Der Indische Subkontinent Indien Pakistan – Sri Lanka – Bangladesh – Burma

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Der Indische Subkontinent

IndienPakistan – Sri Lanka – Bangladesh – Burma

https://dokumente.unibw.de/bscw/bscw.cgi/7931936

Der indische Subkontinent

Zeitleiste

1857 The Great Rebellion (‚Indian Mutiny‘) 1885 Gründung des Indian National Congress 1919 Kolonialmacht leitet erste Verfassungsreform ein 1930 nationale Kampagne des gewaltfreien ‚zivilen

Ungehorsams‘ 1935 Government of India Act: Teilautonomie 1942 ‚Quit India‘-Kampagne 1946 Zusammentreten der verfassungsgebenden

Versammlung 1947 Unabhängigkeit: Indien und Pakistan 1948 Unabhängigkeit: Sri Lanka und Burma 1971 Unabhängigkeit: Bangladesh (Ost-Pakistan)

Deutungen der Forschung

The Transfer of Power: metropolitane Perspektive – geordnete Übergabe der Souveränität

Towards Freedom in India: periphere Perspektive – chaotischer Prozess, dessen Entwicklung von Indien bestimmt wird

Themen

Koloniale Herrschaft Das Indien der Fürstenstaaten Wirtschaft und Gesellschaft Die nationalistische Bewegung Das Ende der Kolonialherrschaft Die frühen Jahre der Unabhängigkeit Pakistan Zusammenfassung

The Great Rebellion (1857)

Folgen der großen Rebellion

British East India Company wird aufgelöst wachsendes Misstrauen der

Kolonialmacht stärkere Kontrolle des

Repressionsapparates bzw. Rekrutierung von Minderheiten

Sinkende Neigung zu sozialer Intervention

Koloniale Herrschaft: Zweck

Wirtschaft (Handel, Märkte, Steuern) Zentrum imperialer Kommunikation Armee Billige Arbeitnehmer

Britische Verwaltung Indiens

Delhi: Palast des Vizekönigs

Indische Fürstenstaaten

Indirect Rule und patrimoniale Herrschaft

Keine Trennung zwischen privater und öffentlicher Sphäre des Herrschers

Hierarchisches System Rituelle Dienste und Gegenleistungen

Wirtschaft und Gesellschaft: Land

<1918: Wachstum, Ausweitung bewirtschafteter Flächen, Preisanstieg

Wirtschaft und Gesellschaft: Land

>1918: sinkendes Pro-Kopf-Einkommen, Politisierung der Bauern

Entwicklung zur Unterentwicklung

Bevölkerungsdruck Kapitalakkumulation durch parasitäre Elite Ungünstige Bedingungen für Investitionen Zuwenig Infrastruktur, Bewässerung Mangelnde Integration ländlicher und urbaner

Räume Mangelndes Vertrauen in Regierung

Wirtschaft

Rolle Indiens im Empire: generiert positive Zahlungsbilanz

Erster Weltkrieg als Zäsur: partielle Zollhoheit

Entwicklung von Baumwoll-, Zucker- und Papierindustrie

Humankapital: kaum Unternehmer

Nationalistische Bewegung

1885: Gründung des Indian National Congress

Bis 1917 kleine urbane Bewegung westlich akkulturierter Bildungselite

Sathyagraha (Kraft der Wahrheit): gewaltfreier Widerstand

Mahatma Gandhi (1868-1948)

Gandhi und soziale Mobilisierung Durchführung von Kampagnen in den 20er

Jahren: Massenpolitisierung, zunehmender Druck auf Kolonialmacht

Soziale Mobilisierung: Erfolge

Politisierung der Massen Government of India Act (1935) Verantwortlichkeit von Provinzministern

gegenüber Legislative Ausweitung des Elektorats auf 15% der

Bevölkerung

Zweiter Weltkrieg

Vizekönig erklärt Krieg an Deutschland ohne Beratung mit Congress

Jan. 1942: 850.000 indische Soldaten kämpfen in Südostasien, Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten

Fall von Singapore Drückende Steuerlast zur Finanzierung des

Krieges

Führer des Indian National Congress: Jawaharlal (‚Pandit‘) Nehru und Mahatma Gandhi

Quit-India Bewegung

August 1942: Verhaftung der Führung des Congress; Massenverhaftungen

Ziviler Ungehorsam und weit verbreitete Ablehnung des Regimes

Zunehmender Konflikt zwischen Muslim League und Congress

Metropolitane Perspektive

Kriegspremier Winston Churchill: Konzessionen, aber keine Souveränität

Metropolitane Perspektiven

Premierminister Clement Attlee (1945-1951)

Wahlen zu einer verfassungsgebenden Versammlung;

Bildung eines föderalen Indien, in dem einzelne Staaten und Provinzen früher oder später über ihre Unabhängigkeit im Rahmen eines geeinten Indien entscheiden könnten

anglo-indischer Verteidigungspakt

Entwicklungen in Indien

Zunehmende Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Hindus

Streit um künftiges Staatswesen Dezember 1946: Zusammentreten einer

verfassungsgebenden Versammlung Februar 1947: Mountbatten letzter

Vizekönig

Lord Louis Mountbatten (1900-1979)

TeilungZensus 1909: religiöse Verteilung; refugee camp near Delhi, 1948

Ca. 500.000 Tote 14 Millionen Vertriebene in

Indien und Pakistan Ermordung Gandhis Integration von 6 Mill.

Flüchtlingen aus Westpakistan (1948-1951)

Integration von Hunderttausenden von Hindus aus Ostpakistan im Verlauf der 50er und 60er Jahre

Indien: Unmittelbare Probleme Integration der Fürstenstaaten Versorgung von 6 Millionen Flüchtlingen Schutz der im Land gebliebenen Moslems

(45 Millionen) Verhinderung kriegerischer

Auseinandersetzungen mit Pakistan

Indien: mittel- und langfristige Probleme

Verabschiedung einer Verfassung Aufbau eines demokratischen

Gemeinwesens Verankerung einer auf liberalen und

säkularen Prinzipien ruhenden politischen Ordnung

Entwicklung Bekämpfung von Armut

Integration der Fürstenstaaten

Fast alle Staaten treten bis 15. August 1947 bei

Als letzter Staat wird Hyderabad (Südindien) 1948 besetzt

Abfindung an Fürsten Integration von Pondicherry (1954, nach

Verhandlungen) und Goa (1961, durch Besetzung)

Konsolidierung der Nation

Konsensorientierte Politik des Congress als dominanter politischer Kraft

Stärkung anderer Parteien auf Provinzebene Verankerung demokratischer Prinzipien Abschaffung der Kasten der Unberührbaren Mitte der fünfziger Jahre: Ende des

sozialreformerischen Impetus

Kulturelle und soziale Entwicklungen

Sprachen Armee und Verwaltung Bildung: Expansion, Alphabetisierung Rechtliche Gleichstellung der

Geschlechter bei anhaltender Diskriminierung von Frauen

Pakistan

Keine demokratische politische Kultur Staatstragendes Element: Armee Nachrücken einer indigenen Elite

Ost-Pakistan (Bangladesh)

Bis 1971: westpakistanische Dominanz in Verwaltung und Armee

Sprachenstreit Autonomiebewegung Sezession mit Hilfe Indiens

Zusammenfassung: Indien und Kolonialismus

Integration Indiens in die Weltwirtschaft Subalterne Stellung unzureichende Bildung von Kapital unzureichende staatliche Unterstützung

der Wirtschaft

Zusammenfassung: Indien und Unabhängigkeit

Dekolonisierung ist Folge von sozialer Mobilisierung und politischem Widerstand

Teilung

Zusammenfassung: Indien nach der Unabhängigkeit

Verankerung demokratischer Prinzipien durch demokratische Traditionen und Kongress-Partei (größte Demokratie der Welt)

Verankerung säkularer Prinzipien Anhaltende gravierende soziale Probleme

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