Barrierefreier Tourismus für Alle – Eine Chance für Kärnten?! Barrierefreier Tourismus in...

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Barrierefreier Tourismus für Alle – Eine Chance für Kärnten?!

Barrierefreier Tourismus in KärntenKlagenfurt08.10.2009

Dr. Kai Pagenkopf

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Wovon reden wir?Wovon reden wir?

Barrierefreier Tourismus

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Wovon reden wir?

Auswirkungen des demographischen Wandels

Quelle: Österreichisches Institut für Familienforschung 2005

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• Abnahme der Bevölkerung in wichtigen Quellenländern

• Deutlicher Zuwachs der Gruppe 60plus sowohl in Österreich als auch in den Quellenländern

• Steigender Anteil mobilitäts- und aktivitätseingeschränkter Menschen im Alter

Wovon reden wir?

Auswirkungen des demographischen Wandels

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• mobilitäts- und aktivitätseingeschränkte Gäste (Menschen mit Geh-, Seh- Hör- oder Lernschwierigkeiten)

• chronisch erkrankte Menschen• Personen mit vorübergehenden Beeinträchtigungen• kleinwüchsige und großwüchsige Menschen• schwangere Frauen• Familien (Kinderwagen, kleine Kinder)• ältere Menschen• Personen mit schwerem Gepäck

Wovon reden wir?

Von barrierefreien Angeboten profitieren

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Barrierefreier Tourismus

Barrierefreiheit ist…

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Bauliche Barrieren

z. B. Niveauunterschiede, zu geringe Türbreiten und Drehflächen

Sensorische Barrieren

z. B. Informationsdefizite (fehlende Stadtpläne, unzugängliche Fahr- und Veranstaltungspläne, zu geringe Kontraste, Aufzüge ohne Sprachausgabe, Zimmernummern nicht tastbar)

Barrieren im Service

Barrieren in der Kommunikation

Wovon reden wir?

Barrieren sind nicht nur baulicher Art!

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• Architektur

• Verkehrsmittel

• Elektronik-, Informations- und Kommunikationssysteme

• Dienstleistungs- und Serviceangebote

Wovon reden wir?

Barrierefreiheit betrifft

Vorbereiten, Informieren und

Buchen

An- und Abreise

Ankommen und

Orientieren

Wohnen und Schlafen

Essen und Trinken

Freizeit und Sport

Service und Assistenz

Unterhaltung und Kultur

Ausflug und Shopping

An- und Abreise

Erinnern und Bestätigung finden

Quelle: ADAC 2003

Wovon reden wir?

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Barrierefreier Tourismus

2003: Ökonomische Impulse

Zeigt das große, aber ungenutzte Potential des barrierefreien Tourismus für Alle

Studien im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums

2008: Erfolgsfaktoren & Maßnahmen

Zeigt, wie Destinationen vom barrierefreien Tourismus für Alle profitieren

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NachfragesituationNachfragesituation

Barrierefreier Tourismus

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Nachfrage

Reiseintensität in % (> 5 Tage)

Gesamt-bevölkerung

Menschen mit Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen

2002 75,3 54,3

2006 74,7 58,3

Differenz - 0,6 + 4,0

Quelle: BMWi / Uni Münster / NeumannConsult / PROJECT M © 2008, Daten: F.U.R. RA 2003 und 2007

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Nachfrage

Reisehäufigkeit (> 5 Tage)

Gesamt-bevölkerung

Menschen mit Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen

2002 1,3 1,3

2006 1,3 1,4

Quelle: BMWi / Uni Münster / NeumannConsult / PROJECT M © 2008, Daten: F.U.R. RA 2003 und 2007

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Nachfrage

Reiseziele

Gesamt-bevölkerung

Menschen mit Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen

Inland 28,4 42,9

Ausland 71,6 57,1

Quelle: BMWi / Uni Münster / NeumannConsult / PROJECT M © 2008, Daten: F.U.R. RA 2003 und 2007

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Erfahrungen mit und Interesse an ausländischen Reisezielen

Nr. 3Nr. 3 Nr. 1Nr. 2

Source: IFG / PROJECT M © 2008, Data: F.U.R. 2007

Nachfrage

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• 37 % haben bereits wegen fehlender Angebote auf eine Reise verzichtet

• 17 % reisen wegen besserer barrierefreier Angebote ins Ausland

• 48 % würden bei besseren Angeboten häufiger verreisen

• 60 % sind bereit, für barrierefreie Angebote höhere Preise zu zahlen

Reiseverhalten mobilitäts- und aktivitätseingeschränkter Deutscher

Nachfrage

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Nachfrage

• reisen häufiger in der Nebensaison

• haben eine deutlich höhere Reisezieltreue

• haben die selben Urlaubsinteressen wie der Bevölkerungsdurchschnitt

Ansprache über Themenmarketing!

Reiseverhalten mobilitäts- und aktivitätseingeschränkter Deutscher

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Ökonomische Bedeutung und Impulse

Nachfrage

Derzeitige Bedeutung

Zusätzliche Impulse

Umsatz 2,5 Mrd. € 4,8 Mrd. €

Vollzeit-Arbeitsplätze

65.000 90.000

Quelle: BMWi / Uni Münster / NeumannConsult / PROJECT M © 2008, Daten: F.U.R. RA 2003 und 2007

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Nachfrage

• Übernachtung bei Verwandten und Bekannten

• Tagestourismus

• Kongresstourismus

• Begleitpersonen

• Ausländische Gäste

• Alle anderen, die von mehr Barrierefreiheit profitieren

Zusätzliche Bedeutung und Impulse durch

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AngebotssituationAngebotssituation

Barrierefreier Tourismus

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Angebot

• Barrierefreier Tourismus wird häufig immer noch als Spezialthema (Behindertentourismus) angebotsseitig entwickelt und vermarktet

• Barrierefreie Angebote beziehen sich weniger auf touristische Themen als auf bestimmte Zielgruppen (vor allem gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer)

Entwicklungsstand

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• Von einer geschlossenen Servicekette, die alle Ansprüche an einen selbstbestimmten Urlaub bedient, kann in keiner Region die Rede sein

• Es gibt eine Vielzahl von speziellen Informationsbroschüren und Websites zu barrierefreien Angeboten, häufig sind sie aber nicht in das professionelle Tourismusmarketing eingebunden

Entwicklungsstand

Angebot

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• Die meisten Aktivitäten im barrierefreien Tourismus für Alle gehen von Einzelinitiativen aus, nur selten wird das Thema bundes- oder landesweit strategisch verfolgt

• Es mangelt weiterhin an „Wissenstransfer“ – sowohl national als auch international

• Einige Destinationen haben deutschlandweit eine Vorreiterrolle übernommen und ziehen daraus Wettbewerbsvorteile

Angebot

Entwicklungsstand

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Strategien und MaßnahmenStrategien und Maßnahmen

Barrierefreier Tourismus

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Erfolgsfaktoren

1. Engagement der Entscheidungsträger

2. Koordination und Kontinuität

3. Netzwerkarbeit und Partizipation

4. Strategische Planung

5. Qualifizierung und Wissenstransfer

6. Infrastruktur- und Angebotsentwicklung

7. Kommunikation und Vertrieb

Erfolgsfaktoren im barrierefreien Tourismus für Alle

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• Politische Beschlüssez. B. kommunale Grundsatzbeschlüsse

• Unterstützung durch Verwaltungsspitze

• Barrierefreiheit / Design für Alle als Förderkriterium (u. a. Vergaberichtlinien bei öffentliche Ausschreibungen, Konzessionen)

1. Engagement der Entscheidungsträger

Erfolgsfaktoren

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2. Koordination und Kontinuität

• Barrierefreiheit als Schlüsselfaktor in allen Planungsprozessen

• Koordinator für barrierefreien Tourismus im Destinationsmanagement

Erfolgsfaktoren

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• Bildung von Netzwerken zwischen verschiedenen Destinationen

• Bildung von Netzwerken innerhalb einer Destination

3. Netzwerkarbeit und Partizipation

Erfolgsfaktoren

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4. Strategische Planung

• Berücksichtigung von Barrierefreiheit in tourismusrelevanten Konzepten (Tourismuskonzeptionen, Marketing- und Budgetplänen etc.)

• Barrierefreie Masterpläne für Regionen und Orte

Erfolgsfaktoren

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• Basis-Qualifizierung für Leistungs- und Entscheidungsträger

• Integration von Barrierefreiheit in bestehende Ausbildungsprozesse (Lehre, Studium etc.)

5. Qualifizierung und Wissenstransfer

Erfolgsfaktoren

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6. Infrastruktur- und Angebotsentwicklung

• Grundlage: Konzept des Design für Alle

• Produktentwicklung: Angebote entlang der Servicekette (nicht nur unterkunftsbezogen)

• Servicequalität und Qualitätsmanagement

Erfolgsfaktoren

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• Verlässliche, aktuelle Informationen

• Integration in den Marketingmix von Tourismusorganisationen, aber auch Special-Interest-Medien

• Differenzierte Ansprache über Themen, Motive, Lebensstile, Urlaubsformen

• Kommunikation des Komforts und der Qualität

• Erlebnis- und Bedürfnisorientierung statt Problematisierung („Ansprache über Stärken“)

• Internet: hier auch Web 2.0

7. Kommunikation und Vertrieb

Erfolgsfaktoren

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Kärnten kann sich den Herausforderungen erfolgreich stellen, indem es

Fazit

Barrierefreier Tourismus

• Barrierefreiheit als übergreifende Querschnittsaufgabe und Qualitätsmerkmal für alle Gäste begreift

• entsprechende Angebote verstärkt entwickelt und vermarktet

• sich verstärkt in bundesweite Marketingaktivitäten einbringt

• Barrierefreien Tourismus nicht als soziale Leistung begreift

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Vielen Dank für

Ihr Interesse!

info@neumann-consult.com

www.neumann-consult.com

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Barrierefreier Tourismus

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