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Kernlehrplanfuumlr die Sekundarstufe IIGymnasiumGesamtschulein Nordrhein-Westfalen
Chemie
Die Online-Fassung des Kernlehrplans ein Umsetzungsbeispiel fuumlr einen schulinternen Lehr-plan sowie weitere Unterstuumltzungsmaterialien koumlnnen unter wwwlehrplannavigatornrwdeabgerufen werden
Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf
Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220
poststelleschulministeriumnrwde
wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4723
1 Auflage 2014
Vorwort
Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut
Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren
Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer
Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen
Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen
Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo
Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5454
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5959
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf
Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220
poststelleschulministeriumnrwde
wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4723
1 Auflage 2014
Vorwort
Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut
Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren
Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer
Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen
Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen
Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo
Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5454
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5959
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Vorwort
Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut
Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren
Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer
Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen
Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen
Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo
Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5454
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5959
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
57
Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5454
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5959
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
10
1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5454
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5959
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5454
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5959
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5454
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 5959
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
10
1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
11
Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Chemie
Die Chemie als experimentell orientierte Erfahrungswissenschaft verfolgt das Ziel denAufbau der Stoffe und jegliche Stoffumwandlung zu untersuchen und zu erklaumlren Siegeneriert uumlbergreifende Theorien und Modelle zum Aufbau der Stoffe und zum Ablaufvon Stoffumwandlungen und die damit einhergehenden Energieumsaumltze sowie zur Be-schreibung und Erklaumlrung natuumlrlicher und technischer Prozesse Daruumlber hinaus liefertsie Kriterien fuumlr die Beurteilung technischer Systeme und Entwicklungen wobei Aspekteder Beeinflussung natuumlrlicher und technischer Ablaumlufe aufgenommen werden Bei che-mischen Untersuchungen spielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einerexakten Fachsprache das zielgerichtete Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimen-te das kriterien- und theoriegeleitete Argumentieren sowie das ordnende Strukturierenfachwissenschaftlicher Erkenntnisse eine herausgehobene Rolle Kennzeichnend sinddabei die wechselnde Betrachtung von Stoffen und Stoffumwandlungen auf der Stoff-und der Teilchenebene und die Verknuumlpfung dieser beiden Ebenen zur Erklaumlrung vonPhaumlnomenen Sachverhalten Konzepten und Gesetzmaumlszligigkeiten der Chemie
Ziele einer vertieften chemisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Chemisches Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnis der materiellen Weltsowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation Meinungsbildung undEntscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemloumlsungen und technischenEntwicklungen und traumlgt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei
Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer uumlbergreifen-den fachlichen Kompetenz besteht insbesondere darin die besonderen Denk- undArbeitsweisen der Chemie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehenund diese fuumlr Problemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzenSie umfasst die Faumlhigkeit konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzu-wenden um spezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennenPhaumlnomene mit theoretischen und experimentellen Methoden systematisch zu unter-suchen sowie gestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehenund darauf basierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zutreffen Sie findet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend undgestaltend mit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan beschreibt die Kompetenzen die als Ergebnis desUnterrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaft-liche Bildung als unerlaumlsslich angesehen werden
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
Vernetzung chemischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und aufbau-end auf den Basiskonzepten des Kernlehrplans Chemie der Sekundarstufe I werdenin der gymnasialen Oberstufe die Basiskonzepte Struktur ndash Eigenschaft ChemischesGleichgewichtDonator ndash Akzeptor sowie Energie herangezogen Dabei stellen die Basis-konzepte Chemisches Gleichgewicht und Donator ndashAkzeptor eine Ausdifferenzierungdes Basiskonzeptes Chemische Reaktion aus der Sekundarstufe I und das BasiskonzeptStruktur ndash Eigenschaft eine Erweiterung des Basiskonzeptes Struktur der Materie dar
Die Basiskonzepte haben wichtige strukturierende und orientierende Funktionen Siebeinhalten zentrale aufeinander bezogene Begriffe Modellvorstellungen und Prozessesowie damit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten Als Konzepte mit uumlbergeordneterBedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur Vernetzung des Wissensin unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Chemie Sie ermoumlglichen auszligerdem Sachver-halte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somit bilden sieuumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpften Wissens-netzes
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexe Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herangehens-weisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zuneh-mend selbststaumlndig chemische Sichtweisen kennen und erfahren Moumlglichkeiten undGrenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren das Erfassen Beschrei-ben Quantifizieren und Erklaumlren chemischer Phaumlnomene praumlzisieren und erweiternModellvorstellungen und thematisieren Modellbildungsprozesse die auch zu einer um-fangreicherenTheoriebildung fuumlhren Die Betrachtung und Erschlieszligung von komplexenAusschnitten der Lebenswelt unter chemischen Aspekten erfordert von den Schuumlle-rinnen und Schuumllern in hohem Maszlige Kommunikations- und Handlungsfaumlhigkeit ZurErfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt der Chemieunterrichtin der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalte unter Beruumlcksich-tigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativen Arbeitens In derexperimentellen Auseinandersetzung mit chemischen Fragestellungen erwerben dieSchuumllerinnen und Schuumller immanent und gezielt sicherheits- und gesundheitsbezogene
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Aufgaben und Ziele des Faches
Kompetenzensup1 Herangehensweisen die unterschiedliche Vorerfahrungen fachspezifi-sche Kenntnisse und Interessen auch geschlechtsspezifische in den Blick nehmen sindangemessen zu beruumlcksichtigen
Das Lernen in Kontexten ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestel-lungen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungenund solche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unter-richt und Lernprozesse bilden Geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbar istund die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflektierenden Durchdringung sowieeiner groumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Bearbeiten und Erarbeiten fachlicher Fragestel-lungen und Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig dieim Unterricht der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zuvertiefen um eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffenInsbesondere in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen undSchuumllern mit teilweise heterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Chemie in einem Kurs aufgrundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtem An-forderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ im Hinblick auf zusaumltzliche Forschungsbereicheund weitergehende Beispiele fuumlr Anwendungssituationen sondern vor allem qualitativetwa in der zu erreichenden fachlichen Tiefe dem Grad der Vertiefung und Vernetzungder Fachinhalte sowie in der Vielfalt des fachmethodischen Vorgehens
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Chemieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht im Grundkurs unterstuumltzt durch lebensweltliche Bezuumlge dieEinsicht in die Bedeutung des Faches und traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderungvon Kompetenzen zur Selbststaumlndigkeit der Lernenden bei
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischen vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einerWeise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren in variablenSituationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlne Vernet-zung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlich relevantenDisziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Die Schuuml-lerinnen und Schuumller sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifi-kationsphase in ihrer persoumlnlichen und fachlichen Entwicklung individuelle Foumlrderungerfahren und entsprechende Kompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklungzu sozialen studier- und berufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktivund verantwortungsbewusst an ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
16
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenProzesse und Gegenstaumlnde miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnunggetragen dass der gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigungvon Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
16
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
17
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
18
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die kontinuierlichbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Chemieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit chemische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenaus fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Angemessenheit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen angemessen zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern chemischeFragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderen Methoden hypo-thesengeleitet zu untersuchen sowie Ergebnisse zu gewinnen und zu verallgemeinernNaturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu formalen Modellen undTheori-en dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und Vorhersage Eine Reflexion derErkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaftenmit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Moumlglichkei-ten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderlicheFaumlhigkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist mitDaten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachlicheAusfuumlhrungen in schriftlicher undmuumlndlicher Form verstehen und selbst praumlsentieren zukoumlnnen Dazu gehoumlrt auch gebraumluchliche Darstellungsformen wie Tabellen Graphikenund Diagramme zu beherrschen sowie bewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentationeinzuhalten Charakteristisch fuumlr die Naturwissenschaften sind auszligerdemdasOffenlegeneigener Uumlberlegungen eigeneGedanken undUntersuchungsergebnisse einer fachlichenKritik durch andere auszusetzen sowie die kritische Auseinandersetzung mit fremdenIdeen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit uumlberlegtzu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltig zusammen-zutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist es moumlglich rationaleund begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Position zu beziehenFuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglich die Kenntnisund Beruumlcksichtigung von normativen und ethischen Maszligstaumlben bedeutsam nach de-nen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden koumlnnenEs ist jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr Problemloumlsungen einschaumltzen zu koumlnnenund zu erkennen wo naturwissenschaftliche Erkenntnis an ihre Grenzen stoumlszligt
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte chemisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen Im Inhalts-feld Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen werden Stoffklassen derorganischen Chemie und die Einstellung und Beeinflussung von Gleichgewichtsreaktio-nen betrachtet Fuumlr die ausgewaumlhlten Verbindungen der organischen Stoffklassen stehendie fuumlr die Chemie grundlegenden Struktur-Eigenschaftsbeziehungen im VordergrundDie systematische Aufdeckung der Zusammenhaumlnge von Stoff- und Teilchenebeneschafft Ordnung in der Stoffvielfalt Durch die Einbeziehung anorganischer Kohlenstoff-verbindungen und den Einblick in die Nanochemie des Kohlenstoffs wird die Vielfaltder Kohlenstoffverbindungen auf eine noch breitere Basis gestellt Die Behandlung derorganischen und anorganischen Kohlenstoffverbindungen ist fuumlr die Chemie grundle-gend und ermoumlglicht vielfaumlltige Zugaumlnge zum Verstaumlndnis und zur Einschaumltzung vonStoffen und Stoffgemischen des Alltags und der Lebenswelt Der Gleichgewichtsaspektist neben der Stoffumwandlung und der damit einhergehenden Energieumsaumltze einentscheidendes Merkmal zur Beschreibung von chemischen Reaktionen in Natur undTechnik Mit der Einbeziehung des chemischen Gleichgewichtes in die Betrachtung che-mischer Reaktionen und der Moumlglichkeit seiner Beeinflussung koumlnnen die Auswirkungenanthropogener Eingriffe in Kreislaumlufe der Natur eingeschaumltzt werden
QualifikationsphaseInhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren Im Inhaltsfeld Saumluren Ba-sen und analytische Verfahren werden chemische Reaktionen durch das Donator-Akzeptor-Konzept auf der Teilchenebene strukturiert und geordnet Eine chemischeReaktion wird dadurch mit Blick auf die Funktion von Teilchen analysiert Die Uumlbertra-gung der Gesetzmaumlszligigkeiten des chemischen Gleichgewichts auf Saumlure-Base-Reaktionenerlaubt es die Staumlrke von Saumluren und Basen abzuschaumltzen und mithilfe des Massen-wirkungsgesetzes zu quantifizieren Die Bestimmung der Konzentration von Saumlurenund Basen durch Titrationen ist ein grundlegendes analytisches Verfahren das z Bbei Untersuchungen von umweltrelevanten Aspekten eine herausragende Rolle spieltSaumluren und Basen als Stoffe ihre Reaktionen und ihre quantitative Erfassung bilden
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
einerseits einen Grundpfeiler der allgemeinen und anorganischen Chemie und findenandererseits vielfaumlltige Anwendungen im taumlglichen Leben in der Technik und Industrie
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie Das Inhaltsfeld Elektrochemie behandelt den Aufbauund die chemischen Reaktionen mobiler Energiequellen Elektrische Energie wird hieraus chemischen Reaktionen erhalten Andererseits wird elektrische Energie zum La-den vieler mobiler Energiequellen zur Gewinnung von Stoffen und zum Schutz vonGegenstaumlnden vor Korrosion genutzt Grundlegend fuumlr diese Reaktionen ist das Donator-Akzeptor-Konzept Die Umwandlungen von chemischer Energie in elektrische Energieund umgekehrt machen innere Zusammenhaumlnge zwischen den beiden Naturwissen-schaften Chemie und Physik sowie der Technik deutlich Die Verwendung mobilerEnergiequellen beeinflusst das taumlgliche Leben in einer modernen Gesellschaft Die Effizi-enz der Gewinnung Speicherung und Nutzung elektrischer Energie durch chemischeReaktionen ist eine Voraussetzung fuumlr die Beurteilung ihres Einsatzes Die Moumlglich-keit der Speicherung elektrischer Energie ist ein wichtiges Forschungsgebiet fuumlr dieEnergieversorgung der Zukunft
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndashWerkstoffe und Farbstoffe Im Inhaltsfeld Or-ganische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe werden mehrstufige gezielte Synthe-sen fuumlr Anwendungsprodukte behandelt Grundlegende Reaktionstypen lassen sich inKategorien einteilen die auch zur Gliederung und Systematisierung der Vielfalt organi-scher Verbindungen genutzt werden Kenntnisse von Reaktionsschritten ausgewaumlhlterReaktionstypen ermoumlglichen das Verstaumlndnis von Reaktionsablaumlufen Dabei werdenStruktur-Eigenschafts-Beziehungen mit chemischen Reaktionen verknuumlpft Die Gliede-rung organischer Reaktionen in Teilschritte erweitert den Blick auf die Vorhersage undBeeinflussbarkeit chemischer Reaktionen Makromolekulare Stoffe weisen gemeinsameaber auch spezifische Eigenschaften auf die zu vielseitig einsetzbaren Werkstoffen undProdukten des alltaumlglichen Gebrauchs fuumlhren Seit Beginn ihrer industriellen Herstellunghaben makromolekulare Stoffe an Bedeutung gewonnen diese Stoffe werden auchin der Zukunft eine herausragende Rolle spielen Farbstoffe spielen in fast allen Berei-chen des taumlglichen Lebens eine wichtige Rolle Molekuumlle die entsprechende Anteiledes elektromagnetischen Spektrums absorbieren weisen charakteristische Strukturenauf Viele Farbstoffe gehoumlren zur Gruppe der Aromaten einer Stoffklasse die auch invielen anderen Bereichen der Chemie von besonderer Bedeutung ist Die Absorptionelektromagnetischer Strahlung wird fuumlr spektroskopische Analyseverfahren genutztbdquoMaszliggeschneiderteldquo Molekuumlle sind Gegenstand vielfaumlltiger Forschung und spielen inder kuumlnftigen Produktentwicklung z B in der Medizintechnik oder beim Bau neuerSolarzellen eine besondere Rolle
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie der Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zusammenhaumlnge erlaumlutern unddabei Bezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzipien Gesetzen und Ba-siskonzepten der Chemie herstellen
UF2Auswahl
zur Loumlsung von Problemen in eingegrenzten Bereichen chemi-sche Konzepte auswaumlhlen und anwenden und dabei Wesentli-ches von Unwesentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung chemischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Sitationen chemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu Fragestellungen angeben
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und erfassen und gewonnene Er-gebnisse frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung chemischer Fragestellungen begruumlndete Hypothe-sen formulieren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung ange-ben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften einfache Experi-mente zielgerichtet planen und durchfuumlhren und dabei moumlglicheFehler betrachten
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und quantitative Zusammenhaumlnge ableiten und diese inForm einfacher funktionaler Beziehungen beschreiben
E6Modelle
Modelle begruumlndet auswaumlhlen und zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage chemischer Vorgaumlnge verwenden auchin einfacher formalisierter oder mathematischer Form
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit naturwissenschaftlicher Regeln Gesetze undTheorienbeschreiben
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
K1Dokumentation
FragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten nachgegebenen Strukturen dokumentieren und stimmig rekonstru-ieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werkzeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen selbststaumlndig chemischeund anwendungsbezogene Fragestellungen mithilfe von Fach-buumlchern und anderen Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
chemische Aussagen und Behauptungenmit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisieren
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen
B1Kriterien
bei Bewertungen in naturwissenschaftlich-technischen Zusam-menhaumlngen Bewertungskriterien angeben und begruumlndet ge-wichten
B2Entscheidungen
fuumlr Bewertungen in chemischen und anwendungsbezogenenZusammenhaumlngen kriteriengeleitet Argumente abwaumlgen undeinen begruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit chemischen Fragestellungen darstellen so-wie moumlgliche Konfliktloumlsungen aufzeigen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und anwendungsbe-zogener Problemloumlsungen und Sichtweisen mit Bezug auf dieZielsetzungen der Naturwissenschaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungdes nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelds entwickeltwerden
983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Kohlenstoffverbindungen und Gleichgewichtsreaktionen
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische und anorganische Koh-lenstoffverbindungen
Gleichgewichtsreaktionen
Stoffkreislauf in der Natur
Nanochemie des Kohlenstoffs
Vom Alkohol zum Aromastoff
Vom Autoabgas zur Versauerung desMeeres
Neue Materialien aus Kohlenstoff
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und ihre funktionellen Gruppen Alkane AlkeneAlkohole Aldehyde Ketone Carbonsaumluren EsterHomologe Reihen und IsomerieBindungen und zwischenmolekulare WechselwirkungenModifikationen des Kohlenstoffs
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
ReaktionsgeschwindigkeitBeeinflussung von GleichgewichtsreaktionenMassenwirkungsgesetzStoffkreislauf
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Oxidationsreihe der Alkohole
BasiskonzeptEnergie
Aktivierungsenergie und ReaktionsdiagrammKatalyse
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Zusammenhaumlnge zwischen Vorkommen Verwendung und Eigen-schaften wichtiger Vertreter der Stoffklassen der Alkohole Aldehyde KetoneCarbonsaumluren und Ester (UF2)
ordnen organische Verbindungen aufgrund ihrer funktionellen Gruppen in Stoff-klassen ein (UF3)
erklaumlren an Verbindungen aus den Stoffklassen der Alkane und Alkene das C-C-Verknuumlpfungsprinzip (UF2)
beschreiben den Aufbau einer homologen Reihe und die Strukturisomerie (Ge-ruumlstisomerie und Positionsisomerie) am Beispiel der Alkane und Alkohole (UF1UF3)
benennen ausgewaumlhlte organische Verbindungen mithilfe der Regeln der syste-matischen Nomenklatur (IUPAC) (UF3)
erlaumlutern ausgewaumlhlte Eigenschaften organischer Verbindungen mit Wechselwir-kungen zwischen denMolekuumllen (u aWasserstoffbruumlcken Van-der-Waals-Kraumlfte)(UF1 UF3)
erklaumlren die Oxidationsreihen der Alkohole auf molekularer Ebene und ordnenden Atomen Oxidationszahlen zu (UF2)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ordnen Veresterungsreaktionen dem Reaktionstyp der Kondensationsreaktionbegruumlndet zu (UF1)
beschreiben die Strukturen von Diamant und Graphit und vergleichen diese mitneuen Materialien aus Kohlenstoff (u a Fullerene) (UF4)
erlaumlutern den Ablauf einer chemischen Reaktion unter dem Aspekt der Geschwin-digkeit und definieren die Reaktionsgeschwindigkeit als DifferenzenquotientΔ119888Δ119905(UF1)
erlaumlutern die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands an ausgewaumlhl-ten Beispielen (UF1)
erlaumlutern an ausgewaumlhlten Reaktionen die Beeinflussung der Gleichgewichtslagedurch eine Konzentrationsaumlnderung (bzw Stoffmengenaumlnderung) Temperatur-aumlnderung (bzw Zufuhr oder Entzug von Waumlrme) und Druckaumlnderung (bzwVolumenaumlnderung) (UF3)
formulieren fuumlr ausgewaumlhlte Gleichgewichtsreaktionen das Massenwirkungsge-setz (UF3)
interpretieren Gleichgewichtskonstanten in Bezug auf die Gleichgewichtslage(UF4)
beschreiben und erlaumlutern den Einfluss eines Katalysators auf die Reaktionsge-schwindigkeit mithilfe vorgegebener graphischer Darstellungen (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
interpretieren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen in Abhaumlngigkeit vonverschiedenen Parametern (u a Oberflaumlche Konzentration Temperatur) (E5)
fuumlhren qualitative Versuche unter vorgegebener Fragestellung durch und protokol-lieren die Beobachtungen (u a zur Untersuchung der Eigenschaften organischerVerbindungen) (E2 E4)
nutzen bekannte Atom- und Bindungsmodelle zur Beschreibung organischerMolekuumlle und Kohlenstoffmodifikationen (E6)
stellen anhand von Strukturformeln Vermutungen zu Eigenschaften ausgewaumlhlterStoffe auf und schlagen geeignete Experimente zur Uumlberpruumlfung vor (E3)
beschreiben Beobachtungen von Experimenten zu Oxidationsreihen der Alkoholeund interpretieren diese unter dem Aspekt des Donator-Akzeptor-Prinzips (E2E6)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die Grundlagen der Entstehung eines Gaschromatogramms und ent-nehmen diesem Informationen zur Identifizierung eines Stoffes (E5)
erlaumlutern Grenzen der ihnen bekannten Bindungsmodelle (E7)
planen quantitative Versuche (u a zur Untersuchung des zeitlichen Ablaufs ei-ner chemischen Reaktion) fuumlhren diese zielgerichtet durch und dokumentierenBeobachtungen und Ergebnisse (E2 E4)
formulieren Hypothesen zum Einfluss verschiedener Faktoren auf die Reaktions-geschwindigkeit und entwickeln Versuche zu deren Uumlberpruumlfung (E3)
erklaumlren den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen auf der Basis einfacherModelle auf molekularer Ebene (u a Stoszligtheorie fuumlr Gase) (E6)
interpretieren ein einfaches Energie-Reaktionsweg-Diagramm (E5 K3)
beschreiben und erlaumlutern das chemische Gleichgewicht mithilfe von Modellen(E6)
unterscheiden zwischen dem natuumlrlichen und dem anthropogen erzeugten Treib-hauseffekt und beschreiben ausgewaumlhlte Ursachen und ihre Folgen (E1)
formulieren Fragestellungen zum Problem des Verbleibs und des Einflusses an-thropogen erzeugten Kohlenstoffdioxids (u a im Meer) unter Einbezug vonGleichgewichten (E1)
formulieren Hypothesen zur Beeinflussung natuumlrlicher Stoffkreislaumlufe (u a Koh-lenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf) (E3)
beschreiben die Vorlaumlufigkeit der Aussagen von Prognosen zum Klimawandel(E7)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Experimente in angemessener Fachsprache (u a zur Untersu-chung der Eigenschaften organischer Verbindungen zur Einstellung eines chemi-schen Gleichgewichts zu Stoffen und Reaktionen eines natuumlrlichen Kreislaufes)(K1)
nutzen angeleitet und selbststaumlndig chemiespezifische Tabellen und Nachschlage-werke zur Planung und Auswertung von Experimenten und zur Ermittlung vonStoffeigenschaften (K2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle die Struk-turen organischer Verbindungen (K3)
waumlhlen bei der Darstellung chemischer Sachverhalte die jeweils angemesseneFormelschreibweise aus (Verhaumlltnisformel Summenformel Strukturformel) (K3)
analysieren Aussagen zu Produkten der organischen Chemie (u a aus der Wer-bung) im Hinblick auf ihren chemischen Sachgehalt und korrigieren unzutreffendeAussagen sachlich fundiert (K4)
recherchieren angeleitet und unter vorgegebenen Fragestellungen Eigenschaftenund Verwendungen ausgewaumlhlter Stoffe und praumlsentieren die Rechercheergeb-nisse adressatengerecht (K2 K3)
stellen fuumlr Reaktionen zur Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit den Stoff-umsatz in Abhaumlngigkeit von der Zeit tabellarisch und graphisch dar (K1)
veranschaulichen chemische Reaktionen zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreis-lauf graphisch oder durch Symbole (K3)
recherchieren Informationen (u a zum Kohlenstoffdioxid-Carbonat-Kreislauf)aus unterschiedlichen Quellen und strukturieren und hinterfragen die Aussagender Informationen (K2 K4)
stellen neue Materialien aus Kohlenstoff vor und beschreiben deren Eigenschaften(K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Vor- und Nachteile ausgewaumlhlter Produkte des Alltags (u a AromastoffeAlkohole) und ihrer Anwendung auf gewichten diese und beziehen begruumlndetStellung zu deren Einsatz (B1 B2)
beschreiben und beurteilen Chancen und Grenzen der Beeinflussung der Reakti-onsgeschwindigkeit und des chemischen Gleichgewichts (B1)
zeigen Moumlglichkeiten und Chancen der Verminderung des Kohlenstoffdioxidaus-stoszliges und der Speicherung des Kohlenstoffdioxids auf und beziehen politischeund gesellschaftliche Argumente und ethische Maszligstaumlbe in ihre Bewertung ein(B3 B4)
beschreiben und bewerten die gesellschaftliche Relevanz prognostizierter Folgendes anthropogenen Treibhauseffektes (B3)
bewerten an einem Beispiel Chancen und Risiken der Nanotechnologie (B4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
WiedergabePhaumlnomene und Sachverhalte im Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien und Gesetzen der Chemie beschrei-ben und erlaumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung chemischer Probleme zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte sowie funktionale Beziehungen zwischen chemischenGroumlszligen angemessen und begruumlndet auswaumlhlen
UF3Systematisierung
chemische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen und strukturieren
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen bzwtechnischen Vorgaumlngen auf der Grundlage eines gut vernetztenchemischen Wissens erschlieszligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten chemische Proble-me identifizieren analysieren und in Form chemischer Frage-stellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
komplexe Apparaturen fuumlr Beobachtungen und Messungen er-laumlutern und sachgerecht verwenden
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Konzepte Modelle und Gesetzmaumlszligig-keiten auf deduktive Weise Hypothesen generieren sowie Ver-fahren zu ihrer Uumlberpruumlfung ableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern unddiese zielbezogen unter Beachtung fachlicher Qualitaumltskriteri-en einschlieszliglich der Sicherheitsvorschriften durchfuumlhren oderderen Durchfuumlhrung beschreiben
E5Auswertung
DatenMesswerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zu-sammenhaumlnge Regeln oder auch mathematisch zu formulieren-de Gesetzmaumlszligigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemei-nern
E6Modelle
Modelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellenmathematischen Modellierungen Gedankenexperimenten undSimulationen chemische Prozesse erklaumlren oder vorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
bedeutende naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Arbeitsweisen in ihrer historischenund kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu chemischen und anwendungsbezogenen Fragestellungenrelevante Informationen und Daten in verschiedenen Quellenauch in ausgewaumlhlten wissenschaftlichen Publikationen recher-chieren auswerten und vergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
chemische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sichmit anderen uumlber chemische Sachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und ethische Maszligstaumlbe beiBewertungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachver-halten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu chemischen undanwendungsbezogenen Problemen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen und eigene Standpunkte auf derBasis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit chemischen Hinter-gruumlnden kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgenwissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen chemischer und an-wendungsbezogener Problemloumlsungen und Sichtweisen bei in-nerfachlichen naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichenFragestellungen bewerten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen durch Titration
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-Reaktionen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- und pKS-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen schwacher einprotoniger Saumluren mithil-fe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
beschreiben das Verfahren einer Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und pKS-Werten(E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration mithilfe graphischerDarstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure unter Einbezie-hung des Gleichgewichtskonzepts (K3)
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Korrosion
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Von derWasserelektrolyse zur Brennstoff-zelle
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische Korrosion
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentiale
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erklaumlren Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolyten inwaumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metallato-men und Metallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
57
Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Folgen von Korrosionsvorgaumlngen unter oumlkologischen und oumlkonomi-schen Aspekten (B2)
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Produkte
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile AdditionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol als aromatisches System und elektrophile Erstsubsti-tutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur Lichtabsorption
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften mit zwischenmolekularen Wechselwirkungen (u aVan-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoffbruumlcken) (UF3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und erlaumlutern diese(UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF2 UF4)
erklaumlren die elektrophile Erstsubstitution am Benzol und deren Bedeutung alsBeleg fuumlr das Vorliegen eines aromatischen Systems (UF1 UF3)
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe) durchLichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Farbigkeit und Mo-lekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomere Grenzstrukturen Delo-kalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen) (UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
schaumltzen das Reaktionsverhalten organischer Verbindungen aus denMolekuumllstruk-turen ab (u a I-Effekt sterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere und Duromere) (E5)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe) (E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
diskutieren Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte (u a Kunststof-fe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer und oumlkologischerPerspektive (B1 B2 B3)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
983428 Elektrochemie
983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983427 Saumluren Basen und analytische Verfahren
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Eigenschaften und Struktur von Saumlu-ren und Basen
Konzentrationsbestimmung von Saumlu-ren und Basen
Titrationsmethoden im Vergleich
Saumluren und Basen in Alltagsprodukten
Umweltanalytik
Einfluss von Saumluren und Basen auf Ge-waumlsser und Boumlden
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Merkmale von Saumluren bzw Basen Leitfaumlhigkeit
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Autoprotolyse des WasserspH-WertStaumlrke von Saumluren und Basen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Saumlure-Base-Konzept von BroslashnstedProtonenuumlbergaumlnge bei Saumlure-Base-ReaktionenpH-metrische Titration
BasiskonzeptEnergie
Neutralisationswaumlrme
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
identifizieren Saumluren und Basen in Produkten des Alltags und beschreiben diesemithilfe des Saumlure-Base-Konzepts von Broslashnsted (UF1 UF3)
interpretieren Protolysen alsGleichgewichtsreaktionen undbeschreiben dasGleich-gewicht unter Nutzung des KS-Wertes (UF2 UF3)
erlaumlutern die Autoprotolyse und das Ionenprodukt des Wassers (UF1)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen starker Saumluren und starker Basen (Hy-droxide) (UF2)
klassifizieren Saumluren mithilfe von KS- KB- und pKS- KB-Werten (UF3)
berechnen pH-Werte waumlssriger Loumlsungen einprotoniger schwacher Saumluren undentsprechender schwacher Basen mithilfe des Massenwirkungsgesetzes (UF2)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen an Protolysereaktionen auf wie sich der Saumlure-Base-Begriff durch dasKonzept von Broslashnsted veraumlndert hat (E6 E7)
planen Experimente zur Bestimmung der Konzentration von Saumluren und Basen inAlltagsprodukten bzw Proben aus der Umwelt angeleitet und selbststaumlndig (E1E3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern das Verfahren einer Saumlure-Base-Titration mit Endpunktsbestimmunguumlber einen Indikator fuumlhren diese zielgerichtet durch und werten sie aus (E3 E4E5)
beschreiben eine pH-metrische Titration interpretieren charakteristische Punkteder Titrationskurve (u a Aumlquivalenzpunkt Halbaumlquivalenzpunkt) und erklaumlrenden Verlauf mithilfe des Protolysekonzepts (E5)
erklaumlren das Phaumlnomen der elektrischen Leitfaumlhigkeit in waumlssrigen Loumlsungen mitdem Vorliegen frei beweglicher Ionen (E6)
erlaumlutern die unterschiedlichen Leitfaumlhigkeiten von sauren und alkalischen Loumlsun-gen sowie von Salzloumlsungen gleicher Stoffmengenkonzentration (E6)
beschreiben das Verfahren der Leitfaumlhigkeitstitration (als Messgroumlszlige genuumlgt dieStromstaumlrke) zur Konzentrationsbestimmung von Saumluren bzw Basen in Probenaus Alltagsprodukten oder der Umwelt und werten vorhandene Messdaten aus(E2 E4 E5)
machen Vorhersagen zu Saumlure-Base-Reaktionen anhand von KS- und KB-Wertenund von pKS- und pKB-Werten (E3)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene Analyseergebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen im Hinblick auf ihre Aussagekraft (u a Nennen und Gewichtenvon Fehlerquellen) (E4 E5)
vergleichen unterschiedliche Titrationsmethoden (u a Saumlure-Base-Titration miteinem Indikator Leitfaumlhigkeitstitration pH-metrische Titration) hinsichtlich ihrerAussagekraft fuumlr ausgewaumlhlte Fragestellungen (E1 E4)
erklaumlren die Reaktionswaumlrme bei Neutralisationen mit der zugrundeliegendenProtolyse (E3 E6)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen eine Saumlure-Base-Reaktion in einem Funktionsschema dar und erklaumlrendaran das Donator-Akzeptor-Prinzip (K1 K3)
dokumentieren die Ergebnisse einer Leitfaumlhigkeitstitration und einer pH-metri-schen Titration mithilfe graphischer Darstellungen (K1)
erklaumlren fachsprachlich angemessen und mithilfe von Reaktionsgleichungen denUnterschied zwischen einer schwachen und einer starken Saumlure bzw einer schwa-chen und einer starken Base unter Einbeziehung des Gleichgewichtskonzepts(K3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
recherchieren zu Alltagsprodukten in denen Saumluren undBasen enthalten sind unddiskutieren unterschiedliche Aussagen zu deren Verwendung adressatengerecht(K2 K4)
beschreiben und erlaumlutern Titrationskurven starker und schwacher Saumluren (K3)
nutzen chemiespezifische Tabellen und Nachschlagewerke zur Auswahl einesgeeigneten Indikators fuumlr eine Titration mit Endpunktsbestimmung (K2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
beurteilen den Einsatz die Wirksamkeit und das Gefahrenpotenzial von Saumlurenund Basen in Alltagsprodukten (B1 B2)
bewerten die Qualitaumlt von Produkten und Umweltparametern auf der Grundlagevon Analyseergebnissen zu Saumlure-Base-Reaktionen (B1)
bewerten durch eigene Experimente gewonnene oder recherchierte Analyseer-gebnisse zu Saumlure-Base-Reaktionen auf der Grundlage von Kriterien der Produkt-qualitaumlt oder des Umweltschutzes (B4)
beschreiben den Einfluss von Saumluren und Basen auf die Umwelt an Beispielenund bewerten moumlgliche Folgen (B3)
Inhaltsfeld983428 Elektrochemie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Elektrochemische Gewinnung vonStoffen
Mobile Energiequellen
Quantitative Aspekte elektrochemi-scher Prozesse
Korrosion und Korrosionsschutz
Strom fuumlr Taschenlampe und Mobiltele-fon
Verzinken gegen Rost
Elektroautos ndash Fortbewegung mithilfeelektrochemischer Prozesse
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Umkehrbarkeit von Redoxreaktionen
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Spannungsreihe der Metalle und NichtmetalleElektrolyseGalvanische ZellenElektrochemische KorrosionKorrosionsschutz
BasiskonzeptEnergie
Faraday-Gesetzeelektrochemische EnergieumwandlungenStandardelektrodenpotentialeNernst-GleichungKenndaten von Batterien und Akkumulatoren
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren den Aufbau und die Funktionsweise einer galvanischen Zelle (u a Daniell-Element) (UF1 UF3)
beschreiben den Aufbau einer Standard-Wasserstoff-Halbzelle (UF1)
berechnen Potentialdifferenzen unter Nutzung der Standardelektrodenpotentialeund schlieszligen auf die moumlglichen Redoxreaktionen (UF2 UF3)
berechnen Potentiale und Potentialdifferenzen mithilfe der Nernst-Gleichung undermitteln Ionenkonzentrationen vonMetallen undNichtmetallen (u aWasserstoffund Sauerstoff) (UF2)
erklaumlren Aufbau und Funktion elektrochemischer Spannungsquellen aus Alltagund Technik (Batterie Akkumulator Brennstoffzelle) unter Zuhilfenahme grundle-gender Aspekte galvanischer Zellen (u a Zuordnung der Pole elektrochemischeRedoxreaktion Trennung der Halbzellen) (UF4)
beschreiben und erlaumlutern Vorgaumlnge bei einer Elektrolyse (u a von Elektrolytenin waumlssrigen Loumlsungen) (UF1 UF3)
deuten die Reaktionen einer Elektrolyse als Umkehr der Reaktionen eines galvani-schen Elements (UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
57
Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erlaumlutern den Aufbau und die Funktionsweise einer Wasserstoff-Brennstoffzelle(UF1 UF3)
erlaumlutern die bei der Elektrolyse notwendige Zersetzungsspannung unter Beruumlck-sichtigung des Phaumlnomens der Uumlberspannung (UF2)
erlaumlutern und berechnen mit den Faraday-Gesetzen Stoff- und Energieumsaumltzebei elektrochemischen Prozessen (UF2)
erlaumlutern elektrochemische Korrosionsvorgaumlnge und Maszlignahmen zum Korrosi-onsschutz (u a galvanischer Uumlberzug Opferanode) (UF1 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erweitern die Vorstellung von Redoxreaktionen indem sie OxidationenReduktio-nen auf der Teilchenebene als Elektronen-Donator-Akzeptor-Reaktionen interpre-tieren (E6 E7)
entwickeln Hypothesen zum Auftreten von Redoxreaktionen zwischen Metal-lenMetallionen und NichtmetallenNichtmetallionen (E3)
planen Experimente zum Aufbau galvanischer Zellen ziehen Schlussfolgerungenaus den Messergebnissen und leiten daraus eine Spannungsreihe ab (E1 E2 E4E5)
planen Versuche zur quantitativen Bestimmung einer Metallionen-Konzentrationmithilfe der Nernst-Gleichung (E4)
erlaumlutern die Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie undderen Umkehrung (E6)
analysieren und vergleichen galvanische Zellen bzw Elektrolysen unter energeti-schen und stofflichen Aspekten (E1 E5)
entwickeln aus vorgegebenen Materialien galvanische Zellen und treffen Vor-hersagen uumlber die zu erwartende Spannung unter Standardbedingungen (E1E3)
werten Daten elektrochemischer Untersuchungen mithilfe der Nernst-Gleichungund der Faraday-Gesetze aus (E5)
schlieszligen aus experimentellen Daten auf elektrochemische Gesetzmaumlszligigkeiten(u a Faraday-Gesetze) (E6)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren Versuche zum Aufbau von galvanischen Zellen und Elektrolysezel-len uumlbersichtlich und nachvollziehbar (K1)
stellen Oxidation und Reduktion als Teilreaktionen und die Redoxreaktion alsGesamtreaktion uumlbersichtlich dar und beschreiben und erlaumlutern die Reaktionenfachsprachlich korrekt (K3)
recherchieren Informationen zum Aufbau mobiler Energiequellen und praumlsentie-ren mithilfe adressatengerechter Skizzen die Funktion wesentlicher Teile sowieLade- und Entladevorgaumlnge (K2 K3)
argumentieren fachlich korrekt und folgerichtig uumlber Vorzuumlge und Nachteile un-terschiedlicher mobiler Energiequellen und waumlhlen dazu gezielt Informationenaus (K4)
recherchieren Beispiele fuumlr elektrochemische Korrosion und Moumlglichkeiten desKorrosionsschutzes (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und beurteilen die elektrolytische Gewinnung eines Stoffes aus oumlkono-mischer und oumlkologischer Perspektive (B1 B3)
vergleichen und bewerten innovative und herkoumlmmliche elektrochemische Ener-giequellen (u a Wasserstoff-Brennstoffzelle Alkaline-Zelle) (B1)
diskutieren die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der Gewinnung Spei-cherung und Nutzung elektrischer Energie in der Chemie (B4)
diskutieren Moumlglichkeiten der elektrochemischen Energiespeicherung als Voraus-setzung fuumlr die zukuumlnftige Energieversorgung (B4)
diskutieren oumlkologische Aspekte und wirtschaftliche Schaumlden die durch Korrosi-onsvorgaumlnge entstehen koumlnnen (B2)
bewerten fuumlr konkrete Situationen ausgewaumlhlteMethoden des Korrosionsschutzesbezuumlglich ihres Aufwandes und Nutzens (B3 B2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983429 Organische Produkte ndash Werkstoffe und Farbstoffe
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Organische Verbindungen und Reak-tionswege
Reaktionsablaumlufe
Organische Werkstoffe
Farbstoffe und Farbigkeit
Konzentrationsbestimmung durchLichtabsorption
Vom fossilen Rohstoff zum Anwendungs-produkt
Maszliggeschneiderte Werkstoffe
Farbstoff und Solarzelle
Farbstoffe in Alltag und Analytik
BasiskonzeptStruktur ndashEigenschaft
Stoffklassen und Reaktionstypenelektrophile Additionnucleophile SubstitutionEigenschaften makromolekularer VerbindungenPolykondensation und radikalische PolymerisationBenzol Phenol und das aromatische Systemelektrophile Erst- und Zweitsubstitution am AromatenVergleich von elektrophiler Addition und elektrophiler Sub-stitutionMolekuumllstruktur und Farbigkeitzwischenmolekulare Wechselwirkungen
BasiskonzeptChemischesGleichgewicht
Reaktionssteuerung und Produktausbeute
BasiskonzeptDonator ndash Akzeptor
Reaktionsschritte
BasiskonzeptEnergie
Spektrum und LichtabsorptionEnergiestufenmodell zur LichtabsorptionLambert-Beer-Gesetz
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau der Molekuumlle (u a Strukturisomerie) und die charakte-ristischen Eigenschaften von Vertretern der Stoffklassen der Alkohole AldehydeKetone Carbonsaumluren und Ester und ihre chemischen Reaktionen (u a Vereste-rung Oxidationsreihe der Alkohole) (UF1 UF3)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit dem Einfluss der jeweili-gen funktionellen Gruppen und sagen Stoffeigenschaften vorher (UF1)
erklaumlren Stoffeigenschaften und Reaktionsverhalten mit zwischenmolekularenWechselwirkungen (u a Van-der-Waals-Kraumlfte Dipol-Dipol-Kraumlfte Wasserstoff-bruumlcken) (UF 3 UF4)
klassifizieren organische Reaktionen als Substitutionen Additionen Eliminierun-gen und Kondensationen (UF3)
formulieren Reaktionsschritte einer elektrophilen Addition und einer nucleophilenSubstitution und erlaumlutern diese (UF1)
verknuumlpfen Reaktionen zu Reaktionsfolgen und Reaktionswegen zur gezieltenHerstellung eines erwuumlnschten Produktes (UF2 UF4)
erklaumlren Reaktionsablaumlufe unter dem Gesichtspunkt der Produktausbeute undReaktionsfuumlhrung (UF4)
erklaumlren den Aufbau von Makromolekuumllen aus Monomer-Bausteinen und unter-scheiden Kunststoffe aufgrund ihrer Synthese als Polymerisate oder Polykonden-sate (u a Polyester Polyamide Polycarbonate) (UF1 UF3)
beschreiben und erlaumlutern die Reaktionsschritte einer radikalischen Polymerisati-on (UF1 UF 3)
erlaumlutern die Eigenschaften von Polymeren aufgrund der molekularen Strukturen(u a Kettenlaumlnge Vernetzungsgrad) und erklaumlren ihre praktische Verwendung(UF3 UF4)
erlaumlutern das Reaktionsverhalten von aromatischen Verbindungen (u a BenzolPhenol) und erklaumlren dies mit Reaktionsschritten der elektrophilen Erst- undZweitsubstitution (UF1 UF2)
geben ein Reaktionsschema fuumlr die Synthese eines Azofarbstoffes an und erlaumluterndie Azokupplung als elektrophile Zweitsubstitution (UF1 UF3)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
erklaumlren die Farbigkeit von vorgegebenen Stoffen (u a Azofarbstoffe Triphenyl-methanfarbstoffe) durch Lichtabsorption und erlaumlutern den Zusammenhang zwi-schen Farbigkeit und Molekuumllstruktur mithilfe des Mesomeriemodells (mesomereGrenzstrukturen Delokalisation von Elektronen Donator-Akzeptor-Gruppen)(UF1 E6)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Planung einer Synthese ausgewaumlhlter organischer Verbindungensowohl im niedermolekularen als auch im makromolekularen Bereich (E4)
vergleichen ausgewaumlhlte organische Verbindungen und entwickeln Hypothesenzu deren Reaktionsverhalten aus den Molekuumllstrukturen (u a I-Effekt M-Effektsterischer Effekt) (E3)
untersuchen Kunststoffe auf ihre Eigenschaften planen dafuumlr zielgerichtete Ex-perimente (u a zum thermischen Verhalten) fuumlhren diese durch und werten sieaus (E1 E2 E4 E5)
ermitteln Eigenschaften von organischen Werkstoffen und erklaumlren diese anhandder Struktur (u a Thermoplaste Elastomere Duromere) (E5)
analysieren und vergleichen die Reaktionsschritte unterschiedlicher Reaktions-typen (u a elektrophile Addition und elektrophile Substitution) (E6)
machen eine Voraussage uumlber den Ort der elektrophilen Zweitsubstitution amAromaten und begruumlnden diese mit dem Einfluss des Erstsubstituenten (E3 E6)
beschreiben die Struktur und Bindungsverhaumlltnisse aromatischer Verbindungenmithilfe mesomerer Grenzstrukturen und erlaumlutern Grenzen dieser Modellvorstel-lung (E6 E7)
erklaumlren vergleichend die Struktur und deren Einfluss auf die Farbigkeit ausge-waumlhlter organischer Farbstoffe (u a Azofarbstoffe Triphenylmethanfarbstoffe)(E6)
werten Absorptionsspektren fotometrischer Messungen aus und interpretierendie Ergebnisse (E5)
berechnen aus Messwerten zur Extinktion mithilfe des Lambert-Beer-Gesetzesdie Konzentration von Farbstoffen in Loumlsungen (E5)
stellen Erkenntnisse der Strukturchemie in ihrer Bedeutung fuumlr die Weiterentwick-lung der Chemie (u a Aromaten Makromolekuumlle) dar (E7)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
verwenden geeignete graphische Darstellungen bei der Erlaumluterung von Reakti-onswegen und Reaktionsfolgen (K1 K3)
beschreiben und visualisieren anhand geeigneter Anschauungsmodelle den Ver-lauf ausgewaumlhlter chemischer Reaktionen in Teilschritten (K3)
erlaumlutern Zusammenhaumlnge zwischen Lichtabsorption und Farbigkeit fachsprach-lich angemessen (K3)
praumlsentieren die Herstellung ausgewaumlhlter organischer Produkte und Zwischen-produkte unter Verwendung geeigneter Skizzen oder Schemata (K3)
recherchieren zur Herstellung Verwendung und Geschichte ausgewaumlhlter or-ganischer Verbindungen und stellen die Ergebnisse adressatengerecht vor (K2K3)
demonstrieren an ausgewaumlhlten Beispielen mit geeigneten Schemata den Aufbauund die Funktion bdquomaszliggeschneiderterldquo Molekuumlle (K3)
beschreiben und diskutieren aktuelle Entwicklungen im Bereich organischer Werk-stoffe und Farbstoffe unter vorgegebenen und selbststaumlndig gewaumlhlten Fragestel-lungen (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und bewerten den Einsatz von Erdoumll und nachwachsenden Rohstoffenfuumlr die Herstellung von Produkten des Alltags und der Technik (B3)
diskutieren und bewerten Wege zur Herstellung ausgewaumlhlter Alltagsprodukte(u a Kunststoffe) bzw industrieller Zwischenprodukte aus oumlkonomischer undoumlkologischer Perspektive (B1 B2 B3)
gewichten Analyseergebnisse (u a fotometrische Messung) vor dem Hintergrundumweltrelevanter Fragestellungen (B1 B2)
beurteilen Nutzen und Risiken ausgewaumlhlter Produkte der organischen Chemieunter vorgegebenen Fragestellungen (B4)
bewerten die Grenzen chemischer Modellvorstellungen uumlber die Struktur organi-scher Verbindungen und die Reaktionsschritte von Synthesen fuumlr die Vorhersageder Bildung von Reaktionsprodukten (B4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlber-pruumlfungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
auf die individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten For-men in schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebrachtwerden Daruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung derLehrkraft eingesetzt werden z B im Rahmen von Projekten oder PortfolioarbeitenWichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen der Leistungsbewertungist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen von Anwendungssi-tuationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Aufgabenstellungen diesich auf Experimente beziehen werden in besonderem Maszlige den Zielsetzungen desChemieunterrichts gerecht
Die folgende Auflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull Beschreibung und Erlaumluterung eines chemischen Phaumlnomens
bull Darstellung chemischer Sachverhalte Theorien und Modelle
bull Verwendung fachspezifischer Formen (Reaktionsgleichungen ReaktionsschritteFormeln Schemata)
bull Erlaumluterung und Zusammenfassung von Texten und Stellungnahmen
Experimentelle Aufgaben
bull Planung Durchfuumlhrung und Auswertung qualitativer und quantitativer Experi-mente
bull Finden und Formulieren von Gesetzmaumlszligigkeiten
bull Uumlberpruumlfung von Vermutungen
bull Interpretation fachspezifische Bewertung und Praumlsentation experimenteller Er-gebnisse
Aufgaben zu Messreihen und Daten
bull Dokumentation und Strukturierung von Daten
bull Auswertung und Bewertung von Daten
bull Pruumlfung von Daten auf Zusammenhaumlnge und Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesenbil-dung
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Uumlberpruumlfungsformen
Aufgaben zu Theorien und Modellen
bull Bildung von Hypothesenbull Erklaumlrung eines Zusammenhangs oder Uumlberpruumlfung einer Aussage mit einerTheorie oder einem Modell
bull Anwendung einer Theorie oder eines Modells auf einen konkreten Sachverhaltbull Uumlbertragung einer Theorie oder eines Modells auf einen anderen Zusammenhangbull Aufzeigen der Grenzen eines Modells
Rechercheaufgaben
bull Erarbeitung von Phaumlnomenen und Sachverhalten aus Texten Darstellungen undStellungnahmen
bull Analyse Vergleich und Strukturierung recherchierter Informationen
Dokumentationsaufgaben
bull Protokollieren von Experimentenbull Dokumentation von Projektenbull Portfolio
Praumlsentationsaufgaben
bull VorfuumlhrungDemonstration eines Experimentesbull Schemata mit Reaktionsgleichungen und Reaktionsschrittenbull Vortrag Referatbull Fachartikel Textbull Medienbeitrag (z B Film)
Bewertungsaufgaben
bull Analyse und Deutung von Phaumlnomenen und Sachverhaltenbull Chemisch fundierte Stellungnahme zu Texten und Medienbeitraumlgenbull Abwaumlgen zwischen alternativen Loumlsungswegenbull Argumentation und Entscheidungsfindung in Konflikt- oder Dilemmasituationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
57
Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung im Fach Chemie sind in der Abiturklausur folgende
Aufgabenarten vorgesehen
1 Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperimentes
2 Bearbeitung eines Demonstrationsexperimentes
3 Bearbeitung einer Aufgabe die auf sonstigen fachspezifischen Vorgaben basiertDie Inhalte dieser Vorgaben koumlnnen z B vermittelt werden in Form von Beschrei-bungen nicht vorgefuumlhrter Experimente Texten Bildern Tabellen Graphen vor-gegebenen Messreihen
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich auf-satzartig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne Material- oderExperimentbezug ist nicht zulaumlssig
Die Arbeitszeit fuumlr die Bearbeitung der Pruumlfungsaufgabe mit einem Demonstrations-experiment beginnt nach Durchfuumlhrung des Experiments Wenn in der Aufgabe derschriftlichen Abiturpruumlfung ein Schuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Arbeitszeitum die Zeit zur Durchfuumlhrung des Experimentes durch die Schuumllerinnen und Schuumllerverlaumlngert
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschuss ndashgestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr die
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Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Besondere Lernleistung
Schuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben des ersten Pruumlfungsteils der muumlndlichen Abitur-pruumlfung ein Demonstrationsexperiment vorgesehen ist beginnt die Vorbereitungszeitnach Beendigung des Experimentes Bei der Demonstration des Versuches muss einweiteres fachkundiges Mitglied des Fachpruumlfungsausschusses die Durchfuumlhrung desExperiments beobachten Besonderheiten sind im Protokoll zu vermerken
Fuumlr den Fall dass in den Aufgaben der Abiturpruumlfung im ersten Pruumlfungsteil einSchuumllerexperiment vorgesehen ist wird die Vorbereitungszeit um die festgelegte Zeitzur Durchfuumlhrung des Experiments durch die Schuumllerinnen und Schuumller verlaumlngertBeim Aufenthalt des Pruumlflings im Chemieraum muss eine Fachlehrkraft Aufsicht fuumlh-ren Die Versuche muumlssen sicher gelingen koumlnnen Geraumlte und Chemikalien muumlssen inausreichendemMaszlige zur Verfuumlgung stehen sodass die Schuumllerin bzw der Schuumller gege-benenfalls das Experiment waumlhrend der Vorbereitung wiederholen kann Die geltendenSicherheitsbestimmungen sind zu beachten
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Abiturpruumlfung
umfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenGrundlage einer besonderen Lernleistung in Chemie kann zumBeispiel die experimen-
telle Bearbeitung undUmsetzung einer Fragestellungmit Auswertung und Interpretationsein ebenso wie eine theoretisch-analytische Arbeit bei der eine wissenschaftliche Theo-rie ndash auch historisch ndash bearbeitet wird Solche Leistungen koumlnnen auch im Rahmeneines Projektkurses entstehen Ebenso kann ein umfassender Beitrag im Rahmen derTeilnahme an qualifizierten Wettbewerben (z B Jugend forscht Chemie-Olympiade)Grundlage einer besonderen Lernleistung sein
58
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte Phaumlnomene und Zu-sammenhaumlnge erlaumlutern und dabeiBezuumlge zu uumlbergeordneten Prinzi-pien Gesetzen und Basiskonzeptender Chemie herstellen
Phaumlnomene und Sachverhalteim Zusammenhang mit Theorienuumlbergeordneten Prinzipien undGesetzen der Chemie beschreibenund erlaumlutern
UF Auswahl zur Loumlsung von Problemen in ein-gegrenzten Bereichen chemischeKonzepte auswaumlhlen und anwen-den und dabei Wesentliches vonUnwesentlichem unterscheiden
zur Loumlsung chemischer Problemezielfuumlhrende Definitionen Konzep-te sowie funktionale Beziehungenzwischen chemischen Groumlszligen ange-messen und begruumlndet auswaumlhlen
UF Systematisierung die Einordnung chemischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
chemische Sachverhalte und Er-kenntnisse nach fachlichen Kriterienordnen und strukturieren
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer chemischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen bzw techni-schen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines gut vernetzten chemischenWissens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
59
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationenchemische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazuFragestellungen angeben
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten chemische Problemeidentifizieren analysieren und inForm chemischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten underfassen und gewonnene Ergeb-nisse frei von eigenen Deutungenbeschreiben
komplexe Apparaturen fuumlr Beob-achtungen und Messungen erlaumlu-tern und sachgerecht verwenden
E Hypothesen zur Klaumlrung chemischer Frage-stellungen begruumlndete Hypothesenformulieren und Moumlglichkeiten zuihrer Uumlberpruumlfung angeben
mit Bezug auf Theorien Konzep-te Modelle und Gesetzmaumlszligigkeitenauf deduktive Weise Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
unter Beachtung von Sicherheits-vorschriften einfache Experimentezielgerichtet planen und durch-fuumlhren und dabei moumlgliche Fehlerbetrachten
Experimente mit Bezug auf ihreZielsetzungen erlaumlutern und diesezielbezogen unter Beachtung fachli-cher Qualitaumltskriterien einschlieszliglichder Sicherheitsvorschriften durch-fuumlhren oder deren Durchfuumlhrungbeschreiben
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
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60
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
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61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle begruumlndet auswaumlhlenund zur Beschreibung Erklaumlrungund Vorhersage chemischer Vor-gaumlnge verwenden auch in einfacherformalisierter oder mathematischerForm
Modelle entwickeln sowie mit-hilfe von theoretischen Modellenmathematischen ModellierungenGedankenexperimenten und Simula-tionen chemische Prozesse erklaumlrenoder vorhersagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlufig-keit naturwissenschaftlicher RegelnGesetze und Theorien beschreiben
bedeutende naturwissenschaft-liche Prinzipien reflektieren sowieVeraumlnderungen in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen Untersuchun-gen Experimente und Daten nachgegebenen Strukturen dokumen-tieren und stimmig rekonstruierenauch mit Unterstuumltzung digitalerWerkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammenhaumln-gen selbststaumlndig chemische undanwendungsbezogene Fragestellun-gen mithilfe von Fachbuumlchern undanderen Quellen bearbeiten
zu chemischen und anwendungs-bezogenen Fragestellungen rele-vante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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K Praumlsentation chemische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
chemische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation chemische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber chemischeSachverhalte und Erkenntnissekritisch-konstruktiv austauschenund dabei Behauptungen oderBeurteilungen durch Argumentebelegen bzw widerlegen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei Bewertungen innaturwissenschaftlich-technischenZusammenhaumlngen Bewertungs-kriterien angeben und begruumlndetgewichten
fachliche wirtschaftlich-politischeund ethische Maszligstaumlbe bei Bewer-tungen von naturwissenschaftlich-technischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen fuumlr Bewertungen in chemischenund anwendungsbezogenen Zu-sammenhaumlngen kriteriengeleitetArgumente abwaumlgen und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu chemischen und an-wendungsbezogenen Problemendifferenziert aus verschiedenenPerspektiven darstellen und eige-ne Standpunkte auf der Basis vonSachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinander-setzungen mit chemischen Fragestel-lungen darstellen sowie moumlglicheKonfliktloumlsungen aufzeigen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit chemischen Hintergruumlndenkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen che-mischer und anwendungsbezogenerProblemloumlsungen und Sichtweisenmit Bezug auf die Zielsetzungen derNaturwissenschaften darstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen chemischer und anwen-dungsbezogener Problemloumlsungenund Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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