Befristete Beschäftigungsverhältnisse Referenten:Nadine Barthel Nina Jäkel

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Befristete Beschäftigungsverhältnisse

Referenten: Nadine BarthelNina Jäkel

Gliederung

1. Allgemeine Fakten über befristete Beschäftigung 1.1 Definition (laut Gesetzgebung §3 TzBfG)1.2 weitere gesetzliche Grundlagen1.3 Statistiken (Branchen, Geschlechterverhältnis, Entwicklungstrend)

2. Arbeitnehmer vs. Arbeitgeber2.1 Vor- und Nachteile aus Arbeitgebersicht2.2 Vor- und Nachteile aus Arbeitnehmersicht

3. Prekarität befristeter Beschäftigung3.1 Prekaritätskriterien3.2 Wissenschaftler (Projektarbeit) vs. unqualifizierte Arbeitskraft im

Altenpflegebereich

4. Diskussion zu Strategien zur Befristung ohne Prekarität

1.Allgemeine Fakten über befristete Beschäftigung

1.Allgemeine Fakten über befristete Beschäftigung

1.1 Definition (laut Gesetzgebung §3 TzBfG)

Auf bestimmte Zeit geschlossener Arbeitsvertrag mit kalendermäßig bestimmter Dauer oder durch Art, Zweck oder Beschaffenheit der Arbeitsleistung begründet

Vertragsbedingungen angelehnt an die Tätigkeiten eines unbefristeten Arbeitnehmers im Betrieb (ggf. anwendbarer Tarifvertrag oder aus dem jeweiligen Wirtschaftszweig)

1.Allgemeine Fakten über befristete Beschäftigung

1.2 weitere gesetzliche Grundlagen

Befristung ohne vorliegen eines sachlichen Grundes ist bis zu einer Dauer von 2 Jahren zulässig (Gesamtdauer)

Befristung bei dem selben Arbeitgeber ist nur einmalig möglich, bei erneutem Beschäftigungsverhältnis kann der Arbeitnehmer nur noch unbefristet eingestellt werden

Ausnahmen

Bei Unternehmensneugründung sind Befristungen von bis zu 4 Jahren, ohne Vorlegen eines sachlichen Grundes, zulässig

Befristungen bis zu 5 Jahren sind ab dem vollendeten 52. Lebensjahres möglich

Entwicklungstrend

Quelle:http://www.arbeitnehmerkammer.de/cms/upload/Politik/Arbeit/Verdi_Tossens_080907.pdf

Geschlechtervergleich

Geschlechtervergleich

Seit 2000 befinden sich Frauen häufiger in befristeten Beschäftigungsverhältnissen als Männer

Gründe: • Befristung eher in Bereichen mit hohem Frauenanteil zu

finden• Potentielle Erwerbspause auf Grund von

Schwangerschaft/ Mutterschutz

Branchenvergleich (Neueinstellungen Bremen)

Quelle:http://www.arbeitnehmerkammer.de/cms/upload/Politik/Arbeit/Verdi_Tossens_080907.pdf

Branchenvergleich

Befristungswahrscheinlichkeit allgemein im öffentlichen Dienst häufiger als in der Privatwirtschaft

Quote der Befristung in kleinen Betrieben ist geringer, als in Betrieben mittleren und großen Umfangs

2.Arbeitnehmer vs. Arbeitgeber

2.1 Vor- und Nachteile aus Arbeitgebersicht

Vorteile:• Flexibilisierung der Produktion• Kostensenkung• Verlängerte Probezeit neuer Mitarbeiter• Vorübergehender Bedarf an Arbeitsleistungen (Projekte)

Nachteile:• Allgemein gehen regelmäßig wechselnde

Befristungsverträge mit häufigen Einarbeitungsphasen einher

2.2 Vor- und Nachteile aus Arbeitnehmersicht

Vorteile:• Möglichkeit der flexiblen Gestaltung des Erwerbslebens• Sprungbrett für Wiedereingliederung in Arbeitsmarkt

Nachteile:• Mangelnde Alternativen• Verringerte Einkommenschancen, geschwächte

Verhandlungsposition• Individuelle Planungsunsicherheit

3.Prekarität befristeter Beschäftigung

3.1 Prekaritätskriterien

a) Einkommen

b) Integration in soziale Sicherungssysteme

c) Beschäftigungsstabilität

d) Beschäftigungssicherheit

3.2 Wissenschaftler (Projektarbeit) vs. unqualifizierte Arbeitskraft im AltenpflegebereichI. Monetäre Ressourcen

Wissenschaftler (Projektarbeit) unqualifizierte Arbeitskraft im Altenpflegebereich

Relativ hohes EinkommenSoziale AbsicherungExistenzsicherungÜberbrückung der Phase der Arbeitslosigkeit (z.B. Verschriftlichung der Forschungarbeit ) Höhere Planungssicherheit (durch höhere Qualifikationen)

Verminderte Einkommenschancen

Geringe einkommensorientierte soziale Absicherung

Schlechte langfristige Planbarkeit

Instabiles Arbeitsverhältnis

II. Soziale Ressourcen

a) Sozialkommunikative Dimension

Wissenschaftler (Projektarbeit) unqualifizierte Arbeitskraft im Altenpflegebereich

gute Integration, da Befristung im Wissenschaftssektor üblich ist

Integration in Stammbelegschaft schwierig (Geringschätzung durch die Stammbelegschaft, weniger Mitspracherechte)

II. Soziale Ressourcen

b) Status- und Anerkennungsdimension

Wissenschaftler (Projektarbeit) unqualifizierte Arbeitskraft im Altenpflegebereich

Anerkennung durch Veröffentlichung, Titel, geleistete Arbeit allgemein führt zu neuen ProjektenSpezifisches Humankapital

Abgrenzung durch geringe QualifikationÜberwiegend Besitz von allgemeinem HumankapitalFührt zu Ersetzbarkeit

Identifikation mit der Tätigkeit (Zufriedenheit)

Identifikation mit der Tätigkeit (Unzufriedenheit durch mangelnde Anerkennung)Unattraktive Tätigkeit

III. Direkt berufs- und arbeitsbezogene RessourcenPlanungsdimension

Anpassung an Wechsel zwischen kurzzeitiger Arbeitslosigkeit und Projektarbeit

Wissenschaftler (Projektarbeit) unqualifizierte Arbeitskraft im Altenpflegebereich

Längerfristige Lebensplanung durch guten Lohn (Rücklagenbildung)Mögliche Weiterbildung/ Höherqualifikation während Projektarbeit

Keine Basis für längerfristige LebensplanungUnsicherheitserfahrungSchlechte Weiterbildungschancen (Kosten selbst tragen)Angst vor der Blockierung der beruflichen Karriere schwere körperliche Arbeit (Anstellungsrisiko im Alter)

IV. Außerberufliche Ressourcen

Wissenschaftler (Projektarbeit) unqualifizierte Arbeitskraft im Altenpflegebereich

Kongresse/ Tagungen Arbeit außerhalb des Instituts (Forschungsreisen)

Arbeit außerhalb der regulären Arbeitszeiten

4.Diskussion zu Strategien zur Befristung ohne Prekarität

Wie kann Prekarität in der befristeten Beschäftigung vorgebeugt werden?

„mehr Sicherheit durch Befristung, wenn unbefristeter Arbeitsvertrag in Aussicht“ (verlängerte Probezeit)

• Verbot der Diskriminierung ist gesetzlich geregelt (§4 TzBfG)

Gleichberechtigung gegenüber unbefristeten Angestellten

Inwiefern findet dies in der Realität Anwendung? Vorschläge der Seminarteilnehmer

Literatur

Giesecke, Johannes: Arbeitsmarktflexibilisierung und soziale Ungleichheit: Sozio- ökonomische Konsequenzen befristeter Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland und Großbritannien. 1.Auflage. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 2006

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