Didaktische Aspekte des E-Learning Einführung Verena Jahn, M.A. 21.10.2010

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Didaktische Aspekte des E-Learning

Einführung

Verena Jahn, M.A.

21.10.2010

Gliederung

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Teil 1: E-Learning Definition & Klassifikation von E-Learning Anwendungen

Teil 2: Didaktik Definition E-Didaktik: Benötigt E-Learning eine andere Didaktik? Instruktionsdesign

Teil 3: Didaktische Aspekte des E-Learning generelle Fragen didaktische Aspekte des E-Learning

Teil 4: Didaktische Aspekte in der Praxis – Evaluation einer

ausgewählten Anwendung

Gliederung

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Teil 1: E-Learning Definition & Klassifikation von E-Learning Anwendungen

Teil 2: Didaktik Definition E-Didaktik: Benötigt E-Learning eine andere Didaktik? Instruktionsdesign

Teil 3: Didaktische Aspekte des E-Learning generelle Fragen didaktische Aspekte des E-Learning

Teil 4: Didaktische Aspekte in der Praxis – Evaluation einer

ausgewählten Anwendung

E-Learning: Definition

„elektronisch unterstütztes Lernen“

„... alle Formen des Einsatzes von digitalen Materialien

und von IuK-Technologien beim Lernen und Lehren

in der Aus- und Weiterbildung“

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Klassifikation von E-Learning Anwendungen

Oberkategorie Formen Didaktische Funktion

Makroebene Materialbereitstellung Präsentation von Lernmaterialien

E-Administration Organisation, Verwaltung und Steuerung

Mikroebene Übungs- und Testsysteme Festigung von bereits erworbenen Wissen

Simulationen und Mikrowelten Anwendung des Gelernten

Teaching und Tutorielle Systeme Wissensvermittlung

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Teil 1: E-Learning Definition & Klassifikation von E-Learning Anwendungen

an der TU Chemnitz Teil 2: Didaktik

Definition E-Didaktik: Benötigt E-Learning eine andere Didaktik? Instruktionsdesign

Teil 3: Didaktische Aspekte des E-Learning generelle Fragen didaktische Aspekte des E-Learning

Teil 4: Didaktische Aspekte in der Praxis – Evaluation einer

ausgewählten Anwendung

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Didaktik – allgemeine Definition

Wissenschaft, die sich mit Theorie und Praxis des Lehrens und Lernen befasst

Wechselwirkung zwischen Lehrenden – Lernenden – Inhalt

Gestaltung von Lernangeboten und der Lerntechnik unabhängig von spezifischen Lerninhalten

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Didaktik und E-Learning

E-Didaktik? – Braucht E-Learning eine spezielle Didaktik?

o andere Rahmenbedingungen:

selbstverantwortliches bzw. selbstreguliertes Lernen

Planung komplexer

Steuerbarkeit und unmittelbares Eingreifen durch Lehrenden während des Lernprozess kaum bis gar nicht gegeben

„Instruktionsdesign“

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Instruktionsdesign

systematische Planung, Entwicklung und Evaluation von Lernumgebungen und Lernmaterialien

lehr- und lernpsychologisch begründet

Gestaltung von Lernumgebungen mit dem Ziel das Lernen

zu unterstützen und zu fördern selbstständigen Nutzung durch den Lernenden

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Lernparadigmen

Behaviorismus (angeleitetes Lernen): Reiz-Reaktions-Lernen, Lernen durch Verstärkung/Bestrafung Programmierter Unterricht

Kognitivismus (angeleitetes Lernen): Fokussierung auf kognitiven Prozesse Wahrnehmung, Verarbeitung, Speicherung, Abruf

Konstruktivismus (problem- und entdeckungsorientiertes Lernen): Situiertes, soziales Lernen, aktive Wissenskonstruktion Anchored Instruction, GBS, Cognitive Apprenticeship

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Schritte des Instruktionsdesigns

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ADDIE – Modell:

Analyse Design Development Implementation Evaluation

Teil 1: E-Learning Definition & Klassifikation von E-Learning Anwendungen

an der TU Chemnitz Teil 2: Didaktik

Definition E-Didaktik: Benötigt E-Learning eine andere Didaktik? Instruktionsdesign

Teil 3: Didaktische Aspekte des E-Learning generelle Fragen didaktische Aspekte des E-Learning

Teil 4: Didaktische Aspekte in der Praxis – Evaluation einer

ausgewählten Anwendung

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Instruktionsdesign: generelle Fragen

Vorüberlegungen:

1.) Welche Lehr-/Lernziele werden verfolgt?

2.) An welche Zielgruppe richtet sich die Veranstaltung/

welche Eigenschaften bringen sie mit?

3.) Einsatzszenario: in welchem Rahmen soll die Anwendung eingesetzt werden?

4.) Wie soll die didaktisch-methodische Gestaltung sein?

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zu 1.) Lehr-/Lernziele

wichtig ist eine möglichst präzise Beschreibung der Ziele

Lernerfolg besser feststellbar

Verständigung über gemeinsame Ziele

für Adressaten verständlich, informativ formulieren, Kompetenzveränderung beschreiben

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zu 2.) Zielgruppe

durch interdisziplinare Ausrichtung: Vorwissen und Fertigkeiten

der Lernenden oft unterschiedlich unterschiedliche Modulvoraussetzungen

Erkenntnisse: leistungsschwächere/niedriges Vorwissen profitieren von

geführtem/angeleitetem Lernen

leistungsstarke Lerner/Lerner mit hohem Vorwissen profitieren auch von geringer Anleitung

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zu 3.) Einsatzszenario

Drei Formen:

angereichert: innerhalb einer Präsenzveranstaltung

integrativ: zusätzlich zu einer Präsenzveranstaltung

(Vor-/Nachbereitung)

virtuell: anstelle der Präsenzveranstaltung

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Medien und die Integration in den Unterricht

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zeitlich & räumlichsynchron

zeitlich synchron & räumlich asynchron

zeitlich & räumlichasynchron

Lehren Lehren Lehren

Lernen Lernen Lernen

Medium Medium Medium

Döring & Leistner, 2010

zu 4.) Didaktisch-methodische Gestaltung

Führung des Lernenden: angeleitetes Lernen (behavioristisches/kognitivistisches Paradigma) vs.

selbstgesteuertes Lernen (konstruktivistisches Paradigma)

Soziale Aktivität: Einzellernen vs. Kooperation

Handlungsmotivation und situativer Kontext: Systemgesteuertes vs. entdeckendes, authentisches Lernen

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ID-Theorien

klassischen Ansätze

behavioristisch bzw. kognitivistisch geprägt

Wissenspräsentation Wissensvermittlung

Fremdsteuerung vorstrukturierte , lineare

Lerneinheiten Modelle:

Urmodell (Gagné et al.) Elaborationstheorie (Reigeluth) Component Display Theory

(Merrill)

situierten Ansätze

konstruktivistisch geprägt situative Einbettung des

Wissens entdeckendes Lernen

Selbststeuerung offene Lernumgebung, ohne

strikte Lernpfade Modelle:

Anchored Instruction (CTGV) Cognitive Apprenticeship

(Brown et al.) Goal Based Scenarios (Schank)

Didaktische Aspekte

Sequenzierung / Strukturierung

Kommunikation / Kooperation

Gestaltung von Text und Bild sowie multimedialer Elemente

Motivation

Aufgaben / Feedback

Navigation

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„Nine events of instruction“ (Gagné)

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„Nine events of instruction“ (Gagné)

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„Nine events of instruction“ (Gagné)

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Grundphasen des Instruktionsdesigns

Vorbereitung Interesse wecken Vorwissen in die Lehrzielübersicht integrieren

Lernstoffvermittlung Instruktionen zur Wissensakquisition Lernphase

Vertiefung Feedback und Beurteilung der Lernzielerreichung Festigung

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Teil 1: E-Learning Definition & Klassifikation von E-Learning Anwendungen

an der TU Chemnitz Teil 2: Didaktik

Definition E-Didaktik: Benötigt E-Learning eine andere Didaktik? Instruktionsdesign

Teil 3: Didaktische Aspekte des E-Learning generelle Fragen didaktische Aspekte des E-Learning

Teil 4: Didaktische Aspekte in der Praxis – Evaluation einer

ausgewählten Anwendung

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Didaktische Aspekte des E-Learning in der Praxis

Bitte klicken Sie auf den unten aufgeführten Link: www.eunp.tu-chemnitz.de/eunp_1/ Link

Analysieren und bewerten Sie in dem Beispiel nach den vorgestellten didaktischen Aspekten.

Welche Aspekte oder Elemente finden Sie? Wie sind diese umgesetzt?

Wie würden Sie die Aspekte bei Ihrer Lernanwendung umsetzen?

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Zusammenfassung

E-Learning Definition Klassifizierung

Didaktik Allgemeine Didaktik Instruktionsdesign

Didaktische Aspekte des E-Learning

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:

Verena Jahn: verena.jahn@phil.tu-chemnitz.de

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Didaktische Aspekte des E-Learning II

Tipps und Tricks zur Text- und BildgestaltungVerena Jahn, M.A.

21.10.2010

Gliederung

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Teil 1: Tipps und Tricks zur Textgestaltung Unterstützung des Textverstehens Elemente der Textgestaltung Typografische Aspekte

Teil 2: Tipps und Tricks zur Bildgestaltung Gestaltgesetze und Bildverarbeitung Funktionen und Arten von Bildern Bildgestaltung

Teil 3: Gestaltungsprinzipien Sechs Gestaltungsprinzipien beim multimedialen Lernen

Gliederung

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Teil 1: Tipps und Tricks zur Textgestaltung Unterstützung des Textverstehens Elemente der Textgestaltung Typografische Aspekte

Teil 2: Tipps und Tricks zur Bildgestaltung Gestaltgesetze und Bildverarbeitung Funktionen und Arten von Bildern Bildgestaltung

Teil 3: Gestaltungsprinzipien Sechs Gestaltungsprinzipien beim multimedialen Lernen

Unterstützung des Textverstehens

Informationen über Lehrziele

Sach- und didaktische Strukturierung• Erleichtert die elaborative Verarbeitung• Erleichtert die Herstellung von Kohärenz/ Anknüpfungen an das

Vorwissen

Zusammenfassungen• Erleichtern die reduktive Verarbeitung

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Textgestaltung

Überschriften (formal, thematisch, perspektivisch)

Wortwahl, Satzbau

Orientierungsmarken

Typografische Aspekte

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Typografische Aspekte

serifenlose Schriften, max. zwei verschiedene

Schriftgröße: p12 - p14

Auszeichnungen: fett besser geeignet als kursiv oder unterstrichen

Zeilenlänge: 60 – 80 Buchstaben

Farben: „weniger ist mehr“, außer bezweckte Signalwirkung

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Farbwahrnehmung

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Farbwahrnehmung

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Farbwahrnehmung

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Farbwahrnehmung

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Farbwahrnehmung

11.04.23 39

Farbwahrnehmung

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Farbwahrnehmung

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Farbwahrnehmung

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Farbwahrnehmung

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Beispiel: Startseite TU Chemnitz

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Gliederung

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Teil 1: Tipps und Tricks zur Textgestaltung Unterstützung des Textverstehens Elemente der Textgestaltung Typografische Aspekte

Teil 2: Tipps und Tricks zur Bildgestaltung Gestaltgesetze und Bildverarbeitung Funktionen und Arten von Bildern Bildgestaltung

Teil 3: Gestaltungsprinzipien Sechs Gestaltungsprinzipien beim multimedialen Lernen

Gestaltgesetze

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Gestaltgesetze

Gesetz der Prägnanz/guten Gestalt

Gesetz der Ähnlichkeit

Gesetz der Nähe

Gesetz der guten Linienfortsetzung

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Bildverarbeitung

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Was stimmt nicht?

Antwort:

• Figur-Grund-Beziehung• Voraufmerksame Verarbeitung

Voraufmerksame Phase

M.C. EscherLuft und Wasser

Bildverarbeitung

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AufmerksameVerarbeitung • Detailauswertung

Aufmerksame Phase

Die Bilder sind nicht ganz gleich, finde zehn Veränderungen!

Bildverarbeitung

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M.C. EscherBelvedere

Aufmerksame Verarbeitung

• Detailauswertung

Bildverarbeitung

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Das Perpetuum

Mobile

Energiesatz der Mechanik

Elaborative Verarbeitung

• Assoziationen• Einfälle• Ideen

M.C. EscherWasserfall

Funktionen von Bildern

Visualisieren/veranschaulichen

Organisieren

Handlungsanleitend

Verstehen und Behalten fördern

Aufmerksamkeit steuern und motivieren

Dekorieren

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Bildarten

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Abbilder Typ/ Merkmale Funktion

Texturiertes Abbild:

• schwarz-weiß

• Konzentration auf Flächen, Formen, Strukturen• Ausschnitt aus der Realität• Plastische Darstellung räumlicher Gebilde

Linienabbild • Gute Wiedererkennungs- leistung

Realistische Abbilder

• Individuelle Sichtweise• Ausschnitt aus der Realität

Abbilder Typ/ Merkmale Funktion

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Schematische Abbilder • Betonung v. Strukturen• Reduktion v. Komplexität

Bildgestaltung

Eindeutige Figur-Grund-Trennung

Eindeutige Schattierungs- und Farbinformationen

vertrauter Blickwinkel

Kontextualisierung

Steuerungscodes zum Hervorheben wichtiger Elemente

Beschriftungen

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Gliederung

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Teil 1: Tipps und Tricks zur Textgestaltung Unterstützung des Textverstehens Elemente der Textgestaltung Typografische Aspekte

Teil 2: Tipps und Tricks zur Bildgestaltung Gestaltgesetze und Bildverarbeitung Funktionen und Arten von Bildern Bildgestaltung

Teil 3: Gestaltungsprinzipien Sechs Gestaltungsprinzipien beim multimedialen Lernen

Gestaltungsprinzipien

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Sechs Gestaltungsprinzipien fürs E-Learning

Gestaltungsprinzipien

Multimediaprinzip

Eine Kombination von Text und Grafik ist besser als Text allein.

- Grafiken zur thematischen Organisation

- Grafiken zur Veranschaulichung von Beziehungen

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Gestaltungsprinzipien

Kontiguitätsprinzip

Zusammengehörende Worte und Grafiken sind räumlich nah zu präsentieren.

Beispiel:

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Gestaltungsprinzipien

Modalitätsprinzip

Zur Beschreibung einer Grafik eignet sich unter bestimmten Bedingungen gesprochener Text besser als geschriebener.

Beispiel:

Audio Tutorials (Photoshop)

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Gestaltungsprinzipien

Redundanzprinzip

Die gleichzeitige Darbietung von geschriebenem und gesprochenem Text kann das Lernen beeinträchtigen.

Beispiel:

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Gestaltungsprinzipien

Kohärenzprinzip

Das Anreichern mit interessantem Material kann das Lernen beeinträchtigen.

- Irrelevante Hintergrundmusik oder Sounds- Irrelevante oder dekorative Grafiken- Irrelevante Wörter und Geschichten

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Gestaltungsprinzipien

Personalisierungsprinzip

Personalisierter, menschlicher Sprachstil und pädagogische Agenten unterstützen den Lernprozess. Das Bild des Sprechenden beeinflusst nicht den Lernprozess.

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Link

Zusammenfassung

Textgestaltung übersichtliche, kurze Instruktionseinheiten dezenter Einsatz von Orientierungsmarken, Hervorhebung etc. Beachtung grundlegender typografischer Aspekte

Bildgestaltung Bildfunktionen und Bildarten in Abhängigkeit von Einsatzzweck Beachtung der Kombination von Text- und Bildelementen

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Fragen?

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Verena Jahn: verena.jahn@phil.tu-chemnitz.de

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:

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Literaturempfehlungen

Bücher: Arnold, P., Kilian, L., Thillosen, A. &. Zimmer, G. (2004). E-Learning - Handbuch für

Hochschulen und Bildungszentren: Didaktik, Organisation, Qualität. Nürnberg: Bw Verlag.

Niegemann, H. M., Domagk, S., Hessel, S., Hein, A., Hupfer & Zobel, A. (2008). Kompendium Multimediales Lernen. Heidelberg: Springer.

Rinn, U. & Meister, D.M. (2004). Didaktik und neue Medien. Konzepte und Anwendungen in der Hochschule. Münster: Waxmann Verlag.

Scheffer, U. & Hesse, F.W. (2002). E-Learning – die Revolution des Lernens gewinnbringend einsetzen. Stuttgart: Klett-Cotta.

Online: www.e-teaching.org http://elearning.tu-dresden.de/beratungsmodul/e4/e15 http://www.zhw.uni-hamburg.de/edidakt/modul/nonflash/ http://elearningcenter.univie.ac.at/index.php?id=unterrichtsszenarien

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