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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Das Erlernen der
Pflegefachsprache im
Pflegeprozessunterricht
… in der Ausbildung zum Diplom für
Gesundheits- und Krankenpflege
am BFI Salzburg
Rosina Klausner BA
BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Programm
1. Schwerpunkte im Unterricht:
S/S bekommen Überblick über
unterschiedliche Pflegefachsprachen
S/S vertiefen sich in einer ausgewählten
Pflegefachsprache (ENP)
2. Was fällt SchülerInnen dabei schwer bzw.
leicht?
3. Was sagen SchülerInnen am Schluss des
Lernprozesses?
4. Mein Resümee
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Globalkompetenz:
Die Schüler/innen können in komplexen
Pflegesituationen mithilfe von
standardisierten Pflegefachsprachen Pflege
planen, den Prozess evaluieren sowie den
ganzen Prozess nach Qualitätskriterien
beurteilen.
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Welche Handlungskompetenzen erwerben S/S?
BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Pflegefachsprachen allgemein
Ich gebe den S/S einen Überblick über die verwendeten PFS im deutschen
Sprachraum:
Ich spreche in diesem Zusammenhang u.a. auch darüber,
- warum sich mit PFS befassen;
- welche in Österreich und im dt. Sprachraum am häufigsten verwendet
werden.
- NANDA
- ENP
- POP
- ICNP
- und weitere: NOC, NIC …
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Vertiefung in einer Pflegefachsprache
(unter Verwendung des Handbuches)
Schüler/innen lernen folgenden Ablauf:
- Assessment erstellen: befragen, beobachten, einschätzen;
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Gemeinsames Fallbeispiel
Pflegeschwerpunkte an Hand eines
Assessments erstellen
Situationsbeschreibung : „Herr S. (56 Jahre alt, verwitwet) kommt mit der
Ambulanz aufgrund akuter Dyspnoe auf die Notfallstation. Er äußert,
plötzlich mit starker Atemnot erwacht zu sein. Ein Versuch mit eigenen
Inhalationsmedikamenten brachte keinen Erfolg. Die Lage verschlechterte
sich zusätzlich. Herr S. spricht panisch und verzweifelt: „Es ist so schwierig
zu atmen, ich kriege keine Luft …“
Assessment: Nichtproduktives Husten, Somnolenz; extreme Dyspnoe bei
Belastung; Erschöpfung; Nasenflügelatmung; Gebrauch der
Atemhilfsmuskulatur; nichtverbale Zeichnen von Angst/Furcht - leichtes
Schwitzen, Zittern; mäßig zyanotische und kühle Extremitäten, sehr
beunruhigt über den Gedanken…
Abgeleitete Pflegeschwerpunkte: Atmung beeinträchtigt ….
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Vertiefung in einer Pflegefachsprache
(unter Verwendung des Handbuches)
Schüler/innen lernen folgenden Ablauf:
- Assessment erstellen: befragen, beobachten, einschätzen;
- aus dem Assessment werden Pflegeschwerpunkte erstellt;
- Pflegediagnosen formulieren:
- aus den Pflegeschwerpunkten werden mögliche Pflegediagnosen aus
dem Handbuch ausgewählt;
- dazu ist es notwendig, den Aufbau und die Struktur einer
Pflegediagnose zu kennen;
- ferner ist es notwendig, Kriterien zu kennen, die bei der Auswahl einer
Pflegediagnose (wenn 2 oder mehrere möglich wären)
handlungsleitend sind
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Bsp.: Welche PD trifft eher zu?
Genauigkeitsbewertung nach Lunny 2007
PD-Titel aus ENP Der Patient ist auf Grund
von
Gleichgewichtsstörungen
in der Mobilität
beeinträchtigt (Wieteck
2012, S. 311f)
Der Patient hat
ein Sturzrisiko
(Wieteck 2012, S.
317ff)
DefinitionsvergleichFünf +++++ erhält die
beste zutreffende Definition, ein + erhält die
am wenigsten zutreffende Definition.
+++ +++++
Kennzeichenvergleich3 von 6 8 von 16
- Sturzneigung
- Bekannte Stürze in der
Anamnese
- Häufig sichtbare blaue
Flecken
- ….
Punkteskala n. Lunney: Accuracy +3 +4
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Vertiefung in einer Pflegefachsprache
(unter Verwendung des Handbuches)
Schüler/innen lernen folgenden Ablauf:
- Assessment erstellen: befragen, beobachten, einschätzen;
- aus dem Assessment werden Pflegeschwerpunkte erstellt;
- Entscheidung für eine bestimmte Pflegefachsprache
- Pflegediagnosen formulieren:
- aus den Pflegeschwerpunkten werden möglich Pflegediagnosen aus
dem Handbuch ausgewählt;
- dazu ist es notwendig, den Aufbau und die Struktur einer
Pflegediagnose zu kennen;
- ferner ist es notwendig, Kriterien zu kennen, die bei der Auswahl einer
Pflegediagnose (wenn 2 oder mehrere möglich wären)
handlungsleitend sind – zur Erklärung
- Pflegeziele festlegen
- Evaluation: Überprüfung der Erreichung der Pflegeziele
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Ohne Evaluation ist der Pflegeprozess kein Prozess!
Von der Pflegediagnose zum Pflegeergebnis
Definition: Ziel bzw. Pflegeergebnis
Schlüsselfragen für die Formulierung
von Zielen oder gewünschten
Ergebnissen, Kriterien
Ziel-Ergebnisaussagen kennenlernen
in untersch. Klassifikationen: NOC,
ENP, POP
Evaluation:
1. WAS wird im PP evaluiert?
2. WELCHE Voraussetzungen müssen
für eine Evaluation erfüllt werden?
3. WIE läuft ein Evaluationsvorgang ab?
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Vertiefung in einer Pflegefachsprache
(unter Verwendung des Handbuches)
Schüler/innen lernen folgenden Ablauf:
- Assessment erstellen: befragen, beobachten, einschätzen;
- aus dem Assessment werden Pflegeschwerpunkte erstellt;
- Entscheidung für eine bestimmte Pflegefachsprache
- Pflegediagnosen formulieren:
- aus den Pflegeschwerpunkten werden möglich Pflegediagnosen aus
dem Handbuch ausgewählt;
- dazu ist es notwendig, den Aufbau und die Struktur einer
Pflegediagnose zu kennen;
- ferner ist es notwendig, Kriterien zu kennen, die bei der Auswahl einer
Pflegediagnose (wenn 2 oder mehrere möglich wären)
handlungsleitend sind – zur Erklärung
- Pflegeziele festlegen
- Evaluation: Überprüfung der Erreichung der Pflegeziele
- Pflegeinterventionen planen
- Selbsteinschätzung des gesamten Prozesses
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Einschätzung der Qualität von dokumentierten
Pflegediagnosen, -interventionen und -ergebnissen (Müller-Staub
et al., 2008).
Selbsteinschätzung
Kriterien, um die Qualität der
Pflegedokumentation sicherzustellen,
wie auch die inneren Zusammenhänge
(Kohärenz) überprüfen zu können:
Instrument Q-DIO als zuverlässiges
und gültiges Instrument (Müller-Staub 2010, S.119-128)
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Beispiele für Items aus D-QIO
Müller-Staub et al. (2010). Pflege 23.Jhg./2, S. 119-128. | DOI10.1024/1012-
5302./a000024 |
Testtheoretische Gütekriterien des Q-DIO, eines Instruments zur Messung der Qualität
der Dokumentation von Pflegediagnosen, -interventionen und -ergebnissen.
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Kompetenznachweis
Dieser Ablauf wird
im Unterricht gelernt und
im Praktikum umgesetzt.
Als Prüfungsarbeit dokumentieren sie in einem
Kompetenznachweis, wie gut sie in diesem
Ablauf eine bestimmte Pflegefachsprache in
den genannten Bereichen anwenden können.
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
2. Was fällt Schülerinnen
und Schülern bei der
Durchführung des
gesamten Pflegeprozesses
schwer bzw. leicht?
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Herausforderungen für S/S mit der
Pflegeklassifikation ENP zu
arbeiten
Was fällt leicht bzw. schwer aus Sicht S?
Die „Dicke des Buches“ sowie die Vielzahl der
Diagnosen überfordert zu Beginn … jedoch
durch die vollständige Abbildung von Pflegewissen und
das
Anwenden auf der CD erleichtert die Bearbeitung der
Pflegeplanung
Eindeutige klare Beschreibung der Termini, gute
Verständlichkeit wird von den S/S betont!
BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Assessment:
Befragen, beobachten, untersuchen
Was fällt leicht bzw. schwer aus Sicht L?
Objektive Daten: Beobachtungen
dokumentieren (Lippenzyanose)
subjektiv empfunden Angaben von
PatientInnen zu dokumentieren z. B. „fühlt
ein Kribbeln in der Hand“
bzw. schwer fällt auch zu präzisieren und
einzuschätzen: Rötung über
Knochenvorsprung: Wo genau, wie groß?
Ernährungszustand einschätzen etc.
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
„Bei den vorgegebenen Pflegediagnosen fällt es mir zum
Teil schwer die Passende auszuwählen…“ (Z.-S.,B. 2014)
Bsp.: Welche PD trifft eher zu?
Genauigkeitsbewertung nach Lunny 2007
PD-Titel aus ENP Der Patient ist auf Grund
von
Gleichgewichtsstörungen
in der Mobilität
beeinträchtigt (Wieteck
2012, S. 311f)
Der Patient hat
ein Sturzrisiko
(Wieteck 2012, S.
317ff)
Definitionsvergleich
Fünf +++++ erhält die beste
zutreffende Definition, ein + erhält
die am wenigsten zutreffende
Definition.
+++ +++++
Kennzeichenvergleich 3 von 6 8 von 16
7 Punkteskala n. Lunney: Accuracy +3 +4
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„Nach Bewertung der Pflegediagnosen entscheide ich mich für die
zweite (Sturzrisiko), da diese, obwohl bei beiden genau die Hälfte der
Kennzeichen zutrifft, diese besser zur Person passt und umfassender
ist.“
BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
„Es ist einfacher, eine Zielformulierung nach ENP zu
finden, als eine eigene nach SMART-Kriterien zu
formulieren“.
Was fällt leicht bzw. schwer aus Sicht S?
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Eine Auswahl:
Häufig genannte Schüler- Erkenntnisse:
Durch Pflegeplanungen wird die Arbeit, die wir am Klienten leisten,
sichtbar gemacht.
Je genauer das Assessment, desto leichter das Finden der richtigen
Diagnosen.
In Zukunft nehme ich mir vor, viel in der Literatur zu lesen. Dann kann ich
das gewonnene Wissen auf bestehende Probleme besser verknüpfen
und so schneller reagieren.
Qualitativ hochwertige Planungen erfordern ein hohes Maß an Wissen
und Übung aller Ausführenden.
Professionelle Durchführung des Pflegeprozesses braucht kompetente
MitarbeiterInnen, die in allen Punkten des Prozesses gut ausgebildet und
geübt sind.
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Meine wichtigsten Erkenntnisse sind (M.,M. 2014):
Erkenntnisse und Empfehlungen einer S.
„Für den Nachweis der Kompetenzen habe ich sehr viel Zeit investiert. Es
war für mich die erste Planung, die ich gemeinsam mit einer Klientin erstellt
habe. Dieses war nicht immer leicht, weil Frau G. trotz ihrer Angst vor
Stürzen, selbstbestimmt und selbstständig bleiben möchte. Miteinander
haben wir einen Weg gefunden der für sie und für uns als Erfolg
anzurechnen ist. Wir (Pflegepersonal) mussten auch akzeptieren und
lernen, das Frau G. „ein Recht zu stürzen hat “ (lt. Aussage der
BewohnerInnenvertretung). Die Zeit, die ich für die Pflegeplanung investiert
habe, kommt uns jetzt zugute: Die Planung richtet sich großteils nach den
Wünschen und Vorstellungen der Bewohnerin und wenn wir nach dieser
arbeiten ist sie glücklich und zufrieden. Wenn es unseren KlientInnen gut
geht, dann erleichtert sich auch unsere Arbeit. Der größere zeitliche
Aufwand bei der Anamnese und bei der Planung, rechnet sich sehr.“
16.06.2014“ 23
BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Schlussfolgerungen aus Sicht einer Schülerin
„So ist jeder einzelne Schritt von Assessment bis Evaluation wichtig, nur
so kann überprüft werden, ob die durchgeführte Maßnahme den
gewünschten Effekt erbracht hat. Die Informationssammlung/
Assessment stellt dabei die Grundlage für die individuelle Pflege dar.
Dabei sollten verschiedene Assessmentmethoden zum Einsatz kommen,
Befragung der zu Pflegenden und ihrer Angehörigen, zielgerichtete
Beobachtung der zu Pflegenden und physiologische Messungen (z.B.
Puls, Blutdruck), strukturierte Einschätzungen mittels Skalen,
Testverfahren oder Fragebögen diese werden u.a. als Screening-Basis-
oder Fokus-Assessmentinstrumente bezeichnet. Umso mehr Daten zur
Verfügung stehen um so leichter kann eine diagnostische Entscheidung
getroffen werden.“ (A.,B. 2014)
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Ausgewählte Aussagen zur Schlussfolgerung
Literaturbezogene Schlussfolgerungen
„Laut Friesacher ergibt sich die Bedeutung der Pflegediagnosen aus den
Herausforderungen der Pflege, wie z.B. die demographische Entwicklung,
die Veränderungen im Krankheitsspektrum, dem ökonomischen Druck
und der Forderung nach Legitimation von Pflege (vgl. Schewior-Popp
2012, S. 102f). Somit sollte dem Pflegeprozess in Zukunft eine
weitaus höhere Bedeutung zugemessen werden, als die heute
geschieht. Dazu ist aber noch viel Bewusstseinsbildung in der
Praxis nötig, da der Pflegeprozess und seine Bedeutung in den
kommenden Jahren noch wichtiger werden wird und heutzutage
sich viele Pflegende dessen Bedeutung noch nicht bewusst sind.“
(Z.-S,B 2014).
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BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.
Mein Resümee
Kompetenzen von S/S als künftige Pflegepersonen: Sie sollten nicht nur
den Pflegeplan erstellen können sondern sollten den gesamten Prozess
im Blick haben.
Dazu benötigt es Rahmenbedingungen:
„Ankommen“ im Zeitalter des 21. Jhdt.: Ich sehe heute noch viele „NEU“
Entwicklungen von Hauskatalogen, die viel Zeit in der Bedienung der
Programme benötigen ohne damit eine Vergleichbarkeit der Daten zu
erreichen.
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