C. Hänchen S. Jenkel Sozialisation im Kindergarten

Preview:

Citation preview

C. HänchenS. Jenkel

Sozialisation im Kindergarten

http://www.reichelsheim-info.de/einrichtungen/steinbeisser/kiga_stein-Dateien/image004.jpg

Übersicht

Sozialisation im Kindergarten

1. Kindergarten 1.1. Geschichtlicher Überblick1.2. Kindergarten heute

2. Sozialisation im Kindergarten2.1. Rolle des Kindes2.2. Rolle des Erziehers2.3. Aufgabe des Kindergartens

3. Besondere Kindergartenarten4. Diskussion

1. Kindergarten

1.1 Geschichtlicher Überblick

- Der Kindergarten hatte im Laufe der Geschichte immer wieder verschiedene Funktionen

Hospitationsfunktion / Bewahrungsfunktion Bildungsfunktion / Erziehungsfunktion

- Im Zuge der Industrialisierung entstanden seit dem Ende des 18. Jh. die ersten Ansätze einer institutionalisierten Kleinkinderziehung Bewahrungsfunktion

- Anfang des 19. Jh.: Neue Aufgaben des KiGa: Erziehungs- und Unterrichtsfunktion

1.1 Geschichtlicher Überblick

- Erster Kindergarten in Deutschland: gegründet 1840 von F.W. August Fröbel

Ursprung des Wortes: „Kindergarten“

- Nach und nach bildete sich die Kleinkinderziehung im Laufe des 19. Jh. aus

Meistens unter der Trägerschaft von Kirchen

1.1 Geschichtlicher Überblick

- Im Nationalsozialismus(1933-1945) versuchte der NS- Staat sich neben der Schule auch der Kleinkind-erziehung zu bemächtigen

Der Staat wurde aber hier nicht so einflussreich wie im Bereich der Schule

Dennoch: Reformeinrichtungen wurden eliminiert, und es fand auch im KiGa NS- Propaganda und körperliche Ertüchtigung statt

- Nach 1945 wurde in der BRD an die KiGa- Struktur von vor 1933 angeknüpft

- Durch Bildungsexpansion wurde der KiGa- Besuch zum Bestandteil der Normalbiographie

1.1 Geschichtlicher Überblick

- In der DDR wurde der KiGa so bedeutsam wie nie zuvor oder danach in der dt. Geschichte

- Seit den 1970er Jahren wurden vermehrt von den Bundesländern Kindergartengesetze bzw. Kindertagesstättengesetze verabschiedet

- Nach der Wiedervereinigung wurde die Kindergartenlandschaft der neuen Bundesländer, derjenigen in der BRD angepasst Bildungspläne wie in der DDR wurden abgeschafft

- Erst neuerdings setzt man sich wieder mit dem Gedanken des Bildungsauftrags des KiGa auseinander

1.2 Kindergarten heute- Jedes Kind ist berechtigt, mindestens ein Jahr vor dem

Schuleintritt einen Kindergarten zu besuchen

- Der Besuch ist freiwillig. (Kindergartengesetz Art. 4)

- Der Eintritt soll auf Beginn des Kindergartenjahres und der Besuch regelmäßig erfolgen

- In SH gibt es 1604 Kindertageseinrichtungen mit 94.934 Plätzen

- Eltern können zwischen Halbtagsplatz am Vor- oder Nachmittag und einem Ganztagsplatz wählen

1.2 Kindergarten heute

- Kinderbetreuung unter 3 J. soll ausgebaut werden

„Krippenplätze“

- Träger der Kindertageseinrichtungen: Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Elternvereine oder

Unternehmen

- Aufträge von Kindertageseinrichtungen: Betreuung, Erziehung und Bildung

1.2 Kindergarten heute- Bildungsauftrag steht im Vordergrund:

1. kindliche Kompetenzen fördern2. Kinder in ihren individuellen Bildungswegen begleiten

3. Kindern neue Bildungswelten eröffnen

- 93,4 % der Kinder besuchen eine Kindertageseinrichtung vor der Einschulung

- Die Gruppengröße in Kindergärten soll 20 Kinder betragen

1.2 Kindergarten heute- Eltern müssen für den Kindergartenbesuch ihres

Kindes bezahlen

Beiträge sind Abhängig vom Einkommen der Eltern und in den Kommunen unterschiedlich

- Finanzierung eines Kindergartens:

Beispiel Kindergarten „Nordergraben“ Flensburg

- Stadt und Land decken ca. 50% der laufenden

Personalkosten

- Eltern, Stadt und Land ca. 85% der Kindergartenkosten - Ca. 15% der Kosten werden vom Träger durch nSpenden und Mitgliederbeiträge bezahlt

Das Kind kommt in den Kindergarten

2 Sozialisation im Kindergarten2.1 Rolle des KindesPhase: Kind kommt in den Kindergarten

- Entscheidendes Lebensereignis- Veränderung des Alltags- Loslösen von den Eltern- neues Umfeld- Tagesablauf- Kind ist Gruppenmitglied- Erfahrungen sammeln: Spielen, Entdecken,

Experimentieren- Kinder sind Forscher

2.2 Rolle der Erzieherin

• Erzieherin übernimmt nicht die Erziehung, sondern unterstützt, ergänzt, erweitert die familiäre Erziehung!

• Miteinander

• am Wohl und an den Bedürfnissen des Kindes orientieren

• Geduld, Vertrauen und Zutrauen

• Zuhören, Beobachten, individuell fördern

• Fort- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen

http://www.langenau.de/de/08_bildung/08.01_kindergaerten/images/i_hoervelsingen_ziele.gif

2.3 Aufgabe des Kindergartens

• Ziel: Sozialisation - Fähigkeiten, die sie im alltäglichen Leben benötigen; im Zusammenleben mit anderen; - Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen

und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit; - Individuum als aktives Mitglied der Gesellschaft

• Gesellschaft verstehen

• „Bildung mit Kopf, Herz und Hand“ (Pestalozzi)

2.3 Aufgaben des Kindergartens

• Praxisorientiert, alltagsbezogen, aktuelle Themen, Wünsche der Kinder werden berücksichtigt

• Bildungsleitlinien: Kindertagesstättengesetz (KiTaG)

• „Die Aufgabe der Kindertageseinrichtungen umfasst Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes“

• wesentliche Grundlagen für den weiteren Bildungsweg werden gelegt

• Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.

1. Körper, Gesundheit und Bewegung, insbesondere die Teilbereiche Wahrnehmung und Grob- und Feinmotorik,

2. Sprache(n), Zeichen/Schrift und Kommunikation, insbesondere zur Teilhabe an Bildungsvorgängen und zur Vorbereitung auf den Schuleintritt

3. Mathematik, Naturwissenschaften und Technik 4. Kultur, Gesellschaft und Politik, einschließlich des

Umgangs mit Regeln des sozialen Verhaltens

5. Ethik, Religion und Philosophie

6. musisch-ästhetische Bildung und Medien

2.3 Aufgaben des Kindergartens

ww

w.st.bonifatius.seelsorgeeinheit-loerrach.de

2.3 Aufgaben des Kindergartens

• „Aneignung von Welt“ ist eine Aktivität der Kinder, die niemand für sie Übernehmen kann

• Bildung ist Selbstbildung

• Erwachsene vermitteln nicht

• Bedingungen erstellen,

dass Kinder selbst

Fragen stellen und

Antworten suchen

3. Besondere Kindergartenarten:

- Waldorfkindergarten

Regelmäßigkeiten, viel Naturerleben, Einfache Spielzeuge

- Montessorikindergarten

Hauptsächlich Freiarbeit, eigene Zeiteinteilung, Erzieher soll nur Helfer- nicht Leiter beim Lernprozess sein

3. Besondere Kindergartenarten:- Bewegungskindergarten Mehr Bewegung für Kinder zur Förderung der kindgemäßen

Entwicklung Einrichtung muss besondere Kriterien erfüllen z.B.: besondere Räume, spezielle Spielgeräte,

Erzieher müssen besonders geschult sein

- Waldkindergarten Zwei Arten:

1. Der Waldkindergarten: kein festes Haus, Kinder sind im Winter 3 Stunden und im Sommer 4 Stunden unter

freiem Himmel 2. Der integrierte Waldkindergarten: Eine Gruppe eines

allgemeinen Kindergartens geht turnusmäßig in den Wald (nach 1-2 Monaten wechseln die Kinder) 

4. Diskussion

• These:

„Im Waldkindergarten und Bewegungskindergarten kommen die drei Grundpfeiler des Lernens

(Kopf: Wahrnehmung, Herz: Spaß, Hand: praktisch tun) stark zur Geltung. Im konventionellen Kindergarten lange nicht so stark.“

Somit kann das Lernen dort erfolgreicher geschehen. Somit ist auch die Sozialisation der Kinder in diesen Kindergärten erfolgreicher.

Quellenangaben• Projekt frühes Lernen - Kiga Fachverlag (2004). Soziales und emotionales

Lernen. Stuttgart: Klett.

• Österreicher, Herbert und Prokop, Edeltraut. Kinder wollen draußen sein. Natur entdecken, erleben und forschen. Seelze 2006: Kallmeyer.

• Konrad, Franz Michael. Der Kindergarten. Seine Geschichte von denAnfängen bis in die GegenwartFreiburg im Breisgau 2004: Lambertus.

• www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/VorschulischeBildung/AllgemeineInformationen/allgemeineInformation__node.html__nnn=true#doc382496bodyText2

• http://www.schleswig-holstein.de/Bildung/DE/VorschulischeBildung/Bildungsauftrag/Leitlinien/BildungVon_20Kindertageseinrichtungen/bildungVon_20Kindertageseinrichtungen__node.html__nnn=true

• http://www.staff.u-szeged.hu/~comenius/Pestal.pdf

• http://www.typisch-thueringen.de/interessant/charaktere/008_froebel/froebel.htm

• http://bundesrecht.juris.de/sgb_8/BJNR111630990.html#BJNR111630990BJNG000505308

• http://sh.juris.de/sh/gesamt/KTagStG_SH.htm#KTagStG_SH_P25• http://www.langenau.de/de/08_bildung/08.01_kindergaerten/images/i

hoervelsingen_ziele.gif• http://www.reichelsheim-info.de/einrichtungen/steinbeisser/

kiga_stein-Dateien/image004.jpg• Landesverordnung über Mindestanforderungen für den Betrieb von

Kindertageseinrichtungen und für die Leistungen der Kindertagespflege(Kindertagestätten- und -tagespflegeverordnung - KiTaVO)vom 13. November 1992, zuletzt geändert durch Verordnung vom 19. Juni 2007 (GVOBl. Schl.-H. S.323)

• http://www.montessori.de/

• http://www.waldorfkindergarten.de/

• http://www.bewegungskindergarten-rlp.de/index.php?show=1

• http://www.waldkindergarten.de/kiga.html#1

Recommended