeoptimierungs-Produkte
Symbol Valor Basiswert Emittent Produkt-Typ Subtyp Cap Partizipationsrate 1. Handelstag Verfall Währung
UBSSK 4250777 UBS BKB Capped-Outperformance-Zertifikat Bull 120.00% 200% 30.5.2008 29.5.2009 CHF
Kapitalschutz-Produkte
Symbol Valor Basiswert Emittent Produkt-Typ Subtyp Kaptitalschutz Cap Level Partizipationsrate 1. Handelstag Verfall Währung
VUCRU 4250581 Crude Oil Future VT Kapitalschutz ohne Cap Bull 95% 80% 4.6.2008 27.5.2011 USD
CANIC 4263820 Nickel/Kupfer CLEU Kapitalschutz ohne Cap Bull 100% 135.00% 10.6.2008 6.6.2011 EUR
SAVER 4261804 Euro Stoxx 50 Index ML Kapitalschutz ohne Cap Bull 100% 100% 6.6.2008 6.6.2011 EUR
JRISE 4245024 CHF 10y Swap JB Kapitalschutz mit Cap Bull 100% 4.10% Siehe Termsheet 2.6.2008 29.5.2009 CHF
ZKB894 4241898 SMIM ZKB Kapitalschutz mit Cap Bull 95% 130% 95% 6.6.2008 30.5.2011 CHF
RAIND 3861049 RICI Enhanced ABN Diverse Kapitaschutz Bull 100% 95% 16.6.2008 7.6.2013 USD
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47 MARKET MONITOR
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Basiswert Produkttyp Art Symbol Valor Emit. Verfall Strike Basiswert Produkt CCY CHF Umsatz
SMI Index Knock-out Warrants Call KSMIE 3905083 ZKB 20.06.2008 7000 7510.92 1.41 CHF 88657792
Zurich Financial Services Warrants Call ZURKM 3635449 ZKB 19.12.2008 340 305.75 0.21 CHF 14358309
DAX Index Knock-out Warrants Call WDAXK 3976193 DB 20.06.2008 6600 7096.79 2.11 CHF 13590060
ABB N Warrants Call ABBOM 2546944 VT 18.12.2009 30 33.86 0.40 CHF 10651426
Gold fix PM Mini-Futures Long XAUJA 3669933 ABN Open end 771.85999 887.49 11.35 USD 8587117
Novartis N Warrants Call NOVIY 3855590 DB 20.03.2009 50 54.75 0.60 CHF 6792900
UBS N Warrants Call UBSIT 3798554 DB 20.03.2009 32.680813 25.1 0.08 CHF 6535949
Credit Suisse Group N Warrants Call CSGQH 3721111 DB 18.09.2009 57.5 53.10 0.36 CHF 4982049
DJ EURO STOXX 50 (Price) Index Knock-out Warrants Put SESXX 3813828 VT 19.09.2008 4100 3781.73 1.01 CHF 2926000
Swiss RE N Warrants Call RUKIH 3576118 DB 19.09.2008 80 80.95 0.40 CHF 2758733
Roche GS Warrants Call ROGDT 3721131 DB 20.03.2009 195 179.7 0.23 CHF 2603859
Petroplus Holdings AG Warrants Call PPHDW 3719899 DB 19.09.2008 57.5 37.5 0.48 CHF 2568297
NYMEX Natural Gas Future Sept. 08 Warrants Call GASUC 3614751 VT 26.08.2008 9 - 0.99 CHF 1644500
NYMEX Crude Oil Future Dec 08 Warrants Put OILZR 3876914 VT 17.11.2008 105 - 0.19 CHF 1432473
Nikkei 225 Index Knock-out Warrants Put SNIKP 3706375 VT 13.06.2008 15000 14338.54 0.35 CHF 1421574
S&P 500 Index Knock-out Warrants Put SSPXR 3991688 VT 19.09.2008 1525 1402.54 0.75 CHF 1239000
Brent Crude Oil Future DEC 08 Knock-out Warrants Put SOILU 3877051 VT 17.11.2008 130 - 0.03 CHF 1125156
E.ON AG Warrants Call EOAVU 3247833 VT 20.06.2008 125 136.48 0.81 CHF 1074322
Rieter N Warrants Call RIEDS 3744612 DB 19.09.2008 375 370 0.32 CHF 1051224
Richemont Units -A- Warrants Call CFRTV 3770936 VT 20.06.2008 60 64.95 0.26 CHF 1007660
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Basiswert Produkttyp Produktname Symbol Valor Emit. Verfall Basiswert Produkt CCY Umsatz
DJ EURO STOXX 50 (Price) Index Uncapped Capital Protected Capital Protected Note ENAAB 3300983 ABN 27.08.2012 3781.73 96.48 EUR 44993788
JPM Equity Basket Tracker Certificates Bear Tracker JPSNR 3375862 JPM 05.10.2009 - 8730.00 CHF 16435800
EUR 6M Swap Tracker Certificates Money Market Notes VXEUD 2049441 VT open-end - 109.80 EUR 14529091
ML US Oil & Gas Drilling and Services Basket Tracker Certificates Zertifikat DIGUS 3206624 ML 05.01.2009 - 125.00 USD 11472764
UBS Bloomberg CMCI Composite USD TR Index Tracker Certificates PERLES TCMCI 3179426 UBS open-end - 1526.00 USD 10619449
EUR 2Y Swap Tracker Certificates Swap Note VXEUS 2049442 VT open-end - 105.00 EUR 7056362
BCV Cluster Momentum Basket Tracker Certificates Zertifikat BCVCU 3242976 BCV 16.07.2008 - 101.20 USD 6215408
ABN Brazil Top 15 Basket Tracker Certificates Zertifikat BRAZO 1909465 ABN open-end - 380.50 USD 5732398
CSFB Tremont Investable Hedge Fund Index Tracker Certificates Zertifikat HEDGE 1723376 CS 31.12.2008 - 1090.00 EUR 5361056
ABB/Julius Baer/Swiss Life Barrier Reverse Convertibles Multi Defender Vonti VONRH 3467802 VT 21.11.2008 - 94.20 CHF 4602000
ABB N Discount Certificates ToY JTABW 3984465 BAER 06.11.2008 33.86 28.10 CHF 3848800
USD 6M Swap Tracker Certificates Money Market Notes VXUSD 2049445 VT open-end - 113.90 USD 3811424
SMI Mid Price Index Uncapped Capital Protected Protein ZKB708 2874274 ZKB 26.01.2010 1533.56 95.00 CHF 3757715
ML Natural Gas Bskt Tracker Certificates Zertifikat GASLY 2320452 ML 03.11.2008 - 173.90 CHF 3756016
Gold fix PM Uncapped Capital Protected CPC GOLCP 2932217 GS 13.08.2008 887.49 117.30 USD 3488079
UBS Bloomberg CMCI Soybean Oil Index Tracker Certificates Exchanges Traded TBOCI 3778768 UBS open-end - 2054.00 USD 3154272
Commodities
ABB/Nestlé/Roche GS Barrier Reverse Convertibles Barrier Reverse NRARC 3575971 CLEU 05.12.2008 - 90.70 CHF 3151613
Convertible
S&P 500 Index Various Yield Enhancement Bloc Plus Certificate SPXXT 3341126 GS 21.08.2008 1402.54 97.50 EUR 3092609
BCV Uranium Basket Tracker Certificates Zertifikat BCVUM 3689683 BCV 16.01.2009 - 99.10 CAD 2858646
Aktuelle Daten und Termsheet: www.payoff.ch
49 STYLE & PEOPLE
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
Das El Dorado der internationalen Kunstwelt
Vom 4. bis 8. Juni 2008 fi ndet in der Museumsstadt Basel zum 39. Mal die Art
Basel statt. Sie ist die weltweit wichtigste Kunstmesse und alljährlicher Treffpunkt
der internationalen Kunstwelt. Aus einer Rekordzahl von über 1’000 Bewerbungen
wurden 300 Galerien aus der ganzen Welt zur Teilnahme zugelassen. Sie präsen-
tieren Werke von über 2’000 Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Art-Unli-
mited-Ausstellungshalle mit 60 Grossprojekten und die Art Basel Conversations mit
international bekannten Referenten bilden Höhepunkte. Rund um die Kunstmesse
werden in den Kunstmuseen der Stadt sehenswerte Ausstellungen (zum Beispiel
Chaim Soutine, Andrea Zittel, Monika Sosnowska und Fernand Léger) gezeigt und
ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm angeboten.
www.artbasel.com
Krafft Basel – Das historische Hotel des Jahres 2007
Mitten ins Herz, in die Seele der Stadt.
Kein anderer Ort in der Stadt erlaubt
diesen Blick: Rhein, Münsterhügel, rei-
henweise Patrizierhäuser, Martinskirche,
alte Universität, Mittlere Brücke und die
Rheinpromenade.
Das Krafft wurde 1872 gebaut und durf-
te immer wieder spannende Gäste wie
Dimitri, Margrit Läubli und Cés Keiser,
Zarli Carigiet, Roy Lichtenstein und na-
türlich Hermann Hesse beherbergen.
Ein raffi nierter Mix aus Gründerzeit- und
50er-Jahre-Elementen mit Möbelklas-
sikern verleiht den frisch renovierten
Hotelzimmern einen unvergleichlichen
Charme.
Im Restaurant hinter dem Herd steht
Andi Steiner, der unter dem Leitsatz
«Küchenkunst, neu interpretiert» seine
Gäste verwöhnt. Alles wird hier hausge-
macht. Zu den Klassikern gehören die
Zeininger Forelle und die Kalbsleber-
tranche. Im Keller werden ausgesuchte
Weine gelagert, die ausschliesslich eu-
ropäische Provenienzen von kleinen und
mittelgrossen Produzenten haben.
Hotel Krafft, Rheingasse 12, 4058 Basel,
Tel. 061 690 91 30, www.krafftbasel.ch
Gewinnen Sie
ein «Menü Surprise» für 2 Personen!
Schicken Sie uns bis zum 27. Juni die richtige Antwort zur untenstehenden
Frage und gewinnen Sie ein Menü Surprise für zwei Personen (exkl. Getränke)
im Krafft Basel!
Welche Privatbank hat ihren Hauptsitz in Basel?
a) Julius Bär b) Sarasin c) Vontobel
Antwort an: style@payoff.ch
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
50 STYLE & PEOPLE
Exchange Traded Product Day
Am Mittwoch, dem 21. Mai haben die SWX
Swiss Exchange und die Scoach Schweiz
AG im neu eröffneten «Dolder Grand Ho-
tel» auf Grund der wachsenden Bedeutung
von Exchange Traded Funds (ETFs) und
Strukturierten Produkten beide Communi-
ties zusammen vereint und den Exchange
Traded Product Day veranstaltet. Das
payoff magazine war auch dort und hat für
Sie ein paar Eindrücke festgehalten!
Daniel Sandmeier, Credit Suisse, Giorgio Saraco, Scoach
Schweiz AG und Andreas Kropf, Derivative Partners Re-
search AG stossen gemeinsam auf den Erfolg von Struktu-
rierten Produkten an (von links)
Andreas Zollinger, AKB (links) und Clau-
dio Topatigh, ZKB genossen den Ex-
change Traded Products Day sichtlich
Natalia Chuard und Marino Basso, beide
Lyxor International Asset Management mit
Laurent Kissis, Société Générale (von links)
Paolo Giulianini (links) und Oliver Kilian,
beide von der Unicredit Group/ HVB
Heiko Weyand, HSBC (links) und Dr.
Wolfgang Gerhard, Sal.Oppenheim
Raphael Wolfram, Goldman Sachs
André Buck, Bank Vontobel (links) fachsim-
pelt mit Dr. Christian Gast von der UBS
Walter-Ulrich Käser, Sal. Oppenheim (links) und Thomas
Maurer, Bank Vontobel
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
der Emissionsbank und nicht dem Besitzer
des Zertifi kats ausbezahlt werden.
Komplizierte Produkte wie zum Beispiel ein
Multi Barrier Reverse Convertibles oder ein
Twin-Win-Zertifi kat enthalten den gleichzei-
tigen Kauf und Verkauf von mehreren, zum
Teil exotischen Optionen. Hier ist es für den
Aussenstehenden praktisch unmöglich, die
effektiven Kosten beziehungsweise den Ge-
winn der Emissionsbank zu berechnen. Dem
Anleger ist zu empfehlen, das Angebot an
der Scoach nach Produkten mit ähnlichen
Bedingungen zu durchsuchen und deren
Preise zu vergleichen.
Eine weitere Gewinnmöglichkeit für die
Bank wird auf Seite 40 beschrieben. Bei
den Diskussionen über den Preis darf
nicht vergessen werden, dass für den
Kauf letztlich die Qualität des angebote-
nen Produkts, also die Gewinnchancen
und das Risiko, entscheidend sein soll
und nicht der Gewinn, den die Bank dabei
erzielen kann.
mer geschrieben unter dem Titel «Das Klein-
gedruckte bei Derivaten». Schwieriger wird
es, wenn das Produkt den Kauf oder Verkauf
einer Option beinhaltet. Hier kann die Bank
die Option teurer verkaufen oder billiger
kaufen als gleiche Produkte auf dem Markt
kosten (z. B. Eurex oder Scoach). Dies kann
an einem Beispiel erläutert werden. Am 26.
Mai kostete NESCG, ein Discount- Zertifi kat
auf Nestlé mit Ausübungspreis CHF 510 und
Verfall am 12.01.2009 CHF 475.25, während
der Aktienkurs bei CHF 502 lag. Die gleiche
Emissionsbank verkauft einen Call (NESKH)
mit gleichem Ausübungspreis und Laufzeit
(ratiobereinigt) für CHF 37.50. Damit sieht
die Rechnung für die Bank so aus: Gewinn
= Preis des Discount- Zertifi kats plus Preis
des Calls minus Preis der Aktie = CHF 10.75
oder ungefähr 2 Prozent des eingesetzten
Betrags bei einer Laufzeit von noch 8 Mo-
naten. Wenn vor dem Verfall ein Dividenden-
termin liegt, so müssen die Dividenden in die
Berechnung einbezogen werden, da diese ja
51 READER’S VOICE
Reader’s VoiceLeser fragen, payoff antwortet
Letzthin hat sich ein Bekannter von mir
sehr negativ über Strukturierte Produkte
ausgesprochen. Er sagte, dass diese
hohe versteckte Kosten enthalten, mit
denen sich die Banken auf Kosten der
ahnungslosen Kunden bereichern. Was
meinen Sie zu diesem Vorwurf? Wel-
che versteckten Kosten sind wirklich in
Strukturierten Produkten enthalten? E.B.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das
Konstruieren und Emittieren von Struktu-
rierten Produkten eine Dienstleistung ist, für
welche die Banken bezahlt werden müssen.
Ob der dafür bezahlte Preis zu hoch ist, muss
der Anleger selbst entscheiden. Allerdings
ist es alles andere als einfach, die Kosten
von Strukturierten Produkten zu ermitteln.
Klar zu erkennen sind die Geld-Brief-Spanne
sowie Managementgebühren oder Dividen-
denverzicht bei Partizipations-Produkten wie
den üblichen Indexzertifi katen und Baskets.
Darüber hat payoff bereits in der Aprilnum-
dp payoff all about derivative investments | Juni 2008
52 TICKER NEWS
Ticker NewsIMPRESSUM
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tionen begründen keinerlei Haftungsansprüche.
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kategorisch ausgeschlossen.
Quelle
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Neue Kategorie bei Strukturierten
Produkten
Das Schweizerische Kategorisierungsmodell
von Strukturierten Produkten verzeichnet ei-
nen Neuzugang. Dazugekommen ist neu die
Kategorie mit dem Namen «Kapitalschutz mit
Knock-out», diese Produkte waren bis anhin
auch als Shark Note bekannt. Dies ist bereits
die 22. Kategorie im Kategorisierungsmodell
des Schweizerischen Verbands für Struktu-
rierte Produkte (SVSP). Aktuelle Informationen
dazu oder Bestellungen der Swiss Derivative
Map 2008 können unter www.svsp-verband.ch
gefunden bzw. gemacht werden.
Bank Vontobel steigt in den italienischen Markt ein
Die Bank Vontobel ist in Italien mit dem Geschäftsbereich Asset Management bereits seit 2003
erfolgreich tätig. Jetzt erweitern sie das Dienstleistungs- und Produktangebot und machen ihre
Expertise im Derivatgeschäft auch italienischen Investoren zugänglich. Die ersten Zertifi kate sind
seit Mitte März an der italienischen Börse kotiert, es handelt sich dabei um fünf Produkte. Ein
Open-end-Zertifi kat auf einen Nachhaltigkeitsindex und vier Open-end-Zertifi kate auf einen Mana-
ged Risk Index (siehe Product News payoff express 05/08).
Bear Stearns zieht sich aus dem deut-
schen Derivatmarkt zurück
Bekanntlich konnte Bear Stearns nur knapp
vor dem Kollaps gerettet werden. JPMorgan
wird die angeschlagene Investment Bank
übernehmen. Aus diesem Grund werden in
Deutschland Konsequenzen gezogen und
alle ausstehenden Open-end-Zertifi kate
rück erstattet. Zusätzlich werden noch alle
Zertifi kate mit limitierter Laufzeit gekündi-
gt, in welchen kein Volumen am Markt aus-
steht. Bei den restlichen Zertifi katen ist neu
JPMorgan Garantin.
Transparenz im Datengeschäft von
Derivaten wird erhöht
Die Derivative Partners Research AG erhöht
die Transparenz im Datengeschäft mit Struk-
turierten Produkten. Neu werden bei Multi
Asset-Produkten die einzelnen Basiswerte,
sowie die dazugehörigen Barrieren, Caps
und Strikes ausgewiesen. Zudem werden
Coupon-Produkte in die Zins- und Opti-
onskomponente unterteilt. Mit dem neuen
«Knock Flag» Feature wird darauf hingewie-
sen ob die Barriere eines Produktes bereits
verletzt wurde.
Tiefere Derivat-Volumen im April
an der Scoach
Im April 2008 wurde an der Schweizer
Derivatbörse Scoach ein Umsatz von
CHF 4’988 Mio. erzielt. Gesamthaft fan-
den 183’400 Transaktionen statt. Ver-
glichen mit dem Umsatz des Vormonats
hat sich dieser um 8,6 Prozent verrin-
gert. Im Vergleich zum April 2007 ist der
Umsatz um 16 Prozent gefallen. Gut
konnten sich an der SWX International
Bonds entwickeln.
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