View
2
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
AUSLANDSSEMESTER – ERFAHRUNGSBERICHT
Sommersemester 2016
Universidad Complutense de Madrid
Escuela Universitaria de Estudios Empresariales
Avenida de Islas Filipinas 3
28003 Madrid
Einverständnisverklärung:
Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines Namens, meiner Email-Adresse und
meines Erfahrungsberichtes an potentielle Interessenten sowie die Weitergabe des Erfahrungsberichts in
anonymisierter Form zum Download von der FK 14-Hompage
1.) Tipps zu Vorbereitungen
Anreise & Gepäck
Die Anreise nach Madrid gestaltet sich relativ einfach. Verschiedene Airlines wie IBERIA,
Aireuropa sowie Lufthansa bieten täglich Flüge zu unterschiedlichen Zeiten an. Ein
einfacher Flug von München nach Madrid kostet um die 80 – 100 €. Gepäck von 23 kg
sowie ein Handgepäck sind bei den meisten Fluglinien mit inbegriffen. Man kann aber auch
Zusatzgepäck für 30 € hinzubuchen. Ich bin Ende Januar hingeflogen und Anfang Juni
wieder zurück. Daraufhin im Juni noch zweimal, weil ich noch zwei Prüfungen zu schreiben
hatte. Im Schnitt bezahlte ich für Hin – und Rückflug 150 €.
Sprachkurs
Der Sprachkurs, welcher vor Beginn des Semesters von der Universität angeboten wird, ist
kostenlos. Zuvor muss man einen Sprachtest absolvieren und wird dann in die Gruppe mit
den entsprechenden Sprachkenntnissen eingeteilt. Der Sprachkurs begann am 1. Februar
und dauerte zwei Wochen. Man konnte schon einiges mitnehmen, wobei ich am tollsten
fand, dass man andere Erasmus Studenten kennenlernen konnte. Der Sprachkurs fand an
der Philologie Fakultät der Complutense statt (Ciudad Universitaria). Während des
Kurses durfte man einmal fehlen und erhielt nach Beendigung des Kurses ein Zertifikat
über das Sprachniveau. Hierzu musste man keine Prüfung ablegen. Während des
Semester wurde ebenso ein Sprachkurs angeboten, der jedoch um die 300 € kostete und
drei Tage die Woche stattfand. Nach dem Sprachkurs erhielt man nach Absolvieren einer
Prüfung sowie 70% Anwesenheit vier Credits. Diese können aber an der Hochschule
München nicht angerechnet werden.
BaföG
Ich beantragte vor Beginn des Auslandssemester BaföG bei dem zuständigen BaföG Amt in
Heidelberg. Der Antrag war vergleichbar mit einem „normalen“ BaföG Antrag und die
Bearbeitung verlief relativ schnell und reibungslos. Außerdem erhielt ich um die 100 € mehr
im Ausland. Daher empfehle ich jedem, dieses zu beantragen.
Versicherung
Ich habe keine weitere spezielle Versicherung abgeschlossen, da in meiner sowieso schon
ein halbes Jahr Auslandsaufenthalt mitinbegriffen ist. Das sollte aber jeder selbst
herausfinden, denn es besteht die Pflicht, versichert zu sein. Eine günstige
Auslandssversicherung gibt es z.B. bei der Debeka.
Wohnungssuche
Die Wohnungssuche gestaltete sich bei mir sehr schwierig, da ich einerseits in der Nähe
von der Universität wohnen wollte, um sie mit einer Metrolinie oder zu Fuß leicht zu
erreichen und andererseits eine ruhige Lage wollte. Wir suchten Wohnungen über Airbnb,
die auch möbliert waren. Es gelang uns nach mehreren Wochen eine adäquate Wohnung
zu finden, jedoch war diese relativ teuer. Ich erfuhr von anderen Erasmus Studenten, dass
sie relativ schnell WG - Zimmer finden konnten. Man kann z.B. auch erst mal in ein Hostal /
eine Pension gehen, um dann an der Universität einen Aushang für Wohnungssuche zu
machen. Ich denke, dass man relativ schnell ein WG - Zimmer bekommen kann.
Wichtige Dokumente
– Personalausweis und Kopien, wovon man eine mitnehmen kann, da man z.B. beim
Nutzen der Kreditkarte auch den Personalausweis vorzeigen muss
– Reisepass, den man am besten immer zu Hause im Safe lässt
– Führerschein, da man relativ günstig (ca. 30 €/Tag) ein Auto mieten kann, um die
Umgebung zu erkunden
– Krankenversichertenkarte
– Dokumente für die Universität (Learning Agreement, Changes during Mobility,
Document of arrival & departure, etc.)
– Passfotos
2.) Information zu Stadt/Land
Allgemeine Daten
Die Metropolregion Madrid zählt mit etwa sieben Millionen Einwohnern zu den größten
Metropolen Europas. Madrid ist mit rund 3,2 Millionen Einwohnern nach London und Berlin
die drittgrößte Stadt der Europäischen Union und die größte Stadt Südeuropas. Madrid ist
seit Jahrhunderten der geographische, politische und kulturelle Mittelpunkt Spaniens und
der Sitz der spanischen Regierung. Hier residieren auch der König, ein katholischer
Erzbischof sowie wichtige Verwaltungs- und Militärbehörden. Als Handels- und
Finanzzentrum hat die Stadt nationale und internationale Bedeutung. In Madrid befinden
sich sechs öffentliche Universitäten sowie verschiedene andere Hochschulen, Theater,
Museen und Kultureinrichtungen. Die Einwohner Madrids nennt man „Madrilenen“.
Kultur & Sehenswürdigkeiten
Man kann in Madrid sehr viel Kulturelles entdecken. Angefangen von den ganzen
Museen für Kunst wie Prado, Reina Sofia oder Thyssen-Bornemisza bis hin zu
naturwissenschaftlichen Museen wie Museo de Ciencia und Museo de America gibt es
noch Unmengen an anderen Museen oder auch Klöstern wie Monasterio de Encarnación,
welches mir persönlich am besten gefallen hat, zu sehen. Man kann sich bei schönem
Wetter in die Parks begeben (Parque Oeste, Retiro, Jardin Botanico), welche wunderschön
sind und zum Ausruhen einladen. Ebenso sind die zahlreichen Cafés einen Besuch wert.
Bei dem Museo de Romanticismo gibt es ein kleines Café im Innenhof, in welches ich mich
verliebt habe. Man sollte auf jeden Fall auch den Palacio Real, Plaza Major sowie Puerta
del Sol gesehen haben. Ich habe mir z.B. auch ein Musical angesehen (El rey de leones)
oder habe eine Flamenco – Show besucht. Beides war sehr interessant und auch
emotional. Ausgehen kann man in Madrid eigentlich jeden Tag. Vor allem die vielen Bars in
Malasana, Chueca oder Moncloa (Univiertel) laden zu dem ein oder anderen Getränk ein.
In den Restaurants sollte man auf jeden Fall alle möglichen Tapas ausprobieren. Ansonsten
gibt es auch viele ausländische Restaurants, z.B. auf der Calle Princessa (Maiia Thai) oder
Fridays mit leckeren Burgern. Verhungern wird man in Madrid auf jeden Fall nicht.
Wetter
Leider war das Wetter fast während meines gesamten Aufenthalts sehr kalt, regnerisch und
windig. Nur in den letzten drei Maiwochen gab es schönes Wetter. Daher war ich ein wenig
enttäuscht, da ich in Madrid deutlich besseres Wetter erwartet hätte. Als wir im Januar
ankamen war es wärmer als im März oder April. Das war schon sehr eigenartig. Als ich
Madrilener danach fragte, meinten sie, sie hätten solch ein Wetter auch noch nie erlebt.
Ausflugsziele
Wenn man dann mal mit den tollen Sehenswürdigkeiten fertig ist, kann man in das Umland
fahren. Ich empfehle auf jeden Fall, warme Tage auszusuchen, da es im Umland immer
kälter ist als in Madrid, weil die meisten Städte in den Bergen liegen. Hierzu gehört z.B.
Toledo. Diese Stadt besuchte ich Ende Februar und es gab einen Schneeregen. Daher
konnte ich sie nicht allzu sehr genießen, sie ist dennoch wunderschön. In Toledo kann man
den Mix der Religionen gut beobachten. Mich erinnnerte Toledo ein wenig an Andalusien.
Dann gibt es auch Segovia zusehen. Das ist ein weiteres kleines Städtchen mit einem
unglaublich gut erhaltenen Aquädukt sowie einem Schloss mit Museum. Außerdem kann
man in Segovia einen leckeren Lammbraten essen, welches die Spezialität dort ist.
Segovia war mein Favorit von allen Städtchen um Madrid. Alcala ist ein anderes
Städtchen, welches eine berühmte Universität sowie einige andere Sehenswürdigkeiten
besitzt. In Alcala kann man auch gut shoppen gehen. In Aranjuez gibt es ebenso ein
Schloss mit riesengroßem Park sowie einen kleinen Zug (tren pequeno), der einen durch
die ganze Stadt führt. Das muss man unbedingt gemacht haben. Wer ein paar Tage Zeit
findet und das nötige „Kleingeld“ besitzt, sollte unbedingt nach Valencia oder Alicante.
Diese zwei am Meer gelegenen Städte sind wunderschön und sehr gut zu erreichen. Von
Madrid aus kommt man in 2 ½ h nach Alicante. Nach Valencia benötigt man sogar nur 2
h mit dem Schnellzug AVE. Man fährt von Pinar de Chamartin aus und meiner Meinung
nach ist es sowohl günstiger als auch komfortabler als mit dem Flugzeug.
3.) Vor Ort
a) Informationen zur Wohnungssuche
Unterkunft
Ich hatte eine Wohnung über Airbnb und diese war relativ teuer. Meine erste Wohnung war
im Torre de Madrid. Dieser ist direkt an der Plaza de Espana. Demensprechend war auch
der Lärmpegel. Die Wohnung war zwar relativ gut isoliert, aber Baulärm konnte man
trotzdem nicht ausblenden. Obwohl die Wohnung als luxuriös beworben wurde, ließen die
Fenster Wind durch, die Fliesen im Bad waren unten drunter hohl, etc. Madrid bzw.
Spanien hat eine andere Auffassung von Qualität wie Deutschland. Die zweite Wohnung
lag im Viertel Chambari, ganz in der Nähe von der Universität. Leider war diese sehr
hellhörig, sodass man fast die Gespräche der Nachbarn fast bis ins Detail hören konnte.
Sowohl kostentechnisch sehr hoch als auch qualitätsmäßig sehr niedrig. Ich war auch in
Wohnungen von anderen Erasmus Studenten. Die zahlten deutlich weniger, dafür waren
sie ab vom Schuss, hatten winzige Zimmer und es war unerträglich heiß.
Telefon/Internet
Internet war bei mir in den Wohnungen immer mit inbegriffen. Telefonieren ist dank dem EU
Abkommen relativ günstig. Ich hatte eine Simkarte von Orange und habe im Monat ca. 10
€ gebraucht. Darin war Internet schon enthalten. Man kann dann zu anderen Orange
Kunden kostenlos telefonieren und hat die erste Woche auch die Möglichkeit alle
anderen Nummern kostenlos anzurufen. Es kommt wohl auf die Simkarte und den Tarif
an, den man sich holt.
Bankkonto
Ich habe in Madrid kein Konto eröffnet. Ich besitze schon seit Jahren eine Kreditkarte von
der DKB. Mit dieser kann man weltweit kostenlos Geld abheben. Ansonsten kann man auch
an der ein oder anderen Stelle mit der EC Karte bezahlen, wobei Kreditkarten beliebter
sind.
Sport-/Freizeitmöglichkeiten
Ich war im ersten Monat in der Bodyfactory an der Plaza de Espana angemeldet. Das
kostete monatlich um die 20€, wobei man bei der Anmeldung nochmal genauso viel
bezahlen musste. Hier wurden von morgens bis abends diverse Kurse angeboten
(Spinning, BodyPump, Yoga, Personal Defense Training, etc.). Leider war das
Fitnesscenter zu fast jeder Uhrzeit maßlos überfüllt. Da ich dann sowieso umgezogen bin,
wollte ich Crossfit & Boxen machen. Leider war dies sehr teuer. Es kostet um die 70€ im
Monat, wenn man 3 mal pro Woche trainieren will. Außerdem hätte man auch Ausrüstung
für mehrere 100€ gebraucht. Das war es mir dann doch nicht wert. Leider weiß ich nichts
bezüglich dem Sportangebot an der Fakultät. Aber ganz in der Nähe der Fakultät befindet
sich ein riesengroßes Fitnesscenter mit Schwimmbad (GoFit).
Verkehrsanbindung
Madrid verfügt über ein sehr gut ausgebautes Metro-Streckennetz. Außerdem fahren auch
Busse. Vor allem Nachtbusse sind von Vorteil, da zwischen 1.30 – 6 Uhr keine Metro fährt.
Zur Uni bin ich von der ersten Wohnung aus mit dem Bus der Linie 2 gefahren. Von der
zweiten Wohnung aus bin ich zu Fuß gelaufen. Es gibt für junge Leute bis 26 Jahren ein
Monatsabo bei der Metro. Dieses kostet 20€.
Einkaufsmöglichkeiten
Eines der Dinge, die man in Madrid sehr gut tun kann ist Einkaufen. Nicht nur weil die
Geschäfte täglich bis in die Nacht hinein geöffnet sind, sondern da z.B. Klamotten sehr
günstig sind. Auf der Gran Via gibt es diverse Läden wie Primark, Mango, Real Madrid
Fanshop, etc. Da ist wortwörtlich für jeden etwas geboten. Und egal wo man wohnt, es gibt
immer einen Supersol, Dia, Carrefour oder Sonstiges in der Nähe, die bis 21/22 Uhr
geöffnet sind.
b) Informationen zur Uni
Semesterzeiten
Mein Sommersemester begann am 11. Februar und endete am 31. Mai. Meine Prüfungen
waren am 31.Mai, 14. Juni und 21. Juni. Die letzte Prüfung der Fakultät fand am 24. Juni
statt.
Campus
Der Großteil der Campi der Universität befindet sich in der Ciudad Universitaria in Moncloa.
Leider ist die Tourismus Fakultät nicht dort, wo das ganze Studentenleben stattfindet,
sondern in der Avenida de Islas Filipinas. Es ist eine kleine Fakultät, in der auch Wirtschaft
mit dabei ist. Die Fakultät besitzt eine Cafeteria im Untergeschoss, einige Computerräume
und eine Bibliothek. Direkt nebenan befindet sich das Cafe Rodilla, in dem man leckere
Sandwiches, Kaffee und Kuchen kaufen kann.
Erasmusbüro/Einführung
Die Dame vom Erasmusbüro, die für die Incomings zuständig ist, spricht leider kein Wort
Englisch. Daher kann es am Anfang für den ein oder anderen schwierig werden, sich zu
verständigen. Dafür gibt es einen jungen Herren, der sich auch mal erbarmt, Englisch zu
sprechen, wenn es gar nicht anders geht. Die Einführungsveranstaltung fand kurz vor
Semesterbeginn statt und es wurde alles Wichtige in Kürze erklärt.
Qualität der Vorlesungen und Prüfungen
In den ersten beiden Wochen des Semesters hatten wir die Möglichkeit, uns die Kurse erst
einmal anzusehen, bevor wir uns entscheiden mussten, welchen Kurs wir belegen wollen.
Allderdings haben die Dozenten schon bei der 2. oder 3. Vorlesung Referate oder
Gruppenarbeiten vergeben. Daher musste man sich trotzdem zügig entscheiden. Ich
entschied nach Sympathie. Ich belegte einen Kurs auf Englisch und die anderen vier auf
Spanisch. Die Dozenten sind leider nicht allzu sehr an Erasmus Studenten interessiert. Die
meisten von ihnen halten ihre Vorlesung in demselben Tempo – egal ob mit oder ohne
Erasmus Studenten. Ich belegte folgende Kurse:
1. ) Politica de productos y servicios
Diese Vorlesung war auf Englisch und behandelte große Teile von Marketing und auch
psychologische Aspekte der Kaufentscheidung. Ich persönlich fand diese Vorlesung am
Interessantesten, da der Professor sie möglichst abwechslungsreich gestaltete. Die
Anwesenheit wurde zwar nicht geprüft, jedoch musste man ein mal pro Woche einen
einseitigen Aufsatz abgeben. Diesen durfte man aber auch während der Vorlesung
vorbereiten bzw. schreiben. Zum Ende des Semesters musste man ein Referat über eine
Marke halten. Die Prüfung bestand aus 15 Multiple Choice Fragen und war relativ gut
machbar, wenn man sich das Skript zuvor 1-2 mal durchgelesen hatte.
2.) Sostenebilidad, Turismo y Medio Ambiente
Diese Vorlesung war auf Spanisch und behandelte wie der Name schon sagt Tourismus im
Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Umwelt. Die Stunden waren teilweise sehr trocken,
da der Professor viel erzählte oder Studenten reden ließ. Er wollte, dass alle viel
mitmachen. Aber mit so wenig Spanischkenntnissen ist es sehr schwierig, sich an einer
Diskussion zu beteiligen. Dieses Fach war ohne Prüfung. Jedoch musste man während des
Semesters so viele Dinge schreiben (wissenschaftliche Arbeiten) und Gruppenarbeiten
sowie Präsentationen vorbereiten, dass ich zeitweise dachte, ich würde es gar nicht
schaffen. Der Professor war aber relativ fair und ich bestand das Fach mit einer guten
Note.
3.) Psicologia del Turismo Social
Dieses Fach war das Langweilste, das ich belegt habe. Es ging um Psychologie im
Tourismusbereich, aber die gesamte Vorlesung wurde von der Professorin in einer Tonlage
gehalten, dass man einfach nicht zuhören konnte. Außerdem war sie auch sehr schwer zu
verstehen. Wir mussten während des Semesters nicht anwesend sein, dafür aber immer
praktische Dinge während der Vorlesung in der Gruppe machen. Daher war es sinnvoll, so
oft wie möglich da zu sein. Ein paar Aufsätze musste man auch daheim schreiben. Am
Ende stand natürlich noch eine Gruppenarbeit mit einer Präsentation an. Ich denke, dass
die Professorin so ziemlich nach Sympathie bewertet hat. Aber machbar ist das Fach
allemal.
4.) Direccion financiera de empresas turisticas
Dieses Fach war vergleichbar mit Finanzmathematik. Am Anfang war es relativ einfach,
doch mit der Zeit wurde es relativ schwer. Daher war auch außer mir sonst kein
Erasmusstudent in diesem Fach. Wenn man gut in Finanzmathematik ist und Spaß daran
hat, kann man dieses Fach schon belegen. Aber aufgrund der fehlenden Fachterminologie,
kann es einen schon zum Verzweifeln bringen. Außerdem mussten wir jede Woche die
neue Lektion selbst lesen und auch einen Test ablegen. Während der Vorlesung erklärte
die Professorin kaum etwas und jeder rechnete für sich. Dementsprechend schwer war
dann auch die Prüfung. Die Professorin setzte zwei Termine an. Bei dem ersten Termine
durfte man die Unterlagen mitnehmen, bei dem zweiten nicht. Daher rate ich, den ersten
Termin wahrzunehmen.
5.) Gestion de eventos turisticos
Das war so ziemlich das schlimmste Fach für mich. Wie der Name erahnen lässt geht es
um Eventmanagement. Der Professor sprach in solch einer Schnelligkeit und nuschelnd,
dass man als Erasmus Student kaum Chancen hatte, auch nur die Hälfte zu verstehen.
Außerdem sollten wir ein Event planen, welches am Schluss aufgrund fehlender
Finanzmittel doch nicht stattfinden konnte. Das war natürlich total demotivierend. Die
Anwesenheit wurde bewertet sowie die Gruppenarbeit. Das größte Gewicht hat jedoch die
Prüfung, welche mit 50% zur Gesamtnote beiträgt und auch wenn man in den anderen
Teilen relativ gut war, kann man aufgrund der Prüfung durchfallen. Die Prüfung beinhaltete
20 Multiple Choice Fragen, die sehr in das Detail gingen. Ich habe das Skript zweimal
durchgelesen und war in fast allen Vorlesungen. Trotzdem gelang es mir nicht, die Prüfung
zu bestehen. Daher empfehle ich dieses Fach nicht zu belegen.
c) Integration und Kontakte
Einheimische
Ich persönlich war zutiefst enttäuscht von den Madrilenern. Ich war schon in vielen anderen
spanischen Städten und Orten, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Die Madrilener sind
sehr verschlossen, unfreundlich und desinteressiert an Ausländern. Ich habe im gesamten
Zeitraum nur eine spanische Freundin für mich gewinnen können. Ich bin ein sehr
kommunikativer Mensch, der nicht mal am anderen Ende der Welt Probleme hatte,
Kontakte zu knüpfen. Doch Madrid hat sogar mich besiegt. Ich denke, dass die Madrilener
einfach zu gestresst sind und eher unter sich bleiben, da sie die wenige kostbare Zeit, die
zur Verfügung bleibt mit Ihresgleichen verbringen wollen. Ich kann es auch ein wenig
verstehen, trotzdem finde ich es schade, dass solch eine Metropole so ein Bild bei mir
hinterlassen hat.
Austauschstudierende
In den ersten zwei Wochen während des Sprachkurses lernt man unheimlich viele
Austauschstudierende kennen. Die meisten stammen aus Italien, Deutschland, Frankreich,
etc. Den Salsaunterricht habe ich auch ausprobiert. Dort lernte ich aber keine anderen
Erasmus Studenten kennen. Ich fand hierfür das Integration Dinner, welches von der
Studentenvereinigung ESN veranstaltet wurde viel hilfreicher. Der Kontakt zu anderen
Erasmus Studenten blieb das ganze Semester über erhalten. Ohne die hätte ich wohl nicht
überlebt, da man zu Einheimischen schwer Kontakt knüpfen kann.
d) Allgemeines Fazit
Ich konnte meine Sprachkenntnisse von A2 auf B2 verbessern, obwohl ich kaum Kontakt zu
Einheimischen hatte. Anscheinend helfen die Vorlesungen und das viele Schreiben auch
einiges. Außerdem muss man ja tagtäglich Konversation führen.
Ich kann Madrid leider nicht weiter empfehlen, da es überhaupt nicht so war wie ich es mir
vorgestellt hatte. Natürlich ist Madrid eine tolle Stadt, in der man vieles sehen kann.
Trotzdem fand ich das Leben dort sehr anstrengend, weil es einfach unheimlich groß, laut
und trubelig ist. Außerdem war ich sehr von den Madrilenern enttäuscht, da ich sie als viel
offener und interessierter eingeschätzt hätte. Trotzdem bin ich froh, dass ich das
Auslandssemester zu Ende gebracht habe, weil ich denke, dass die Complutense eine
weltweit hoch angesehen Universität ist. Außerdem konnte ich meine Sprachkenntnisse
deutlich verbessern und weiß jetzt zumindest wo ich nicht leben will...
4.) Bilder über Partneruniversität, Stadt und Land
Recommended